Dargot 8: So ist der Weg der Tora

Rabash, Dargot Sulam, Artikel 8

„So ist der Weg der Tora (…) entbehrungsreich sollst du leben.“[1] (wörtl. ein leidvolles Leben sollst du führen, Anm. Ü.)

Und der Grund dafür ist, dass ein Diener des Ewigen keinen Genuss im Körper (hat/empfindet), da er nichts empfängt. Wenn man allerdings den Körper gewöhnt, im Aspekt des Gebens zu arbeiten, unter Zwang, dann wird man nachher der Kategorie würdig: „Alsdann wirst du an dem Ewigen deine Lust haben.“[2] Das heißt, wenn man im Namen des Schöpfers arbeitet, genießt man und das wird genannt: „Ihre [der Tora] Wege sind liebliche Wege“[3].

 

[1] Sprüche der Väter 6,4: So ist der Weg der Tora: Iss Brot mit Salz, trinke Wasser nach dem Maß [Hes. 4,11], schlafe auf der Erde, lebe entbehrungsreich und mühe dich ab mit der Tora. Tust du so, wirst du glücklich sein, und es ist gut für dich [Ps. 128,2] „Glücklich sein“ – auf dieser Welt, und „Es ist gut für dich“ – in der kommenden Welt.

[2] Jesaja 58,14: Alsdann wirst du an dem Ewigen deine Lust haben; und ich will dich über die Höhen des Landes führen und dich speisen mit dem Erbe deines Vaters Jakob!

[3] Sprüche 3,17: Ihre Wege sind liebliche Wege und alle ihre Pfade sind Friede.

Dargot 4: Wenn eine Jungfrau, die einem Mann verlobt ist

Rabash, Dargot Sulam, Artikel 4

„Wenn eine Jungfrau, die einem Mann verlobt ist, von einem andern Mann in der Stadt angetroffen wird, und dieser bei ihr liegt“[1].

Man kann klarstellen, dass die heilige Shechina[2] als Jungfrau bezeichnet wird. Und es gibt drei Aspekte: frei, verlobt und verheiratet.

Im Zustand von Domem de Kedusha („unbewegt“ in spiritueller Hinsicht) heißt sie „frei“. Denn alles, was er (der Mensch) für sie tut, ist nur um Gegenleistungen zu erhalten, also entweder [in] Dieser Welt oder [in] der Kommenden Welt. Doch er weiß, dass die heilige Shechina von ihm unterdrückt wird, also durch den Aspekt des Empfangens aus Eigennutz. Deswegen heißt sie frei, da es niemanden gibt, der sie benötigt – so will er, dass sie ihn benötigt. Deshalb kann er dann im Zustand von Domem mit seiner Arbeit fortfahren, und er ist durch nichts behindert. Weiterlesen

Dargot 2: Der Mensch wird mit Gedanken geschlagen

Rabash, Dargot Sulam, Artikel 2

„Aufgrund desselben Schlags (Aufpralls) des Höheren Lichts, das auf jenen Schirm aufprallt, sprühten Lichtfunken und drangen durch jenen Schirm.“[1]

Und man kann das Konzept des Schlags (Aufpralls) so erklären, dass es Gedanken sind, die auf den Menschen einschlagen und ihn stören und ermüden, und er glaubt mal so und mal anders. Und all das, weil er über einen Schirm (Massach) verfügt.

Und wenn er den Massach aufrechterhält und einwilligt, auf dem Wege des Schöpfers zu gehen, was als der Aspekt von Mocha (Verstand) bezeichnet wird, genannt der Aspekt der Klärung (Beweisführung), wobei er klärt, dass es gut für ihn ist, den Aspekt des Glaubens über dem Wissen zu bekommen. Das wird so definiert, dass er eine Zugabe von Licht auf der höheren Stufe verursacht, wobei die Freude gerade mittels der Klärung kommt.

Das Gleiche sehen wir bei zwei Menschen, die einander mögen. Wenn bei einem von ihnen ein Freund dazukommt, und er sich auch mit ihm verbinden möchte, dies aber nicht dem Wunsch des ersten entspricht, dann sitzt der erste und wartet ab, zu sehen, wen er als seinen treuen Freund erwählt, und er beginnt, den ersten gegen den zweiten abzuwägen.

Und er beginnt, die Besonderheit und den Nutzen abzuwägen, die er an den Beiden hat, und die Gedanken beginnen zu fliegen und sein Denken zu spalten, und das wird als „Schlag (oder Aufprall) auf seine Meinung“ bezeichnet.

Und letztendlich entscheidet er sich für den ersten, also dass es sich lohnt, sich mit ihm zu verbinden. Und er klärt nur mit dem Aspekt Kraft über dem Verstand. Das heißt, obwohl er nicht so sehr die Wichtigkeit des Höheren spürt, findet die Klärung mittels des Schirms statt, genannt Aspekt der Erfahrung, und das ist der Aspekt der Verhüllung.

Wenn er jedoch den Massach überwindet und aufrechterhält, wenn er also den Massach nicht aufhebt, wird dadurch Oben Freude verursacht, und dann schenkt ihm der Höhere ebenfalls Freude.

Das heißt, in dem Maße, wie er die Wichtigkeit des Höheren über dem Verstand empfängt, genau in diesem Maß wird die Größe des Höheren in seinen Verstand übertragen, nicht mehr und nicht weniger.

[1] TES, S. 115, P. 6

Dargot 824: Innerlichkeit und Äußerlichkeit

Rabash, Dargot Sulam, Artikel 824

Bescheidenheit bedeutet, dass man sich immer – in Handlung und Verstand – vor dem anderen annulliert.

Es gibt Innerlichkeit und Äußerlichkeit. Sie heißen „enthüllt“ und “verhüllt“, „Handlung“ und „Gedanke“. Was jeder sehen kann, gehört zum Teil der Handlungen, doch der Gedanke ist nicht enthüllt. Darum gilt er als innerlich und gehört somit zur Innerlichkeit des Menschen. Aber eine Handlung gilt als äußerlich, wenn sie einen inneren Gedanken beinhaltet.

Wenn man sich daher vor dem Freund annullieren muss, wird das nicht wirklich als Annullierung betrachtet – außer in zwei Arten – in Gedanken und in der Handlung.

Es ist nicht unbedingt die Handlung, sondern man muss auch seinen Verstand annullieren und sagen, dass die Ansicht des Freundes wichtiger ist als die eigene. Sonst gilt es nicht als Annullierung. Wenn man seine Annullierung offen seinem Freund zeigt, ist es nichts anderes als Schmeichelei; das bedeutet, dass es nach außen so aussieht, als wäre der Freund wichtiger, jedoch innerlich ist man sicher, dass der Freund seiner Stufe nicht einmal annähernd gleich ist.

Dargot 674: Jemand anderen tadeln

Rabash, Dargot Sulam, Artikel 674

„‘Der sich nicht in acht zu nehmen wusste’. Es heißt nicht, dass er nicht ‚zu warnen’ wusste, sondern, ‚sich in acht zu nehmen’“ (Sohar WaJeshev).

Der Mensch will andere tadeln. Jeder will, dass jeder mit den Gefäßen des Gebens arbeitet, denn arbeiteten alle Freunde um des Gebens willen, würden sie ihm alles Notwendige geben. Sollte er sich jedoch selbst tadeln, dass er der Gebende sein sollte, dann würde sein Wille zu empfangen verlieren. Doch wenn die Gefäße der anderen um des Gebens willen arbeiten, wird sein Verlangen zu empfangen Nutzen davon haben. Darum möchte jeder, dass alle anderen rein sind.

Dargot 349: Der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse

Rabash, Dargot Sulam, Artikel 349, 15. Januar 1972

Im Sohar steht: „Der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse; sind sie würdig – gut, sind sie nicht würdig – schlecht (wörtlich: böse).“

Im Sulam Kommentar wird erklärt, dass, wenn man würdig ist, Midat ha Din (Eigenschaft des Gerichts) – die unverminderte Behina Dalet – verhüllt ist und Midat ha Rachamim (Eigenschaft der Barmherzigkeit) enthüllt ist. Es bedeutet, dass die verminderte Malchut in Midat ha Rachamim enthüllt ist. Doch wenn man nicht würdig ist, trifft das Gegenteil zu.

Wir müssen die Bedeutung von Enthüllung und Verhüllung verstehen. Bekanntlich besteht ein Mensch aus Tugenden und aus guten wie auch schlechten Eigenschaften. Denn „es gibt keinen Rechtschaffenen auf Erden, der Gutes tun und nicht sündigen wird“. Anders ausgedrückt gibt es im Menschen immer einen Mangel – etwas, das zu korrigieren ist. Ansonsten hätte er in dieser Welt nichts mehr zu tun.

Es gleicht dem, wenn zwei Menschen sich in Freundschaft verbunden haben und einer plötzlich merkt, dass der andere ihm etwas Schlechtes angetan hat. Letztere zieht sich dann zurück und kann den Freund nicht mehr ansehen oder nahe bei ihm sein. Doch danach vertragen sie sich wieder.

Unsere Weisen folgerten: „Versuche nicht, den Freund zu besänftigen, solange er zornig ist.“ Doch warum? Während er zornig ist, fallen ihm nur die Fehler des Freundes auf und er kann ihm nicht vergeben, da sich der Fehler des Freundes enthüllt hat und dessen gute Eigenschaften, derentwegen er ihn zum Freund gewählt hatte, nun verhüllt sind. Wie kann er sich also an jemanden wenden, der böse ist?

Doch sobald er nach einiger Zeit den Ärger vergisst, den ihm der Freund bereitete, kann er die guten Eigenschaften des Freundes wieder entdecken und dessen schlechten Eigenschaften verhüllen, was bedeutet, dass er die Wahrnehmung der guten Eigenschaften des Freundes wiederbelebt.

Wenn man den schlechten Eigenschaften des Freundes keine Macht und keine Aufmerksamkeit gibt, werden sie nebensächlich und verhüllt. Wenn man daher von etwas spricht, verleiht man dem Besprochenen Macht und Lebenskraft. Sobald der Ärger vergessen ist und der Stachel des durch den Freund verursachten Zorns seine Kraft verliert, kann man wieder von den Genüssen sprechen, die man aus den guten Eigenschaften des Freundes erhält.

Das Bild ist verständlicher, wenn man es auf einen Mann und seine Ehefrau überträgt. Manchmal sind sie sich so uneinig, dass sie sich am liebsten trennen würden. Doch dann vertragen sie sich wieder. Die Frage ist, was mit den schlechten Dingen passiert, die sich während ihres Streits zutrugen? Sind sie von der Welt verschwunden?

Wir müssen tatsächlich annehmen, dass sie die Gründe verhüllten – also die schlechten Eigenschaften, die sie in einander sahen. Und nun, da wieder Frieden herrscht, erinnert sich jeder nur an die guten Eigenschaften und die Tugenden, derentwegen sie sich zusammenschlossen.

Doch auch dann, wenn jemand aus der Familie kommt und zu dem Mann oder der Frau über die Fehler des jeweils anderen spricht, gibt man den Dingen, die zuvor unterdrückt und verhüllt waren, erneut Macht und Lebenskraft und bringt sie wieder an die Oberfläche. In so einem Zustand kann jemand die Trennung der beiden verursachen.

Gleiches ergibt sich bei zwei Freunden, wenn ein Dritter kommt und einem der Freunde die Fehler und Mankos des anderen aufzeigt, in dem er über die verborgenen Dinge in ihnen spricht; er verleiht letzteren Macht und Lebenskraft und verursacht dadurch die Trennung der beiden Freunde.

Und vielleicht ist das der Grund, warum üble Nachrede, selbst wenn sie wahr ist, verboten ist, da sie Dinge ans Licht bringt, die zuvor verborgen waren. Es verursacht das Gegenteil – verhüllt die Tugenden und legt Fehler offen – und bringt Trennung und Hass zwischen ihnen. Und auch wenn alles Gesagte wahr ist, ist der Grund wie oben beschrieben: dass alles davon abhängt, ob etwas verhüllt oder enthüllt ist.

Dasselbe gilt für den Menschen und den Schöpfer. Solange das Böse im Menschen verhüllt ist und dieser sich als tugendhaft betrachtet, fühlt er sich tauglich, sich mit Tora und Geboten zu beschäftigen, da er würdig ist, die Stufen aufzusteigen. Doch wenn seine Tugenden verhüllt und nur seine Fehler offensichtlich sind, kann er sich nicht mit Tora und Geboten beschäftigen, da er sich für untauglich für alles hält.

Daher genießt er diese Welt zumindest wie ein Tier, da er kein Mensch sein kann. Baal HaSulam sagte darüber, dass ein Mensch, solange er sich mit Tora und Geboten beschäftigt, seine Niedrigkeit spürt; doch wenn er sich mit materiellen Dingen beschäftigt, spürt er keinerlei Niedrigkeit.

Doch eigentlich sollte das Gegenteil der Fall sein: Bei der Beschäftigung mit materiellen Dingen sollte man Niedrigkeit fühlen und alles ohne Lebenskraft erledigen; doch wenn man sich mit Tora und Geboten beschäftigt, sollte man sich als ganz empfinden. Es ist tatsächlich so, wie oben gesagt.

Rabash, Brief 40

Brief Nr. 40, 31. Tag der Omer-Zählung, 6. Mai 1958, Manchester

korr, EY, 13.08.2023

An die Studenten, mögen sie leben,

Ich habe ein Telegramm von … erhalten, dass wir gewonnen haben. Hoffen wir, dass wir auch den Krieg gegen die Neigung gewinnen werden – dass wir auch hier erfolgreich sein und das Ziel erreichen werden, dem Schöpfer Zufriedenheit zu bringen.

Es ist an der Zeit, dass wir wie mächtige, starke Helden auf unser heiliges Ziel zugehen. Es ist bekannt, dass der gepflasterte Weg, der zum Ziel führt, die Liebe zu den Freunden ist, durch die man zur Liebe zum Schöpfer übergeht. Und in Sachen Liebe heißt es: „Kauf dir einen Freund“. Mit anderen Worten, durch Taten kauft man sich das Herz seines Freundes. Und selbst wenn man sieht, dass das Herz seines Freundes wie ein Stein ist, ist das keine Entschuldigung. Wenn man das Gefühl hat, dass man geeignet ist, sein Freund in der Arbeit zu sein, dann muss man ihn durch Taten kaufen. Weiterlesen

Rabash, Brief 37

Brief Nr. 37

In Bezug auf die Trennung zwischen der Liebe der Freunde und der Arbeit für den Schöpfer – dies verstehe ich nicht… denn es war niemals üblich bei meinem Vater und Lehrer seligen Andenkens (Baal Hasulam), diese zwei Dinge zu verbinden.

Im Gegenteil war es immer verboten, unter Freunden Worte der Tora zu sprechen, oder von Zuständen des Kleinheit oder Größe zu reden. Unser Weg war immer, “Gehe in Demut”. Es war kaum erlaubt, unter Freunden über die Arbeit zu sprechen, wie es in einigen Artikeln von Baal Hasulam erörtert wurde.

Im Gegenteil, die Hingabe der Freunde war gerade charakteristisch für gewöhnliche Menschen, wenn jeder sich nur um die physische Realität der Freunde sorgt, und nicht um ihre Spiritualität. Und alle Annäherung unter Freunden war gerade mittels der Mahlzeiten mit dem Trinken von Wein, und nicht durch Worte der Tora.

Daher weiß ich nicht, was du hier erneuern willst. Vielleicht hast du bis jetzt geglaubt, dass man für die Liebe der Freunde nicht über die Belange der Arbeit zu sprechen und sich nicht mit ihnen zu befassen braucht, und nun sicher weißt, dass es nur so sein muss, also durch das Gehen in Demut.

Es muss so sein, wie wenn man der Einladung zu einem freudigen Ereignis seines Freundes folgt: man nimmt auf sich keine Rücksicht, ob man nun gute Laune hat oder nicht, sondern man muss an der Freude des Freundes teilhaben. Man darf dem Freund kein verärgertes, sondern nur ein glückliches Gesicht zeigen. So auch hier: die Verbindung der Freunde muss so sein, dass jeder dem anderen Freude zu bereiten sucht, und zwar gerade in den körperlichen Dingen, denn gerade dies ist das Prinzip von „erwerbe dir einen Freund“.

„Mache dir einen Rav“ ist bereits eine andere Sache. Manchmal kommt es unter Freunden vor, dass einer dem anderen gegenüber „Mache dir einen Rav“ ausführen will. Das passiert gerade unter Freunden, die sehr aufpassen und außerordentlich strikt sind. Nicht alle sind dafür geeignet. Vor allem ist das keine „Liebe der Freunde“ mehr, [also] das, was die Liebe der Freunde erfordert, denn es gibt keinerlei Verbindung zur Arbeit, wie du mir geschrieben hast.

Baruch Shalom Halevi Ashlag, Sohn von Baal Hasulam

Rabash, Brief 24

Shalom und alles Gute,

An meinen Freund…

Als Antwort auf deinen Brief (…), zu deiner ersten Frage in Bezug darauf, dass du Wache stehen musst, um Liebe in den Herzen der Freunde zu erwecken, und dass dir diese Sache nicht gut bekommt – gerade das sehe ich in Bezug auf dich als eine Notwendigkeit. Dir ist bekannt, was mein Vater sagte, dass man nämlich aus der Beziehung zum Freund lernt, wie man sich gegenüber dem Schöpfer verhalten soll.

Denn das Obere Licht befindet sich in vollkommener Ruhe, und man muss immer die Liebe erwecken, „bis die Liebe unserer Verlobung verlangt“. Mit anderen Worten zeigt man dir vom Himmel, dass du auf diesem Wege immer die Liebe Seines Namens erwecken musst. Denn alle harren ob deiner Erweckung. Weiterlesen

Rabash, Brief 8

26. Mai 1955, Tel-Aviv, am 48. Tag der Omer-Zählung, einen Tag vor Shavuot

Hallo und alles Gute für meinen Freund…

Als Antwort auf deinen Brief muss ich zugeben, dass ich momentan nichts Schriftliches hinzuzufügen habe. Sondern wie es geschrieben steht: „Sage den Kindern Israel, dass sie ziehen.“[1] Euch ist bekannt, dass „ziehen“ das Gehen von einem Zustand zum zweiten Zustand bedeutet, also die Ortsänderung. Wie Baal Sulam im Sulam Kommentar den Vers „Ein Tag sagt’s dem andern“[2] deutete und dazu schrieb, dass es nicht sein kann, dass ein Tag auf den anderen folgt, ohne dass sich der Zustand der Nacht dazwischen befindet, dass es also in der Mitte eine Pause gibt, sonst gilt dies als ein langer Tag und nicht als ein Tag nach dem andern. Die Arbeitsabfolge ist aber gerade ein Tag nach dem andern. „Und eine Nacht tut’s kund der andern“, was bedeutet, dass es zwischendurch einen Tag gibt, bis hier seine Worte. Weiterlesen

1985/7 Das Leben von Sara

Zum Hörtext..

