Shamati 195. Sind sie würdig, dann werde Ich es beschleunigen

Ich hörte im Jahr 1938

„Sind sie würdig, dann werde Ich es beschleunigen“, damit ist der Weg der Tora gemeint; „Sind sie nicht würdig, dann durch Leiden“, was der Weg der Entwicklung ist, durch den schließlich alles die Vollkommenheit erreichen wird.

Der Weg der Tora besteht darin, dass dem einfachen Menschen besondere Wirkmittel (Segulot) gegeben werden, durch die er sich selbst Kelim (Gefäße) bereiten kann, die für dieses Ziel geeignet sind. Diese Kelim entstehen durch die Ausbreitung des Lichts und dessen Sichentfernen.

Denn ein Kli (Gefäß) wird gerade der Wille zu empfangen genannt, das heißt: ihm fehlt etwas. Und es gilt: „Es gibt kein Licht ohne ein Kli“; das Licht muss in einem Gefäß gefasst werden, damit es darin Halt findet.

Ein gewöhnlicher Mensch jedoch kann keine Mängel in Bezug auf höhere Dinge empfinden, denn ein Mangel kann nicht existieren, bevor die Erfüllung bekannt ist – wie es heißt: „durch die Ausdehnung des Lichts usw.“

Zum Beispiel: Wenn ein Mensch tausend Lira besitzt, gilt er als reich und empfindet innere Weite und Zufriedenheit. Wenn er aber später mehr verdient – bis zu fünftausend Lira – und danach verliert, bis ihm nur zweitausend bleiben, empfindet er bereits einen Mangel; er hat nun Kelim für dreitausend Lira, weil er sie schon besessen hat. Somit wird gerade das, was sich entfernt hat, zum Gefäß.

Darum gibt es den Weg der Tora: Wenn der Mensch daran gewöhnt ist, auf dem Weg der Tora zu gehen – Schmerz zu empfinden über die Geringfügigkeit der Erkenntnis – und jedes Mal bestimmte Erleuchtungen empfängt, die sich voneinander trennen, dann verursachen sie in ihm größeren Schmerz und bilden weitere Kelim.

Das bedeutet: Jedes Kli leidet an einem Mangel an Licht – es ist ungefüllt, das ihm eigene Licht fehlt. Daher wird jeder Ort, an dem Licht fehlt, zu einem Ort des Glaubens. Wäre er jedoch erfüllt, gäbe es kein Kli, keinen Ort für den Glauben.

überarbeitet, EY, 30.10.2025

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