14. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Die Weisen sagten: „Es liegt nicht an dir, die Arbeit zu vollenden, du hast jedoch auch nicht die Freiheit, dich ihrer zu entledigen.“ (Awot, Kapitel 2,21) Das bedeutet, dass es dem Menschen auferlegt ist, von unten her, von seiner Stufe aus, zu erwachen. Das wird als Gebet bezeichnet.

Ein Gebet ist demnach ein Mangel. Ohne Mangel gibt es keine Füllung. Wenn jemand also das Bedürfnis nach liShma (für den Namen der Tora) zu arbeiten hat, dann erhält er auch die Füllung dieses Mangels von oben. Das heißt, dann wird das Gebet oben erhört.

Um liShma von der Höheren Kraft zu erhalten, ist daher vom Menschen nur die Arbeit des Aufbaus eines Mangel, in Form eines Kli (Gefäß), nötig. Die Füllung kann er niemals selbst erlangen, sie ist ein Geschenk der Höheren Kraft.

BAAL HASULAM, Shamati 5, LiShma bedeutet Erwecken von oben, und warum brauchen wir ein Erwachen von unten?

13. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Das Wichtigste ist das Gebet. Der Mensch muss die Höhere Kraft darum bitten, dass sie ihm hilft, über den Verstand gehen zu können. Er sollte mit Freude arbeiten, so als wäre er bereits mit dem Wissen der Kedusha (Heiligkeit) belohnt worden, und würde jene Freude bereits empfinden.

Auch sollte er die Höhere Kraft bitten, ihm die Kraft zu geben, über das Verlangen des Körpers hinausgehen zu können. Mit anderen Worten, obwohl der Körper nicht damit einverstanden ist, um des Gebens Willen zu arbeiten, bittet er die Höhere Kraft, in Freude arbeiten zu können, wie es sich für jemanden gehört, der einem großen König dient.

Er bittet die Höhere Kraft aber nicht ihm ihre Größe zu zeigen, damit die Arbeit für ihn einfacher würde. Vielmehr möchte er, dass er Freude an der Arbeit über dem Verstand erhält, sodass diese für ihn so wichtig wird, als hätte er bereits Kenntnis von der Kedusha.

RABASH, 1991/12, Diese Kerzen sind heilig

12. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Das Gebet ist die Arbeit im Herzen. Das heißt, weil das Herz des Menschen in seiner Wurzel das Verlangen zu empfangen ist, welches nun aber in das Gegenteil, nämlich um zu geben gewandelt werden muss, hat der Menschen eine Menge Arbeit.

Da das Geben seiner Natur entgegengesetzt ist, muss der Mensch die Höheren Kraft darum bitten, dass Sie ihm hilft, aus seiner Natur hinauszukommen und in das einzutreten, was über seiner Natur liegt.

Rabash, 1985/24 Die drei Zeiten in der Arbeit

11. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Schöpfer, wir bitten Dich, uns Kraft zu geben, sodass wir all unsere Handlungen Deinetwillen ausführen können. Denn wenn Du uns nicht hilfst, sind alle unsere Handlungen weiterhin nur für unseren eigenen Nutzen. Es heisst “wenn nicht“, was bedeutet, wenn Du uns nicht hilfst, werden alle unsere Handlungen nur für uns selbst sein, denn wir haben nicht die Kraft, unseren Willen zu empfangen zu überwinden. Deshalb hilf uns, damit wir in der Lage sind, für Dich zu arbeiten. Du musst uns helfen!

Es heisst auch “tu es um Deinetwillen“, d.h., dass Du diese Handlung tust, Du uns die Kraft gibst, den Willen zu geben zu erlangen. Andernfalls, “wenn nicht”, sind wir verloren und werden im Wunsch verbleiben, für unseren eigenen Nutzen zu empfangen.

RABASH, 1991/5, Was bedeutet “die guten Taten der Gerechten sind ihre Nachkommen” in der spirituellen Arbeit?

10. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Weil der Mensch Leid empfindet, wird er dazu gebracht, abfällig zu reden. Daraus folgt, dass die Bitte an den Schöpfer, Er möge ihm die Kraft des Glaubens geben, nicht daher rührt, weil er selbst genießen möchte, sondern um nicht abfällig zu reden; eben dies schmerzt ihn. Mit anderen Worten, seinerseits möchte er über dem Verstand glauben, dass der Schöpfer „gut und Gutes tuend“ ist und die Welt in dieser Weise lenkt. Und er wünscht sich, dass sein Glaube stark genug für eine vollumfängliche Wahrnehmung sein möge, wie innerhalb des Verstandes.