Artikel 1985/7

Im Sohar, im Teil Das Leben von Sara (Artikel 17), steht geschrieben:
„Eine andere Interpretation: ‚Dieser König ist eine Frau, die den Herrn fürchtet, wie du sagst: ‚Eine Frau, die den Herrn fürchtet, sie soll gelobt werden,‘ was Göttlichkeit/Shechina bedeutet. ‚.. auf ein bestelltes Feld‘ ist das fremde Feuer, womit Sitra Achra gemeint ist, wie es heißt: ‚Dich vor einer fremden Frau schützen‘. Denn es gibt ein Feld und es gibt ein Feld. Es gibt ein Feld, in dem der ganze Segen und die Heiligkeiten sind, wie du sagst, ‚Wie der Duft eines Feldes, das der Herr gesegnet hat,‘ was die Shechina ist. Und es gibt ein Feld, wo alles Zerstörung, Unreinheit, Ausrottung, Tötungen und Kriege wohnen, das ist die andere Seite (Sitra Achra)“, soweit seine Worte.

Nach unserer Auslegung bedeutet dies, dass wir zwei Wege haben: Entweder folgen wir jenen, die zum Schöpfer kommen, dessen Eigenschaft das Geben ist, oder wir folgen dem Weg, der zu den Menschen führt, was empfangen bedeutet. Denn die Geschöpfe werden nur in Bezug auf die Selbstliebe, die aus dem Kern der Schöpfung kommt, und in Bezug auf das Empfangen „Geschöpfe“ genannt. Es gab den Zimzum (Einschränkung) und die Verhüllung in diesem Aspekt, denn an dieser Stelle kann nicht erkannt werden, dass die ganze Erde mit Seiner Herrlichkeit erfüllt ist. Man kann erst dann erkennen, dass die ganze Erde mit Seiner Herrlichkeit erfüllt ist, wenn man dem Empfangen entsagt. Aber vor dem Verlassen des Empfangens kann man nur daran glauben, dass es so ist. Weiterlesen

1988/30 Was wir in der Versammlung der Freunde suchen sollen

Artikel Nr. 30, 1988

Unsere Weisen sagten (Awot, Kapitel 1, 6), „Mach dir einen Rav (Lehrer), kaufe dir einen Freund, und beurteile jeden Menschen wohlwollend.“ Wir sollten den Zusatz „Und beurteile jeden Menschen wohlwollend“ zu „Kaufe dir einen Freund“ verstehen.

Auch in Matan Tora (Die Gabe der Tora, Punkt 14) steht geschrieben, dass die Mizwa „Liebe deinen Freund wie dich selbst“ eine Vorschrift ist, um die Liebe des Schöpfers zu erhalten, welche die Dwekut (Anhaftung) an Ihn ist. Er schreibt: „Es ist vernünftig zu denken, dass derjenige Teil der Tora, welcher die Beziehungen des Menschen mit seinem Freund behandelt, eher geeignet ist, jemanden zum ersehnten Ziel zu bringen. Das kommt daher, weil die Arbeit in den Mizwot (Geboten), welche die Beziehungen zwischen dem Menschen und dem Schöpfer regeln, stetig und bestimmt ist. Sie fordert nichts und der Mensch gewöhnt sich leicht daran. Und alles, was aus Gewohnheit getan wird, kann, wie wir wissen, keinen Nutzen bringen. Aber die Mizwot zwischen Mensch und Mensch sind unstetig und unbestimmt, und Forderungen umgeben den Menschen, wohin er auch schaut. Daher sind sie ein sicheres Mittel und ihr Ziel ist näher.“ Soweit seine Worte. Weiterlesen

1989/22 Warum werden vier Fragen speziell in der Pessachnacht gestellt?

Artikel Nr. 22, 1989, (korrigiert, EY, 25.04.2024)

Wann stellt jemand eine Frage? Wenn es ihm an etwas mangelt. Er fragt: „Warum muss ich darunter leiden, dass ich nicht das habe, was ich für nötig halte?“ Er kommt zum Schöpfer mit Beschwerden und Forderungen und fragt: „Warum muss ich leiden?“ Aber wenn ein Mensch Überfluss besitzt, welche Fragen sollte er sich stellen, wenn er sich frei und durch nichts versklavt fühlt? Wenn er fühlt, dass ihn das schmerzt, was er nicht hat, dann gibt es Raum nach dem „Warum“ zu fragen? Weiterlesen

1986/13 Komm zum Pharao, 2

Artikel Nr. 13, 1986

Der Sohar fragt: „Es steht geschrieben: ‚Komm zum Pharao‘, aber es hätte heißen müssen: ‚Geh zum Pharao‘, usw. Da der Schöpfer sah, dass Moses sich fürchtete und andere ernannte Abgesandte sich ihm nicht nähern konnten, sagte der Schöpfer: ‚Siehe, ich bin gegen dich, Pharao, König von Ägypten, das große Ungeheuer, das inmitten seines Niles liegt.‘ Der Schöpfer musste gegen ihn Krieg führen und kein anderer, denn es steht geschrieben: ‚Ich bin der Ewige‘, was sie mit ‚Ich und nicht ein Bote‘ erklärten.“ So weit seine Worte (am Anfang des Teils Bo [Komm]).

Der Unterschied zwischen „komm“ und „geh“ ist, dass „komm“ bedeutet, dass wir zusammen gehen sollen, wie ein Mensch, der seinem Freund sagt: „Komm.“

Wir sollten das verstehen, denn der Sohar fragt, warum der Schöpfer Bedarf hatte, mit Moses zu gehen. Weil Moses allein ihn nicht bekämpfen konnte, sondern der Schöpfer selbst und kein anderer. Warum brauchte er also Moses, um mit dem Schöpfer zu gehen? Schließlich heißt es: „Ich und nicht ein Bote“. Welchen Sinn hat es also, dass der Schöpfer mit Moses zum Pharao geht, der „großes Ungeheuer“ genannt wird? Er hätte auch ohne Moses zum Pharao gehen können.

Wir sollten auch verstehen, was unsere Weisen sagten (Kiddushin [Ehe] 30b): „Resh Lakish sagte: ‚Der Trieb des Menschen überwältigt ihn jeden Tag und sucht ihn zu töten, wie es heißt: ‚Der Böse wacht über den Gerechten‘, und würde der Schöpfer ihm nicht helfen, würde er ihn nicht überwinden, wie es heißt: ‚Der Ewige wird ihn nicht in seiner Hand lassen.'“

Auch hier stellt sich die Frage: „Wenn der Mensch nicht aus eigener Kraft siegen kann und die Hilfe des Schöpfers braucht, warum dann diese Verdoppelung?“ Mit anderen Worten: Entweder gibt der Schöpfer dem Menschen die Kraft, ihn allein zu überwinden, oder der Schöpfer wird alles tun. Warum sind hier zwei Kräfte erforderlich, zuerst jene des Menschen und anschließend die Kraft des Schöpfers? Es scheint, als könnten nur beide das Böse besiegen und eine Kraft nicht ausreicht.

Es ist bekannt, dass die Vollkommenheit des Menschen darin besteht, dass er das Ziel der Schöpfung erreichen muss, um den Zweck zu erreichen, für den die Welt erschaffen wurde, der heißt: „Seinen Geschöpfen Gutes zu tun.“ Mit anderen Worten, die Geschöpfe sollen die Freude und den Genuss empfangen, den Er ihnen zu bereiten gedachte.

Davor wird das Geschöpf noch nicht als eine dem Schöpfer angemessene Schöpfung bezeichnet, da bekanntlich aus dem vollkommenen Handelnden auch vollkommene Handlungen hervorgehen sollen. Das bedeutet, dass jeder die Schönheit der Schöpfung spüren sollte und in der Lage sein wird, die Schöpfung zu preisen und zu verherrlichen, dass jeder in der Lage sein wird, den Schöpfer für die von Ihm erschaffene Schöpfung zu verherrlichen und ihm zu danken, und dass jeder in der Lage sein wird, zu sagen: „Gesegnet sei Er, der gesagt hat: ‚Es werde die Welt.'“ Mit anderen Worten, jeder sollte den Schöpfer dafür segnen, dass Er eine gute Welt voller Genüsse erschaffen hat, in der jeder froh und glücklich ist durch die Zufriedenheit, die er durch all die Genüsse, die er in der Welt erlebt, empfindet.

Wenn der Mensch jedoch zu prüfen beginnt, ob er wirklich mit seinem Leben zufrieden ist und wie viel Zufriedenheit er wirklich aus sich selbst und aus seiner Umgebung schöpft, sieht er das Gegenteil – alle leiden, quälen sich und jeder Mensch leidet auf andere Art. Aber man sollte sagen: „Gesegnet sei Er, der gesagt hat: ‚Es werde die Welt'“, damit er sieht, dass er es nur oberflächlich sagt.

Es ist jedoch bekannt, dass die Freude und der Genuss nicht in der Welt erscheinen können, solange die Welt keine Kelim [Gefäße] des Gebens hat, da unsere Gefäße des Empfangens noch durch egoistisches Empfangen verunreinigt sind, das in seinem Maß stark eingeschränkt ist und uns vom Schöpfer trennt (was bedeutet, dass es die erste Einschränkung der Gefäße des Empfangens gab, damit die Fülle dort nicht leuchtet, siehe in der „Einführung in das Buch Sohar„, S. 138).

Das Erlangen der Gefäße des Gebens ist der Ort, an dem Streitigkeiten und Kriege beginnen, da es gegen unsere Natur ist. Und deshalb wurden uns Tora und Mizwot gegeben, um die Stufe des Gebens zu erreichen, wie unsere Weisen sagten: „Ich habe den Bösen Trieb erschaffen; Ich habe das Gewürz der Tora erschaffen“ (Kiddushin 30).

Außerdem wurde uns die Mizwa [Gebot] „Liebe deinen Freund wie dich selbst“ gegeben, und Rabbi Akiva sagte: „Das ist die große Regel der Tora“ (BeReshit Rabba, Abschnitt 24). Mit anderen Worten: Indem der Mensch in der Liebe zu seinen Freunden arbeitet, gewöhnt er sich daran, die Eigenliebe aufzugeben und die Liebe zum Nächsten zu erreichen.

Wir sollten jedoch verstehen, was wir vor uns sehen, dass es Menschen gibt, die sich in der Liebe zu Freunden anstrengen und dennoch keinen Zentimeter näher an die Liebe zum Schöpfer herankommen, so dass sie aus Liebe zum Schöpfer in Tora und Mizwot arbeiten können. Sie sagen, dass sie in der Liebe zu den Freunden tatsächlich ein wenig vorankommen, aber sie sehen keinen Fortschritt in der Liebe zum Schöpfer. Wir sollten jedoch wissen, dass es auch in der Freundesliebe Stufen gibt, was bedeutet, dass wir die Verpflichtung der Freundesliebe betrachten müssen.

Wir können es auch mit einem zweistöckigen Gebäude mit einem Erdgeschoss vergleichen. Der König befindet sich im zweiten Stock, und demjenigen, der zum König kommen möchte – dessen einziges Ziel es ist, mit dem König von Angesicht zu Angesicht zu sprechen – wird gesagt, dass er zuerst in den ersten Stock hinaufsteigen muss, da es unmöglich ist, in den zweiten Stock zu gelangen, ohne zuerst in den ersten Stock zu gelangen.

Gewiss, jeder versteht, dass dies so ist. Es gibt jedoch einen Grund, warum sie zuerst in den ersten Stock steigen müssen – er heißt „Korrekturen“. Mit anderen Worten, wenn man in den ersten Stock hinaufsteigt, kann man lernen, wie man den König von Angesicht zu Angesicht anspricht, und wird in der Lage sein, den König um seinen Wunsch zu bitten.

Er, der hört, dass er erst in den ersten Stock und dann in den zweiten Stock steigen muss, versteht das sehr gut. Da er aber nur den Wunsch hat, das Antlitz des Königs zu sehen, und sich um nichts anderes kümmert, ist das, was ihm gesagt wird – dass er in den ersten Stock steigen muss – für ihn eine Last und eine Mühsal.

Er hat jedoch keine andere Wahl und steigt in den ersten Stock. Er ist nicht daran interessiert, zu sehen, was sich dort befindet, obwohl er gehört hat, dass man im ersten Stockwerk lernt, wie man mit dem König spricht. Er schenkt dem aber keine Beachtung, denn das ist nicht sein Ziel. Sein Ziel ist der König, nicht das, was er im ersten Stock lernen kann. Sein Ziel ist nicht das Studium, sondern das Antlitz des Königs zu sehen. Warum sollte er seine Zeit mit Belanglosigkeiten vergeuden, da alles im Vergleich zum König nichts wert ist? Warum sollte er sich also für das interessieren, was in der ersten Etage gelehrt wird?

Wenn er in den ersten Stock hinaufsteigt, hat er kein Verlangen, dort zu bleiben. Stattdessen möchte er schnell in den zweiten Stock zum König selbst aufsteigen, denn das ist alles, was er will. Er erfährt jedoch: „Ohne die Regeln zu kennen, die in der ersten Etage gelten, wirst du die Ehre des Königs mit Sicherheit beschmutzen. Aus diesem Grund kannst du nicht darauf hoffen, in den zweiten Stock aufzusteigen, bevor du nicht alles gelernt hast, was es im ersten Stock zu lernen gibt.“

Ähnlich verhält es sich mit der Liebe zu Freunden: Wir haben gehört, dass es unmöglich ist, mit der Liebe zum Schöpfer belohnt zu werden, bevor man mit der Liebe zu den Freunden belohnt wird, wie Rabbi Akiva sagte: „Liebe deinen Freund wie dich selbst, das ist die große Regel der Tora.“ Doch wenn der Mensch sich in der Liebe zu Freunden übt, dann betrachtet er diese nicht als etwas wertvolles, sondern als etwas Überflüssiges.

Er behält sie bei, weil er keine andere Wahl hat, aber er sucht ständig nach dem Zeitpunkt, an dem „ich mit der Liebe des Schöpfers belohnt werde und mich von der Liebe zu den Freunden befreien kann. Diese Arbeit ist mir lästig, denn ich kann meine Freunde kaum ertragen, weil ich sehe, dass sie alle andere Eigenschaften haben als ich und ich nichts mit ihnen gemeinsam habe. Aber ich habe keine andere Wahl, denn mir wurde gesagt, dass ich ohne die Liebe zu den Freunden die Liebe zum Schöpfer nicht erreichen kann. Also sitze ich gegen meinen Willen mit ihnen.

Ich kann mich jedoch fragen: ‚Was habe ich von den Freunden?‘ Nur eines: Ich korrigiere mich selbst, indem ich bei ihnen sitze und ihre Gespräche dulde, die ich nicht mag und die gegen meine Natur sind. Aber was kann ich tun? Man hat mir gesagt, dass ich in dieser Welt leiden muss, also tue ich es: Ich sitze und warte auf die Zeit, in der ich vor ihnen fliehen kann, um die Niedrigkeit, die ich in ihnen sehe, nicht zu sehen.“

Es stellt sich heraus, dass er von der Liebe zu den Freunden nicht freiwillig das Mittel „Liebe zum Nächsten“ nimmt, sondern nur, weil ihm gesagt wurde, dass er keine andere Wahl hat, denn sonst wird er die Liebe zum Schöpfer nicht erreichen. Er beschäftigt sich aus diesem Grund mit der Liebe zu den Freunden und hält alle Verpflichtungen ein, zu denen die Freunde ihn verpflichten. Aber was er von ihnen lernen sollte, ist meilenweit von ihm entfernt.

Das bedeutet, dass er die Selbstliebe nicht verlässt und die Liebe zum Nächsten nicht erreicht. Er befolgt die Liebe der Freunde nicht aus Liebe, sondern aus Ehrfurcht, da er nicht in die Liebe des Schöpfers eintreten darf, bevor er in die Liebe der Freunde eintritt. Daher fürchtet er, die Liebe der Freunde nicht befolgen zu können, weil er dann nicht in die Liebe des Schöpfers eintreten darf.

Dies ist vergleichbar mit dem Gleichnis, dass er nicht in den zweiten Stock darf, wo der König sitzt, solange er nicht in den ersten Stock hinaufgestiegen ist. Die Idee ist, dass er die Regeln lernt, wie man die Ehre des Königs bewahrt; also wäre es vernünftig, dass er sich freut, in den ersten Stock zu gehen, da er jetzt lernt, wie man auf die Ehre des Königs achtet.

Er würde davon profitieren, weil er danach, wenn er den Palast des Königs betritt, die Ehre des Königs nicht beschmutzen wird. Er achtet deshalb, während er im ersten Stockwerk ist, auf alle Regeln, die dort gelten, und darauf, sich an sie zu gewöhnen, denn er will zum König eintreten, dem König geben und keinesfalls die Ehre des Königs verachten.

Dies bezieht sich nur auf den, der vor den König treten will, um ihm Zufriedenheit zu geben. Wer aber zum egoistischen Empfangen vor den König treten will, für den ist das, was im ersten Stockwerk zu finden ist, überflüssig und uninteressant. Er geht nur deshalb in den ersten Stock, weil er Angst hat, denn er weiß, dass es ihm nicht erlaubt sein wird, in den zweiten Stock zu gehen, bevor er in den ersten Stock gegangen ist. Er verspürt keinen Bedarf, die Gesetze zu studieren, die dort gelehrt werden, um die Ehre des Königs nicht zu beschmutzen, denn der einzige Grund, warum er vor den König treten will, ist die Eigenliebe.

