1988/24 Was bedeutet „Das Verborgene gehört dem Ewigen, und das Offenbarte gehört uns“ in der Arbeit? 

Rabash, 1988/24, korr EY, 22.11.2023

Es steht geschrieben (Tora-Abschnitt Nizawim “Ihr steht”, Deuteronomium 29:28): „Das Verborgene gehört dem Ewigen, unserem Gott, und das Offenbarte gehört uns und unseren Kindern für immer, damit wir alle Worte dieser Tora [Gesetz] tun.“ Wir sollten verstehen, was uns dieses Wissen gibt. Würde jemand meinen, dass der Mensch das Verborgene kennen kann? Und wenn wir das Verborgene kennen können, warum hat der Schöpfer es dann vor uns verborgen? Und wir sollten auch verstehen, was die verhüllten Dinge sind. Worauf deutet es hin, dass wir es nicht ergründen dürfen, sondern dass es vielmehr dem Ewigen, unserem Gott, gehört?

Über den Vers „Wenn du die Kerzen aufstellst“ interpretiert RASHI, dass „‚Wenn du aufstellst‘ bedeutet, dass die Flamme hochgeht, was bedeutet, dass wir anzünden müssen, “bis die Flamme von selbst aufsteigt“. Wir sollten verstehen, was es uns andeuten will, dass wir „anzünden müssen, bis sich die Flamme von selbst erhebt“. Wenn die Kerze nicht richtig brennt, sondern nur so lange brennt, wie der Mensch sie anzündet, müssen wir sicherlich warten, bis sie von selbst brennt. Was für eine Neuigkeit ist es also, zu sagen: „bis die Flamme von selbst aufsteigt“?

Über die Herstellung der Menora [siebenarmiger Leuchter] steht geschrieben: „Dies war die Herstellung der Menora, eine gehämmerte Arbeit aus Gold.“ RASHI interpretiert „gehämmert“: „Es war ein Goldklumpen. Er schlug mit einem Hammer und schnitt mit einer Schere, um die Stücke richtig zu verteilen. Die Menora wurde nicht aus einzelnen Stücken hergestellt, die miteinander verbundenen wurden. So machte Er die Menora.“ RASHI interpretiert: „Sie wurde vom Schöpfer selbst gemacht.“

Das sollten wir verstehen: Wenn die Menora von selbst gemacht wurde, warum mussten sie dann mit einem Hammer zuschlagen und mit einer Schere schneiden? Wenn der Schöpfer die Menora macht, hätte es doch ausgereicht, einen Goldklumpen zu nehmen, und sie wäre von selbst gemacht worden. Warum gab es den Bedarf zu hämmern?

Es ist bekannt, dass es in der menschlichen Natur liegt, einzig und alleine zum eigenen Nutzen empfangen zu wollen. Ein Mensch kann nichts tun, wenn er nicht die Aussicht hat, dass es ihm selbst einen Nutzen bringt. Im Heiligen Sohar steht darüber geschrieben: „Der Blutegel hat zwei Töchter: Haw, Haw“ (Sprüche 30:15). Der Heilige Sohar interpretiert: „Der Blutegel hat zwei Töchter, die wie Hunde heulen: Haw, Haw [hebr.: gib, gib]. Gib uns den Reichtum dieser Welt, und gib uns den Reichtum der nächsten Welt.“ Mit anderen Worten: Alles, was der Mensch sieht und woraus er einen Genuss ziehen kann, schreit er an: Haw, Haw, was so viel heißt wie: „Gib, gib – ich nehme das mit Herz und Seele an.“