Daher möchte er, wenn er sich mit der Tora und den Mizwot beschäftigt, das Licht des Schöpfers nicht heranziehen, um selbst Genuss zu erlangen, sondern weil er es nicht ertragen kann, die gütige Lenkung des Schöpfers nicht rechtfertigen zu können. Das Leid wird verursacht, weil er den Namen des Schöpfers, der „gut und Gutes tuend“ ist, entweiht, denn sein Körper ist gegenteiliger Ansicht. Dies ist all sein Leid, denn im Zustand der Trennung kann er Seine Lenkung nicht rechtfertigen. Das heißt, dass er den Zustand der Trennung hasst. Und wenn er dieses Leid empfindet, erhört der Schöpfer sein Gebet, nähert ihn Sich an, und er wird der Anhaftung würdig. 

Baal HaSulam, Shamati 34. Der Vorteil eines Landes

09. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Alles vor unseren Augen Erscheinende ist etwas vom Schöpfer Gegebenes, damit wir begreifen, was wir erkennen sollen, um das vollkommene Ziel zu erreichen.

Doch es ist nicht so einfach, der Anhaftung an den Schöpfer würdig zu werden. Es erfordert große Überwindung und Anstrengungen, bis wir würdig werden, die Güte und den Genuss zu erlangen und wahrzunehmen. Und bis dahin ist es dem Menschen auferlegt, die Höhere Lenkung zu rechtfertigen, über seinem Verstand zu glauben, dass der Schöpfer nur „gut und Gutes tuend“ ist, und zu sagen „sie haben Augen und sehen nicht“.

Die Weisen sagten: „Habakuk kam und setzte ein Prinzip fest“, er reduzierte alles auf eins, wie geschrieben steht: „der Gerechte lebt in seinem Glauben“. Das bedeutet, dass der Mensch sich nicht mit Einzelheiten zu beschäftigen braucht, sondern seine ganze Arbeit auf einen Punkt konzentrieren sollte, nämlich den Glauben an den Schöpfer. Er sollte beten, dass der Schöpfer ihm helfen möge, fähig zu sein, mit dem Glauben über dem Verstand zu handeln. 

Baal HaSulam, Shamati 34. Der Vorteil des Landes

08. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Es heißt: Verlässt der Gerechte den Ort [an dem er über dem Verstand arbeitet], hinterlässt dies bei ihm einen Eindruck. Das bedeutet, dass in jenem Moment, indem ein Gerechter denkt, er habe nun Geschmack an der Arbeit um zu geben und bräuchte darum nicht mehr über den Verstand zu gehen, er diesen Ort verlassen muss. Dieser Eindruck wird ihm in Zukunft helfen, sich das nächste Mal in dieser Situation davor zu hüten, mit der Arbeit um zu geben aufzuhören.

Auch Baal HaSulam sagte dazu, dass wenn ein Mensch sich sicher fühlt und nicht mehr zwischen Himmel und Erde steht, er unweigerlich von dieser Stufe hinab fallen wird. Doch gerade dieser Abstieg hinterläßt in ihm einen Eindruck, sodass er sich beim nächsten Mal daran erinnert und den Glauben über dem Verstand nicht mehr als unwichtig ansieht, sondern immer die Vorsehung rechtfertigt.

RABASH, 1985/10, Jakob ging hinaus

07. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Der Glaube wird in den Augen der Menschen als eine Eigenschaft von geringer Bedeutung und Niedrigkeit angesehen. Dinge hingegen, die sich in Wissen kleiden, schätzt man. Kann nun der Mensch den Glauben mit seinem Verstand nicht begreifen, oder widerspricht er sogar seinem Wissen, muss er trotzdem sagen, dass dieser für ihn wichtiger ist, als sein Wissen. In diesem Fall setzt er sein Wissen herab, weil er erkennt, dass alles, was er mit seinem Wissen versteht, der Annäherung an die Höhere Kraft nicht dienlich ist.

Es ist tatsächlich so, dass alle Konzepte, die diesem Weg widersprechen, aussichtslos sind. Deshalb soll es so sein, wie geschrieben steht: Sie haben Augen, aber sie sehen nicht, sie haben Ohren, aber sie hören nicht.“ Das bedeutet, dass dieser Mensch alles, was er hört und sieht, für nichtig erklärt. Dies ist, was „über den Verstand gehen“ genannt wird.

