1985/7 Das Leben von Sara

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Artikel 1985/7

Im Sohar, im Teil Das Leben von Sara (Artikel 17), steht geschrieben:
„Eine andere Interpretation: ‚Dieser König ist eine Frau, die den Herrn fürchtet, wie du sagst: ‚Eine Frau, die den Herrn fürchtet, sie soll gelobt werden,‘ was Göttlichkeit/Shechina bedeutet. ‚.. auf ein bestelltes Feld‘ ist das fremde Feuer, womit Sitra Achra gemeint ist, wie es heißt: ‚Dich vor einer fremden Frau schützen‘. Denn es gibt ein Feld und es gibt ein Feld. Es gibt ein Feld, in dem der ganze Segen und die Heiligkeiten sind, wie du sagst, ‚Wie der Duft eines Feldes, das der Herr gesegnet hat,‘ was die Shechina ist. Und es gibt ein Feld, wo alles Zerstörung, Unreinheit, Ausrottung, Tötungen und Kriege wohnen, das ist die andere Seite (Sitra Achra)“, soweit seine Worte.

Nach unserer Auslegung bedeutet dies, dass wir zwei Wege haben: Entweder folgen wir jenen, die zum Schöpfer kommen, dessen Eigenschaft das Geben ist, oder wir folgen dem Weg, der zu den Menschen führt, was empfangen bedeutet. Denn die Geschöpfe werden nur in Bezug auf die Selbstliebe, die aus dem Kern der Schöpfung kommt, und in Bezug auf das Empfangen „Geschöpfe“ genannt. Es gab den Zimzum (Einschränkung) und die Verhüllung in diesem Aspekt, denn an dieser Stelle kann nicht erkannt werden, dass die ganze Erde mit Seiner Herrlichkeit erfüllt ist. Man kann erst dann erkennen, dass die ganze Erde mit Seiner Herrlichkeit erfüllt ist, wenn man dem Empfangen entsagt. Aber vor dem Verlassen des Empfangens kann man nur daran glauben, dass es so ist.

Damit wir dies fühlen können, wird uns geraten, den Ort des Empfangens zu verlassen, der ein Platz der Dunkelheit und des Todes ist. Das heißt, das Licht des Lebens kann sich nicht offenbaren, obwohl es vorhanden ist, aber für den Menschen ist es verdeckt. Und wer an diesen Ort kommt, wird vom Ursprung des Lebens getrennt.

Daher wird dieser Platz „Dunkelheit und Tod“ genannt und es gibt dort alle Arten von Katastrophen. Und das wird Sitra Achra genannt, das heißt, es steht der Heiligkeit entgegen. Denn am Ort der Heiligkeit, der auch „Ort des Gebens“ genannt wird, ist ein Ort der Gleichheit der Form. Daher erscheinen an diesem Platz all das Gute und der Genuss, denn es ist der Ort des Segens und der Heiligkeit. Das wird „Eine Frau, die den Herrn fürchtet“ genannt. Unsere ganze Arbeit ist auf das Erreichen dieses Zustandes ausgerichtet, „den Herrn zu fürchten“, was auch bedeutet, „das Joch des Königreichs des Himmels zu empfangen“.

Jetzt können wir verstehen, was unsere Weisen über den Vers sagten: „So schwarz wie ein Rabe“ (Iruvin, 22): „In wem findest du sie? Raba sagte, ‚ Bei jemandem, der sich selbst grausam gegen seine Kinder und sein Haus wie ein Rabe verhält.‘ Und einige sagen: ‚In wem schließt du die Gesetze der Tora aus?‘ RASHI erklärt, dass ein Rabe zu seinen Söhnen grausam ist, wie geschrieben steht: ‚zu den jungen Raben, die rufen.“

