4. September 2025, Gute-Nacht-Text

So wie ein Mensch täglich aufsteht und sich wäscht, um sich des körperlichen Schmutzes zu entledigen, so muss er sich auch vom Schmutz der Klipa reinwaschen, um prüfen zu können, ob sein Aspekt des Stabes vollständig ist.

Dies sollte der Mensch fortwährend ausführen. Und sollte er seine Aufmerksamkeit davon ablenken, gerät er sofort wieder unter die Herrschaft der Sitra Achra, die „empfangen für sich selbst“ genannt wird. Er wird sofort ihr Sklave, da es bekannt ist, dass das Licht das Kli erzeugt, und je nachdem, wie viel er für das Empfangen arbeitet, braucht er nur in dem Ausmaß das Verlangen, für sich selbst zu empfangen, und er entfernt sich von der Angelegenheit des Gebens.

Nun verstehen wir die Worte unserer Weisen: „Sei sehr, sehr demütig.“ Was ist der Wirbel um dieses „sehr, sehr“? Das ist so, weil der Mensch die Geschöpfe braucht, wenn er einmal geehrt wurde. Anfänglich empfängt er die Ehre, nicht weil er sich an der Ehre erfreuen wollte, sondern aus anderen Gründen, wie die Ehre der Tora usw. Und er ist sich dieser Berechnung sicher, weil er über sich selbst weiß, dass er überhaupt kein Verlangen nach Ehre hat.

Folglich ist es verständlich, wenn der Mensch meint, dass es ihm erlaubt ist, Ehre zu erhalten. Dennoch ist es verboten, diese zu empfangen, weil das Licht das Gefäß erzeugt. Nachdem man die Ehre empfangen hat, entsteht ein Bedürfnis nach ihr und so ist man bereits in ihrer Herrschaft. Und es ist schwer, sich von der Ehre zu befreien.

Dadurch wurde der Mensch zur eigenständigen Existenz, und nun hat er es schwer, sich vor dem Schöpfer zu annullieren, denn durch die Ehre wurde er zu einer getrennten Existenz. Und um Dwekut (Anhaftung) zu erlangen, muss er seine eigene Existenz ganz annullieren. Deswegen [heißt es] „sehr, sehr“. „Sehr“ bedeutet, dass es verboten ist, Ehre für sich selbst zu erhalten, und das andere „sehr“ bedeutet, dass, selbst wenn die Absicht nicht ist, für sich selbst zu erhalten, es dennoch verboten ist, [Ehrungen] zu empfangen.

Baal HaSulam, Shamati 59. Der Stab und die Schlange

 

3. September 2025, Gute-Nacht-Text

Wenn die Grundlage des Menschen der Stab ist, ist es die Kedusha (Heiligkeit). Befindet sich die Basis jedoch innerhalb des Verstandes, ist dies nicht die Art und Weise, Kedusha zu erlangen.

Jedoch in der Arbeit selbst, gemeint ist in der Tora und im Gebet, gibt es keinen Unterschied zwischen demjenigen, der Ihm dient und dem, der Ihm nicht dient. Dies ist so, weil hier das Gegenteil der Fall ist: Liegt die Grundlage innerhalb des Verstandes, gemeint ist, basiert sie auf Wissen und Empfangen, dann gibt der Körper die Energie zur Arbeit, und man kann standhafter und begeisterter beten und studieren, denn sie basiert auf dem Verstand.

Wählt man jedoch den Weg der Kedusha, deren Basis das Geben und der Glaube ist, dann wird eine ausreichende Vorbereitung vom Menschen gefordert, damit die Kedusha ihm leuchten wird. Ohne Vorbereitung gibt der Körper keine Kraft für die Arbeit, und er muss sich immer mehr anstrengen, denn die Wurzel des Menschen ist zu empfangen und innerhalb des Verstandes [zu arbeiten].

Wenn die Arbeit des Menschen nun auf der weltlichen Ebene liegt, kann es einem immer gut gehen. Ist die Arbeit des Menschen jedoch im Aspekt des Gebens und über dem Verstand, dann muss man sich ständig anstrengen, damit man nicht wieder in seine Wurzel des Empfangens und innerhalb des Verstandes verfällt.

Man darf seine Aufmerksamkeit nicht für einen Augenblick abwenden, sonst fällt man wieder in die weltliche Wurzel zurück, die „Staub“ genannt wird, wie es geschrieben steht: „Denn vom Staube bist du gekommen und zum Staube kehrst du zurück.“ Und dies war nach der Sünde des Baumes der Erkenntnis.

Der Mensch untersucht, ob er in der Kedusha vorankommt oder das Gegenteil geschieht, da „ein anderer Gott unfruchtbar ist und keine Früchte trägt“. Der heilige Sohar gibt uns dieses Zeichen, dass man besonders auf der Basis des Glaubens, genannt „ein Stab“, der Fruchtbarkeit und der Vermehrung in der Tora würdig wird. Dies ist die Bedeutung von „Der Stab von Aaron blühte“: Die Blüte und das Wachsen geschehen gerade aufgrund des Stabes.

Baal HaSulam, Shamati 59. Der Stab und die Schlange

 

2. September 2025, Gute-Nacht-Text

Die Freude ist der „Spiegel“ der guten Taten: Wenn die Taten [eines Menschen] Taten der Kedusha (Heiligkeit) sind, dann offenbart sich dadurch Freude. Doch man muss wissen, dass es auch den Aspekt der Klipa (Hülle) gibt. Und um zu wissen, ob es sich um Kedusha handelt, findet die Klärung im „Verstand“ [Daat] statt. Denn in der Kedusha gibt es den „Verstand“, wohingegen es in Sitra Achra (der andere Seite) keinen Verstand gibt, denn: „Ein anderer Gott ist unfruchtbar und wird keine Frucht bringen.“ Wenn daher Freude zum Menschen kommt, muss er über die Worte der Tora nachdenken, damit sich ihm der „Verstand“ der Tora enthülle.

Auch müssen wir wissen, dass die Freude eine höhere Erleuchtung ist, die durch MaN enthüllt wird, was gute Taten sind. Und der Schöpfer beurteilt den Menschen „gemäß dem, wo er ist“. Mit anderen Worten: „Wenn der Mensch das Joch des Himmlischen Königsreichs für die Ewigkeit auf sich nimmt, so leuchtet hierauf unmittelbar ein höheres Leuchten, was auch den Aspekt der Ewigkeit hat.

Und selbst wenn es für Ihn offensichtlich und Ihm bekannt ist, dass der Mensch alsbald von seiner Stufe abfallen wird, so beurteilt Er ihn dennoch „gemäß dem, wo er ist“. Dies bedeutet: „Wenn der Mensch jetzt in seinem Verstand beschlossen hat, das Joch des Himmlischen Königreichs für ewig auf sich zu nehmen, so wird dies als Vollkommenheit angesehen.

Wenn jedoch der Mensch das Joch des Himmlischen Königreichs auf sich nimmt, aber nicht will, dass dieser Zustand auf ewig in ihm bleibe, in diesem Fall werden dieser Zustand und diese Handlung nicht als Vollkommenheit betrachtet, und natürlich kann das höhere Licht nicht kommen und in ihm weilen, denn es ist vollkommen und ewig und unveränderlich. Was hingegen beim Menschen nicht der Fall ist. Selbst wenn er es möchte, wird der Zustand, in welchem er sich befindet, nicht für die Ewigkeit sein.

Baal HaSulam, Shamati 58. Die Freude ist der „Spiegel“ guter Taten

 

1. September 2025, Gute-Nacht-Text

Wir müssen anerkennen, dass alle unsere Handlungen, die guten wie die schlechten, von oben her bestimmt werden (das ist die Bedeutung von persönlicher Vorsehung), dass also alles der Schöpfer tut. Dennoch sollen wir Schmerz über die schlechten Taten empfinden, auch wenn sie ebenfalls von oben kommen.

Die Vernunft würde uns eigentlich verpflichten, nicht traurig zu sein, sondern das Urteil zu rechtfertigen, das uns schlechte Taten zuspricht. Doch tatsächlich ist es anders: Wir müssen darüber betrübt sein, dass uns nicht erlaubt wird, gute Taten zu vollbringen. Dies ist gewiss eine Strafe – nämlich, dass wir nicht würdig sind, dem König zu dienen. Wenn aber alles gelenkt ist, wie kann man dann sagen, wir seien nicht würdig, da es doch unten keinerlei Handlung gibt? Darum gibt man uns schlechte Gedanken und Wünsche, die uns vom Dienst des Schöpfers entfernen, weil wir nicht würdig sind, Ihm zu dienen. Deshalb entsteht ein Gebet darum – und dies ist der Ort der Korrektur: dass wir würdig und fähig werden, den Dienst des Königs auf uns zu nehmen.

So verstehen wir auch, wie ein Gebet in Zeiten der Not Sinn haben kann. Gewiss kommt die Not als Strafe. Doch Strafen sind zugleich Korrekturen, denn es gibt das allgemeine Gesetz: Die Strafe ist eine Korrektur. Wie also können wir beten, dass der Schöpfer unsere Korrekturen aufhebt, wie unsere Weisen über den Vers sagten: „damit dein Bruder vor deinen Augen nicht erniedrigt werde“, sodass er, nachdem er geschlagen wurde, dein Bruder genannt wird.

Man muss jedoch wissen, dass das Gebet den Menschen noch mehr korrigiert als Strafen. Wenn daher ein Gebet an die Stelle einer Strafe tritt, werden die Leiden aufgehoben und dem Gebet sein Platz gegeben, damit es den Körper korrigiere. Das ist die Bedeutung des Ausspruchs unserer Weisen: „Hat er Verdienst – durch die Tora; hat er keinen Verdienst – durch Leiden“. Und man muss wissen, dass der Weg der Tora erfolgreicher und gewinnbringender ist als der Weg der Leiden. Denn die Kelim, die dadurch geeignet werden, das Höhere Licht zu empfangen, sind weiter, und durch ihre Kraft kann man die Anhaftung an Ihn erlangen.

Dies ist die Bedeutung von: „Man zwingt ihn, bis er sagt: ‚Ich will.‘“ Das heißt: Der Schöpfer spricht: „Ich habe Wohlgefallen an den Handlungen der Unteren.“

Und die Bedeutung des Gebets ist, was unsere Weisen sagten: „Der Schöpfer sehnt sich nach dem Gebet der Gerechten“. Denn durch das Gebet bereiten wir die Kelim, sodass der Schöpfer die Fülle geben kann, da nun ein geeignetes Kli vorhanden ist, um sie zu empfangen.

Baal HaSulam, Shamati 57. Nach Seinem Willen wird er Ihm ein Brandopfer darbringen

 

31. August 2025, Gute-Nacht-Text

Über den Vers „Er opfere ihn Seinem Willen“ sagten unsere Weisen: „Wie? Man nötigt ihn, bis er sagt: ‚Ich will.‘“ Wir müssen auch verstehen, was wir im Gebet sagen: „Möge es Dein Wille sein“, denn „mehr als ein Kalb saugen möchte, möchte die Kuh säugen“. Warum sollen wir also beten: „Möge Oben ein Wille sein.“?

Es ist bekannt, dass ein vorausgehendes Erwachen stattfinden muss, um die Fülle von Oben heranzuziehen. Wir müssen verstehen, warum wir ein Erwachen von unten brauchen, aufgrund dessen wir darum beten, dass es einen Willen von Oben geben möge. Das bedeutet, dass wir einen Willen von Oben erwecken müssen, um unten Einfluss zu haben.

Es reicht nicht aus, dass wir einen Willen haben, sondern es muss auch vonseiten des Gebers ein guter Wille vorhanden sein. Auch wenn Oben der allgemeine Wille besteht, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, wartet Er dennoch auf unseren Willen, damit dieser Seinen Willen erwecken möge.

Mit anderen Worten: Wenn wir unfähig sind, Seinen Willen zu erwecken, so ist dies ein Zeichen dafür, dass der Wille aufseiten des Empfängers noch immer unvollständig ist. Das heißt, gerade durch das Beten dafür, dass es einen Willen Oben geben möge, wird daher unser Wille zu einem echten Verlangen gemacht, ein geeignetes Kli (Gefäß) zu werden, um die Fülle zu empfangen.

Baal HaSulam, Shamati 57. Nach Seinem Willen wird er Ihm ein Brandopfer darbringen

 

30. August 2025, Gute-Nacht-Text

Weil der Mensch viel Tora gelernt hat, wurde er würdig die Wahrheit zu sehen, welche Entfernung zwischen ihm und dem Schöpfer liegt. Die Rede ist vom Maß seiner Annäherung und dem Maß seiner Entfernung. Und wenn es heißt, dass sein Verstand grob wurde, dann bedeutet dies, dass er eine ganzheitliche Form des Stolzen erblickte, also seines Willens zu empfangen; und dann sah er die Wahrheit: dass er selbst der hässlichste Mensch ist. Wie sah er die Wahrheit? Dadurch, dass er viel Tora studiert hat.

Und wie soll er daher die Möglichkeit haben, an den Schöpfer anzuhaften, wenn er so hässlich ist? Daher fragte er eben, ob alle Menschen hässlich seien wie er oder ob nur er hässlich sei und die anderen Menschen der Welt nicht hässlich sind.

Wie lautete die Antwort? „Ich weiß es nicht.“ Das bedeutet, dass sie nicht fühlen und daher nicht wissen. Warum empfinden sie nicht? Einfach, weil sie nicht würdig wurden, die Wahrheit zu sehen, weil es ihnen an Tora mangelt, die ihnen die Wahrheit offenbaren wird.

Darauf antwortete ihm Elijahu: „Geh zum Meister, der mich schuf“, weil er sah, dass er zu einem Zustand gelangte, aus welchem er sich nicht erheben kann. Darum erschien Elijahu und sagte zu ihm: „Geh zum Meister, der mich schuf.“ Das bedeutet, dass, da der Schöpfer dich so hässlich schuf, Er selbstverständlich gewusst haben muss, dass man mit diesen Kelim (Gefäßen) zur Vollkommenheit des Ziels gelangen kann; daher sollst du dich nicht sorgen, schreite voran und habe Erfolg.

Baal HaSulam, Shamati 56. Tora heißt „Hinweis“

 

29. August 2025, Gute-Nacht-Text

Tora heißt „Hinweis“ (Jora) und leitet sich von „Jaro Irae“ ab. Gemeint ist, dass zu der Zeit, wenn der Mensch sich mit der Tora beschäftigt, gilt, dass er je nach seinen Anstrengungen in der Tora seine Entfernung verspürt. Man zeigt ihm also die Wahrheit, und das bedeutet, dass man ihm das Maß seines Glaubens zeigt, was die ganze Grundlage der Wahrheit ist. Je nach dem Maße des Glaubens, das er hat, baut sich darauf die ganze Grundlage der Erfüllung von Tora und Mizwot auf. Denn dann offenbart sich einem, dass seine ganze Grundlage nur auf der Erziehung aufgebaut ist, die er erhalten hat, da diese Erziehung für ihn ausreicht, um die Tora und Mizwot in allen Details und Feinheiten zu erfüllen; und alles, was von der Erziehung kommt, heißt “Glaube innerhalb des Verstandes.”

