1990/25 Was bedeutet „Alle Völker sollen den Herrn loben“ in der Arbeit?

Rabash, 1990/25, korrigiert, EY, 29.12.2023 

In der Heiligen Schrift heißt es (Psalm 117): „“Preist den Herrn, alle Völker, lobt Ihn, alle Nationen! Denn mächtig ist Seine Gnade über uns, und die Wahrheit des Herrn währt ewig. Lobt den Herrn!“ 

Wir sollten verstehen, warum alle Völker den Schöpfer loben sollen, denn es steht geschrieben: Denn mächtig ist Seine Gnade über uns“. Auf den ersten Blick könnte man denken, dass die Völker aufgrund der Gnade, die der Herr Israel erwiesen hat, gegen den Herrn erzürnt sein sollten. Aber hier sagt die Schrift: „Lobt Ihn, alle Nationen“, weil „Seine Gnade mächtig über uns ist“. Kann das sein?

Wir sollten dies entsprechend der spirituellen Arbeit auslegen. Das heißt, wir sprechen von einem einzelnen Menschen – denn jeder Mensch ist eine kleine Welt, wie es im Heiligen Sohar geschrieben steht –, gibt es die Eigenschaft der „Nationen der Welt“ und die Eigenschaft von „Israel“, und das “Israel” in einem Menschen ist im Exil unter der Herrschaft der “Völker der Welt”.

Mit anderen Worten, es ist bekannt, dass Israel Yashar-El [direkt zum Schöpfer] bedeutet, dass Israel all sein Handeln direkt zum Schöpfer ausrichten möchte, was bedeutet, dass alles um des Schöpfers willen geschieht. Die Gedanken der Nationen der Welt hingegen drehen sich einzig und alleine um ihren eigenen Nutzen, denn bekanntlich hat jede Nation ihr eigenes Verlangen. Sie beherrschen das Israel in ihm und lassen Israel nicht tun, was Israel tun muss. Stattdessen zwingt jede einzelne Nation einem Menschen ihr Begehren auf, damit er tut, was sie will. Das nennt man, dass „das Volk Israel im Exil“ ist.

Wir sollten jedoch wissen und glauben, dass alles, was ein Mensch in Gefäßen des Empfangens empfangen kann, nicht mehr als ein winziges Licht ist, verglichen mit dem Licht des Genusses, das in einem spirituellem Gewand eingekleidet ist und in Gefäßen des Gebens empfangen wird. Und doch haben unsere Weisen eine Regel genannt: „Man stirbt nicht mit der Hälfte seiner Wünsche in der Hand.“

Das heißt, es gibt keinen Menschen auf der Welt, der sagen kann, dass er der glücklichste Mensch auf der Welt ist, gemäß der Regel: „Wer hundert hat, möchte zweihundert.“ Es gibt also keinen Menschen auf der Welt, der sorglos, in Ruhe oder in Frieden lebt. Vielmehr hat jeder und jede einen eigenen  Mangel, wie geschrieben steht: „Neid, Lust und Ehre bringen einen aus der Welt.“

Daraus folgt, dass am Ende jeder Mensch leidet, weil er seine Mängel nicht befriedigen kann. Sobald aber ein Mensch belohnt wird und vom Schöpfer Gefäße des Gebens erhält, empfängt er in diesen Kelim [Gefäßen] das Gute und den Genuss, die der Schöpfer für die Geschöpfe vorbereitet hat, und dann lebt der Mensch in einer Welt, die vollkommen gut ist. Es ist so, wie unsere Weisen sagten (Awot, Sprüche der Väter, Kapitel 6:1): „Rabbi Meir sagt: ‚Wer sich mit der Tora im Sinne von liShma [um Ihretwillen] befasst, wird mit vielen Dingen belohnt. Außerdem ist die ganze Welt für ihn lohnenswert.'“

Mit anderen Worten: Er sieht, wie sich die Welt für ihn lohnt, denn wenn ein Mensch alles in den Gefäßen des Gebens empfängt, was die Gleichheit der Form ist, die Dwekut [Anhaftung] genannt wird und liShma heißt, wird ihm das Gute und das Vergnügen, das in dem Schöpfungsgedanken vorhanden ist, der als „Sein Wille, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun“ bekannt ist, in dem Ausmaß gegeben, wie es Ihm möglich ist.

