Notiz 932: Die erste Neuerung

Alle Neuerungen beginnen erst, wenn ein Mensch mit dem Herauskommen aus dem egoistischen Empfangen belohnt wurde. Das ist die Bedeutung des Verbots, Götzendienern die Tora zu lehren, denn wenn der Mensch in Ägypten ist, kann er kein Jude sein, weil er dem Pharao, dem König von Ägypten, versklavt ist, und wenn er für den Pharao arbeitet, kann er kein Diener des Schöpfers sein.

Das ist die Bedeutung von „Denn die Kinder Israels sind mein, sie sind meine Knechte“, und nicht die Knechte eines Sklaven. Wenn der Mensch sein eigener Diener ist, kann er kein Diener des Schöpfers sein, denn es ist unmöglich, zwei Königen gleichzeitig zu dienen. Erst wenn er aus Ägypten, also aus dem egoistischen Empfangen, herausgekommen ist, kann er ein Diener des Schöpfers sein. Zu diesem Zeitpunkt kann er mit der Tora belohnt werden. Daraus folgt, dass die erste Neuerung der Auszug aus Ägypten ist.

Notiz 915: Ich und nicht ein Bote

Wie der ARI schrieb, befanden sich die Israeliten vor der Erlösung in neunundvierzig Toren der Tumaa [Unreinheit], bis Er ihnen offenbart wurde und sie erlöste. Das heißt, sie wurden mit „Ich und nicht ein Bote“ belohnt.

Baal HaSulam sagte, dass sie vor der Erlösung dachten, dass es Boten gibt, also bedeutet die Erlösung, dass sie mit „Ich und kein Bote“ belohnt wurden, dass es außer Ihm keinen anderen gibt. Daraus folgt, dass sie vor der Erlösung auch glaubten, dass der Schöpfer hilft, aber es gibt Boten; während Erlösung bedeutet, dass sie mit „Ich und kein Bote“ belohnt wurden.

 

Notiz 884: Das Gebet an Rosh HaShana

Im Gebet zu Rosh HaShana sagen wir: „Glücklich ist der Mensch, der Dich nicht vergisst, und der Mensch, der sich in Dir anstrengt.“ Man muss sich fragen, wenn er den Schöpfer nicht vergisst, warum braucht es dann noch die Anstrengung?

Im Gebet „Ezeret Awoteinu“ sagen wir: „Glücklich ist der Mensch, der auf Deine Gebote hört, und Deine Tora und Dein Wort in sein Herz legt.“

Man muss verstehen, was es bedeutet, auf die Gebote des Schöpfers zu hören. Man sollte doch eher sagen: „Glücklich ist der Mensch, der Deine Gebote tut“ oder „der sie bewahrt“, nicht „der darauf hört“. Was ist außerdem mit „Dein Wort“ und „Deine Tora“ gemeint? Was bedeutet „Wort“ und was „Tora“? Und was bedeutet „in sein Herz legen“? Wie legt man Tora und Worte ins Herz? Warum sollte man sie ins Herz legen und nicht ins Gehirn? Weiterlesen

Notiz 882: Rosh HaShana

Zum Vers „Die Augen des Ewigen, deines Gottes, sind vom Anfang des Jahres darauf gerichtet“ (5. Moses 11,12), heißt es: Manchmal zum Guten und manchmal zum Schlechten. Wie ist das zu verstehen? Wenn die Israeliten zu Rosh HaShana völlig böse sind und es für sie nur wenig Regen gibt, kehren sie später um. Es ist jedoch nicht möglich, die Menge des Regens zu vermehren, da das Urteil bereits gefällt wurde. Stattdessen lässt der Schöpfer den Regen zu der Zeit auf das Land fallen, wenn es ihn benötigt – alles hängt von der Beschaffenheit des Landes ab. Weiterlesen

Notizen 857: Das Bedürfnis nach einem Gefäß ohne Licht

Februar 1976

Vollkommener Glaube, das bedeutet Glaube, der zur Vollkommenheit führt, nach dem, was der Rambam sagte, ist wahre Reue, wenn derjenige, der die Geheimnisse kennt, Zeugnis ablegt.

