1991/22 Was ist „Eine Rose unter Dornen“ in der Arbeit?
Im Sohar (Ki Tissa, Artikel 31-32) steht geschrieben: „‚Wie eine Rose unter Dornen, so ist meine Geliebte unter den Töchtern.‘ Der Schöpfer wollte Israel dem ähnlich machen, was oben ist, damit es auf der Erde eine Rose gibt, die der Rose oben gleicht, die Malchut heißt. Und die duftende Rose, feiner als alle Rosen der Welt, ist nur eine, die unter Dornen wächst. Diese duftet angemessen, denn sie [Israel] sind die 600 000 Seelen, die sie unter die Dornen brachte, die die Ägypter sind. Zu dieser Zeit blühte die Rose unter ihnen. Als der Schöpfer die Rose aus ihrer Mitte heraussuchen und pflücken wollte, da vertrockneten die Dornen und wurden weggeworfen und verdorben, bis sie als nichts angesehen wurden.“
Wir sollten verstehen, was dies in der spirituellen Arbeit bedeutet, dass ein Mensch der oberen Rose ähneln muss, und warum gerade dann, wenn ein Mensch unter den Dornen ist, er als auserlesener und feiner als der Rest des Volkes angesehen wird, wie geschrieben steht: „deshalb gingen 600.000 Seelen nach Ägypten, damit sie auserwählter seien“.
Baal HaSulam sagte: „Warum wird Malchut „eine Rose“ genannt? Der Grund dafür ist, weil der Mensch die Last des Himmelreichs nur dann auf sich nehmen kann, wenn er den Willen zu empfangen in sich überwindet, denn er kommt und fragt einen Menschen, wenn er um des Gebens willen arbeiten will – also um seines Schöpfers willen und nicht für sich selbst: „Was bedeutet euch diese Arbeit?“ Das heißt: „Was habt ihr davon, wenn ihr um des Schöpfers willen arbeitet?“
In der Pessach-Haggada [Erzählung zu Pessach] steht geschrieben: „Die Antwort ist: ‚Schlagt seine Zähne aus.'“ Das bedeutet, dass wir nicht mit ihm streiten dürfen, sondern seine Zähne ausschlagen müssen, das heißt, wir müssen mit Kraft gegen ihn vorgehen, um ihn zu überwinden. Das heißt, wenn er mit seinen Fragen kommt (wir müssen uns daran erinnern, dass er gerade dann mit diesen Fragen kommt, wenn man um des Gebens willen arbeiten will,; dann ist Platz für die Frage „Warum?“ Aber wenn der Mensch arbeitet, um Belohnung zu empfangen, hat dieser Frevler nichts zu fragen), dürfen wir nicht antworten oder darüber nachdenken, was wir ihm antworten sollen. Stattdessen müssen wir wissen, dass es Zeitverschwendung ist, Antworten auf seine Fragen finden zu wollen. Wenn er kommt und fragt, sollte der Mensch ihm vielmehr sofort mit aller Kraft entgegentreten und ihn kraftvoll überwinden, und sich nicht in Diskussionen verstricken.
Da es sich jedes Mal, auch wenn ein Mensch ihn überwunden hat, nicht von ihm beeindrucken lässt und jedes Mal, wenn ein Mensch etwas um seines Schöpfers willen tun will, mit seinen Fragen kommt, gibt es hier zahlreiche „Schlage seine Zähne aus“. Deshalb wird Malchut auch „eine Rose“ genannt. Mit anderen Worten: Wenn der Mensch mit dem Himmelreich, genannt „Glaube“, belohnt werden will, muss er einen Prozess mit vielen „Schlage seine Zähne aus“ durchlaufen, weshalb Malchut „Rose“ genannt wird. Er sagte, dass dies die Bedeutung von „Dem Sieger auf Rosen“ ist, was bedeutet, dass der Sieg speziell durch Rosen kommt.