Uns wurde das Gebot gegeben, den Schöpfer zu lieben, wie es geschrieben steht: „Und du sollst den Ewigen, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deiner Kraft.“ Aber wie kann man das befolgen, wenn es gegen unsere Natur ist? Unsere Weisen sagten über den Vers „Und er erschien ihnen aus Seir“: „Er eröffnete den Kindern Esaus, damit sie die Tora empfangen würden, aber sie wollten sie nicht. ‘Er offenbarte sich vom Berg Pharan aus’, schritt dorthin und eröffnete den Kindern Ismaels, damit sie sie annehmen.“ Doch sie wollten sie nicht, das heißt, sie fragten alle: „Was steht darin geschrieben?“ Esau wollte es nicht, denn es steht geschrieben: „Du sollst nicht morden“, und über Esau steht geschrieben: „Du sollst durch dein Schwert leben.“ So ist es auch mit den Kindern Ismaels: Was steht dort geschrieben? „Du sollst nicht ehebrechen.“ Sie wollten es nicht. Aber als Er zum Volk Israel kam, sagten sie: „Wir werden es tun und wir werden es hören.“

Wir sollten verstehen, ob der böse Trieb im Volk Israel bereit ist, auf die schlechten Eigenschaften zu verzichten. Wenn ja, was bedeutet es dann, dass sie sagten: „Wir werden tun und wir werden hören“? Wir sollten interpretieren, dass das Volk Israel, als es sah, dass sein Böses sich gegen die Tora sträubte, das heißt, dass es die Gebote der Tora nicht befolgen wollte, sagte: „Wir werden es gegen den Willen tun“, das heißt, durch Zwang, obwohl unser Böses damit nicht einverstanden ist.

Wir sollten jedoch den Verdienst von jemandem verstehen, der einem anderen etwas unter Zwang gibt. Können wir sagen, dass er ihm etwas aus Liebe gegeben hat? Er liebt ihn ja nicht, also ist das auch nicht der Grund für das Geben. Liebe erwirbt man, indem man dem anderen etwas Gutes gibt. Dann ist es ganz natürlich, dass der Empfänger des Geschenks den Gebenden liebt. Doch das Geben führt nicht dazu, dass der Gebende den Empfangenden durch das Geben liebt. Was ist also der Grund dafür, dass Israel sagte: „Wir werden gegen seinen Willen handeln“, obwohl das Böse nicht einverstanden ist? Und wie soll damit das Gebot „Und du sollst den Ewigen, deinen Gott, lieben“ erfüllt werden?

Unsere Weisen sagten, dass der Schöpfer, als Israel sagte: „Wir werden tun und wir werden hören“, daraufhin sagte: „Wer offenbarte meinen Kindern dieses Geheimnis, das Werkzeug, das die dienenden Engel benutzen?“, wie es heißt: „Mächtig an Kraft, sind die, die Sein Wort tun und dann die Stimme Seines Wortes hören.“ Das bedeutet, dass „Tun“ als „mächtig an Kraft“ angesehen wird, was Überwindung bedeutet, obwohl der Körper, der die Natur des egoistischen Empfangens hat, dem widerspricht. Durch das Tun, durch Überwindung, obwohl der böse Trieb nicht will, werden wir später mit dem „Hören der Stimme Seines Wortes“ belohnt. Die Bedeutung von „Ich höre“ ist „Ich denke“, wie unsere Weisen sagten: „Ich habe nicht gehört, heißt ich denke nicht“ (Iruvin 102).

Die wörtliche Bedeutung ist also, dass wir, wenn wir sagen „wir werden tun“, indem wir durch Zwang überwinden, dann mit „wir werden hören“ belohnt werden. Das heißt, die Angelegenheit wird vernünftig und akzeptabel sein. Das heißt, wenn wir es vernünftig und annehmbar finden, werden wir sicherlich in der Lage sein, alles mit Liebe und Freude zu tun, und dann wird alles freiwillig und nicht erzwungen sein.

Nach dem oben Gesagten können wir die Worte „Wer hat Meinen Kindern dieses Geheimnis offenbart?“ auslegen, wobei wir verstehen müssen, was das Geheimnis ist, wenn wir sagen: „Wir werden tun und wir werden hören.“ Wir müssen jedoch verstehen, was ein „Geheimnis“ in der Arbeit ist. Ein „Geheimnis“ bedeutet, dass es nicht offenbart ist, aber wir müssen glauben, dass es da ist. Das heißt, es gibt hier eine Angelegenheit, die wir wissen wollen und brauchen, und wenn wir keinen Bedarf haben, sie zu wissen, heißt es nicht „Geheimnis“.