Dies wird in dem Aufsatz Matan Tora [„Die Gabe der Tora„] (Punkt 6) beschrieben: „Unsere Weisen sagen uns, dass die Welt nicht erschaffen worden wäre, wenn es den Zweck des des Einhaltens von Tora und Mizwot nicht gegeben hätte. Das heißt, die Ausrichtung des Schöpfers, seit er seine Schöpfung erschaffen hat, besteht darin, seine Göttlichkeit anderen zu offenbaren. Denn die Offenbarung Seiner Göttlichkeit erreicht das Geschöpf als angenehme Fülle, die immer weiter wächst, bis sie das gewünschte Maß erreicht. Und dadurch erheben sich die Niedrigen in wahrer Anerkennung und werden zu einem Wagen  [Merkawa] für Ihn, um sich an Ihn zu klammern, bis sie ihre endgültige Vollkommenheit erreichen.“

Daraus folgt, dass wenn der Mensch mit Gefäßen des Gebens belohnt wird, er deshalb mit dem Guten und dem Genuss belohnt wird, die im Schöpfungsgedanken lagen. Das heißt: „Wenn der Ewige die Wege eines Menschen begünstigt, schließen sogar seine Feinde Frieden mit ihm.“ Rabbi Yehoshua Ben Levi interpretiert dies so: „Das ist die Schlange“ (Jerusalemer Talmud, Terumot 8,3). Die Schlange ist der Böse Trieb, der die siebzig Nationen beherrscht. Wie bereits gesagt, führt die Eigenschaft der Völker der Welt im Körper eines Menschen dazu, dass er nicht mit Freude und Genuss belohnt werden kann.

Daraus folgt, dass wenn der Mensch Freude und Genuss empfängt, die Gefäße des Empfangens auch dadurch gemildert [versüßt] werden, indem er die Gefäße des Empfangens benutzt, um zu geben. Deshalb empfangen auch sie die Freude und den Genuss. Das nennt man „Wenn der Ewige die Wege eines Menschen begünstigt“, das heißt, wenn er einzig und alleine um des Schöpfers willen arbeitet, genannt „in liShma arbeiten“. Dann wird er mit vielen Dingen belohnt, wie es in den Worten von Rabbi Meir heißt.

Deshalb müssen auch die Nationen der Welt, die sich im Körper eines Menschen befinden, den Herrn loben, denn sie empfangen nun ebenfalls Gutes und Freude, da der Mensch Gefäße des Gebens, sogenannte „Gefäße der Gnade [Chessed]“, erhalten hat. Dies ist der Sinn von „Preist den Herrn, alle Völker, lobt Ihn, alle Nationen“. Und warum sollten sie den Herrn loben? Weil „Seine Gnade mächtig über uns ist“.

Das bedeutet, dass die Kelim der Gnade die Kelim des Empfangens überwunden haben. Und wer hat die Kraft gegeben, dass die Gnade siegt? Nur der Schöpfer hat sie gegeben, wie unsere Weisen sagten: „Der Trieb des Menschen überwältigt ihn jeden Tag, und wenn der Herr ihm nicht hilft, kann er ihm nicht überwinden“.

Daraus folgt, dass auch die Völker den Schöpfer preisen sollten, „denn mächtig ist Seine Gnade über uns.“ Wir sind mit der Barmherzigkeit des Schöpfers belohnt worden, und dadurch können wir nun „die Wahrheit des Ewigen“ sehen, d. h. die Wahrheit, dass der Schöpfer über die Welt wacht, indem er sie zum Guten leitet und Gutes tut, was nun allen Völkern offenbart wird.

Daraus folgt, dass die Feinde des Menschen, nämlich der böse Trieb, der „Feind“ genannt wird –, wie geschrieben steht: „Wenn dein Feind hungrig ist, gib ihm Brot zu essen“, womit der böse Trieb gemeint ist, wie unsere Weisen sagten, dass König Salomo den bösen Trieb mit dem Namen „Feind“ bezeichnete –, ebenso mit ihm Frieden schließen wird. Das heißt: „Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit deinen beiden Trieben“, nämlich mit dem guten Trieb und mit dem bösen Trieb. Wenn die Gefäße des Empfangens im Menschen die Kraft des Gebens erhalten, dann dient er dem Schöpfer auch mit dem Bösen Trieb. Das heißt, auch der Böse Trieb liebt den Schöpfer, denn auch er empfängt Gutes und Genuss.

Deshalb steht geschrieben „und die Wahrheit des Ewigen“, wie er im “Studium der zehn Sefirot” über die siebte Korrektur der dreizehn Korrekturen von Dikna, die „und die Wahrheit“ genannt wird, auslegt, dass sie „und die Wahrheit“ genannt wird, weil in dieser Korrektur allen offenbart wird, dass dies die Wahrheit ist, dass dies das Schöpfungsziel war: Seinen Geschöpfen Gutes zu tun.