Und obwohl das gegen den Verstand geht – denn der Verstand erfordert, dass er im Maße der Verstärkung der Bemühungen in der Tora sich dem Schöpfer näher fühlen muss – zeigt ihm die Tora jedoch immer mehr die Wahrheit. Dies geschieht dann, wenn der Mensch die Wahrheit sucht. Dann führt ihn die Tora immer näher an die Wahrheit heran, und er sieht das Ausmaß seines Glaubens an den Schöpfer.

Und das hat den Zweck, dass der Mensch um Erbarmen bitten und zum Schöpfer beten kann, dass Dieser ihn tatsächlich an Sich annähern möge, er also des Glaubens an den Schöpfer würdig werden kann. Dann wird er den Schöpfer preisen und Ihm dafür danken können, dass er dessen würdig wurde, dass Er ihn näher an Sich gebracht hat.

Baal HaSulam, Shamati 56. Tora heißt „Hinweis“

 

28. August 2025, Gute-Nacht-Text

Kedusha (Heiligkeit) wird „das Kli“ genannt, weil sie die Vorbereitung darauf ist, Seine Güte zu empfangen, indem Er Seinen Geschöpfen Gutes tut. Dieses Kli wird allerdings dem Unteren zugeschrieben, das heißt, es liegt an uns, es zu korrigieren. Mit anderen Worten liegt es an uns, uns nach dem Guten zu sehnen, und das bedeutet, sich umfangreich mit Seiner Erhabenheit und der eigenen Niedrigkeit zu befassen.

Doch die Fülle, welche sich im Kli von Kedusha offenbaren sollte, liegt in den Händen des Schöpfers, denn Er ist Derjenige, der dem Unteren die Fülle gewährt. Und dazu kann der Untere nichts beitragen, so wie es heißt: „Das Verborgene ist des Ewigen, unseres Gottes.“

Da der Schöpfungsgedanke, genannt „Seinen Geschöpfen Gutes zu tun“, in Ejn Sof (Unendlichkeit) beginnt, beten wir aus diesem Grunde zu Ejn Sof, also zu jener Verbindung, die zwischen dem Schöpfer und den Geschöpfen existiert. Und dies ist die Bedeutung dessen, was in den Schriften von ARI geschrieben steht, dass wir zu Ejn Sof beten müssen. Denn Azmuto (Sein Wesen) hat keine Verbindung zu den Geschöpfen, da der Beginn der Verbindung in Ejn Sof seinen Anfang nimmt, wo sich „Sein Name“ befindet, welcher die Wurzel der Schöpfung ist.

Baal HaSulam, Shamati 54 “Das Ziel der spirituellen Arbeit”

 

27. August 2025, Gute-Nacht-Text

Es ist bekannt, dass der Dienst hauptsächlich darin liegt, seinem Schöpfer Zufriedenheit zu bereiten. Jedoch muss man die Bedeutung [des Wortes] „geben“ kennen, da alle an dieses Wort gewöhnt sind. Und Gewohnheit trübt bekanntlich den Geschmack. Daher müssen wir die Bedeutung des Wortes „geben“ gründlich klären.

Die Sache ist die, dass in dem Willen zu geben des Unteren auch der Wille zu empfangen enthalten ist (wobei der Wille zu empfangen korrigiert genutzt werden kann). Andernfalls gibt es keine Verbindung zwischen dem Geber und dem Empfänger. Denn es ist unmöglich, dass einer gibt und der andere nichts zurückgibt und dabei ein Zustand der Partnerschaft entsteht. Denn nur wenn sie beide einander Liebe zeigen, gibt es eine Verbindung und Freundschaft zwischen ihnen. Wenn jedoch einer Liebe offenbart und der andere ihm darauf nichts entgegenbringt, so ist solch eine Liebe nicht real und hat keine Existenzberechtigung.

Unsere Weisen sagten über den Vers: „… zu sprechen zu Zion: Mein Volk bist du“, sage nicht „Ami“ (mein Volk), sondern „Imi“ (mit Mir), „um Mein Partner zu sein“, was bedeutet, dass sich die Geschöpfe in Partnerschaft mit dem Schöpfer befinden. Daraus geht hervor, dass, wenn der Untere dem Schöpfer geben möchte, auch der Untere vom Schöpfer empfangen muss. Dann wird dies Partnerschaft genannt: wenn der Untere gibt und der Höhere ebenfalls gibt.

Baal HaSulam, Shamati 54 “Das Ziel der spirituellen Arbeit”

 

26. August 2025, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch sich vollkommen fühlt und nach der rechten Linie seine Niedrigkeit einschätzt und sagt, dass der Schöpfer ihm trotzdem einen gewissen Halt in der Kedusha gegeben hat, wird dieses verglichen mit der Kedusha, die ein Mensch erlangen sollte, „Laie“ genannt.

