1991/29 Was bedeutet es, dass ein Hohepriester eine Jungfrau zur Frau nehmen soll?

Der Heilige Sohar sagt (Emor, Punkt 38): „Es ist ein Gebot [Mizwa] für den Hohenpriester, eine Jungfrau zu heiraten. Das ist die Bedeutung dessen, was geschrieben steht: ‚Eine Witwe oder eine Geschiedene oder eine entweihte Frau oder eine Hure, die soll er nicht nehmen, sondern eine Jungfrau aus seinem Volk soll er zur Frau nehmen.‘ Er fragt: „Warum darf man nur eine Jungfrau nehmen, die keinen Makel hat? Er antwortet: ‚Eine Frau ist ein Becher des Segens. Wenn sie gekostet wird, hat sie einen Makel.‘ Das deutet an, dass Malchut, der ‚ein Becher des Segens‘ genannt wird, und der Priester, der ein Opfer vor dem Schöpfer darbringt, vollkommen und makellos sein müssen, denn die Makel beschmutzen die Priester. Vollkommen in seinem Körper, vollkommen in seiner Nukwa, an der zu befolgen ist: ‚Du bist ganz schön, meine Frau, und es ist kein Makel an dir.’“ Weiterlesen

1990/07 Was sind die Zeiten des Gebets und der Dankbarkeit in der Arbeit?

Unsere Weisen sagten (Brachot 32): „Man sollte immer das Lob des Schöpfers aufstellen und dann beten.“ Danach sagten sie auch (Rosh HaShana 35): „Rabbi Elasar sagte: ‚Man soll immer erst das Gebet verrichten und dann beten.'“

Wir sollten verstehen, warum wir zuerst das Lob des Schöpfers verrichten müssen. Wenn der Mensch einen Mangel hat und zum Schöpfer beten will, um seinen Mangel zu stillen, dann ist seine Hilfe gefragt. Warum sollte man also zuerst das Lob des Schöpfers aufstellen?

Bei einem König aus Fleisch und Blut können wir verstehen, dass wir zuerst unseren Respekt vor dem König zeigen müssen, damit der König sieht, dass wir zu denen gehören, die ihn lieben, und aus diesem Grund wird der König unseren Wunsch erfüllen. Aber wie lässt sich das in Bezug auf den Schöpfer so nennen? Hat der Schöpfer Bedarf an einem Menschen, der Ihm zeigt, dass er zu denen gehört, die den Schöpfer lieben, und dann wird Er ihm helfen, und sonst wird Er es nicht tun? Weiterlesen

1989/30 Was bedeutet das Anzünden der Menora in der Arbeit?

Den Vers „Wenn ihr die Kerzen anzündet“ interpretiert RASHI so: „Nach dem Aufsteigen des Herzens“. Es steht geschrieben, „wenn sie angezündet sind“, was den Aufstieg impliziert, dass sie angezündet werden müssen, bis die Flamme von selbst aufsteigt.

„Die sieben Kerzen werden von der Vorderseite der Menora [Leuchter] leuchten.“ Es gibt viele Interpretationen für „die Vorderseite der Menora“. Wörtlich bedeutet es, dass alle sieben Kerzen von der Vorderseite der Lampe leuchten werden. Wer ist also die Vorderseite der Menora? Wir sollten die ganze Angelegenheit der Menora in der Arbeit verstehen. Weiterlesen

1987/30 Was ist ein Krieg um die Herrschaft in der Arbeit – 1 

RASHI interpretiert den Vers „Wenn du gegen deine Feinde in den Krieg ziehst“ so, dass der Vers von einem Krieg über die Herrschaft spricht. Danach steht geschrieben: „Und der Herr, dein Gott, wird ihn in deine Hände geben, und du wirst seine Gefangenen gefangen nehmen. Und du wirst unter den Gefangenen eine schöne Frau sehen und sie begehren, und du wirst sie dir zur Frau nehmen. Dann soll sie ihren Kopf rasieren und ihre Nägel schneiden.“ 

