10. Februar 2022, Gute-Nacht-Text
Weil der Mensch Leid empfindet, wird er dazu gebracht, abfällig zu reden. Daraus folgt, dass die Bitte an den Schöpfer, Er möge ihm die Kraft des Glaubens geben, nicht daher rührt, weil er selbst genießen möchte, sondern um nicht abfällig zu reden; eben dies schmerzt ihn. Mit anderen Worten, seinerseits möchte er über dem Verstand glauben, dass der Schöpfer „gut und Gutes tuend“ ist und die Welt in dieser Weise lenkt. Und er wünscht sich, dass sein Glaube stark genug für eine vollumfängliche Wahrnehmung sein möge, wie innerhalb des Verstandes.
Daher möchte er, wenn er sich mit der Tora und den Mizwot beschäftigt, das Licht des Schöpfers nicht heranziehen, um selbst Genuss zu erlangen, sondern weil er es nicht ertragen kann, die gütige Lenkung des Schöpfers nicht rechtfertigen zu können. Das Leid wird verursacht, weil er den Namen des Schöpfers, der „gut und Gutes tuend“ ist, entweiht, denn sein Körper ist gegenteiliger Ansicht. Dies ist all sein Leid, denn im Zustand der Trennung kann er Seine Lenkung nicht rechtfertigen. Das heißt, dass er den Zustand der Trennung hasst. Und wenn er dieses Leid empfindet, erhört der Schöpfer sein Gebet, nähert ihn Sich an, und er wird der Anhaftung würdig.