Daraus folgt, dass wir im Kontext der spirituellen Arbeit auslegen sollten, was der Heilige Sohar sagt, dass jede Nation ihren Fürsten hat, im Gegensatz zu Israel, das nur vom Herrn regiert wird. Denn das Volk Israel ist das Erbe des Herrn. Da die “Nationen der Welt” Empfänger für sich selbst sind, wie im Heiligen Sohar über das geschrieben steht: „Und die Gnade der Nationen ist eine Sünde, denn alles Gute, das sie tun, tun sie für sich selbst“.

Das bedeutet, dass alles, was sie tun, nur zu ihrem eigenen Nutzen ist. Und das wird als „siebzig Fürsten“ bezeichnet, das heißt „siebzig Herrscher“, denn jede Nation hat ihre eigenen speziellen Wünsche, wie oben erwähnt. Und das wird allgemein als „böser Trieb“ bezeichnet, weil es dazu führt, dass der Mensch vom Schöpfer getrennt wird. Und das wird als „die Nationen der Welt, ihre Fürsten herrschen über sie“ bezeichnet. Das bedeutet, dass sie nicht fühlen, dass es einen Schöpfer gibt und dass er die Welt lenkt.

Im Gegensatz dazu fühlt sich die Eigenschaft Israels, also Yashar-El [direkt zum Schöpfer], als Teil des Schöpfers, da all ihr Handeln um des Schöpfers willen geschieht und nicht um ihrer selbst willen. Das heißt, der Schöpfer hat das Volk Israel zu seinem Teil gemacht, und kein Minister regiert es. Mit anderen Worten: Wer in die Eigenschaft Israels eintritt, sagt, dass nur der Schöpfer ihn regiert und keine andere Kraft.

Das bedeutet, dass sowohl beim Auf- als auch beim Abstieg der Schöpfer alles tut. So heißt es (im Morgengebet an Shabbat): „Gott, Herr über alle Taten.“ Das heißt, bei allem, was der Mensch tut, ist der Schöpfer der Handelnde. Wie Baal HaSulam sagte, sollte der Mensch vor der Handlung sagen, dass alles von ihm abhängt, wie unsere Weisen sagten: „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?“, was bedeutet, dass der Mensch alles tut. Aber nach der Handlung sollte er sagen, dass der Schöpfer alles tut, denn Er ist der Herr über alle Taten.

Demnach sollten wir auslegen, was geschrieben steht (Psalmen 89, Vers 6-7): „Der Himmel wird deine Wunder preisen, o Ewiger, und die Versammlung der Gerechten Deine Gnade. Wahrlich, wer im Himmel ist wie der Herr, wer von den Göttern ist dem Herrn gleich?“ Wir sollten verstehen, was es uns sagt, dass der Himmel die Werke des Schöpfers preist, denn vor allem ist die Frage, was wir tun sollen.

In der spirituellen Arbeit sollten wir das so interpretieren, dass „Himmel“ und „Erde“ zwei Zustände sind, in denen sich der Mensch befindet: 

1.) Im Zustand des Aufstiegs heißt es, dass der Mensch im „Himmel“ ist. Wenn sich ein Mensch im Himmel befindet, bedeutet das, dass er dem Schöpfer etwas geben möchte, da der Himmel „Gebender“ genannt wird. Das heißt, dass alle seine Arbeiten um des Schöpfers willen geschehen. 

2.) Wenn der Mensch einen Abstieg erlebt und zur Eigenschaft „Erde“ fällt, wobei „Erde“ die Eigenschaft des Empfangens ist. Das bedeutet, dass der Mensch in einen Zustand gefallen ist, in dem er nichts tun kann, es sei denn, es erfüllt sein Verlangen zu empfangen. Das wird „Erde“ genannt.

Demnach sollte ein Mensch glauben, dass der Schöpfer alles tut. Das heißt, wenn ein Mensch seinen Willen zu empfangen überwunden hat und nur noch um des Schöpfers willen arbeitet, heißt es: „Die Himmel werden Deine Wunder preisen, o Herr.“ Das heißt, diese Tat ist wirklich ein Wunder, denn von Natur aus kann der Mensch nichts tun, was nicht seinem eigenen Nutzen dient. Aber jetzt hat der Schöpfer ihn in den “Himmel” erhoben.

Es steht geschrieben: „Und diese Menschen“, die sich jetzt im Zustand des Himmels befinden, sollen den Schöpfer preisen, denn diese Arbeit wird nur vom Schöpfer und nicht vom Menschen getan, denn der Mensch ist von Natur aus unfähig, etwas zu tun, was nicht seinen eigenen Nutzen betrifft, da er von Natur aus so erschaffen wurde.

