Vorwort zum Sulam Kommentar

Vorwort zum Sulam Kommentar [1]
(überarbeitet bis Pkt. 24, EY, 6.6.2024)

Rav Yehuda Ashlag

Zehn Sefirot

1) Zuerst müssen wir die Namen der Zehn Sefirot kennen: KaCHaB, CHaGaT, NeHJM, deren Akronyme für Keter, Chochma, Bina, Chessed, Gwura, Tiferet, Nezach, Hod, Jessod, Malchut stehen. Sie sind ebenfalls die Zehn Bedeckungen Seines Lichts und dazu eingerichtet, dass die Unteren Sein Licht empfangen können.

Dies ähnelt dem Sonnenlicht, welches man nur durch eine dunkle Brille sehen kann, die das Licht verringert und es dann für die Augen passend macht. Wenn Sein Licht nicht von diesen „Bedeckungen“, genannt „Zehn Sefirot“ bedeckt wäre, in welchen jede untere Sein Licht verdeckt, gelänge es den Unteren nicht, es zu erhalten.

2) Diese Zehn Sefirot sind die Zehn Heiligen Namen in der Tora: der Name EHYeH (Ekje ausgesprochen) ist die Sefira Keter, der Name YaH (ausgesprochen Koh) ist die Sefira Chochma, und der Name HaWaYaH mit der Interpunktion von Elokim ist Bina. Der Name EL (ausgesprochen Kel) ist Chessed, der Name ELoH-IM (ausgesprochen Elokim) ist Gwura, und der Name HaWaYaH mit der Interpunktion von Shwa, Cholam, Kamaz ist Tiferet. Der Name ZWAOT ist Nezach und Hod, der Name SHaDaJ (ausgesprochen Shadi) ist Jessod, und der Name ADoNaJ (ausgesprochen Adni) ist Malchut (Sohar, WaJikra, Punkte 157163, 166177). Weiterlesen

Einleitung zur „Einführung in die Weisheit der Kabbala“

Rav Yehuda Ashlag

1) Im Sohar, Wajikra, Abschnitt Tasria, S. 40, steht geschrieben: „Komme und siehe, alles in der Welt Bestehende existiert nur für den Menschen, und alles existiert für ihn, wie geschrieben steht: ‚Da bildete der Ewige, Gott, den Menschen‘ (2. Moses 2,7), mit einem vollständigen Namen, da wir festgestellt haben, dass er das Ganze von allem ist und alles beinhaltet, und alles, was Oben und unten ist usw., ist in dieser bildhaften Vorstellung inbegriffen.“

Also wird erklärt, dass alle Welten, Höhere und niedere, im Menschen enthalten sind. Und auch, dass die ganze Wirklichkeit innerhalb jener Welten einzig für den Menschen ist. Und wir sollten diese Worte verstehen: Ist diese Welt und alles in ihr, was ihm dient und ihm Nutzen bringt, für den Menschen zu klein, sodass er auch der Höheren Welten und all dem sich darin Befindlichen bedarf? Schließlich wurden sie einzig und allein für seine Bedürfnisse erschaffen. Weiterlesen

Vorwort zum Buch „Mund des Weisen“

Rav Yehuda Ashlag

Die Kabbalisten sprechen in ihren Büchern davon, dass jeder Mensch verpflichtet sei, Kabbala zu studieren. Und selbst, wenn ein Mensch bis in die Einzelheiten Tora studiert hat und über Eigenschaften verfügt, die alle Gerechten der Welt übertreffen, aber keine Kabbala studiert hat, wird er gezwungen sein, wieder einen Lebenskreislauf zu durchlaufen und nochmals in diese Welt zu kommen, um die Geheimnisse der Tora und der Kabbala zu studieren.

Im Buch Sohar, im Lied der Lieder ist davon die Rede, dass die Seele nach dem Tod des Menschen sich vor den Schöpfer stellt, und der Schöpfer ihr sagt: „Du bist die Schönste der Frauen und bist des Verweilens im Himmel mehr als alle anderen Seelen würdig, doch nichtsdestotrotz: da du über keine Kenntnisse der Kabbala verfügst, wirst du in diese Welt zurückkehren. Dort wirst du zu Weisen gehen und die Geheimnisse der Kabbala studieren.“ Weiterlesen

Körper und Seele

Rav Yehuda Ashlag

Bevor ich an die Erläuterung dieses erhabenen Themas gehe, ist es wichtig zu unterstreichen, dass es unmöglich erscheint dies einem menschlichen Verstand zu erklären, ohne jene abstrakten philosophischen Begriffe zu benützen, die normalerweise bei Erklärungen dieser Art üblich sindtrotzdem stößt die Kabbala jeden Studierenden von der abstrakten Philosophie und allem, was mit ihr in Verbindung steht, weg, und neigt ihn der reinen Wissenschaft zu, die über Präzision verfügt, gemäß der einfachen Erkenntnis praktischer Handlungen.