Wenn er aber gemäß seiner Niedrigkeit sagt: „Ich danke und preise den Schöpfer dafür“, dann kann darüber gesagt werden, was geschrieben steht: „Ich bin der Ewige, der mit ihnen in ihrer Tuma’a wohnt.“ Wenn er sich darüber freut, kann er belohnt werden mit: „Die Shechina [Göttliche Gegenwart] ist nur aus Freude anwesend.“

Durch diese Niedrigkeit – denn der Schöpfer hat ihm einen gewissen Halt in der Kedusha gegeben – kann er die Sprossen der Heiligkeit erklimmen, wenn er die Freude darin wahrnimmt und sie zu schätzen weiß. Dann kann der Mensch sagen: „Erhebt die Armen aus dem Staub“, „Er wird die Mittellosen aus der Asche erheben“. Das heißt, der Mensch spürt seine Niedrigkeit – dass er mager, also arm ist, wie unsere Weisen sagten: „Abaye sagte: ‚In unserer Überlieferung gibt es keinen Armen außer im Wissen.’“ Das heißt, es ist ein überlieferter Brauch von unseren Vorfahren, dass es „keinen Armen gibt, außer im Wissen“.

Deshalb sagt er, dass er arm ist, d.h. arm, weil er kein Wissen in der Kedusha hat – er wird „arm und mager“ genannt. Wenn er dann, obwohl er arm ist, nach der Heiligkeit greift, sagt er: „Erhebt den Armen aus dem Staub.“ Das heißt, er sagt ein Gebet, denn obwohl er arm ist, hat der Schöpfer ihn dennoch erweckt. „Er erhebt den Mittellosen aus der Asche.“ Er spürt zwar, dass er mittellos ist, aber der Schöpfer hat ihn trotzdem aufgerichtet, und dafür lobt er den Schöpfer. Wenn die Kedusha greifbar wird, können wir den Schöpfer bereits loben und ihm danken.

RABASH, 1989/24 Was bedeutet „Du sollst den Segen eines Laien nicht gering schätzen“ in der Arbeit?

 

25. August 2025, Gute-Nacht-Text

Die Sache der Begrenzung ist, seinen Zustand, in dem man sich befindet, zu begrenzen und nicht Gadlut (Größe) zu wollen. Vielmehr möchte man im gegenwärtigen Zustand, in welchem man sich befindet, für immer verweilen. Und dies wird „immerwährende Dwekut“ (Anhaftung) genannt. Egal wieviel Gadlut man besitzt, selbst wenn man die kleinste Katnut (Kleinheit) hat, wenn sie auf ewig leuchtet, dann hat man „immerwährende Dwekut“ erlangt.

Wenn man jedoch nach mehr Gadlut strebt, wird dies „Überfluß/Luxus“ genannt. Und dies ist die Bedeutung von „jeder Kummer wird überflüssig sein“, was bedeutet, dass die Traurigkeit zum Menschen kommt, weil er nach Überflüssigem strebt. Und dies ist das Geheimnis von: Als Israel kam, um die Tora zu empfangen, brachte Moses die Menschen an den Fuß des Berges, so wie geschrieben steht: „Und sie standen am Fuße des Berges.“

(Berg – Har“ – bedeutet Gedanken – „Hirhurim“). Moses führte sie an das Ende des Gedankens, des Verständnisses und der Vernunft, der niedrigsten Stufe, die es gibt. Und [dies] nur dann, als sie mit einem solchen Zustand einverstanden waren, darin ohne jegliches Wanken oder jedwede Bewegung zu gehen – sogar in einem solchen Zustand zu verweilen, als wären sie in der größten Gadlut und darüber Freude zu zeigen – was das Geheimnis ist von „Dienet dem Schöpfer mit Freude.“ Das heißt, während der Zeit von Gadlut ist es unpassend zu sagen, dass Er ihnen Arbeit gibt, um in der Freude zu sein, denn während der Zeit von Gadlut kommt die Freude von selbst. Vielmehr wird ihnen zur Zeit der Katnut die Arbeit der Freude gegeben, und dann, zur Zeit der Katnut, sollen sie voll Freude sein, obwohl sie Katnut fühlen. Und dies ist eine große Arbeit.

Dies wird „wesentlicher Kern der Stufe“ genannt, was ein Aspekt von Katnut ist. Dieser Aspekt muss dauerhaft sein. Und Gadlut ist nur ein Zusatz. Und man sollte sich nach dem Wesentlichen sehnen, nicht nach den Zusätzen.

Baal HaSulam, Shamati 53 “Die Sache der Begrenzung”

 

24. August 2025, Gute-Nacht-Text

Es steht geschrieben: „Ihr, die den Schöpfer liebet, hasset das Böse.“ Sie hassen das Böse nur. Das Böse selbst jedoch bleibt an seinem Platz; und es ist nur notwendig, das Böse zu hassen.

Und dies geht hervor aus: „Doch Du hast ihn nur ein wenig niedriger als den Schöpfer gemacht“, und dies ist die Bedeutung dessen, was die Schlange gesagt hat: „Und ihr sollt wie der Schöpfer sein, Gutes und Böses kennend.“ Dies bedeutet, dass der Mensch sich bemüht und nach dem Beispiel des Schöpfers alle Wege der Höheren Lenkung verstehen will, und dies ist die Bedeutung von „die Begierde eines Menschen wird ihn erniedrigen“, was bedeutet, dass er alles im äußeren Verstand verstehen will, und wenn er es nicht versteht, fühlt er sich elend.