„Auch deine Treue in der Versammlung der Heiligen“. Das bedeutet, dass der Aspekt des Glaubens, der in der Versammlung gefunden wird, in der sie jetzt fühlen, dass sie heilig sind, das heißt, wie geschrieben steht: „Heilig sollt ihr sein, denn ich bin heilig“. Das heißt, wie der Schöpfer das Verlangen hat zu geben, so sollte auch der Mensch nur das Verlangen haben, zu geben. Das ist, was mit „Auch Deine Gnade in der Versammlung der Heiligen“ gemeint ist. Auch das kommt von den Wundern des Schöpfers – dass sie mit dem Glauben belohnt wurden und deshalb als eine Versammlung von Heiligen angesehen werden. Es gibt eine doppelte Bedeutung [im Hebräischen].

Es ist geschrieben: „Für die, die in den Himmeln sind“. Das heißt, derjenige, der in den Himmeln ist, der damit belohnt wurde, in den Himmeln zu sein, also mit dem Verlangen zu geben, genannt „Himmel“ – „ist vergleichbar mit Dir?“ Das scheint verwirrend, denn nach der wörtlichen Bedeutung müsste der Vers lauten: „Wer im Himmel kann sich mit dem Ewigen vergleichen?“ Kann jemand annehmen, dass er in der Lage ist, sich selbst dem Schöpfer gleichzustellen?

In der Arbeit sollten wir interpretieren, dass die Schrift uns sagt, dass jemand nicht denken soll, dass er durch die Überwindung, die Arbeit und die Anstrengung, die er gegeben hat, dadurch zur Eigenschaft des Himmels – ein Gebender – geworden ist. Denn der Mensch hat keinen Anteil daran, um zu sagen,, dass er dem Schöpfer geholfen hat, den Menschen aus der Eigenliebe in das Verlangen zu ziehen, zum Nutzen des Schöpfers zu geben.

Danach sagt der Vers darüber: „Wer kann sich mit dem Herrn unter den Söhnen der Götter vergleichen?“ Mit anderen Worten: Diese starken und mächtigen Menschen sollten nicht denken, dass sie aus eigener Kraft das Böse besiegen konnten. Vielmehr kam alles aus der Macht des Schöpfers, wie geschrieben steht: „Wer ist wie der Ewige?“, der das Böse ohne die Hilfe des Schöpfers überwinden konnte?

Dennoch steht geschrieben: „Wer kommt, um gereinigt zu werden, dem wird geholfen“, was andeutet, dass die Arbeit des Menschen dem Schöpfer geholfen hat, indem er einen Ort geschaffen hat, an dem Er Hilfe leisten kann. Warum wird also gesagt, dass alles vom Schöpfer getan wird? Wir sollten auslegen, was unsere Weisen gesagt haben: „Wer kommt, um gereinigt zu werden.“ Wenn wir also sehen können, dass der Mensch von sich aus gekommen ist, um sich zu reinigen, was eine Erweckung von unten ist, lautet die Antwort darauf: “Dem wird geholfen.“

Das heißt, durch die Tatsache, dass er gekommen ist, um gereinigt zu werden, bekommt er Hilfe von oben. Sonst wäre er nicht gekommen, um sich zu reinigen. Daraus folgt, dass auch die Tatsache, dass er gekommen ist, um gereinigt zu werden, vom Schöpfer kommt und nicht vom Geschöpf. Das widerspricht der menschlichen Vernunft, dass wir einerseits sagen: „Wer kommt, um gereinigt zu werden“, was bedeutet, dass der Mensch wählen kann, was er tun will, und andererseits sagen wir, dass der Schöpfer alles tut, also widersprechen sie sich gegenseitig.

Maimonides schreibt in seiner Auslegung der Mischna (Awot, Sprüche der Väter, Kapitel 3,15): „Alles ist vorhergesehen; alles ist dem Schöpfer im Voraus offenbart und bekannt, und die Erlaubnis ist gegeben. Dennoch hat der Mensch die Herrschaft, das Gute oder das Böse zu wählen. Mit anderen Worten: Der Mensch hat die freie Wahl. Das Wissen um den Schöpfer, dass Er alles im Voraus weiß, verpflichtet den Menschen in keiner Weise. Das ist zwar nach unserer Erkenntnis und unserem Verständnis unmöglich, aber das Wissen des Schöpfers ist nicht dasselbe wie unser Wissen. Es gibt keine Ähnlichkeit zwischen ihnen, denn Er und sein Wissen sind eins. So wie wir die Existenz des Schöpfers mit unserem begrenzten Verstand nicht erfassen können, können wir auch Sein Wissen nicht erfassen.

