1989/17 Was bedeutet das Verbot, erst den Freund zu grüßen und dann den Schöpfer zu preisen?

Rabash, 1989/17, korrigiert, EY, 7.1.2023

Der Heilige Sohar schreibt in Tezawe (Sulamkommentar Punkt 51): „Rabbi Yehuda begann: ‘Haltet Euch fern von einem Menschen, dessen Seele in seiner Nase ist, denn warum sollte er gewürdigt werden?’” Wollte der Prophet damit sagen, dass der Rest des Volkes ihn meiden sollte, damit sich die Menschen ihm nicht annähern? Er antwortet, dass der Vers von jemandem spricht, der an die Türschwelle seines Freundes kommt, um ihn zu grüßen [Shalom sagen], bevor er den Schöpfer preist. Zu diesem Zweck wurde gesagt: „Haltet Euch fern.“

Wenn ein Mensch seinen Freund grüßt, bevor er den Schöpfer preist, worin liegt dann das Verbot? Es scheint so, als würde er seinen Freund ehren, bevor er den Schöpfer ehrt. Aber braucht der Schöpfer Ehre, dass wir sagen können, dass dies eine Schande für seine Ehre wäre, wenn man ihn nicht vor seinem Freund preist?

Das ist vergleichbar mit einem Menschen, der in einen Hühnerstall geht und sehen kann, dass ein Hahn einen anderen ansieht und den Mann, der der Hausherr ist, nicht beachtet. Kann man sagen, dass der Hahn den Hausherrn beleidigt hat? Bei den Geschöpfen ist das noch wesentlich unwahrscheinlicher als beim Schöpfer. Der Schöpfer ist viel zu weit vom Menschen entfernt, als dass man sagen könnte, der Mensch habe Seine Herrlichkeit im Vergleich zum Schöpfer verletzt.

Wir sollten auch verstehen, was geschrieben steht: „Der Vers spricht von einem, der an die Türschwelle seines Freundes kommt.“ Warum ist es gerade die Türschwelle eines Freundes? Was deutet sich damit an? Wenn er nicht an die Türschwelle seines Freundes kommt, ist es ihm also erlaubt, seinen Freund zu grüßen? Das sollten wir im Hinblick auf die Arbeit des Menschen interpretieren, denn in der spirituellen Arbeit bezieht sich alles auf Handlungen innerhalb eines Menschen, was bedeutet, dass auch der Freund und der Gruß in ein und demselben Menschen sind.

Es ist bekannt, dass die Arbeit des Menschen darin besteht, Dwekut [Anhaftung] an den Schöpfer zu erreichen, was „Gleichheit der Form“ genannt wird. Da wir lernen, dass aus der Sicht des Schöpfers, dessen Wunsch es ist, seinen Geschöpfen Gutes zu tun, Er in den Geschöpfen ein Verlangen zu empfangen erschaffen hat, das als Sehnsucht nach Freude und Genuss angesehen wird. Dies wird „das Schöpfungsziel“ genannt. Doch um keine Scham zu erleiden, wurde eine Korrektur vorgenommen, die Zimzum [Einschränkung] und Verhüllung genannt wird, damit wir die Kedusha [Heiligkeit] und die Freude und den Genuss, die in der Kedusha zu finden sind, nicht spüren.

Obwohl wir jeden Tag sagen: „Die ganze Erde ist voll Seiner Herrlichkeit“, ist dies immer noch vor uns verhüllt, und wir müssen daran glauben. Doch solange man das eigene Handeln nicht dahingehend korrigiert hat, zu arbeiten, um zu geben, spüren wir es nicht. Stattdessen hängt es von der Arbeit des Menschen ab, die Gefäße des Gebens zu erhalten. In dem Maße, wie dies erreicht wird, zieht sich die Einschränkung zurück und der Mensch beginnt, die Existenz des Schöpfers zu spüren. Das ist unsere ganze Arbeit, um die Gleichheit der Form zu erreichen, die „Dwekut an den Schöpfer“ genannt wird.