Die Wahrheit ist, dass, wenn der Mensch erwacht, um etwas zu wissen, dies ein Zeichen ist, dass er dieses etwas wissen muss. Und zu der Zeit, wo er seinen Verstand überwindet, was er verstehen will, und er [dann] alles im Glauben über dem Verstand annimmt, wird dies „die größte Niedrigkeit nach menschlichen Maßstäben“ genannt. Und in dem Maße, wie er das Verlangen hat, mehr zu wissen und dies im Glauben über dem Verstand annimmt, ist er in größerer Niedrigkeit.

Nun können wir verstehen, was sie über den Vers darlegten: „Und der Mensch Moses ist sehr sanftmütig, bescheiden und geduldig.“ Und die Bedeutung davon ist, dass er die Niedrigkeit in einem Maße aushielt, über dem es kein höheres [Maß] gibt.

Baal HaSulam, Shamati 52 “Eine Übertretung löscht eine Mizwa nicht aus”

 

23. August 2025, Gute-Nacht-Text

Das Böse besitzt überhaupt keine eigene Existenz. Die Existenz des Bösen hängt vielmehr von der Liebe zum Bösen oder dem Hass auf das Böse ab. Dies bedeutet, wenn der Mensch das Böse liebt, dann ist er in der Herrschaft des Bösen gefangen, und wenn er das Böse hasst, dann entkommt man seinem Einflussbereich, und das eigene Böse hat keinerlei Macht über den Menschen.

Daraus folgt, dass die hauptsächliche Arbeit nicht am Bösen selbst ist, sondern am Ausmaß der Liebe oder am Ausmaß des Hasses. Daher zieht eine Übertretung eine andere Übertretung nach sich.

Und wir müssen fragen: „Warum verdient er eine solche Strafe?“ Denn, wenn der Mensch in seiner Arbeit nachlässt und stürzt, muss man ihm doch helfen, sich nach diesem Fall wieder zu erheben. Hier jedoch sehen wir, dass ihm noch Hindernisse hinzufügt werden, auf dass er noch tiefer falle als bei seinem ersten Fall.

Damit jedoch der Mensch Hass für das Böse empfindet, wird ihm noch mehr Böses gegeben, damit er fühlen möge, wie sehr ihn die Übertretung von der Arbeit des Schöpfers entfernt. Obwohl er die erste Übertretung bereut hat, hat er noch nicht das Ausmaß der Reue erreicht, das den Hass auf das Böse bewirken würde. Daher zieht eine Übertretung eine [weitere] Übertretung nach sich. Und jedes Mal bereut er. Und sicherlich bringt ihm jede Reue Hass auf das Böse ein, bis das Maß des Hasses auf das Böse voll ist und er sich vom Bösen trennt, denn Hass bringt Trennung.

Und daraus folgt: Wenn der Mensch Hass in einem Maße entdeckt, welches Trennung herbeiführt, benötigt er die Korrektur der „Übertretung-zieht-Übertretung-nach-sich“ nicht mehr. Und auf jeden Fall gewinnt er Zeit. Und in der von ihm gewonnenen Zeit tritt er in die Liebe zum Schöpfer ein.

Baal HaSulam, Shamati 52 “Eine Übertretung löscht eine Mizwa nicht aus”

 

22. August 2025, Gute-Nacht-Text

Es existieren zwei entgegengesetzte Kräfte: eine Höhere Kraft und eine Niedere Kraft. Die Höhere Kraft ist mit den Worten beschrieben: „einen jeden, der mit meinem Namen genannt ist und den ich zu meiner Ehre geschaffen, den ich gebildet, ja gemacht habe“. Das bedeutet, dass die ganze Welt nur zum Ruhm des Schöpfers erschaffen wurde. Und die untere Kraft ist der Wille zu empfangen, der behauptet, dass alles für ihn erschaffen wurde: sowohl die materiellen Dinge als auch die spirituellen – alles zur Selbstliebe.

Der Wille zu empfangen behauptet, dass ihm sowohl diese Welt als auch die nächste Welt zustehen. Natürlich siegt der Schöpfer, doch das wird als der Weg der Leiden bezeichnet, und dieser Weg ist lang. Doch es gibt einen kurzen Weg, welcher als der Weg der Tora bezeichnet wird. Und die Ausrichtung eines jeden Menschen sollte die Verkürzung der Zeit sein.

Dieses heißt „Ich werde es beschleunigen“. Und sonst wird alles „zu seiner Zeit“ stattfinden, wie die Weisen sagten: „Würdig – ich werde es beschleunigen; nicht würdig – zu seiner Zeit: Ich werde über euch einen König setzen, der Haman gleicht, und er wird euch durch Zwang zur Quelle zurückführen.“

Die Tora beginnt mit BeReshit (am Anfang). „Am Anfang … war die Erde öd und wüst, … und es war finster.“ Und sie endet so: „… vor den Augen von ganz Israel.“

Am Anfang sehen wir, dass das Irdische „öd und wüst und finster“ ist, doch später, wenn sie sich zur Absicht zu geben korrigieren, werden sie dessen würdig: „… und der Schöpfer sprach: ‚Es werde Licht‘“, bis sich schließlich das Licht „vor den Augen von ganz Israel“ offenbart.

Baal HaSulam, Shamati 50 “Zwei Zustände”

 

21. August 2025, Gute-Nacht-Text

Manchmal sagt der Mensch: „Ich fühle jetzt, dass es mir an nichts fehlt und ich jetzt keine Sorgen habe und mein Verstand klar und ruhig ist, und daher kann ich nun meinen Verstand und meinen Willen auf die Arbeit des Schöpfers konzentrieren.“

Dann könnte er sagen, dass seine ganze Arbeit für den Schöpfer durch seine eigenen Kräfte und Bemühungen bedingt ist und sich für ihn also zufällig die Möglichkeit ergeben hat, sich der Befriedigung spiritueller Bedürfnisse zu widmen. Und dann muss er glauben, dass dies eine Antwort auf ein Gebet ist: Darauf, wofür er zuvor gebetet hat, hat man ihm nun eine Antwort gewährt.

Und manchmal, wenn der Mensch irgendein Buch liest und der Schöpfer seine Augen öffnet und er ein gewisses Erwachen verspürt, so hält er das auch gewöhnlich für einen Zufall. Doch alles ist der Lenkung unterworfen.

Und obwohl der Mensch weiß, dass die ganze Tora Namen des Schöpfers darstellt, wie kann er jedoch sagen, dass er durch das von ihm gelesene Buch nun eine gewisse höhere Empfindung erhalten hat? Er muss jedoch wissen, dass, obwohl er dieses Buch mehrfach studiert hat und weiß, dass die ganze Tora aus den Namen des Schöpfers besteht, er dennoch keinerlei Leuchten und Empfindung erhält, sondern alles trocken ist, und sein Wissen bringt ihm nicht den geringsten Nutzen. Daher soll der Mensch, wenn er irgendein Buch studiert und dabei auf den Schöpfer hofft, sein Studium auf die Stütze des Glaubens gründen, dass er an die Vorsehung glaubt und wünscht, dass der Schöpfer ihm seine Augen öffnet. Dann erlangt er das Bedürfnis nach dem Schöpfer, und dann hat er einen Kontakt zum Schöpfer, und dank dessen kann der Mensch der Anhaftung an Ihn würdig werden.

Baal HaSulam, Shamati 50 “Zwei Zustände”

 

20. August 2025, Gute-Nacht-Text

Wer um des Gebens Willen arbeiten kann, das heißt, wenn es in der Natur seines Körpers liegt, dass er sich einem Größeren unterordnen kann, und er die Kraft hat, dem Größeren zu dienen, dann verpflichtet ihn nur das Maß der Größe des Schöpfers zur Arbeit. In dem Maße, in dem er an die Größe des Schöpfers glaubt, in dem Maße hat er die Kraft zu arbeiten.

Und da es der Wille des Schöpfers ist, dass die Unteren damit belohnt werden, die Größe und Erhabenheit des Schöpfers zu sehen, muss der Untere aus diesem Grund nur arbeiten, um zu geben, das heißt nicht wegen der Gabe des Königs, die „bedingte Liebe“ genannt wird, sondern wegen des Königs selbst. Weil er an die Größe des Königs glaubt, hat er die Kraft, zu geben und dem König zu dienen.

Daraus folgt, dass seine ganze Arbeit darin besteht, Seine Größe und Erhabenheit zu beachten. Und in dem Maße, in dem er Seine Größe anerkennt, steigert er die Arbeit. Es liegt also ein großer Vorzug in der Arbeit, seinem Schöpfer Genuss zu bereiten.

RABASH, Notiz 326 “Die Arbeit des Menschen”

 

 

19. August 2025, Gute-Nacht-Text

„An dem Ort, wo du Seine Größe findest, findest du auch Seine Bescheidenheit.“ Das bedeutet, dass derjenige, der stets in wahrer Dwekut (Anhaftung) ist, sieht, dass der Schöpfer Sich Selbst erniedrigt, das heißt der Schöpfer ist an niederen Orten zu finden.

Der Mensch weiß nicht, was er tun soll, und daher steht geschrieben: „Wer ist wie der Schöpfer, unser Gott, der so hoch sitzt, der tief hinabschaut, im Himmel und auf Erden?“ Der Mensch sieht die Größe des Schöpfers, und dann „der hinabschaut“, das heißt, er erniedrigt den Himmel zur Erde. Dazu wird uns der Ratschlag gegeben zu denken, dass wir, wenn dieser Wunsch vom Schöpfer kommt, nichts haben, was größer wäre als das, wie es geschrieben steht: „Aus der Gosse erhebt Er den Armen.“

Zuerst muss der Mensch darauf achten, einen Chissaron (Mangel) zu haben. Wenn er keinen hat, so muss er dafür beten, warum er ihn nicht hat. Der Grund, warum der Mensch keinen Chissaron hat, ist wegen des geringen Bewusstseins.