In den Worten von Maimonides können wir also sehen, dass es nicht in unserer Erkenntnis liegt, die beiden oben genannten Angelegenheiten zu verstehen, die sich gegenseitig widersprechen. Baal HaSulam hat es so ausgedrückt, dass sie sich zwar widersprechen, bevor ein Mensch mit persönlicher Vorsehung belohnt wird. Nachdem er mit der persönlichen Vorsehung belohnt worden ist, kann er jedoch verstehen, dass dies kein Widerspruch ist. Aber mit dem äußeren Verstand ist es unmöglich, dies zu verstehen.

Das bedeutet, dass es einen Widerspruch zwischen Belohnung und Bestrafung und persönlicher Vorsehung gibt, aber in Bezug auf all das müssen wir über den Verstand gehen und beides tun. Im Heiligen Sohar (Tasria, Punkt 6) können wir sehen: “ ‘Teuerer als Perlen ist ihr Verkauf“. Er fragt: „Verkauf? Es hätte Kauf heißen sollen. Das bedeutet, dass es schwieriger ist, sie zu erwerben als Perlen. Was bedeutet es, wenn er sagt ‚ihr Verkauf‘? Und er antwortet: Aber all jene, die sich nicht vollständig mit ihr verbinden und nicht vollständig mit ihr sind, verkauft sie und übergibt sie anderen Völkern. Es ist, wie du sagst: ‚Und die Kinder Israels verließen den Ewigen‘, und er verkaufte sie in die Hand Siseras. Und dann sind sie alle weit entfernt von jenen hohen und heiligen Perlen, die die Geheimnisse und die Innerlichkeit der Tora sind, denn sie werden keinen Anteil daran haben.‘ „

Daraus folgt, dass er hier von Belohnung und Bestrafung spricht. Das heißt, in der Arbeit sollten wir interpretieren, dass wenn ein Mensch eine Erweckung von oben empfängt und nicht weiß, wie er diesen Zustand des Aufstiegs aufrechterhalten kann, da er es nicht so schätzt, wie er es sollte, wenn der König ihn auffordert, ein wenig in die Kedusha [Heiligkeit] einzutreten, dann verkauft die Kedusha den Menschen an andere Nationen. Das heißt, die Gedanken und Verlangen anderer Nationen beherrschen ihn. Daraus folgt, dass der Mensch auf der einen Seite sagen sollte: „Alles unterliegt der Vorsehung“, und auf der anderen Seite gibt es Belohnung und Strafe. Doch es ist wie in den Worten von Maimonides.

 

Zusammenfassung:

Rabash interpretiert den Psalm 117, in dem es heißt, alle Völker sollen den Herrn loben, im Kontext der spirituellen Arbeit. Er erklärt, dass jeder Mensch sowohl die Eigenschaften der „Nationen der Welt“ als auch die von „Israel“ in sich trägt. Die „Nationen der Welt“ symbolisieren egoistische Verlangen und beherrschen das „Israel“ im Menschen, das sich nach direkter Verbindung zum Schöpfer (Yashar-El) sehnt.

Er betont, dass wahre Erfüllung und Freude in spirituellen, gebenden Handlungen liegen, im Gegensatz zu den begrenzten Freuden, die durch egoistische Verlangen erlangt werden. Ein Mensch, der spirituell wächst und beginnt, im Sinne des Gebens zu handeln, erlebt tiefere Freude und Erfüllung, was als „Gnade des Schöpfers“ interpretiert wird.

Rabash erklärt, dass durch diesen Wandel die „Nationen der Welt“ im Menschen ebenfalls die Wahrheit und Güte des Schöpfers erkennen und somit auch lobpreisen. Dies symbolisiert die Transformation egoistischer Verlangen in spirituelle Bestrebungen.

Weiterhin beschreibt er, wie der Mensch mit beiden Trieben, dem guten und dem bösen, dem Schöpfer dienen kann, indem er sie beide für spirituelle Zwecke nutzt. Er bezieht sich dabei auf verschiedene rabbinische Schriften und Interpretationen, um zu zeigen, dass der Schöpfer die Quelle aller Transformation und spirituellen Erfüllung ist.

Schließlich betont Rabash die Bedeutung der freien Wahl und der menschlichen Anstrengung im spirituellen Prozess, auch wenn letztlich alles als Teil des göttlichen Plans gesehen wird. Der Artikel verbindet somit tiefgehende spirituelle Konzepte mit praktischen Anwendungen im täglichen Leben und spiritueller Arbeit.

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar