Aus dem Buch “Let There Be Light” – wie man den Sohar lesen sollte

Aus dem Buch “Let There Be Light” – Selected excerpts from The Book of Zohar

„Ich blickte auf diese ewige Welt…“ Das Buch Sohar, WaJera [Der Herr erschien]

Neben der Bibel ist Das Buch Sohar [Das Buch des Glanzes], auch bekannt als Der Sohar, die geheimnisvollste Komposition, die je geschrieben wurde. Kein anderes Werk hat so tiefe Gefühle der Ehrfurcht und Verehrung hervorgerufen wie Der Sohar. Das Buch enthält alle Geheimnisse der Schöpfung. Doch lange war die Weisheit des Sohar hinter tausend Türen verschlossen. Jetzt wird Der Sohar enthüllt, um die Menschheit voranzubringen, wie darin geschrieben steht: „Wenn die Tage des Messias herannahen, werden sogar Kinder in der Welt die Geheimnisse der Weisheit finden“ (Das Buch Sohar, WaJera [Der Herr erschien], Punkt 460).

Der große Kabbalist Rav Yehuda Ashlag (1884-1954) gibt uns einen Schlüssel in die Hand – den Kommentar zum Buch Sohar (Sulam-Kommentar, Sulam = hebr. Leiter), mit dem wir Das Buch Sohar entschlüsseln können.

Das Buch Sohar birgt in sich die einzigartige Fähigkeit, den Menschen zum absoluten Guten zu führen; es ist eine Quelle der Energie und Lebenskraft, die uns erlaubt, uns mit der Ewigkeit zu verbinden. Es ist inspirierend, faszinierend und so fesselnd, dass die Leser immer wieder darauf zurückkommen.

„Und die Weisen werden leuchten wie der Glanz des Firmaments … es sind diejenigen, die sich in diesem Glanz bemühen, genannt Das Buch Sohar“ (Das Buch Sohar, BeHaalotcha [Wenn du die Lampen besteigst], Punkt 88).

Die Erfahrung beim Lesen des Sohar

Das Buch Sohar ist ein wundersames Werkzeug, das uns eine ganze Welt erstaunlicher Offenbarungen erschließt. Es ist wie ein Tor zur tatsächlichen Realität, die unserer Wahrnehmung derzeit verborgen ist. Um die enthüllende Kraft des Sohar nutzen zu können, müssen wir jedoch wissen, wie man ihn richtig liest. Die folgenden fünf Ratschläge werden uns helfen, uns auf die Reise durch den Sohar vorzubereiten.

Regel Eins – Das Herz versteht: Lerne nicht mit deinem Verstand

Das Buch Sohar sollte mit dem Herzen studiert werden, durch Fühlen und Wollen. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Formen des Studiums, die auf der Verarbeitung von Informationen und der Analyse von Daten beruhen, ist der Ansatz beim Sohar grundlegend anders. Das Studium des Sohar soll eine innere Transformation hervorrufen und uns dazu befähigen, die verborgene Realität wahrzunehmen.

Der Erfolg des Schülers hängt allein vom Ausmaß seines Wunsches ab, diese Realität zu entdecken und zu fühlen. Aus diesem Grund sind für das Studium des Sohar keine Vorkenntnisse, Fähigkeiten oder besondere Talente erforderlich. Nötig ist nur der aufrichtige Wunsch, die Augen und das Herz für eine neue Welt zu öffnen.

Regel Zwei – Der Mensch ist eine kleine Welt: Die Worte richtig interpretieren

Das Buch Sohar enthält viele Beschreibungen und Begriffe, die wir aus unserer Welt kennen, wie Meer, Berge, Bäume, Blumen, Tiere, Menschen und Reisen. Doch alle Details, Charaktere und Ereignisse, die in dem Buch erwähnt werden, sprechen nicht von der Welt um uns herum, sondern nur davon, was sich in uns entfaltet. Deshalb sollten wir die Worte des Sohar als Ausdruck dessen interpretieren, was in unserer Seele geschieht. Wir sollten den Text als eine Brücke sehen, über die wir zu unseren tiefsten Eigenschaften und Verlangen gelangen.

Regel Drei – Das erneuernde Licht: Sucht das Licht

Wir hören oft von einer besonderen Eigenschaft des Sohar, die als Segula (hebr. Heilmittel) bekannt ist. Segula ist das Naturgesetz der Entwicklung, das in allen Lebenskräften wirkt. Es ist keine mystische, imaginäre Kraft.

Kabbalisten erklären, dass unsere materielle Welt vollständig vom egoistischen Wunsch beherrscht wird, andere auszubeuten, während die spirituelle Welt von der Absicht zu Geben und zu lieben geleitet wird. Deshalb wurde uns ein besonderes Mittel in die Hand gegeben, um diese beiden gegensätzlichen Welten miteinander zu verbinden. Wir können damit unsere eigenen Eigenschaften in Richtung Liebe und Geben entwickeln, die die spirituelle Welt beherrschen. Dieses Mittel nennt man das Erneuernde Licht.

Wenn wir im Sohar lesen, wirkt das Erneuernde Licht auf uns. Und zwar auf eine Weise, die wir gegenwärtig nicht wahrnehmen können, und deshalb nennen wir es Segula oder Wunder. Aber für Kabbalisten ist es kein Wunder, sondern ein ganz natürlicher Prozess, weil sie die spirituelle Welt bereits wahrnehmen.

Wir müssen nur – so betonen sie – im Sohar lesen und uns wünschen, dass die darin enthaltene Kraft während des Studiums auf uns einwirkt. Dann spüren wir langsam, wie sich in uns etwas verändert. Die spirituelle Welt eröffnet sich uns allmählich und das, was uns zunächst wundersam erscheint, erkennen wir klar als lebendiges Naturgesetz.

Regel Vier – Alles hängt vom Wunsch ab

Wir wissen, welch gewaltige Anstrengungen kleine Kinder unternehmen müssen, um ihre ersten Schritte im Leben zu machen, wie fleißig sie sich dafür anstrengen, niemals aufgeben und es immer wieder versuchen, bis sie Erfolg haben. Auch wir müssen den Sohar geduldig und fleißig studieren, bis wir selbst gehen und die spirituelle Welt entdecken können. Das für unseren Fortschritt erforderliche System wurde im Voraus vorbereitet; erforderlich ist nur ein großer Wunsch, es zu erreichen und zu verstehen.

Regel Fünf – Ein Mensch mit einem Herzen: Bindung ist der Schlüssel

Das Buch Sohar wurde von einer Gruppe von zehn Kabbalisten geschrieben, denen es gelang, ein vollständiges Kli [Gefäß] zu erschaffen. Darunter versteht man einen geeinten Wunsch, die Höchste Kraft der Wirklichkeit – den Schöpfer – zu entdecken. Erst die tiefe Verbindung, die Liebe und die Verbundenheit ermöglichten es ihnen, die Schranken der materiellen Welt zu durchbrechen und auf das höchstmögliche spirituelle Niveau aufzusteigen, von dem der Sohar erzählt.

Wenn wir ihnen folgen wollen, müssen wir eine ähnliche Verbindung zwischen uns aufbauen und nach der Kraft der Verbundenheit suchen, die unter den Schülern von Rabbi Shimon Bar Yochai bestand. Der Sohar wurde aus der Liebe geboren. Daher wird seine Wiederentdeckung in unserer Zeit auch nur aus Liebe möglich sein.

„Wenn wir vor Rabbi Shimon stehen, sind die Brunnen des Herzens in alle Richtungen offen, und alles wird offenbart.“ –Das Buch Sohar, Jitro [Jethro], Punkt 412

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