Um mit Gefäßen des Gebens belohnt zu werden, gibt es einen vollständigen Prozess in  der Arbeit, wie Baal HaSulam die Angelegenheit der drei Seelen im Menschen interpretierte: 

1.) Nefesh [1. Stufe von fünf Stufen der Seele] von Kedusha, in der es nichts zu korrigieren gibt, 

2.) Nefesh der drei unreinen Klipot [Hüllen/Schalen], in dem es nichts zu korrigieren gibt, da dies erst am Ende der Korrektur korrigiert wird, und 

3.) Nefesh der Klipa von [Singular von Klipot] Noga, die halb gut und halb böse ist. Die ganze Arbeit des Menschen steckt in diesem Nefesh. Wenn ein Mensch eine Mizwa [Gebot/Gute Tat] ausführt, verbindet sich diese Nefesh mit Kedusha. Wenn er eine Übertretung begeht, ist diese Nefesh mit der Nefesh der drei unreinen Klipot verbunden. Er kann also in dieser Nefesh [Seele] zwischen Bösem und Gutem unterscheiden, und die ganze Arbeit findet nur in dieser Nefesh statt.

Aus diesem Grund hat der Mensch, wenn er sich mit Tora und Mizwot auf dem Weg der Wahrheit befasst, um Dwekut [Anhaftung] an den Schöpfer zu erreichen, zwei Wege vor sich: Wenn er die Belohnung für die Arbeit, die er tut, zu seinem eigenen Nutzen und nicht um des Schöpfers willen erhält, wird er so angesehen, als wolle er die Nefesh von Klipa nähren, dass sie den Lohn für seine Arbeit empfängt. Wenn er hingegen die Kedusha durch seine Arbeit nähren will, was bedeutet, dass die Belohnung für seine Arbeit nur um des Schöpfers willen erfolgt, dann nährt seine Arbeit Nefesh von Kedusha. Das heißt, dass Nefesh von Klipa Noga sich mit Nefesh von Kedusha verbindet.

Wir sollten jedoch wissen, dass die Stufe, in der „alle deine Werke um des Schöpfers willen“ sind, nicht auf einmal erreicht wird. Vielmehr sagten unsere Weisen: „Der Trieb des Menschen überwältigt ihn jeden Tag, und wenn der Schöpfer ihm nicht helfen würde, könnte er ihn nicht überwinden.“ Das heißt, wir können sehen, dass unsere Weisen dazu zwei Dinge sagen: 

1.) Es ist unmöglich, das Böse auf einmal zu bezwingen. Vielmehr gibt es jeden Tag neue Arbeit, wie geschrieben steht: „Der Trieb des Menschen überwindet ihn jeden Tag.“ 

2.) Ein Mensch kann das Böse nicht ohne die Hilfe des Schöpfers bezwingen.

Diese beiden Unterscheidungen werden „Licht und Kli [Gefäß]“ genannt. Das bedeutet, dass der Mangel, den ein Mensch feststellt – dass das Böse ihn beherrscht – das Kli ist. Das heißt, er spürt, wie weit er davon entfernt ist, um des Schöpfers willen und in der Angelegenheit „Liebe den Herrn von ganzem Herzen“ usw. und nicht um seiner selbst willen zu arbeiten. Der Körper kann nicht verstehen, wie so etwas sein kann, denn es ist vollkommen gegen jeden Verstand und jede Vernunft, dass so etwas in der Realität existieren könnte.

Ein Mensch kann die Angelegenheit, die Last des Himmelreichs auf sich zu nehmen, einzig und alleine dann verstehen, wenn der Schöpfer ihm dadurch alle Wünsche seines Herzens erfüllt. Das heißt, ein Mensch kann verstehen, dass der Schöpfer dem Menschen dienen und für alle seine Bedürfnisse sorgen wird. Wenn aber das Gegenteil der Fall ist, also der Mensch dem Schöpfer dienen und immer daran denken soll, wie er Ihn erfreuen kann, damit der Schöpfer Freude an seiner Arbeit hat – wie geschrieben steht: „Der Herr wird sich an seinen Werken erfreuen“, d.h. die Werke des Schöpfers, die die Geschöpfe sind, werden Ihn erfreuen –, dann fragt der Mensch: „Was habe ich davon, wenn ich Freude beim Schöpfer hervorrufe?“, denn der Körper des Menschen versteht nur das, was seinem eigenen Nutzen dient.

