Ein Gebot

Jener, der ein Gebot ausführt, ist glücklich, denn er hat sich und die ganze Welt auf die Waagseite des Verdienstes geneigt.

Dem Schöpfer zu dienen und die Mizwot [Gebote] einzuhalten, kann man nur liShma [um Gottes willen] tun – das bedeutet, seinen Schöpfer zufrieden zu stellen. Doch schon unsere Weisen haben uns angewiesen, Tora und Gebote auch lo liShma [nicht um Gottes Willen] zu befolgen, denn „von lo liShma wird man zu liShma kommen“…

Ich sage, dass die erste und einzige Mizwa, die das Erreichen des Ziels, liShma zu erreichen, garantiert, darin besteht, dass man sich entschließt, nicht für sich selbst zu arbeiten, abgesehen von den notwendigen Arbeiten – nur um für seinen Lebensunterhalt zu sorgen. In der übrigen Zeit soll man für die Allgemeinheit arbeiten: zur Rettung der Unterdrückten und aller Wesen in der Welt, die Rettung und Unterstützung brauchen.

Den Menschen gemäß dem Gebot des Schöpfers dienen

Dieses Gebot hat zwei Vorzüge: erstens muss jeder verstehen, dass er arbeitet, weil die ganze Menschheit mit seiner Arbeit einverstanden ist und sie bestätigt hat; und zweitens – möglicherweise wird dieses Gebot ihn besser auf den Übergang zur Erfüllung von Tora und Mizwot für den Schöpfer vorbereiten, da diese Vorbereitung eine der Komponenten des Ziels ist. Denn indem der Mensch sich schult, für die anderen zu arbeiten, d. h. zu ihrem Wohl und nicht für sich selbst, geht er allmählich zur Bereitschaft über, die Gebote des Schöpfers mit der Einhaltung dieser erwünschten Bedingung zu erfüllen – für den Schöpfer, und nicht für sich. Dabei ist klar, dass die Absicht es sein soll, die Gebote des Schöpfers zu erfüllen.

Der Teil der Tora, welcher die Beziehung zwischen dem Menschen und seinem Freund betrifft

In der Tora gibt es zwei Teile: der erste betrifft die Beziehungen zwischen dem Menschen und dem Schöpfer, und der zweite die Beziehungen zwischen dem Menschen und seinem Freund. Und ich rufe euch auf, euch immerzu mit den Beziehungen zwischen dem Menschen und seinem Freund zu befassen, denn dadurch werdet ihr auch in dem, was die Beziehungen zwischen dem Menschen und dem Schöpfer betrifft, Fertigkeiten erlangen.

Rede, Gedanke, Handlung

Jede Arbeit muss in sich einschließen: einen Gedanken, die Rede und die Handlung.

Wir erläuterten bereits einen Teil dieses einen Gebotes, welches mit der Handlung verbunden ist, gemäß welcher der Mensch auf sich die Verpflichtung nehmen muss, seine ganze freie Zeit dem Dienst für die Geschöpfe der Welt zu widmen. Der Gedanke ist in diesem Gebot ist in größerem Maße grundlegend als in Sondergeboten, welche die Beziehungen zwischen dem Menschen und dem Schöpfer betreffen. Die Handlung an sich beweist die Absicht, zeigt, dass sie für den Schöpfer ist, da sie nur auf den Schöpfer ausgerichtet ist.

Doch die Gebote, welche die Beziehungen zwischen dem Menschen und seinem Freund betreffen, erfüllt man ausgehend von sich selbst, aus dem menschlichen Gewissen heraus, welches die Menschen dazu verpflichtet, so zu handeln. Doch wenn du die Gebote aus diesem Grund erfüllst, dann tust du natürlich nichts dadurch. Das heißt solche Handlungen werden zu keiner Nähe zum Schöpfer führen, zu wahrer Arbeit für den Schöpfer. Und daher muss sich jeder gedanklich vorstellen, dass er all das tut, um dem Schöpfer Zufriedenheit zu bereiten, um Ihm ähnlich zu werden: wie Er gütig ist, so bin auch ich gütig, wie Er immer Gutes tut, so auch ich. Und solch eine Vorstellung, verbunden mit guten Handlungen, wird den Menschen dem Schöpfer so annähern, dass seine Eigenschaften dem Spirituellen gleich werden, dem Material des Stempels, und er wird bereit, die wahre höhere Fülle zu erhalten.

Und „Rede“ bedeutet das Gebet, welches wir während der Arbeit, zu festgelegten Zeiten sprechen. Wir beten, dass der Schöpfer unser Herz vom Empfangen zum Geben wenden soll, und studieren die Tora und das, was dorthin führt.

