18.März 2022, Gute-Nacht-Text

Der Mensch ist verpflichtet, alle Mizwot (Gebote) liShma (um der Tora Willen) auszuführen, ohne Hoffnung auf Erleuchtung, Ehre oder Ähnliches als Belohnung für seine Mühen. Hier, an diesem erhabenen Punkt, verschmelzen die Liebe Gottes und die Liebe zum Mitmenschen und werden tatsächlich eins (1).

Auf diese Weise bewirkt der Mensch für die ganze Welt in einem gewisses Ausmaß das Fortschreiten auf der Leiter der Liebe zu anderen.

BAAL HASULAM, Die Bürgschaft (Arwut)

 

(1) siehe Baal HaSulam, Die Gabe der Tora, Punkt 15

17. März 2022, Gute-Nacht-Text

Die Rolle Israels gegenüber dem Rest der Welt ähnelt der Rolle unserer heiligen Väter gegenüber dem israelischen Volk: Denn die Rechtschaffenheit unserer Väter half uns, uns zu entwickeln und zu reinigen, bis wir würdig wurden, die Tora zu empfangen. Denn wären da nicht unsere Väter, die die gesamte Tora befolgten, bevor sie gegeben wurde, wären wir sicherlich nicht besser als der Rest der Nationen, wie in Punkt 19 erwähnt.

Daher ist es Aufgabe des israelischen Volkes, durch Tora und Mizwot sich selbst und alle Menschen der Welt zu befähigen, und alle Völker der Welt so weit zu entwickeln, bis sie diese erhabene Aufgabe der Liebe zu anderen auf sich nehmen. Dies ist die Leiter zum Schöpfungsziel, das Dwekut mit Ihm ist.

Baal HaSulam, Die Bürgschaft (Arwut)

16. März 2022, Gute-Nacht-Text

Wir sprechen hiermit über Arwut (Gegenseitige Bürgschaft), als ganz Israel füreinander verantwortlich wurde. Denn die Tora wurde ihnen erst übergeben, als jeder einzelne von ihnen gefragt worden war, ob er die Mizwa (das Gebot), andere zu lieben, im vollen Ausmaß der Bedeutung der Worte „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ auf sich nehmen würde (wie in Punkt 2 und 3 beschrieben; studiere es dort tiefgründig). Das bedeutet, dass jeder Einzelne in Israel es auf sich nahm, für jedes Mitglied des Volkes zu sorgen, zu arbeiten und all deren Bedürfnisse zu befriedigen; und zwar im gleich großen Ausmaß, wie es in jeden hineingelegt ist, sich um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern, und um nichts weniger.

Und erst als das ganze Volk einstimmig zusagte und sprach: „Alles, was der Ewige gesagt hat, wollen wir tun und hören” (Exodus 24, 7), nahm jedes Mitglied Israels die Verantwortung auf sich, dass es keinem einzigen Mitglied des Volkes an etwas fehlen würde, und erst dann wurden sie würdig, die Tora zu empfangen.

Baal HaSulam, Die Bürgschaft (Arwut)

15. März 2022, Gute-Nacht-Text

Das Licht, welches in den Tagen von Purim leuchtet, kann eigentlich nur am Ende der Korrektur auftreten und nicht vorher. Dieses Licht wird “Licht des Schöpfungszweckes“ genannt. Es ist das Licht von Chochma (Weisheit), welches in Gefäße des Empfangens gekleidet ist. Das bedeutet, dass die Freude und das Vergnügen, welche im Schöpfungszweck vorhanden sind, empfangen werden können. Dieses Licht des Schöpfungszwecks, […] kann nicht ohne eine “Kleidung“ leuchten. Es kleidet sich deshalb in das “Licht der Korrektur der Schöpfung“, genannt Or Chassadim (Licht der Güte).

Vor dem Ende der Korrektur kann das Licht von Chochma, genannt Gadlut von Chochma, nicht zusammen mit dem Licht von Chassadim leuchten. Wegen des Fastens und der Aufschreie des Volkes Israel, was das Licht von Chassadim ausdehnt, geschieht aber ein Wunder und dadurch kann sich das Licht von Chochma in das Licht von Chassadim kleiden. Da dieses Licht nun vor dem Ende der Korrektur leuchtet, obwohl es dies von Natur aus nur am Ende der Korrektur, also in der Zukunft, tun kann, wird dies als Wunder angesehen. […] Deshalb sagten die Weisen: Alle Feiern werden aufgehoben, außer jene von Magilat Esther (Buch Esther, Enthüllung des Verborgenen)“. Denn das Licht von Purim ist jenes, welches in Zukunft leuchten wird.