BAAL HASULAM, Shamati 59, Der Stab und die Schlage

06. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Begibt sich ein Mensch auf den Weg der Wahrheit und beginnt mit der Arbeit für die Höhere Kraft, muss er die Anstrengung des Glaubens über dem Verstand auf sich nehmen, auch wenn in seinem Innern alle “Völker der Welt“ über ihn lachen. Er muss die Höhere Kraft, indem er an sie glaubt und ihr mit ganzem Herzen und ganzer Seele dienen will, vor diesen “Ungläubigen“ heiligen. Obschon diese ihm nicht zustimmen, entschließt er, die Höhere Kraft zu lieben. Selbst wenn er kein Gefühl der Liebe empfindet widerspricht er deren Ansicht, und läßt sich nicht von den “Organen seines Körpers“ beeindrucken.

Dieser Mensch tut, was er kann, auch wenn er dies nur unter Zwang in Form von Worten und Taten tun kann. Denn, obwohl er dabei nichts fühlt, trägt er trotzdem etwas zur „Erweckung von unten“ bei.

RABASH, 1990/6, Wann sollte man stolz auf seine Arbeit sein?

05.Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Speziell jene Menschen, die das Geben erreichen wollen, spüren die Leere in sich und brauchen die Erhabenheit des Schöpfers. Sie können diese Leere gezielt mit Erhabenheit füllen, was „voll von Mizwot“ genannt wird und zwar in dem Maße, in dem sie den Schöpfer bitten, ihnen die Kraft zu geben, über den Verstand zu gehen, was „Erhabenheit“ genannt wird. Mit anderen Worten, sie bitten den Schöpfer, ihnen die Erhabenheit zu geben, welche über dem Verstand in der Größe und Wichtigkeit des Schöpfers liegt. Sie wollen eigentlich nicht, dass der Schöpfer sie dies erlangen läßt, da sie sich mit bedingungsloser Hingabe annullieren wollen. Doch dadurch, dass sie den Schöpfer um Hilfe bitten, darf diese Leere mit Mizwot gefüllt werden.

RABASH, 1991/7, Was ist der „Mensch“ und was ist das „Tier“ in der spirituellen Arbeit?

05. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

04. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Da es keine größere Freude gibt, als mit der Offenbarung der Höheren Kraft und der Erfahrung der Shechina (göttliche Gegenwart) belohnt zu werden, ist dies der Grund um zu glauben. Damit der Mensch glauben, also geben kann, gibt es, durch die Verhüllung, die Möglichkeit der Korrektur. Dies geschieht indem man sich mit der Tora und den Mizwot beschäftigt, obwohl man keine Freude dabei empfindet. Das nennt man „nicht um Belohnung zu erhalten“ zu arbeiten. Im selben Augenblick, in dem der Mensch dieses Kli (Gefäß) aufgebaut hat, werden ihm die Augen geöffnet und es offenbart sich ihm das Antlitz Gottes.

Nun erwacht in ihm jedoch wieder das Verlangen, denn es lohnt sich für ihn, der Höheren Kraft Freude zu bereiten, und so wird alles wieder vor ihm verhüllt. Dies wird als Tod angesehen. Das bedeutet, dass er zuvor nur durch das Festhalten an seinem Glauben mit der Kraft des Leben belohnt wurde.

Sobald er aber wieder im Glauben zu arbeiten beginnt, wird er erneut korrigiert und erhält seinen Atem des Lebens zurück. Dies geschieht in jenem Augenblick, in dem dem er die Arbeit über seinem Verstand, im Glauben, wieder aufnimmt. Dann sagt er: Ich danke Dir, dass Du mir die Seele durch Barmherzigkeit zurückgegeben hast“.

Wenn alles vor dem Menschen verhüllt ist, wird darüber gesagt “groß ist dein Glaube“. Der Glaube ist dann so groß, dass er durch ihn die Seele wieder empfangen kann.

RABASH, Ausgewählte Artikel 224, Der Grund für den Glauben

 

03. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Wenn der Mensch sich unterwirft und über dem Verstand arbeitet, wird das als „Niedrigkeit“ bezeichnet, das heißt, dass er seinen Verstand herabsetzt und sagt, dass sein Verstand gar nichts bedeutet.