Wir sollten verstehen, was uns das alles in der spirituellen Arbeit lehren soll. Da die Tora die Ewigkeit ist, sollten wir das Folgende verstehen:  Weiterlesen

1987/14 Die Verbindung zwischen Pessach, Maza und Maror 

So steht es in der Haggada [Pessach-Erzählung] geschrieben: „So tat Hillel zur Zeit des Tempels: Er Band Pessach-Opfer [Lamm], Maza [ungesäuertes Brot] und Maror [bitteres Kraut] zusammen und aß sie gemeinsam, um zu befolgen, was gesagt wurde: ‚Sie sollen es mit Maza und bitteren Kräutern essen.'“ 

Das sollten wir in der spirituellen Arbeit verstehen. Was deutet die Verbindung zwischen diesen drei Dingen an, die Hillel zusammen isst? 

Um die Bedeutung des Pessach-Opfers zur Zeit des Auszugs aus Ägypten zu verstehen, als sie aus der Versklavung in Ägypten herauskamen, sollten wir zuerst die Bedeutung des Exils in Ägypten verstehen – unter was haben sie dort gelitten? 

Über das Maror steht in der Haggada geschrieben: „Dieses Maror, das wir essen, wofür steht es? Das Leben unserer Väter in Ägypten wurde von den Ägyptern bitter gemacht, wie es heißt: ‚Und sie machten ihr Leben bitter durch harte Arbeit … die sie ihnen auferlegten.'“  Weiterlesen

1987/05 Was ist der Vorzug der Arbeit, der größer ist als die Belohnung?

RASHI interpretiert den Vers „Und der Ewige offenbarte sich ihm“: „Er öffnete den Eingang zum Zelt, um zu sehen, ob jemand vorbeikam, um ihn in sein Haus zu lassen. Um die Mittagszeit nahm der Schöpfer die Sonne aus ihrer Verhüllung, um ihn nicht mit Gästen zu belästigen. Und da Er sah, dass er bedauerte, dass keine Gäste kamen, brachte Er ihm Engel in Gestalt von Menschen.“ Weiterlesen

1987/02 Die Wichtigkeit der Erkenntnis des Bösen

So steht im Heiligen Sohar geschrieben, BeReshit Bet (Ziffern 218-219 im Sulam [Leiter]-Kommentar): „‚Das Wasser unter dem Himmel soll sich an einem Platz versammeln, und das trockene Land soll zu sehen sein.‘ ‚Lass das Wasser … sich sammeln‘ ist die Tora, die ‚Wasser‘ genannt wird. ‘An einem Platz’ bedeutet Israel. Es steht ebenso geschrieben: „Das Wasser … sammle sich an einem Platz“, wobei Wasser Tora bedeutet und „ein Platz“ Israel, die Empfänger der Tora. Umgekehrt wollten die Völker der Welt die Tora nicht empfangen, deshalb blieb das Land wüst und trocken. Die Tora ist der Platz der Welt, und in ihr existiert sie. Die Völker der Welt, die sie nicht empfingen, blieben wüst und trocken.“ Weiterlesen

1986/30 Die Klipa, die der Frucht vorausgeht 

Im Tora-Abschnitt Balak schreibt der Heilige Sohar (Punkt 15): „Wenn du sprichst, dass es der Wunsch des Schöpfers war, dass Israel das Erstgeburtsrecht gegeben wird, dann ist das nicht angemessen. Bo u’reh – komm und sieh: Esau war eine Klipa [Hülle/Schale] und Sitra Achra [aramäisch: andere Seite]. Es ist bekannt, dass die Klipa dem Kern vorausgeht, deshalb ist sie zuerst entstanden. Sobald die Klipa entstanden ist und entfernt wurde, kam der Kern zum Vorschein. Die erste Vorhaut, also Esau, ist außen. Daher ist er zuerst entstanden. Der Bund, der am wertvollsten ist, also Jakob, offenbarte sich als nächstes. Deshalb hat Esaus frühe Entstehung nichts mit seinem Erstgeburtsrecht zu tun, denn er ist eine Klipa und eine Vorhaut, die im Vergleich zum Kern und zum Bund vollkommen wertlos ist. Er ist einzig und allein aus dem Grund zuerst entstanden, weil die Klipa der Frucht vorausgeht.“ Weiterlesen

