1988/17 Der Hauptunterschied zwischen einer tierischen Seele und einer göttlichen Seele?

Rabash, 1988/17, korr EY, 25.12.2023

Es steht geschrieben in Heiligen Sohar (Tasria, Punkt 1): „Rabbi Elasar begann: ‚Auf meinem Bett habe ich Nacht für Nacht den gesucht, den meine Seele liebt.‘ Er fragt: ‚Er sagt: ‚Auf meinem Bett.‘ Es hätte heißen müssen: ‚In meinem Bett.‘ Doch die Versammlung Israels sprach vor dem Schöpfer und fragte Ihn nach dem Exil, denn sie sitzt mit ihren Kindern unter den anderen Völkern und liegt im Staub. Und weil sie in einem anderen Land, einem unreinen, liegt, so sagte sie: ‚Auf meinem Bett suche ich, denn ich liege im Exil‘, und Exil heißt ‚Nächte‘. Deshalb: ‚Ich suchte den, den meine Seele liebt‘, damit er mich von ihnen erlöse.“

Wir sollten verstehen, warum er sagt, dass „Auf meinem Bett bei Nacht“ sich auf das Exil bezieht. Das Exil kann auf drei Arten verstanden werden: 

1.) Sie „sitzt mit ihren Kindern unter den anderen Völkern“. Das ist die Pluralform, „unter den Völkern“. 

2.) Sie „liegt im Staub“. 

3.) „Denn sie liegt in einem anderen Land, einem unreinen Land“, das ist die Singularform.

Wir sollten auch verstehen, was „die Versammlung Israels mit ihren Kindern“ in der spirituellen Arbeit bedeutet, und dass sie im Exil ist und im Staub liegt.

Es ist bekannt, dass die Versammlung Israels Malchut genannt wird, die die Wurzel aller Seelen ist, denn Malchut enthält in sich alle Seelen. Allgemein lernen wir, dass alle Korrekturen in der Welt nach Malchut benannt sind, weil Malchut das allgemeine Kli [Gefäß] ist, das alle Lichter empfängt, die auf alle Welten übertragen werden.

Baal HaSulam benannte eine Regel, die wir kennen müssen: 

1.) Im Allgemeinen werden alle Lichter, die es in den Welten gibt, als das Licht von Ejn Sof betrachtet. 

2.) Die allgemeine Empfängerin, die wir in den Welten und in den Sefirot wahrnehmen, ist Malchut

3.) Alle Unterscheidungen entstehen einzig und alleine aus der Perspektive der Empfänger. 

4.) Jede unserer Unterscheidungen erfolgt in dem Maße, in dem Malchut von den Lichtern, die sie empfängt, beeindruckt ist.

Das heißt, je nach der Kraft des Massach [Schirmes], durch die Malchut das Or Choser [Zurückkehrendes Licht] erhebt, spürt sie das Licht, das ihr gegeben wird. Da es, wie wir gelernt haben, viele Unterscheidungen in den Massachim [Plural von Massach] gibt, gibt es auch viele Unterscheidungen im Licht.

Um den Bedarf an Massach und Or Choser zu verstehen, die zahlreiche Unterscheidungen hervorrufen, müssen wir uns an das erinnern, was in „Das Studium der Zehn Sefirot“ („Talmud Esser HaSefirot“, Teil 1), beschrieben wird. Dort heißt es, wenn wir von der Verbindung zwischen dem Schöpfer und den Geschöpfen sprechen, diese Verbindung „Sein Verlangen, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun“ genannt wird. Aus diesem Grund hat Er die Existenz aus der Abwesenheit erschaffen, und diese „Existenz“ wird „Wille, für sich selbst zu empfangen“ genannt. Das ist etwas Neues, das es zuvor nicht gab, bevor dieses Verlangen erschaffen wurde. Daher hat dieses Verlangen, das Malchut genannt wird, das Licht in einer einzigen Form ohne Unterscheidung der Stufen empfangen, da der Schöpfer, der das Verlangen, Gutes und Genuss zu empfangen, erschaffen hat, es in exakt dem Maße zu empfangen erschaffen hat, wie der Schöpfer geben möchte.”

