Shamati 134. Berauschender Wein

Ich hörte im Jahr 1947

Es ist unmöglich der Tora in ihrer Ganzheit würdig zu sein. Und durch die Berauschung mit „dem Wein der Tora“, wenn der Mensch fühlt, die ganze Welt gehöre ihm, und auch wenn er noch nicht die Weisheit in ihrer Ganzheit hat, wird er denken und fühlen, dass er alles in Vollkommenheit hat.

Shamati 133. Lichter des Shabbats

Ich hörte im Jahr 1947

Die Lichter des Shabbats gelangen zum Aspekt von Guf (Körper). Daher sagen wir am Shabbat: „Ein Psalm von David. Gesegnet sei der Herr, O meine Seele und all mein Inneres“, womit der Aspekt von Guf gemeint ist. Im Gegensatz dazu ist Rosh Chodesh (Beginn des Monats), der als  Neshama (Seele) angesehen wird, der nur zum Aspekt Neshama kommt und nicht zum Guf. Deshalb sagen wir nur „Gesegnet sei der Herr, O meine Seele“ und nicht „und all mein Inneres“, da sie den Guf nicht erreichen (siehe Sohar 1, 97).

Shamati 132. Im Schweiße deines Angesichts wirst du Brot essen

Ich hörte am 6. März 1947, in Tel Aviv.

„Im Schweiße Deines Angesichts wirst du Brot essen“. Brot bedeutet die Tora, also „Gehet, esset von Meinem Brot.“ Das Studium der Tora sollte mit Furcht, Zittern und Schweiß geschehen, wodurch die Sünde vom Baum der Erkenntnis versüßt wird.

Shamati 131: Wer sich zu reinigen kommt

Ich hörte im Jahr 1947

„Wer kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen“, das heißt der Mensch muss immer im „Kommen“ sein, und dann, wenn er sowieso fühlt, dass er bereits gereinigt ist, dann braucht er keine Hilfe mehr, denn Er reinigte sich und ging fort. Und wenn er fühlt, dass er sich im Kommen und Gehen befindet, dann wird ihm natürlich geholfen, denn der Wille kennt keine Hindernisse, da er die Wahrheit sucht.

„Denn deine Liebe ist lieblicher als Wein“, das heißt vom Wein kann man betrunken werden, und einem Betrunkenen gehört die ganze Welt, da es ihm an nichts mangelt, nicht einmal in den sechstausend Jahren.

Shamati 129. Shechina im Staub

Ich hörte,

„’Sind dir die Leiden lieb?‘ (1) Er antwortete ihm: ‚Weder sie noch der Lohn für sie.’ Dies bezieht sich ‚auf die Schönheit, die im Staub verrotten wird.“ (2)

Die Leiden sind hauptsächlich an einem Ort, der über den Verstand hinausgeht. Und die Menge der Leiden hängt davon ab, wie sehr sie im Widerspruch zum Verstand steht. Und das heißt „Glaube über dem Verstand“. Und diese Arbeit bereitet dem Schöpfer Zufriedenheit. Folglich besteht der Lohn darin, dass durch diese Arbeit Zufriedenheit für seinen Erschaffer erwächst.

Aber in der Zwischenzeit, das heißt, bevor sich jemand überwinden und die Führung des Schöpfers rechtfertigen kann, befindet sich die Shechina im Staub. Das bedeutet, dass die Arbeit im Glauben, bezeichnet als die heilige Shechina, im Exil ist, das heißt, in einem Zustand der Nichtigkeit im Staub. Und darüber sagte er: „Weder sie noch der Lohn für sie.“ Das heißt, er kann die Zwischenzeit des Leidens nicht ertragen. Und deshalb antwortete er: ‚Das ist gewiss des Weinens wert.'“ (2)

 

  1. Traktat Brachot, 5b. Rabbi Chija bar Abba wurde krank. Rabbi Yochanan kam zu ihm und sagte zu ihm: „Sind dir deine Leiden lieb?“ Er antwortete ihm: „Weder sie noch der Lohn für sie.“
  2. Traktat Brachot, 5b. Rabbi Yochanan sah, dass Rabbi Elieser weinte. Er fragte ihn: „Warum weinst du?“…? Er antwortete ihm: „Ich weine um die Schönheit, die im Staub verrotten wird.“ Er antwortete ihm: „Sie ist es gewiss wert, beweint zu werden.“ Und sie weinten beide.

 

korrigiert, EY, 27.11.2023

Shamati 130. Tiberias unserer Weisen, gut ist Deine Sicht

Ich hörte am 21. Februar 1947, bei einer Reise nach Tiberias

„Tiberias unserer Weisen, gut ist Deine Sicht“. „Sehen“ ist die tiefe Bedeutung von Chochma (Weisheit). „Gut“ bedeutet, dass er dort der Weisheit würdig werden kann.

Und Rabbi Shimon Bar Jochai reinigte die Märkte von Tiberias. Die Unreinheit der Toten, das heißt des Willens zu empfangen, was bedeutet „Bösewichte werden zu ihren Lebzeiten Tote genannt“. Und alle Unreinheiten gehören nur zu Chochma. Daher musste in Tiberias, wo es die Segula von Chochma gibt, der Markt gereinigt werden.

Shamati 128. Von diesem Galgalta tropft Tau zu Seir Anpin

Ich hörte am 27. Februar 1943

„Von diesem Galgalta tropft Tau zu Seir Anpin“. Das Haar und ihre Blässe betreffend: Unter jedem Haar (hebr. Seara) ist eine Vertiefung, und dies ist die Bedeutung von „Er, der mich brechen würde mit einem Sturm (hebr. Seara)“. Und dies ist die Bedeutung von „dann antwortete der Schöpfer Hiob aus dem Sturm“[1]. Und dies ist die Bedeutung von „Das sollen sie geben, jeder, der durch die Musterungen geht: einen halben Shekel nach dem Shekel des Heiligtums“. Und dies ist die Bedeutung von „eine Beka pro Kopf zur Sühneleistung für eure Seelen“.

Um die Sache der Haare zu verstehen: Es sind das Schwarze und die Tinte. Das heißt, wenn man Entfernung vom Schöpfer fühlt, weil man fremde Gedanken hat, so wird dies „Haare“  (Searot) genannt. Und „blass“ bedeutet „das Weiße“, was bedeutet, wenn das Licht des Schöpfers auf ihn wirkt, wodurch er sich dem Schöpfer nähert. Und beide zusammen werden „Licht und Kli (Gefäß)“ genannt.

Und die Reihenfolge in der Arbeit ist: Wenn man zur Arbeit für den Schöpfer erwacht, geschieht dies dadurch, dass man des Aspekts der „Blässe“ gewürdigt wird. Zu diesem Zeitpunkt fühlt man Lebenskraft und Licht bei der Arbeit für den Schöpfer. Dann kommt ein fremder Gedanke, durch den man von der eigenen Stufe abfällt und sich von der Arbeit entfernt. Der fremde Gedanke wird Seara (Sturm bzw. Haar) genannt. Und unter dem Haar ist eine Vertiefung, welche ein Loch und ein Mangel im Schädel ist.