Mit anderen Worten, das Wissen des Menschen verpflichtet ihn, und wenn der Schöpfer ihm alles gibt, was er braucht, so wie es das Verlangen zu empfangen meint, dass es ihm zustünde, so liebt er den Schöpfer. Er kann sich nicht herabsetzen und kann nicht sagen, dass sein Wissen gar nichts bedeute. 

Vielmehr würde er sich dann vom Schöpfer entfernen und sagen, dass es sich nicht lohnt, dem Schöpfer zu dienen, wenn Er ihm seine Wünsche nicht erfüllt. Daraus folgt, dass dieser Mensch „stolz“ genannt wird, weil er die Wege des Schöpfers verstehen will, warum Er als gut und Gutes tuend gilt, obwohl der Körper nicht bekommt, was er verlangt. Über einen solchen stolzen Menschen sagt der Schöpfer: „Er und ich können nicht in derselben Wohnstätte wohnen.“

Andererseits, wenn er sich jedoch erniedrigt und sagt: „Ich kann die Wege des Schöpfers nicht verstehen“, und sagt, dass das, wozu ihn sein Verstand verpflichtet, wertlos sei, dann nennt man das „Niedrigkeit“, wenn er über dem Verstand voran geht. Über ihn wurde gesagt: „Der Ewige ist hoch, und der Niedrige wird sehen“. Er wird somit würdig, vom Schöpfer zu Sich angenähert zu werden.

Rabash, 1991/4, Was bedeutet „Der Zerstörer war in der Sintflut und quälte zu Tode“ in der Arbeit?

02. Februar 2022, Gute-Nacht-Text

Glaubt man an die Freude und das Vergnügen, welche über dem Verstand existieren, beginnt  man, das Böse mit seinem Verstand wahrzunehmen. Das heißt, gerade weil dieser Mensch über seinem Verstand glaubt, dass die Höhere Kraft ihm Freude und Vergnügen gibt und deshalb nur Gutes sieht, gelangt er zur Erkenntnis des Bösen. Denn dadurch spürt er in all seinen Organen [gemeint sind Verlangen] die Macht des Bösen – des Empfangens für sich selbst – welches ihn daran hindert, all das Gute zu empfangen.

Dementsprechend bringt der Glaube über dem Verstand ihn dazu, innerhalb des Verstandes seinen Widersacher zu spüren, jenen, der ihn daran hindert, das Gute zu erlangen. Es ist das Prinzip, dass der Mensch in dem Maße, in dem er an Freude und Genuss über dem Verstand glaubt, er auch das Böse wahrnimmt und sich dessen bewusst wird.

Später gibt dem Menschen die Erkenntnis des Bösen das Gefühl der Freude und des Genusses, denn die Erkenntnis bringt ihn dazu, das Böse, welches er in seinen Organen spürt, zu korrigieren.

Dies geschieht in erster Linie durch das Gebet, wodurch er in Dwekut (Anhaftung) mit der Höheren Kraft kommt. Er bittet die Höhere Kraft um die Kelim (Gefäße) des Gebens, damit ihm durch sie das Ziel der Lenkung offenbart wird. Das würde bedeuten, dass es keine Verhüllung mehr geben müsste, da er bereits Kelim hat, die dafür vorbereitet sind, das ganze Gute empfangen zu können.

RABASH, Ausgewählte  Notizen, Artikel 68, Das Gebot der Arbeit

01. Februar 2022,Gute-Nacht-Text

Alle Argumente, die ein Mensch haben kann, basieren auf seinem Verstand, während über dem Verstand alles möglich wäre. Dafür aber, muss man den Glauben daran, dass die Höhere Kraft einem helfen kann über die eigene Natur hinauszugehen, stärken.

Es ist tatsächlich unmöglich, etwas, das über der eigenen Natur ist, zu erreichen, bevor man nicht anerkennt, dass dies nicht durch die eigene Natur möglich ist. Erst wenn man an der eigenen Natur verzweifelt, kann man, um über ihr zu erhalten, um Hilfe von Oben bitten.