Also muss der Mensch bei jeder Mizwa (Gebot, Gesetz) beten: Warum hat er kein Bewusstsein dafür, dass er die Mizwa nicht in ihrer Ganzheit erfüllt? Mit anderen Worten, der Wille zu empfangen verdeckt, sodass der Mensch nicht die Wahrheit sieht.

Denn würde der Mensch sehen, dass er sich in einem solch niederen Zustand befindet, würde er mit Sicherheit nicht in diesem Zustand sein wollen. Stattdessen soll der Mensch sich bei der Arbeit von Mal zu Mal mehr anstrengen, bis er zur Reue gelangt, wie es geschrieben steht: „Er bringt hinunter in das Grab, und Er erhebt.“

Das bedeutet, dass, wenn der Schöpfer will, dass ein Sünder reuig zurückkehrt, so macht Er das Totenreich für ihn so abfällig, sodass der Sünder selbst nicht mehr so sein möchte. Also muss der Mensch flehend beten, der Schöpfer möge ihm die Wahrheit zeigen, indem Er ihm das Licht der Tora hinzufügt.

Baal HaSulam, Shamati 47 “An dem Ort, wo du Seine Größe findest”

 

18. August 2025, Gute-Nacht-Text

Dementsprechend können wir uns fragen: Warum haben die Kabbalisten jeden Menschen verpflichtet, die Wissenschaft der Kabbala zu studieren? Tatsächlich verbirgt sich darin eine große Sache, die es wert ist, veröffentlicht zu werden, denn für diejenigen, die sich mit der Wissenschaft der Kabbala beschäftigen, existiert darin eine unschätzbar wunderbare Kostbarkeit; und auch wenn sie noch nicht verstehen, was sie lernen – aber dank einem starken Willen und dem Streben, das studierte Material zu verstehen –, erwecken sie auf sich Lichter, die ihre Seelen umgeben.

Das bedeutet, dass es jedem Menschen von Israel garantiert ist, am Ende alle wunderbaren Erkenntnisse zu erlangen, mit welchen der Schöpfer im Schöpfungsplan jedes Geschöpf zu beschenken beabsichtigte. Und derjenige, der dessen nicht in dieser Reinkarnation gewürdigt wurde, wird dessen in der zweiten gewürdigt usw., bis er endlich würdig wird, den Plan des Schöpfers zu vollenden. Und solange der Mensch nicht seiner Vollkommenheit würdig wurde, werden für ihn jene Lichter, die dazu vorherbestimmt sind, zu ihm zu kommen, als „umgebende Lichter“ definiert. Ihr Sinn besteht darin, für ihn bereit zu stehen, aber sie warten auf den Menschen, bis er sein Gefäß des Empfangens reinigt. Dann werden sich die Lichter in diese vorbereiteten Gefäße einkleiden.

Baal HaSulam, „Einführung zu Talmud Esser HaSefirot, Punkt 155“

 

17. August 2025, Gute-Nacht-Text

Die Herrschaft Israels über die Klipot (Schalen) und umgekehrt die Herrschaft der Klipot über Israel. Doch zuvor muss man verstehen, was „Israel“ ist und was die „Völker der Welt“ sind.

An vielen Stellen wird erklärt, dass „Israel“ Innerlichkeit bedeutet, genannt Kelim de Panim (Gefäße des Angesichtes, Vordere Kelim), mit deren Hilfe man arbeiten kann, um dem Schöpfer Zufriedenheit zu bereiten. „Völker der Welt“ dagegen wird die Äußerlichkeit genannt, die Hinteren Kelim (Kelim de Achoraim), deren Lebensunterhalt nur vom Empfangen kommt und nicht vom Geben.

Die Macht der Völker der Welt über Israel besteht darin, dass sie nicht mit der Absicht zu geben und mit den Kelim de Panim arbeiten können, sondern nur mit den Kelim de Achoraim. Sie verführen die Diener des Schöpfers dazu, die Lichter nach unten in die Kelim de Achoraim weiterzuleiten.

Und die Herrschaft Israels besteht darin, dass, wenn man jedem von ihnen die Kraft gibt, die Arbeit zu verrichten, um dem Schöpfer Freude zu bereiten, also nur in den Kelim de Panim, selbst wenn sie Chochma (Weisheit) verbreiten, dies dann nur in der Form eines „Weges, den man passiert“ geschieht, und nicht mehr als das.

Baal HaSulam, Shamati 46 “Die Herrschaft Israels über die Klipot”

 

16. August 2025, Gute-Nacht-Text

Tora bedeutet nicht zu arbeiten, weil es einen Mangel gibt, den es zu korrigieren gilt, sondern weil der Mensch seinem Schöpfer Zufriedenheit bringen möchte (und zwar durch Gebet, Lobpreis und Danksagung). Und wenn der Mensch sich in einer Weise beschäftigt, die ihm das Gefühl vermittelt, vollständig zu sein und keine Mängel in der Welt zu sehen, so wird das als Besinnung in der Tora bezeichnet. Wenn er sich jedoch mit etwas beschäftigt, während er einen Mangel empfindet, so gilt dies als ein Aspekt der Arbeit.

Baal HaSulam, Shamati 45 “Zwei Unterscheidungen in der Tora und in der Arbeit”