Bevor die fremden Gedanken zu ihm kamen, hatte er einen vollkommenen Kopf,  und er war dem Schöpfer nah, und durch die fremden Gedanken entfernte er sich vom Schöpfer.

Und dies wird als ein Mangel (Chissaron) im Kopf definiert. Und durch das Leid, indem er es bedauert, breitet er von diesem Loch einen Fluss des Wassers aus. So wird das Haar zum Kanal für die Übertragung von Fülle, durch welches er der Blässe würdig wird.

Und danach kommen wieder fremde Gedanken zu ihm, und so entfernt er sich wieder vom Schöpfer. Dies erzeugt eine Vertiefung, ein Loch und einen Mangel im Schädel. Und durch das Leid und sein Bedauern breitet er wieder den Fluss des Wassers aus, und dann wird das Haar zum Kanal, der die Fülle überträgt.

Und dies setzt sich wiederholt durch Höhen und Tiefen fort, bis sich die Haare zu einer vollständigen Menge vermehrt haben. Dies bedeutet, dass er jedes Mal, wenn er korrigiert, Fülle ausbreitet. Diese Fülle wird „Tau“ genannt, und dies ist der tiefere Sinn von „mein Kopf ist mit Tau angefüllt“.

Denn die Fülle kommt in Abständen, und jedes Mal ist es so, als empfinge er einen Tropfen. Und wenn die eigene Arbeit vollendet ist und er das vollständige Maß erreicht hat, bis „er nicht mehr zur Torheit zurückkehrt“ heißt es, dass von diesem Tau die Toten wiederbelebt werden.

Und dies ist die Bedeutung der Senke (Beka), womit die fremden Gedanken gemeint sind, die Löcher in den Kopf machen.

Ebenso die Sache mit dem halben Shekel, was bedeutet, dass der Mensch zur Hälfte schuldig und zur Hälfte verdienstvoll ist. Wir müssen jedoch verstehen, dass die Hälften nicht gleichzeitig gelten. Sondern zu jeder Zeit muss es eine vollständige Sache geben. Und dies ist so, weil er nicht mehr zur Hälfte, sondern als vollständig böse gilt, wenn er eine Mizwa übertreten und sie nicht eingehalten hat.

Also geschieht es zu zwei Zeiten. Einmal ist er rechtschaffen, das heißt, er ist an den Schöpfer angehaftet und ist dann vollkommen würdig. In der Zeit, in der er sich im Abstieg befindet, ist er ein Bösewicht. Dies ist die Bedeutung von „die Welt wurde nur geschaffen entweder für die vollständig Rechtschaffenen oder für die vollständigen Bösewichte“.

Deshalb wird es halb genannt, weil es zwei Zeiten gibt.

Und dies ist „um eure Seelen zu sühnen“ –  durch die Senke, wenn er fühlt, dass der eigene Kopf unvollkommen ist.  Denn wenn ein fremder Gedanke kommt, ist sein Geist nicht vollständig mit dem Schöpfer. Und wenn er dies bedauert, bewirkt dies Sühne für seine Seele. Denn jedes Mal, wenn er bereut, zieht er die Fülle heran, bis der Überfluss gefüllt ist auf die Weise „mein Kopf ist mit Tau angefüllt“.

[1] hebräisch ebenfalls Seara

Shamati 127. Der Unterschied zwischen dem Wesentlichen, der Essenz und dem zusätzlichen Überfluss

[Ich hörte am] 4. Zwischentag von Sukkot, am 30. September 1942, in Jerusalem

Man weiß, dass das Verschwinden der Mochin und das Aufhören des Siwug nur bei den Ergänzungen der Mochin vorkommen, und das Wesentliche (Jakar) der Stufe in SoN sind Waw und Nekuda (Punkt). Dies bedeutet, dass Malchut in ihrer Essenz höchstens einen Punkt besitzt, einen schwarzen Punkt, der nichts Weißes in sich hat.

Und wenn man den Punkt als das Wesentliche und nicht als etwas Überflüssiges annimmt, das man loswerden möchte, sondern es darüber hinaus als Schmuck annimmt, dann wird es „ein ansehnlicher Wohnsitz in jemandes Herz“ genannt. Das ist so, weil er diese Knechtschaft nicht verurteilt, sondern sie unentbehrlich für sich macht. Das wird die Erhebung der Shechina (göttliche Anwesenheit) aus dem Staub genannt. Und wenn man die Grundlage als wesentlich aufrechterhält, kann man niemals von seiner Stufe herunterfallen, da es keine Trennung vom Wesentlichen gibt.

Und wenn es jemand auf sich nimmt, wie ein schwarzer Punkt zu arbeiten, selbst in der größten Dunkelheit in der Welt, sagt die heilige Shechina: „Es gibt keinen Ort, sich vor dir zu verstecken.“ Infolgedessen „bin ich Ihm mit einem Knoten verbunden“, „und ich werde nie abgetrennt sein“. Deshalb gibt es kein Aufhören der Dwekut (Anhaftung).

Und wenn ein Leuchten, genannt „Zusatz“, von Oben zu ihm kommt, nimmt er es als „unvermeidlich und unbeabsichtigt“ an, da es vom Schöpfer kommt, ohne das Erwachen der Unteren. Und das ist die Bedeutung von „Ich bin schwarz, aber ansehnlich“, denn wenn du die Schwärze annehmen kannst, wirst du sehen, das ich ansehnlich bin.

Und das ist die Bedeutung von „Wer einfältig ist, kehre hier ein“. Wenn er sich von all seinen Handlungen abwendet und nur zum Wohle des Schöpfers arbeiten möchte und als „Ich war wie ein Tier vor Dir“ arbeitet, dann wird er des Sehens der endgültigen Vollkommenheit gewürdigt. Das ist die Bedeutung von „ein Herzloser, sagte sie zu ihm“. Das heißt, da er herzlos war, musste er einfältig sein; sonst wäre er nicht fähig, sich anzunähern.

Aber manchmal begegnen wir einem Zustand von Shechina im Exil, wenn der Punkt zu den abgetrennten BYA hinabsteigt. Dann wird er „Lilie unter Dornen“ genannt, da er die Form von Dornen und Stacheln hat. In diesem Zustand kann er nicht angenommen werden, da es die Herrschaft der Klipot ist.

Und das geschieht durch die Handlungen des Menschen, da der Mensch durch seine  Handlungen unten die Wurzel seiner Seele Oben, in der heiligen Shechina, beeinflusst. Dies bedeutet, wenn eine Person unten vom Willen zu empfangen unterjocht ist, bewirkt sie auf diese Weise, dass die Klipa über die Kedusha Oben herrscht.

