Die Buchstaben des Rabbi Hamnuna Saba (The Zohar, Annotations to the Ashlag Commentary)

Aus: The Zohar, Annotations to the Ashlag Commentary, von Michael Laitman

22) Rav Hamnuna Saba sagte: „In den ersten vier Worten der Tora ‚AM ANFANG ERSCHUF DER SCHÖPFER ET – BeReshit Bara Elokim Et beginnen die ersten beiden Worte mit dem Buchstaben Bet, und die folgenden zwei mit Alef (der Buchstabe Alef wird sowohl als „a“ wie auch als „e“ gesprochen). Es wird gesagt ‚Als der Schöpfer wünschte, die Welt zu erschaffen, waren alle Buchstaben noch verborgen, und schon zweitausend Jahre vor der Schöpfung der Welt schaute der Schöpfer in die Buchstaben und spielte mit ihnen.'“

In der Sprache der Kabbala erscheint derselbe Satz folgendermaßen: Als der Schöpfer (Bina) beschloss, die Welt (SoN der Welt Azilut) zu erschaffen, waren die Kelim von SoN (Seir Anpin und Nukwa) immer noch in Bina. Chochma und Bina (Aba we Ima – AwI) heißen 2.000 Jahre. Vor der Erschaffung der Welt (der Geburt von SoN) existierten alle Buchstaben (die Kelim von SoN) in AwI in Form von MAN, und MAN regt immer ein Verlangen im Höheren an, sich darum zu kümmern.

In Bezug auf den unteren Parzuf wird der Höhere als Schöpfer bezeichnet, denn er erzeugt ihn wirklich, und was auch immer der Untere empfängt, kommt direkt von seinem Höheren. Außerdem kann man sagen, dass dies alles ist, was der Höhere wünscht; seine ganze Existenz ist ausschließlich für den Unteren bestimmt. Deshalb wartet der Höhere immer auf die echte Bitte nach dem spirituellen Aufstieg durch den Unteren, welche MAN heißt. Vorausgesetzt, dieser Wunsch ist aufrichtig, antwortet der Höhere sofort und gibt das starke Licht der Korrektur an den Unteren weiter.

Da der Untere SoN der Welt Azilut ist und alles, was unter diesem Parzuf (alle Welten von ABYA und unserer Welt) ist, als Teil davon betrachtet wird, bilden AwI der Welt Azilut den höheren Parzuf. Die Wünsche und Eigenschaften von SoN werden ‚Buchstaben‘ genannt; und hier erklärt der Sohar die Eigenschaften, mit denen SoN (die spirituellen Welten und unsere Welt, wir selbst) erschaffen wurden, welche Eigenschaften wünschenswert sind, welche Eigenschaften korrigiert werden müssen und wie diese Korrektur erreicht wird.

Da die Eigenschaften des zukünftigen Geschöpfes durch die Schöpfungsabsicht des Schöpfers bestimmt sind, wird gesagt, dass der Schöpfer schon vor der Erschaffung der Welt mit den Buchstaben spielte. Das Wort ’spielte‘ weist darauf hin, dass die Interaktion des Schöpfers mit dem Geschöpf Seinem Spiel mit dem Leviathan (dem legendären Seeungeheuer) gleicht, mit der Eigenschaft, die Ihm entgegengesetzt ist. Am Ende der Korrektur vereinigen sich alle Buchstaben und verbinden sich zu dem einen Namen des Schöpfers.

Die Reihenfolge des hebräischen Alphabets gibt den Abstieg des Direkten Lichts von Oben an, des Inneren Lichts, das den Parzuf erfüllt. Die umgekehrte Reihenfolge der Buchstaben vom Ende des Alphabets beginnend spielt auf den Aufstieg des Reflektierten Lichts an. Die direkte Reihenfolge des Alphabets bezieht sich auf Barmherzigkeit, während die umgekehrte Reihenfolge auf das strenge Gesetz und die Einschränkungen der Verwendung egoistischer Wünsche zurückzuführen ist.

Als Adam sündigte, lösten sich die Buchstaben von ihm, und nur die Buchstaben Shin und Taw (die Kelim für das Licht von WaK von Nefesh) blieben in ihm. Die Kelim für das Licht von Neshama werden durch die Buchstaben von Alef bis Yud dargestellt; die Buchstaben von Yud bis Kuf sind die Kelim für das Licht Ruach, und die Buchstaben Kuf und Resh – die Kelim für GaR von Nefesh – verschwanden von ihm.

Deshalb gab Adam seinem Sohn, der nach seiner Sünde geboren wurde, den Namen SHeT (Seth): Shin-Taw, gemäß den zwei letzten Buchstaben des Alphabets – die Kelim, die in ihm verblieben. Das Kli Shin-Taw ist nur für das Reflektierte Licht von unten nach Oben geeignet, aber nicht für die Aufnahme des Höheren Lichts von Oben nach unten. Nachdem Shin-Taw Jessod von Seir Anpin (den Buchstaben Yud) erhalten hatten, verwandelten sie sich in eine Kombination von Shin-Yud-Taw. Und als der Schöpfer die Welt mit dem Buchstaben Bet erschuf, trat er zwischen Shin und Taw ein und bildeten das Wort Shabbat (Sh-B-T), den Zustand der spirituellen Vollkommenheit, das Ziel der Schöpfung. Aus diesem Grund besteht das erste Wort der Tora – Bereshit aus: Bara (erschuf) Sh(in) -Y(ud) -T(aw).

23) Als der Schöpfer wünschte, die Welt zu erschaffen, traten alle Buchstaben in umgekehrter Reihenfolge vor Ihn, vom letzten (Taw) bis zum ersten (Alef). Der Buchstabe Taw trat zuerst ein und sagte: „Meister der Welt! Es ist gut und schicklich von Dir, die Welt mit mir zu erschaffen, mit meinen Eigenschaften. Denn ich bin das Siegel an deinem Ring, genannt EmeT (Wahrheit), das mit dem Buchstaben Taw endet. Und deshalb wirst du Wahrheit genannt, und es wäre passend für einen König, das Universum mit dem Buchstaben Taw zu beginnen und die Welt durch ihn zu erschaffen, durch seine Eigenschaften.

Der Schöpfer antwortete: „Du bist schön und aufrichtig, verdienst aber nicht die Welt, die ich plante, mit deinen Eigenschaften zu erschaffen, da du dazu bestimmt bist, auf der Stirn der wahrhaft Treuen zu stehen, die die gesamte Tora von Alef bis Taw erfüllen (vom ersten bis zum letzten Buchstaben) und wegen dir verschwanden“ (Talmud Bavli, Shabbat, 55).

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