Das ist vergleichbar mit jemandem, der zwei Menschen sieht, die miteinander flüstern. Es ist klar, dass sie nicht wollen, dass er es hört. Wenn sie aber nicht über ihn sprechen, will er auch nicht wissen, was sie sagen. In diesem Fall wird das, was sie sagen, nicht als ein Geheimnis bezeichnet, das er wissen will. Selbst wenn man es ihm sagen würde, würde er es nicht hören wollen, denn jeder Mensch hat seine eigenen Angelegenheiten, die ihn interessieren. Wenn er aber denkt, dass sie über ihn sprechen, würde er wissen wollen, was sie sagen, denn es ist ein Geheimnis, von dem sie nicht wollen, dass er es weiß.

Die gleiche Ordnung, die im irdischen Leben gilt, gilt auch in der spirituellen Arbeit. Zum Beispiel, wenn ein Mensch Tora lernt. Wenn ein Mensch Regeln lernt, kann man sagen, dass die Tora nicht im Geheimen spricht, was er nicht weiß. Im Gegenteil: Die Tora lehrt ihn die Gesetze, nach denen er die Mizwot [Gebote/gute Taten] befolgen soll. Wenn er aber die praktischen Geschichten in der Tora oder sogar die Legenden unserer Weisen lernt, und wenn er glaubt, dass die Tora von ihm spricht, aber die Verbindung zwischen der Tora, die er lernt, und ihm selbst nicht kennt, und er wissen will, was dort geschrieben steht, dann heißt das, dass er jetzt ein Geheimnis lernt.

Das heißt, es sind zwei Dinge nötig, damit etwas als Geheimnis gilt:

1.) Er muss glauben, dass von ihm gesprochen wird. 

2.) Er muss wissen wollen, was die Tora über ihn sagt, d.h. wovon die Tora spricht und was ihn betrifft. Nur so wird es als ein Geheimnis in der Arbeit angesehen.

Jetzt können wir verstehen, was der Schöpfer sagte: „Wer hat Meinen Söhnen dieses Geheimnis offenbart“? Es bedeutet: „Wer hat Meinen Söhnen das Geheimnis offenbart“ –, zu glauben, dass sie, wenn sie unter Zwang arbeiten, mit „Mich hören“ belohnt werden, und dass das, was vorher erzwungen war, dann aus freiem Willen geschieht.

Daraus folgt, dass das „Tun“ „Glauben“ genannt wird. Das heißt, indem sie glaubten, dass sie nach dem Tun mit dem Hören belohnt werden würden, waren sie auch während des Zwangs sicher, die Dinge mit Freude und Liebe zu tun, da sie mit dem Hören belohnt werden konnten.

Das ist bei den “Völkern der Welt“ nicht der Fall. In der [spirituellen] Arbeit werden sie als Teile des Menschen angesehen, die nicht zur Eigenschaft von „Israel“ gehören. Vielmehr wollen sie alles mit dem äußeren Verstand tun, da dieser versteht, was sie erreichen können. Das, was der Verstand für erstrebenswert hält, dafür sind sie bereit zu arbeiten, aber nicht für das, was den Glauben über dem Verstand betrifft.

Mit anderen Worten: Sie sehen mit ihrem Verstand, dass der Mensch den Willen zu empfangen von sich aus nicht aufheben kann. Stattdessen müssen wir glauben, dass wenn der Schöpfer uns diese Arbeit gegeben hat, um in der Absicht zu geben zu arbeiten, Er gewusst haben muss, dass es möglich ist, dies zu tun, aber wir mit unserem winzigen Verstand nicht verstehen, wie so etwas sein kann, dass es wirklich ein Wunder des Himmels ist. Aber der Schöpfer wusste sicherlich, dass wir diese Stufe erreichen können.

Sie wissen nicht, wie es solche Dinge gibt; sie können nicht glauben. Das nennt man „die Völker der Welt“. Aber „Israel“ bedeutet, dass sie sich über den Verstand hinaus überwinden und glauben können. Diejenigen, die zur Eigenschaft Israels gehören, glauben also, dass das Geben ein Geheimnis für die Menschen ist, was bedeutet, dass sie nicht wissen, wie sie die Macht des Gebens erlangen können, aber sie glauben es.