Dieser Mangel, den ein Mensch zu spüren beginnt, dass er nicht um des Schöpfers willen arbeiten kann, wird als Kli [Gefäß] bezeichnet, was bedeutet, dass er einen Bedarf an jemandem hat, der ihm hilft, das Verlangen zu haben, um des Schöpfers willen zu arbeiten. Die Hilfe, die er von oben empfängt, wird als Hilfe des Schöpfers angesehen, als „Licht“. Diese beiden offenbaren sich nacheinander und nicht auf einmal.

Deshalb wurde gesagt: „Der Trieb des Menschen überwindet ihn jeden Tag.“ Das heißt, das Licht und das Kli werden nicht an einem Tag vollendet. Vielmehr ist es so, wie geschrieben steht: „Münze für Münze fügen sich zu einer großen Summe zusammen“, bis das Kli das volle Maß des Mangels empfängt, das geeignet ist, das Licht in vollem Umfang zu empfangen.

So steht es im Heilige Sohar („Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 140) geschrieben: „Tag für Tag sprudelt das Wort hervor, und Nacht für Nacht offenbart sich Wissen“, usw. Denn vor dem Ende der Korrektur –, bevor wir unsere Gefäße des Empfangens dazu vorbereitet haben, nur zu empfangen, um unserem Schöpfer Zufriedenheit zu bereiten und nicht um unseres eigenen Willens zu arbeiten –, wird Malchut ‚der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse‘ genannt. Denn Malchut ist die Führung der Welt durch das Handeln der Menschen. Diese Führung befähigt uns, unsere Gefäße des Empfangens letztlich zu korrigieren um zu geben und mit Gutem und Genuss belohnt zu werden, die Er zu unseren Gunsten vorgesehen hat. … Oft verursacht die Führung von Gut und Böse Aufstiege und Abstiege …

Wisse, dass jeder Aufstieg als ein eigener Tag angesehen wirddenn all diese Nächte sind die Abstiege, die Leiden und Strafen, die Dwekut [die Anhaftung] an den Schöpfer unterbrochen haben, bis sie zu vielen Tagen nacheinander wurden. Jetzt, wo die Nacht und die Dunkelheit auch zu Verdienst und guten Taten geworden sind, … gibt es kein Halten mehr, und alle 6.000 Jahre verbinden sich zu einem großen Tag.

„…Das ist die Bedeutung von ‚Tag für Tag sprudelt das Wort hervor‘, denn das Wort, das zwischen einem Tag und dem nächsten trennte, ist nun zu einem großen Lobpreis geworden und preist den Schöpfer, denn es ist zu einem Verdienst geworden. So wurden sie alle zu einem Tag für den Schöpfer … denn nur sie alle zusammen – versammelt –, wurden würdig, dieses große Wissen zu empfangen.“

Aus dem oben gesagten folgt, dass einzig die Auf- und Abstiege, die „Tage und Nächte“ genannt werden und sich zum vollkommenen Maß vereinigen, um das große Wissen empfangen zu können, ein großes Kli [Gefäß] formen, also einen großen Bedarf, der dafür vorhanden sein muss. Denn der Mensch kann sehen, dass er mit jedem Tag den Schöpfer mehr braucht, damit er aus der Eigenliebe entkommt. Jeder Tag steht für die Aufstiege, was bedeutet, dass er jedes Mal Hilfe empfängt, die „Licht und Fülle“ genannt wird, denn das Licht darin korrigiert ihn.

Das heißt, dass der Schöpfer ihm hilft, denn gerade durch beides erhalten wir ein Kli, das geeignet ist, das Gute und das Vergnügen zu empfangen, die der Schöpfer zu seinen Gunsten erdacht hat. Das heißt, er empfing die Korrektur und die Befähigung, das Schöpfungsziel zu empfangen, das darin besteht, seinen Geschöpfen Gutes zu tun.