Aus diesem Grund steht am Anfang des Buches „Baum des Lebens“ [Etz Chaim, aus der Lehre des ARI] geschrieben, dass vor dem Zimzum [Einschränkung] das Höhere Licht die gesamte Wirklichkeit erfüllt hatte und es keinen Anfang und kein Ende gab, bis Malchut von Ejn Sof das Licht empfing. Und da die Macht des Höheren, nämlich das Verlangen zu geben, im Licht enthalten ist, wollte Malchut, nachdem sie das Licht empfangen hatte, die Übereinstimmung der Form erlangen, genau wie das Licht, das sie empfangen hatte. Aus diesem Grund schränkte sie sich selbst ein, um nichts zu empfangen um zu empfangen und nicht mehr von der Fülle zu empfangen, als das Ausmaß, in dem sie sich darauf ausrichten kann, zu geben.

Da wir dieses Kli [Gefäß] dem Empfangenden zuschreiben und es gegen die Natur von Malchut ist, die mit einem Willen zum Empfangen erschaffen wurde, und sie nun gegen ihre Natur handeln soll, geschieht die Vollendung eines solchen Kli nicht auf einmal. Das heißt, Malchut kann nicht all das Licht empfangen, das sie vor dem Zimzum hatte, um es zu empfangen, um zu geben.

Deshalb erkennen wir in Malchut, die das allgemeine Gefäß des Empfangens ist, viele Unterscheidungen, und zwar in dem Ausmaß, in dem die Masachim dazu in der Lage sind. Das heißt, aus der Perspektive des Schöpfers war es Seine Absicht, endlos zu geben, das heißt nach Maß des Willens zu empfangen. Aber aus der Perspektive des Unteren, der nur empfangen möchte, um zu geben, erhalten wir all die Unterscheidungen, die wir „Korrekturen von Malchut“ nennen.

Allgemein sprechen wir von Malchut de Azilut, die als Einzige die Seelen gezeugt hat. Durch die Abstufungen der Welten entstand Malchut de Azilut, und die Seelen, die sie gezeugt hat, korrigieren sie. Das heißt, die Seelen, die von ihr stammen, korrigieren jede ihrer Seelen an der Wurzel in Malchut, um den Teil des Willens zu empfangen in ihr in der Absicht um zu geben zu korrigieren. Und in diesem Ausmaß gibt Malchut an die unteren Seelen.

Das heißt, im Ausmaß der Übereinstimmung der Form, die der Untere oben in Malchut verursacht, in diesem Ausmaß wird er dem Höheren, der die Korrektur in ihr verursacht hat, geben, so dass sie von ihrem Höheren empfangen kann, weil es bereits eine Übereinstimmung der Form zwischen dem Empfangenden und dem Gebenden gibt. Dies wird „die Vereinigung des Schöpfers und seiner Shechina [Göttlichen Gegenwart]“ genannt. Das heißt, diese Vereinigung wird „Übereinstimmung der Form“ genannt. Wenn der Empfangende mit der Ausrichtung des Gebens korrigiert wird, macht diese Ausrichtung den Empfangenden zum Gebenden, weil alles der Absicht folgt.

Wie bereits gesagt, besteht das Schöpfungsziel darin, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, d. h. dass die Seelen Gutes und Genuss empfangen. Aus diesem Grund -, weil die Übereinstimmung der Form vorschreibt, dass es in den unteren Geschöpfen eine Anstrengung geben muss, um die Absicht zu erhalten, zu empfangen, und die Geschöpfe mit der Natur erschaffen wurden, zu arbeiten, um zu empfangen, was gegen die Kedusha [Heiligkeit] verstößt, denn all das Licht des Genusses, das vom Schöpfer kommt, entsteht, weil Er das Verlangen hat, zu geben, und der Untere, der es empfängt, das Gegenteil davon ist – lautet die Frage: Wovon werden die Geschöpfe Leben bekommen, damit sie existieren können, bevor die Geschöpfe die Gefäße des Gebens erhalten, damit sie die Übereinstimmung der Form haben, da alles Leben und jeder Genuss vom Schöpfer kommt, und die Ungleichheit der Form sie vom Schöpfer trennt? Wenn die Geschöpfe keine Freude und keinen Genuss haben, können sie nicht in der Welt existieren, denn ohne das ist es unmöglich zu existieren, weil das Gesetz des Schöpfungsziels  lautet: „Gutes zu tun“.