Orev [Rabe] kommt von dem Wort Arev [angenehm], wie geschrieben steht: „Wie Arev (angenehm) ist deine Stimme.“ Das ist das Gegenteil einer Turteltaube, wie unsere Weisen über den Vers sagten: „Und die Turteltaube kam zu ihm… und siehe,in ihrem Mund war ein frischer Olivenzweig“ (Iruvin 18). „Und Rabbi Jeremia ben Elasar sagte: ‚Warum steht geschrieben: ‚Und siehe, in ihrem Mund war ein frischer Olivenzweig‘? Die Turteltaube sagte zum Schöpfer: „Herr der Welt, lieber sei meine Nahrung bitter wie eine Olive in deiner Hand, und nicht süß wie Honig in der Hand von Fleisch und Blut.“

Denn es ist bekannt, dass wenn ein Mensch aus dem Wunsch heraus arbeitet, zu empfangen, und seine ganze Absicht nur auf Selbstliebe gerichtet ist, diese Arbeit als süße Arbeit bezeichnet wird. Das ist, was die Taube sagte: „Es ist besser, dass meine Nahrung bitter wie eine Olive in der Hand Gottes ist“, was bedeutet, dass sein Lebensunterhalt, also das, womit er sich selbst ernährt und von dem er lebt, in der Absicht liegt, auf den Schöpfer ausgerichtet zu sein, das heißt, um des Schöpfers willen. Auch wenn sie bitter ist, da der Körper nicht mit dieser Nahrung einverstanden ist, soll sie von dem Maß abhängig sein, in welchem man ausgerichtet ist, zu geben, weil es gegen die Natur ist, mit welcher der Körper geboren wurde.

Der Körper wurde nämlich mit dem Willen zu empfangen geboren; er sehnt sich nur danach, seine Selbstliebe aufrechtzuerhalten. Dies wird als „der Lebensunterhalt ist in der Hand von Fleisch und Blut“ bezeichnet. Der Körper genießt diese Nahrung und findet sie süß. Das wird Rabe genannt, der nur vom „Lebensunterhalt von Fleisch und Blut“ genährt wird. Im Gegensatz dazu, ist die Nahrung, die von Oben gegeben wird– also von der Fähigkeit, für den Schöpfer zu arbeiten – davor flieht er, weil er bei Handlungen, die darauf ausgerichtet sind, zu geben, einen Geschmack von Bitterkeit spürt.

Es stellt sich heraus, dass der Rabe als „Arbeit der Selbstliebe“ bezeichnet wird. Und da es eine Einschränkung des Willens zu empfangen gab, welche Verborgenheit und Verhüllung ist und wodurch das höhere Licht nicht offenbart wirdd, ist die Arbeit des Raben schwarz. Das ist die Bedeutung von „so schwarz wie ein Rabe“. Mit anderen Worten, in wem wird die Tora gefunden? Das heißt, in wem kann das Licht der Tora scheinen? Nur in jemandem, der bereits zu der Erkenntnis gekommen ist, dass der Rabe, das heißt die Arbeit des Empfangens, nur Dunkelheit verursacht, dass nur Dunkelheit empfangen werden kann und nicht Licht. Unsere Weisen sagten darüber: „Die Tora ist nur bei dem zu finden, der sich selbst grausam gegen seine Kinder und sein Haus wie ein Rabe verhält“.

Daher sollte der obige Spruch so interpretiert werden, dass jemand, der zu der Erkenntnis kommt, dass er für Fleisch und Blut arbeitet, was Arbeit der Selbstliebe ist, obwohl es Arbeit ist, die süß ist, ein Rabe ist. Aber dadurch weiß er, was die Ergebnisse sein werden, das heißt, was aus solcher Arbeit geboren wird, nur Dunkelheit, die als schwarz bezeichnet wird. Dann weiß er, dass er „grausam gegen seine Kinder“ wird, das heißt, er hat kein Mitleid mit den Ergebnissen, die daraus entstehen.

Wenn er dann weiß, dass er grausam wird, weil er auf der Ebene eines Raben geht, ändert er seinen Weg und beginnt, auf dem Weg der Turteltaube zu gehen; und er willigt ein, für den Schöpfer zu arbeiten, obwohl diese Nahrung bitter wie eine Olive ist. Aber die Ergebnisse, also die Söhne, werden seine Arbeit genießen, und weil sie auf das Geben ausgerichtet ist, wird die Fülle an diesem Ort ausgeströmt. Das ist das Gegenteil des Raben, der sich zu seinen Söhnen grausam verhält.