Nach dem oben Gesagten können wir die Bedeutung von „wie eine Rose unter Dornen“ interpretieren und warum sie gerade dann, wenn sie unter Dornen ist, erhabener ist als andere Rosen. Wir sollten wissen, was Dornen in der Arbeit sind. In der irdischen Welt stechen die Dornen die Rose, aber was deutet das in der Arbeit an? Es bedeutet, dass wenn der Frevler kommt und fragt: „Was ist das für eine Arbeit für euch?“, sticht er die Gedanken und das Herz des Menschen und lässt ihn leiden. Wie die Dornen in der Körperlichkeit stechen, so stechen die Fragen den Menschen.
Er erleidet Qualen, das heißt, diese Fragen entfernen ihn von der Arbeit, denn man kann seine Fragen nicht immer überwinden und er beginnt zu sehen, dass er von der Kedusha [Heiligkeit] abfällt, denn normalerweise kommen diese Fragen während eines Aufstiegs, wenn der Mensch versteht, dass es sich lohnt, um des Gebens willen zu arbeiten.
Aber plötzlich kommt er mit seinen Fragen, und der Mensch ist verpflichtet ihn zu überwinden. Zu diesem Zeitpunkt kommt der Mensch und bittet den Schöpfer um Hilfe, denn er sieht, dass er ihn alleine nicht überwinden kann. Daraus folgt, dass er immer der Barmherzigkeit des Himmels bedarf.
Wie es im Sohar geschrieben steht, wird die Hilfe, die von oben kommt, als eine Seele betrachtet, die er jedes Mal empfängt. Das heißt, dass die Hilfe, die er von oben empfängt, Licht ist, das einem die Kraft gibt, das Böse in ihm zu überwinden. Darüber wurde gesagt: „Wer kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen.“
So können wir die Worte „Wie eine Rose unter Dornen“ interpretieren. Eine Rose, die duftender und feiner ist als alle anderen Rosen auf der Welt, ist nur eine, die unter Dornen wächst. Mit anderen Worten: Da sie unter Dornen ist, welche stechen, also das Himmelreich. Wenn der Mensch es auf sich nimmt, um des Gebens willen zu arbeiten, nennt man das „eine Rose“.
Zu dieser Zeit kommt der Frevler mit seinen Fragen „Was ist das für eine Arbeit für euch?“ und sticht das Himmelreich in seinem Herzen. Jedes Mal muss der Mensch sich überwinden, beten und um Hilfe bitten. Dadurch wird die Rose duftend, denn es steht geschrieben: „Und sie dufteten in der Ehrfurcht vor dem Schöpfer“, die erhabener ist als alle Rosen der Welt, die keine Dornen haben, um sie zu stechen. Diese Rosen sind nicht so besonders wie die Rose, die unter Dornen ist.
Das soll uns lehren, dass man sich nicht erschrecken soll, wenn der Frevler immer wieder zu ihm kommt und fragt: „Was ist das für eine Arbeit für euch?“ und er ihn nicht überwinden kann. Es ist nicht so, wie man manchmal denkt, dass diese Gedanken zu ihm kommen, da er ungeeignet für die Arbeit des Schöpfers sei. Im Gegenteil, der Frevler kommt immer wieder zu ihm, da man ihm von oben helfen will, höhere Kedusha zu erlangen. Deshalb werden ihm diese Störungen zuteil, damit er einen Mangel hat, um Hilfe zu bitten.
Er kann deshalb, wenn er sieht, dass er von Natur aus nicht in der Lage ist, zu arbeiten, um zu geben, seine Arbeit verstärken, indem er zum Schöpfer betet, ihm von oben zu helfen, damit er um des Gebens willen arbeiten kann.