Deshalb erhält die Kedusha die Klipot [Hüllen/Schalen], damit sie nicht aufgehoben werden. Aus diesem Grund wird der Mensch, noch bevor er mit Gefäßen des Gebens belohnt wird, um das Licht der Kedusha empfangen zu können, von den Klipot genährt, also von dem, womit die Kedusha die Klipot erhält, damit sie nicht sterben. So steht es in der „Einleitung zum Buch Sohar“ geschrieben (Punkt 10-11): „Um diese Trennung, die auf dem Kli der Seelen liegt, zu beheben, erschuf Er alle Welten und trennte sie in zwei Systeme, wie es in dem Vers heißt: ‚Gott hat sie einander gegenüber gestellt.‘ Dies sind die vier Welten ABYA der Kedusha, und ihnen gegenüber die vier Welten ABYA der Tuma’a [Unreinheit]. Er hat das Verlangen zu geben in das System der ABYA von Kedusha eingeprägt, und den Willen, für sich selbst zu empfangen, von ihnen entfernt und in das System der Welten ABYA von Tuma’a gelegt. Dadurch sind sie vom Schöpfer und von allen Welten der Kedusha getrennt worden. Die Welten haben sich auf die Wirklichkeit dieser materiellen Welt ausgebreitet, in der es einen Körper und eine Seele gibt und eine Zeit der Verdorbenheit und eine Zeit der Korrektur. Denn der Körper, der der Wille ist, für sich selbst zu empfangen, breitet sich von seiner Wurzel im Schöpfungsgedanken durch das System der Welten der Tuma’a [Unreinheit] aus.“

Wir können also sehen, dass die Klipot für uns notwendig sind, denn der Guf [Körper] breitet sich von ihnen aus und empfängt Lebenskraft von ihnen. Erst danach, wenn er durch die Kraft von Tora und der Mizwot [Gebote/gute Taten] sich damit befasst, seinem Schöpfer Zufriedenheit zu geben, beginnt der Körper, den Willen zu für sich selbst, der in ihm eingeprägt ist, zu reinigen, und kehrt ihn allmählich um; in den Willen um zu geben. Dadurch breitet er eine Seele der Kedusha aus, die im Schöpfungsgedanken wurzelt, und sie durchläuft das System der Welten der Kedusha und kleidet sich in den Körper, wie es dort (in Punkt 11) geschrieben steht.

Aus diesem Grund muss die Kedusha der Klipa [Hülle/Schale] Lebenskraft geben, damit sie existieren kann. Es ist so, wie es im Buch „Baum des Lebens“ (Panim Masbirot, Zweig 39) geschrieben steht: „Es ist notwendig, einige winzige Funken von Kedusha in diesen Klipot [Hüllen/Schalen] zu haben, was die 11 Zeichen des Weihrauchs sind.“ Das ist die Bedeutung dessen, was geschrieben steht, dass nichts ohne Funken von Kedusha existieren kann.

Aus diesem Grund erkennen wir zwei Seelen im Menschen:

  1. eine tierische Seele und 
  2. eine Seele der Kedusha.

Die tierische Seele ist diejenige, die den Körper aufrechterhält und seine Existenz sichert, denn ohne den Genuss ist es unmöglich zu leben. Genuss ist Licht, das von oben kommt, und „ohne Kli gibt es kein Licht.“ Aus diesem Grund muss sich der Genuss in ein Kli kleiden, und es kann nicht gesagt werden, dass ein Mensch den Genuss ohne Einkleidung möchte, sondern nur den Genuss. Vielmehr muss (der Genuss) in ein Kli eingekleidet sein. Allgemein werden die Einkleidungen, in die das Licht des Genusses gekleidet ist, „Neid“, „Lust“ und „Ehre“ genannt.

