Endloser Genuss

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“… kann einfach dadurch erreicht werden, dass wir unsere Einstellung zur Wirklichkeit verändern; es ist nicht notwendig, irgendwelche äußeren Veränderungen durchzuführen.
Wenn wir darin Erfolg haben, so vielen Menschen wie möglich beizubringen, sich auf diese Weise dem Leben zuzuwenden, werden wir uns rasch in einer viel ruhigeren und friedlicheren Welt wiederfinden. Die tiefe Verbindung zum Schöpfer wird jedem von uns helfen, den Zweck unseres Lebens, die Wurzel unserer Seelen und die Art, wie man endlosen Genuss erlangt, zu verstehen. Indem wir das erreichen, werden wir das Ziel der Schöpfung vollenden und all den Genuss und das Vergnügen empfangen, welche für jeden von uns vorbereitet sind.

 

Die Botschaft in Matan Tora (Bnei Baruch)

Die Botschaft in Matan Tora

Bnei Baruch

In den drei Aufsätzen „Matan Tora“ (Gabe der Tora), „Arwut“ (Die Gegenseitige Bürgschaft) und „Der Frieden“, lehrt uns Baal HaSulam die Notwendigkeit einer umfassenden Gesellschaft, um das Ziel der Schöpfung zu erreichen. Er zeigt auf, warum eine einzelne Person ohne die restlichen Menschen in der Welt ihr Ziel nicht erreichen kann und dass nur die richtige Kombination aus gesellschaftlicher Einheit und dem Wirken des Schöpfers die Menschheit mit Frieden, Wohlstand und der Verwirklichung unseres menschlichen Potenzials belohnen wird. Weiterlesen

Shamati 159: Und es geschah während jener vielen Tage

Ich hörte

„ Und es geschah während jener vielen Tage, dass der König von Ägypten starb, und die Kinder Israels ächzten und wehklagten unter der Arbeit, und es stieg empor zu Gott ihr Geschrei wegen der Arbeit; und Gott hörte ihr Ächzen“.  Das bedeutet, dass sie solche Qualen erlitten, dass sie diese nicht mehr zu ertragen vermochten. Und sie flehten in ihren Gebeten, bis „ihr Geschrei zu Gott empor stieg“. Wir sehen jedoch, dass sie sagten: „Wäre das, was wir hatten… als wir bei den Fleischtöpfen saßen und Brot in Hülle und Fülle zu essen hatten“. Und sie sagten auch: „Wir gedenken der Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen und der Kürbise, der Melonen, des Lauchs, der Zwiebeln und des Knoblauchs“.

Die Sache ist, dass ihnen die Arbeit für Ägypten tatsächlich gut gefiel. Und das ist der Sinn von „Und sie vermischten sich mit den Nationen und lernten von deren Taten“. Das heißt, wenn also das Volk Israel unter der Herrschaft irgendeines Volkes steht, herrscht dieses Volk über sie und sie sind nicht in der Lage, aus dessen Herrschaft zu entkommen. Dann hätten sie bereits genügend Geschmack an dieser Arbeit gekostet und hätten nicht mehr erlöst werden können.

Was also tat der Schöpfer? „Der König von Ägypten starb“, das heißt, sie verloren diese Knechtschaft. Natürlich konnten sie dann nicht länger arbeiten; sie verstanden, dass ohne die Vollkommenheit von Mochin auch der Dienst unvollkommen ist. Deswegen „ächzten die Kinder Israels unter der Arbeit“. Arbeit bedeutet, dass sie in der Arbeit keine Befriedigung fanden, das heißt, der Dienst gab ihnen keinerlei Lebenskraft.

Und das ist die Bedeutung von „Der König von Ägypten starb“, dass alle Herrschaft des Königs von Ägypten, welcher derjenige war, der sie ernährte und unterhielt, starb. Deswegen hatten sie Raum für das Gebet. Und sie wurden sofort erlöst. Und später, als sie durch die Wüste gingen und in den Zustand von Katnut (Kleinheit) gelangten, sehnten sie sich zurück nach dem Dienst, den sie vor dem Tod des Königs von Ägypten verrichteten.

Shamati 136: Der Unterschied zwischen den ersten Briefen und den letzten Briefen

Ich hörte zu Purim im Jahr 1947

Der Unterschied zwischen den ersten Briefen und den letzten Briefen besteht nur in der Abschrift des Geschriebenen, das heißt im Inhalt des Geschriebenen, das vom Palast des Königs ausging, wobei die Schreiber des Königs den Inhalt erweiterten, damit der Inhalt klarer wird.