Umgekehrt ist das nicht der Fall bei einer gewöhnlichen Rose – also bei anderen Menschen, die Tora und Mizwot [Gebote/gute Taten] befolgen, um Belohnung zu erhalten. Obwohl dies auch eine Ebene der Rose ist, Tora und Mizwot einzuhalten, um Belohnung zu erhalten, denn der Körper stimmt dem nicht zu, und es bedarf ebenso der Arbeit und Anstrengung, denn man muss an Belohnung und Strafe glauben, wogegen sich der Körper wehrt. Nichtsdestotrotz – da dies nicht gegen die Natur ist, da seine Arbeit zu seinem eigenen Nutzen ist, fühlt die Rose in seinem Herzen – die als Himmelreich bezeichnet wird –, nicht, dass es Dornen gibt, die sie stechen.
Deshalb wird sie, obwohl Lo liShma [nicht um Ihretwillen] eine wichtige Sache ist, als gewöhnliche „Rose“ bezeichnet, da sie nicht unter den Stacheln der Dornen leidet. Deshalb braucht er nicht den Schöpfer zu bitten, ihm bei der Überwindung zu helfen. Natürlich zieht er auch keine Kedusha von oben herab, durch die er Hilfe von oben empfängt. Aus diesem Grund wird er nur eine „Rose“ genannt.
Aber eine „Rose unter Dornen“ ist ausgewählter als alle anderen Rosen auf der Welt, denn die Stacheln, also die Leiden, die sie von den Frevlern erleidet, bewirken, dass sie jedes Mal neue Kräfte von oben empfängt, und dadurch wächst seine Seele. Deshalb ist sie besonderer als alle Rosen auf der Welt.
Daraus folgt, dass man sich davor hüten sollte, zu sagen, wenn er sieht, dass die Frevler immer mit Fragen zu ihm kommen, die „Dornen“ genannt werden und die Rose in seinem Herzen stechen, dass dies ein Zeichen dafür ist, dass er dieser Arbeit des Gebens unwürdig sei, weil das nicht für ihn ist, da er sieht, dass er nicht die Kraft hat, das Böse zu überwinden.
Vielmehr sollte der Mensch glauben, dass jeder Mensch die Kraft hat, zu arbeiten und Dwekut [Anhaftung] mit dem Schöpfer zu erreichen, so wie unsere Weisen sagten: „Man sollte sich immer als halb schuldig und halb unschuldig sehen.“ Das heißt, entsprechend dem Guten in ihm ist die Kraft des Bösen. Sonst kann der Mensch das Böse nicht bezwingen, denn das Böse überwiegt das Gute. Wir müssen unseren Weisen glauben, die gesagt haben, dass dies so ist, damit sich der Mensch für die Seite des Verdienstes entscheiden kann. Deshalb hat das Böse immer, egal in welcher Situation, nicht mehr Macht als das Gute in ihm. Deshalb wurde gesagt: „Wenn er eine Mizwa [Gebot] ausführt, ist er glücklich, denn er hat sich und die ganze Welt auf die Seite des Verdienstes gestellt.“
Dementsprechend sollten wir auslegen, was geschrieben steht: „Die Reichen sollen nicht mehr und die Armen nicht weniger als einen halben Schekel geben.“ Wir sollten verstehen, was das für uns in der Arbeit bedeutet. Wir müssen wissen, dass uns die Wahl gegeben wurde, so wie geschrieben steht: „Siehe, ich habe dir heute das Leben und das Gute und den Tod und das Böse vor Augen gestellt, und du sollst das Leben wählen, damit du und deine Nachkommen leben.“
“Die Wahl haben” bedeutet bekanntlich, dass ein Mensch entscheiden kann, was für ihn besser ist. Das ist dann der Fall, wenn beide gleich sind und er nicht weiß, was er wählen soll. Dann wird uns das Gebot gegeben, zu wählen, wie unsere Weisen sagten, dass man sich als „halb schuldig und halb unschuldig“ sehen soll, und dann können wir von Wahl sprechen.