Das ist die Bedeutung von Tikun Chazot (Mitternachtskorrektur). Wir beten darum, die Shechina aus dem Staub zu erheben, was bedeutet, sie zu erhöhen, damit sie wichtig sein kann, weil Oben und unten Berechnungen von Wichtigkeit sind. Und dann wird sie als schwarzer Punkt betrachtet.

Er überwindet sich in dem Tikun Chazot und sagt, dass er den Vers von „Libni und Shimei“ befolgen möchte. Libni bedeutet Lawan (weiß) und nicht schwarz, und Shimei bedeutet Shmi’a (Hören), gemeint ist Vernunft, was bedeutet, die Last des Königreichs des Himmels auf sich zu nehmen, ist eine vernünftige und annehmbare Sache für ihn. Und der Tikun Chazot ist ein Tikun der Mechiza (Teilung), das heißt die Korrektur des Trennens der Kedusha von der Klipa, gemeint ist, das böse Gefühl im Willen zu empfangen zu korrigieren und sich mit dem Wunsch zu geben zu verbinden.

Gola (Exil) hat die Buchstaben von Ge’ula (Erlösung) mit dem Unterschied von Alef. Das bedeutet, dass wir den Buchstaben Aluf (Meister) der Welt in die Gola hinein ausdehnen müssen, und dann fühlen wir sofort die Ge’ula. Das ist die Bedeutung von „Derjenige, der die Schädlichen bewachen konnte, muss die Geschädigten auf die ihm bestmögliche Art entschädigen.“ Und das ist die Bedeutung von „wo es unten das Gericht gibt, da gibt es Oben kein Gericht.“

Shamati 126. Ein Weiser kommt in die Stadt

Ich hörte während der Shawuotmahlzeit im Mai 1947 in Tel Aviv

„Der Weise kommt in die Stadt.“ Der Schöpfer wird „Weiser“ genannt. „Kommt in eine Stadt“ bedeutet, dass Er sich an Shawuot der Welt offenbart.

„Der Faule sagte: ‚Da ist ein Löwe auf dem Weg.‘ Vielleicht ist der Weise nicht zuhause? Vielleicht ist die Tür verriegelt?“ Und es geht darum, was die Weisen sagten: „Du hast dich abgemüht und hast nicht gefunden – [das] glaube nicht.“ Wenn er daher sieht, dass er immer noch nicht die Nähe des Schöpfers gefunden hat, dann sagt man ihm, dass er sich bestimmt nicht so sehr bemüht hat, wie er sollte, und deswegen nennt ihn der Vers „Faulpelz“.

Und was bedeutet es, dass er sich nicht bemüht hat? Wenn er die Nähe des Schöpfers sucht – warum will er dann keine Anstrengung unternehmen? Denn es ist doch so, dass, selbst wenn man eine physische Sache erwerben möchte, man sie nicht ohne Anstrengung erwirbt. In Wirklichkeit will er sich tatsächlich bemühen, und er sagt ja nicht: „Da ist ein Löwe auf dem Weg“, also Sitra Achra, wie es geschrieben steht: „[Er hat auf mich gelauert] wie ein Löwe im Verborgenen.“[1] Das heißt, dass derjenige, der den Weg des Schöpfers beginnt, auf einen Löwen trifft, der auf dem Weg ist. Und derjenige, der darin fehlschlägt, wird sich nicht wieder fangen.

Und aus diesem Grunde fürchtet er sich zu beginnen, denn wer kann ihn besiegen? Dann wird ihm gesagt: „Es gibt keinen Löwen auf dem Weg“, also dass geschrieben steht: „Es gibt niemanden außer Ihm.“ Denn es gibt keine andere Macht außer Ihm, im Sinne von: „Das alles tut Gott, dass man sich vor Ihm fürchten soll.“[2]

Und dann findet er eine andere Ausrede, nämlich: Vielleicht ist der Weise nicht zuhause? „Sein Zuhause“ ist der Aspekt von Nukwa, die heilige Shechina. Dann weiß er nicht klar, ob er den Weg der Heiligkeit geht oder nicht.

Und dazu sagt er, dass vielleicht der Weise, also der Schöpfer, nicht bei Sich zuhause ist. Das heißt, dieses Haus ist nicht Seins, es gehört nicht der Heiligkeit. Und woher kann er wissen, dass er in Heiligkeit vorankommt? Dann sagt man ihm: „Der Weise ist zuhause“, also: „Die Seele des Menschen wird ihn lehren“, und dann weiß er, dass er endlich in der Heiligkeit vorankommt.

Dann sagt er: „Vielleicht ist die Tür verriegelt und man kann nicht ins Innere des Gemachs treten, wie es heißt: ‚Nicht jeder, der sich den Schöpfer nehmen will, wird kommen und Ihn sich nehmen‘.“ Dann antwortet man ihm: „Die Tür ist nicht verriegelt“, wir sehen doch, dass viele Menschen dessen würdig wurden, ins Innere des Gemachs einzutreten.

Dann antwortet er: „So oder so werde ich nicht gehen.“ Das bedeutet, dass, wenn er faul ist und sich nicht anstrengen möchte, er scharfzüngig (klug) wird und diskutiert, dass man denkt, man erschwere ihm nur die Arbeit.

Doch wer sich wirklich bemühen will, sieht das Gegenteil. Er sieht doch, dass viele erfolgreich waren. Und diejenigen, die sich nicht bemühen wollen, sehen, dass es Menschen gibt, die keinen Erfolg hatten. „Obwohl sie keinen Erfolg hatten“, hat auch das Sinn, damit sie nämlich entdecken, dass sie sich nicht bemühen wollen. Da er jedoch faul ist, und seine Taten rechtfertigen möchte, predigt er wie ein Weiser. In Wirklichkeit sollte man ohne jegliche Kritik und Diskussionen das Joch der Tora und der Mizwot annehmen, und dann wird man Erfolg haben.

[1] Klagelieder 3, 10

[2] Prediger 3, 14

Shamati 125. Der den Shabbat erfreut

Ich hörte am 15. Juni 1949 in Tel Aviv

„Jedem, der den Shabbat erfreut, wird grenzenloser Besitz gegeben, so wie gesagt wird: ‚Dann wirst du dich ergötzen am Schöpfer, und ich lasse dich besteigen die Höhen der Erde und dich genießen das Erbe Jakobs, deines Vaters“ usw. Nicht wie Abraham, über den geschrieben steht: „Auf, wandle durch das Land in seiner Länge“ usw. Und nicht wie Isaak, über den geschrieben steht: „Dir und deinem Samen werde ich all diese Länder geben“, sondern wie Jakob, über den geschrieben steht: „Und du sollst dich ausbreiten nach Westen, nach Osten, nach Norden und nach Süden“[1].

