1991/43 Was ist „Du wirst meinen Rücken sehen, nicht aber mein Angesicht“ in der Arbeit?

Rabash, 1991/43, korrigiert, EY, 10.11.2023 

Es ist bekannt, dass es zwei Aspekte in der Ordnung der Arbeit gibt, den Schöpfungszweck zu erreichen, nämlich Seinen Geschöpfen Gutes zu tun:

1.) Der Aspekt des „Verstandes“, was der Glaube über dem Verstand ist, ist der Aspekt, der „gegen die Vernunft“ genannt wird. Das heißt, die Vernunft eines Menschen bestimmt, ob es sich lohnt, etwas zu tun oder nicht. Aus der Regel, dass man nicht gegen die Vernunft handeln kann, folgt, dass ein Mensch es auf sich nimmt, dem Schöpfer zu dienen, auch wenn der Verstand nicht versteht, dass es sich lohnt. Und doch vertraut der Mensch auf die Weisen, die für uns festgelegt haben, wie wir dem Schöpfer dienen sollen.

Sie sagten, dass wir die Regeln der Tora befolgen müssen und nicht dem Verstand folgen sollen, und das nennt man „Verstand“ (Mocha).

2.) Der Aspekt des „Herzens“, d.h. des Willens zu empfangen, und er muss gegen das Verlangen arbeiten, d.h. arbeiten und Dinge tun, um das Verlangen zu geben zu erlangen. Das wird „Herz“ genannt.

Da der Mensch von Natur aus mit dem Willen geboren wird, für sich selbst zu empfangen, wird ihm, sobald er arbeiten will, um zu geben, gezeigt, dass der Wille zu empfangen schlecht ist. Er darf aber nicht gleich sehen, wie sehr der Wille zu empfangen ihn beherrscht, also wie schlecht er ist und dass er uns so sehr beherrscht, dass man sich aus eigener Kraft nicht aus seiner Herrschaft befreien kann.

Wenn jemand die Macht des Bösen in seinem Inneren erkennen würde und wie weit er aufgrund dieses Bösen vom Schöpfer entfernt ist, würde er sagen: „Die Herrschaft des Bösen in mir ist größer als im Rest der Menschen, wie kann ich das Böse also besiegen? Ich verschwende meine Kraft, denn ich sehe keinen Ausweg aus der Herrschaft des Willens zu empfangen, und der Wille zu empfangen ist das ganze Übel, d. h. das einzige Hindernis, um Dwekut [Anhaftung] und Gleichheit der Form zu erreichen. Deshalb ist es besser für mich, diesem Schlachtfeld zu entfliehen.

Aber da das Böse nicht auf einmal gezeigt wird, sondern nach und nach, indem man dem Menschen einen Aufstieg verschafft, denkt er, dass er kein Böses mehr hat, denn während des Aufstiegs fühlt er, dass er dem Schöpfer nahe ist und den Schöpfer nicht mehr braucht, um ihm zu helfen, weil er denkt, dass er für immer in diesem Aufstieg bleiben wird, Denn jetzt sieht er, dass alles nur Torheit ist und alles, worauf es ankommt, ist die Annäherung an den Schöpfer. Da der Mensch aber all das Schlechte in sich sehen sollte, damit er von ganzem Herzen beten kann, denn nur dann hat er ein vollkommenes Kli [Gefäß], also einen wirklichen Mangel, empfängt er deshalb einen Abstieg von oben. Mit anderen Worten: Ihm wird noch mehr von dem Bösen gezeigt, das in dem Willen zu empfangen steckt, und an das er nicht gedacht hat. Das wiederholt sich immer wieder und jedes Mal wird ihm ein bisschen mehr Böses offenbart. Wenn er dem Schlachtfeld nicht entflieht, sobald er den Tiefpunkt seines Bösen erreicht, gibt ihm der Schöpfer die nötige Hilfe, die zu ihm kommt, um ihn aus der Herrschaft des Bösen in ihm zu retten. Zu diesem Zeitpunkt wird der Mensch mit dem Verlangen des Gebens belohnt, das als „zweite Natur“ bezeichnet wird, und dann empfängt er das „Öffnen der Augen in der Tora„.