Im Inhalt hieß es einfach, „dass sie gerüstet seien auf diesen Tag“. Und die Schreiber erklärten, dass es den Völkern obliegt, darauf vorbereitet zu sein, sich an den Juden zu rächen. Und diese Kraft war derart, dass Haman denken sollte: „Wem wird wohl der König gerne Ehre erweisen, außer mir?“ Daher schrieb er in den letzten Briefen ausdrücklich, direkt vom König, „dass die Juden sich rüsten sollten“. Umgekehrt schrieb er in den ersten Briefen nicht ausdrücklich „die Juden“. Darum hatten sie die Kraft, anzuklagen.

Diese Kraft wurde deshalb gegeben, weil man keinen Wunsch nach dem Empfangen der Lichter rechtfertigen darf, also die Höheren Lichter nach unten weiterzuführen, da alle Arbeit im Geben besteht, und daher hat er keine Möglichkeit mehr, etwas von unten her auszubreiten. Dadurch also, dass er Haman Kraft gibt, will dieser gerade die Größeren Lichter, wie sein Name zeugt: „Haman der Agagi“, also Gag (Dach, obere Grenze) einer Stufe, was GaR ist.

Shamati 32: Das Schicksal ist eine Erweckung von Oben

Ich hörte am 10. Februar 1943

Das Schicksal ist eine Erweckung von Oben, wobei der untere nichts dazu beiträgt. Dies ist die Bedeutung von „er warf ein Los (Pur) des Schicksals.“ Haman klagte und sagte: „…aber die Gesetze des Königs halten sie nicht ein.“

Dies bedeutet, dass die Versklavung für den Arbeitenden in einem Zustand von lo liShma (nicht für Ihren Namen) beginnt, das heißt im Empfangen für sich selbst. Warum wurde ihnen dann die Tora gegeben, sodass sie danach liShma würdig werden und man ihnen die Lichter und die höheren Erkenntnisse gibt?

Dann kommt der Kläger und fragt: „Warum wurden ihnen diese erhabenen Dinge gegeben, für die sie nicht arbeiteten und die sie nicht erhofften, sondern ihre ganzen Gedanken und Ziele betrafen nur ihre eigenen Bedürfnisse, genannt lo liShma?“ Dies ist die Bedeutung von „Der Frevler bereitet es vor, aber der Gerechte wird es tragen“.

Das bedeutet, dass er zunächst einmal im Zustand eines Frevlers gearbeitet hat, das heißt lo liShma, also für den Empfänger. Danach wird er liShma würdig, was bedeutet, dass nun all die Arbeit in den Bereich der Kedusha (Heiligkeit) eingeht, das heißt alles, um zu geben. Dies ist die Bedeutung von „der Gerechte wird es tragen“.

Das ist die Bedeutung von „Purim ist wie Jom Kippurim (Versöhnungstag).“ Purim ist eine Erweckung von Oben, und Jom Kippurim ist ein Erwachen von unten, das heißt durch Reue. Doch auch dort gibt es eine Erweckung von Oben, entsprechend den Losen, die es dort gab: „Ein Los für den Schöpfer und ein Los für Asasel“, und der Schöpfer ist der Klärende.

Shamati 229: Hamantaschen

Ich hörte in der Nacht von Purim, nach der Lesung der Megilla, am 3. März 1950

Über den Brauch, Haman-Tashim, also Hamans Taschen zu essen: Er [Baal HaSulam] sagte, da der Mensch verpflichet sei, an Purim so betrunken zu sein, dass er zwischen dem verfluchten Haman und dem gesegneten Mordechai nicht mehr zu unterscheiden vermag, esse man Hamantaschen. Dadurch sollen wir uns daran erinnern, dass Haman uns nichts als Taschen gebracht hat, also Kelim (Gefäße), nicht aber das Innere. Das bedeutet, dass man nur die Kelim von Haman empfangen kann, und nicht die Lichter, genannt „Inneres“. Dem ist so, weil sich die größten Kelim des Empfangens in Hamans Hand befinden, und diese müssen wir ihm wegnehmen.

Die Lichter können aber nicht mit den Kelim von Haman angezogen werden, und das geschieht eben nur durch die Kelim von Mordechai, welche Kelim des Gebens sind; auf die Kelim des Empfangens aber gab es einen Zimzum (Einschränkung). Und das wird in dem Vers erklärt: „Haman aber dachte in seinem Herzen: Wem wird wohl der König gerne Ehre erweisen außer mir?“ Und das wird wahres Verlangen zu empfangen genannt. Deswegen sagte er, man solle die Königskleider bringen, die der König getragen, und ein Pferd, das der König geritten habe. Doch in Wahrheit können die Kelim von Haman, genannt Kelim des Empfangens, aufgrund des Zimzum nichts empfangen. Er hat nur ein Verlangen und einen Mangel (Chissaron), das heißt, er weiß, was er zu fordern hat. Deswegen steht geschrieben: „Der König sprach zu Haman: ‚Eile und nimm das Kleid und das Pferd, wie du gesagt hast, und tu also mit Mordechai, dem Juden‘“.