Deshalb sollten wir wissen, dass uns die Freundesliebe gegeben wurde, um zu lernen, wie man die Ehre des Königs nicht beschmutzt. Mit anderen Worten, wenn er kein anderes Verlangen hat, als dem König Zufriedenheit zu schenken, wird er mit Sicherheit die Ehre des Königs verletzen, was „Weitergabe der Kedusha [Heiligkeit] an die Außenstehenden“ genannt wird. Aus diesem Grund dürfen wir die Bedeutung der Arbeit in der Freundesliebe nicht unterschätzen, denn dadurch lernen wir, die Eigenliebe zu verlassen und den Weg der Nächstenliebe zu betreten. Und sobald der Mensch seine ganze spirituelle Arbeit in der Freundesliebe abschließt, kann er der Liebe zum Schöpfer würdig werden.

Und man muss wissen, dass in der Freundesliebe etwas Besonderes liegt, dass nämlich der Mensch sich nicht selbst betrügen kann, indem er fälschlicherweise behauptet, dass er seine Freunde liebt, während er sie in Wirklichkeit nicht liebt. Denn hier kann sich der Mensch selbst prüfen – ob er seine Freunde tatsächlich liebt oder nicht. Und in der Liebe zum Schöpfer kann sich der Mensch nicht prüfen: Ob er tatsächlich dem Schöpfer geben möchte oder ob sein Wunsch nur im Empfangen für sich besteht.

Aber wir sollten wissen, dass nach all den Korrekturen, die der Mensch ohne die Hilfe des Schöpfers vornehmen muss, ihm kein Fortschritt in der Arbeit des Gebens vergönnt sein wird. Und wir fragten: „Warum sollte man dann Dinge tun, um später mit der Hilfe des Schöpfers belohnt zu werden? Schließlich kann der Schöpfer auch ohne die Arbeit der Unteren helfen, und die Arbeit des Menschen am Fortschritt in der Arbeit wird ohnehin nicht helfen.“

Wenn der Mensch jedoch nicht anfängt zu arbeiten, weiß er nicht, dass er nicht über den Trieb siegen kann. Wenn der Mensch aber beginnt, in der Arbeit des Schöpfers zu wandeln und das tut, was er tun kann, dann kann er ein wahres Gebet an den Schöpfer richten, damit dieser ihm hilft.

Aber warum sollte der Schöpfer wollen, dass der Mensch ein wahres Gebet an Ihn richtet? Man würde meinen, dass nur die Menschen wollen können, dass man sich mit einer richtigen Bitte an sie wendet. Denn wenn ein Mensch seinen Freund um etwas nachdrücklich bittet, dann bedeutet das, dass er ihm später entsprechend dankbar sein wird. Und bekanntlich sind den Menschen Respekt und Anerkennung der Umgebung sehr wichtig, und da die Dankbarkeit den Menschen sozusagen vor seinem Freund erniedrigt, hat letzterer Genuss daran. Wenn jedoch die Rede vom Schöpfer ist – braucht etwa auch Er die Ehrungen, welche die Menschen ihm entgegenbringen können? Wozu will der Schöpfer, dass der Mensch ein wahres Gebet aus der Tiefe des Herzen an ihn richtet?

Bekanntlich gibt es kein Licht ohne das Verlangen nach dem Licht (Kli). Man kann dem Menschen nichts geben, das für ihn keinen großen Wert hat. Denn ein Mensch, der kein richtiges Verlangen nach einer Sache hat, wird sie nicht schätzen und nicht bewahren, und schließlich wird sie verschwinden. Denn das menschliche Verlangen nach einer Sache ist genau so groß wie sein Mangel daran. Und nur das Verlangen verleiht ihm die Empfindung der Wichtigkeit des gegebenen Gegenstands. Und in dem Maß der Wichtigkeit des Gegenstandes wird der Mensch aufpassen, den Gegenstand nicht zu verlieren, denn sonst geht alles an die Klipot (unreinen Kräfte).

Dies wird „Saugen der Klipot“ genannt, was bedeutet, dass alles zu den Gefäßen des Empfangens geht, die alles in ihre Herrschaft aufnehmen, was der Mensch in Angelegenheiten der Kedusha vernachlässigt. Daher wissen wir, warum man die spirituelle Arbeit beginnen sollte. Aber warum gibt der Schöpfer einem nicht die Kraft, die Arbeit allein, ohne Seine Hilfe, zu vollenden?

Es ist bekannt, was der Sohar bezüglich der Aussage unserer Weisen schlussfolgert: „Wer kommt, um gereinigt zu werden, dem wird geholfen.“ Er fragt: „Womit?“ Und er sagt: „Mit einer heiligen Seele“, d.h. er empfängt ein Leuchten von Oben, das Neshama [eine Seele] genannt wird, genannt „Erkenntnis der Göttlichkeit“, was bedeutet, dass er in den Schöpfungsgedanken eingeschlossen wird, um Seinen Geschöpfen Gutes zu tun.

Daraus folgt, dass er, wenn er ein Kli und ein Verlangen nach Gefäßen des Gebens hat, das Licht, Neshama genannt, empfängt. Es ist also beides erforderlich. Mit anderen Worten, ein Mensch sollte beginnen, und dadurch empfängt er ein Kli. Und wenn er es nicht zu Ende bringen kann, ruft er den Schöpfer um Hilfe an, und dann empfängt er das Licht.

Jetzt können wir verstehen, was geschrieben steht: „Komm zum Pharao, denn Ich habe sein Herz und das Herz seiner Knechte verhärtet, damit Ich diese, Meine Zeichen in ihm zeige.“

Es stellt sich die Frage: „Warum hat der Schöpfer das Herz des Pharao verhärtet?“ Der Text antwortet: „Damit Ich diese Meine Zeichen mitten unter ihnen zeige.“ Und die Auslegung lautet: „Warum hat der Schöpfer das Herz des Menschen verhärtet, sodass er den Kampf gegen den Trieb nicht selbst gewinnen kann?“

Die Antwort ist, damit der Mensch zum Schöpfer schreit und dadurch das Kli erlangt. Und dann wird der Schöpfer in der Lage sein, die Buchstaben der Tora in ihm, in seinem Kli, zu platzieren. Das ist die Seele, die der Schöpfer ihm als Hilfe gibt.

Das heißt: „Die Tora und der Schöpfer sind eins.“ „Meine Zeichen“ bezieht sich auf die Buchstaben der Tora, wie auf die Namen des Schöpfers. Dies ist das „Seinen Geschöpfen Gutes tun“, das ist der Gedanke des Geschöpfes, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Dies kommt zu einem Menschen speziell dann, wenn er ein Kli hat, und dieses Kli kommt durch die Verhärtung des Herzens, denn dann gibt es einen Ort, wo er den Schöpfer um Hilfe anrufen kann, und Er hilft ihm mit einer heiligen Seele.

Jetzt können wir die Angelegenheit „Komm zum Pharao“, also uns beide, zusammen sehen. Mit anderen Worten, ein Mensch sollte anfangen und dann wird er sehen, dass er ihn nicht besiegen kann, und das wird dadurch angedeutet, dass Moses Angst hatte, sich ihm zu nähern. Und dann sagte der Schöpfer: „Siehe, Ich bin gegen dich, Pharao“, was bedeutet, dass dann die Hilfe vom Schöpfer kommt. Und worin? Mit einer heiligen Seele, wie im Heiligen Sohar geschrieben steht.

Daraus folgt, dass die Verhärtung des Herzens in den Worten: „Denn ich habe sein Herz verhärtet“, einen Platz für ein Gebet schaffen sollte. Und dieses Gebet ist nicht wie das eines Menschen aus Fleisch und Blut, der um Respekt gebeten werden möchte, damit er respektiert wird. Der Zweck des Gebets ist vielmehr, damit er ein Kli hat, einen Bedarf an der Hilfe des Schöpfers, denn ohne Kli gibt es kein Licht. Und wenn der Mensch sieht, dass er sich selbst in keiner Weise helfen kann, dann hat er Bedarf an der Hilfe des Schöpfers.

Das ist die Bedeutung dessen, was unsere Weisen sagten: „Der Schöpfer begehrt das Gebet der Gerechten.“ Auch hier stellt sich die Frage: „Aber braucht der Schöpfer die Hingabe des Menschen, die er von Ihm erbittet?“ Da es aber Sein Wunsch ist, Seinen Geschöpfen zu nützen, es aber kein Licht ohne ein Kli gibt, begehrt Er das Gebet der Gerechten, denn dadurch offenbaren sie die Kelim [Gefäße], welche Er füllen kann. Daraus folgt, dass, wenn der Mensch sieht, dass er das Böse in ihm nicht überwinden kann, dies wirklich der Zeitpunkt ist, um den Schöpfer um Hilfe zu bitten.

Jetzt können wir verstehen, was der Schöpfer gesagt hat (Exodus 6): „Und Ich will euch zu Mir nehmen als ein Volk, und Ich will euch ein Gott sein; und ihr sollt wissen, dass Ich der Ewige, euer Gott, bin, der euch aus der Last der Ägypter herausgeführt hat.“

In der Massechet Berachot (38a) schreiben unsere Weisen darüber: „‚Der euch aus der Last der Ägypter herausgeführt hat.‘ Die Weisen … So sprach der Schöpfer zu Israel: ‚Wenn Ich euch ausführe, will Ich etwas für euch tun, um euch zu zeigen, dass Ich es bin, der euch aus Ägypten herausgeführt hat, so wie es geschrieben steht: ‚Ich bin der Ewige, euer Gott, der euch herausgeführt hat.'“

Das bedeutet, dass es nicht ausreicht, dass der Schöpfer das Volk Israel aus Ägypten herausführt, dass sie von den Qualen, die sie dort erlitten haben, befreit wurden. Wenn man von der Arbeit des Schöpfers spricht, stellt sich die Frage: „War das nicht genug?“ Nun sind sie aus der Versklavung des Exils befreit worden, nachdem sie dem Schöpfer aufgrund der Herrschaft des Pharaos nicht dienen konnten, und alles, was sie sich aufgebaut haben, egal welche Stellung in der Arbeit, wurde alles in der Erde verschluckt, wie unsere Weisen sagten (Sotah S. 11), „Pitom und Ramses. Rav und Shmuel; einer sagte, ihr Name sei Pitom. Und warum war ihr Name Ramses? Weil sein Kopf zuerst mitroses [zersplittert].“ RASHI interpretiert: „Wenn sie etwas bauten, würde es zersplittert und zusammenfallen. Sie bauten es wieder auf, und es stürzte wieder ein. Und einer sagte: ‚Ihr Name ist Ramses, und warum hieß sie Pitom? Weil das Erste das Erste ist und vom Pi Tehom [Schlund des Abgrunds] verschluckt wurde.'“

Deshalb sehen wir, dass es keinen Streit zwischen Rav und Shmuel über die Fakten gibt, sondern nur über die Interpretation. Die Tatsache war, dass alles, was sie bauten, fallen würde. Das bedeutet, dass jedes Mal, wenn sie für sich selbst irgendein Gebäude in der Arbeit errichteten, die Ägypter kamen, d.h. die fremden Gedanken der Ägypter, und all ihre Arbeit zerstörten. Mit anderen Worten, die ganze Arbeit, die sie mit all ihren Bemühungen, zu überwinden und in der Arbeit der Heiligkeit zu dienen, geleistet hatten, wurde vom Erdboden verschluckt.

So mussten sie jeden Tag von vorn beginnen, und es schien ihnen, als wären sie nie in der Arbeit der Heiligkeit beschäftigt gewesen. Jedes Mal, wenn sie darüber nachdachten, weiterzumachen, stellten sie fest, dass sie nicht nur keine Fortschritte, sondern sogar Rückschritte machten, da in ihrem Verstand immer neue Fragen nach dem „Wer (ist der Schöpfer, auf dessen Stimme ich hören sollte)“ und „Was (bringt euch diese Arbeit)“ in ihren Sinn kamen.

Dementsprechend sollten wir diesen Auszug aus Ägypten als Möglichkeit verstehen, dem Schöpfer ohne die fremden Gedanken der Ägypter zu dienen. Was will uns folglich dieses Verständnis der Worte „Und ihr sollt wissen“ sagen? Dass wir wissen müssen, dass es der Schöpfer ist, der sie aus dem Land Ägypten befreit hat. Doch es gibt noch mehr, worüber wir uns bei der Untersuchung der ägyptischen Sklaverei wundern, als sie harte Arbeiten verrichten mussten, und daraus befreit wurden – also woran hat es ihnen noch gemangelt?

Aber was ist harte Arbeit? Unsere Weisen erklären den Vers: „Alle ihre Arbeiten, die sie ihnen auferlegt haben“ (Traktat Suta 11b). „Rabbi Shmuel Bar Nachmany sagte: ‚Rabbi Jonathan sagte: ‚Sie ersetzten die Arbeit der Männer durch die Arbeit der Frauen, und die Arbeit der Frauen durch die Arbeit der Männer. Und die Ägypter zwangen die Kinder Israels, Ba-Parech [mit Strenge] zu dienen.‘ Rabbi Elasar sagt: „Be Pe Rach [mit einem weichen Mund].“

Wir sollten die “harte Arbeit” für die Heiligkeit verstehen und dabei zwei Unterscheidungen treffen:

Die Handlung, welche „der offenbarte Teil“ genannt wird, den ein Mensch sehen kann und bei dem man nicht sagen kann, dass er sich irrt oder täuscht, da man nicht sagen kann, dass es einen Fehler bei etwas gibt, das sichtbar ist. Er sieht, wenn er Mizwot und Tora studiert, und andere können auch sehen, ob er Tora und Gebote ausführt oder nicht.

Die Absicht. Dies wird „der verborgene Teil“ genannt, da andere die Absicht hinter den Handlungen nicht sehen können. Er kann auch die Absicht in der Handlung nicht sehen, denn mit Absichten ist es möglich, sich selbst zu täuschen und zu betrügen, denn nur in den offensichtlichen Dingen, die „der offenbarte Teil“ genannt werden, kann jeder die Wahrheit sehen. Aber wenn es um die Absichten im Herzen oder die Gedanken im Verstand geht, kann man sich selbst nicht trauen. Daraus folgt, dass dies vor ihm selbst und vor anderen verborgen ist.

Nun können wir die Bedeutung von “harter Arbeit” interpretieren, von der es hieß: „Die Arbeit der Männer durch die Arbeit der Frauen zu ersetzen.“ „Männerarbeit“ bedeutet, dass er bereits ein Gever [Mann] ist, dass er sein Böses überwinden [lehitgaber] und sich mit Tora und Mizwot aktiv beschäftigen kann. Was soll er also tun, wenn er bereits „ein Mann“ genannt wird, d.h. ein Mann des Krieges, der mit seinem Bösen aktiv kämpfen kann? Jetzt ist es an der Zeit, dass er seine Arbeit in der zweiten Unterscheidung beginnt, d.h. im Verborgenen, was die Absicht ist. Er sollte mit anderen Worten von nun an prüfen, ob all seine Handlungen darauf abzielen, dem Schöpfer Zufriedenheit zu geben und nicht zu seinem eigenen Vorteil.

Und was taten die Ägypter, als sie sahen, dass er ein “Mann” war, der in der Lage war, ihre Herrschaft zu verlassen und in die Heiligkeit einzutreten? Sie tauschten ihre Arbeit aus und gaben ihnen die Arbeit der Frauen. Das bedeutet, dass ihre ganze Arbeit in der Arbeit der Frauen bestand, das heißt, die Ägypter brachten sie auf den Gedanken: „Wer braucht schon Absichten? Was zählt, sind die Taten, und hier, bei den Taten, wirst du Erfolg haben, wie du siehst – du bist ein Mensch, du kannst das Böse in dir besiegen und dich mit Tora und Mizwot bis ins kleinste Detail beschäftigen, und du musst dich bemühen, in Tora und Mizwot noch sorgfältiger zu sein.

„Du sollst dich aber nicht mit Absichten beschäftigen! Diese Arbeit ist nicht für dich, sondern nur für einige wenige Auserwählte. Wenn du mit der Arbeit des Gebens beginnst, d.h. bemerkst, dass du alles ausrichten musst, um zu geben, wirst du nicht die Energie haben, die enthüllten Handlungen präzise auszuführen. Dabei wirst du dich selbst nicht betrügen, weil du siehst, was du tust. Deshalb kannst du hier in deinen Handlungen detailgetreu und genau weiterkommen.

„Was aber die Absichten betrifft, so hast du keine wirkliche Überprüfung. Darauf verweisen wir dich zu deinem eigenen Wohl, und denke nicht, Gott bewahre, dass wir dich von der Arbeit der Heiligkeit abbringen wollen. Im Gegenteil, wir wollen, dass du in den Stufen der Heiligkeit aufsteigt.“

Das nennt man: „Ersetzen der Arbeit der Männer durch die Arbeit der Frauen“. Wo sie die Arbeit hätten tun sollen, die den Männern gehört, erklärten sie dem Volk Israel, dass es für sie am besten wäre, die Arbeit der Frauen zu tun, also das, was den Frauen gehört.

„Und die Arbeit der Frauen mit der Arbeit der Männer“ bedeutet, dass diese Menschen nicht die Kraft haben, zu überwinden. Vielmehr: „Sie sind schwach wie eine Frau“, was bedeutet, dass sie schwach im Einhalten von Tora und Mizwot waren und nicht die Kraft hatten, die Gebote zu befolgen und einzuhalten, auch nicht in der offenbarten Form, die „nur in der Handlung“ genannt wird. Und die ganze Arbeit der Überwindung lag nur in der Tat, nicht in der Absicht.

Die Ägypter kamen zu ihnen und ließen sie denken: „Wir wollen eure heilige Arbeit nicht unterbrechen. Im Gegenteil, wir wollen, dass ihr wahre Diener des Schöpfers seid. Mit anderen Worten, wir sehen, dass ihr in der Arbeit der Heiligkeit dienen wollt, deshalb raten wir euch, dass das Wichtigste nicht die Handlung ist, sondern die Absicht. Deshalb, anstatt euch anzustrengen, um in der Handlung zu überwinden, euch daran zu gewöhnen, euren Körper zu überwinden, eine weitere Stunde zu studieren oder eine weitere halbe Stunde zu beten, indem ihr versucht, „Gesegnet sei Er“ und „Gesegnet sei Sein Name“ und „Amen“ zu antworten, ganz zu schweigen von der Wiederholung des Vorbeters. Wer braucht das schon?