Deshalb ist es nicht so, wie jemand glaubt, dass die Ordnung in der Arbeit seiner Ansicht nach sein sollte. Vielmehr hat der Schöpfer eine andere Ordnung geschaffen. Dazu ist zu sagen: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege nicht meine Wege“ (Jesaja 55). Mit anderen Worten: Er versteht, dass die Ordnung in der Welt so aussieht, dass ein Mensch eine Wissenschaft oder einen Beruf erlernt und jeden Tag weiter voranschreitet und immer mehr versteht, bis er sein Fachgebiet vollständig beherrscht. Wenn er sich erst einmal an die Arbeit gewöhnt hat, wie er sie beim Lernen empfand, sollten wir einzig und alleine an der Praxis arbeiten. Mit anderen Worten: Man wird gelehrt, den Glauben auf sich zu nehmen, an den Schöpfer zu glauben und an die Weisen, die uns den Weg zum Einhalten von Tora und Mizwot [Geboten/gute Taten] gezeigt haben, und alles, was man beim Beschäftigen mit Tora und Mizwot bedenken muss, ist, dass man die Tora und Mizwot des Schöpfers befolgt, die uns durch Moses und die Weisen, die ihm folgten, befohlen wurden, und dass wir dadurch in dieser Welt und in der nächsten Welt belohnt werden. So beginnt die Arbeit des Menschen in der Tora und den Mizwot.

Dies wird „Arbeit in der Praxis“ genannt, was bedeutet, dass man beim Einhalten von Tora und Mizwot daran denken sollte, dass man das Gebot des Schöpfers befolgt. Das nennt man „Arbeit in der Allgemeinheit“. Das wird auch „Unbewegtes der Kedusha [Domem de Kedusha/Heiligkeit]“ genannt.

Später, wenn er sich an die Arbeit in der Praxis gewöhnt hat und sie gerne befolgt, weil er mit dem Einhalten von Mizwot des Schöpfers belohnt wurde, können wir von der Absicht sprechen. Bevor jemand jedoch die Tora und die Gebote wie die Allgemeinheit, also in der Praxis, befolgt, können wir mit diesem Menschen nicht über die Absicht sprechen. Denn wie Maimonides sagte, wird die Absicht, die liShma [um Ihretwillen] genannt wird, nicht jedem Menschen offenbart. Vielmehr: „Sobald sie Wissen und viel Weisheit erlangt haben, wird ihnen das Geheimnis Stück für Stück gezeigt.“

Das bedeutet, dass Israel in der Allgemeinheit, die „Unbewegtes der Kedusha“ genannt wird, der Glaube für sie als „Umgebendes Licht“ leuchtet, und von diesem aus kann der Mensch das Einhalten von Tora und Mizwot in der Praxis befolgen. Diejenigen jedoch, die das Einhalten von Tora und Mizwot noch nicht einmal in der Art und Weise der Allgemeinheit befolgen, ist es sicherlich unmöglich, mit ihnen über die Absicht zu sprechen.

Umgekehrt spüren diejenigen, denen es in Bezug auf die Allgemeinheit gut geht, dennoch einen inneren Antrieb, dass es auch die Angelegenheit der Absicht gibt. Seit sie gehört haben, dass es auch diese Angelegenheit gibt, alle Vorhaben um des Schöpfers willen zu tun, die liShma genannt werden, erwacht in ihren Herzen das Verlangen, zu den Menschen zu gehören, die sich mit Tora und Mizwot um Seinetwillen beschäftigen.

Für „um des Schöpfers willen“ gibt es mehrere Auslegungen. 