Und das wird genannt „Lichter von Haman in den Kelim von Mordechai“, also in den Kelim des Gebens.

1985/38 Ein Gerechter, der glücklich ist – ein Gerechter, der leidet

Zum Hörtext.

1984/85, Artikel 38

Der heilige Sohar interpretiert „Ein Gerechter, der glücklich ist, ein Gerechter, der leidet“ (Ki Tetze, Absatz 13): „Einer der gerecht ist und leidet, bedeutet, dass er vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse ist, weil das Böse mit ihm ist. Es gibt keinen Gerechten, der nicht in diesem Bösen sündigen wird, da es sich in ihm befindet.

Ein Sünder, der glücklich ist, ist jemand, dessen böser Trieb über den guten Trieb gesiegt hat, und davon hieß es ‚Er ist glücklich‘, weil das Gute sich unter der Herrschaft des Bösen befindet. Und da das Böse über das Gute herrscht, ist er ein Sünder, denn jener der herrscht, gibt den Namen. Wenn das Gute über das Böse siegt, wird er ‚Gerechter, der leidet‘ genannt, da sich das Böse unter seiner Herrschaft befindet. Wenn das Böse über das Gute siegt, wird er als ‚Sünder, der glücklich ist‘ bezeichnet, soweit seine Worte. Weiterlesen

1985/29 Der Herr ist allen nahe, die Ihn rufen

Zum Hörtext..

1985, Artikel 29

Im Sohar, Chukat (Absatz 78) heißt es: „Jeder, der Oben Dinge erwecken will – ob in Taten oder Worten – wenn die Tat oder das Wort nicht in gebührender Weise ausgeführt werden, wird nichts erweckt. Alle Menschen in der Welt gehen zur Synagoge, um Oben etwas zu erwecken, aber es gibt wenige, die sich darauf verstehen, etwas zu erwecken. Der Schöpfer ist all jenen nahe, die Ihn rufen und eine Sache in gebührender Weise zu erwecken wissen, aber wenn sie Ihn nicht zu rufen wissen, ist Er nicht nahe, wie geschrieben steht ‚Der Herr ist allen nahe, die Ihn rufen, all jenen, die Ihn in Wahrheit rufen‘. Was ist in Wahrheit? In Wahrheit bedeutet, dass sie sich darauf verstehen, eine wahre Sache in gebührender Weise zu erwecken. Und so ist es in allem“.

Das bedeutet, dass jemand, der Ihn nicht zu rufen weiß, nicht in die Synagoge gehen sollte, da sein Gebet nicht angenommen wird, da er Ihn nicht zu rufen weiß. Somit gibt es hier eine Ausrede, weswegen er erklärte, dass es nicht ausreicht, nicht in die Synagoge zu gehen, weil er sich nicht darauf versteht, Ihn zu rufen. Deswegen muss ein Mensch wissen, was er tun soll, um das Wissen zu erwerben, wie er den Schöpfer rufen sollte, um Ihm nahe zu sein. Weiterlesen

1984/15 Kann es sein, dass von Oben etwas Negatives kommt?

Zum Hörtext.

Artikel Nr. 15, 1984

Eine Erklärung über die Worte des Sohar, Pinchas (Absatz 78) des Artikels 14 (1984): „Erwiesen Israel sich als würdig, käme [das höchste Feuer] wie ein Löwe des Feuers herab, um die Opfergaben zu verschlingen. Wenn sie sich nicht als würdig erwiesen, käme es herab wie ein Hund des Feuers“. Und man fragte, Wie kann etwas Negatives von Oben herabkommen? Wir verstehen, dass, was von Oben kommt, Gutes tun will. Und wenn Negatives kommt, welche Korrektur geht daraus hervor, so dass wir sagen können, dass dies nun von Oben kommt wie ein Hund des Feuers? Schließlich ist das nicht positiv. Weiterlesen

Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu den Geschöpfen

Aus dem Buch „Pri Chacham“ (Frucht des Weisen, Band „Artikel“)

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.
Rabbi Akiva sagt, das sei die große Gesamtheit der Tora

Gesamtheit und Detail

Das oben erwähnte Zitat ist zwar eines der bekanntesten und meistzitierten Redensarten, doch wurde es immer noch nicht in seinem ganzen Umfang erläutert. Und zwar deshalb, weil das Wort „Gesamtheit“ auf eine Summe von Details hinweist, die sich auf die obere Regel beziehen, wobei jedes einzelne Detail einen Teil in sich trägt, sodass das Versammeln all dieser Details diese Gesamtheit zustande bringt.

