Das Wesen der Religion und ihr Ziel (ed.)
Von Rav Yehuda Ashlag
Hörbuchversion: Das Wesen der Religion und ihr Ziel
In diesem Artikel möchte ich drei Fragen beantworten:
- Worin besteht das Wesen der Religion?
- Wird ihr Ziel in dieser Welt oder in der zukünftigen Welt erreicht?
- Ist das Ziel der Religion das Wohl des Schöpfers oder das Wohl der Geschöpfe?
Auf den ersten Blick wird sich der Leser über meine Worte wundern und diese drei Fragen nicht verstehen, die ich als Thema für diesen Artikel wählte. Denn wer weiß denn nicht über Religion Bescheid und kennt das Konzept von Belohnung und Bestrafung, das sich hauptsächlich auf das Leben nach dem Tod bezieht? Geschweige denn die dritte Frage. Alle wissen, dass sie auf das Wohl der Geschöpfe ausgerichtet ist – sie zu Erfüllung und Glück zu führen. Und was kann man dem noch hinzufügen? Weiterlesen
1985/1 Mach Dir einen Rav und kauf Dir einen Freund (Teil 1)
In der Mishna (Awot, 1) sagt Yehoshua Ben Perachja: „Mach dir einen Rav, kaufe dir einen Freund, und beurteile jeden Menschen wohlwollend.“ Wir sehen, dass es hier drei Dinge gibt:
1) Mach dir einen Rav,
2) kauf dir einen Freund,
3) und beurteile jeden Menschen wohlwollend. Weiterlesen
1984/5 Was gibt uns das Gesetz „Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst“?
Was gibt uns das allgemeine Gesetz (Klal)[1]: „Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst?“ Durch dieses Gesetz können wir zur Liebe zum Schöpfer gelangen. Wenn das so ist – was gibt uns dann die Erfüllung der übrigen 612 Gebote?
Zunächst müssen wir verstehen, was ein allgemeines Gesetz bedeutet. Bekanntlich besteht eine Gesamtheit aus vielen Einzelheiten, und ohne diese Einzelheiten gibt es keine Gesamtheit.
So sprechen wir zum Beispiel von einer „heiligen Gemeinde“. Damit ist gemeint: viele einzelne Menschen, die sich versammelt und miteinander verbunden haben, sodass sie eine Einheit bilden. Danach wird ein Vorsteher der Gemeinde bestimmt und Ähnliches. Eine solche Versammlung wird „Zehner“ oder „Gemeinde“ genannt. Erst wenn mindestens zehn Menschen anwesend sind, kann man im Gebet die „Heiligung“ (Kedusha) sprechen.
Darüber heißt es im heiligen Sohar: „Wo sich zehn Menschen versammeln, dort weilt die göttliche Gegenwart.“ Das bedeutet, dass es an einem Ort, wo zehn Menschen sind, schon Raum für die Offenbarung der Shechina gibt.
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