Im Großen und Ganzen sind es drei Einkleidungen, aber in jeder Einkleidung gibt es zahlreiche Unterscheidungen. Bei der „Lust“ sollten wir zum Beispiel zwischen Essen, Trinken und so weiter unterscheiden. Ebenso gibt es zahlreiche Unterscheidungen beim Essen und beim Trinken.

Mit anderen Worten: In jeder Einkleidung empfinden wir einen anderen Genuss, der sich im Geschmack unterscheidet. So ist der Geschmack von Brot anders als der Geschmack von Kuchen usw. Obwohl das Licht des Genusses eins ist, machen die Kleider, in die sich das Licht des Genusses einkleidet, die Unterschiede aus.

All das wird „die tierische Seele“ genannt. Das bedeutet, dass es ein „Tier“ und einen „Menschen“ gibt, wie unsere Weisen sagten: „Ihr werdet ‚Mensch‘ genannt, und die Nationen der Welt werden nicht ‚Mensch‘ genannt.“ Wir sollten verstehen, dass „Tier“ bedeutet, dass man keinen Bezug zur Arbeit des Schöpfers hat. Aus diesem Grund ist die „tierische Seele“, die den Körper aufrechterhält, keinen Bedarf am Glauben an den Schöpfer hat. Selbst wer keinen Glauben hat, kann das Licht des Genusses empfangen, das den Körper erhält und als „Tier“ bezeichnet wird, obwohl wir glauben sollten, dass es nichts gibt, was sich nicht vom Schöpfer ausbreitet, d. h., dass die Kedusha die Klipot erhält. Dass der Körper als „Tier“ bezeichnet wird, bedeutet jedoch, dass er nicht spürt, dass das Licht des Genusses vom Schöpfer kommt. Wir müssen glauben, dass der Schöpfer dies absichtlich getan hat – damit sie nicht wissen, dass Er ihnen das Leben gegeben hat -, weil es der Korrektur des Menschen dient. Andernfalls hätte man den Menschen bezeichnet als jemand, der „seinen Herrn kennt und darauf ausgerichtet ist, gegen Ihn zu rebellieren“.

Umgekehrt bedeutet die „göttliche Seele“, dass sich in ihm das Gefühl ausbreitet, dass er eine göttliche Seele hat, die ihn trägt, und zwar in dem Maße, wie er glaubt. Das Ausmaß des Glaubens kann in einem Menschen nach dem Maß seiner Arbeit sein, um zu geben, wie er [Baal HaSulam] im Sulam [Kommentar zum Sohar] („Einführung in das Buch Sohar„) erklärt, in dem er sagt, dass ein Mensch keinen Glauben erlangen kann, bevor er Gefäße des Gebens hat.

Wir sollten daran glauben, dass, in dem Maß, in dem die tierische Seele, die den Körper erhält, in Kleidern eingekleidet ist, so empfinden wir den Geschmack, wo die tierische Seele in den Kleidern gekleidet ist. Obwohl die tierische Seele eine einzige Seele ist, können wir durch die Einkleidung, in welche sie sich kleidet, sehen, dass jede Einkleidung einen anderen Geschmack hervorbringt. Sicherlich sollten wir sagen, dass derjenige, der die Einkleidung trägt, sich je nach seiner Einkleidung verändert.

Genauso sollten wir glauben, dass eine göttliche Seele sich auch in ihre Kleider kleidet, die Tora und Mizwot heißen. Obwohl wir sagen, dass sich das Licht nicht verändert, bringen die Kleider unterschiedliche Geschmäcker hervor, sodass wir den Geschmack des Lichts, das in Tora und Mizwot gekleidet ist, nicht als einander gleich empfinden können.

Im Heiligen Sohar werden die 613 Mizwot als „613 Pekudin (Verwahrungen/Einlagerungen)“ bezeichnet, was bedeutet, dass in jeder Mizwa ein anderes Licht verwahrt ist, d.h. ein anderer Geschmack, und die Unterschiede entstehen durch die verschiedenen ‚Kleidungen‘ der Gebote. 