Das Schwierigste an der Arbeit ist jedoch, dass die Ordnung der Arbeit wie zwei Schriften ist, die sich gegenseitig verneinen. Es ist schwer zu verstehen, wie die beiden wahr sein können.

Zum Beispiel steht in dem Aufsatz über die Ordnung der Arbeit von Baal HaSulam geschrieben: „Wenn wir die Arbeit dem Schöpfer zuschreiben, müssen wir glauben, dass der Schöpfer unsere Arbeit annimmt, egal wie die Arbeit aussieht.“ Das heißt, es ist egal, ob er mit viel Wissen und Verständnis arbeitet, sondern wenn er die Arbeit dem Schöpfer zuschreibt, also mit der Ausrichtung arbeitet, zu geben, so nimmt der Schöpfer seine Arbeit wohlwollend an, auch wenn sie die einfachste ist, ohne jedes Verständnis. Er muss jedoch darauf ausgerichtet sein, zu geben. Er sagte, dass wir auf die eine oder andere Weise glauben müssen, dass der Schöpfer uns hört, auch wenn er nicht speziell auf das Geben ausgerichtet ist, sondern darauf, dass er darauf ausgerichtet ist, mit dem Schöpfer zu sprechen. Dann muss der Mensch glauben, dass der Schöpfer sein Gebet erhört.

Andererseits steht in “Früchte eines Weisen” (Bd. 1, S. 119) geschrieben, dass ein Mensch sich danach sehnen muss, den Schöpfer zu erreichen, d.h. ihm mit vollkommener Bewusstheit mit Ihm zu verbinden, was der Aspekt der Erkenntnis des Schöpfers ist. Das bedeutet, dass ein Mensch auf der rechten Linie wandeln muss, die als Vollkommenheit angesehen wird, und zum Schöpfer beten und Ihm danken muss, auch wenn er nichts in sich findet, was nach Spiritualität verlangt. Aber wie kann er dementsprechend dem Schöpfer danken und sagen, dass der Schöpfer hört, was er zu Ihm sagt, was bedeutet, dass er die Arbeit dem Schöpfer zuschreibt und Er seine Arbeit annimmt, egal wie die Arbeit aussieht?

Wenn er sich jedoch nur an den Schöpfer wendet und sagt: „Ich wende mich an den Schöpfer und glaube, dass Er meine Wünsche erhört“, dann wird ein Mensch glücklich und fühlt sich erhaben. Das heißt, der Rest der Menschen hat keine Verbindung zur Spiritualität, und er glaubt, dass der Schöpfer ihm [das Gefühl] gegeben hat, dass er keine Spiritualität hat, auf welche Weise auch immer, aber die Tatsache, dass er ein Interesse hat, über Spiritualität nachzudenken, macht keinen Unterschied, ob er sie hat oder nicht, oder dass er sich jetzt in völliger Niedrigkeit befindet, was bedeutet, dass er sieht, dass er jetzt kein Verlangen hat, in der Stufe aufzusteigen und der Niedrigkeit zu entkommen, aber er dankt dem Schöpfer, denn zumindest denkt er über Spiritualität nach, während der Rest der Menschen keinen Gedanken an Spiritualität hat.

Wenn er dem Schöpfer danken kann, bereitet ihm das Freude, und von Lo liShma [nicht um ihretwillen] kommt er zu liShma [um ihretwillen]. Dadurch steigt er aus seinem Zustand der Vollkommenheit auf und kann so in einen Zustand kommen –, dass er den Zustand der Niedrigkeit, in dem er sich vor der Berechnung und dem Dank an den Schöpfer befand, vergisst –, und es erscheint ihm, als wäre er schon immer in diesem Zustand gewesen.