Es ist schwierig, diese Gemara so zu verstehen, wie sie ist: Soll jedem Einzelnen von Israel die ganze Welt, gemeint ist ein grenzenloser Besitz, gegeben werden?

Wir sollten mit den Worten unserer Weisen beginnen: „In der Zukunft wird der Schöpfer die Sonne aus ihrer Hülle herausnehmen und wird sie verdunkeln. Die Bösen werden von ihr gerichtet und die Gerechten werden durch sie geheilt, so wie geschrieben steht: ‚Denn siehe, der Tag kommt, er brennt wie ein Ofen; und es werden alle Übermütigen, alle die Frevel geübt haben, Stoppeln sein; und es wird sie entzünden der kommende Tag’, spricht der Herr der Heerscharen, der ihnen nicht zurücklassen wird Wurzel noch Ast, weder eine Wurzel in dieser Welt, noch einen Ast in der kommenden Welt. Die Gerechten werden dadurch geheilt, wie geschrieben steht: ‚Aber über euch, die ihr Meinen Namen fürchtet, soll die Sonne der Gerechtigkeit mit Heilung in ihren Flügeln aufgehen.‘ Und mehr noch, sie werden durch sie verfeinert.“[2].

Und wir müssen das Rätsel der Weisen verstehen: Was ist die Sonne und was ist eine Hülle, und woher kommt diese Gegensätzlichkeit? Ebenso: Was ist „der ihnen nicht zurücklassen wird Wurzel in dieser Welt noch Ast in der kommenden Welt“? Und was ist „mehr noch, sie werden durch sie verfeinert“? Er hätte sagen sollen: „Geheilt und verfeinert durch sie.“ Was ist aber das „mehr noch“, das er gesagt hat?

Nun können wir die Worte unserer Weisen verstehen: „Israel zählt nach dem Mond und die Völker der Welt nach der Sonne.“[3]. Die Bedeutung ist, dass das „Licht der Sonne“ eine Bezeichnung für das klarste Wissen ist, so wie geschrieben steht: „klar wie die Sonne.“ Und die Völker der Welt, die nicht die Tora und die Gebote erhielten, so wie geschrieben steht, dass der Schöpfer sie zu jedem Volk und jeder Sprache brachte, da sie sich nicht am Licht der Tora erfreuen wollten, die als Mond gilt, der vom Licht des Schöpfers empfängt, dem Licht der Sonne, das heißt dem allgemeinen Licht.

Dennoch haben sie Sehnsucht und ein Verlangen, im Namen des Schöpfers zu studieren und Ihn selbst zu erkennen.

Aber Israel zählt nach dem Mond, was die Tora und die Mizwot sind, in welche das Sonnenlicht des Schöpfers gekleidet ist. Daher ist die Tora die Hülle des Schöpfers.

Geschrieben steht im Sohar: „Die Tora und der Schöpfer sind eins.“ Dies bedeutet, dass das Licht des Schöpfers in die Tora und die Mizwot gekleidet ist, und: Er und Seine Hülle sind eins. Daher zählt Israel nach dem Mond, um sich selbst in der Tora und den Mizwot zu vervollständigen.

In jedem Fall erlangen sie auch den Schöpfer. Da die Völker der Welt die Tora und Mizwot, das heißt die Hülle, jedoch nicht einhalten, haben sie noch nicht einmal das Licht der Sonne.

Dies ist die tiefe Bedeutung von „in der Zukunft nimmt er die Sonne aus ihrer Hülle heraus“. Und sie sagten: „Shechina (göttliche Gegenwart) in den Unteren; ein erhabenes Bedürfnis.“ Dies bedeutet, dass der Schöpfer sich danach sehnt und danach verlangt.

Dies ist die tiefe Bedeutung der sechs Tage des Schaffens, das heißt der Arbeit in der Tora und den Mizwot, da gilt: „Alles schuf der Schöpfer zu Seinem Ziel.“ Und sogar die Arbeit an den sechs Tagen ist immer noch die Arbeit des Schöpfers, so wie geschrieben steht: „Er erschuf sie nicht als Chaos; Er erschuf sie, damit sie bewohnt werde.“ Deshalb wird dies „eine Hülle“ genannt.

Und der Shabbat ist das Licht der Sonne, der Tag der Ruhe im ewigen Leben. Das heißt, Er hat die Welt in zwei Stufen geschaffen:

  1. dass Seine Shechina (göttliche Gegenwart) in den sechs Tagen der Handlung durch die Tora und die Mizwot enthüllt werden würde;
  2. dass Er in der Welt enthüllt würde, ohne die Tora und die Mizwot.

Und dies ist die tiefe Bedeutung von „zu seiner Zeit; ich werde es beschleunigen“. [Ist man] würdig – werde ich es beschleunigen, das heißt durch die Tora und Mizwot. Sind sie nicht würdig – [dann] zu seiner Zeit. Dies ist so, weil die Entwicklung der Schöpfung durch die Vermehrung des Leidens der Menschheit das Ende und die Erlösung bringt, bis der Herr Seine Shechina (göttliche Gegenwart) in die Unteren legt. Und dies wird „zu seiner Zeit“ genannt, das heißt durch Entwicklung der Zeit.

[1] Talmud, Traktat Shabbat 118a

[2] Awoda Sara [Götzenverehrung] 3b

[3] Sukka 29

Shamati 124. Der Shabbat von BeReshit und der Shabbat der sechs Jahrtausende

Ich hörte

Es gibt zwei Arten des Shabbattages:

  1. Shabbat von BeReshit(Genesis/Anfang)
  2. Shabbat der Sechs Jahrtausende.

Und der Unterschied zwischen ihnen ist folgender: Es ist bekannt, dass es Ruhe (Einstellen der Arbeit – „Shwita“) und Ausruhen gibt. Ruhe ist dort, wo man nichts mehr hinzufügen kann, während das Ausruhen vom Verb „stehen“ und „ausruhen“ kommt, das heißt, er steht inmitten seiner Arbeit und hat keine Kraft, um weiterzuarbeiten, weshalb er steht und sich ausruht, um wieder Lebenskraft zu schöpfen und danach die Arbeit fortzusetzen.

Shabbat BeReshit ist dann, wenn man nichts mehr hinzufügen kann, und dies wird „Anhalten der Arbeit“ genannt. Shabbat der sechs Jahrtausende ist dagegen die Stufe des „Ausruhens“ mittels welcher er Lebenskraft erhält, um die Arbeit an „Wochentagen“ fortzusetzen.

Dadurch werden wir verstehen, was die Weisen sagten: „Der Shabbat sagte: ‚Allen hast Du einen Partner gegeben, nur mir nicht.“ Und der Schöpfer antwortete ihm: „Israel wird dein Partner sein.“ Als Partner wird Seir Anpin bezeichnet, und wenn es eine Nukwa gibt, dann ist ein Siwug (Paarung) möglich, und aus einem Siwug resultieren Nachkommen, also Erneuerungen und Zusätze.