Und wenn im Weiteren philosophische Begriffe benützt werden, so nur, um den Unterschied aufzuzeigen zwischen dem, wie hoch sich der menschliche Verstand erheben kann, und den Erkenntnissen eines Kabbalisten, der über eine praktische Basis verfügt.

Zur Erläuterung des wahren Sinns der Begriffe „Körper“ und „Seele“ ist es notwendig, sich von allen benützten Begriffen zu befreien, die in den Massen Wurzeln geschlagen haben und hauptsächlich den abstrakten Theorien entnommen sind, da in ihnen der Sinn der Kabbala fern vom Ziel liegt. Weiterlesen

Der handelnde Geist

Rav Yehuda Ashlag

Es steht geschrieben, dass jeder Mensch verpflichtet ist, die Wurzel seiner Seele zu erreichen. Das bedeutet, dass das angestrebte Ziel des erschaffenen Wesens die Anhaftung [Dwekut] an Seine Eigenschaften ist, wie es geschrieben steht: „Und an Ihm zu kleben.“ Unsere Weisen interpretierten, dass dies die Dwekut an Seine Eigenschaften ist: „So wie Er barmherzig ist, so sei auch du barmherzig“ usw… Seine Eigenschaften sind die heiligen Sefirot. Und dies ist der handelnde Geist, der Seine Welt lenkt und durch den Er ihnen seine Gaben und seine Güte zuteilt.

Wir müssen verstehen, warum dies „Dwekut an den Schöpfer“ genannt wird, denn es scheint ein bloßes Lernen zu sein. Ich werde es mit einer Allegorie erklären: In jeder Handlung in der Welt steckt der Intellekt (Geist, Verstand) des Handelnden. Wie bei einem Tisch, an dem man die Größe des Intellekts und die Sorgfalt des Schreiners in dieser Kunst erkennen kann, ob viel oder wenig. Das ist so, weil er ihn während seiner Arbeit mit seinem Intellekt und den Eigenschaften seines Geistes gebaut hat. Und wer die Handlung betrachtet und über den darin verborgenen Intellekt nachdenkt, der ist im Augenblick der Handlung mit dem Geist des Handelnden verbunden, das heißt, sie sind wirklich vereint.

Denn in der Tat gibt es keine Entfernung oder Trennung zwischen spirituellen Objekten, und selbst wenn sie als getrennte Körper wahrgenommen werden, kann ihre geistige Komponente nicht getrennt werden. Denn mit welchem Messer kann man das geistige so schneiden, dass es getrennt bleibt?

Aber der Hauptunterschied zwischen spirituellen Objekten liegt in den Attributen – das heißt, ob sie lobenswert oder tadelnswert sind. Und auch die Zusammensetzung. Denn der Geist, der Astronomie studiert, wird sich nicht mit dem Geist verbinden, der Naturwissenschaften studiert. Und selbst innerhalb einer Wissenschaft gibt es viele Bestandteile. Denn selbst in ein und derselben Wissenschaft ist einer dem anderen überlegen. Und das ist die einzige Art und Weise, in der sich geistige Objekte voneinander unterscheiden. Wenn aber zwei Weise dieselbe Wissenschaft studieren und das Maß ihres Verständnisses dasselbe ist, sind sie wahrhaftig eins. Denn worin würden sie sich unterscheiden?

Wenn also einer über die Handlung eines anderen nachdenkt und den Intellekt des Weisen versteht, der sie ausführt, so wird man feststellen, dass beide im gleichen Maß an Kraft und Intellekt gemessen werden. Und nun sind sie wahrhaftig vereint – wie ein Mann, der seinen Lieblingsfreund auf dem Marktplatz getroffen hat und ihn umarmt und küsst. Und aufgrund der Einheit zwischen ihnen ist es unmöglich, den einen von dem anderen zu trennen.

Daher gilt die Regel, dass der Verstand der Menschen die geeignetste Kraft [für die Kommunikation] zwischen dem Schöpfer und seinen Geschöpfen ist. Er wird als Medium betrachtet. Das heißt, dass Er einen Funken dieser Kraft erschaffen hat, und durch diesen Funken kehrt alles zu Ihm zurück.