Er “haftet an dem Gesegneten“, denn durch den Dank an den Schöpfer fühlt sich der Mensch ganz, und in dem Maße, in dem er seine Freude ausbreitet, kann er in der Stufe aufsteigen. Wir müssen sagen, dass dieser Weg wahr ist, was bedeutet, dass der Mensch nicht die Macht hat, die Bedeutung von Kedusha zu beurteilen, aber selbst die Berührung von etwas in der Heiligkeit ist für den Schöpfer unendlich viel wichtiger als alle körperlichen Dinge.

Was die körperlichen Dinge angeht, weiß der Mensch, dass es sich lohnt, dem Schöpfer dafür zu danken, denn der Schöpfer hat die körperlichen Genüsse gegeben, damit der Mensch, der sie empfängt, Freude und Hochgefühl empfindet. Umgekehrt hat Er die Kedusha [Heiligkeit] zum Zweck der Korrektur gegeben, wie wir über die Verhüllung und das Verdecken gelernt haben. Der Mensch sollte jedoch glauben, dass er viel Dankbarkeit zeigen kann, wenn ihm die Wichtigkeit einer Angelegenheit offenbart wird, aber das, was sich ihm nicht als wichtig offenbart, schätzt der Mensch nicht. Wer dennoch in die Arbeit des Schöpfers kommen will, muss an die Weisen glauben und sagen, dass eine winzige Berührung der Kedusha als große Sache angesehen wird. Er sollte daran arbeiten und die Angelegenheit wertschätzen, bis er dieser kleinen Sache Freude entlocken kann.

Unsere Weisen nennen das: „Wer ist reich? Jener, der mit seinem Los zufrieden ist“, der sich also mit wenig zufrieden gibt. Er kann also selbst für eine kleine Sache so dankbar sein, als wäre sie eine große Sache. Aus diesem Grund wird jeder Kontakt, den er hat, selbst ein negativer, noch als positiv angesehen.

Mit anderen Worten: Wenn ein Mensch sieht und spürt, dass er kein Verlangen und keine Sehnsucht nach spiritueller Arbeit hat, was wirklich negativ ist, und wenn er sieht, dass er zumindest den Gedanken hat, über Spiritualität nachzudenken, dann dankt er dem Schöpfer trotzdem und lobt ihn dafür, dass er einen Bezug zur Spiritualität hat, während er sieht, dass es Menschen gibt, denen der Schöpfer nicht einmal erlaubt hat, an die Arbeit zu denken. Er glaubt, dass der Schöpfer ihn auserwählt hat, um ihm das Wissen zu geben, dass es die Spiritualität gibt, und sagt, dass es nur so ist, dass der Schöpfer ihm nicht erlaubt hat, die heilige Arbeit zu betreten und zu tun. Wenn er aus diesem Zustand Freude schöpfen kann, kann ihn das aus seinem Zustand der Niedrigkeit herausziehen und in die Kedusha aufnehmen.

Auf der anderen Seite muss der Mensch in sich den Wert der Arbeit auf dem Weg der Wahrheit erwecken, also darin, was der Mensch korrigieren muss. Es steht geschrieben, dass ein Mensch die Vollkommenheit erreichen muss und mit 620 Mal mehr belohnt wird, als er vor dem Abstieg der Seele in den Körper hatte. Obwohl dies der Eigenschaft der „rechten Linie“ widerspricht, ist es dennoch wahr, das heißt, die Vollkommenheit liegt gerade darin, zu korrigieren, was ihm auferlegt ist.

Jetzt können wir verstehen, was wir über das Verbot gefragt haben, seinen Freund zu grüßen, bevor er den Schöpfer segnet. Wir müssen wissen, dass in der Arbeit jeder Mensch eine ganze Welt ist. Daraus folgt, dass sein Freund den Körper meint, in dem Sinne, dass er Nefesh von Klipa Orla [Noga] hat. „Grüßen“ [hebräisch: Shalom sagen] bedeutet, dass er Vollkommenheit haben soll, bevor er den Schöpfer preist. Das heißt, seine Grundlage muss sein, den Schöpfer zu preisen, was bedeutet, dass alles, was er tut, um des Schöpfers willen geschieht und nicht um seines eigenen Willens, was Nefesh der drei unreinen Klipot ist. Aus diesem Grund kann er, wenn er sich zuerst bemüht hat zu beabsichtigen, dass alles um des Schöpfers willen geschieht, danach seinen Freund grüßen [Shalom sagen], was bedeutet, dass er dann seinen Freund unterwirft, indem er ihn dazu bringt, um des Schöpfers willen zu arbeiten.