Daher wird Israel mit einer Turteltaube verglichen. Es ist die Versammlung Israels, welche Yashar El (direkt zum Schöpfer) ist. Das heißt, dass alles, was das Volk Israel tut, direkt auf den Schöpfer ausgerichtet. Dies ist anders bei den Völkern der Welt, welche als fremder Gott betrachtet werden, da sie ihre Arbeit nicht dem Schöpfer widmen wollen.

Nun können wir den Vers erklären, Er gibt dem Vieh sein Brot, den jungen Raben, die ihn rufen“. Wir sollten die Verbindung zwischen Tier und Rabe verstehen. Wie unsere Weisen über den Vers „Mensch und Tier“ (Chulin, 5) sagten: „Rav Yehuda sagte im Namen von Rav, ‚Dies sind Menschen, die in ihrem Verstand schlau sind und sich selbst wie Tiere verhalten’“. Baal HaSulam erklärt, dass sich dies auf den Glauben über dem Verstand bezieht, dessen Basis die Gefäße des Gebens sind.

Die Jungen der Raben, das heißt, wenn man seine Ergebnisse betrachtet, also was aus Selbstliebe geboren wird, beginnen sie, zum Schöpfer zu rufen, damit er ihnen die Gefäße des Gebens und den Glauben über dem Verstand geben möge.  Das ist, nachdem man zur Erkenntnis gekommen ist, welche Ergebnisse die Selbstliebe, die als Ebene des Raben bezeichnet wird, bringen wird. Dies wird „Der Herr ist allen nahe, die nach Ihm rufen, allen, die Ihn in Wahrhaftigkeit anrufen“ genannt.

Baal HaSulam erklärte, was in den Shabbat-Liedern geschrieben ist: „Breite Deine Gnade auf jene aus, die Dich kennen, oh eifersüchtiger und rachsüchtiger Gott.“

Mit anderen Worten hat man begriffen, dass, wenn man nicht dem Weg des Gebens folgt, man umgehend Rache erleiden wird; er kann dadurch sicher sein, sich nicht zu verirren und nicht in den Weg einzutreten, der zur Selbstliebe führt, da er weiß, dass seine Seele auf dem Spiel steht. Das bedeutet, dass er in einen Ort der Dunkelheit und des Todes fallen könnte. Zu dieser Zeit sagt er: „Breite Deine Gnade auf jene aus, die Dich kennen, oh eifersüchtiger und rachsüchtiger Gott.“

Daher bitten sie den Schöpfer, ihnen die Gnade zu gewähren, da sie wissen, dass sie verloren sind. Denn nur durch die Gnade, die ihnen der Schöpfer gewährt, werden sie die Gefäße des Gebens empfangen. Dies wird „Turteltaube“ genannt.

Im Gegensatz dazu, von der Süße des Raben, das heißt von den Bedingungen, die sie an ihre Arbeit stellen, die als Rabe bezeichnet wird, wird er grausam, das heißt, er tötet all seine Kinder, also seine gesamte Zukunft, indem er seine Arbeit nach der Süße bewertet, die er daraus zieht, denn seine gesamte Berechnung basiert darauf, wie sein Wille zu empfangen ihn leitet.

Dies ist die Bedeutung von „Er gibt dem Vieh sein Brot“. Wann gibt er ihnen Brot, welches „Glaube“ genannt wird? Wenn die jungen Raben rufen. Wenn sie verstehen, dass die Ergebnisse – genannt „Söhne“, welche den Raben geboren sind – zum Tod verurteilt werden, da dies eine Trennung vom Leben der Leben ist. Wenn sie dann den Schöpfer anrufen, ihnen zu helfen, rufen sie Ihn wahrhaftig an, wie geschrieben steht: „Der Herr ist allen nahe, die nach Ihm rufen, allen, die Ihn in Wahrhaftigkeit anrufen“.

korrigiert, EY, 12.11.2023

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