Das ähnelt dem, was im Sulam (Mar’ot HaSulam, Teil 1) geschrieben steht, dass, wenn wir mit dem „Hören der Stimme Seines Wortes“ belohnt werden, die 613 Mizwot zu Pekudin werden, von dem Wort Pikadon [Einlagen], denn es gibt 613 Mizwot, und in jeder Mizwa wird das Licht einer einzigartigen Stufe deponiert, die einem bestimmten Körperteil in den 613 Körperteilen und Sehnen der Seele und des Körpers entspricht. Daraus folgt, dass er durch die Mizwa die Stufe des Lichts, die zu diesem Körperteil und dieser Sehne gehört, auf den entsprechenden Körperteil in seiner Seele und seinem Körper ausbreitet. Dies wird als das Panim [Angesicht/vorne] der Mizwot angesehen.“

Das Licht ist zwar eins, da es keine Veränderungen im Licht gibt, aber „es gibt kein Licht ohne ein Kli„, also ohne Einkleidungen. Daraus folgt, dass die Kleider die Geschmäcker im Licht verändern. Dadurch entfalten sich zahlreiche Unterscheidungen; sowohl bei den leiblichen als auch bei den spirituellen Genüssen.

Wir müssen jedoch wissen, dass die wichtigsten Unterscheidungen, die wir in der Spiritualität treffen, die Massachim sind. In dem Maße, in dem wir darauf ausgerichtet sind, zu geben – was in der Spiritualität nach dem Or Choser [Zurückkehrendes Licht] beurteilt wird, das er hat -, zieht er die höhere Fülle an. In der Ordnung unserer Arbeit heißt dies: „In dem Maße, in dem ein Mensch sich darauf ausrichten kann, zu geben“, in diesem Maße offenbart sich ihm das Licht.

Jetzt kommen wir auf die Erklärung der Frage zurück, was wir über die Versammlung Israels, die im Staub liegt, gefragt haben. Im Heiligen Sohar wird das Exil mit dem Namen „Nächte“ bezeichnet – und auch mit dem Namen „unter den Völkern sitzend“, mit dem Namen „das andere, unreine Land“ und mit dem Namen „Staub“. Demnach geht es darum, dass die Seelen von Malchut, aus der sie geboren wurden, das korrigieren müssen, was der Schöpfer in Malchut von Natur aus mit dem Verlangen und der Sehnsucht erschaffen hat, Freude und Genuss zu empfangen, da dies das Schöpfungsziel war. Deshalb soll das Geschöpf, um keine Scham zu empfinden, in der Arbeit korrigiert werden, um das Verlangen zu geben zu erhalten. Diese Korrektur ist für die Seelen bestimmt.

Das heißt, wir lernen, dass „Sein Verlangen, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun“ sich auf die Seelen bezieht, damit sie Gutes und Genuss empfangen, in der alles, was wir über die Höheren Welten lernen, nur eine Vorbereitung ist, bei der die Einschränkungen und die Reinigung und die unterschiedlichen Veränderungen, die wir in den Höheren Welten lernen, nur Vorbereitungen dafür sind, dass die Seelen sich so entwickeln, wie der Schöpfer sie haben wollte – bereit, Gutes und Genuss zu empfangen. Wenn wir aus diesem Grund sagen, dass Malchut die Seelen gezeugt hat, bedeutet dies, dass die Seelen die Fülle von ihr unter den Bedingungen empfangen sollen, unter denen die Fülle in ihrem Besitz bleiben kann, was bedeutet, dass sie empfangen, um zu geben. Das bedeutet, dass es so ist, als würden die Seelen zu Malchut sagen: „Gib uns Gutes und Genuss in unsere Kelim, die wir selbst erwecken, damit alles, was wir tun, einzig und alleine dazu da ist, um zu geben.“

Jetzt können wir verstehen, dass die Worte „Malchut ist mit ihren Kindern im Exil“ deshalb so lauten, weil es sich um das Verlangen zu geben handelt, das die Kelim sind, mit denen wir das Gute und den Genuss empfangen können und dass die Fülle nicht weichen wird. Wenn aber der Wille, für sich selbst zu empfangen, dazwischen kommt, muss die Fülle weichen, denn die Kelim des Verlangens zu geben heißen „Mensch“, wie unsere Weisen gesagt haben: „Ihr heißt ‚Mensch‘, und die Nationen der Welt heißen nicht ‚Mensch‘“, wobei „Mensch“ Gebender und „Tier“ Empfangender bedeutet, und „Mann“ geben bedeutet und „weiblich“ empfangen.