Unbewusstes Erfreuen des Schöpfers

Die Welt soll nicht hoffen, dass eine Zeit kommt und eine Lösung auftaucht, so dass sie die Arbeit des Schöpfers „liShma“ beginnen kann. Sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart und in der Zukunft wird jeder, der für den Schöpfer arbeitet, die Arbeit in „lo liShma“ beginnen müssen, und von dort wird er zu „liShma“ übergehen. Und der Weg zu dieser Stufe ist zeitlich nicht begrenzt. Er hängt nur von der Bereitschaft des Menschen ab, vom Grad der Macht über sein Herz. Und deshalb sind viele gefallen und werden noch fallen, während sie sich damit für sich, „lo liShma“ beschäftigen, und sie werden sterben, ohne die Weisheit erreicht zu haben. Und doch ist ihr Lohn groß, denn der menschliche Verstand ist nicht imstande, die Bedeutung zu erfassen, dem Schöpfer Genuss zu bereiten. Und auch derjenige, der es tut, ohne diese Bedingung zu erfüllen, weil er noch nicht fähig ist, die Gebote auf eine andere Weise zu erfüllen, bereitet dem Schöpfer ebenfalls Vergnügen. Und das heißt „unbewußt“.

Die prophetische Wahrheit in der körperlichen Dimension

Es besteht kein Zweifel, dass die Fülle der Prophetie in solchen Buchstabenkombinationen aufgenommen werden muss, die für Anfänger am besten geeignet sind. Das heißt, sie muss den akuten Interessen der Generation entsprechen, denn nur dann kann man sicher sein, dass das Wort des Schöpfers von der Generation in Form von „lo liShma“ aufgenommen wird, weil der Schöpfer sie auf keine andere Weise vorbereitet hat. Und deshalb ist es das Kennzeichen eines wahren Propheten, dass seine Prophezeiung in höchstem Maße geeignet ist, den physischen Erfolg der Menschen seiner Generation zu erreichen, denn das Herannahen des physischen Erfolges bestätigt die Wahrhaftigkeit der Prophetie, da nun tatsächlich der Weg zur Aufnahme geöffnet wurde.

Die Verpflichtung zur Einhaltung der 613 Gebote

Die 613 Gebote sind Namen des Schöpfers. Sie sind die persönliche Führung (Leitung) eines jeden, der sich dem Empfang der Göttlichen Fülle nähert. Und jeder Mensch, ohne Ausnahme, muss sie alle durchlaufen. Und deshalb bemühen sich die Vollkommenen mit allen Kräften, sie zu erfüllen, bis in die materiellen Zweige hinein, wie geschrieben steht: „Wo immer Mein Name genannt wird, werde Ich kommen und dich segnen“.

Wahre Weisheit

Meine Vorgänger haben für sich den individuellen Weg gewählt, und ich habe den allgemeinen Weg gewählt, weil ich es für angemessener halte, alles, was den Schöpfer betrifft, in der Verbindung der ewigen Buchstaben zu verwirklichen, die sich niemals ändern werden. Ich will sagen, dass auch der physische Erfolg sich nirgends und niemals ändern wird, und deshalb sind meine Worte begrenzt.

Aus diesem Grunde war ich gezwungen, das Spirituelle in allgemeiner Form auszudrücken. In diesem Rahmen aber habe ich mich entschlossen, alle spirituellen Einzelheiten und ihre Zusammenhänge bis in die kleinsten Einzelheiten zu erklären, die keine andere Grundlage und Quelle haben als diese allgemeine Form, nämlich die Reinheit des Empfangens. Und weil ich die sprituellen Substanzen erkläre, ohne sie in eine materielle Hülle zu kleiden, wird das für die Entwicklung der Erkenntnis sehr nützlich sein. Und diese Wissenschaft wird wahre Weisheit genannt.

Prophetie

In der Prophetie kann es keinen Irrtum und keine Lüge geben, denn wie könnte es im Licht der Wahrheit, die vom Schöpfer kommt, einen Irrtum geben? Im Gegenteil, sie ist so sicher wie Regen und Schnee, die vom Himmel auf die Erde fallen und erst wieder zurückkehren, wenn sie ihre Aufgabe erfüllt haben. Es gibt jedoch einen Unterschied im Empfänger, im Boden: Ein Boden, der durch das Entfernen von Steinen und das Pflügen vorbereitet wurde, ist besser geeignet, als ein unvorbereiteter Boden.Alles hängt von der Vorbereitung ab.

Ebenso gibt es zweifellos einen Unterschied zwischen den Propheten, die empfangen, denn keiner steht absolut auf der gleichen Stufe wie der andere, und diese große oder kleine Stufe wird durch die Vorbereitung des betreffenden Propheten bestimmt. Und so muss derjenige, der wegen des Mangels an der besten Vorbereitung auf seiner Stufe klein ist, eine gewisse Abweichung im Durchgang des ihm übermittelten Lichtes zulassen, was es erlaubt, von ihm zu sagen, dass das prophetische Licht keinen Fehler enthalten kann, wie oben gesagt wurde, aber die Kleinheit [der Stufe des Propheten] lässt ihn die Buchstabenkombinationen vervielfältigen, d.h. die Kanäle und Kelim vervielfältigen, bis die Prophetie erfasst ist.