1.) Er beschäftigt sich mit der Tora und den Mizwot um des Schöpfers willen, d.h. er befolgt die Tora und die Mizwot nicht um des Respekts oder des Geldes willen, sondern einzig und alleine, weil der Schöpfer uns durch Moses befohlen hat, dass wir seine Gebote befolgen sollen. Deshalb befolgen wir sie und nicht aus Ehre oder für Geld. Daraus folgt, dass dies „um Seinetwillen“ heißt, d. h. weil der Schöpfer uns das Einhalten von Tora und Mizwot befohlen hat.

Im Gegenzug möchte der Mensch jedoch, dass der Schöpfer ihn belohnt, wie unsere Weisen sagten: „Du kannst darauf vertrauen, dass dein Hausherr dich für deine Arbeit belohnt“ (Sprüche der Väter, Kapitel 2,21).

Es gibt noch eine zweite Bedeutung in der Angelegenheit „um des Schöpfers willen“. Nicht der eigene Nutzen ist der Grund, der ihn zum Einhalten von Tora und Mizwot verpflichtet, sondern die Bedeutung und Größe des Schöpfers verpflichtet ihn, sich mit dem Einhalten von Tora und Mizwot zu beschäftigen. Mit anderen Worten: Er will sich mit Tora und Mizwot beschäftigen, um dem König zu dienen und seine Gebote zu befolgen.

Daraus folgt, dass die Belohnung nicht der Grund ist, wie wir bei der ersten Art von „um des Schöpfers willen“ erklärt haben, bei dem der Grund, warum er Tora und Mizwot einhält, sein Verlangen ist, dass der Schöpfer ihn belohnt, da er Tora und Mizwot nicht für die Menschen einhält, sondern im Verborgenen arbeitet, so dass niemand außer dem Schöpfer von seiner Arbeit in Tora und Mizwot weiß, also will er, dass der Schöpfer ihn belohnt. Daraus folgt, dass der Eigennutzen der Grund ist.

Wenn er aber einzig aufgrund der Größe des Königs arbeiten will, nennt man das „um des Schöpfers willen“, was bedeutet, dass die Absicht der Belohnung ist, dass er dem Schöpfer dient. So steht es im Sulam-Kommentar („Einführung in das Buch Sohar„, Punkt 191), „dass er vor dem Schöpfer in Ehrfurcht ist (weshalb er das Einhalten von Tora und Mizwot befolgt), weil Er groß ist und über alles herrscht.“

Deshalb wird es liShma genannt, wenn man nicht arbeitet, um Belohnung zu empfangen, sondern mit der Absicht, den Schöpfer zu ehren, nämlich dass die Größe des Schöpfers ihn zum Einhalten von Tora und Mizwot verpflichtet. Das heißt, nicht die Belohnung, sondern die Größe des Schöpfers ist der Grund, warum er das Einhalten von Tora und Mizwot befolgt. Wenn der Mensch nicht für eine Belohnung arbeitet, sollten wir deshalb fragen, was es bedeutet, dass gesagt wurde: „Du kannst darauf vertrauen, dass dein Hausherr dich für deine Arbeit belohnt“?

Wir sollten interpretieren, dass diejenigen, die nicht arbeiten, um Belohnung zu empfangen, bedeutet, dass sie arbeiten wollen, um zu geben. Der Körper ist jedoch dagegen und sie können den Willen, für sich selbst zu empfangen, nicht überwinden. Dennoch verlangen sie danach und beten zum Schöpfer, dass er ihnen hilft, ohne Belohnung arbeiten zu können. Zu diesem Zeitpunkt erhört der Schöpfer ihr Gebet und gibt ihnen eine zweite Natur, die „Verlangen zu geben“ genannt wird, und das ist ihre Belohnung: Sie werden damit belohnt, dass sie nur um des Schöpfers willen arbeiten.

