Talmud Esser haSefirot, Band 1 – Innere Betrachtung
Rav Yehuda Ashlag
Als Erstes muss man wissen, dass, wenn die Rede von spirituellen Begriffen ist, die unabhängig von Zeit, Ort und Bewegung sind und überdies, wenn wir vom Göttlichen sprechen, so haben wir keine Worte, um diese Begriffe auszudrücken und darüber nachzusinnen, weil unser ganzer Wortschatz den Empfindungen unserer imaginären Sinne entnommen ist. Und wie können sie uns dort dienen, wo weder Sinne noch Vorstellungsvermögen herrschen?
Sogar wenn wir zum Beispiel das feinste Wort unserer Welt nehmen – „Licht“ –, so ähnelt es [in unserer Vorstellung[1]] dem Licht der Sonne oder einem gefühlvollen Licht der Befriedigung. Also, wie kann man dann mit ihnen [spirituelle,] Göttliche Angelegenheiten ausdrücken? Sie werden mit Sicherheit versagen, dem Studierenden irgendetwas Wahres zu vermitteln.
Und schon gar nicht, wenn diese Worte das einem Buch zugrundeliegende Gedankengut der Weisheit enthüllen sollen, wie das bei jeder Forschungstätigkeit im Bereich der Wissenschaft üblich ist. Wenn ein einziges Wort fehlerhaft interpretiert wird, wird der Studierende unweigerlich in die Irre geführt und die ganze Angelegenheit wird für ihn weder Hand noch Fuß haben. Weiterlesen