Dargot Pessach – Verstand und Herz

Verstand und Herz

Der Wille zu empfangen wird im Verstand und im Herzen ausgedrückt. Indem man ihn in der Arbeit um zu geben korrigiert, kann ein Mensch die obere Fülle empfangen.

Das Herz wird „Verlangen und Sehnsucht nach Vergnügen“ genannt. Wenn also ein Mensch seine Handlungen so korrigieren kann, dass er auf alle Vergnügungen in der Welt verzichten kann, weil sie keinen Nutzen für die Ehre des Schöpfers bringen, wird er mit dem Empfangen wahrer Vergnügungen belohnt, weil ihr Empfang nun nicht mehr zu seinem eigenen Nutzen ist.

Angedeutet wird dies in dem Vers: „Und er blickte rings um sich und sah, dass da kein Mensch war, und er schlug den Ägypter.“ RASHI interpretiert, dass er sah, dass aus seiner Nachkommenschaft nichts Gutes entstehen würde und aus diesem Ägypter – aus dieser Tat – kein Nutzen entstehen würde.

„Er schlug den Ägypter“, indem er ihm nicht erlaubte, seinen Willen zu erfüllen und seine Bitte zurückwies. Das nennt man „die Tat und den Gedanken dieses Ägypters zu töten“, der in seinem Herzen enthalten ist. Auch das Vergnügen des Verstandes besteht nur darin, das zu tun, was er zu tun versteht. In dem Maße, in dem er Dinge gegen seine Vernunft tut, wenn diese etwas anderes verlangt, bemisst sich sein Leid.

Wenn ein Mensch über seinen Verstand hinausgeht, wenn ihm also ein Verstand gegeben wird, der all seine Arbeit gutheißt, wird er sagen können, dass er all dies erhält, um zu geben, da er seinerseits den Verstand aufgeben kann.

Zu diesem Zeitpunkt wird er mit dem Licht des Glaubens belohnt, denn er kann verzichten, weil sein Ziel nicht für ihn selbst ist. Der Beweis dafür ist, dass er alles auch gegen seinen Verstand tut. Natürlich ist er dann in der Lage, das Licht des Glaubens zu empfangen und kann sicher sein, dass sein Ziel im Geben liegt.

Aber wenn er nicht im Glauben arbeiten kann, sondern nur dort, wo der Verstand es zulässt, also gemäß dem Willen zu empfangen, bleibt er innerhalb des Zimzum [Beschränkung]. Aus diesem Grund brauchen wir zwei Arbeiten: Verstand und Herz.

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