Wir sollten jedoch wissen, dass genau dann, wenn jemand anfängt zu arbeiten, um zu geben, und er diese Stufe erreichen will, ist dies gegen die Natur und man kann nicht von selbst dazu gelangen, sondern der Schöpfer muss ihm das Verlangen geben, denn es gibt eine Regel, dass es keine Füllung ohne Mangel gibt. Es ist nämlich unmöglich, etwas zu füllen, für das es kein Gefäß gibt, das „Mangel“ genannt wird. Und da der Mangel über die Unfähigkeit, Handlungen des Gebens auszuführen, auch nicht in den eigenen Händen liegt, entsteht beim Menschen, wenn er arbeiten muss um zu geben, dieses Gefühl und er fragt sich: „Zu welchem Zweck will ich Handlungen des Gebens ausführen? “ Man muss also erst einmal spüren, dass man ohne das Verlangen zu geben in einem mangelhaften Zustand ist, also vom Schöpfer durch die Ungleichheit der Form getrennt ist. Doch auch das kann er nicht fühlen, dass er durch das Böse, das aus dem Willen, für sich selbst zu empfangen, besteht, vom Schöpfer getrennt ist, denn er fragt: „Was hast du davon, alles zu tun, um zu geben?“ Mit diesen Fragen verliert er das Verlangen und den Bedarf, alles zu tun, um zu geben.

Gerade durch das Licht in der Tora, das dem Menschen auch dann leuchtet, wenn er nicht Lo liShma [nicht um Ihretwillen] lernt, gibt dieses Licht dem Menschen die Fähigkeit, den Mangel und den Bedarf zu spüren, das Verlangen zu geben zu erlangen. Allerdings wird einem nicht das ganze Schlechte gezeigt, das im Willen zu empfangen liegt, sondern jedes Mal ein bisschen. Nach jedem Abstieg, bei dem er sieht, dass er getrennt ist und kein Verlangen nach Arbeit hat, bekommt er einen Aufstieg. Und nach jedem Aufstieg bekommt er einen weiteren Abstieg, bis ihm alles Schlechte offenbart wird. Dann, wenn er einen vollkommenen Mangel hat, erhält er von oben das Verlangen zu geben. 

Doch mitten in der Arbeit, wenn der Mensch einen Abstieg erleidet, will er dem Schlachtfeld entfliehen. Dieser Zustand wird Achoraim [Rückseite] genannt, was bedeutet, dass der Glaube, den er aus der Arbeit schöpft, für ihn nicht leuchtet, und er betrachtet es so, dass der Schöpfer sich mit ihm so verhalten sollte, wie es in seinem eigenen Verständnis ist, doch der Schöpfer tut, was Er will, und nicht, was der Mensch will – der denkt, dass die Ordnung in der Arbeit ähnlich sein sollte wie in jedem Beruf, den ein Mensch erlernt, und dass er jeden Tag voranschreitet. Hier aber sieht der Mensch, dass er jeden Tag einen Rückschritt macht, das heißt, er sieht, dass er sich jeden Tag in einem Zustand von Achoraim befindet. In Wahrheit aber verhält sich der Schöpfer so, wie Er denkt, und nicht, wie der Mensch denkt.

Dementsprechend sehen wir, dass die Ordnung der Arbeit aus der Sicht des Menschen entgegengesetzt ist zum Verständnis des Menschen, dass er das Ziel nur dann erreicht, wenn er jedes Mal eine Stufe aufsteigt. Doch der Schöpfer denkt das Gegenteil – denn wenn der Mensch in einem Zustand des Aufstiegs bliebe, würde er sich für vollkommen halten. Das heißt, er würde keinen Mangel in seiner Arbeit sehen, und dann würde er in einem bewegungslosen Zustand bleiben. Er würde das Schlechte in ihm aufgrund des Willens zu empfangen nicht als schlecht empfinden, denn er würde nicht sehen, dass es ihn daran hindert, sich mit Tora und Mizwot zu beschäftigen, und er würde nicht wissen, was Achoraim ist, also was es bedeutet, dass die Tora und Mizwot nicht leuchten. Vielmehr würde er sich immer darüber freuen, dass er dem Schöpfer dient und seine Gebote befolgt. Es gibt eine Regel, die besagt, dass von oben nichts Überflüssiges gegeben wird, das heißt, wenn jemand nicht das Gefühl hat, dass ihm das Wesentliche fehlt, ist es verboten, ihm Überflüssiges zu geben.