1986/25 Das Maß des Praktizierens der Mizwot [Gebote]

Uns wurden 613 Mizwot [Gebote] gegeben, die wir praktisch ausführen sollen. Und auch wenn man ohne Absicht eine Mizwa [Einzahl für Gebote] ausführt, die uns der Schöpfer geboten hat, und wenn wir uns damit begnügen, eine Mizwa ohne uns auszurichten zu erfüllen, und diese nur auf einfache Weise ausführen, dann haben wir damit bereits unsere Pflicht erfüllt.

Wir sollten jedoch alle Mizwot gemäß den Bedingungen jeder Mizwa einhalten. Zum Beispiel kann ein Mensch das Gebot der Zizit [geknotete Fäden an einem Gebetsschal] befolgen, denn es steht geschrieben: „Sie sollen sich Schaufäden an den Ecken ihrer Kleider machen.“ Es gibt jedoch Unterschiede in Bezug auf das Material, aus dem der Tallit [Gebetsschal, der während des jüdischen Morgengottesdienstes getragen wird und an dessen Rändern sich jeweils ein Zizit befindet] hergestellt wird, sowie in Bezug auf die Länge und Breite des Tallits. Auch bei den Zizit selbst gibt es Unterschiede – wie das Material, aus dem sie gemacht sind (Wolle, Flachs oder andere Materialien), die Anzahl der Fransen, die Länge und so weiter. Weiterlesen

1990/33 Was ist „Die Erde war in Ehrfurcht und stand still“ in der Arbeit?

Unsere Weisen schrieben im Talmud-Traktat Shabbat (S. 88a): „Rabbi Chiskia sagte: ‚Warum steht geschrieben: ‚Vom Himmel ertönte Dein Urteil, die Erde war in Ehrfurcht und stand still‘? Wenn sie in Ehrfurcht war, warum war sie dann still? Wenn sie still stand, warum war sie in Ehrfurcht? Weiterlesen

1991/29 Was bedeutet es, dass ein Hohepriester eine Jungfrau zur Frau nehmen soll, in der Arbeit?

Der Heilige Sohar sagt (Emor, Punkt 38): „Es ist ein Gebot [Mizwa] für den Hohenpriester, eine Jungfrau zu heiraten. Das ist die Bedeutung dessen, was geschrieben steht: ‚Eine Witwe oder eine Geschiedene oder eine entweihte Frau oder eine Hure, die soll er nicht nehmen, sondern eine Jungfrau aus seinem Volk soll er zur Frau nehmen.‘ Weiterlesen

Notiz 97: Die Tora muss mit beiden Händen empfangen werden

Es wird gesagt, dass wir die Tora mit beiden Händen empfangen müssen. Der Vers sagt: „Langes Leben zu ihrer Rechten und Reichtum und Ehre zu ihrer Linken.“

“Langes Leben” bedeutet, dass der Mensch die Arbeit für den Schöpfer nicht unterbrechen darf, sondern immer in Dwekut [Anhaftung] mit dem Schöpfer sein soll. Der Grund, warum die Rechte Chessed [Barmherzigkeit] genannt wird, ist die Annullierung der Existenz – sie will einzig und allein dem Schöpfer Zufriedenheit bringen. Weiterlesen

Notiz 82: Ein Pferd zum Reiten

Die Väter sind die Merkawa [Streitwagen], so wie es geschrieben steht: „Und der Ewige erhob sich über Abraham.“ Das Pferd denkt, dass sein Herr ihm all seinen Bedarf gibt, weil er es liebt, wie seine Kinder. Warum also sind die Kinder zu Hause, während das Pferd im Stall ist? Weiterlesen