Er erklärte in der Einführung zum Talmud der Zehn Sefirot, dass es bedeutet, dass der Heilige, gepriesen sei Er, die Augen erleuchtet und der Mensch die Nähe zum Schöpfer erlangt. Dies wird als Zeugnis des Heiligen, gepriesen sei Er, betrachtet. Daraus ergibt sich auch, dass Vollkommenheit bedeutet, dass der Schöpfer ihn näher gebracht und ihn in Seinen ganzen heiligen Palast eingelassen hat. Weiterlesen

Notiz 844: Die Anstrengung ist der Lohn

„Nach dem Maß des Schmerzes ist der Lohn.“ Mit anderen Worten: Er sieht hinterher, dass die Anstrengung, die ihm gegeben wurde, seine Belohnung war. In dem Maße, in dem die Anstrengung geleistet wurde, ist auch die Belohnung, denn die Anstrengung ist der Lohn, und der Schöpfer hat ihm das Verlangen gegeben, sich anzustrengen.

 

Notiz 940: Der Punkt im Herzen

Als der Tempel zerstört wurde, steht geschrieben: „Und sie sollen Mir einen Tempel machen, und Ich werde in ihnen wohnen.“ Dies bezieht sich auf den Punkt im Herzen, der ein Tempel sein sollte, in dem das Licht des Schöpfers wohnt, wie es geschrieben steht: „Und Ich werde in ihnen wohnen.“ Daher sollte der Mensch versuchen, sein Bauwerk der Kedusha [Heiligkeit] zu errichten, und dieses Bauwerk sollte so beschaffen sein, dass die höhere Fülle hineinströmen kann. Diese Fülle wird „vom Geber zum Empfänger gegebene Fülle“ genannt. Es gilt jedoch die Regel, dass es eine Gleichheit der Form zwischen dem Geber und dem Empfänger geben muss. Das bedeutet, dass auch der Empfänger die Absicht haben muss, zu geben, wie es der Geber tut. Weiterlesen

Notiz 838: Die Wahrhaftigkeit der Vorsehung

Es ist bekannt, dass das Ziel der Schöpfung darin besteht, den Geschöpfen Gutes zu tun. Dieses Ziel kann jedoch nicht erreicht werden, bevor sich der Mensch nicht selbst korrigiert hat, um die Eigenschaft der Gleichwertigkeit zu erlangen, die als Eigenschaft der Güte bezeichnet wird. Erst danach wird er das Ziel erreichen, welches als Wahrheit bezeichnet wird, und dann wird die wahre Vorsehung des Schöpfers, die in der Eigenschaft von „Gutes tun und Gutes erweisen“ besteht, erkennbar. Weiterlesen

Notiz 832: Tote Fische

„Lebendige Dagim [Fische]“ bedeutet, dass er Daagot [Sorgen] bezüglich der Arbeit hat, aber er ist lebendig. Das heißt, er hat die Kraft zu arbeiten und Wege zu finden, seine Sorgen zu lindern. „Tote Fische“ bedeutet, dass seine Sorgen ihm den Tod bringen, d.h. dass alle seine Kräfte für die Arbeit gestorben sind und er keinen Lebensgeist hat und keine Kraft hat, zu arbeiten und Lösungen zu finden. Das wird „tote Fische“ genannt. Weiterlesen

Notiz 588: Malchut des Höheren wird zu Keter des Unteren

An mehreren Stellen wird erklärt, dass Malchut des Höheren zu Keter des Unteren wird. Wir sollten fragen: Wird Malchut nicht „Gefäß des Empfangens“ genannt, das, was der Untere empfängt und das als das „Ich“ gilt, das wir erlangen, und Keter wird “Ejn Sof” (Unendlichkeit) genannt. Und sogar Keter von Assija wird “Ejn Sof” genannt. Wie kann man dann sagen, dass Malchut, die ein Kli (Gefäß) genannt wird, “Ejn Sof” genannt wird? Weiterlesen

Notiz 584: Das Angesicht des Ewigen ist in den Übeltätern

Nach dem Shabbat, Tora-Wochenabschnitt  Noah, 11. Oktober 1975

„Das Angesicht des Ewigen ist in den Übeltätern, um das Gedächtnis an sie von der Erde zu tilgen. Sie schrien, und der Ewige hört und rettete sie aus all ihrem Unheil.“