Es ist bekannt, dass jeder Mensch auf der Welt als eine kleine Welt für sich selbst gilt, wie es Im Heiligen Sohar geschrieben steht. Das heißt, jeder Mensch besteht aus siebzig Nationen, was bedeutet, dass „Gott sie einander gegenübergestellt hat“. Es gibt sieben Eigenschaften der Kedusha, die CHaGaT NeHJM genannt werden, und jede besteht aus zehn Sefirot. Daher werden die sieben Eigenschaften von Kedusha manchmal auch „siebzig Gesichter“ genannt. Ihnen gegenüber stehen siebzig Nationen der Tuma’a [Unreinheit], und alles ist im Menschen enthalten.

Das bedeutet, dass der „Mensch“ in ihm, der als „der Punkt im Herzen“ angesehen wird, sich Dunkelheit befindet und unter der Herrschaft der siebzig Nationen in ihm steht, die den Aspekt von Israel in ihm versklaven, damit er sich nicht mit dem Geben befassen kann, was „der Mensch“ ist. Stattdessen regiert die tierische Seele. Daraus folgt, dass die Eigenschaft „Israel“ im Exil unter „den anderen Völkern“ ist, was bedeutet, dass das egoistische Empfangen, genannt „die Nationen der Welt“, über „Israel“ herrscht.

Dies wird als die Shechina angesehen, die mit ihren Kindern unter den anderen Völkern sitzt, wie in: „Wenn Israel im Exil ist, ist die Shechina bei ihnen.“ Daraus folgt, dass sie mit ihren Kindern im Exil ist. Im Allgemeinen wird Malchut als Shechina bezeichnet, und ihre Kinder sind alle Eigenschaften Israels in jedem einzelnen von ihnen. „Im Exil sein“ bedeutet, dass die Menschen das Gefühl haben, dass sie nicht aus der Herrschaft der Nationen der Welt austreten können. Das Maß des Leidens von denjenigen, die im Exil sind, bemisst sich daran, wie sehr sie sich danach sehnen, aus dem Exil, also aus der Herrschaft der anderen Nationen, herauszukommen.

Manchmal kommt ein Mensch jedoch in einen Zustand, wie geschrieben steht: „Und sie mischten sich unter die Völker und lernten von ihrem Handeln.“ Das heißt, sie spüren keinen Unterschied zwischen ihnen und den Völkern. Das heißt, er sagt nicht, dass er etwas anderes möchte, als dass die Völker über ihn herrschen. Vielmehr möchte er sich selbst so verhalten wie alle Völker. Dieser Mensch befindet sich nicht im Exil. Das heißt, er hat keine Kelim für das Exil, denn jemand, dessen Kelim im Exil sind, bedeutet, dass er arbeiten möchte, um zu geben, aber der Körper widersteht ihm. Dann kann man sagen, dass die siebzig Nationen in seinem Körper die Herrschaft über das Israel in ihm haben.

Dann kann er sagen, dass die Gefäße des Gebens unter der Herrschaft des Körpers stehen, und wenn er zum Schöpfer schreit, um ihn aus dem Exil zu befreien, weiß er ganz genau, was er will, wie im heiligen Sohar geschrieben steht, dass ein Mensch während des Gebets klar ausdrücken muss, was er betet.

Wir haben gefragt: Weiß der Schöpfer nicht, was im Herzen des Menschen vorgeht? Warum steht dann im Heiligen Sohar, dass man klar und deutlich mit dem Schöpfer sprechen muss? Die Antwort ist, dass es dem Menschen klar sein muss, worum er den Schöpfer bittet, aus diesem Grund gibt es kein Licht ohne ein Kli und deshalb keine Erlösung ohne ein Exil.