Das bedeutet, dass jemand, der sieht, dass er in der Arbeit keinen Erfolg hat und dem Kampfplatz entfliehen will, weil er sieht, dass er nicht um des Schöpfers willen arbeiten kann, denn er wurde mit schlechteren Eigenschaften geboren als andere, und zudem sieht er, dass er einen schwachen Charakter hat und deshalb nicht die Kraft hat, das Böse in sich zu überwinden, so lehrt uns der Text, dass man nicht mehr Böses in sich hat als das Gute.
Mit anderen Worten: Wenn ein Mensch sieht, dass er einen schwachen Charakter oder schlechtere Eigenschaften hat als ein anderer Mensch, muss er wissen, dass das Böse in ihm nicht mehr Kraft hat als das Gute in ihm; sie sind immer gleich, halb-halb. Wenn er deshalb sieht, dass ein anderer Mensch bessere Eigenschaften hat als er, sollte er nicht sagen, dass es für jenen leichter ist zu arbeiten als für ihn, und dass der andere deshalb arbeitet. Vielmehr sollte man wissen, dass jeder Mensch in dem Maß Böses hat, in dem er Gutes hat. Wenn also der andere bessere Eigenschaften hat, hat er auch schlechtere Eigenschaften als der andere, denn das Böse und das Gute sind immer gleich stark.
Der Vers drückt das so aus: „Der Reiche soll nicht mehr und der Arme nicht weniger als einen halben Schekel geben, um dem Ewigen eine Gabe zu geben, damit er für eure Seelen Sühne leiste.“ „Der Reiche“ bedeutet, dass er, auch wenn er reich an Wissen und guten Eigenschaften ist, nicht mehr als einen halben Schekel geben soll, denn „halb“ bedeutet einen Mangel, den man als Spende an den Schöpfer gibt, damit Er seinen Mangel stillt, wie gesagt wurde, dass „ein Gebet die Hälfte macht“. Er soll nicht sagen, dass er mehr Kräfte als die Hälfte gibt, indem er gute Eigenschaften hat, sondern genau die Hälfte, aus dem oben genannten Grund, dass er entsprechend dem Guten, das er hat, auch mehr Böses hat als ein anderer Mensch. Daraus folgt, dass man nie mehr als die Hälfte gibt.
Ebenso gilt: „Der Arme soll nicht weniger geben.“ Das bedeutet, dass derjenige, der arm an Wissen und an guten Eigenschaften ist, und er sich überwindet und dem Kampfplatz nicht entflieht, der Schöpfer ihm hilft. Auch er soll nicht sagen, dass er sich weniger anstrengt als ein anderer Mensch, denn er sieht, dass er arm an Wissen ist. Deshalb sollte er, wenn der Schöpfer ihm hilft und ihn näher zu ihm bringt, nicht sagen, dass er weniger als die Hälfte der Kräfte in der Arbeit gegeben hat, um das Böse in ihm zu überwinden. Vielmehr hat auch er die Hälfte gegeben, denn das Böse in ihm war auch nicht so mächtig, dass man sagen könnte, die Füllung sei mehr als das Fehlen der Kräfte im Bösen.
Vielmehr ist es immer halb-und-halb, wie es geschrieben steht: „Der Arme soll nicht weniger als einen halben Schekel geben.“ Das heißt, das Gute und das Böse sind immer ausgewogen. Deshalb kann ein Mensch nicht sagen, dass er zu dieser Arbeit nicht fähig ist, weil er mehr Kräfte geben soll als andere. Vielmehr gibt ein Mensch nie mehr als einen halben Schekel.
Das ist die Bedeutung dessen, was geschrieben steht: „dem Ewigen einen Beitrag zu geben“. Das heißt, der Beitrag, den man dem Schöpfer geben sollte, ist nur die Hälfte, was bedeutet, dass ein Mensch das Gefühl hat, dass der Schöpfer ihm helfen wird, die Füllung zu geben. Was ist die Füllung? Antwort: Die Füllung ist immer das, woran es einem Mensch mangelt. Deshalb sollte er, wenn er mit der Arbeit beginnt, einen Mangel erlangen, damit der Schöpfer ihm hilft, das Verlangen zu geben zu erlangen, denn das ist der Knackpunkt in der Arbeit; dieses Verlangen zu bekommen.