Nukwa ist der Chissaron (Mangel). Wenn es irgendwo einen Mangel gibt, dann muss man ihn korrigieren. Und alle Korrekturen werden als zu ihrem Abschluss gekommen sein bezeichnet, indem sie das Höchste Licht an den Ort des Chissaron ausbreiten. Somit besteht hier kein anfänglicher Chissaron, sondern all der Chissaron, den sie anfänglich für einen Mangel hielten, bestand von Anfang an in Form einer Korrektur, das heißt, das Höchste Licht wird sich dadurch von Oben ergießen.

Und das gleicht einem Menschen, den irgendeine Frage interessiert, und der sich bemüht, sie zu verstehen. Und wenn er dann die Bedeutung erfasst, dann ist es umgekehrt: Er fühlt nicht, dass er sich zuvor gequält hatte, weil er die Angelegenheit nicht verstand, sondern im Gegenteil, er ist froh, dass er jetzt Freude hat. Seine Freude wird durch die Größe der Anstrengung gemessen, die unternommen wurde, bevor er diese Frage verstanden hat.

Folglich wird die Zeit der Vertiefung [im Studium] als „Nukwa“, also „Chissaron“ bezeichnet. Und wenn der Mensch sich mit dem Chissaron vereinigt, dann gebiert er Nachkommen, also die Erneuerung. Und das ist es, was der Shabbattag behauptet hat: Da es am  Shabbat keine Arbeit gibt, wird es daher keine Nachkommen und Erneuerungen geben.

Shamati 123. Seine Scheidung und Seine Hand sind Eins

Ich hörte; Erinnerungen an unseren Herrn, Lehrer und Meisters (Baal HaSulam) seligen Andenkens

In der Angelegenheit des unteren Hej in Ejnaim (Augen) finden wir die Bedeutung des Massach (Schirm) und einer Bedeckung, die über die Augen gelegt wurde. Die Augen bedeuten Sehen und Vorsehung, wenn man die Vorsehung als verborgen sieht.

Versuch heißt, dass der Mensch keine Entscheidung treffen kann – er kann weder den Willen des Schöpfers klären noch die Absicht seines Rav. Obwohl er in der Lage ist, seine Arbeit hingebungsvoll zu verrichten, so ist er doch nicht fähig zu bestimmen, ob diese hingebungsvolle Arbeit am richtigen Platz sei oder ob im Gegenteil diese schwere Arbeit im Gegensatz zur Meinung seines Lehrers und der Meinung des Schöpfers stehe.

Und um das zu bestimmen, entscheidet er sich dafür, was zusätzliche Mühen fordert. Das bedeutet, dass er in Übereinstimmung mit der Richtung handeln muss, dass dem Menschen nur die Mühe auferlegt ist und sonst nichts. Somit fehlt ihm der Raum, an seinen Taten und seinen Gedanken und seinen Worten zu zweifeln und deshalb muss er ständig seine Anstrengungen mehren.

Shamati 122. Um zu verstehen, was im Shulchan Aruch erklärt wird

Ich hörte am Shabbatabend zum Wochenabschnitt Nizawim am 4. September 1942

Verstehe, was im Shulchan Aruch (Gedeckter Tisch)[1] erklärt wird: Der Mensch soll wiederholt über die Gebete der Furchtbaren Tage nachdenken, damit er, wenn die Zeit für das Gebet kommt, er dann alt sein wird und das Gebet ihm zur Gewohnheit geworden ist.

Wichtig ist, dass das Gebet im Herzen sein muss, was Arbeit im Herzen bedeutet. Das Herz muss mit dem übereinstimmen, was der Mensch mit seinem Mund spricht (ansonsten wird dies Betrug genannt, gemeint ist, wenn sein Mund und Herz nicht übereinstimmen). Daher muss sich der Mensch im Monat Elul an die große Arbeit gewöhnen.

Und das Wichtigste ist, dass er [zum Schöpfer] sagen kann: „Schreibe uns für das Leben ein.“ Das heißt, wenn er sagt: „Schreibe uns für das Leben ein“, sollte sein Herz ebenfalls damit einverstanden sein (damit er nicht als Heuchler dasteht). Sein Herz und seine Worte sollten Eins sein. „Denn der Mensch schaut auf das Äußere, aber der Schöpfer schaut ins Herz.“[2]

Wenn der Mensch schreit „schreibe uns zum Leben ein“, bedeutet Leben demzufolge Anhaftung an das Leben des Lebens, was genau dadurch erreicht werden kann, wenn er vollkommen in der Form des Gebens arbeiten möchte und alle Gedanken an Eigengenuss annulliert werden. Dann, wenn er fühlt, was er sagt, kann sein Herz befürchten, dass sein Gebet angenommen wird, das heißt, daß er keinen Wunsch welcher Art auch immer für sich selbst haben wird.

Was den Eigengenuss betrifft, erscheint dann ein Zustand, in welchem es dem Menschen vorkommt, als würde er alle Genüsse dieser Welt zurücklassen und damit zusammen auch alle Geschöpfe, Freunde und Verwandten und sein ganzes Hab und Gut. Es erscheint ihm, als ob er in die Wüste ginge, wo es nichts außer wilden Tieren gibt und niemand etwas über ihn und seine Existenz weiß. Es kommt ihm vor, als ob er auf einmal seine Welt verliert, und er fühlt, dass er eine Welt voller Lebendigkeit verliert und es auf sich nimmt, aus dieser Welt dahinzuscheiden. Wenn er sich dieses Bild vorstellt, empfindet er es so, als beginge er dabei Selbstmord.

Manchmal hilft ihm Sitra Achra, sich seinen Zustand in dunklen Farben vorzustellen. Dann weist sein Körper dieses Gebet zurück, und in solch einem Zustand wird es nicht akzeptiert, weil er selbst nicht will, dass sein Gebet angenommen wird.

Daher muss es eine Vorbereitung auf das Gebet geben, damit sich der Mensch an solch ein Gebet gewöhnen kann, als ob sein Herz und sein Mund eins wären. Und man kann dazu gelangen, dass das Herz durch die Gewohnheit einwilligt, dass es versteht, dass das Empfangen Trennung bedeutet und das Wichtigste die Anhaftung an das Leben der Leben ist, welches das Geben ist.

Man muss sich stets in die Arbeit von Malchut versenken, was „schreiben“ genannt und als „Tinte“ und Shacharit (Schwärze) erachtet wird. Das bedeutet, der Mensch sollte sich nicht wünschen, dass die eigene Arbeit in der Form von „Libni[3] und Shimei“ sei und er nur in der Zeit der Weiße an Tora und Mizwot anhafte. Sondern bedingungslos – ob in Weiß oder in Schwarz – für ihn wird es immer dasselbe sein, und komme was wolle, er muss stets die Gebote von Tora und Mizwot einhalten.