Es gibt eine Regel, die besagt, dass man einem Menschen, dem es am Lebensnotwendigen mangelt, d. h. wenn ihm der Atem des Lebens fehlt, der „Dwekut an den Schöpfer“ genannt wird, nicht sagen kann, dass man ihm Überflüssiges geben soll, nämlich Dinge, von denen ein Mensch nicht das Gefühl hat, dass er sie braucht und ohne die er nicht leben kann. In der spirituellen Welt nennt man das „Überflüssiges“. Das heißt, genau dann, wenn ein Mensch den Schöpfer bittet, ihm etwas zu geben, das er so sehr braucht, dass sein Leben ohne es wertlos ist, wird dies als „Notwendigkeit“ bezeichnet, und das heißt „ein echtes Verlangen“, also ein Mangel, der es wert ist, gestillt zu werden. Wenn sein Verlangen aber nicht so groß ist, wird es als „überflüssig“ bezeichnet.

Er kann deshalb, wenn er mit Tora und Mizwot in der Praxis zufrieden ist, nicht gesagt werden, dass ihm eine größere Stufe gegeben werden sollte, da er nicht so erlösungsbedürftig ist. Daraus folgt, dass man die Sprossen der Heiligkeit nicht erklimmen kann, solange man sich nicht in völliger Niedrigkeit befindet. Das wird „ein Zustand von Achoraim“ genannt. Er kann also, wenn er sich in einem Zustand von Achoraim befindet, ein Kli [Gefäß] empfangen, das „Verlangen, Hilfe von oben zu empfangen“. Und die Hilfe, die von oben kommt, wird „eine Seele“ genannt, wie es im Sohar geschrieben steht: „Derjenige, der kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen.“ Er fragt: „Womit?“, und die Antwort lautet: „mit einer heiligen Seele“.

Jedes Mal, wenn er um Hilfe bittet, empfängt er eine höhere Stufe, bis er mit der Erlangung der NaRaNCHaY in seiner Seele belohnt wird.

So sollten wir interpretieren, was wir gefragt haben: „Du wirst meinen Rücken sehen, aber mein Angesicht wird nicht gesehen werden“? Wir sollten „Du wirst sehen“ interpretieren. Wenn ein Mensch mit dem „Sehen“ belohnt werden will, d. h. mit dem Öffnen der Augen in der Tora, nämlich der Tora, die die Namen des Schöpfers ist, dann kann ein Mensch nicht während eines Aufstiegs damit belohnt werden, wenn er sieht, dass die Tora und die Mizwot für ihn leuchten und ihm Befriedigung verschaffen, und er will jedes Mal eine höhere Stufe haben, so wie es in irdischen Angelegenheiten geschieht, bei denen ein Mensch jedes Mal sieht, dass er beim Erreichen dessen, was er will, voranschreitet, sowohl wenn er einen Beruf als auch eine Wissenschaft erlernt. Daraus folgt, dass sich der Mensch immer im Aufstieg befindet, was Panim [Gesicht/Vorderseite] genannt wird.