RABASH, 1991/21, Was bedeutet, dass man den Abschnitt “Zachor“ (Erinnerung) vor Purim lesen sollte?

14. März 2022, Gute-Nacht-Text

Das Wichtigste ist die wahre Verbindung, in Liebe und mit Wertschätzung, zwischen den Freunden. Diese führt zu Erlösung und zur Versüßung aller Urteile. Wenn die Freunde sich in Liebe und Freundschaft versammeln, werden dadurch alle Urteile aufgehoben und durch Gnade versüßt. Durch diese Verbindung wird sich vollständige Barmherzigkeit und Chassadim (Güte) der Welt offenbaren.

Maor VaShemesh, Devarim

13. März 2022, Gute-Nacht-Text

„Wer ist der Gerechteste unter den Gerechten? Derjenige, der seinen Feind zu seinem Freund macht“. (Avot de Rabbi Natan, Kapitel 23).

Dies sollte so interpretiert werden, dass “der Gerechte“ derjenige ist, “der sein Verlangen zu empfangen bezwingt“ (Avot, Kapitel 4). Das heißt, er unterwirft sein Verlangen zu empfangen und arbeitet nur mit dem Verlangen zu Geben.

“Der Gerechteste unter den Gerechten” aber, ist jener, über welchen wie die Weisen sagten, er arbeitet “mit seinem ganzen Herzen – mit beiden Verlangen“ (Berachot 54). Er dient also auch durch die Arbeit mit dem Verlangen zu empfangen der Höheren Kraft. Dies bedingt, dass er seinen Feind – das Verlangen zu empfangen – zu seinem Freund machen muss. Daraus folgt, dass er, da er zusätzlich mit dem Verlangen zu empfangen arbeitet, mehr Arbeit hat, und deshalb wird er “der Gerechteste unter den Gerechten“ genannt.

RABASH, Artikel 273, Der Gerechteste unter den Gerechten

11. März 2022, Gute-Nacht-Text

Nur durch Frieden kann es Frieden geben. Frieden bedeutet, dass es für die Menschen möglich wird, zu fühlen, dass die Höhere Kraft gut ist und Gutes tut. Sobald Frieden herrscht, erhalten sie Freude und Vergnügen von der Höheren Kraft, da sie mit dem Wunsch der Höheren Kraft – dass die Geschöpfe alles zum Wohle der Höheren Kraft tun – übereinstimmen.

RABASH, 1991/36, Was bedeutet „Friede, Friede, in der Ferne und in der Nähe“ in der spirituellen Arbeit?

10. März 2022, Gute-Nacht-Text

Warum hat der Schöpfer die Welt von Anfang an so erschaffen, dass es zum Streit kommen würde? Die Antwort ist, dass man immer einen Streitpunkt findet, wo es gegensätzliche Dinge gibt, denn die Welt wurde mit einem Kli (Gefäß), mit dem Wunsch zu empfangen, erschaffen. Würde es keinen Wunsch geben, etwas zu empfangen, wäre es unmöglich, es zu genießen. Daher liegt es in der Natur der Schöpfung, für sich selbst empfangen zu wollen. Und dann sollten die Geschöpfe eine zweite Natur erwerben, um keine Scham empfinden zu müssen. Sich zu korrigieren bedeutet also, dass sie den Wunsch des Schöpfers erwerben, dessen Wunsch es ist, zu geben. Aus diesem Grund entstand der Streit. 

Rabash 1991/36, Was bedeutet „Frieden, Frieden, demjenigen, der fern ist, und demjenigen, der nah ist“ bei der Arbeit?