Darunter sollten wir verstehen, dass das Exil bedeutet, dass die Shechina mit den Seelen im Exil ist. Damit Malchut Gutes und Genuss für die Seelen empfangen kann, müssen diese in Übereinstimmung der Form sein, was das Verlangen zu geben ist. Doch dieses Verlangen steht unter die Herrschaft der Klipot, die „Land der Völker“ oder „das unreine Land“ genannt werden. Wenn der Mensch arbeiten möchte, um zu geben, spürt er in der Arbeit des Gebens einen Geschmack von Staub. Nur wenn er sich damit befasst, für sich selbst zu empfangen, spürt er den Geschmack von Nahrung.

Das ist so ähnlich, wie wir die Worte „Und du wirst Staub essen alle Tage deines Lebens“ interpretiert haben, wie unsere Weisen schrieben: „Eine Schlange – ihre einzige Nahrung ist Staub.“ Wir sollten dies so interpretieren, dass solange ein Mensch die Sünde der Urschlange nicht korrigiert hat, für ihn alles, was er isst, d.h. alles, was ein Mensch an Tora und Mizwot spürt, wie Staub schmeckt. Wenn ein Mensch jedoch mit der Korrektur der Sünde des egoistischen Empfangens, die „Urschlange“ genannt wird, belohnt wurde, beginnt er den Geschmack von Tora und Mizwot zu spüren, wie geschrieben steht: „schöner als Gold und süßer als Honig“. 

Das ist die Bedeutung der Worte: „Die Shechina liegt im Staub.“ Das bedeutet, dass jeder, der arbeiten möchte, um zu geben, d.h. die Last des Himmelreichs um zu geben auf sich zu nehmen, den Geschmack von Staub verspürt, und zwar aufgrund der Sünde der Urschlange, wie Baal HaSulam über das sagte, was unsere Weisen sagten: „Die Schlange kam über Eva und warf Dreck in sie.“

Er deutete dies so, dass die Schlange in Malchut Su-Ma [das-was] warf, was bedeutet, dass sie das Himmelreich verunreinigte. Zu einem Menschen, der das Himmelreich auf sich nehmen möchte, kommt die Schlange und fragt ihn „was [ist] das”, d.h. „Was hast du davon, wenn du um des Himmelreichs willen arbeiten willst?“ Diese Schlange ist der Böse Trieb. Das heißt, wir müssen über dem Verstand glauben, dass wir durch das Himmelreich die Freude und den Genuss empfangen werden, was das Schöpfungsziel ist, und der einzige Grund, warum wir dieses Gute nicht empfangen können, ist wegen dieser Schlange, die „Wille, für sich selbst zu empfangen“ heißt.

Das ist die Bedeutung dessen, was geschrieben steht, dass wir das Exil auf drei Arten verstehen: 

1.) Sie sitzt „unter den anderen Völkern“. Er meint damit, dass der Punkt im Herzen von jedem im Exil unter den siebzig Nationen sitzt, die es in jedem von ihnen gibt. 

2.) Sie „liegt im Staub“, was bedeutet, dass sie den Geschmack von Staub spüren. 

3.) Allgemein liegt sie „in einem anderen, unreinen Land“, das „die Urschlange“ genannt wird, wo sie an einem Ort des Verlangens zu geben gekleidet hätte sein sollen, der „das Land Israel“ heißt. Das heißt, statt dass alle seine Handlungen Yashar-El [direkt zum Schöpfer] sind, ist sie in einem anderen Land; einem unreinen Land. Natürlich kann sie den Geschöpfen nicht das Gute und den Genuss geben, weil die Form zwischen den Geschöpfen und dem Schöpfer nicht übereinstimmt.