„Die Hauptabsicht ist die Absicht um des Schöpfers willen. Darauf müsst ihr all eure Bemühungen konzentrieren. Warum sollte man seine Kraft an unbedeutende Dinge verschwenden? Die Halacha [religiöses Gesetz] sagt zwar, dass ihr all diese kleinen Dinge einhalten müsst, aber diese Arbeit ist nicht für euch; es ist Arbeit für Frauen. Ihr habt Bedarf, euch in der Arbeit der Männer zu beschäftigen. Die Tatsache, dass ihr euch nur mit dem Tun beschäftigen wollt, steht euch nicht zu. Ihr solltet euch in erster Linie auf die Absicht konzentrieren, das heißt, jedes bisschen Energie, das ihr habt, darauf verwenden, dass alles für den Schöpfer ist. Denkt aber nicht eine Minute lang, dass wir prüfen, Gott bewahre, eure Arbeit in der Arbeit des Schöpfers zu unterbrechen. Wir wollen das Gegenteil – ihr sollt auf der Leiter der Heiligkeit aufsteigen und Vollkommenheit erreichen, was bedeutet, dass alle eure Handlungen nur dazu dienen, eurem Schöpfer Zufriedenheit zu geben.“

Und da sie sich auf der Stufe befanden, die „Frauen“ genannt wird, und noch immer nicht die Kraft besaßen, sich zu überwinden, nicht einmal in dem Teil der Handlung – da sie so schwach sind wie die Frauen -, machten die Ägypter ihnen klar, dass das Wichtigste die Absicht liShma [für ihren Namen] ist. Dadurch stellten die Ägypter sicher, dass sie nicht die Kraft haben würden, in der Arbeit der Heiligkeit fortzufahren und zu überwinden.

Es ist so, wie Maimonides sagt, wenn er schreibt (Hilchot Teshuva [Gesetze der Umkehr], Abschnitt Nr. 10): „Die Weisen sagten: ‚Man sollte sich immer mit Tora beschäftigen, auch in Lo liShma [nicht für Ihren Namen], denn von Lo liShma wird man zu liShma [für Ihren Namen] kommen.‘ Deshalb müssen die Kleinen, die Frauen und die Ungebildeten im Allgemeinen gelehrt werden, aus Ehrfurcht zu arbeiten und Belohnung zu empfangen. Wenn sie Wissen erlangen und viel Weisheit erlangen, soll ihnen dieses Geheimnis nach und nach gezeigt werden, und sie müssen mit Leichtigkeit daran gewöhnt werden, bis sie es erlangen und Ihn kennen und Ihm aus Liebe dienen.“

Die Ägypter rieten denjenigen, die unter dem Urteilsvermögen der Frauen standen, nicht den Worten von Maimonides zu folgen. Im Gegenteil, auch wenn sie sich auf der Stufe von Frauen und Kleinen befanden, gaben sie ihnen zu verstehen, dass sie sofort mit der Arbeit an der Absicht liShma beginnen sollten. Damit stellten die Ägypter sicher, dass sie in ihrem Bereich, außerhalb der Kedusha [Heiligkeit], bleiben würden.

Daher wird dies als „harte Arbeit“ bezeichnet, wie Rabbi Shmuel Bar Nachmany schlussfolgert: „Ba-Parech [mit Mühsal] bedeutet BePricha [zerbrechlich/bröckelnd].“ Und RASHI schlussfolgert: „Im Zerbröckeln und Zerbrechen des Körpers und der Hüfte.“ Der Grund dafür ist, dass, wenn man die Arbeit der Männer durch die Arbeit der Frauen und die Arbeit der Frauen durch die Arbeit der Männer ersetzt, es so sein wird, wie wir es erklärt haben, da die Arbeit der Männer darin bestand, die Absicht liShma zu überwinden und voranzukommen, aber sie schwächten sie in dieser Arbeit, weil die Ägypter sich dieser Arbeit widersetzten. Daher mussten sie sich nicht nur bei der Überwindung abmühen, damit sie die Absicht haben konnten, um zu geben, sondern sie hatten noch mehr Arbeit, weil die Ägypter sie glauben machten, dass all diese Arbeit überflüssig sei, dass die Arbeit des Gebens sich nicht auf sie bezog, sondern nur auf einige wenige Auserwählte.

Dies wird als „zweifache Arbeit“ bezeichnet:

1.) die Anstrengung, sich auszurichten, um zu geben, und

2.) sie zu bekämpfen und zu sagen, dass es nicht wahr ist, dass sie liShma erreichen können, und nicht, wie die Ägypter sagten, dass sie Frauenarbeit machen sollen. Und das war die ganze Absicht der Ägypter, um sie daran zu hindern, sich der Arbeit des Gebens zu nähern.

Außerdem ersetzten sie die Arbeit der Männer durch die der Frauen, die, wie wir sagten, wertlos ist, weil sie Tora und Gebote nur in der Tat halten. Das bedeutet, dass sich ihr ganzer Krieg gegen den Trieb nur um die Handlung dreht, und nicht, wie Maimonides sagt, dass die Arbeit der Frauen nur darin bestehen sollte, Dinge zu tun und sie nicht zu lehren, dass sie liShma beabsichtigen müssen.

Deshalb war es für sie eine harte Arbeit, als die Ägypter kamen und ihnen sagten, sie müssten die Arbeit der Männer tun, d.h. die Absicht zu geben:

1.) Was liShma betrifft, so seid ihr völlig unfähig dazu.

2.) Die Überwindung des Körpers und die Einhaltung der praktischen Mizwot war für sie schwieriger, bevor die fremden Gedanken der Ägypter kamen und sie denken ließen, dass die Ausführung der Mizwot ohne Absicht völlig wertlos sei und die Bedeutung der Tora und der Mizwot in lo liShma erniedrigten. So wurde nun durch die Ägypter die Arbeit in der Form der Frauen entwürdigt, und dies verursachte ihnen harte Arbeit, wie es gesagt wurde, dass es das Brechen des Körpers und der Hüfte ist.

Aus all dem folgt, dass es drei Bedeutungen des Wortes Parech [Mühsal/schwere Arbeit] gibt, und doch gibt es keinen Widerspruch zwischen der einen und der anderen Interpretation. Vielmehr waren alle drei Dinge vorhanden, und jeder schlussfolgerte nach seinem eigenen Thema:

In der ersten Auslegung von BeParech sagt Rabbi Elasar, es sei „in Pe Rach [weicher Mund]“.

Rabbi Shmuel Bar Nachmany sagt „in Pericha„, was „brechen“ bedeutet.

Rabbi Shmuel Bar Nachmany: „Rabbi Jonathan sagte: ‚Sie haben die Arbeit der Männer durch die Arbeit der Frauen ersetzt, und die Arbeit der Frauen durch die Arbeit der Männer.'“

Sie alle schlussfolgern jedoch, dass hartes Arbeiten Pricha [Zertrümmerung] bedeutet, also das Zerbrechen des Körpers. Und der Grund, warum es so harte Arbeit war, dass sie diese Arbeit „Arbeit, die den Körper und die Hüfte bricht“ nannten, ist, dass sie die Arbeit der Männer durch die Arbeit der Frauen und die Arbeit der Frauen durch die Arbeit der Männer ersetzten. Das verursachte ihnen die schwere Arbeit.

Doch warum hörten sie auf die Ansichten der Ägypter? Weil sie mit Pe Rach [einem weichen Mund] zu Israel sprachen, das heißt, die Gedanken der Ägypter kamen mit einem weichen Mund zu Israel. Das heißt, alles, was sie ihnen sagten, sollte sie nicht davon abbringen, dem Schöpfer zu dienen, Gott bewahre. Im Gegenteil, sie wollten sie anleiten, erfolgreich auf den Wegen des Schöpfers zu wandeln, damit sie nicht vergeblich Zeit verschwenden, was bedeutet, dass sie keinen Fortschritt in der Arbeit der Heiligkeit sehen würden. Und da sie mit einem weichen Mund angesprochen wurden, war es für sie schwer, diese Gedanken zu überwinden.

Das deutet darauf hin, dass er, wenn er sagt, dass sie die Arbeit der Männer durch die der Frauen ersetzten, erklärt, warum sie auf die Ägypter hörten. Die Antwort ist, wegen des Parech – dass sie zu Israel mit Pe Rach [einem weichen Mund] sprachen. Aus den beiden oben genannten Gründen kamen sie also, um in der harten Arbeit zu arbeiten, wie Rabbi Shmuel Bar Nachmany sagt: Parech bedeutet Arbeit der Pricha [Zerbrechen], also Arbeit, die den Körper bricht.

Dementsprechend sollten wir verstehen, warum es für das Volk Israel nicht ausreicht, dass der Schöpfer sie aus Ägypten, aus ihrer Versklavung herausgeführt hat, damit sie sich mit Tora und Mizwot beschäftigen konnten, jeder nach seiner Erlangung, und die Klipa Ägyptens hatte nicht die Kraft, ihrer Arbeit zu widerstehen.

In der Tat, wie groß ist das Wunder, und wer kann die Bedeutung dieser Sache ermessen? Wenn ein Mensch die Menge an Leiden und Qual betrachtet, die er im Exil unter der Versklavung des Pharao, des Königs von Ägypten, empfindet, und das Ausmaß der Dunkelheit von Pitom und Ramses, die er in seinem Herzen annimmt und die er baute.

Und nun wurden die Tore der Klipa von Ägypten auf einmal vor ihnen geöffnet und sie kamen unter ihre eigene Herrschaft. Das bedeutet, dass sie sich nun ohne Unterbrechung mit Tora und Mizwot beschäftigen konnten, wie sie wollten. Welche Freude und welches Hochgefühl bringt es einem Menschen, wenn er die Zeit der Dunkelheit mit der Zeit der Erleuchtung vergleicht. Es ist so, wie es heißt: „Er, der zwischen Dunkelheit und Licht trennt.“

Nach dem oben Gesagten sollten wir die Notwendigkeit verstehen, zu wissen, dass nur der Schöpfer sie von den Lasten der Ägypter befreit, wie unsere Weisen sagten: „Wenn ich euch ausführe, werde ich etwas für euch tun, um euch zu zeigen, dass ich es bin, der euch aus Ägypten herausgeführt hat, wie es geschrieben steht: ‚Ich bin der Ewige, euer Gott, der euch aus der Last der Ägypter herausgeführt hat.'“

Die Sache ist die, dass wir uns immer an das Ziel erinnern müssen, das wir erreichen müssen. Und da es das Ziel der Schöpfung ist, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, ist unser Ziel, die Freude und den Genuss zu empfangen, die Er für uns vorgesehen hat. Aber für die Korrektur, Dwekut [Anhaftung] genannt, bei der es um die Gleichwertigkeit der Form geht, müssen wir arbeiten, um die Gefäße des Gebens zu erhalten.

Doch das ist nur die Korrektur der Schöpfung , nicht die Ganzheit. Ganzheitlichkeit bedeutet, den Schöpfer zu kennen, die Tora zu kennen und zu erlangen, die „die Namen des Schöpfers“ genannt wird.

Dementsprechend reicht es nicht aus, dass wir bereits die Kraft haben, Tora und Mizwot ohne Störungen zu halten, denn dies ist nur eine Korrektur, nicht das vollkommene Ziel. Das vollkommene Ziel ist es, die Erkenntnis der Tora zu erlangen, wie in: „Die Tora, Israel und der Schöpfer sind eins.“ Deshalb sagten unsere Weisen: „Das ist es, was der Schöpfer zu Israel gesagt hat: ‚Und ihr sollt wissen, dass ich der Ewige, euer Gott, bin, der euch herausgeführt hat‘, ich und nicht ein Bote.“ Das bedeutet, dass jeder Einzelne den Schöpfer kennen lernen soll, und das nennt man „Tora„, die Namen des Schöpfers.

Die großen Kabbalisten bis Baal HaSulam

Schlüsselfiguren in der Geschichte der Kabbala

aus: Die verborgene Weisheit der Kabbala

Vom ersten Gedanken zum ersten Menschen

Die Geschichte der Kabbala entspricht der Geschichte der Schöpfung. Der Schöpfungsgedanke lässt die Welt entstehen. Der Schöpfungsgedanke wird als Wurzelphase oder Phase Null bezeichnet. Phase Null erzeugt vier weitere Phasen, die dann die spirituelle Welt Adam Kadmon (der Erste Mensch) erschaffen. Aus Adam Kadmon entstehen vier weitere spirituellen Welten mit den Namen Azilut, Briah, Yetzira, und Assiya.

Am Ende der Welt Assiya findet sich der „Punkt dieser Welt“, welcher sich in das materialisierte, was Sie und ich unter Universum verstehen. Innerhalb unseres Universums existiert eine Galaxie mit dem Namen „Milchstraße“, und in dieser Galaxie gibt es den kleinen Planeten Erde. Die Entwicklung der Erde von der feurigen Lava bis zum Abkühlen der Meere, dem Auftürmen der Berge und dem Zerfallen der Landmassen in die Kontinente dauerte viele Millionen Jahre.

Es ist die physische Entwicklung, die mit der Entwicklung der spirituellen Wurzelphase parallel verläuft. Als sich die Erde abkühlte, entwickelte sich das pflanzliche Leben, welches fortan für mehrere Millionen Jahre den Globus beherrschte. Später erschienen die ersten Tiere.

Das letzte Tier der Evolution, Sie werden es bereits erraten haben, war der Mensch. Der Mensch tauchte zum ersten Mal vor mehreren Zehntausenden Jahren auf. Zuerst lebten die Menschen wie Tiere und ernährten sich von dem, was gerade verfügbar war. Allmählich entwickelte sich der Mensch weiter und wurde zum ersten Geschöpf, das sich Fragen über die Herkunft seiner eigenen Existenz stellte: Adam. Ja, dieser Adam. Aus diesem Grund wird Adam von Kabbalisten als die erste Person bezeichnet, welcher die Spiritualität erreichen wollte, um die Quelle seiner eigenen Existenz zu ergründen.

Wenn Sie auf diese kurze Geschichte der Evolution zurückblicken, stellen Sie vielleicht fest, dass es immer fünf Phasen gibt, bevor eine große Veränderung auftritt. Kabbalisten beschreiben diese fünf Phasen als die fünf spirituellen Welten und fünf Phasen in der physischen Welt: unbelebt, pflanzlich, tierisch, menschlich und spirituell.

Praxistipp:

Wenn wir über die Entwicklung vom Leblosen über das Pflanzliche, Tierische bis hin zum Menschen sprechen, denken wir automatisch an Darwin oder die aus unseren Glaubenssystemen entspringenden Schöpfungsinterpretationen. Aber Sie sollten wissen, dass gemäß der Kabbala der einzige Grund für das Hervortreten einer neuen Entwicklungsstufe die Vollendung der vorherigen Stufe ist. Wenn eine Phase vollendet wird, ist dies der Antrieb für das Erscheinen einer neuen Stufe.

Adam

Adam, der Lebensgefährte von Eva und vorübergehende Bewohner des Gartens Eden, markiert das Ende der Evolution und damit den Beginn der Spirituelle Phase. In Kabbala wird Adam als die Wurzelphase der menschlichen Spiritualität betrachtet. Deshalb wird er auch Adam haRishon – der „Erste Mensch“ genannt.

Adam war auch der erste Mensch, der ein Kabbalabuch schrieb: HaMalaach Raziel (Der Engel des Geheimnisses Gottes), ein kleines Buch, das einige Zeichnungen und Tabellen enthielt. (Obwohl die Kabbalisten diese Arbeit Adam zuschreiben, gibt es keinen schriftlichen Beweis, dass er tatsächlich dessen Autor ist). Der Name HaMalaach Raziel kommt aus den hebräischen Wörtern Malaach (Engel), Raz (Geheimnis), und El (Gott). HaMalaach Raziel offenbart uns die Geheimnisse des Schöpfers.

Die kabbalistische Tradition besagt, dass Adam HaMalaach Raziel vor mehr als 5.769 Jahren schrieb. Adam verwendete Allegorien und Metaphern, um uns zu erzählen, wie er fühlte, dass er in zwei Welten, der irdischen und der spirituellen, lebte. Er fühlte die gesamte Höhere Existenz, aber er konnte sie nicht so beschreiben, dass wir es heute verstehen könnten. Er empfand es gefühlshaft und schilderte es uns so gut er konnte.

Wenn Sie in HaMalaach Raziel lesen, ist es offensichtlich, dass der Autor kein unzivilisierter, ungebildeter Mammutjäger war. Adam war ein Kabbalist eines hohen Grades, welcher die grundsätzlichen Geheimnisse der Entwicklung auf seiner spirituellen Reise entdeckte. Er studierte die Höhere Welt, in der sich unsere Seelen vor ihrem Abstieg in diese Welt befanden und wohin sie nach dem körperlichen Tod zurückkehren. Entsprechend Adams Erkenntnis vereinigen sich diese Seelen in eine Seele und bauen etwas, das wir „Mensch“ nennen, von dem wir aber nur noch Bruchstücke sind. In Kapitel 8 erfahren wir mehr darüber, wie dies funktioniert.

Tipps und Tricks:

Kabbalistische Bücher sind voll gepackt mit bildhaften Beschreibungen von Eseltreibern bis zu fliegenden Türmen. Infolgedessen können wir uns leicht zu Schlussfolgerungen verleiten lassen, dass es Welten gibt, wo diese Dinge tatsächlich auf physischem Niveau geschehen. Sie tun es nicht. Alle Geschichten in der Kabbala beschreiben die Verbindung des Menschen mit dem Schöpfer, seine Stufe des Altruismus und die Anstrengungen, ein Altruist zu werden. Daher ist es für Sie wichtig, mit einem Lehrer zu studieren, der Ihnen die richtigen Erklärungen geben kann und Sie auf die Erde zurückholt.

Abraham

Abraham kam 20 Generationen nach Adam und war der erste, der „organisierte Kabbalaunterrichte“ abhielt. Er staunte über die Wunder der menschlichen Existenz, stellte sich Fragen über den Schöpfer und entdeckte so die Höheren Welten.

Abraham übermittelte seine Methode zur Erkenntnis der Höheren Welten an die folgenden Generationen. Auf diese Weise wurde Kabbala über viele Jahrhunderte von Lehrer zu Schüler übertragen. Jeder Kabbalist fügte seine einzigartige Erfahrung und Persönlichkeit dieser Sammlung von Erkenntnissen hinzu.