[1] Jüdisches Gesetzbuch

[2] 1 Samuel 16, 7

[3] Libni bedeutet auch Weiße

Shamati 121. Sie ist wie ein Handelsschiff

Ich hörte

Im Vers: „Sie ist wie ein Handelsschiff, das sein Brot aus der Ferne bringt.“ In der Zeit, wenn der Mensch fordert und darauf besteht, dass „sie ganz mein“ ist, also dass alle Wünsche nur und ganz dem Schöpfer geheiligt sein sollen, erwacht Sitra Achra gegen ihn und behauptet ebenfalls: „Sie ist ganz mein“, und dann gibt es einen Handel. Handel bedeutet, dass der Mensch irgendeinen Gegenstand kaufen möchte, und der Käufer streitet mit dem Verkäufer über den Wert, das heißt, jeder behauptet, dass er Recht hat.

So schaut auch der Körper, auf wen es sich zu hören lohnt – auf den Empfänger oder auf die gebende Kraft, wobei beide ganz deutlich behaupten, dass „sie ganz mein ist“. Und da der Mensch seine Niedrigkeit sieht, dass es auch in ihm Funken gibt, die nicht einwilligen, Tora und Mizwot auch nur im Geringsten einzuhalten, sondern der ganze Körper behauptet, sie sei ganz sein, dann „bringt sie Ihr Brot aus der Ferne“. Das heißt aus den Entfernungen, also daraus, dass der Mensch sieht, wie weit er vom Schöpfer entfernt ist, und es bedauert und den Schöpfer darum bittet, Er möge ihn Sich nahe bringen, bringt sie ihr Brot.

Brot bedeutet Glauben. In diesem Zustand wird er mit permanentem Glauben belohnt, da „der Schöpfer so tat, damit man sich vor Ihm fürchte“, was bedeutet, dass alle Entfernungen, die er fühlt – diese Zustände –, ihm vom Schöpfer gebracht wurden, damit er den Bedarf hat, die Furcht vor dem Himmel auf sich zu nehmen.

Und das ist die Bedeutung von: „Denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von all dem, was vom Mund des Schöpfers ausgeht.“ Das bedeutet, dass die Lebenskraft der Heiligkeit, die es im Menschen gibt, nicht unbedingt davon kommt, dass man näher kommt, das heißt von den Eintritten, also den Eintritten in die Heiligkeit, sondern auch von den Austritten, also von den Entfernungen. Denn indem sich Sitra Achra in den Körper des Menschen kleidet und mit gerechter Klage behauptet: „Sie ist ganz mein“, erlangt der Mensch durch die Überwindung in diesen Zuständen einen permanenten Glauben.

Das heißt, dass der Mensch alles mit dem Schöpfer vereinen muss, das heißt, auch die Austritte kommen von ihm. Und sobald er würdig wird, sieht er, dass alles, sowohl Aus- als auch Eintritte, von Ihm ist.

Aus diesem Grunde ist er gezwungen, bescheiden zu sein, da er sieht, dass der Schöpfer alles tut, egal ob es sich um Austritte oder Eintritte handelt. Und das ist es, was über Moses geschrieben stand, dass er bescheiden und geduldig war – dass man die Niedrigkeit erdulden muss. Das heißt, auf jeder einzelnen Stufe muss er die Niedrigkeit festhalten, und in dem Moment, wenn er die Niedrigkeit verlässt, verliert er augenblicklich alle Stufen von „Moses“, die er bereits erreicht hatte, und dem Verstehenden genügt das.

Das ist die Bedeutung von Geduld. Bei jedem ist Niedrigkeit vorhanden, doch nicht jeder fühlt die Niedrigkeit als eine gute Sache, also will man nicht leiden. Moses dagegen erduldete die Bescheidenheit und wurde daher als bescheiden bezeichnet, also dass er an der Niedrigkeit Freude hatte.

Dies ist die Regel: „Die Shechina weilt nirgends, wo es keine Freude gibt.“ Daher kann es zur Zeit der Reinigung kein Verweilen der Shechina geben. Und auch wenn die Sache der Reinigung eine notwendige Sache ist (und das ist wie das Beispiel der Toilette, wo der Mensch auch gezwungen ist, dorthin zu gehen, obwohl er doch sicher ist, dass dies nicht der Palast des Königs ist).

Und das ist das Konzept von „Segen“ (Bracha) und „Erstgeburt“ (Bechora), deren Buchstaben gleich sind. Erstgeburt bedeutet GaR und Sitra Achra will GaR, nicht jedoch die Segnungen, da Segen die Kleidung auf Mochin bedeutet. Esau wollte die Erstgeburt ohne die Kleidung, doch es ist verboten, Mochin ohne Kleidung zu empfangen. Dies ist die Bedeutung von Esaus Worten: „Hast Du mir denn keinen einzigen Segen vorbehalten?“ „Ein Segen“ bedeutet das Gegenteil von den Segnungen, also einen Fluch. Darüber steht geschrieben: „Und er liebet den Fluch und sie kam über ihn; und er hatte keine Freude am Segen.“

Shamati 120. Der Hintergrund des Brauches, an Rosh HaShana keine Nüsse zu essen

Ich hörte am Ende von Rosh HaShana, im Jahr 1942, in Jerusalem

Der Hintergrund des Brauches, an Rosh HaShana keine Nüsse zu essen, ist der, weil  Egos (Nuss) dem Zahlenwert von Chet (Sünde) entspricht. Und er fragte: „Entspricht Egos nicht dem Zahlenwert von Tow (gut)?“ Und er sagte, dass Egos den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse meint.

Und bevor man nicht aus Liebe bereut, ist  Egos in ihm noch immer eine Sünde.

Und derjenige, der bereits der Reue durch Liebe würdig wurde, dessen boshafte Vergehen werden zu unabsichtlichen Fehlern. Folglich wurde sein Chet zu Tow, und dann darf er bereits Nüsse essen. Deswegen muss man darauf achtgeben, Dinge zu essen, in denen es keinerlei Andeutung auf die Sünde gibt, welche als Baum des Lebens gelten. Die Dinge aber, welche den Zahlenwert von Chet (Sünde) aufweisen, deuten auf den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.

Shamati 119. Ein Schüler, der insgeheim studierte

Ich hörte am 16. September 1942

„Den Schüler, der insgeheim studierte, traf Bruria und sagte: ‚In allem geordnet und bewahrt[1] – wenn es in 248 geordnet ist, dann hat es Bestand‘.“

„Insgeheim“ (Chashaj) bedeutet Katnut (Kleinheit), von dem Wort Chash-Mal

Chash bedeutet Kelim de Panim (Gefäße der Vorderseite), und Mal bedeutet Kelim de Achor (Gefäße der Rückseite), also die Kelim unterhalb von Chase, welche Gadlut (Größe) hervorbringen.