Daraus folgt, dass die Hälfte als Notwendigkeit für die Angelegenheit bezeichnet wird, zu fühlen, wie sehr es ihm daran mangelt, dieses Verlangen zu erhalten, d.h. das Leiden zu erhalten, wenn er das Verlangen zu geben nicht hat, um den Verlust zu kennen, wenn er das Verlangen zu geben nicht hat. In dem Maße, in dem er weiß, was er verliert, in dem Maße kann er fühlen, wie glücklich er wäre, wenn er das Verlangen zu geben hätte.
Er erhält dadurch die Hälfte der Sache, d.h. das Kli [Gefäß] für den Schöpfer, um sein Verlangen zu stillen, indem er ihm von oben eine zweite Natur namens „Verlangen zu geben“ gibt. Das ist die Bedeutung dessen, was geschrieben steht: „Einen halben Schekel, um dem Ewigen eine Gabe zu geben.“ Mit anderen Worten: Ein Mensch muss wissen, dass er nur die Hälfte geben kann, wie in „ein Gebet macht die Hälfte“. Man muss wissen, dass er nicht einen ganzen Schekel geben kann, der Licht und Kli ist, was bedeutet, das Bedürfnis, das Verlangen zu geben zu haben, und alles um des Gebens willen tun zu können.
Vielmehr gehört der halbe Schekel zur Arbeit des Menschen, damit er nur den Mangel gibt, während die Füllung dem Schöpfer gehört. Das ist die Bedeutung dessen, was geschrieben steht: „Geht und gebt dem Ewigen eine Gabe, um eure Seelen zu sühnen.“ Mit anderen Worten: Indem man dem Ewigen einen Beitrag gibt, was die eine Hälfte ist, gibt der Schöpfer die andere Hälfte, die „Verlangen zu geben“ genannt wird und eine zweite Natur ist. Dadurch sühnt ein Mensch seine Seele, indem er alles um seines Schöpfers willen tun kann.
Deshalb wird ein Mensch, nachdem er vom Schöpfer mit dem Verlangen zu geben belohnt wurde, mit dauerhaftem Glauben belohnt, wie es geschrieben steht („Einführung in das Buch Sohar„, Punkt 138), dass wir dem Schöpfer dankbar sein müssen, dass er uns mit der Annäherung an ihn belohnt. So steht es geschrieben (Psalm 68:32-33): „Singet dem Ewigen, ihr Königreiche der Erde, lobet den Ewigen, Selah. Ihm, der auf den höchsten, alten Himmeln reitet; Er wird mit seiner Stimme, einer mächtigen Stimme, sprechen.“
Wir sollten auslegen, dass die „Königreiche der Erde“ diejenigen sind, die mit dem Glauben, genannt Malchut, und der Eigenschaft „Erde“ belohnt worden sind. „Singet dem Ewigen“, sie sollen für den Schöpfer singen, der sie mit der Eigenschaft des Glaubens belohnt hat. Malchut wird auch ADNI (Gott) genannt, denn es steht geschrieben: „Singt dem Ewigen ein Loblied, Selah. Ihm, der auf den höchsten, alten Himmeln reitet; Er wird mit Seiner Stimme sprechen, einer mächtigen Stimme.“
Wir sollten verstehen, warum sie dem Schöpfer singen und ihm danken müssen. Ist der Schöpfer aus Fleisch und Blut und braucht es, dass ihm gedankt wird? Die Antwort ist, dass die Geschöpfe wissen sollten, dass alles, was sie haben, das ist, was der Schöpfer ihnen gegeben hat, um dadurch die Liebe zum Schöpfer zu erreichen. Durch die Liebe zum Schöpfer werden sie immer in Dwekut [Anhaftung] mit dem Schöpfer sein, wie geschrieben steht („Einleitung zum Buch Sohar„, Punkt 138), dass sie Ihn dann als Wohltäter erlangen. Wenn sie Ihn nicht als das Gute erlangen, müssen sie unter der Herrschaft der Ketzerei stehen, denn „es ist ein Gesetz, dass das Geschöpf nichts offenbartes Böses von Ihm empfangen kann, denn es ist ein Makel in der Herrlichkeit des Schöpfers, dass das Geschöpf Ihn als Übeltäter wahrnimmt, wie es dem vollkommenen Handelnden unwürdig ist.“