Umgekehrt sagen die Völker der Welt in einem Menschen, dass dies schwierig und nicht für uns ist. Wenn wir also sehen, dass wir auf dem Weg des Glaubens über dem Verstand wandeln müssen, haben sie kein Interesse daran und entgehen dem Schlachtfeld mit der Begründung, dass dies für sie schwierig ist.

Das ist der Grund, warum die „Völker der Welt“ im Menschen die Tora nicht empfangen wollten, denn wie wir lernen, gilt das Empfangen der Tora als „Der Mensch sollte im Zelt sterben“. Unsere Weisen sagten: „Die Tora existiert nur in demjenigen, der sich über sie in den Tod begibt.“ Das bedeutet, dass der Mensch seinen Eigennutzen aufheben und alle seine Sorgen sollten sich nur um den Nutzen des Schöpfers drehen. Weil der Körper nicht damit einverstanden ist, den Eigennutzen aufzuheben und auf dem Weg des Zwangs zu wandeln und zu glauben, dass wir durch „Wir werden tun“, „Wir werden hören“ erreichen, ist dieser Glaube für die Vernunft des Empfangenden für sich selbst inakzeptabel. Das ist der ganze Unterschied zwischen den Völkern der Welt und Israel.

Jetzt können wir verstehen, was wir gefragt haben: Was deutet es an, dass sie sagten, wir müssten „anzünden, bis die Flamme von selbst aufsteigt“? Es geht darum, dass das Anzünden den Menschen betrifft, der eine Handlung ausführen muss. Inwieweit muss er die Ausführung der Handlung erzwungen vornehmen? „Bis die Flamme von selbst aufsteigt.“

„Von selbst“ bedeutet, ohne die Arbeit der Unteren, was „durch Zwang“ genannt wird. Er wird jedoch damit belohnt, dass der Schöpfer ihm “das Hören” schenkt. Natürlich tut der Mensch dann alles gerne, mit Liebe und freiwillig, nicht wie bei dem Vorhaben, als er sich unter Zwang damit befasste und bei dem sich der Körper wehrte, als er dem Schöpfer geben wollte.

Jetzt aber heißt es: „Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen“, und zwar mit beiden Trieben. Das heißt, auch der Böse Trieb liebt den Schöpfer, denn er ist vor dem Schöpfer annulliert wie eine Kerze vor einer Fackel. Das bedeutet, dass der Mensch „anzünden“ muss – dass er etwas tun muss –, „bis die Flamme von selbst aufgeht“ und nicht aus eigener Kraft. “Von selbst“ bedeutet also durch die Kraft des Schöpfers.

Genauso sollten wir interpretieren, was unsere Weisen über die Herstellung der Menora sagten: „Dies war die Herstellung der Menora, eine gehämmerte Arbeit aus Gold. Sie war ein einziger Goldklumpen. Er schlug mit dem Hammer und schnitt mit einer Schere, um ihn richtig zu verteilen. Sie wurde nicht aus einzelnen Teilen hergestellt, die miteinander verbundenen wurden.“ Wir fragten danach, da sie einen Kommentar dazu abgaben: „So hat Er die Menora gemacht: Sie wurde vom Schöpfer selbst gemacht.“ Wenn der Schöpfer die Menora „von selbst“ gemacht hat, warum mussten sie dann mit einem Hammer zuschlagen? Warum muss auch der Mensch etwas tun?

Der Mensch sollte jedoch sagen: „Wir werden tun und wir werden hören.“ Das heißt, ein Mensch sollte mit dem Zwang beginnen und glauben, dass er mit dem Hören belohnt wird. Denn es gibt kein Licht ohne ein Kli [Gefäß], das heißt, der Schöpfer gibt dem Menschen nur dann eine Füllung, wenn er einen Bedarf hat, dass der Schöpfer ihn füllt. Deshalb muss der Mensch anfangen und sehen, dass es schwierig ist, und dann zum Schöpfer beten, dass er ihm hilft. Dann kann der Mensch sehen, dass sich alles “von selbst” regelt, ohne die Hilfe des Menschen. Wenn also der Schöpfer alles tut, was muss der Mensch dann tun, um die Menora zu bauen?