RABASH, Ausgewählte Artikel 924, Und Gott sprach zu Moses

31.Januar 2022, Gute-Nacht-Text

Wenn sich der Mensch mit dem “rechten Weg“ beschäftigt, zieht er die Fülle von Oben an, da “der Gesegnete an den Gesegneten anhaftet“. Da der Mensch im Zustand der Vollkommenheit “gesegnet“ ist, befindet er sich in diesem Moment in “Übereinstimmung der Form mit der Höheren Kraft“. Das Zeichen für die Vollkommenheit ist, dass der Mensch in Freude ist. Ohne Freude gibt es keine Vollkommenheit.

Es ist, wie die Weisen sagen: „Die Shechina (göttliche Gegenwart) erscheint nur durch die Freude an einer Mizwa.“ Der Rav (Lehrer) sagt seinem Schüler, er soll auf dem rechten Weg gehen. Demnach ist die Einhaltung dieser Mizwa der Grund dafür, dass der Menschen nun Freude empfindet.

Wenn der Mensch die Anweisungen des Ravs befolgt, dann geht er eine bestimmte Zeit auf dem rechten und eine bestimmte Zeit auf dem linken Weg. Nun widerspricht die linke Seite aber der Rechten, da sie beginnt für den Menschen zu berechnen und zu prüfen, ob er durch seine Arbeit für die Höhere Kraft etwas erhalten hat. Dabei erkennt der Mensch, dass er arm und bedürftig ist. Wie soll dieser Zustand also die Vollkommenheit sein?

Auch in diesem Moment folgt der Schüler den Anweisung seines Ravs und geht deshalb “über seinen Verstand“. Die Vollkommenheit ist demnach “über dem Verstand“ aufgebaut und dies wird “Glaube“ genannt.

BAAL HASULAM, Shamati 40, In welchem Maß soll man seinem Lehrer vertrauen?

29. Januar 2022, Gute-Nacht-Text

Es gibt die Angelegenheit, welche über der Verstand steht. Diese wird als “mit geschlossenen Augen gehen wollen“ angesehen. Das bedeutet, dass obwohl der Verstand und die menschlichen Sinne nicht verstehen können was die Weisen sagen, man trotzdem den Glauben an sie auf sich nehmen muss. So wie geschrieben steht: Und sie glaubten an den Herrn und an seinen Knecht Moses.“

Ohne den Glauben kann in der Spiritualität nichts erreicht werden.

RABASH, 1989/4, Was ist eine “Flut“ in der spirituellen Arbeit?

28. Januar 2022, Gute-Nacht-Text

Alles, was einem so erscheint, als würden es der Lenkung von “gut und Gutes tuend“ widersprechen, dient nur dazu, dass man gezwungen ist, dann, wenn man diese Widersprüche überwinden möchte, das Höhere Licht auf sich zu ziehen.

Ohne dies kommt ein Mensch gegen diese Widersprüche, genannt Dinim (Urteile), nicht an. Dies bedeutet, dass der Mensch die “Erhabenheit des Schöpfers“ ausdehnt. Diese Widersprüche können also nur aufgelöst werden, wenn man sie überwinden möchte, und die Erhabenheit des Schöpfers ausdehnt.

BAAL HASULAM, Shamati 33, Die Lose von Jom Kippur und bei Haman 

27. Januar 2022, Gute-Nacht-Text

Der Mensch sollte vor allem auf der rechten Linie wandeln, d.h. gute Taten tun und den eigenen Zustand als vollständig empfinden, während er dem König dient und glaubt, dass er Ihm durch seine Handlungen Genuss bereitet.

Zusätzlich sollte er sich Zeit nehmen, auf der linken Linie zu gehen, d.h. sich selbst zu prüfen, aber die linke sollte der rechten Linie untergeordnet sein. Das heißt, dass der Mensch nicht darauf abzielt, auf der linken Linie zu sein, weil er die Eigenschaft der linken Linie will, sondern nur, um die rechte Linie zu vervollkommnen, und um zu zeigen, dass obwohl es das Bewusstsein und eine Überprüfung seines Zustandes gibt, er über dem Verstand geht, was „rechte Linie“ und „Glaube“ genannt wird.

Als die „mittlere Linie“ wird jene bezeichnet, die zwischen den beiden Linien entscheidet und die rechte Linie bevorzugt. Sie wird als Achoraim [Rückseite] der spirituellen Stufe definiert. Dank dieser Vereinigung wird man daraufhin würdig, die Eigenschaft Panim [Angesicht/vorne] der spirituellen Stufe zu erlangen.

Rabash, Ausgewählte Notizen, Artikel 27, “Drei Linien”