Es heißt: „Du hast alle Dinge in Weisheit erschaffen „, das heißt, Er hat die ganze Welt durch Seine Weisheit erschaffen. Und deshalb verschmilzt derjenige, der die Ehre hat, die Art und Weise zu verstehen, wie Er die Welt und ihre Systeme erschaffen hat, mit dem Geist, der sie erschafft, und es stellt sich heraus, dass er mit dem Schöpfer verschmilzt.

Und das ist die Bedeutung der Tatsache, dass die Tora alle Namen des Schöpfers im Zusammenhang mit den Geschöpfen darstellt. Denn mit ihrer Hilfe begreift das Geschöpf den Geist, der alles erschafft – denn bekanntlich blickte der Schöpfer bei der Erschaffung der Welt in die Tora – und das Leuchten, das der Mensch durch die Schöpfung begreift, verbindet sich ständig mit diesem Geist. Es stellt sich heraus, dass er mit dem Schöpfer verschmilzt.

Und von hier aus wird klar, warum der Schöpfer uns das Werkzeug Seiner Arbeit gezeigt hat; müssen wir Welten erschaffen? Und aus dem Gesagten können wir schließen, dass der Schöpfer uns den Lauf seiner Gedanken gezeigt hat, damit wir wissen, wie wir uns an ihn binden können. Und das wird so genannt: „Verschmelze mit Seinen Eigenschaften“.

überarbeitet, EY, 7.1.2024

Dies ist für Yehuda

Rav Yehuda Ashlag

(aus einem Kommentar zur PessachHaggada)

„Das Brot, welches unsere Väter im Land Ägypten aßen.“ Die Mizwa des Essens der Maza[1] wurde den Kindern Israels bereits vor dem Verlassen Ägyptens gegeben und bezieht sich auf den bevorstehenden Exodus, der in aller Eile stattfand. Daraus folgt, dass ihnen die Mizwa vom Maza-Essen noch während ihrer Sklaverei gegeben wurde, während das Ziel dieser Mizwa sich auf die Zeit der Erlösung bezog, da sie in aller Eile geflüchtet waren.

Darum erinnern wir uns sogar noch heute gerne an das Maza-Essen in Ägypten, da wir uns auch wie Sklaven in einem fremden Land befinden. Auch beabsichtigen wir, mit der Mizwa des Maza-Essens die Erlösung, die bald, in unseren Tagen, geschehen wird, zu erlangenAmen. Genauso wie sie unsere Väter in Ägypten aßen. Weiterlesen

Shamati 225 Sich selbst erheben

Ich hörte

Es ist unmöglich, sich selbst über seinen eigenen Kreis zu erheben. Folglich ist der Mensch verpflichtet, von seiner eigenen Umgebung zu saugen. Und er hat keinen anderen Rat außer dem Weg der Tora und vielen Anstrengungen.

Wenn der Mensch für sich selbst eine gute Umgebung wählt, erspart er sich demzufolge Zeit und Anstrengung, da er entsprechend seiner Umgebung geformt wird, also ihr folgt.

Materie und Form in der Wissenschaft Kabbala

Rav Yehuda Ashlag

Die Wissenschaft wird im Ganzen in zwei Teilgebiete aufgeteilt: Das erste ist die Erkenntnis der Materie und das zweite die Erkenntnis der Form. Das bedeutet, dass in der uns umgebenden Wirklichkeit nichts existiert, in dem man nicht Materie und Form erkennen könnte. Zum Beispiel ein Tisch. Er hat eine Materie aus Holz und eine Formdie Form eines Tisches. Und die Materie, also Holz, ist Träger einer Form, nämlich der eines Tisches. Genauso bei dem Wort „Lügner“: Es hat als Materie den Menschen und eine Form„Lügner“, so ist die Materie der Mensch, Träger der Form „Lügner“. Und so ist es in allem.

Ähnlich dazu wird auch die Wissenschaft, welche die Wirklichkeit untersucht, in zwei Teilgebiete unterteilt:

  • die Erforschung der Materie und
  • die Erforschung der Form.

Das Teilgebiet der Wissenschaft, das die Eigenschaften der in der Realität existierenden Materie untersucht (die reine Materie ohne deren Form sowie die Materie gemeinsam mit deren Form), gehört zur „Erkenntnis der Materie“. Diese Erkenntnis hat eine empirische Basis, das heißt, sie ist auf Beweisen und Gegenüberstellungen von Ergebnissen praktischer Versuche begründet, die sie als glaubwürdige Basis für wahre Schlussfolgerungen akzeptiert. Weiterlesen

Vorwort zum Buch Panim Meirot uMasbirot

Vorwort zum Buch Panim Meirot uMasbirot[1]