Antwort: Die Arbeit des Menschen ist notwendig, denn ohne sie hätten wir nicht das Wissen, dass der Schöpfer alles tut. Vielmehr würden wir sagen, dass wir die Vollkommenheit auch ohne die Hilfe des Schöpfers erreichen können: „Meine Kraft und die Macht meiner Hand haben mich zum Erfolg geführt.“ Umgekehrt muss ein Mensch, nachdem er sich abgemüht hat und alles getan hat, was er tun kann, und sich trotzdem kein bisschen bewegt hat, sagen, dass der Schöpfer ihm diese Kraft – in der Lage zu sein, zu arbeiten, um zu geben – als Geschenk gegeben hat. Das bedeutet, dass der Schöpfer dem Menschen die Erlaubnis gegeben hat, ihm zu dienen. Diese Erlaubnis heißt, dass Er ihm Genuss gegeben hat, wenn er dem Schöpfer gibt.

So verstehen wir auch die Worte: „Es war ein Goldklumpen.“ Der Körper wird „ein Goldklumpen“ (Kikar se-haw) genannt, wie es im Heiligen Sohar geschrieben steht: „Der Blutegel hat zwei Töchter, die wie Hunde heulen, Haw, Haw [Gib, gib]. Gib uns den Reichtum dieser Welt und gib uns den Reichtum der nächsten Welt. Dieser Körper, der „ein Klumpen Se-Haw [hebräisch: “Gib dies” oder „Gold“] genannt wird, wurde mit einem Hammer geschlagen.“

Erläuterung: Jede Arbeit, die der Körper unter Zwang verrichtet, wird als Schlagen mit dem Hammer und Schneiden mit der Schere angesehen. Das heißt, jeder Zwang, den ein Mensch ausübt, ist so, als hätte er einen Teil von Se-Haw [Gib dies] abgeschnitten, also einen Teil des Willens, für sich selbst zu empfangen. Das ist die Bedeutung dessen, was geschrieben steht: „Ihre Organe richtig zu verteilen“, d.h. den Willen, für sich selbst zu empfangen, von den Organen abzustreifen und sie zu korrigieren, um zu arbeiten, um zu geben. Das wird „ihre Organe richtig verteilen“ genannt.

Aber das war nicht so. Das heißt, es geschah nicht als ein vollkommenes Organ, ein Organ gegenüber einer Eigenschaft, in der Ganzheit, und dann eine andere vollkommene Eigenschaft. Vielmehr wurde eine Vollkommenheit für alle gemacht, um zu geben, dann wurden alle Organe zu einer vollständigen Eigenschaft verbunden. So war es aber nicht, sondern im Gegenteil: Bei jedem Organ, das er korrigieren wollte, offenbarte sich das Schlechte an seiner Stelle, und nicht das Gute. Deshalb hatte er viele Organe, die verdorben waren, bis er sah, dass es kein einziges Organ in seinen Empfangsgefäßen gab, das freiwillig arbeitete, um etwas zu geben.

Zu diesem Zeitpunkt konnte er sehen, dass alles eine gehämmerte Arbeit aus Se-Haw [Gold] war. Er konnte sehen, dass Gold, d.h. der Empfänger, in der Arbeit schwer zu verwandeln ist, um zu geben. Zu diesem Zeitpunkt ist das Kli, also die Handlung des Unteren, vollkommen. Er sieht, dass er sich nicht überwinden kann, wie es geschrieben steht: „Und die Kinder Israels seufzten von der Arbeit, und ihr Schrei von der Arbeit stieg zu Gott auf.“ Dann kommt die Hilfe des Schöpfers, denn es steht geschrieben: „So machte Er die Menora„, und RASHI interpretiert: „Sie wurde vom Schöpfer selbst gemacht.“

Wer hat also die Menora gemacht? Der Schöpfer selbst. Wenn das so ist, wozu dient dann die Arbeit Israels?