In der Spiritualität ist das Gegenteil der Fall. Besonders durch den Zustand von Achoraim – aus Zuständen, die nicht leuchten –, d. h. speziell aus den Abstiegen, wenn sich jedes Mal mehr Böses in ihm offenbart, also das Maß des Bösen im Willen zu empfangen, wie es einen daran hindert, das Ziel zu erreichen, für das er erschaffen wurde, schreitet er voran. Das ist so, weil ein Mensch nur dann Hilfe vom Schöpfer empfangen kann, wenn er sich in einem Zustand befindet, in dem er den wirklichen Mangel spürt. Daraus folgt, dass ein Mensch nicht sagen kann, dass der Schöpfer nicht auf ihn schaut, sobald er sieht, dass er sich zurückentwickelt. Vielmehr kommen diese Achoraim, die ein Mensch spürt, von oben. Das heißt, der Schöpfer hat ihm Hilfe gegeben, indem er das Schlechte offenbart, das in seinem Willen liegt, zu empfangen.

Daraus folgt, dass der Mensch vorankommt, aber nicht nach der Sichtweise des Menschen, sondern nach der Sichtweise des Schöpfers, wie es geschrieben steht: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken.“ Das bedeutet, dass der Schöpfer ihm zunächst hilft, indem er ihn jedes Mal mehr von dem Maß an Bösem spüren lässt, das in seinem Willen zu empfangen ist. Denn es ist wie gesagt unmöglich, ihm alles Böse auf einmal zu offenbaren, stattdessen wird ihm jedes Mal ein kleiner Teil in ihm enthüllt, denn wenn ein Mensch alles Böse auf einmal sähe, würde er dem Feldzug entgehen. Deshalb wird es ihm nach und nach offenbart, bis er sein wahres Ausmaß erkennt. Zu diesem Zeitpunkt hat er einen echten Bedarf an Seiner Hilfe, und dann wird er mit den NaRaNCHaY in seiner Seele belohnt.

Das ist die Bedeutung dessen, was geschrieben steht: „Und du wirst meinen Rücken sehen.“ Gerade durch die Zustände von Achoraim kann man mit dem Ziel belohnt werden.

So können wir interpretieren, was geschrieben steht (Deuteronomium 7,7): „Der Ewige hat seine Liebe nicht auf euch gesetzt und euch nicht erwählt, weil ihr zahlreicher wart als alle anderen Völker; denn ihr wart das geringste aller Völker.“

Wir sollten uns fragen: Was soll uns das lehren? Glaubt irgendjemand, dass das Volk Israel zahlreicher ist als alle anderen Völker, so dass der Vers dafür da ist, um uns zu sagen, dass wir nicht den Fehler machen zu glauben, der Schöpfer habe uns erwählt, weil das Volk Israel zahlreicher sei als alle anderen Völker? Vielmehr sollten wir interpretieren, dass wir, wenn wir von der Arbeit sprechen, egal ob wir von Israel oder von den Völkern der Welt sprechen, von ein und demselben Menschen sprechen, wie es im Heiligen Sohar geschrieben steht: „Jeder Mensch ist eine kleine Welt für sich selbst.“

Deshalb sollten wir interpretieren, dass sich ein Mensch manchmal in einem Zustand befindet, in dem die Eigenschaft Israels in ihm größer ist als die Eigenschaft der Völker der Welt in ihm. Mit anderen Worten, er befindet sich in einem Zustand des Aufstiegs. Das ist der Fall, wenn er das Gefühl hat, dass er in Tora und Mizwot vollkommen ist. Deshalb kann man dadurch mit der Liebe des Schöpfers belohnt werden, denn es macht Sinn, dass man, wenn man das Gefühl hat, auf dem richtigen Weg zu wandeln, nach seiner Ansicht, wenn man in der Art der Allgemeinheit arbeitet, und deshalb vom Schöpfer geliebt werden sollte. Darauf kommt die Antwort: „Er, der Ewige, hat seine Liebe nicht auf euch gesetzt und euch nicht erwählt, weil ihr zahlreicher seid als irgendein Volk.“

Die Frage lautet: Warum bevorzugt der Schöpfer einen Menschen nicht, wenn er das Gefühl hat, dass er dem Schöpfer vollkommen dient? Die Antwort ist, wie oben gesagt, dass der Mensch die Hilfe des Schöpfers nicht braucht, um mit seiner Liebe belohnt zu werden, weil er das Gefühl hat, dass er in Bezug auf die Praxis vollkommen ist, dass er ein „Unbewegtes der Kedusha“ ist.