9. März 2022, Gute-Nacht-Text

Wenn man in die Arbeit eintritt, beginnt man mit dem Glauben, aber der Körper sträubt sich gegen diese Arbeit. Und dann kommt ein Zustand der Anstrengungen, in dem der Mensch den Körper überwinden und alle möglichen Ratschläge suchen muss, wie unsere Weisen sagten: „Mit List sollst du den Krieg führen“, denn der Körper will nicht auf den eigenen Vorteil verzichten. In dem Maße, in dem er sich anstrengt, beginnt er zu spüren, dass nicht fähig ist, etwas zu tun, da er seiner Meinung nach schon alles getan hat, was er tun konnte. Nach den Anstrengungen kommt er zu der Erkenntnis, dass nur der Schöpfer helfen kann und es nicht mehr in seiner Hand liegt, […] und dann kommt das Gebet aus tiefstem Herzen, denn es ist ihm völlig klar, dass nur der Schöpfer ihm helfen kann.

08. März 2022, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte danach streben, immer auf dem Weg zu gehen, auf dem er in Anhaftung an den Schöpfer ist, so dass sich all seine Gedanken bei Ihm befinden. Selbst wenn er sich im schlimmsten Zustand befindet und es scheint, als gäbe es keinen größeren Abstieg als diesen, darf er nicht aus der Herrschaft des Schöpfers austreten. Er darf nicht behaupten, es gäbe eine andere Macht, welche ihn daran hindert, in die Kedusha (Heiligkeit) einzutreten, und in deren Kraft es stünde, Gutes oder Böses zu tun. Das bedeutet, er darf nicht denken, dass die Sitra Achra (schlechte, der guten gegenüberstehende Seite) ihn daran hindert gute Taten zu tun, und auf den Wegen des Schöpfers zu wandeln. Im Gegenteil, er muss denken, dass alles durch den Schöpfer getan wird.

BAAL HASULAM, Shamati 1, Ejn od milvado (Es gibt nichts, außer Ihm)

07. März 2022, Gute-Nacht-Text

Der Mensch muss glauben, dass es “niemanden außer Ihm gibt“. Das bedeutet, dass es der Schöpfer, die Höhere Kraft ist, welche ihn zu guten Taten antreibt. Da der Mensch aber noch unwürdig ist zu erkennen, dass es die Höhere Kraft ist, die ihn zu allem verpflichtet, kleidet diese sich in Fleisch und Blut, den Menschen, und führt durch ihn alle Handlungen aus. Das bedeutet, die Höhere Kraft handelt aus Sicht des Menschen von der Rückseite, von Achoraim, her.
Mit anderen Worten, sieht der Mensch Gesichter von anderen Menschen, muss aber glauben, dass hinter diesen die Höhere Kraft steht und deren Handlungen ausführt. Das bedeutet, auch hinter ihm selbst steht die Höhere Kraft und bringt ihn dazu, Taten auszuführen, welche sie möchte.

Daraus folgt, dass alles die Höhere Kraft tut. Der Mensch aber, sieht nur das, was er sehen soll und nicht das, was er glauben sollte.

RABASH, 1990/19, Warum wird die Tora in der spirituellen Arbeit als mittlere Linie bezeichnet? – 2

06. März 2022, Gute-Nacht-Text

Der Menschen kann sich nicht korrigieren, ausser er richtet alle gegenwärtigen und zukünftigen Gedanken auf den großen Namen des Herrn aus. Und jenem, dessen Gedanken sich auch nur für einen Moment von Seinem Namen abwenden, offenbart sich die eigene Torheit. Obschon die bisher geleistete Arbeit den Menschen sicherlich verändert hat, sind dann all die Welten, die er in vorangegangener Zeit offenbart hat, wieder verloren. Denn das Licht des Antlitzes des Herrn kleidet sich nicht in die sich verändernden Zeiten.

Von den heiligen Urvätern erfährt die heutigen Generation vom Glauben über dem Verstand und der Zuversicht. Dies kann er in diesen schwierigen Zeiten mühelos und ohne Unterlass anwenden.

BAAL HASULAM, Brief 18, “Man ist dort, wo die Gedanken sind“

05. März 2022, Gute-Nacht-Text

Es steht geschrieben: „Es gibt nichts außer Ihm“. Das bedeutet, dass es keine andere Kraft in der Welt gibt, die über eine Möglichkeit verfügt, etwas gegen den Schöpfer tun zu können.

Wenn nun der Mensch sieht, dass es in der Welt Dinge und Kräfte gibt, welche die Existenz der Höheren Kraft verneinen, so ist der Grund dafür, dass so der Wille des Schöpfers ist.