Die Antwort lautet: „Um den Bedarf zu enthüllen, dass nur der Schöpfer das Wesen, das er erschaffen hat, verändern kann – dass die Geschöpfe ein Verlangen haben, es für sich selbst zu empfangen. Sonst denkt der Mensch, dass er selbst den Empfangenden in einen Gebenden verwandeln könnte.“

Wir sollten aber auch verstehen, warum es dem Schöpfer etwas ausmachen sollte, wenn die Geschöpfe die Wahrheit nicht kennen und denken, dass sie selbst diese Arbeit, die Gefäße des Empfangens in Geben zu verwandeln, tun können. Oder wir können die Frage auch anders stellen: Warum hat der Schöpfer dem Menschen nicht die Kraft gegeben, die Gefäße des Empfangens selbst in ein Geben umzuwandeln?

Baal HaSulam sagte, dass die Antwort darauf lautet, dass es eine Korrektur ist. Sonst würde der Mensch in seiner niedrigen Stufe bleiben. Das heißt, er würde das Licht der Tora nicht benötigen, aber der Schöpfer wollte ihnen die Tora geben. Da sie nicht in der Lage sind, selbst Gefäße des Gebens zu erhalten, werden sie den Schöpfer um Hilfe bitten. Er wird ihnen vor allem durch die Tora helfen, denn „das Licht in ihr korrigiert ihn“.

Daraus folgt, dass der Mensch einen Bedarf haben wird, die Tora zu empfangen, denn die zweite Phase nach der Korrektur und dem Geben der Gefäße des Gebens – also Phase 1 – ist, dass er die Tora als „Namen des Schöpfers“ empfängt. Diese Eigenschaft heißt „Sein Verlangen, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun“, eingekleidet in „die Namen des Schöpfers“, und sie heißt „Die Tora und Israel und der Schöpfer sind eins.“

Jetzt können wir interpretieren, was geschrieben steht: „Das Verborgene gehört dem Ewigen, unserem Gott, und das Offenbarte gehört uns und unseren Kindern für immer, um alle Worte dieser Tora [Gesetz] zu tun.“ Wir haben gefragt: Was soll uns das lehren? Die Antwort ist, dass der Mensch, wenn er mit der Arbeit des Gebens beginnt, sehen kann, dass er nicht darauf hinarbeitet, Gefäße des Gebens zu erhalten, sondern im Gegenteil. Er beginnt dann zu sehen, wie schlecht es ihm geht, wie sehr er in Eigenliebe versunken ist, denn nach der Regel gilt: Je mehr ein Mensch möchte, dass sein Kleidungsstück frei von Schmutz ist, desto mehr kann er den Schmutz sehen.

Es gibt eine Regel: „Alles, was nicht auf einem Menschen ruht, wird er geistesabwesend tun.“ Das bedeutet: Wenn ein Mensch nicht auf etwas achtet, kann er nicht sehen, was dort fehlt. Er kann aus diesem Grund, wenn er anfängt, zu arbeiten, um zu geben, und darauf achtet, wie weit er bereit ist, zu arbeiten, um zu geben, sehen, wie weit er vom Geben entfernt ist und dass er nichts ohne Gegenleistung tun kann.

Was kann der Mensch also tun, wenn er sieht, dass er in der Arbeit des Gebens keine Fortschritte macht, sondern immer sieht, dass er aus der Eigenliebe nicht herauskommt? Wenn er also zu Beginn der Arbeit dachte, dass er, wenn er sich nur entschließen würde, auf dem Weg des Gebens zu wandeln, es auch prompt schaffen würde. Er dachte, er sei sein eigener Herr, denn wer sollte ihm sagen, was er zu tun hat? Man kann sagen, dass es bei Dingen, die er tun will, Einmischungen von außen geben kann. Aber hier, in der Arbeit des Gebens, ist es nur die Absicht zu geben, was bedeutet, dass er nicht mehr als die 613 Gebote befolgen muss, wenn er die Absicht zu Geben anstrebt. Oberflächlich betrachtet befasst er sich also damit wie jeder andere, wie die Allgemeinheit, und er verhält sich nicht ungewöhnlich, so dass man sagen kann, dass die Allgemeinheit seine Art ablehnt, denn wer weiß schon, was im Herzen seines Nächsten ist? So dachte er, dass er nach einer kurzen Zeit der Arbeit die Arbeit des Gebens beginnen würde.