Abraham lebte in Mesopotamien (dem heutigen Irak) und wie alle Einwohner betete er die Sonne, den Mond, die Steine und die Bäume an. Doch eines Tages fragte er sich: „Wie wurde die Welt geschaffen?“ „Warum dreht sich alles um uns?“ und „Was ist der Sinn des Lebens?“ Es muss tatsächlich eine Bedeutung im Leben geben, einen Anfang, ein Ende, eine Ursache und deren Wirkung. Es muss eine Kraft geben, die alles in Bewegung bringt! Abraham stellte sich jene Fragen, sah und fühlte schließlich durch das Bild unserer Welt dasselbe wie Adam, dass er nämlich gleichzeitig in zwei Welten lebte, in der spirituellen und der materiellen.

Ja, es waren immer dieselben Fragen, die der Kabbala zu ihrem heutigen Stellenwert verhalfen.

Wie all die Kabbalisten nach ihm schrieb Abraham über seine Eindrücke. Sein Buch Sefer Yetzira (Das Buch der Schöpfung) ist ein weiterer wichtiger Text nach HaMalaach Raziel. Sefer Yetzira ist im Vergleich zu vielen anderen Kabbalabüchern aber ein eher kurzer Text. Abraham schrieb dieses Buch nicht, um über die Erkenntnis der Höheren Welten zu lehren, sondern um jene spirituelle Gesetze zu skizzieren, die er über der spirituellen Welt erfasste.

Die Kabbalisten betrachten dieses Buch als schwer verständlich, weil es für Menschen geschrieben wurde, die vor Tausenden von Jahren lebten; damals waren die Seelen nicht so grob, wie sie es heute sind. Sie konnten das Buch trotz seines geringen Umfangs verstehen. Heute brauchen wir dafür einen viel ausführlicheren und erklärenden Text. Es ist auch der Grund, warum Baal HaSulam Kommentare zum Buch Sohar und Baum des Lebens schrieb.

Abraham verbreitete seine Kenntnisse über die Spiritualität. Es steht geschrieben, dass er vor seinem Zelt saß und die Menschen hinein bat. Dort sprach er über die jenseitige Welt und seine Erfahrungen. Schließlich wurden die Gäste, die Abraham in sein Zelt eingeladen hatte, zur ersten „Studiengruppe“ in der Geschichte der Kabbala.

Moses

Der Name Moshe (Moses) kommt aus dem hebräischen Wort Moshech (das Ziehen), wie das Herausziehen aus dieser Welt – dem Vergänglichen – dem von der Zeit Abhängigen. Moses wurde befohlen, seine Erkenntnisse schriftlich zu veröffentlichen und Lernzentren zu gründen.

Moses hatte 70 Schüler, und Yehoshua Ben Nun (Joshua, Sohn des Nun) war derjenige, der ihm nachfolgte. Moses tat mehr als die Höhere Welt nur zu erforschen. Er beschäftigte sich auch mit der praktischen Umsetzung seiner Erkenntnisse wie zum Beispiel dem Auszug aus Ägypten. Durch seine Weisheit und mit Hilfe der Höheren Kräfte, die er von Oben empfing, brachte er die Menschen Israels aus dem Exil.

Danach schrieb er ein Buch, mit Hilfe dessen jeder Mensch die Höhere Welt „erobern“ konnte. Man konnte Ägypten geistig verlassen und aufhören, Götzen anzubeten. Man bekam Zugang zum spirituellen Israel – Azilut, einer Welt der Ewigkeit und Ganzheit.

In der Tora (Fünf Bücher Moses) – der Name beinhaltet Or (hebräisch Licht) findet der Mensch Mittel für seinen Fortschritt in der spirituellen Welt; denn jeder Mensch ist fähig, das gesamte Bild der Schöpfung selbst zu enthüllen. Sie können das gewünschte Ergebnis und das endgültige Ziel erreichen, indem Sie einfach nur lesen und die Anweisungen richtig deuten. Damit sind Sie in der Lage, die spirituelle Stufe Moses zu erreichen.

Rashbi (Rabbi Shimon Bar Yochai)

Das Buch Sohar (Das Buch des Glanzes) ist das nächste und wahrscheinlich berühmteste Werk in der Kabbala und wurde von Rabbi Shimon Bar Yochai (der „Rashbi“) um das Jahr 150 v. Ch. geschrieben. Rashbi war ein Schüler von Rabbi Akiva (40 – 135 v. Ch.), welcher in erster Linie wegen seiner Ausführungen betreffend die Regel „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ berühmt wurde.

Rabbi Akiva erlitt ein grausames Schicksal. Er und mehrere seiner Schüler wurden gefoltert und von den Römern getötet, da sich diese durch Akivas Kabbala Unterrichte bedroht fühlten. Sie zogen ihm die Haut ab und schälten seine Knochen mit einem Eisenstriegel, den sie für gewöhnlich für ihre Pferde verwendeten.

Leckerbissen

Akademiker und Kabbalisten sind sich uneinig über die Herkunft des Sohar. Kabbalisten führen den Sohar auf Rabbi Shimon und die Akademie von Rabbi Moshe de Leon aus Spanien (13. Jhdt.) zurück. Baal HaSulam stellt klar fest, dass Der Sohar von der höchsten spirituellen Stufe geschrieben wurde. Nur eine so entwickelte Seele wie Rabbi Shimon, und nicht ein Kabbalist der Stufe von Moshe De Leon könne es geschrieben haben, obwohl auch letzterer ein respektierter Kabbalist war. Baal HaSulam sagte sogar, dass Der Sohar von einer solch hohen Stufe aus geschrieben wurde, dass es ihn nicht überraschen würde, dass Moses selbst ihn schrieb.

In der Höhle

Eine Plage tötete fast alle 24.000 Studenten Rabbi Akivas. Kabbalisten sahen in dieser Plage die Auswirkungen ihres wachsenden Egoismus, der sie zum grundlosen Hass führte. Das war das Gegenteil der Regel ihres Lehrers „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“

Rabbi Akiva bevollmächtigte Rabbi Shimon Bar Yochai, die zukünftigen Generationen Kabbala zu lehren. Rashbi zog sich mit einer Handvoll Schülern, die die Plage überlebt hatten, vor den Römern in eine Höhle zurück. Sie lebten dort viele Jahre lang und nach der Überlieferung entstand dort das Buch Sohar.

Nach 13 Jahren hatten sie gehört, dass die Römer nicht mehr nach ihnen suchten und traten aus der Höhle hervor. Danach versammelte Rabbi Shimon Bar Yochai noch weitere acht Männer um sich und begab sich zu einer kleinen Höhle in Meron, einem Dorf im nördlichen Israel. Mit der Hilfe seines Sohns und der anderen acht Männer schrieb Rabbi Shimon Bar Yochai die Krönung aller Kabbalabücher, das Buch Sohar, um es sofort nach seiner Fertigstellung wieder zum Verschwinden zu bringen.

Rashbi schrieb den Sohar nicht selbst; er diktierte das Buch Rabbi Aba, der es auf solche Art und Weise zu verfassen wusste, dass nur diejenigen, die des Verstehens würdig waren, es erfassten. Nachdem der Sohar fertig war, sahen Rashbi und seine Schüler, dass die Menschen noch nicht für den Inhalt bereit waren, und sie versteckten das Buch, bis die Zeit reif würde. Viele berühmte Kabbalisten behaupten, dass dieser Zeitpunkt nun gekommen sei. Und tatsächlich ist die Nachfrage nach dem Sohar heute größer denn je.

Leckerbissen

Der Sohar verschwand für Hunderte von Jahren, bis er von Arabern entdeckt wurde, die seine Seiten zum Einpacken von Fisch auf den Markt verwendeten. Rechtzeitig wurde er von einem hungrigen Kabbalisten entdeckt.

Frühes Wiederauftauchen

Das Buch wurde also rein zufällig wiedergefunden. Es fiel in die Hände des Kabbalisten Rabbi Moshe De Leon, der es behielt und es im Geheimen studierte. Als er starb, verkaufte seine Frau das Buch, um ein bisschen Geld zu verdienen (über die Wichtigkeit dieses Buches hatte ihr Mann wohl nichts gesagt). Das ist auch der Grund, warum der Sohar häufig Moshe De Leon zugeschrieben wird, obwohl er selbst ihn Rashbi zuschrieb.

Der Sohar selbst stellt fest, dass er für jene Zeit geschrieben wurde, wenn chutzpah (Frechheit) steigt und die Generation das Gesicht eines Hundes trägt. Als bekannte Kabbalisten wie der Vilna Gaon, Baal HaSulam und andere in die Zukunft sahen, erklärten sie die gegenwärtige Generation als diejenige, auf den sich der Sohar bezog. Verständlicherweise meinten sie dies nicht als Kompliment.

Rabbi Isaac Luria (Der ARI)

Die Periode des „ARI“ (Rabbi Isaac Luria) ist für die Kabbala unserer Generation äußerst wichtig. Der ARI verkündigte den Anfang eines Zeitabschnittes, in der die Massen öffentlich Kabbala studieren würden.

Bis zur Ankunft des ARI war die Studienmethode des Ramak (Rabbi Moshe Cordovero) von Safed vorherrschend. Es war eine Methodik, durch die ein Kabbalist die Höhere Welt auf einfache Weise und fast intuitiv erfuhr.

Als der ARI nach Safed kam, war klar, dass sich die Zeiten geändert hatten. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts entwickelte sich die Welt langsam in Richtung Wissenschaft und Industrie. Der ARI begriff, dass das Kabbalastudium nach einer neuen und systematischeren Methode verlangte, den Bedingungen eines neuen und wissenschaftlicheren Zeitalters entsprechend. Nicht alle hatten so enthusiastisch zugestimmt, aber sogar der Ramak selbst, bis dahin der vorherrschende Kabbalist seiner Zeit, gab seine eigene Methode auf und übernahm den neuen Weg von ARI. Viele runzelten die Stirn, aber der 36 jährige ARI wusste, was die Generation brauchte, und der Ramak erkannte dies ebenfalls an.

Eine Methode zur passenden Zeit

Rabbi Isaac Luria wurde 1534 in Jerusalem geboren. Als sein Vater starb, war er noch ein Kind. Seine Mutter brachte ihn nach Ägypten, wo er im Haus eines Onkels aufwuchs. In Ägypten trieb er zwar Handel, aber er widmete den größten Teil seiner Zeit dem Studium der Kabbala. Eine Legende besagt, dass er sieben Jahre lang in Einsamkeit auf der Insel Roda auf dem Nil lebte, wo er den Sohar, die Bücher der ersten Kabbalisten und die Schriften des Ramak studierte.

Der ARI kam 1570 nach Safed in Israel. Trotz seiner Jugend begann er sofort, Kabbala zu unterrichten. Eineinhalb Jahre lang brachte sein Schüler, Rav Chaim Vital, die Antworten auf viele der Fragen, die während seiner Studien entstanden, zu Papier. Tatsächlich schrieb der ARI nichts selbst. „Die Schriften des ARI“ sind eigentlich die Niederschriften von Chaim Vital während seines Studiums mit seinem Meister.

Die wichtigen Arbeiten von ARI schließen Den Baum des Lebens, Mavo She’arim (Eingang zu den Toren), Sha’ar HaKavanot (Das Tor der Absichten), und Sha’ar HaGilgulim (Das Tor der Reinkarnation) ein. Das Highlight der Methode von ARI liegt in ihrer systematische Ordnung, die für das bevorstehende Zeitalter der wissenschaftlichen und industriellen Revolution passend war.

Heute ist die „Lurianische Kabbala“ die Hauptstudienmethode der Kabbala, da sie an die Seelen der heutigen Menschheit angepasst ist. Der ARI starb 1572 als junger Mann an einer akuten Erkrankung.

Die Schriften der Kabbala werfen ein einzigartiges Licht auf die Geschichte und man kann sagen, dass sie eine Geschichte des Lichtes des Schöpfers beinhalten. Während einer langen Zeit war die Kabbala jedoch verborgen, sie wurde im Verborgenen studiert, abseits der Öffentlichkeit. Es war eine Privatangelegenheit und meistens sogar geheim.

Mit den Vorhersagen des Sohar und den Arbeiten des ARI war die Kabbala dafür bestimmt, die gesamte Menschheit zu erleuchten. Dieses Unterfangen setzte Rabbi Yehuda Ashlag fort, der, wie das nächste Kapitel zeigt, das Studium der Kabbala für mehr Menschen denn je öffnete.

Zusammenfassung

  • Die Entwicklung gemäß der Kabbala besteht aus fünf Phasen.
  • Adam war der erste Kabbalist und es wird gesagt, er sei der Autor des Buches Der Engel des Geheimnisses Gottes.
  • Abraham rief durch seine Unterrichte die erste „Kabbala Gruppe“ ins Leben und schrieb Das Buch der Schöpfung.
  • Moses ist die Kraft, die uns aus dem Egoismus in die Spiritualität zieht. Er schrieb Die Tora (Pentateuch).
  • Das bahnbrechende Buch in der Kabbala, der Sohar, sagte sein eigenes Wiederauftauchen am Ende der Zeit voraus. Kabbalisten sagen, dass das Ende der Zeit nun angebrochen sei.
  • Der ARI entwickelte den wissenschaftlichen Ansatz, Kabbala zu unterrichten. Er ist für sein Buch Der Baum des Lebens berühmt.

 

Das Wesen der Religion und ihr Ziel (ed.)

Von Rav Yehuda Ashlag

Hörbuchversion: Das Wesen der Religion und ihr Ziel

In diesem Artikel möchte ich drei Fragen beantworten:

  1. Worin besteht das Wesen der Religion?
  2. Wird ihr Ziel in dieser Welt oder in der zukünftigen Welt erreicht?
  3. Ist das Ziel der Religion das Wohl des Schöpfers oder das Wohl der Geschöpfe?

Auf den ersten Blick wird sich der Leser über meine Worte wundern und diese drei Fragen nicht verstehen, die ich als Thema für diesen Artikel wählte. Denn wer weiß denn nicht über Religion Bescheid und kennt das Konzept von Belohnung und Bestrafung, das sich hauptsächlich auf das Leben nach dem Tod bezieht? Geschweige denn die dritte Frage. Alle wissen, dass sie auf das Wohl der Geschöpfe ausgerichtet ist – sie zu Erfüllung und Glück zu führen. Und was kann man dem noch hinzufügen? Weiterlesen

224-255, Bereshit. Die Schöpfungsgeschichte

Das Buch Sohar. Fünf Arten gemischter Vielzahl

224) Es gibt fünf Arten von gemischter Vielzahl: Nefilim, Mächtig, Anakim, Refaim und Amalekim. Ihretwegen fiel das klein Hej von seinem Platz, von Bina. Es steht geschrieben: „Der HERR hat einen dem anderen gegenüber gemacht.“ Da es daher fünf Bchinot KaChaB TuM in Kedusha sind, sind sie demnach auch ihr Gegenüber in den Klipot. Diese sind fünf Arten gemischter Vielzahl, deren Akronym Nega Re ist [gemeint ist „böses Übel] oder Oneg Ra [die gleichen Buchstaben in anderer Reihenfolge, und das Böse wird in Freude umgekehrt]. Diese fünf Arten von gemischter Vielzahl sind in Israel vermischt und veranlassten sie zu sündigen, in welchem Fall das kleine Hej von seinem Platz fiel, von seiner Schmälerung in Bina. Weiterlesen

189-198, Bereshit. Die Schöpfungsgeschichte

189) Das Shabbatgebet ist Almosen für die Armen, wie wir erfahren: “Sonne am Shabbat, Almosen für die Armen.“ Seir Anpin wird „Die Sonne“ genannt. Am Shabbat hat er einen Siwug Panim be Panim mit Nukwa, wie die oberen AwI und dann empfängt Bchina Gimel der Nukwa, ihre Malchut, auch ihren Überfluss, obwohl nicht weil sie dann vollendet ist in und von sich selbst, denn sie ist vor dem Ende der Korrektur nicht vollendet. Sondern vielmehr, weil der Überfluss aufgrund der am Shabbat leuchtenden, vollendeten Lichter von AwI, Bchina Gimel erreicht, obwohl sie nicht dazu geeignet ist. Weiterlesen

256-289, Bereshit. Die Schöpfungsgeschichte

Das Buch Sohar. Ein Fluss kommt aus Eden

256) “Und ein Fluss kommt aus Eden”. Es ist sicher, dass es keine fremden Klipot in dem oberen Baum des Leben, Seir Anpin de Azilut gibt, wie darüber geschrieben steht „Kein Übel wird dich befallen.“ Es ist so, weil die Klipot in der Welt von Beria beginnen, unter Azilut, aber im Baum unter der Welt von Beria gibt es fremde Klipot, und dieser Baum ist im Garten Eden von Seir Anpin unten, Seir Anpin der Beria, gepflanzt und der Baum, der dort ist, heißt Chanoch [Enoch] oder Matat. Weiterlesen

290-313, Bereshit. Die Schöpfungsgeschichte

Das Buch Sohar. Schlechte Mischungen

290) „Und sie hörten die Stimme des Herrgottes, der im Garten wandelte“ deutet auf Israel, als sie sich dem Empfang der Tora am Berg Sinai näherten wie geschrieben steht: „Hat irgendein Volk die Stimme des Herrn aus der Mitte des Feuers sprechen gehört, wie ihr sie gehört habt, und überlebt?” Aber die vermischte Vielzahl konnte die Stimme Gottes nicht hören und starb. Diejenigen der vermischten Menge, die übriggeblieben und nicht starben, sagten später zu Moses: „Und lass‘ Gott nicht mit uns reden, damit wir nicht sterben.“ Sie verursachten, dass sie die Tora vergaßen, indem sie Israel dazu veranlassten, die Sünde mit dem Kalb zu begehen. Diese vermischte Vielzahl sind die Völker der Erde, von denen geschrieben steht: „Verflucht ist, der mit einem Tier liegt”, weil sie aufseiten der Schlange sind, von der man sagt: „Verflucht bist du mehr als alle Tiere.”