Notiz 63: Ihr steht heute alle zusammen – 1

Ihr steht heute alle zusammen – 1

„Ihr steht heute alle zusammen.“ Das bedeutet, dass Er sie versammelte… um sie in den Bund aufzunehmen (RASHI). „Ihr alle“ bedeutet, dass alle in die gegenseitige Bürgschaft eingetreten sind (Or HaChaim). Weiterlesen

Notiz 142: Das Leid der Shechina [Göttliche Gegenwart] – 1

Das Leid der Shechina: Es wird mit einem König verglichen, der einen Turm besitzt, der mit allem Guten gefüllt ist, aber keine Gäste hat. Gleich wie jemand, der eine Hochzeit für seinen Sohn vorbereitet und hunderte von Speisen bestellt hat, aber nun keine Gäste kommen wollen, um die Gaben zu genießen.
Und das ist das Leid der Shechina.

Notiz 132: Höherer und Unterer

Gefäße des Empfängers und Gefäße des Gebenden. Der Höhere ist der Gebende und der Untere ist der Empfänger. Der Massach des Unteren, der in seinen Augen ist und „Verschluss der Augen (Stimat Ejnaim) genannt wird, lässt ihn sehen, dass auch der Höhere nicht mehr als Galgalta we Ejnaim hat. Es stellt sich heraus, dass der Massach  des Unteren den Höheren verdeckt. Weiterlesen

Notiz 111: Es gibt nichts Neues unter der Sonne

„Es gibt nichts Neues unter der Sonne.“ „Neuheit“ bedeutet etwas Neues, das es bisher nicht gegeben hat. „Unter der Sonne“ wird nicht als Neuheit bezeichnet, denn dies ist die Natur des Menschen, die darauf abzielt, für den eigenen Nutzen zu arbeiten. Über der Sonne, was über dem Verstand ist, ist eine Neuheit, da es gegen die Natur ist.

Notiz 34: TaNTA [Taamim, Nekudot, Tagin, Otiot]

Taamim [Geschmäcker] bedeutet, dass ein Mensch, der einen guten Geschmack im Leben haben will, auf seinen Punkt im Herzen achten sollte.

Jeder Mensch hat einen Punkt im Herzen, nur leuchtet er nicht. Vielmehr ist er wie ein schwarzer Punkt. Der Punkt im Herzen ist ein Unterscheidungsmerkmal der Nefesh [Seele] der Kedusha [Heiligkeit], deren Natur ein Gefäß des Gebens ist. Weiterlesen

Notiz 261: Höre, mein Sohn, die Moral deines Vaters – 1

Höre, mein Sohn, die Moral deines Vaters und verlasse nicht die Lehre deiner Mutter.“

Mussar [Moral, Ethik] kommt aus dem Vers: „Sollte man seinen Sohn leiden lassen“, was so viel bedeutet wie „Jesurim“ [Leiden/Belastungen]. Es gibt potenzielles Leid und es gibt tatsächliches Leid. Wenn jemandem klargemacht wird, dass es verboten ist, etwas zu tun, und er dem Befehl nicht gehorcht, wird er bestraft, z. B. indem er für die Übertretung ausgepeitscht wird. Weiterlesen

Rabash, Brief 61

9. Siwan 5707 (11. Juni 1962), aus Antwerpen

An meinen lieben Freund,

ich habe mich verspätet, dir auf die Briefe zu antworten, die ich von den Freunden erhalten habe, weil die Post unregelmäßig arbeitet und ich von Ort zu Ort ziehe. Deshalb erreichen mich diese Briefe erst, wenn ich bereits an einem anderen Ort, also in einem anderen Land, bin. Dein Brief erreichte mich erst vergangene Woche, und da dies vor dem Schawuot-Fest war, hatte ich keine Gelegenheit, dir zu antworten. Vergangene Woche erhielt ich auch einen Brief von… und antwortete ihm kurz.

In Bezug auf deine Bitte, die Aussage zu erklären: „Jeder, dessen Wissen (Da’at) seiner Weisheit (Chochma) entspricht – das ist ein gutes Zeichen für ihn“ und so weiter. Weiterlesen