Dies gilt als Methode der Korrektur, welche heißt “die linke Hand stößt weg, und die rechte  zieht heran“. Das bedeutet, dass das, was die Linke wegstößt, als Korrektur erachtet wird. Das heißt, dass es in der Welt Dinge gibt, die von vornherein kommen, um den Menschen vom rechten Weg abzulenken und durch welche er von der Kedusha (Heiligkeit) abgestoßen wird.

Der Nutzen dieser Zurückweisungen besteht darin, dass mit ihrer Hilfe der Mensch einen Mangel und ein volles Verlangen danach erhält, dass der Schöpfer ihm helfen möge, weil er sieht, dass er sonst verloren ist.

BAAL HASULAM, Shamati 1, Ejn od milvado (Es gibt nichts, außer Ihm)

04. März 2022, Gute-Nacht-Text

Betrachte ich mit dem winzigen Punkt in mir, welcher „Nächstenliebe“ heißt, die Menschheit, sehe ich das Leid des Einzelnen – Krankheiten und Schmerzen – und jenes Leid, das ihm durch die Gesellschaft zugefügt wird – die Kriege zwischen den Nationen. Ich frage mich, was ich tun kann, um den Menschen zu helfen und erkenne, dass es außer dem Gebet nichts gibt, dass ich ihnen geben kann. Dies wird „derjenige, der wegen des Leids der Allgemeinheit leidet“ genannt.

RABASH, Artikel 162, Die Liebe zu Anderen

03. März 2022, Gute-Nacht-Text

Ich habe bereits gesagt, dass es zwei Wege gibt, die Vollkommenheit zu entdecken: den Weg der Tora oder den Weg des Leidens.

Deshalb hat der Schöpfer der Menschheit die Technologie gegeben, bis sie die Atom- und Wasserstoffbomben erfunden hat. Und es ist der Menschheit noch immer nicht klar, dass der totale Ruin, den sie über die Welt bringen sollen, auch zu einem dritten oder vierten Weltkrieg führen kann. Die Bomben würden ihr Werk tun, und die Übrigen, die nach dem Untergang überlebten, hätten keine andere Wahl, als diese Arbeit auf sich zu nehmen, bei der sowohl der Einzelne als auch die Nationen nur in dem Maße etwas für sich selbst tun, als es für ihren Lebensunterhalt notwendig ist, während alles andere, was sie tun, dem Wohl der anderen dienen wird. Wenn alle Nationen der Welt dem zustimmen, wird es keine Kriege mehr auf der Welt geben, denn kein Mensch wird sich mehr um sein eigenes Wohl kümmern, sondern nur noch um das Wohl der anderen.

Baal HaSulam, „Die Schriften der letzten Generation“

02. März 2022, Gute-Nacht-Text

Unsere Weisen sagten: „Die böse Neigung des Menschen überwältigt ihn jeden Tag. Wenn der Schöpfer ihm nicht helfen würde, könnte er nicht standhalten“. Wir sollten verstehen, warum der Schöpfer uns nicht die Macht gegeben hat, die böse Neigung zu besiegen. Wenn das jedoch nicht innerhalb des menschenmöglichen liegt, warum tut der Schöpfer dann nicht alles?

Warum also muss der Mensch mit der bösen Neigung kämpfen, und der Schöpfer hilft ihm nur, wenn der Mensch den Krieg jedoch nicht beginnt, erhält er vom Schöpfer keine Hilfe? 

Und warum braucht der Schöpfer es, dass der Mensch den Krieg beginnt, und dann kommt Er und hilft ihm, wie unsere Weisen sagten: „Man sollte immer die gute Neigung über die böse Neigung stellen“, und RASHI interpretierte: „damit sie mit ihr Krieg führt“ (Berachot 5a)? Daraus folgt, dass der Mensch den Krieg zuerst beginnen muss, und dann hilft der Schöpfer ihm. 

Rabash, Artikel 380, „Wer das Siebte heiligt – 2“

01. März 2022, Gute-Nacht-Text

Die Weisen sagten: „Die Verlangen des Menschen überwältigen ihn jeden Tag, und ohne die Hilfe der Höheren Kraft kann er sie nicht überwinden.“

Der Mensch ist verpflichtet, jedes Mal von Neuem den Kampf gegen seine Verlangen aufzunehmen und er darf sich unter keinen Umständen davon abwenden oder daran verzweifeln.