Wir könnten fragen: Aber das Angesicht des Schöpfers gehört den Gerechten und nicht den Übeltätern, wie es geschrieben steht: „Im Licht Deines Angesichtes hast du uns … Barmherzigkeit, Leben und Frieden gegeben.“ Nur die Achoraim [hinteren] werden als Gericht betrachtet, wenn Er die Frevler richtet. Weiterlesen

Notiz 571: Er und Sein Name sind Eins

Wir sollten zwischen Er und Seinem Namen unterscheiden: „Er“ bezieht sich auf den Schöpfer. „Sein Name“ bezieht sich auf die erschaffenen Wesen, denn „Sein Name“ bezieht sich speziell auf den anderen. In Bezug auf ihn selbst ist von „Seinem Namen“ keine Rede. Wenn aber jemand anderer von Ruben spricht, bezieht er sich mit dem Namen „Ruben“ auf Ruben selbst, d.h. sein Name weist auf Ihn hin. Weiterlesen

Notiz 557: Über das Or Choser (Zurückkehrendes Licht)

In Das Studium der Zehn Sefirot (Teil 2, Kapitel 1, Punkt 3) steht geschrieben, dass das Or Choser, das vom Massach aufsteigt, „Verbindung“ genannt wird, weil es das obere Licht im Igul [Kreis] so hält und einfängt, dass dort, wo das Or Choser das Höhere Licht nicht bekleidet, dieses Licht aus der Sicht des emanierten Wesens als nicht existent angesehen wird, weil es ohne dieses Gewand, das Or Choser genannt wird, es nicht erreichen kann. Weiterlesen

Notiz 528: Das Gebet

Wenn ein Mensch die Tora studiert, will er wissen, was ihn selbst mit der Tora, die er lernt, verbindet. Denn wenn er Halacha (Gesetze) studiert, ist es verständlich, dass er die Gesetze benötigt. Aber wenn jemand Tora studiert und die Tora nicht von Gesetzen spricht, was ist dann die Verbindung zwischen dieser Tora und dem Menschen?

Und wenn er wissen möchte und er Gott darum bittet, diese Verbindung zu verstehen, so nennt man das Gebet. Das ist etwas Großes und sehr Wichtiges, weil er eine Verbindung mit Gott hat, der etwas von ihm möchte.

Notiz 518: Wer kommt, um zu verunreinigen

Im Sohar (BeHaalotcha, Punkt 66) steht geschrieben: „Wer kommt, um sich zu verunreinigen, das heißt, um zu sehen, dass er unrein ist, wird verunreinigt. Das heißt, ihm wird von oben die Stumpfheit/Dummheit des Herzens gezeigt, dass das Herz unrein, tot ist, wie in ‚Die Frevler in ihrem Leben werden ‚tot‘ genannt.“

Umgekehrt ist derjenige, der sich selbst als vollkommen betrachtet und sein Handeln nicht selbstkritisch prüft, nach seinem Verständnis gerecht und gehört zur Allgemeinheit, deren Arbeit in einer Art Belohnung und Bestrafung besteht.

„Bis sie Wissen erlangen und sich viel Weisheit aneignen“, während sie sich im Zustand des „unbewegten“ befinden und nach der Wahrheit suchen, „wird ihnen dieses Geheimnis“ der Bedeutung von liShma [um Ihretwillen] gezeigt. Wer offenbart es ihnen? Es kommt von oben. Das heißt: „Wer kommt, um rein zu werden, dem wird geholfen.“ Weiterlesen

Notiz 508: Der Aufstieg von Malchut zu Bina

In der „Einführung in die Weisheit der Kabbala“ wird erklärt, wenn der Mensch einzig und alleine von Malchut, die der Wille zu empfangen nur für sich selbst ist, beeinflusst wäre, hätte er keinerlei Möglichkeit, irgendeine Handlung des Gebens auszuführen.