Das ist die Bedeutung der Worte „Auf meinem Bett“, die im Heiligen Sohar als Hinweis auf das Exil gedeutet werden. Er bezieht sich auf diejenigen, die unter dem Exil leiden und der Herrschaft entfliehen möchten, um für sich selbst zu empfangen, aber die Nationen der Welt beherrschen sie und sie können nicht ihrer Herrschaft fliehen. Über diese sagt sie: „Ich suche das, was meine Seele liebt, um mich daraus herauszubringen“, was bedeutet, dass der Schöpfer die Kraft geben wird, aus dem Exil herauszukommen, da es bereits eine „Erweckung von unten“ gibt, die Kli und „Verlangen“ genannt wird. Zu dieser Zeit ist es möglich, dass sich das Licht ausbreitet, wo das Licht der Erlösung die Herrschaft der Nationen der Welt aufhebt.

Jetzt können wir den Unterschied zwischen einer tierischen Seele und einer göttlichen Seele verstehen. In Wahrheit kommen beide vom Schöpfer, denn es gibt kein Leben auf der Welt außer dem, das der Schöpfer gibt. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass der Schöpfer dem Menschen die tierische Seele gibt, und der Mensch nicht zu wissen braucht, dass die belebende Seele vom Schöpfer kommt. Er denkt stattdessen, dass sie durch die Boten der Natur kommt. Das heißt, dass „Er den Dienern die Herrschaft über die Völker der Welt übertragen hat.“ Das heißt, sie brauchen nicht zu glauben, dass sie vom Schöpfer kommt. Im Gegensatz dazu hat nur Er, der Schöpfer, Macht über das Volk Israel, das heißt, der Aspekt Israels bedeutet, dass ein Mensch glaubt, dass alles vom Schöpfer kommt, und dass es keine andere Macht in der Welt gibt, sondern nur Er allein ist es, der handelt und alle Taten ausführt.

 

Zusammenfassung:

In dem Artikel wird der Hauptunterschied zwischen einer tierischen und einer göttlichen Seele erläutert. 

Die Diskussion beginnt mit dem Exil der „Versammlung Israels“, die als Malchut bekannt ist und alle Seelen in sich birgt. Malchut ist das allgemeine Gefäß, das alle Lichter empfängt und weitergibt. Die Lichter in den Welten werden als Licht von Ejn Sof betrachtet, und alle Unterscheidungen entstehen aus der Perspektive der Empfänger. Die Seelen, die von Malchut stammen, korrigieren sie, indem sie jeden Teil des Willens zu empfangen in ihr korrigieren, um zu geben.

Ein zentraler Punkt ist, dass das Licht der Schöpfung in verschiedene Kleidungen eingehüllt ist, was unterschiedliche Genüsse hervorruft. Diese Einkleidungen sind in den weltlichen Genüssen wie Neid, Lust und Ehre zu finden und auch in den spirituellen Genüssen, die sich in den 613 Mizwot (Geboten) manifestieren. Jede Mizwa enthält ein einzigartiges Licht, das einem bestimmten Körperteil der Seele entspricht.

Die tierische Seele, die für die Aufrechterhaltung des Körpers verantwortlich ist, benötigt keinen Glauben an den Schöpfer. Sie empfängt das Licht des Genusses, das als „Tier“ bezeichnet wird. Andererseits ist die göttliche Seele, die sich in Tora und Mizwot kleidet, darauf ausgerichtet, zu geben, und kann nur durch den Glauben erlangt werden.

Es wird auch diskutiert, dass die Shechina (Göttliche Gegenwart) mit den Seelen im Exil ist und dass alle Seelen und Genüsse letztlich vom Schöpfer kommen. Die Seelen sind bestrebt, Gutes und Genuss zu empfangen, ohne Scham zu empfinden, indem sie das Verlangen zu geben entwickeln. Dies ist eine Voraussetzung für die Erlangung von Gutes und Genuss, was das ultimative Ziel der Schöpfung ist.

Der Artikel hebt die Notwendigkeit der Klipot (Hüllen) hervor, die die tierische Seele mit Lebenskraft versorgen, bis der Mensch durch Tora und Mizwot den Willen zu empfangen in den Willen um zu geben umwandelt. Der Unterschied zwischen der tierischen und der göttlichen Seele liegt darin, dass der Mensch bei der tierischen Seele nicht erkennen muss, dass sie vom Schöpfer kommt, während die göttliche Seele das Bewusstsein des Menschen für die alleinige Macht des Schöpfers über alles weckt.

 

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