Und wenn wir sagen, „große Gesamtheit der Tora„, so bedeutet dies, dass alle Texte und alle 612 Mizwot (Gebote) die Gesamtsumme der Details darstellen, die sich auf den Vers beziehen: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Es ist schwer zu verstehen, wie solch eine Aussage die Gesamtsumme aller Mizwot in der Tora enthalten kann? Es kann höchstens die Gesamtheit jenes Teiles der Tora und der Texte sein, welcher sich auf die Mizwot zwischen Mensch und Mensch bezieht. Doch wie könnte man den größeren Teil der Tora, der die Arbeit zwischen Mensch und Gott betrifft, in den Vers einschließen: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“? Weiterlesen

1987/17 Über die Schwierigkeit, Götzendiener die Tora zu lehren

Artikel Nr. 17, 1987 (korr, EY, 8.5.2024)

Unsere Weisen sagten (Chagiga 13), Rav Ami sagte ‚Worte der Tora sollten nicht Götzenanbetern gegeben werden’, wie geschrieben steht, ‚Er hat an keinem Volk so gehandelt; und was Seine Satzungen betrifft, haben sie Ihn nicht gekannt’. Im Sanhedrin (59) sagte Rabbi Yochanan, ‚Ein Götzenanbeter, der sich mit der Tora beschäftigt, muss sterben, wie es geschrieben steht, ‘Moses befahl uns ein Gesetz, ein Erbe’. Uns wurde es vererbt, und nicht ihnen‘.

Die Gemara fragt, Rabbi Meir sagt, ‚Wie das? Schließlich gleicht ein Götzenanbeter, der sich mit der Tora beschäftigt, sogar einem hohen Priester, wie es geschrieben steht, ‘Wenn ein Mensch sie tut, dann wird er durch sie leben’. Es hieß nicht, ‘Priester, Leviten oder Israelis’, sondern ‘ein Mensch’. Das bedeutet, dass sogar ein Götzenanbeter, der sich mit der Tora beschäftigt, einem hohen Priester gleicht.‘ Weiterlesen

Shamati 221 Gesamtherrschaft

Ich hörte

Das Kli kann aus seiner eigenen Herrschaft nur austreten, wenn man es mit etwas Anderem füllt. Es kann aber nicht leer bleiben. Da es also unter der Herrschaft von Sitra Achra steht, muss man es dort natürlich herausbringen, und deshalb muss man versuchen, es mit anderen Dingen zu füllen. Aus diesem Grunde ist es notwendig, es mit Liebe zu füllen. Es steht geschrieben: „Und dann strebt er nach ihr, aus der Selbstliebe heraus“.

Shamati 5. LiShma bedeutet Erwecken von Oben, und warum brauchen wir ein Erwachen von unten?

Ich hörte im Jahr 1945

Um liShma zu erreichen, liegt es nicht an uns, diesen Vorgang zu verstehen. Denn der menschliche Verstand vermag nicht zu ergründen, wie es so etwas auf unserer Welt geben kann. Denn man darf nur begreifen, dass man etwas erlangt, wenn man sich mit Tora und Mizwot [Geboten] beschäftigt. Hier muss es einen Eigennutzen geben, weil der Mensch sonst nicht in der Lage ist, irgendetwas zu tun.

Vielmehr ist dies eine Erleuchtung von Oben, und nur wer diesen Geschmack erlebt hat, kann wissen und verstehen. Darum steht geschrieben: „Kostet und seht, dass der Schöpfer gut ist.“ Darum sollten wir verstehen, warum der Mensch nach Rat und Mitteln suchen muss, wie er liShma erreichen kann. Letzten Endes werden ihm keine Ratschläge helfen. Denn wenn der Schöpfer dem Menschen nicht die zweite Natur gibt, die der Wille zu geben genannt wird, wird er liShma nicht erreichen.

Die Antwort ist, wie unsere Weisen sagten (Awot, Kapitel 2,21): „Es liegt nicht an dir, die Arbeit zu vollenden, und du hast auch nicht die Freiheit, dich ihrer zu entledigen.“ Das bedeutet, dass es dem Menschen auferlegt ist, von unten[1] zu erwachen, zumal dies als Gebet bezeichnet wird.

Ein Gebet bedeutet Mangel, und ohne Mangel gibt es auch keine Füllung. Wenn jemand daher das Bedürfnis nach liShma hat, dann kommt die Füllung von Oben, und dann wird das Gebet Oben erhört und der Mensch erhält die Füllung seines Mangels. Um daher liShma vom Schöpfer zu erhalten, ist die Arbeit des Menschen nur in der Form des Mangels und eines Kli [Gefäß] nötig. Die Füllung kann der Mensch jedoch niemals von allein erlangen; vielmehr ist dies ein Geschenk des Schöpfers.

