Leseprobe aus „Annotations to the Book of Zohar“ von Dr. Michael Laitman

Leseprobe aus „Annotations to the Book of Zohar“


Buch Sohar, „Himmel und Erde“

Als Ergebnis der Vermischung aller Teile besteht jeder Teil wiederum aus 320 Teilen. All diese 320 Teile, Nizozin (Funken) genannt, erlangten das egoistische Verlangen zu genießen, indem sie das Licht des Schöpfers empfingen, was ihren Abstieg in die unreinen Kräfte bedeutete.

Im spirituellen Bereich gibt es keine Orte oder Bereiche von rein und unrein. Um es anschaulicher darzustellen, stellen wir uns

  • den Erhalt niedrigerer Eigenschaften als Abstieg,
  • den Erhalt spirituellerer Eigenschaften als Aufstieg,
  • das Erreichen der Gleichheit der Form als Vereinigung und
  • das Entstehen einer neuen Eigenschaft als Trennung vor.

Das Auftreten egoistischer Verlangen in einem spirituellen Objekt wird als Abstieg in die unreinen Kräfte betrachtet, obwohl diese Kräfte in uns existieren (und nicht umgekehrt) und lediglich deutlicher in Erscheinung treten. Es gibt nichts, das uns umgibt, denn alles ist in uns: alle Welten und Verlangen, die reinen und die unreinen.

Durch das Studium der Kabbala ziehen wir die Emanation des Lichts an, das unsere Seele umgibt (siehe „Einführung in das Studium der Zehn Sefirot“, Punkt 155), das in uns den Wunsch nach Korrektur entwickelt. Wenn wir dann die Stufen der spirituellen Welten erreichen, werden wir das spirituelle Licht der jeweiligen Stufe spüren. Dadurch beginnen wir, egoistische und altruistische Anteile in all unseren Eigenschaften zu erkennen.

Durch den Vergleich mit dem Licht nehmen wir unsere egoistischen Anteile als böse wahr, und im gleichen Maße distanzieren wir uns von ihnen und weigern uns, diese Verlangen zu nutzen. Umgekehrt nehmen wir unsere altruistischen Verlangen als gut für uns wahr; aber da wir keine Kraft haben, sie zu nutzen, stellen wir eine Bitte, erhalten die nötige Kraft und nehmen das Licht um des Schöpfers willen an, wodurch wir auf eine Höhere Stufe aufsteigen, auf der sich dieser Prozess wiederholt.

Die Rückkehr (Tshuva) bedeutet, dass wir durch die Erhebung von MaN (Bitte um Korrektur) einige der 320 verdorbenen Teile aus den unreinen Kräften, in die sie gefallen waren, zurück in die Welt Azilut erheben, wo sie vor Adams Sünde existierten. Wir sind jedoch nicht in der Lage, die zweiunddreißig Teile von Malchut selbst, die in den acht Sefirot dieses Parzufs (Welt) existieren, auszusortieren und zu korrigieren, d.h. zu erheben; denn es liegt jenseits unserer Macht, ihre Stufe der Verdorbenheit zu reparieren.

Daher können, d.h. dürfen und müssen wir von den 320 (SHACH = Shin + Chet = 300 + 20) Teilen nur 320 – 32 = 288 Teile (RAPACH = 288) durch unsere Rückkehr zum Schöpfer aussortieren und korrigieren, d.h. 9 x 32, wobei neun die ersten neun Sefirot in jeder Sefira bezeichnet, die wir korrigieren dürfen. Wir sind jedoch nicht in der Lage, die Malchut jeder Sefira zu korrigieren, denn dazu ist ein Licht mit einer besonderen Kraft erforderlich. Dieses Licht erhalten wir vom Schöpfer erst nach der Korrektur aller anderen 288 Teile, das heißt am Ende der Korrektur.

Diese zweiunddreißig Teile von Malchut, die unmöglich zu korrigieren und daher verboten sind, werden Lew HaEwen (Lamed-Bet Ewen – zweiunddreißig Steine) genannt. Wie ich bereits wiederholt erwähnt habe, gibt es in der Kabbala keinen Begriff wie „Verbot“; dieses Wort wird verwendet, wenn man auf die Vergeblichkeit des Versuchs aufgrund eigener Schwäche und Begrenztheit hinweisen möchte. „Verboten“ bedeutet unmöglich, jenseits der eigenen Macht. Außerdem ist es nicht das Verbot des Schöpfers; vielmehr sollte man aufgrund seines persönlichen Glaubens und seiner Erfahrung zugeben, dass „verboten“ auf all das anspielt, dessen Korrektur jenseits unserer Macht liegt.

Deshalb sind GaR und AwI verborgen, und ihr Licht leuchtet nicht. Denn damit alle ihre Zehn Sefirot leuchten können, muss ein Siwug an Malchut selbst vorgenommen werden, denn Lew HaEwen, die zweiunddreißig unkorrigierten Teile von Malchut selbst, sind eine Ergänzung zu ihren Zehn Sefirot. Und solange diese Kelim fehlen, ist ein vollständiger Siwug unmöglich. Wenn jedoch die vollständige Analyse und Korrektur der 288 (RAPACH = Resh + Pe + Chet = 200 + 80 + 8 = 288) Nizozin abgeschlossen ist, wird Lew HaEwen von selbst korrigiert sein, ohne dass Anstrengungen oder Korrekturen unsererseits erforderlich wären.

So sagt der Prophet: „Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben“ (Hesekiel 36,26). Dann werden AwI ihr Licht empfangen. Dies wird jedoch erst am Ende der Korrektur geschehen. Vorher werden ACHaP von AwI nicht in der Lage sein, die Korrektur durch unsere Rückkehr zu empfangen, denn obwohl wir viele egoistische Verlangen korrigieren werden, werden wir nie fähig sein, unsere eigentliche Essenz, Malchut de Malchut zu korrigieren.

Anm.: Das Buch wird im Sommer in deutscher Übersetzung erhältlich sein. ♥

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