Nur durch die Vermischung von Malchut mit Bina gibt es in Malchut auch Funken des Gebens, und dadurch wird der Mensch fähig, Handlungen des Gebens auszuführen. Das ist auch der Grund für Zimzum Bet [Zweite Einschränkung], durch die der Mensch in der Lage ist, Handlungen des Gebens auszuführen. Weiterlesen

Notiz 459: Wegen der Demut und der Ehrfurcht vor dem Ewigen

„Und es ist geschehen, weil ihr diese Rechtsordnung hört und sie befolgt und ausführt.“ „Der Ewige, dein Gott, wird mit dir den Bund und die Güte halten, die er deinen Vorvätern geschworen hat.“ „Wegen der Demut und der Ehrfurcht vor dem Ewigen.“

Wenn der Mensch auf den Wegen des Schöpfers wandelt, spürt er, dass er jeden Tag ein gewisses Maß an Tora und Mizwot [Gebote/gute Taten] erwirbt, und er fügt immer hinzu, mal mehr und mal weniger. Aber während der Woche erwirbt er einen Besitz von Tora und Mizwot [Gebote/gute Taten]. Wenn der Shabbat kommt, hat er am Vorabend des Shabbat das, was er sich erarbeitet hat. Und er fühlt bereits, dass er am Shabbat von dem isst, was er an den sechs Werktagen, den sogenannten “sechs Tagen der Arbeit”, vorbereitet hat. Weiterlesen

Notiz 343: Gopher-Holz

Oktober 1981

„Mach dir eine Arche aus Gopher-Holz, Räume sollst du in der Arche machen, und du sollst sie innen und außen mit Pech überziehen.“

Die Sintflut bedeutet „böses Wasser“. Wenn der Mensch sich fragt, wer der Ewige ist, wie der Pharao fragt: „Wer ist der Ewige, dass ich auf seine Stimme hören sollte?“ und auch der Frevler fragt: „Was ist das für eine Arbeit für dich?“ Das Maim [Wasser], das die Sintflut ist, besteht aus diesen beiden – dem Mi [Wer] und dem Ma [Was]. Dadurch wurde die ganze Welt, die ein Mensch in Kedusha [Heiligkeit] hat, ausgelöscht. Weiterlesen

Notiz 338: Ein Heilmittel vor dem Schlag

Rosh HaShana, September 1982

Der Schöpfer schickt ein Heilmittel vor dem Schlag. Wir sollten fragen: Wenn es keinen Schlag gibt, wie können wir dann von einer Heilung sprechen?

Wir sollten verstehen, was wir bei unseren Weisen finden, dass die Tora Tushia genannt wird, da „sie die Kräfte des Menschen erschöpft“ (Mateshet) (Sanhedrin 26b). Unsere Weisen sagten: „Wenn einem Menschen der Kopf schmerzt, lasse ihn sich mit der Tora beschäftigen“ (Eruwin 54a). Baal HaSulam interpretierte, dass wir zuerst einmal die Tora brauchen, um zu sehen, dass die Kraft des Menschen nicht so ist, wie sie sein sollte. Das heißt, dass der Satz „der Kopf eines Menschen schmerzt“ andeutet, dass der Mensch fremde Gedanken hat. „Sein Magen schmerzt“ bedeutet, dass alles, was er will, ist, in seinem eigenen Magen zu empfangen.  Weiterlesen

Notiz 323: Unterscheidungen im spirituellen Gefäß

Nach Rosh HaShana 5742

  • Malchut des Höheren wird zu Keter des Unteren.
  • Das Bewegungslose (domem) an sich hat Vollkommenheit.
  • Das Pflanzliche (zomeach) muss sich im Bewegungslosen annullieren.
  • Danach kann es in dem Massach (Schirm) wachsen, durch Liebe und Ehrfurcht eingeschlossen.
  • Liebe und Ehrfurcht werden zwei Engel genannt, die dem Menschen helfen, das Ziel zu erreichen.
  • Die Rückkehr von ACHaP in die Zehn Sefirot wird die Zehn Tage der Umkehr (Tshuwa) genannt.

Es gibt eine Stufe des Bewegungslosen, die eine lebendige Kraft hat, aber keiner von ihnen kann eine eigene Bewegung ausführen, sondern sie haben eine gemeinsame Bewegung. Wer jedoch wachsen möchte, muss dem Bewegungslosen ein Ende setzen, das heißt, er will nicht den Grund akzeptieren, der dem heiligen Bewegungslosen Leben gibt, was als das Gebot von Menschen aus Gewohnheit bezeichnet wird. Weiterlesen