291) Aber es gibt in Israel einige schlechte Mischungen, genannt ”Biester” und “Tiere.” Aber es gibt Mischungen seitens der Schlange, und es gibt eine Mischung seitens der  götzendienenden Völker der Welt, die wie Tiere und Biester des Feldes sind. Und es gibt auch vermischte Menge seitens der Schädiger, welche die Seelen der Bösen sind; weil die Seelen der Bösewichter wirklich die Schädiger der Welt sind. Es gibt auch eine vermischte Vielzahl von Dämonen und Geistern und Lilit.

Sie sind alle mit Israel vermischt. Jedoch gibt es unter ihnen keinen so verflucht wie Amalek, welcher die böse Schlange und ein anderer Gott ist. Er ist derjenige der den ganzen Inzest in der Welt offenbart, was bedeutet, er ist die Wurzel der Klipa, die den Inzest in der Welt hervorbringt. .Er ist ein Mörder, von dem sich Morden in die Welt ausdehnt. Seine Gefährtin ist der Trank des Todes des Götzendienstes. Dadurch dehnen sich die  drei schweren Vergehen – Inzest, Blutvergießen und Götzendienst – von der Klipa von Amalek aus, welcher die Schlange und ein anderer Gott ist.

Sie werden alle als SaM angesehen. Aber es gibt viele Arten von SaM,  und sie sind nicht alle gleich. Aber dieser SaM aufseiten der Schlange ist der am meisten verfluchte.

292) “Und der Herr Gott rief den Menschen und sagte zu ihm „“Wo bist du?”.“ Im Vers „Und sagte zu ihm“ wo bist Du?“ deutet der Schöpfer auf Adam HaRishon, dass der Tempel zerstört werden musste und dass darum getrauert wird, „wie“, wie geschrieben steht „Wie einsam sitzt…“[Eicha bedeutet beides „wie“ und „wo bist du“]. Es ist so, weil Eicha die Buchstaben Alef-Yud- Chaf-Hej, wobei Chaf-Hej der Name der Shechina ist, die im Tempel war, und Alef-Yud bedeutet „wo“, wie es geschrieben steht „Wo ist dein Bruder Abel?“ Folglich wird nach der Zerstörung über die Shechina, Eicha [Alef-Yud Chaf-Hej] wo ist die Shechina nun, die Chaf-Hej genannt wird, gesagt.

In Zukunft wird der Schöpfer alle Arten von Übel aus der Welt ausmerzen, wie geschrieben steht „Er wird den Tod auf ewig verschlingen.“ Der Tod ist die Wurzel allen Übels. Wenn der Tod annulliert wird, dann wird auch jedes Übel annulliert und alles wird an seinen Platz zurückkehren, wie vor der Sünde des Baumes der Erkenntnis, aus dem der Tod und alle Arten von Übel kamen, wie geschrieben steht „An diesem Tag werden der Herr Eins und Sein Namen Eins sein.“

Die Korrektur der unteren Welt aus der oberen Welt.

293) Jeder Schlomo [Salomon], der im Lied der Lieder erwähnt wird, bedeutet ein König, dass Shalom [Friede] ihm, Seir Anpin, gehört. Wenn wir nur „König“ sagen und nicht „König Salomon“, bedeutet es Nukwa de Seir Anpin, Malchut. Der untere König ist im oberen König eingeschlossen, und die Sache ist die, dass der untere den oberen erbt und beide werden eins.

Was den König trennt, dass Friede ihm von der Nukwa gehört – nur, “der König“ – ist, dass der untere König, Nukwa nur existiert, wenn sie zum oberen König, Bina, aufsteigt, da die Nukwa selbst Mochin nicht empfangen kann. Vielmehr durch den Aufstieg von Nukwa zur Nina, erbt die untere, Nukwa, die obere, Bina, da die Mutter ihrer Tochter ihre Kleider leiht und sie mit ihrem Schmuck ausstattet. Somit heißen Bina, wie auch Seir Anpin, der sich von Bina ausdehnt, „Der König, dem Friede gehört.“ Also dehnt sich der ganze Frieden von Nukwa, ihren Kelim und Mochin sich von Bina und Seir Anpin, weil Bina und Nukwa durch den Aufstieg von Nukwa zu Bina eins werden und Nukwa kann die gleichen Mochin wie Bina empfangen.

Dann wird Nukwa “Haus genannt”, da sie dadurch, dass sie die Mochin des Leuchtens von Chochma von Bina empfangen hat, „ein Haus“ genannt wird, wie geschrieben steht „In Weisheit (Chochma) soll ein Haus gebaut werden.“ Dies bedeutet, dass Nukwa nur „Haus“ genannt wird, wenn sie Chochma besitzt. Es steht geschrieben König Salomon machte sich eine Sänfte.“ Eine Sänfte ist die Korrektur der unteren Welt, der Nukwa, von der oberen Welt, Bina. Das heißt, wenn sich die Angelegenheit auf die Nukwa in ihrer Korrektur durch Bina bezieht, dann wird sie „eine Sänfte“ genannt.

294) Bis der Schöpfer die Welt erschuf, war Sein Name darin verborgen, und Er und Sein Name, der darin verborgen ist, waren eins. Sein Name ist Malchut, die—vor der Schöpfung—in Ejn Sof eingeschlossen und verborgen war, ohne irgendeine Enthüllung oder Erkenntnis. Zu dieser Zeit waren Er und Sein Name, der darin verborgen ist, eins. Nichts wurde enthüllt, bis Er wünschte die Welt zu erschaffen. Er schrieb und bildete Welten, aber sie waren nicht (aufrecht) zu erhalten und wurden zerstört. Das heißt, die Welten, die zu der Zeit von Zimzum Alef aus Malchut hervor kamen—genannt „Welten von Tohu“, in denen das Zerbrechen der Gefäße war, was die Zerstörung dieser Welten ist.

Wir lernen über sie, dass am Anfang die Welt in Midat ha Din erschaffen wurde, Malchut de Zimzum Alef, welche Midat ha Din genannt wird. Er sah, dass die Welt nicht existierte—dass sie zerstört wurden—Er verband mit ihr Midat ha Rachamim. Das heißt, der Schöpfer, Bina, wurde in eine Umhüllung von Licht gehüllt und erschuf die Welt, das heißt erhöhte Malchut zu ihr. Deswegen verminderte sich ihr Licht zu WaK, „umhülltes Licht“ genannt, denn dann wurde Midat ha Din, Malchut, mit Midat ha Rachamim, Bina, verbunden, wodurch die Welt existierte.

Aus diesem umhüllten Licht brachte Er große und hohe Zedern hervor, aus jener oberen Helligkeit. Anschließend kehrte er zurück und breitete GaR zu dem obenerwähnten umhüllten Licht aus, und legte Seine Merkawa über 22 eingeschriebene Buchstaben, welche SoN sind, denn die Buchstaben ELEH de Bina, die während der Katnut von ihr zu SoN absteigen, und welche Bina während Gadlut zu ihr zurück bringt, werden als eine Merkawa [Streitwagen/Struktur] betrachtet, die hierhin und dorthin reist. Er setzte Seine Merkawa über 22 Buchstaben, über SoN in Katnut, und später, in Gadlut, wurden SoN in zehn Äußerungen eingraviert, was Mochin de GaR bedeutet. Zu dieser Zeit wurden sie wieder zusammengeführt und erlangten ihre erwünschte Korrektur.

Es steht geschrieben: „König Salomon machte sich ein Sänfte aus den Zedern des Libanon.“ Es steht auch geschrieben: „Die Zedern, die Er gepflanzt hatte.“ Chochma wird „weiß“ genannt, und Bina wird „Libanon“ genannt. Die Sänfte, die Salomon machte, die Nukwa, machte er sich aus den Kelim von Bina, Libanon, und ihre Sefirot sind auch Zedern von Libanon. Die Nukwa wurde aus diesen Zedern erbaut.

296) „König Salomon machte sich…“ Das Wort „sich“ ist überflüssig. Der Sohar deutet „sich“ als „für sich“, dass König Salomon, SA in Mochin de Bina, die Sänfte für sich selbst machte, für seine eigene Korrektur, dass er zuerst sich selbst mit der Sänfte korrigierte.

„Für sich“, um Seine hohe Glorie/Pracht zu zeigen, um Seine Mochin von der hohen Glorie, Bina, an die Sänfte, Malchut, zu geben. „Für sich“, um zu verkünden: „Er ist eins und Sein Name ‚Eins,’“ um das Ende der Korrektur zu bringen, wie geschrieben steht: „An diesem Tag wird der Herr eins sein, und Sein Name ‚Eins.’“ Über diese Zeit steht geschrieben: „Und sie werden wissen, dass Du alleine es bist, dessen Name der ‚Herr‘ ist.“

297) Die Paläste, Mochin, werden bei der Ankunft von dem Siwug de Hakaa in Malchut de Bina erlangt. Zu jener Seite von oben zu tropfen ist zur rechten zu tropfen. Sich zu der Linken zu lehnen bedeutet absteigen. Wenn er die Mochin von oben nach unten ausbreitet, ist es Rechts, Nezach. Wenn er sich zur Linken lehnt, Hod, steigt das Leuchten der Mochin von oben nach unten ab. Jedoch breitet sich ihr Leuchten nicht von Nezach abwärts aus. Er breitet die Mochin auch zu den vier Ecken/Winkeln aus, welche 12 sind, denn jeder Winkel besteht aus drei Bchinot. Malchut de Bina breitet sich nach oben und nach unten aus, und in die vier Winkel, um ein hoher Fluss zu sein.

Das heißt, Malchut de Bina gibt all jenen Mochin, die in Bina zu SA hervorkamen. Durch sie wird SA ein hoher Fluss, wie geschrieben steht: „Und ein Fluss“, SA, „kam aus Eden hervor“, Bina. Jene Mochin sind 24 Bchinot, denn 12 Bchinot sind in den vier Engeln, ChuB TuM, von Nezach eingeschlossen, das heißt 12 Bchinot von unten nach oben. Es gibt auch ChuB TuM von Hod, das heißt 12 Bchinot von oben nach unten, was zusammen 24 Bchinot macht. Alle von ihnen werden ein hoher Fluss, Mochin für SA, was „Und ein Fluss kam aus Eden hervor“ ist.

298) Seir Anpin  ist der obere Fluss. Er steigt hinab und gibt Mochin unten zu Malchut und macht aus ihr das große Meer, wie geschrieben steht: „Alle Flüsse münden im Meer“, da Malchut alles sammelt und in sich saugt. Das ist so, weil diese Mochin, die sich aus 24 Bchinot zusammensetzen, aus dem Inneren der Bina kommen, die „Fluss“ genannt wird – wie geschrieben steht: „Er wird vom Bach auf dem Weg trinken“, Seir Anpin, „folglich wird er den Kopf heben“, GaR, welche Rosh (Kopf) genannt werden. Deshalb werden die 24 Bchinot von Mochin „Flüsse“ (oder Ströme) genannt und Seir Anpin trinkt diese Flüsse und gibt sie Malchut, wie geschrieben steht: „Alle Flüsse münden ins Meer“, weil sie durch die Flüsse, die sie von Seir Anpin erhält, aus Malchut der große Ozean entsteht.

Es steht geschrieben: „Ich bin eine Sand-Lilie von Sharon .“ Nur jener Ort, in der Nähe des großen Ozeans, der alle Gewässer der Welt in sich aufsaugt, wird „Der Sharon“ genannt. Das heißt: „Sharon“ kommt vom Ausdruck „Ich werde über die Menschen sehen, gemeint ist Mochin de Chochma sehend. Deshalb wird, wenn die Malchut Mochin de Chochma hat, sie „Sandlilie von Sharon“ genannt. Malchut wird nur dann Sharon genannt, wenn sie neben dem großen Ozean ist, wenn sie die Flüsse von Bina hat, die Mochin de Chochma, denn dann saugt sie all die Wasser von Bina in sich auf, die „Welt“ genannt wird, welche alle 24 Flüsse sind, die er hervorbringt und in sich aufsaugt und sie erleuchten einander gegenseitig auf bestimmte Art und Weise.

Das Herauslocken der Mochin geschieht in drei Punkten – Cholam, Shuruk, Chirik. Er bringt den Punkt von Cholam voran. Zu diesem Zeitpunkt bringt AA Bina aus dem Rosh und Seir Anpin bringt Malchut aus Azilut heraus und sie wird WaK ohne Rosh, die rechte Linie. „Saugt in sich auf“ ist der Punkt von Shuruk, wenn Bina zu Rosh AA und Malchut zu Azilut zurückkehrt, indem sie Mochin de Chochma, die linke Linie, erhält, weil der Erhalt dieser Mochin saugend“ genannt wird.

„Sie erleuchten einander auf bestimmte Art und Weise“ bedeutet, dass es der Punkt von Chirik ist, das Hervorlocken der Stufe Chassadim, die die beiden Linien – rechte und linke – ineinander einkleidet. Das ist die Bedeutung der mittleren Linie, wenn sie einander erleuchten. Die rechte Linie, die sich von Cholam ausbreitet, bekommt GaR von der linken Linie  welche sich von Shuruk ausbreitet. Auch die linke Linie bekommt Chassadim von der rechten Linie, und es gibt Chochma und Chassadim sowohl in der rechten als auch in der Linken Linie, durch welche die Mochin vervollständigt werden.

Dann wird über sie geschrieben. „In Weisheit (Chochma) soll ein Haus gebaut werden“, in welchem das Bet von Bereshit beinhaltet ist, weil, sobald sich Chochma in Chassadim eingekleidet hat, Bina „Haus“ genannt wird. Auch Malchut wird „Haus“ genannt, in welchem das Bet von Bereshit beinhaltet ist, weil Bet, Bait (Haus, Tempel) genannt wird. Der obere Tempel (Haus), Bina, wurde mit Chochma gebaut und das untere Haus (Tempel), Malchut, wurde ebenfalls mit Chochma gebaut. Allerdings ist der große und hohe Tempel, Bina,  die Ansiedlung der Welt, weil die Mochin nicht für sich selbst ist, sondern für die Ansiedelung von SoN, die „Welt“ genannt wird, und der untere Tempel ist einfach „ein König“, Malchut.

299) “Und der König”, Malchut, “Wird sich am ‘oberen’ Gott, Bina, erfreuen, um Ihn unter Seinen Kopf zu ergreifen und ihn mit Freude nahe zu bringen, damit die beiden Eins sind, wie geschrieben steht „Seine Linke unter meinem Kopf und seine Rechte soll mich umarmen“, was über die Mochin gesagt wird, die von Malchut durch Seir Anpin empfangen wurden. Dies erläutert die Worte „Und der König wird sich an Gott erfreuen.“ Malchut wird sich an Bina erfreuen, im den oberen Elokim, als sie von unten unter ihrem Kopf ergriffen ist, was ihr Mochin gibt, die Rosh für Malchut werden und ihr Chassadim bringen, um sie näher zu bringen, um sich mit ihr zu einem zu vereinen, dann erhebt sich Malchut und kleidet Bina, und die beiden erden Eins.

“Und der König soll sich an Gott erfreuen”, die Freude im von Ihm ausgeströmten Licht. Es erklärt die Worte durch das Hervorlocken der Mochin in drei Unken – Cholam, Shuruk, Chirik – und die Freude ist das Licht, welches Er am Punkt von Cholam hervorlockte. Und obwohl sie durch dieses Hervorlocken nur WaK ohne Rosh wird, eignet sich Malchut dann, alle Mochin de Bina zu empfangen. Wäre es nicht wegen dieser Hervorlockung gegeben, wär Malchut nicht in der Lage, Mochin zu empfangen. Dies ist, warum der Text darüber sagt „Und der König soll sich an Gott erfreuen.“ Die Freude ist, weil eine verhüllte und verborgene Spur herauskam, dabei zwei Spuren hineinfügend, zwei, die eine sind.

Sobald Malchut in Bina eingeschlossen und gemindert ist, wurde sie in zwei Punkten, genannt Man’ula [Schloss] und Miftacha [Schlüssel eingerichtet, in ihrem eigenen Punkt, und im Punkt von Bina. Allerdings war ihre eigene Bchina [Kern, Wesen], Man’ula, die keinen Siwug hat, verhüllt und ist überhaupt nicht in ihr sichtbar. Vielmehr nur der Punkt von Bina, Miftacha, auf welchem alle Mochin hervorgelockt werden, ist in ihr enthüllt, und daher eignet sie sich für die Mochin. Dies ist die Bedeutung des Hervorlockens einer Spur, in Miftacha.

Er setzte zwei Spuren in sie ein – eine Spur von Miftacha und eine Spur von Man’ula – aber sie wurden in zwei, die eine sind, eingerichtet, gemeint ist, dass nur eine erscheint, die Miftacha. Dies ist warum die Welt, Malchut, in kompletten Mochin eingerichtet wurde, da alle Mochin de Gadlut später auf der Miftacha herauskommen, ausgedehnt von Bina. Wäre die andere Spur in ihr sichtbar gewesen, die Man’ula, wäre sie nicht in der Lage gewesen, irgendwelche Mochin zu empfangen. Dies ist, warum über diesen Ausgang durch die Spur von Miftacha gesagt wurde „Und der König wird sich an Gott erfreuen.“

300) „Und der König soll sich an Gott erfreuen.“ Die untere Welt wird sich an der oberen, verborgenen Welt erfreuen. Diese Welt, die allen gibt, wird „das Leben des Königs“ genannt. Wenn Bina zu Rosh AA zurückkehrt, wird sie als der Punkt von Shuruk betrachtet. Zu dieser Zeit wird sie Chochma in ihm, und dann wird sie Elokim genannt, tief und verborgen in dem Namen, und das Licht Chochma wird „Licht von Chaya“ genannt, wie geschrieben steht: „Und Weisheit soll ihren Besitzer nähren.“ Es steht geschrieben: „Und der König soll sich an Gott erfreuen“, was bedeutet, dass die untere Welt sich an der oberen, verborgenen Welt erfreuen wird, wenn Bina „eine Tiefe und verborgene Welt“ genannt wird. Während ihrem Aufstieg zu Rosh AA wird sie Chochma am Punkt von Shuruk, und dann sendet Bina Leben, Mochin de Chochma, an alle Stufen. Diese Mochin werden „das Leben des Königs“ genannt.