Das Gebet muss vollkommen sein. Es muss aus der Tiefe des Herzens kommen. Der Mensch muss deshalb hundertprozentig sicher sein, dass ihm auf der Welt niemand ausser dem Schöpfer helfen kann.

Doch woher weiß man, dass niemand außer dem Schöpfer selbst einem helfen kann? Diese Erkenntnis erlangt man erst, wenn man alles Menschenmögliche getan hat, um zum Schöpfer zu gelangen und nichts davon geholfen hat. Deshalb muss der Mensch alle in der Welt denkbaren Handlungen unternehmen, um zu “um des Schöpfers Willen“ zu gelangen. Dann betet er aus der Tiefe seines Herzens und der Schöpfer erhört das Gebet.

Wenn man sich anstrengt, zu liShma zu gelangen, muss man den Wunsch auf sich nehmen, die Arbeit ausschließlich dem Geben zuliebe zu verrichten, also nur zu geben und nichts zu empfangen. Erst dann beginnt man zu spüren, dass der gesamte Körper sich mit aller Kraft dagegen wehrt.

Daraus gelangt man zur Erkenntnis, dass es nur einen Ratschlag geben kann, um zu liShma zu gelangen: seine Klagen an den Schöpfer zu richten, damit er einem helfen möge, den Körper dazu zu bringen, sich bedingungslos dem Schöpfer zu unterwerfen. Denn man sieht, dass man selbst nicht in der Lage ist, seinen Körper zu überzeugen, sich vollkommen zu annullieren. Es stellt sich heraus, dass genau dann, wenn man sieht, dass es keine Hoffnung für den Körper gibt, von allein für den Schöpfer zu arbeiten, das Gebet aus tiefstem Herzen kommen kann. Und ein solches Gebet wird erhört.

Man muss wissen, dass man durch die Erlangung von liShma seinen Bösen Trieb tötet, weil der Böse Trieb den Willen zu empfangen darstellt. Und durch das Erlangen des Willens zu geben wird der Wille zu empfangen aufgelöst und handlungsunfähig gemacht.

Das bedeutet, dass man ihn tötet. Wenn der Böse Wille seiner Aufgabe entledigt wurde und er nichts mehr zu tun hat, wird dies als seine Tötung definiert.

Und wenn der Mensch sich innerlich fragt: „Welchen Lohn hat der Mensch von der Arbeit unter der Sonne?“, wird er sehen, dass es gar nicht so schwer ist, sich der Arbeit für den Schöpfer zu unterwerfen. Das hat zwei Gründe:

  1. Einerseits muss jeder, ob er will oder nicht, sich in dieser Welt anstrengen. Doch was bleibt von all diesen investierten Mühen?
  2. Andererseits empfängt jeder, der sich für liShmabemüht, während seiner Arbeit auch Genuss. Wie im Gleichnis des Maggid von Dubna, das von folgendem Vers handelt: „Aber nicht Mich hast du angerufen, Jakob, dass du dich um Mich bemüht hättest, Israel.“

Er sagt, dies gleiche einem reichen Mann, der aus dem Zug steigt und nur eine kleine Tasche hat. Er legt sie an die Stelle, an der auch alle anderen Reisenden ihr Gepäck abstellen. Die Kofferträger nehmen die Gepäckstücke von dort und bringen sie zu den Hotels der Gäste.

Da der Gepäckträger dachte, der reiche Mann würde seine kleine Tasche selber tragen und keinen Träger benötigen, nahm er sich eines großen und schweren Koffers an. Als der reiche Mann dem Träger aus Gewohnheit ein kleines Trinkgeld gab, wollte dieser es nicht annehmen und sagte: „Ich habe einen großen und schweren Koffer in das Lager des Hotels getragen, bin dadurch müde geworden, und es hat mich viel Mühe gekostet, Ihren Koffer zu schleppen. Und jetzt wollen Sie mich mit einem solch kleinen Trinkgeld entlohnen?“

Wenn also jemand behauptet, er hätte viele Mühen und Anstrengungen in die Erfüllung von Tora und Mizwot investiert, sagt der Schöpfer zu ihm: „Aber nicht Mich hast du angerufen, Jakob.“ Das heißt, nicht meinen Koffer hast du getragen, sondern das Gepäck von jemand anderem. Da du gesagt hast, dass du große Anstrengungen in Tora und Mizwot investiert hast, war deine Arbeit sicherlich für einen anderen Herrn. Geh deshalb zu ihm, damit er dich entlohnt.

Das ist die Bedeutung von: „dass du dich um mich bemüht hättest, Israel.“ Das heißt: Wer für den Schöpfer arbeitet, empfindet keine Mühe, sondern im Gegenteil Genuss und große Begeisterung.