Dieser oben genannte Schüler dachte, dass, wenn er des Zustands Chash würdig wurde, also des Willens zu geben, und alle seine Absichten nur auf das Geben ausgerichtet sind, ihm bereits die ganze Vollkommenheit zuteil wurde. Da aber der Zweck der Schöpfung der Welten darin bestand, den Geschöpfen Güte zu schenken, also dass sie alle Höheren Genüsse empfangen, wobei der Mensch die ganze Stufe erfasst, sogar unterhalb von Chase, das heißt alle 248 [Organe], sagte ihm Bruria den Vers: „In allem geordnet und bewahrt“,  in allen 248. Das bedeutet, dass er auch das, was unter Chase ist, heranziehen soll. Also, dass er auch Gadlut heranziehen muss, und das ist Mal, also „das Sprechen“, welches die Offenbarung der ganzen Stufe darstellt. Damit er jedoch keinen Schaden nimmt, müssen sie zuvor Katnut empfangen, genannt Chash, welches im Geheimen ist und noch nicht enthüllt wurde. Und danach muss er auch Mal untersuchen, also Gadlut, und dann wird die ganze Stufe enthüllt.

Und das ist „geordnet und bewahrt“, das heißt, da bei ihm bereits Katnut gesichert ist, kann er bereits Gadlut ohne Furcht ausbreiten.

[1] 2. Buch Samuel 23, 5

 

 

Shamati 118. Die Knie, die sich dem Baal beugten

Ich hörte

Siehe, es gibt den Aspekt der Ehefrau, und es gibt den Aspekt des Ehemannes (Baal[1]). Ehefrau heißt, dass sie nur das hat, was sie von ihrem Ehemann bekommt. Und Ehemann bedeutet, dass er selbst alles Gute an sich zieht. „Knie“ gelten als Aspekt des „Unterwerfens“ wie es geschrieben steht: „Und jedes Knie wird sich Dir beugen.“

Und bezüglich der Unterwerfung gibt es zwei Unterscheidungen:

  1. Jemand, der sich einem Größeren unterwirft, auch wenn er seine Verdienste nicht kennt, aber daran glaubt, dass er groß ist, und sich ihm deswegen unterwirft.
  2. Wenn er seine Größe und seine Erhabenheit völlig klar kennt.

Und bezüglich des Glaubens an die Größe des Höheren gibt es auch zwei Unterscheidungen:

  1. Er glaubt, dass Er groß ist, weil er keine andere Wahl hat, weil er also keinen Weg und Zutritt hat, um Seine Größe zu kennen.
  2. Er weiß irgendwie, wie er Seine Größe ganz klar erfassen kann, doch er entscheidet sich für den Weg des Glaubens, da „Die Ehre Gottes ist, die Dinge [zu] verbergen“. Das bedeutet, obwohl er Funken in seinem Körper hat, die unbedingt Seine Größe erkennen wollen, und um nicht wie Vieh zu sein, wählt er dennoch aus dem Oben erwähnten Grund den Weg des Glaubens.

Folglich gilt jemand, wenn er keine andere Wahl hat und den Weg des Glaubens wählt, als „Frau“, als weiblich –  „er wurde so schwach wie die Frau“ –  und sie empfängt nur von ihrem Ehemann. Aber jemand, der die Wahl hat und kämpft, um den Weg des Glaubens zu gehen, wird „Krieger“ genannt. Diejenigen, die den Glauben wählten, während sie die Wahl hatten, den Weg des Wissens zu gehen, genannt Baal (Ehemann), heißen daher: „Die nicht vor dem Baal  niederknieten.“ Dies bedeutet, dass sie sich nicht dem Dienst des Baal unterwarfen, der den Aspekt des Wissens darstellt, sondern den Weg des Glaubens wählten.

[1] Baal bedeutet sowohl Ehemann als auch falscher Gott.

Shamati 117. Du hast dich abgemüht und nichts gefunden [das] glaube nicht

Ich hörte

Voraussetzung für die Anstrengung ist, dass die Arbeit notwendig ist. Da der Schöpfer dem Menschen ein Geschenk gibt, will Er, dass der Mensch den Vorteil des Geschenks fühlt. Anderenfalls gliche diese Person einem Narren, wie unsere Weisen sagten: „Wer ist ein Narr? Derjenige, der verliert, was ihm gegeben wird.“ Da er nicht die Wichtigkeit der Sache schätzt, achtet er nicht darauf, das Geschenk zu hüten.

Es ist eine Regel, dass der Mensch für eine Sache keinerlei Wichtigkeit empfindet, wenn er für diese Sache kein Bedürfnis hat. Und entsprechend dem Bedürfnis und dem Leid, wenn er sie nicht erlangt, fühlt er genau im selben Maße Geschmack, Vergnügen und Freude bei der Erfüllung seines Mangels. Es ähnelt jemandem, dem alle möglichen guten Getränke gegeben werden. Wenn er aber nicht durstig ist, so schmeckt ihm nichts. So wie geschrieben steht: „Wie kaltes Wasser auf eine schwache Seele.“

Wenn daher Mahlzeiten gerichtet werden, die die Menschen erfreuen sollen, gibt es einen Brauch: Während wir Fleisch und Fisch und allerlei gute Dinge vorbereiten, achten wir darauf, auch Bitteres und Scharfes auf den Tisch zu stellen, so wie Senf, scharfe Paprika, Saures und Salziges. Und dies alles, um den mangelnden Hunger zu erwecken. Denn wenn das Herz einen bitteren und scharfen Geschmack schmeckt, dann ruft dies Hunger und Mangel hervor, den der Mensch mit einer Mahlzeit aus guten Dingen stillen muss.

Aber man soll nicht fragen: Wozu benötige ich die Dinge, die Hunger hervorrufen? Ist es nicht die Aufgabe des Gastgebers, nur für die Erfüllung des Mangels zu sorgen, also für das Mahl, und nicht Dinge vorzubereiten, die Bedarf an Erfüllung hervorrufen? Und die offensichtliche Antwort ist, dass  der Gastgeber möchte, dass die Menschen das Mahl genießen, und in dem Ausmaß wie sie einen Bedarf an Essen verspüren, werden sie das Essen im gleichen Maße genießen. Daraus folgt: Wenn er viele gute Dinge gibt, wird es ihnen immer noch nicht helfen, das Mahl zu genießen, aus oben genanntem Grund, da es keine Erfüllung ohne Mangel gibt.