Das ist die Bedeutung dessen, was geschrieben steht: „Er wird mit Seiner Stimme, einer mächtigen Stimme, sprechen.“ Mit anderen Worten: Die Geschöpfe müssen singen und Ihm dafür danken, dass sie die Stimme des Schöpfers hören durften. Das heißt, indem sie spüren, dass der Schöpfer ihnen die Eigenschaft von Malchut gegeben hat, die „ständiger Glaube“ genannt wird, indem sie spüren, dass sie vom Schöpfer kommt, fügt dies ihnen die Liebe zum Schöpfer zu, wie geschrieben steht: „Er wird mit Seiner Stimme sprechen.“ Und was wird Er mit Seiner Stimme sagen? Antwort: „eine mächtige Stimme“. Der RADAK interpretierte, dass Er mit Seiner Stimme, die eine mächtige Stimme ist, gegen die Feinde sprechen wird. Es ist bekannt, dass in der Arbeit die “Feinde” der Wille zum Empfangen sind, der jedes Mal erweckt wird, um egoistisch zu empfangen. Sie sind die Feinde des Menschen, denn sie hindern den Menschen daran, die Freude und den Genuss zu empfangen.
Deshalb sollte man glauben, dass die Tatsache, dass man mit dem Glauben an den Schöpfer belohnt worden ist, vom Schöpfer kommt. Er wird dadurch belohnt, dass die Stimme des Schöpfers die Feinde unterwirft, was bedeutet, dass der Wille zu empfangen aufgibt und an seine Stelle das Verlangen zu geben tritt, und er nun um seines Schöpfers willen arbeiten will. Das kommt von der Stimme des Schöpfers, wie geschrieben steht: „Die Stimme des Ewigen ist mächtig“ (Psalm 29,4). Wir sollten auslegen, dass die Stimme des Ewigen dem Menschen die Kraft gibt, die Feinde zu bezwingen.
Das ist die Bedeutung dessen, was (da) geschrieben steht: „Gebt dem Schöpfer Kraft.“ Der RADAK interpretiert „Gebt Kraft“ -– mit Worten. Gebt Ihm die Kraft, denn Seine Kraft hat eure Rache an den Feinden bewirkt, und sie kam nicht durch eure eigene Kraft.
Wir sollten seine Worte „mit Worten“ so auslegen, dass sie sagen, dass die ganze Kraft von der Stärke kommt, die der Schöpfer allein getan hat. Das heißt, die Tatsache, dass ihr seht, dass eure Feinde, also der Wille zu empfangen, vor euch kapituliert hat, entstammt nicht aus der Kraft des Menschen, sondern allein aus der Kraft des Schöpfers. Das ist so, wie der RADAK sagt: „Seine Kraft hat euch Rache an den Feinden bewirkt, und nicht eure eigene Kraft.“
Das ist die Bedeutung dessen, was geschrieben steht: „Über Israel ist sein Stolz und seine Stärke in den Himmeln.“ Wie der RADAK sagt: „Der Stolz und die Größe des Schöpfers ist über Israel zu sehen und zu spüren, denn Er kämpft für sie mit Stolz und Kraft gegen die Feinde.“ Es ist so, wie der Sohar sagt: „Als der Schöpfer die Rose aus ihrer Mitte heraussuchen wollte, vertrockneten die Dornen und wurden als nichts angesehen.“ Das heißt, er tat dies durch die Kraft des Schöpfers, das heißt, er bezwang alle Feinde. Mit anderen Worten, die Tatsache, dass der Wille, zu empfangen, kapituliert hat und nun das Verlangen, zu geben den Menschen beherrscht, das ist „über Israel, Sein Stolz.“
Mit anderen Worten, der Stolz und die Größe des Schöpfers wird über Israel gesehen und es ist offensichtlich, was es bedeutet, dass das Verlangen zu geben die Herrschaft hat, und das kommt nicht durch die Macht des Menschen, sondern durch die Macht des Schöpfers. Das bedeutet, dass es offensichtlich ist, dass es vom Schöpfer kommt, denn Seine Hilfe kommt dadurch, dass der Mensch jedes Mal mit größerem Licht belohnt wird, und Seine Hilfe, sagt der Sohar, wie „eine neue Seele“ ist. Es ist also offensichtlich, dass sie vom Schöpfer kam.