Wer aber für andere Ziele arbeitet als für den Schöpfer, darf sich nicht beim Schöpfer beklagen, dass Er ihm keine Lebensenergie für seine Arbeit gibt. Denn er arbeitete nicht für den Schöpfer, damit dieser ihm den Lohn für seine Arbeit bezahlen möge. Stattdessen soll sich der Mensch bei denen beklagen, für die er gearbeitet hat, damit sie ihm Lebensenergie und Genuss geben.

Da es viele Ziele in lo liShma gibt, sollte der Mensch von dem Ziel, für das er gearbeitet hat, Belohnung verlangen, das heißt Genuss und Vitalität. Darüber wird gesagt: „Die sie gemacht haben, sollen ihrem Machwerk gleichen – alle, die den Götzen vertrauen.“

Aber das ist schwer zu verstehen, denn wir sehen doch, dass sogar einer, der das Joch des Himmlischen Königreichs ohne eine andere Absicht [als für den Schöpfer] auf sich nimmt, dennoch keinerlei Lebenskraft spürt, sodass man sagen könnte, dass ihn diese Lebenskraft verpflichten würde, das Joch des Himmlischen Königreichs auf sich zu nehmen. Doch er nimmt das Joch des Himmlischen Königreichs nur wegen des Glaubens über dem Verstand auf sich, das heißt, er tut es durch Überwindung mit Zwang und gegen seinen Willen.

Wenn dem so ist, stellt sich die Frage, warum sich jemand in einer Sache bemüht, bei der sein Körper jeden Augenblick danach trachtet, sich dieser Arbeit zu entledigen, zumal er keine Lebenskraft darin spürt?

Gemäß dem oben Gesagten folgt, dass, während man in Demut arbeitet und kein anderes Ziel als die Absicht zu geben verfolgt, die Frage lautet: „Warum gibt der Schöpfer ihm nicht Geschmack und Lebenskraft in der Arbeit?“

Man muss wissen, dass diese Angelegenheit eine große Korrektur ist. Würden das Licht und die Vitalität sofort leuchten, wenn man sich das Joch des Himmlischen Königreichs aufbürdet, dann hätte man Lebenskraft in der Arbeit. Mit anderen Worten: Der Wille zu empfangen hätte dieser Arbeit auch zugestimmt, weil er seine Sehnsüchte zum eigenen Genuss befriedigen will. Wäre das der Fall, wäre es nie möglich gewesen, liShma zu erreichen.

Denn man wäre gezwungen, für den eigenen Nutzen zu arbeiten, da man in der Arbeit für den Schöpfer mehr Genuss als in körperlichen Begierden fühlen würde. Also müsste man in lo liShma verbleiben, weil man Befriedigung in der Arbeit gefunden hat. Dort, wo es Befriedigung gibt, kann der Mensch nichts tun, denn ohne Gewinn kann man nicht arbeiten. Daraus folgt: würde man Befriedigung in dieser Arbeit von lo liShma erhalten, müsste man in diesem Zustand verbleiben.

Es ist vergleichbar mit Folgendem: Wenn Menschen einem Dieb hinterherjagen, um ihn zu fangen, und rufen „Haltet den Dieb!“ und der Dieb macht das Gleiche und ruft ebenfalls „Haltet den Dieb!“ Dann ist es unmöglich zu erkennen, wer der wahre Dieb ist, um ihn zu fangen und ihm das Gestohlene wegzunehmen.

Aber wenn der Dieb, das heißt, der Wille zu empfangen, keinen Geschmack und keine Lebenskraft spürt, in der Arbeit die Last des Himmlischen Königreichs auf sich zu nehmen, und wenn man in diesem Zustand mit Glaube über dem Verstand arbeitet, sich dazu zwingt, und der Körper sich an diese Arbeit gewöhnt – also gegen den Wunsch des eigenen Willens zu empfangen – dann hat man die Mittel zur Arbeit, die das Ziel verfolgt, „seinem Erschaffer Zufriedenheit zu bereiten.“

Dies deshalb, weil die hauptsächliche Forderung an einen Menschen darin liegt, durch die eigene Arbeit zu Dwekut (Anhaftung) mit dem Schöpfer zu kommen, die als Gleichheit der Form bezeichnet wird, sodass alle seine Taten in der Absicht zu geben erfolgen.
Es ist so, wie der Vers sagt: „Dann wirst du Lust auf den Schöpfer haben.“ Die Deutung von „dann“ ist, dass man am Anfang der Arbeit keine Lust hatte, sondern sie unter Zwang verrichtete.