Aber der Vers sagt: „Ich begünstige euch, weil ihr die Geringsten unter allen Völkern wart.“ Mit anderen Worten: Gerade aus dem Zustand heraus, in dem ihr spürt, dass ihr das Geringste aller Völker seid, dass euch alle Begierden der Völker der Welt beherrschen und das Israel in euch keinen Namen verdient, und ihr das Schlechte in euch in seinem wahren Ausmaß sieht, dann betet ihr, dass ich euch helfen werde. Und da ihr jetzt einen echten Bedarf habt, da ihr spürt, wie weit ihr davon entfernt seid, irgendetwas zu geben, dann kommt die richtige Zeit, um euch zu helfen, denn dann bittet ihr um das Notwendige und nicht um etwas Überflüssiges.

In einem Zustand des Aufstiegs braucht der Mensch den Schöpfer nicht, um ihm zu helfen, außer für Überflüssiges, denn es steht geschrieben: „Der Ewige hat seine Liebe nicht auf euch gesetzt und euch nicht erwählt, weil ihr zahlreicher seid als irgendein Volk“, denn dann braucht ihr Mich nicht für Notwendigkeiten, denn euer Zustand ist „zahlreicher als irgendein Volk“, und ihr spürt, dass ihr das Böse in euch in der Eigenschaft der Allgemeinheit regiert, was die Praxis ist. Warum hat der Schöpfer euch also gewollt? Gerade in den Zuständen, in denen ihr „das geringste aller Völker“ seid, wenn die Völker der Welt die Eigenschaft Israels in euch regieren und ihr von ganzem Herzen zu mir schreit: „Hilfe!“.

Dann liebe Ich euch, und nur dann kann Ich all das einhalten, was Ich den Vorvätern in Bezug auf das Erbe des Landes versprochen habe, denn jetzt habt ihr die Kelim [Gefäße], um Meinen Segen zu empfangen, d. h. Gefäße des Gebens, denn wenn jemand Gefäße des Gebens hat, kann er den Segen von oben empfangen.

Aus all dem folgt, dass ein Mensch keinen Bedarf hat, sich beeindrucken zu lassen, wenn während des Abstiegs das Böse zu ihm kommt, um mit ihm zu streiten, und ihm zu verstehen gibt: „Du siehst, dass du in der Arbeit nicht vorankommst, deshalb rate ich dir, von diesem Weg, der Arbeit des Gebens ist, wegzulaufen und so zu arbeiten, wie die Allgemeinheit arbeitet, also nur in der Praxis.“ Dies ist die Zeit der Entscheidung – sich zu überwinden und zu sagen: „Jetzt sehe ich die Wahrheit, wie weit ich vom Schöpfer entfernt bin und nur Er kann helfen“, und zu glauben, was geschrieben steht: „Denn Du hörst das Gebet eines jeden Mundes“, was bedeutet, dass der Schöpfer auch dann hilft, wenn er nicht würdig ist, dass ihm geholfen wird. Deshalb sagt er: „Ich werde sicher Hilfe von oben bekommen, denn ich spüre, dass die Hilfe, die der Schöpfer mir jetzt gibt, wirklich ‘die Wiederbelebung der Toten’ ist.’“ Wenn ein Mensch aber nicht belohnt wird, entflieht er dem Schlachtfeld und sagt, dass diese Arbeit denjenigen gehört, die begabt sind, er aber nicht dafür geeignet ist. Doch unsere Weisen sagten dazu: „Die Wege des Ewigen sind gerade; die Gerechten wandeln auf ihnen, und die Frevler scheitern auf ihnen.“ Deshalb laufe nicht weg!

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