Doch plötzlich sieht er, dass er jeden Tag, je mehr er arbeitet und Gefäße des Gebens erwerben will, desto mehr sieht er, dass sie weit von ihm entfernt sind, und er ist völlig unfähig, die Eigenliebe jemals zu verlassen.

Der Vers sagt uns dazu: „Die verhüllten Dinge gehören dem Ewigen, unserem Gott.“ Das heißt, die Absicht des Gebens, die „der verborgene Teil“ genannt wird – denn man kennt die Gedanken seines Nächsten nicht, das sollte der Mensch wissen – in Wahrheit liegt es nicht in unserer Hand. Vielmehr gehört der verborgene Teil, der „Absicht“ genannt wird, „dem Ewigen, unserem Gott“. Er muss uns diese Kraft geben und wir sind machtlos, ihm zu helfen. Dennoch können wir ihm helfen, indem wir uns mit diesem Vorhaben in der Arbeit des Gebens befassen und sehen können, dass wir die Eigenliebe in uns nicht verlassen können. Damit helfen wir Ihm, weil wir wissen, dass nur Er uns hilft. Hätten wir nicht angefangen, könnten wir nicht weitermachen. Das ist die Korrektur – zu wissen, dass Er allein alles tut.

Wenn wir aus eigener Kraft die Eigenliebe verlassen könnten, wäre das Gegenteil der Fall. Das heißt, wir würden es zwar denken, aber uns würde das Bewusstsein fehlen, dass „Er allein alles tat, tut und tun wird.“ Wenn wir aber mit eigenen Augen sehen, dass wir die Eigenliebe nicht verlassen können, brauchen wir nicht zu glauben, dass Er uns diese Macht gegeben hat, denn wir können sie ganz offensichtlich sehen.

Daraus folgt, dass der Text uns sagt, dass wir uns nicht von der Tatsache beunruhigen lassen sollen, dass wir die Eigenliebe, die „der verhüllte Teil“ genannt wird, nicht überwinden und verlassen können. Dieser liegt in den Händen des Schöpfers, wie es geschrieben steht: „Das Verborgene gehört dem Ewigen, unserem Gott, und das Offenbarte gehört uns und unseren Kindern.“ Das heißt, „offenbart“ bedeutet den Teil der Handlung, den wir durch Zwang tun können. Deshalb heißt es in dem Vers, dass wir sehen können, dass es uns schwerfällt. Dies, also die Absicht, wurde uns jedoch nicht gegeben, sondern nur die Arbeit. Da wir aber sehen können, dass wir es nicht selbst tun können, wird dies als „Gebet“ bezeichnet, was bedeutet, dass wir den Bedarf haben, dass der Schöpfer uns dieses Kli gibt.

Jetzt können wir interpretieren, was unsere Weisen sagten (Minchot 29): „Die Herstellung der Menora war für Moses schwierig, bis ihm der Schöpfer dies mit seinem Finger zeigte, wie es geschrieben steht: ‚Das ist das Werk der Menora.'“ Wir sollten dies in der Arbeit interpretieren: Das „Werk der Menora“ bedeutet, dass das Licht des Schöpfers leuchten wird. Doch dazu braucht es Gefäße des Gebens. Woher sollen sie die Gefäße des Gebens nehmen? Das ist schwierig, denn es ist gegen die Natur. Aber der Schöpfer zeigte es ihm mit seinem Finger und sagte zu ihm: „Das ist das Werk.“ Das heißt: „Wenn ihr die Arbeit tut, werde Ich die Absicht geben.“ Das heißt: „Ihr werdet den offenbarten Teil tun, und Ich werde den verhüllten Teil geben.“ Das ist die Bedeutung der Worte: „So machte Er die Menora„, das heißt “von selbst”.

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