Das bedeutet nicht, dass sie nun an alle Leben gibt, denn sie ist frei von Chassadim, und die unteren können nichts von ihr empfangen ohne Kleidung von Chassadim, da dies ist weshalb sie nun „die verborgene Welt“ genannt wird. Vielmehr bedeutet es, dass sie anschließend am Punkt von Chirik dieses Licht von Chochma in Licht von Chassadim kleidet, und von dort gibt sie die Chochma, genannt „Leben“, an alle Stufen. Die Mochin des Punktes Shuruk sind der Kern des Hauses, denn Malchut wird nicht „Haus“ genannt, außer nach Mochin de Chochma, wie geschrieben steht: „In Weisheit [Chochma] soll ein Haus erbaut werden.“ Daher sind die Mochin de Shuruk, Chochma, der Kern des Hauses, aber die Mochin sind immer noch verborgen, wegen dem Mangel an Chassadim. Aus diesem Grund wird es so betrachtet, dass das Haus immer noch nicht bewohnt ist. Außerdem ist sie der Kern des Hauses, weil anschließend Leuchten von Chochma – was der Kern des Hauses ist – von hier angezogen werden wird.

Dieses Haus erbaut das Haus der Welt, SoN, und erbaut die Welt, welche SoN sind. Der Punkt Chirik ist das Niveau von Chassadim, in das sich die Chochma kleidet, damit sie sich in die unteren, SoN, kleiden können, genannt „Welt.“ Dieses Haus, der Kern des Hauses des Punktes von Shuruk, erbaut das Haus der Welt, kleidet (sich) in Chassadim, und wird als Erbauen eines besiedelten Hauses für die Welt, SoN, betrachtet, denn wann immer „Gebäude“ erwähnt wird, bedeutet es „in Licht von Chassadim“, das sich von GaR de Bina ausbreitet, welche sind wie geschrieben steht: „Denn Er begehrt Gnade [Chessed].“

Das heißt, der Kern des Hauses, Chochma, kleidet sich in Chassadim des Punktes von Chirik, wodurch er ein Haus für SoN zur Besiedlung baut, Chochma in Chassadim kleidend. Anschließend gibt sie diese an SoN, wenn sie ineinander gekleidet sind, und dann werden SoN – genannt „Welt“ – erbaut um das Haus zu bewohnen, und die Mochin werden ausreichend ergänzt.

Es ist wie geschrieben steht: „Am Anfang erschuf Gott“, wobei „Am Anfang [BeReschit]“ die Buchstaben von Beth [Haus] Reschit [erstes] hat. Reschit ist Chochma, wenn Malchut alle Mochin in ihr sammelt und das große Meer wird, und alle Mochin am Punkt von Shuruk anzieht. Dann wird Malchut Reschit genannt. Wenn Reschit, Chochma, sich in Chassadim kleidet, wird sie Beth Reschit genannt, denn nun ist sie ein Haus zur Besiedlung. Dies ist: „Am Anfang erschuf Gott…“

301) Die Wasser der erstarrten See, Malchut, saugen alle Wasser der Welt und versammelt sie darinnen. Die Wasser gehen und streifen hier und dort darin herum, und werden hineingesogen. Sie kommt heraus und ist in Malchut getan aus der oberen, aus Bina, wie geschrieben steht „Aus wessen Bauch kam das Eis hervor?“ Aus Bina, die MI [wer] genannt wird, kam das Eis, Malchut, hervor und wurde die erstarrte See. Ihre Wasser erstarrten darin, damit sie andere Wasser saugen kann, denn so ist das Wesen von erstarrtem Wasser, dass viele hohle Öffnungen darin gemacht werden.  Wenn man dann Wasser über sie gießt, verschlingt das Eis sie und empfängt sie. Wenn die Wasser also erstarren, werden sie zu einem Empfangsgefäß, um die anderen Wasser zu empfangen.

Der Sohar erklärt die Notwendigkeit, Chochma in Chassadim zu kleiden. Er sagt: „Die Wasser der erstarrten Malchut saugen alle Wasser der Welt und versammeln sie in sie. Die Wasser gehen und streifen darin hier und dort herum und sind in sie hineingesogen.“ Es ist so, weil, wenn Malchut Chochma am Punkt von Shuruk empfängt und sie „See“ genannt wird, sie die erstarrte See wird. Die Lichter erstarren und werden in ihnen verborgen und werden nicht von ihr nach außen gegeben. Darauf wird eine Korrektur gemacht, solange Chochma ohne Chassadim ist, denn sie schadet den unteren. Somit sind die Lichter in ihr erstarrt und nicht an die niederen weitergegeben.

Malchut ist die erstarrte See, während ihre Lichter all Lichter der oberen Welt, Bina, ziehen und sie in sie sammeln, wenn Bina, zu Rosh de AA zurückkehrt und Chochma wird. Die Wasser gehen und streifen hier und dort darin umher und sind darin eingesogen. Da sie nicht von ihr nach außen gegeben sind, wandern die Wasser und streifen darin hier und dort umher, und dadurch werden sie in sie gesogen.

Er sagt unten, dass das Eis in ihr durch den Südwind, welcher durch den Punkt von Chirik ausgedehnte Chassadim ist, schmilzt und sie wieder flüssig wird und an die niederen gibt. Zu dieser Zeit kann Malchut, sobald sie unter der Herrschaft des Südwindes ist, nicht länger Chochma empfangen, außer dem Licht von Chochma, welches sie vor ihrem Erfrieren empfangen hat. Nun kleidet sie sich in das Licht von Chochma, welches sie vom Süden erhielt. Darum wird erachtet, dass das Licht von Chochma hier und dort geht. Das ist, zuerst kommt und geht es zu Malchut und dann – durch den Südwind – geht es noch einmal aus ihr heraus und gelangt zu seiner Wurzel. Doch in der Zwischenzeit saugt Malchut das Licht, welches durch sie ging.

Die Wasser von Chochma gehen und streifen hier und dort, weil sie zuerst innerhalb von ihr kommen und gefrieren, und dann wieder aus ihr durch den Südwind herauskommen. In der Zwischenzeit werden sie in sie gesogen, weil das Licht von Chochma in sie gesogen ist. Sie absorbiert es in sich und es bleibt für immer bei ihr, seit dem Zeitpunkt, als sie damit gefroren war.

Er sagt: “Es kommt heraus und ist in Malchut aus dem Oberen getan.“ Die Angelegenheit des Erstarrens und das Eis dehnt sich zu Malchut vom oberen aus, von Bina, wie geschrieben steht „Aus wessen…“, Bina, genannt MI, „Bauch kam das Eis hervor?.“

302) Die Wasser von diesem Eis des heiligen Meeres werden nicht entweichen, außer wenn die Kraft des Südens, die Rechte, hervorkommt und es mit sich nimmt. Dann schmelzen die Wasser, die vom Norden, der Linken, erstarrt wurden und werden vom Süden angezogen, der an die unteren übermittelt. „Die Kraft des Südens“ meint den Punkt von Chirik, das Niveau von Chassadim, das auf Massach de Bchina Alef hervortritt. Da er die Chassadim der Rechten Linie, Süden, unterwirft, und sie über die Linke, Norden, ermächtigt, wird es als die Kraft des Südens betrachtet. Zu dieser Zeit erreicht die Kraft des Südens das Eis, das sich vom Norden, der Linken Linie, ausbreitet, und nimmt es mit sich, und schließt es in sich ein. Und da die Linke Linie in der Rechten eingeschlossen ist, schmilzt das Eis sofort, und die Lichter breiten sich zu den unteren aus.

Es ist so, weil die Wasser vom Norden, der Linken Linie, erstarren. Vom Süden, der Rechten Linie, schmelzen die Wasser und ergießen sich hinunter zu den unteren, um alle Tiere des Feldes zu wässern, die Stufen außerhalb von Azilut, in BYA. Jene in BYA werden Berge/Fundamente von Batter [getrennt] genannt, Berge der Trennung, denn über BYA steht geschrieben: „Und von dort trennte er sich.“ Sie werden alle bewässert werden, wenn der Süden beginnt sich damit zu verbinden. Zu dieser Zeit breiten sich die Wasser aus, und durch jene höhere Kraft, die sich vom Süden ausbreitet, werden sie alle in Glorie und Freude sein.

303) Wenn der Gedanke aufkommt, und in einem Verlangen von dem  am meisten verborgenen von allem, was verborgen ist, auftaucht, AA, breitet sich ein Fluss von diesem Gedanken aus. Bina wird „ein Gedanke“ genannt. Malchut wird „Verlangen“ genannt. Der Fluss, der sich aus dem Gedanken hinaus erstreckt, sind die drei Buchstaben ELEH, die aus dem Gedanken hervor kommen, der Elokim genannt wird.

Als Bina de AA, der Gedanke, Malchut de AA in sich empfing, das heißt das Verlangen, und in ihr eingeschlossen wurde, breitete sich ein Fluss aus und trennte sich von Bina, das heißt die drei Buchstaben ELEH de Elokim trennten sich von Bina und breiteten sich hinunter zu SoN aus. Nur die zwei Buchstaben MI des Namen Elokim blieben in Bina.

Wenn sie sich einander nähern, wenn der Fluss ELEH sich den Buchstaben MI in dem Gedanken ein weiteres Mal nähert, wird er ein weiteres M

al in dem Namen Elokim ergänzt, durch einen einzigen Pfad/Spur, der weder unten noch oben bekannt ist. Hier ist es, wo der Anfang von allem geschaffen wird. Während Gadlut, wenn das Leuchten von AB SAG de AK die Malchut ein weiteres Mal von dem Gedanken zu ihrem Platz absenkt, kehren die Buchstaben ELEH zu dem Gedanken zurück, und der Name Elokim wird in ihr vervollständigt wie zuvor.

In Bereshit sind die Buchstaben Bet Reschit. Bet deutet einfach auf einen König, Malchut, errichtet und vervollständigt von Reschit, Bina, dem Gedanken, und Malchut und Bina gleichen einander. Deshalb erscheinen sie zusammen in dem Wort Bereshit, wo Bet Malchut ist und Reschit Bina ist.

304) „Erschuf Gott den Himmel.“ Es bedeutet, dass Er einen Klang aus Ihm hervorlockte. Elokim, Bina, strömte aus und rief den Himmel hervor, SA, eine Stimme. Er wird „Die Stimme des Shofar [spezielles Horn]“ genannt. Der Himmel, SA, regiert die Erden durch die Mochin, die „Leben des oberen Königs“ genannt werden. Das Licht von Chochma wird „Leben“ genannt, der obere König, Bina, der den Himmel ausströmte. Deshalb werden diese Mochin „das Leben des oberen Königs“ genannt, wie geschrieben steht: „Der Sohn von Yishai lebt auf der Erde“, denn das Leuchten von Chochma, „Leben“ genannt, hängt von dem Sohn von Yishai ab, dem Königtum von David, und durch sie regierte er alles. Auch empfängt die Erde, Malchut, vom Himmel, wie geschrieben steht: „Gott erschuf den Himmel und die Erde.“

Es gibt zwei Bchinot von Malchut für SA: 1) Malchut vom Chase de SA und oberhalb, das Königtum von David, 2) Malchut vom Chase und unterhalb, Rachel, Erde.

SA, der „Himmel“ genannt wird, gibt jene Mochin de Chochma—“Leben des oberen Königs“ genannt—an die Erde, die Nukwa vom Chase und unterhalb. Jedoch sind sie abhängig von dem Königtum von David, von Malchut vom Chase und oberhalb, denn der Siwug de SA, um die Mochin mit dem Königtum von David zu empfangen—sobald sie im Königtum von David empfangen worden sind—gibt sie an die Erde, die untere Nukwa.

Das Leben hängt von dem Sohn von Yishai ab, von Davids Königtum, denn der Siwug um diese Mochin von Bina zu empfangen wird darin geschaffen. Anschließend gibt er sie an die Erde. Deshalb sagt der Text: „Der Sohn von Yishai lebt auf der Erde“, um anzuzeigen, dass das Leben, das von der Erde empfangen wird, der unteren Nukwa de SA, von dem Sohn von Yishai kommt, der Nukwa von Chase und oberhalb. Das Waw, das dem Wort „Der/Die/Das“ hinzugefügt it, wie geschrieben steht: „Und die Erde“, ist um Nahrung an die Erde zu ermächtigen und zu übermitteln, zu der unteren Nukwa, denn dieses Waw von „Und die Erde“ ist der Mann in der Nukwa, und sie empfängt das Übermitteln von Nahrungsmitteln von diesem Mann.

305) Es steht “Der Himmel“ geschrieben.  Sie ist die Kraft der gesamten 22 Buchstaben beinhaltet in Et [der, die, das, Alef-Taw], von Alef durch Taw, welcher Elokim, Bina, hervorlockte und den Himmeln gab. Et schließt Nukwa in sich ein, weil Alef-Taw alle 22 Buchstaben von Alef zu Taw sind, und Buchstaben sind Kelim, die nur von der Nukwa abhängen, da der Mann das Licht ist und die Nukwa die Kelim.

“Der Himmel” ist Nukwa von Chase und oben im Guf von Seir Anpin, welcher Bina zusammen mit Seir Anpin ausströmte, wie geschrieben steht „In der Krone, mit welcher seine Mutter ihn gekrönt hat.“ „Und der Himmel“ ist der Mann und die Frau, sie ineinander einschließend und sie mit einander verbindend, damit sie gemeinsam in diesen Mochin bestehen können, was „das Leben des Königs“ genannt wird. Nur „der König“, welcher Nukwa ist, wird von Seir Anpin ernährt, der „Himmel“ heißt.

“Und die Erde” deutet auf die Verbindung von Mann und Frau hin, die in eingeschriebenen Buchstaben eingraviert waren, da Nukwa von Chase und oben, eingeschlossen in den Worten “Der Himmel“ nur die Kraft der 22 Buchstaben ist, die keine eigentlichen Buchstaben sind, da sie von oberhalb von Chase sind. Doch Nukwa, eingeschlossen in den Worten „Und die Erde“ ist tatsächlich 22 Buchstaben, da sie von Chase und unten sind. Darum heißt es, dass sie in Wahrheit in eingeschriebenen Buchstaben eingraviert wurden.

Das Leben des Königs sind die Mochin des Leuchtens von Chochma, welches sich von den Himmeln, Seir Anpin ausdehnt. Die Himmel dehne sie nur dafür aus, damit sie die Erde und all ihre Vielzahl ernähren können. Das heißt, Seir Anpin dehnt diese Mochin nicht für sich selbst aus, da er in Mochin de Chassadim von der reinen Luft von den oberen AwI korrigiert ist. Er dehnt sie jedoch nur für die Nukwa von Chase und unten und für alle sich von ihr ausdehnenden Seelen aus.

306) Der obere Elokim, Bina, machte Himmel und Erde in Mochin der Existenz, dem Leben des Königs und lockte sie als eins durch die Kraft von Oben, GaR de Bina hervor, welche die oberen AwI sind, genannt „Der Anfang von allem.“ Das heißt, GaR de Bina, die oberen AwI, strömten den oberen Himmel und Erde aus, die großen SoN von Chase de SoN und Oben. Ebenso stieg das obere Geheimnis, Bina, zu ihren SaT, ISHSuT herab, die den unteren Himmel und Erde, die kleinen SoN, von Chase de SoN und unten machten.

307) All dies ist das Bet von Bereshit, welches auf Bina deutet. Sie wird Bet genannt, weil es Bet [zwei] Welten in Bina – oberen AwI, genannt die „höhere Welt“ und ISHSuT, genannt „die untere Welt“ gibt. Sie erschufen Welten: die höhere Welt von Bina erschuf die höhere Welt von SoN, und die untere Welt von Bina erschuf die untere Welt, eine so wie die andere, AwI wie ISHSuT. AwI erschuf Himmel und Erde, die großen SoN, und ISHSuT erschufen Himmel und Erde, die kleinen SoN.

Darum zeigt Bet an, dass es zwei Welten in Bina gibt – AwI und ISHSuT. Eine lockte zwei Welten hervor, die großen SoN und die anderen lockten zwei Welten hervor, die kleinen SoN. Alle von ihnen kamen durch das höhere Reshit, Bina hervor, die zu Rosh, AA, zurückkehrte, genannt „obere Reshit.“

308) Der Unterschied zwischen dem Siwug der oberen Welt von Bina und dem Siwug der unteren Welt von Bina ist, dass die obere Welt zur unteren herabsteigt, um die untere Welt von SoN, den kleinen SoN auszuströmen. Sie wird von einem Siwug vom oberen Licht auf dem Weg einer Stufe, die auf ihr ist, wie die blockierte, versteckte und verhüllte Spur von oben.

Malchut, die ist Man’ula [ein Schloss] ist, wirkt in den oberen AwI von zwei Malchujot aus, Man‘ula und Miftacha [Schlüssel]. Dort verschließt sie den Siwug des Leuchtens von Chochma, damit Yud nicht aus Awir de AwI kommt, daher verblieben AwI in reiner Awir, in bedeckten Chassadim. Darum wird Man’ula „die blockierte, versteckte und verhüllte Spur“ genannt.

Miftacha arbeitet in ISHSuT, und öffnet in ihnen die Mochin des Leuchtens von Chochma und Yud kommt aus ihrer Awir heraus und wird Licht. Aus diesem Grund wird Malchut de ISHSuT „ein Pfad“ oder „ein Weg“ genannt, da alle Mochin des Leuchtens von Chochma in ihr erscheinen. Es hieß, dass sie durch einen Siwug vom oberen Licht im Weg einer Stufe  gefüllt ist, der Stufe von Miftacha, die über der niederen Welt, ISHSuT, ist, die in ISHSuT wie die blockierten, versteckten und verhüllten Spuren von Oben in AwI ist.

Eine von ihnen ist eine enge Spur, in AwI, und eine von ihnen ist ein Weg in ISHSuT. Die darunter ist ein Weg, wie es geschrieben steht „Und der Weg der Gerechten ist wie das Licht der Dämmerung, welches immer mehr in den perfekten Tag scheint.“ Die obere, AwI, ist eine enge Spur, wie es geschrieben steht „Ein Weg, den der Adler nicht kennt.“ Das heißt, es dort keinen Siwug, der „wissend“ heißt.  Darum steht geschrieben „Ein Weg, den der Adler nicht kennt“, da er unbekannt ist.