Wenn er also den Schöpfer preist, bevor er seinen Freund grüßt, bedeutet das, dass er will, dass die Herrlichkeit des Schöpfers offenbart wird, so wie es geschrieben steht: „Wenn der Herr mit dem Weg des Menschen zufrieden ist, werden sogar seine Feinde Frieden mit ihm schließen.“ So sollte es sein und nicht andersherum. Das ist der Sinn des Verbots, an die Türschwelle des Freundes zu kommen, usw.

 

Zusammenfassung:

Der Artikel von Rabash beginnt mit einem Verweis auf den Heiligen Sohar und einer Interpretation von Rabbi Yehuda über das Verhalten eines Menschen, der seinen Freund vor dem Schöpfer grüßt. Dieses Verhalten wird kritisch betrachtet, nicht weil es die Ehre des Schöpfers mindert, sondern weil es aufzeigt, wie der Mensch seine spirituellen Prioritäten setzt.

Rabash vertieft diese Diskussion, indem er das Konzept der „Dwekut“ (Anhaftung) an den Schöpfer und die „Gleichheit der Form“ mit ihm einführt. Er erläutert, dass der menschliche Wunsch nach Genuss und Freude von Gott erschaffen wurde, aber dass Scham vermieden werden sollte, indem man sich von Selbstnutz an Heiligkeit (Kedusha) und Genuss in der Kedusha abwendet. Dieser Zustand ist normalerweise vor den Menschen verborgen und erfordert Glauben und spirituelle Arbeit, um ihn zu enthüllen.

Die spirituelle Arbeit des Menschen wird durch die drei Typen der Seele (Nefesh) veranschaulicht: Die Nefesh der Kedusha, die keine Korrektur benötigt, die Nefesh der drei unreinen Klipot, die am Ende der Korrektur bearbeitet wird, und die Nefesh der Klipa von Noga, die halb gut und halb böse ist. Der Mensch arbeitet innerhalb dieser Nefesh, um sich entweder der Kedusha oder den unreinen Klipot zuzuwenden, abhängig von seinen Taten und Absichten.

Die Bedeutung der Absicht hinter den Taten wird weiter betont. Wenn die Handlungen des Menschen selbstbezogen sind, nährt er die Nefesh der Klipa, während handeln um des Schöpfers willen die Nefesh der Kedusha nährt. Rabash erklärt, dass der Übergang zu rein selbstlosen Handlungen ein gradueller Prozess ist, der die Hilfe des Schöpfers erfordert. Dieser Prozess wird durch das Konzept von „Licht und Kli“ (Gefäß) illustriert, wobei das Licht die göttliche Hilfe und das Kli das menschliche Bedürfnis nach dieser Hilfe darstellt.

Der Artikel erörtert auch die Schwierigkeiten, die mit dem spirituellen Fortschritt einhergehen, indem er die scheinbaren Widersprüche in den Lehren der Weisen hervorhebt. Einerseits wird betont, dass der Schöpfer alle Handlungen annimmt, unabhängig von ihrem Niveau, solange sie ihm zugeschrieben werden. Andererseits wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, eine bewusste Verbindung zum Schöpfer aufzubauen.

Schließlich wird die Bedeutung von Dankbarkeit und Demut in der spirituellen Arbeit hervorgehoben. Ein Mensch, der keine spirituelle Sehnsucht hat, aber dennoch dankbar für seinen Bezug zur Spiritualität ist, kann letztendlich zu echter Kedusha aufsteigen. Der Artikel schließt mit einer Betonung darauf, dass sowohl Aufstiege als auch Abstiege im spirituellen Weg notwendig sind, um ein vollständiges Verständnis und eine vollkommene Anhaftung an den Schöpfer zu erreichen.

 

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