Gewiss, in diesem Kampf ist es unmöglich, klar zu erkennen, ob man siegreich ist, denn er dauert lange und das Gefühl des “Exils” wird immer intensiver. Dabei erlebt jeder Mensch diese Zustände auf seine persönliche Weise. Doch solange der Mensch das Kampfwerkzeug, welches in seinen Händen liegt – das Gebet –  anwendet, wird er nicht am Kampf verzweifeln. Er wird an seinem Weg festhalten und schlussendlich gewinnen. Gerade dadurch, dass er sich mit dem Hilfeschrei des Gebets an die Höhere Kraft wendet, gewinnt er den Kampf, denn der Hilfeschrei ist bereits der Sieg.

Meshivat Nefesh, Punkt 40

28. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Auch während der schlimmsten möglichen Zustände darf der Mensch nicht vor seiner Aufgabe fliehen, sondern muss glauben, und immer darauf vertrauen, dass die Höhere Kraft ihm helfen kann. Sie gibt ihm, ob er ein wenig oder viel Hilfe braucht. Tatsächlich wird gerade das Gebet desjenigen, der versteht, dass er die Hilfe der Höheren Kraft braucht, weil er schlechter ist als der Rest der Menschheit, erhört. So wie es geschrieben steht: Der Herr ist den Zerbrochenen nahe und rettet jene, die im Geiste zerschlagen sind.“

RABASH, 1985/19, Komm zum Pharao -1

27. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Bevor der Mensch nicht erkannt hat, dass er selbst die Gefäße des Gebens nicht erlangen kann, hat er kein Bedürfnis nach einem Gebet. Deshalb bittet er die Höhere Kraft auch nicht darum, ihm diese Gefäße zu geben. Aus diesem Grund muss der Mensch sich anstrengen, diese Gefäße des Gebens erhalten zu wollen. Erst nach all seiner investierten Arbeit ohne diese Gefäße zu erhalten, kann das wahre Gebet aus tiefstem Herzen entstehen. Darauf wird er Hilfe von Oben erhalten, so wie die Weisen sagten: „Wer kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen.“

Wenn sich dieses Gebet gegen die menschliche Natur, das Verlangen zu empfangen, die Selbstliebe richtet, wie kann ein Mensch dann, wenn sich all seine Organe, sein ganzer Körper, diesem Wunsch widersetzen, trotzdem zur Höheren Kraft beten, dass sie ihm die Kraft des Gebens verleiht? Gerade diese Anstrengung wird „Gebet“ genannt. Um die Höhere Kraft zu bitten, seinen Willen zu Empfangen aufzuheben und ihm die Kraft des Gebens zu schenken, muss sich der Mensch deshalb sehr anstrengen.

RABASH, 1986/10, Betreffen des Gebetes

26. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Selbst wenn der Mensch erkennt, dass die Höhere Kraft ihm helfen kann, und er versteht, dass die einzige Möglichkeit das Gebet ist, kommt der Körper und macht ihm klar: „Du siehst, wie viele Gebete du schon gebetet hast, aber keine Antwort von oben darauf erhalten hast. Warum also noch beten, dass die Höhere Kraft dir helfen soil? Du siehst doch, dass du keine Hilfe von Oben bekommst.“
Zu diesem Zeitpunkt kann der Mensch nicht beten. Dann muss er sich noch einmal durch den Glauben überwinden und glauben, dass die Höhere Kraft das Gebet eines jeden Mundes erhört. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Mensch geschickt ist und gute Eigenschaften hat oder nicht. Vielmehr muss er sich überwinden und über den Verstand hinaus glauben, dass auch wenn seine Vernunft ihm sagt, dass er schon viele Male gebetet hat und immer noch keine Antwort von oben erhalten hat, er trotzdem  noch einmal beten muss. Sich über die Verstand zu erheben und zu beten, dass die Höhere Kraft einem hilft, seine Ansicht zu überwinden und zu beten, erfordert Überwindung.

Rabash, 1989/23, Was bedeutet es in der Arbeit, “wenn du das bittere Kraut schluckst, wirst du nicht aus dir hinauskommen”?