Aber nachher, wenn man sich an die Arbeit in der Absicht zu geben gewöhnt hat und nicht überlegt, ob man Freude an der spirituellen Arbeit empfindet, sondern daran glaubt, dass man durch seine Arbeit dem Schöpfer Zufriedenheit bereitet, dann muss der Mensch glauben, dass der Schöpfer die Arbeit der unteren akzeptiert, unabhängig von der Menge und Form ihrer Arbeit. In allem prüft der Schöpfer die Absicht, und das bringt dem Schöpfer Zufriedenheit. Dann wird man würdig: „Dann wirst du dich am Herrn erfreuen.“

Sogar während der Arbeit für den Schöpfer empfindet der Mensch Freude und Vergnügen, weil er nun tatsächlich für den Schöpfer arbeitet. Die Anstrengungen, die der Mensch in der Phase der Arbeit unter Zwang unternahm, qualifizieren ihn zur aufrichtigen Arbeit für den Schöpfer. Jetzt verstehen wir, dass der vom Menschen empfangene Genuss sich auf den Schöpfer bezieht, speziell für den Schöpfer.

Wenn der Mensch die Tora studiert und erreichen möchte, dass all seine Handlungen in der Absicht zu geben sein mögen, dann muss er sich bemühen, dass die Tora ihm stets als Stütze dienen möge. Und die Hilfe der Tora ist jener Nährboden, welcher Liebe, Ehrfurcht, Hochgefühl, Lebensmut und Ähnliches ist. Und all das muss er in der Tora finden, das heißt, die Tora muss ihm solcherlei Ergebnisse geben.

[1] auf seiner jetzigen Stufe

Von hinten und von vorne umfasst Du mich

Achor ve-kedem Zartani

Aus dem Buch „Pri Chacham“ (Früchte der Weisheit)

Rav Yehuda Ashlag

„Achor ve-kedem zartani“- von vorn und von hinten umfasst Du mich, d.h. sowohl in der Offenbarung als auch in der Verhüllung des Schöpfers. Denn wahrlich „herrscht Sein Königreich über allem“, und alles wird zu seiner Wurzel zurückkehren, denn „es gibt keinen Ort, der frei von Ihm wäre“, der Unterschied besteht darin, ob in der „Gegenwart“ oder in der „Zukunft“. Denn derjenige, der dessen würdig wird, beide Welten zu vereinigen, enthüllt Seine Kleider in der „Gegenwart“, da alles Geschehende die Kleidung der Offenbarung der Shechina ist. Und das ist die „Gegenwart“, d.h. auch jetzt zieht Er in königlicher Kleidung aus und zeigt vor allen, dass „der Reiter nicht der Zusatz des Pferdes“ ist – keinesfalls – sondern, obwohl es äußerlich scheint, das Pferd führe den Reiter, wird doch in Wahrheit das Pferd zu keiner Bewegung anders angeregt, als wenn es die Leine und die Zügel seines Reiters spürt. Das wird „der Aufbau der Stufe der „Shechina“ genannt… und wird als das Stadium „von Angesicht zu Angesicht“ bezeichnet. Weiterlesen

Wo die Gedanken eines Menschen sind, da ist auch er, Brief 18

Rabbi Yehuda Ashlag, aus dem Jahr 1926

… aber halte dich fern, den „Schlag eines Starken“ (Jesaja 22; 17) vorzeitig zu erhalten, denn „man ist dort, wo man denkt“. Wenn daher jemand sicher ist, dass ihm an nichts mangeln wird, kann er seine Anstrengungen auf die Tora konzentrieren, denn „der Gesegnete verschmilzt mit dem Gesegneten“.

Doch wenn es jemandem an Zuversicht mangelt, wird er sich abmühen müssen und jede Mühe kommt von Sitra Achra, „und der Verfluchte kann nicht mit dem Gesegneten verschmelzen“, denn er wird seine ganzen Anstrengungen nicht den Worten der Tora widmen können. Wenn er dennoch den Zustand von „schwerer Arbeit im fernen Land“ spürt, soll er an diese Sachen überhaupt nicht denken, sondern er soll in großer Eile – so, als wäre er vom Teufel getrieben – zur Routine zurückkehren, damit er seine Funken nicht an anderen Orten und zu anderen Zeiten verstreut, solange sie noch nicht vereint sind.

Und wisse, dass den Niederen kein Mangel zugeschrieben wird, außer in Zeit und Raum, welche erlaubt sind, so wie es jetzt ist. Ich möchte damit sagen, dass wenn jemand für einen Moment bedauert, bereut oder verzweifelt, so wirft er alle Zeit und allen Raum der Welt weg. Das ist die Bedeutung von „Der Zorn eines Augenblickes, was ist er wert? Einen Moment“.