Wir sollten den Grund dafür, dass ein Mensch die Gefäße des Gebens nicht selbst erreichen kann, auslegen. Die Antwort lautet: Wenn ein Mensch die Gefäße des Gebens selbst erreichen könnte, würde er sich mit wenig zufrieden geben und sich als vollkommener Mensch fühlen. Er würde in seiner Katnut [Kindheit/Kleinheit] verbleiben, denn er hätte keinen Bedarf, vorwärts zu gehen, denn er tut wirklich alles um seines Schöpfers willen.
Es gibt eine Regel, die besagt, dass es kein Licht ohne ein Kli, also einen Bedarf, gibt. Aber wenn der Mensch selbst keine Gefäße des Gebens erlangen kann und den Schöpfer um Hilfe bitten muss, ist der Mensch auf Seine Hilfe angewiesen. Er empfängt vom Schöpfer jedes Mal neue Hilfe, und all ihre Hilfe ist Teil seiner Seele. Er wird damit belohnt, dass er NaRaNCHaY [Nefesh, Ruach, Neshama, Chaya, Yechida] in der Wurzel seiner Seele empfängt.
Ein Mensch muss mit Vorsicht darauf bedacht sein, die Last des Himmelreichs bedingungslos auf sich zu nehmen. Das nennt man „bedingungslose Hingabe“. Das heißt, man darf nicht sagen: „Wenn der Schöpfer mir einen guten Geschmack an Tora und Gebet gibt, werde ich in der Lage sein, die heilige Arbeit zu tun. Ansonsten kann ich kein Diener des Schöpfers sein.“
So steht es im Sohar (Truma, Punkt 710) geschrieben, und wir haben gelernt, dass dies die Bedeutung des Verses ist: „‚Erhebt ein Lied für Ihn, der durch die Prärien reitet‘, das sind [die Sefirot] Nezach und Hod, das sind Schenkel. Sie tragen keine Früchte; es ist alles wie bei den Weiden im Palmzweig.“
Es ist bekannt, dass die Weiden im Lulav [Palmzweig, der an Sukkot festlich verwendet wird] andeuten, dass die Arbeit nach Art der Weiden verrichtet werden soll. Obwohl die Weiden weder Geschmack noch Geruch haben, wie Baal HaSulam über das, was (in Hoshaana) geschrieben steht, sagte: „Dich mit den Weiden des Baches zu unterhalten.“ Das heißt, selbst wenn er in der Arbeit keinen Geschmack spürt und sie wie die Weiden des Baches ist, ohne Geschmack oder Geruch während der Arbeit, sollten sie für den Menschen wie große Freuden sein. Das nennt man „bedingungslose Hingabe“, und das ist die Bedeutung dessen, was geschrieben steht: „Freut euch vor Ihm“, d.h. seid glücklich, als ob sie große Erlangungen hätten. Das ist die Bedeutung von Freuden vor dem Schöpfer, und so sollten wir glauben.
EY, 20.02.2024
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