Prophetischer Erfolg ist Schnelligkeit

Obwohl sich die Wahrheit in der Prophetie letztlich in dem gewünschten Erfolg offenbart, erzwingt ein Prophet von geringerer Stufe noch einen längeren Weg für das Volk, zu dem er gesandt wurde. Umgekehrt wird ein Prophet einer großen Stufe, dessen Vorbereitung vollständiger ist, keine Verzögerung erleiden, wenn er seine Prophezeiung vom Schöpfer empfängt. Daher wird er die Gefäße und Kanäle nicht vervielfachen, und in einem solchen Fall wird er die Kanäle und Kelim nicht vervielfachen, und deshalb ist seine Prophezeiung klar, kurz und wird von denen, zu denen er gesandt wurde, leicht und schnell wahrgenommen.

Es ist möglich, dass ein hinsichtlich seiner Größe Kleiner mehr Erfolg hat als ein Großer

Gemäß dem Gesagten ist es möglich, dass der kleinste von Propheten hinsichtlich der Schnelligkeit seiner Prophetie mehr Erfolg haben wird, als der größte der Propheten. Der Grund dafür besteht darin, dass es den vorausgehenden enthüllten Propheten auferlegt wurde, ihm den Weg zu bahnen. Es ist klar, dass es auch von der Entwicklung derer abhängt, die seiner Prophetie zuhören, da es zur Aufnahme von Kurzem und Klaren einer entwickelteren Generation bedarf, die fähig wäre, sie zu verstehen. Und kraft dieser zwei Ursachen kann Einer, der hinsichtlich der Größe kleiner ist, unermesslich mehr Erfolg haben als ein Großer.

Geheimnis der Prophetie der Generationen

Obwohl Moses die Tora und die Gesetze für alle Generationen empfing, so dass der Prophet keine Neuerungen vornehmen darf, war seine Prophezeiung nur für eine bestimmte Zeit gegeben. Dafür spricht der Vers: „Einen Propheten aus eurer Mitte, aus euren Brüdern, wie mich, wird der Ewige, euer Gott, für euch erwecken, und auf ihn werdet ihr hören.“ Wenn die Prophezeiung von Moses für alle Ewigkeit ausreichen würde, warum sollte der Schöpfer dann andere Propheten wie ihn erwecken? Offensichtlich war seine Prophezeiung nur für seine Zeit wirksam. Wenn diese Zeit vorbei ist, sendet der Schöpfer einen anderen Propheten, um Seinen Willen fortzusetzen und zu vollenden.

Allerdings ist es dem Propheten nicht erlaubt, etwas hinzuzufügen oder wegzunehmen, denn das würde bedeuten, dass der vorherige Prophet einen Mangel hatte. Vielmehr sind die Worte des Schöpfers immer vollkommen, wie es heißt: „Ich bin der Erste und Ich bin der Letzte.“ Vielmehr besteht seine einzige Aufgabe darin, dieselbe Prophezeiung auf jene Generationen auszudehnen, die nicht mehr würdig sind, vom ersten zu empfangen.

Und der letzte Prophet ist Mashiach (Messias), der sie alle vollendet. Auch ihm ist es sicherlich nicht erlaubt, etwas hinzuzufügen oder wegzunehmen, aber sein Erfolg wird größer sein, da die ganze Generation in der Lage sein wird, seine Worte anzunehmen und durch ihn vollendet zu werden. Dies ist aus zwei Gründen der Fall: entweder wegen ihrer Größe oder wegen seiner Zeitgenossen oder wegen beidem.

Das Wesen des prophetischen Erfolges

Das Wesen des prophetischen Erfolges besteht darin, das Höhere Licht zu den Menschen zu bringen, die unten wohnen. Derjenige, der es am tiefsten bringt, ist am erfolgreichsten. Oben und unten werden im Geist und im physischen Nutzen gemessen, denn die durch Prophetie erlangte Körperlichkeit ist der Punkt, der den Menschen Halt gibt, und es ist bekannt, dass der Brennpunkt in der Arbeit des Schöpfers der erste Halt ist.

Eine allgemeine Kraft und individuelle Kraft

Ihre Einzigartigkeit ist die Einheit des Schöpfers und der Shechina [Gegenwart Gottes]. Die individuelle Kraft ist das Verbot des Empfangens bis zur untersten Stufe. Die allgemeine Kraft ist die Steigerung des Gebens, bis er schließlich beginnt, es von ganzer Seele und aus allen Kräften zu tun.

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