Es steht geschrieben “Der einen Weg in die See bahnt“, gemeint sind ISHSuT, die in Malchut de Miftacha korrigiert wurden, genannt „Ein Weg.“ „Und ein Weg in den mächtigen Wassern“ meint AwI, wo Malchut de Man’ula – genannt „Weg“ oder „Spur“ – eingerichtet wurde. Es ist so, weil der Mann von Man’ula „eine Spur“ genannt wird und Nukwa wird „eine Richtung“ genannt. Es steht geschrieben: „Dein Weg ist in der See“, gemeint ist ISHSuT, deren Korrektur in Malchut des Weges ist. „Und Dein Weg in den großen Wassern“ ist AwI, deren Korrekturen in Malchut der engen Spur sind. Wenn die obere Welt von Bina in der unteren Welt eingeschlossen ist und sie die niedere Welt von SoN ausströmte, wurden die kleinen SoN in Miftacha, genannt „Weg“ oder „Pfad“ genannt. Somit empfangen auch sie das Leuchten von Chochma wie Binas niedere Welt.

Als die obere Welt von Bina – AwI, die in Malchut de Man’ula, genannt “eine Spur” oder ein Pfad” sind – mit dem höheren Licht auf ihrer Malchut im Siwug gefüllt und vom Licht geschwängert wurde, wie eine Nukwa, die vom Mann geschwängert wurde, strömten sie zwei Nachkömmlinge aus und erzeugten sie als einen, einen männlichen und einen weiblichen, SoN. Sie sind „Himmel“ und „Erde“, wie die obere Welt von Bina, AwI, da auch sie in Malchut de Man’ula eingerichtet wurden, wie sie. Darum sind sie auch mit Chassadim bedeckt.

Der Unterschied zwischen dem oberen Himmel und Erde, welche aus Binas höherer Welt hervorkamen, und die unteren Himmel und Erde, die aus Binas unterer Welt hervorkamen, ist, dass die oberen nur in Chassadim bedeckt waren, weil sie in Malchut de Man’ula eingerichtet waren, welche nicht bekannt ist. Die unteren sind in Chassadim im Licht von Chochma enthüllt, weil sie in Malchut de Miftacha, bekannt als Pfad, eingeschlossen sind, und über sie steht geschrieben „Und der Pfad der Gerechten ist wie das Licht der Dämmerung, welches immer mehr in einen perfekten Tag scheint.“

309) Die Erde wird von den Wassern des Himmels genährt, und ihre Wasser werden dort hinein geworfen. Das ist, vom Himmel Seir Anpin empfängt sie sowohl die Ernährung zur Erhaltung der Erde, der Nukwa, wie auch die männlichen Wasser, um die Seelen zu erzeugen, wie Samen, die wie von einem zielendem Pfeil geschossen wurden. Der Mann jedoch ist der Höhere und Nukwa ist die niedere. Die höheren Wasser in der Erde, welche sie vom Himmel empfing, sind männlich und die unteren Wasser in ihr selbst sind weiblich.

Die unteren Wasser werden durch die männlichen Wasser genährt, den höheren Wassern, welche sie vom Himmel empfing. Die niederen Wasser in der Erde rufen die höheren Wasser im Himmel, um ihnen das Notwendige zu geben, wie eine Frau, die bereit ist, vom Mann zu empfangen, und untere Wasser dem männlichen höheren Wasser zuschießt, um Seelen zu erzeugen. Ebenso wird die Nukwa vom Mann ernährt, weil die Frau nichts Eigenes besitzt. Sie empfängt vom Mann beides – die Ernährung für ihre Erhaltung und das Zeugen der Seelen.

Darum steht geschrieben “Und die Erde” mit einem zusätzlichen Waw [und] zum Wort Et [der, die, das], auf den Mann im Land hindeutend. Es gibt Mann und Frau im Himmel, die als die höheren Himmel und Erde gelten, und es gibt auch Mann und Frau auf der Erde, die als unterer Himmel und Erde gelten.

310) Es steht geschrieben: “Erhebe deine Augen und siehe, wer diese erschaffen hat. „Die  Schriftzeichen  wurden in das gesamte Werk der  Schöpfung, sowohl  in das obere, Bina, als auch in das untere Schaffen, Malchut, gemeißelt. Danach wurden die Buchstaben eingraviert und vollendet. Bina wird Elokim genannt, deren fünf Buchstaben  KaCHaB TuM sind. Wenn Malchut  unter ihrer Chochma zu Bina de Bina aufsteigt, trennen sich Bina und TuM von ihr und fallen zu SoN ab,  hinterlassen zwei Sefirot KuCH in  Bina, welche die beiden Buchstaben  MI von Elokim sind und die drei Sefirot – Bina und ihre TuM, die von ihr abfielen – sind die drei Buchstaben ELEH von Elokim. Das ist: „Wer (MI) hat diese (ELEH) erschaffen.” “Erschaffen” bedeutet herausnehmen und MI hat die Buchstaben ELEH aus Bina herausgenommen. Dieser Austritt gilt als die Gravur der Buchstaben, die Kelim bedeuten.

Danach senkte Bina Malchut zu ihrem vorherigen Platz ab und führte die Buchstaben ELEH zu ihrer Stufe zurück, wo sie sich mit den Buchstaben MI  in ihr wiedervereinigten, und der geheiligte Name Elokim (Gott) war wieder fertiggestellt. Die Rückkehr der Buchstaben ELEH zum Namen Elokim gilt als Gravur der Buchstaben, als Vollendung ihrer Form, weil sie jetzt für den Empfang aller Mochin bereit geworden sind, weil durch den Aufstieg von Malchut zu Bina die Buchstaben ELEH außerhalb von Bina abgestiegen sind. Dies gilt als Gravur der Buchstaben.

Diese Gravur wurde sowohl in Bina als auch in Malchut durchgeführt, weil, als die Buchstaben ELEH von Bina herabstiegen, sie auch von allen Stufen unterhalb von Bina abstiegen. Danach wurden die Buchstaben eingraviert und vollendet. Als dann  Bina die Buchstaben ELEH zurückführte und der Name Elokim vollendet war, wurden die Buchstaben, welche die Kelim sind, eingraviert und vollendet. Er nennt es eine „Inschrift’”, weil  die Enthüllung  der gegenwärtigen  Mochin der Gravur, die zuvor gemacht wurde, entspricht. Deshalb gilt es als die Form der Buchstaben, die zuerst eingraviert sind. Danach werden die Inschriften in die  Gravuren dieser Inschriften gemacht und für ihre Aufgaben vollendet.

Die Buchstaben wurden in die Worte eingraviert: “Und am Anfang….. erschuf”, gemeint in die Buchstaben Bet in den Worten Bereshit und Barach (erschuf). Die beiden Buchstaben Bet implizieren die Zeit von Katnut und die Gravur, die in Bina gemacht wurde. Die Buchstaben Alef im Wort  Elokim und Et (der, die, das) gelten als Inschrift und Vollendung der Buchstaben.

Bet Reshit, bestimmt Bet von Bereshit Barach, welches herausnahm. Bet nahm die Buchstaben ELEH mit der Kraft der Oberen Welt, Bina – genannt Elokim – welche die Buchstaben MI in sich behielt und die Buchstaben ELEH herausnahm. Der Buchstabe Bet ist weiblich und der Buchstabe Alef ist männlich. Das heißt, der Buchstabe  Bet deutet auf Katnut, WaK ohne Rosh, als weiblicher Teil und der Buchstabe Alef indiziert Gadlut, das Erhalten von GaR, als männlicher Teil. Dies ist so, weil der männliche Teil Vollständig und der weibliche Teil Unvollständigkeit indiziert. Der Buchstabe Bet von Bereshit Barach  deutet auf die Gravur der Buchstaben und der Buchstabe Alef von Elokim Et bedeutet die Inschrift  und Vollendung der Buchstaben.

So wie das Bet von Bereshit sie mit der Kraft der oberen Welt herausnahm, die Stufe von Bina, die in WaK ohne Rosh verblieben war, weil sie die Buchstaben ELEH hinausgenommen hatte, damit Alef von Elokim die Buchstaben Alef Taw ausströmte – welches alle 22 Buchstaben auf der Stufe von Bina sind – weil das Wort  Et (der/von) Alef Taw enthält,  auf die 22 Buchstaben von Alef bis Tav deutend. Das Bet von Bereshit Barach deutet auf die Gravur der Buchstaben, den Abstieg der Buchstaben ELEH nach außen, weshalb sie nur mit den beiden Buchstaben MI verblieb, die WaK sind. Alef zeigt die Vollendung der Buchstaben an, die Rückkehr der Buchstaben ELEH zur Stufe.

Sie schlossen sich den Buchstaben MI an, und der Name Elokim war vollendet, wie geschrieben steht: Elokim Et. Sobald der Name Elokim vollendet war, strömte Er alle 22 Buchstaben, die im Wort Et impliziert waren von Alef bis Taw aus, die Kelim und Mochin  de GaR bedeuten, wie die 22 Buchstaben, welche jene Kelim sind, die zur Klärung der Vollendung von Chochma ausreichen. Diese Mochin, die Er zur vollendeten  Bina  –  genannt Elokim,  das ist die Gesamtheit der 22 Buchstaben  –  ausströmte, wurden innerhalb Bina selbst ausgeströmt, weil, da Beria  die Gravur, in Bina – genannt Reshit, die Vollendung beinhaltet in Alef, auch in Bina erfolgte.

Die Worte „Der Himmel“, mit dem Buchstaben Hej deutet an, dass Hej Bina, das vollendet war,

Seir Anpin, der „Himmel“ genannt wird, ausströmte und ihm Leben gab und ihn verwurzelte. Leben bedeutet Mochin vom Leuchten von Chochma, weil das Licht von Chochma „das Licht von Chaya“ genannt wird. Verwurzelt ihn bedeutet, dass Seir Anpin selbst kein Leuchten von Chochma braucht, weil er in verhüllten Chassadim begründet ist, aber diese Mochin in ihm verwurzelt sind um sie an die Nukwa weiterzugeben. Deshalb wurde gesagt: „Um ihn zu verwurzeln“, damit er eine Wurzel für die Nukwa ist.

311) “Und das Land…” “Das Waw [und] von “Und das Land”, welches Seir Anpin ist, strömte die Erde aus, die Nukwa, um ihr Nahrung zu geben, um sie zu korrigieren, um ihr all den Bedarf zu geben, den sie verdient. Nahrung bedeutet Überfluss, genug, um sie aufrecht zu erhalten, und sie zu korrigieren, die Korrektur ihres Parzuf, sodass sie ihm von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht, und ihr all die Bedürfnisse zu geben, die sie verdient, gemeint ist das Licht von Chochma.

Das Waw von „Und das Land“ bedeutet, dass das Waw, Seir Anpin, das Wort Et [den] nahm, was die ganzen 22 Buchstaben von Alef  bis Taw bedeutet, und sie der Erde gab, der Nukwa. Das ist, diese Gesamtheit aller 22 Buchstaben, die Seir Anpin von Bina empfing, wie geschrieben steht „Der Himmel“, er gab sie der Nukwa, der Erde. „Und die Erde“, Nukwa, nahm sie in sich auf, wie geschrieben steht, „Alle Flüsse gehen ins Meer.“ Darum steht geschrieben, „Und die Erde“, dass die Erde alles in sie versammelte und die Erde empfing sie.

Die Mochin, die in Alef-Taw eingeschlossen sind, die Seir Anpin, der Himmel, von Bina empfing, nennt man „Flüsse“ [auch Ströme/Bäche], wie geschrieben steht, „Er wird aus dem Bach am Weg trinken; deshalb wird er den Kopf erheben.“ Das heißt, Seir Anpin trinkt von Jessod von Bina, „Strom“ genannt, die Mochin, und darum erhebt er seinen Kopf, was bedeutet, er erhält GaR. Darum werden diese Mochin „Ströme“ genannt [oder Bäche, oder Flüsse]. Es steht geschrieben, „Alle Flüsse“, Mochin, eingeschlossen in Alef-Taw, „Gehen ins Meer“, zur Nukwa, seitdem Seir Anpin von Anfang an nur empfing, um sie an die Nukwa weiter zu geben, wie gesagt wird, dass das Hej den Himmel hervor brachte, um ihm Leben zu geben und ihn zu verwurzeln, so dass er eine Wurzel für die Nukwa wird und nicht für sich selbst.

Darum steht geschrieben, „Und die Erde.“ Er hätte schreiben können, „Und die Erde“ [ohne das Et], und das Männliche war in dem Waw eingeschlossen, und die Nukwa in der Erde, ohne das Wort „die.“ Darum wurde gesagt, dass die Erde alles in sich versammelte, und die Erde empfing sie, weil das Wort „die“ auf die ganzen Mochin von Alef bis Taw hinweist. Die Worte „Und die Erde“ deuten darauf hin, dass die Erde alle in Alef-Taw beinhalteten Mochin in sich versammelte und in sich empfing, d.h. Himmel und Erde zusammen. Auch „Der Himmel“ beinhaltet Himmel und Erde zusammen.

SoN teilen sich in Chase – die großen SoN von Chase und darüber, und die kleinen SoN, von Chase und darunter. Auch das Innerste von Seir Anpin ist von Chase und darüber, aber von seinem Chase und darunter wird er als seine Nukwa betrachtet. So werden SoN – von Chase und darüber, beide als Seir Anpin selbst angesehen, und SoN von Chase und darunter, werden beide als Nukwa selbst betrachtet, wo „Und die Erde“ nur die Nukwa beinhaltet, genannt „Erde.“ Es sind Seir Anpin und Nukwa in ihr selbst, die „Himmel und Erde“ genannt werden, die kleinen SoN von Chase und darunter. Auch „Der Himmel“, der Seir Anpin, Himmel, einschließt, hat Seir Anpin und Nukwa in ihm selbst, die „Himmel und Erde“ genannt werden, die großen SoN von Chase und darüber.

312) Und die Erde empfing “Und die” um von ihnen ernährt zu werden. Darum gibt es in ihnen notwendigerweise männlich und weiblich in ihnen, denn das Waw von „Und die“ ist männlich, weil die Ankunft der Materie (?) in den Empfang im Schlagen des Mannes ist. Die Festung des Rauches ist im Land, was die Nukwa ist. Wenn sich das lodernde Feuer ausbreitet und von der Linken Linie erwacht, ergreift es die Nukwa und Rauch quillt hervor, wie es geschrieben steht: „Und der Berg Sinai war von Rauch umgeben, weil der Herr auf ihn im Feuer herabstieg.“ Dies ist Feuer und das ist Rauch, gemeint ist, dass das, was von Oben herabsteigt, Feuer ist, die Niedere, der es empfängt, zu Rauch wird.

Es steht geschrieben: “Und der Berg raucht.“ Wenn das Feuer herabsteigt, dann greifen sich der Rauch und Feuer gegenseitig, und alles wird von der linken Seite beherrscht, wie es geschrieben steht „Meine Hand erschuf auch die Erde, und Meine Rechte breitet die Himmel aus.“ „Meine Hand…auch“ ist die linke Hand,  welche Feuer und Rauch ist. „Erschuf die Erde“ ist Nukwa. „Und Meine Rechte breitet die Himmel aus“, und die rechte Hand, Chassadim, maß und machte den Himmel, Seir Anpin, durch die Kraft der Rechten von Oben, Bina. Es ist so, weil Seir Anpin, der Himmel, Chassadim von Bina empfängt.  Der Himmel, männlich, Seir Anpin, wurden ebenso von der Rechten von Bina gemacht, und Nukwa wurde von Binas Linken gemacht.

Darum kann Nukwa nicht ohne Mann sein, da sie Feuer und Rauch von der linken Seite ist, und sie braucht Chassadim des Mannes. Darum wird sie als Mann und Frau zusammen bezüglich „Und die Erde“ betrachtet. Wenn Nukwa ohne Mann ist, dann kommt jede Art von Bestrafung auf der Welt von ihr aus, da sie Feuer und Rauch von der linken Seite ist, und ihre gesamte Korrektur besteht daraus als eins mit dem Mann verbunden zu sein, der die rechte ist. Dann erstreckt sich all die Fülle der Welten von ihr.

313) “Erhebe deine Augen zum Höheren”. Bina wird „zum Höheren“ genannt, weil die Materie (?) zur Bina auf derartige Weise hinaufstieg, dass es keine Frage dort gibt. Eine Frage bedeutet, MaN für einen Siwug zu erheben, wie wenn man um „Regen bittet.“ Es beginnt mit Bina, weil sie als bekannt erachtet wird. Aber über ihr in Chochma, ist sie nicht bekannt, gemeint ist Chochma wurde von Keter aus vollendet, das Ejn (Nichts, Null) genannt wird. Aus diesem Grund ist sie nicht für eine Frage wie er bereit, der verborgen und tief ist, und es gibt niemanden, der ihn wahrnehmen und erlangen kann.

Diese Mochin dehnen sich vom Siwug über Malchut de Miftacha aus, die in Bina, in ihren SaT korrigiert ist, die ISHSuT genannt werden. Deshalb beginnt von dort die Frage, das Erheben von MaN für einen Siwug. Zu dieser Zeit kommt das Yud aus ihren Awir, wobei sie das Or (Licht) verlassen. Aber über ihr, in AwI, genannt Chochma, die wie Keter GaR sind, gibt es keine Frage, weil sie in Malchut de Man‘ula korrigiert sind, auf der es keinen Siwug gibt. Darum werden sie als unbekannt erachtet, wie Keter de AA, das Ejn genannt wird, von dem AwI empfangen. Er ist auch reine Luft, weil das Yud nicht  aus ihren Awir fortgeht.

Der Grund warum Keter de AA Ejn genannt wird, ist, weil es zum Rosh Atik angeheftet ist. Sie sind drei Roshim (Pl. von Rosh), einer über dem anderen und einer im anderen. Einer über dem anderen ist Rosh Atik. Einer in dem anderen ist ChS de AA in seinem Keter. Somit sind sie drei Roshim, einer unter dem anderen: der erste Rosh ist Rosh Atik, der zweite Rosh ist Keter de AA, Ejn genannt, die Mitte zwischen Rosh Atik und ChS, und der dritte Rosh ist ChS de AA, einfach AA genannt.

Seitdem das tiefe Licht, Bina sich ausdehnte, wie es geschrieben steht: “Und sehr tief, wer wird ihn finden”, ist ihr Licht bereit für eine Frage, weil es bekannt ist. Und obwohl sie noch mehr versteckt ist als die unteren aus ihr und unten, wird sie MI nach der Frage genannt, wie es geschrieben steht „Wer hat diese erschaffen?.“