Um deshalb des Lichtes des Schöpfers würdig zu werden, muss es auch einen Mangel geben. Und der Mangel danach ist die Anstrengung. Je nachdem, wie der Mensch sich anstrengt und nach dem Schöpfer verlangt – in Zeiten der größten Verborgenheit –, so wird er des Schöpfers bedürftig. Dies bedeutet, der Schöpfer wird seine Augen öffnen, damit er fähig werde, auf den Wegen des Schöpfers zu wandeln. Wenn er dann bereits dieses Kli (Gefäß) des Mangels hat, wenn ihm der Schöpfer Hilfe von Oben gibt, dann weiß er bereits, wie er dieses Geschenk hüten kann. Es stellt sich heraus, dass die Anstrengung Achoraim (Rückseite) ist. Und wenn der Mensch Achoraim erhält, hat er Platz, um Panim (Angesicht) würdig zu werden.

Darüber wird gesagt: „Ein Narr hat keinen Wunsch nach Weisheit.“ Dies bedeutet, dass er kein starkes Bedürfnis hat, sich anzustrengen, um Weisheit zu erlangen. Daher hat er keine Achoraim und kann natürlich auch nicht des Aspekts von Panim würdig sein.

Dies ist die Bedeutung von „So wie das Leid, so ist die Belohnung“. Dies bedeutet, das Leid, „Anstrengung“ genannt, erschafft das Kli, sodass man die Belohnung erlangen kann. Dies bedeutet, dass er in dem gleichen Maße, in dem er Leid empfindet, danach der Freude und des Vergnügens würdig werden kann.

Shamati 116. Warum sagte er, Mizwot bedürften keiner Absicht

Ich hörte

„Die Mizwot bedürfen keiner Absicht“ – und die Belohnung einer Mizwa ist nicht in dieser Welt. Das bedeutet, jemand, der sagt, die Mizwot bedürften keiner Absicht, erklärt, dass es keine Belohnung für eine Mizwa in dieser Welt gibt. Eine Absicht ist der Sinn und der Geschmack, die es in einer Mizwa gibt. Und dies ist die wahre Belohnung einer Mizwa.

Wenn der Mensch den Geschmack der Mizwa verspürt und auch ihren Sinn versteht, dann braucht er keine größere Belohnung als diese. Daraus folgt: Wenn die Mizwot keiner Absicht bedürfen, dann gibt es in dieser Welt sowieso keine Belohnung für eine Mizwa, da er doch keinerlei Geschmack und Sinn an der Mizwa empfindet.

Folglich ist der Mensch, wenn er sich in einem Zustand ohne jegliche Kawana (Absicht) befindet, in einem Zustand, in dem die Belohnung für die Mizwa nicht in dieser Welt ist. Da die Belohnung für eine Mizwa im Geschmak und Verstand ist, und wenn er das nicht hat, so hat er sicher keine Belohnung für eine Mizwa in dieser Welt.

Shamati 115. Unbewegt, pflanzlich, lebend und sprechend

Ich hörte 1940, Jerusalem

Unbewegt ist etwas, das keine eigene Macht hat, sondern unter der Herrschaft seines Hausherrn steht. Und es ist verpflichtet, jedes Begehren und jeden Willen des Hausherrn zu erfüllen. Da also der Schöpfer alle Geschöpfe Sich zu Ehren schuf, wie geschrieben steht: „Jeglichen, der sich nennt mit Meinem Namen, habe ich zu Meiner Ehre geschaffen“, bedeutet dies, dass der Schöpfer das Geschöpf für Seinen eigenen Bedarf erschuf. Die Natur des Hausherrn ist in die Geschöpfe eingeprägt. Das bedeutet, dass keines der Geschöpfe für das Wohl des Nächsten arbeiten kann, sondern nur zum eigenen Nutzen.

Pflanzlich ist etwas, das bereits eine gewisse Herrschaft über sich selbst hat. Es kann nämlich bereits etwas tun, was der Meinung des Hausherrn entgegengesetzt ist. Und zwar kann es bereits Dinge tun, die nicht zu seinem Eigennutzen sind, sondern um zu geben. Und das ist bereits das Gegenteil von dem, was im Willen des Hausherrn besteht, den Er in die Unteren eingeprägt hatte, nur im Willen für sich selbst zu empfangen.

Doch damit geht einher – wie wir bei den irdischen Pflanzen sehen – dass sie zwar beweglich sind und sich in die Breite und in die Länge ausbreiten, dass alle Pflanzen jedoch eine Eigenschaft gemeinsam haben. Das bedeutet, dass keine einzige Pflanze gegen die Methode aller Pflanzen sein kann. Vielmehr muss sie die Gesetze der Flora einhalten, und sie hat keine Kraft, etwas gegen den Willen von ihresgleichen zu tun.

Somit hat sie kein eigenes Leben, sondern ist Teil des Lebens der ganzen Flora im Allgemeinen. Das bedeutet, dass alle Pflanzen eine einzige Lebensform haben, wobei alle Pflanzen dasselbe Leben führen. Alle Pflanzen zusammen ähneln einem einzigen Geschöpf, und die einzelnen Pflanzen gleichen den einzelnen Organen dieses Tieres.

Auf gleiche Art und Weise ist es im Spirituellen. Jene Menschen, die bereits die Kraft haben, ein wenig den Willen zu empfangen zu überwinden, aber Sklaven der Gesellschaft sind, haben noch keine Kraft, etwas Entgegengesetztes zur Gesellschaft zu tun, in der sie sich befinden. Aber zumindest tun sie das Gegenteil von dem, was ihr Wille zu empfangen will, das heißt, sie arbeiten bereits mit dem Willen zu geben.

Tierisch: Bei den Tieren sehen wir, dass jedes von ihnen seine eigenen Eigenschaften besitzt und sie nicht Sklaven der Gesellschaft sind, sondern jedes Tier seine eigenen Empfindungen und Eigenschaften besitzt. Und mit Sicherheit kann es gegen den Willen des Hausherrn handeln, kann also im Geben arbeiten. Und es ist auch nicht Sklave der Gesellschaft, sondern es hat ein eigenes Leben, ohne dass seine Lebenskraft vom Leben des anderen (seinesgleichen) abhängig ist. Mehr als sich selbst kann es jedoch nicht fühlen. Das bedeutet, dass es keine Empfindung des Nächsten besitzt und sich daher nicht um den Nächsten sorgen kann.

Sprechend hat Vorzüge:

  1. Es handelt gegen den Wunsch des Hausherrn.
  2. Es ist nicht an seinesgleichen gebunden wie die Flora, das heißt, es ist unabhängig von der Umgebung.
  3. Es fühlt auch den Nächsten. Deshalb kann es für sie sorgen und sie ergänzen. Indem es mit der Allgemeinheit mitfühlt und mitleidet und sich mit ihr freut, kann es deshalb von der Vergangenheit und der Zukunft empfangen – im Gegensatz zu einem Tier, welches nur die Gegenwart und nur sich selbst fühlt.