Deshalb ist ein Mensch unkorrigierbar, außer wenn er alle gegenwärtigen und zukünftigen Momente ausrichtet, damit sie Seinem Großen Namen gewidmet werden. Und jener, der den gegenwärtigen Moment ablehnt, weil er hart ist, zeigt seine Narrheit allen – dass all die Welten und all die Zeiten nicht für ihn sind, denn das Licht seines Angesichts kleidet sich nicht in die sich verändernden Zeiten, obwohl die Arbeit des Menschen notwendigerweise durch sie verändert wird. Aus diesem Grund wurden uns durch den Verdienst unserer heiligen Urväter der Glaube und die Sicherheit über dem Verstand vorbereitet, welche der Mensch in schweren Zeiten mühelos verwendet.

Shamati 9 – Drei Dinge, die den Verstand des Menschen erweitern

Ich hörte im August 1942

Der heilige Sohar erklärt, was unsere Weisen sagten: „Drei Dinge erweitern des Menschen Verstand. Diese sind: eine ansehnliche Frau, eine ansehnliche Behausung und ansehnliche Kelim (Gefäße).“ Er besagt: „Eine ansehnliche Frau ist die heilige Shechina (göttliche Gegenwart). Eine ansehnliche Behausung ist das Herz. Und ansehnliche Kelim sind seine Organe.“ Weiterlesen

Toldot – Diese sind die Generationen von Isaak

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Allgemeines Vorwort zum Buch „Panim Meirot uMasbirot“

Rav Yehuda Ashlag

Für den Tüchtigen im Baum des Lebens und für jeden, wie es heißt: „Lerne zuerst; dann verstehe!”

1) Unser Weisen sagten: „Es gibt keinen Grashalm unten, der nicht Oben einen Engel hätte, der ihn schlägt und ihm sagt „wachse!“„ Dies erscheint kompliziert, denn warum sollte der Schöpfer einen Engel von Oben damit quälen, einen winzigen, unbedeutenden Grashalm zu schlagen?

Und doch ist dieser Vers eines der Schöpfungsgeheimnisse, welche einer ausführlichen Deutung bedürfen. Denn das Herz eines unendlich Weisen strebt danach, ein Maß zu enthüllen, jedoch zwei weitere durch goldene Allegorien zu verhüllendie Weisen sind wachsam, dass sie die Tora nicht dem unwürdigen Schüler offenbaren. Unsere Weisen sagen, dass man nichts aus den Legenden (Agada) lernen kann, denn sie sind versiegelt und vor den Massen verborgen und werden nur einigen Wenigen in jeder Generation enthüllt.

Und weiter finden wir im Sohar, dass Rashbi (Rabbi Shimon bar Yochai) Rabbi Abba anwies, die Geheimnisse niederzuschreiben, denn er wusste, wie man sie mit Andeutungen enthüllt. Siehe in der Idra, wo geschrieben steht, dass Rashbi bei jedem Geheimnis, das er enthüllte, weinte und sagte: „Wehe mir, wenn ich es enthülle; wehe mir, wenn ich es nicht tue. Wenn ich es nicht enthülle, werden meine Freunde dieses Wort verlieren; und wenn ich es enthülle, werden die Schurken wissen, wie sie ihrem Meister dienen können.“ Weiterlesen

Talmud Esser haSefirot, Band 1 – Innere Betrachtung

Rav Yehuda Ashlag

Als Erstes muss man wissen, dass, wenn die Rede von spirituellen Begriffen ist, die unabhängig von Zeit, Ort und Bewegung sind und überdies, wenn wir vom Göttlichen sprechen, so haben wir keine Worte, um diese Begriffe auszudrücken und darüber nachzusinnen, weil unser ganzer Wortschatz den Empfindungen unserer imaginären Sinne entnommen ist. Und wie können sie uns dort dienen, wo weder Sinne noch Vorstellungsvermögen herrschen?

Sogar wenn wir zum Beispiel das feinste Wort unserer Welt nehmen„Licht“, so ähnelt es [in unserer Vorstellung[1]] dem Licht der Sonne oder einem gefühlvollen Licht der Befriedigung. Also, wie kann man dann mit ihnen [spirituelle,] Göttliche Angelegenheiten ausdrücken? Sie werden mit Sicherheit versagen, dem Studierenden irgendetwas Wahres zu vermitteln.

Und schon gar nicht, wenn diese Worte das einem Buch zugrundeliegende Gedankengut der Weisheit enthüllen sollen, wie das bei jeder Forschungstätigkeit im Bereich der Wissenschaft üblich ist. Wenn ein einziges Wort fehlerhaft interpretiert wird, wird der Studierende unweigerlich in die Irre geführt und die ganze Angelegenheit wird für ihn weder Hand noch Fuß haben. Weiterlesen