Rav Yehuda Ashlag

1) Im Traktat „Ukzin“ heißt es: „Der Schöpfer fand kein besseres Mittel, welches fähig wäre, den Segen für Israel festzuhalten, als den Frieden.“ Es heißt: „Der Schöpfer wird Seinem Volk Kraft geben, indem Er es mit Frieden segnet.“ Und hier gilt es vielerlei nachzuvollziehen: Wo ist bewiesen, dass es für Israel nichts Besseres gibt als den Frieden? Im Gesagten ist erklärt, dass der Frieden ein Segensspruch an sich ist, wie es geschrieben steht: „Es wurde Kraft gegeben und der Segen des Friedens.“ Sollte man nicht ihren Worten folgend sagen: „Es wurde der Frieden gegeben?“ Warum wurde dieser Artikel zum Abschluss der sechs Bücher des Talmuds verfasst? Und auch gilt nachzuvollziehen, was die Worte „Frieden“ und „Kraft“ bedeuten und was deren Herkunft ist.

Um den wahren Sinn dieses Artikels zu erklären, werden wir viel Zeit brauchen, da es unmöglich ist, die Tiefe des Herzens der Weisen der Agada (Legende) zu erkennen. Das bedeutet, dass alles, was mit der Tora und den Mizwot (Geboten) in Verbindung steht, über einen offenen und über einen verborgenen Sinn verfügt, wie es heißt: „Goldene Äpfel in Silber gehülltvon ihrem Wesen sollst du sprechen.“ Doch die Halachot (Gesetze) gleichen ausgezeichnetem Wein. Wenn du deinem Freund einen Silberkrug mit Wein als Geschenk überreichst, dann ist sowohl das Innere als auch das Äußere wichtig, denn der Krug an sich hat auch einen Wert, genauso wie der Wein in ihm. Weiterlesen

Vorwort zum Buch Sohar

Vorwort zum Buch Sohar (aktualisierte Übersetzung)[1]

Zum Hörbuch Teil 1, Zum Hörbuch Teil 2

Rav Yehuda Ashlag

  1. Die Tiefe der Weisheit der Lehre, die im Buch Sohar eingeschlossen ist, ist mit tausend Schlüsseln verschlossen. Und die menschliche Sprache ist arm und dürftig und kann uns nicht als eine würdige und ausreichende Ausdrucksweise erscheinen, um den vollen Sinn auch nur eines Satzes aus dem Buch Sohar in seiner Ganzheit zu vermitteln. Und die Erklärungen, die ich mache, sind nichts anderes als eine Leiter, um dem Studierenden zu helfen, zu den Höhen des Gesagten aufzusteigen und das im Buch selbst Dargelegte zu sehen und zu studieren. Somit hielt ich es für notwendig, den Interessierten vorzubereiten, ihm den Weg zu weisen sowie zuverlässige Definitionen zu geben, hinsichtlich dessen, wie man dieses Buch verstehen und studieren soll. Weiterlesen

Verhüllung und Enthüllung des Angesichts des Schöpfers, Teil 1 und 2

Verhüllung und Enthüllung des Angesichts des Schöpfers, Teil 1

Rav Yehuda Ashlag

ERSTE VERHÜLLUNG

Sein Angesicht ist nicht offenbart, der Schöpfer verhält sich ihm gegenüber nicht entsprechend Seinem Namen, der „der Gute und Gutes Tuend ist“, sondern verhält sich entgegengesetzt, denn er empfängt Leiden von ihm oder hat mangelndes Einkommen und hat viele Gläubiger, die ihm sein Leben verbittern und er ist voller Probleme und Sorgen den ganzen Tag. Oder er leidet an Krankheiten und ist in den Augen andere Geschöpfe nicht geschätzt. Keines der Vorhaben, die er anfängt, kann er zu Ende bringen. Und er befindet sich den ganzen Tag in seelischer Unzufriedenheit.

Auf diese Weise sieht der Mensch natürlich nicht das gute Angesicht des Schöpfers. Selbstverständlich glaubt er daran, dass es der Schöpfer ist, der ihm diese Dinge antut – entweder als Bestrafung für Sünden, die er begangen hat oder um ihn am Ende zu belohnen, so wie geschrieben steht: „Wen der Ewige liebt, den weist er zurecht. Gerechte beginnen ihren Weg mit Leiden, da der Schöpfer ihnen letztendlich großen Frieden geben will.“ Er wird nicht sagen, dass ihm all dies durch blindes Schicksal und von Natur aus widerfährt, ohne jeglichen Grund und Bedeutung. Sondern er stärkt sich im Glauben, dass es der Schöpfer mit seiner Lenkung war, der all das für ihn verursachte, dementsprechend sieht er natürlich die Rückseite (Achoraim) des Schöpfers.

ZWEITE VERHÜLLUNG

Die zweite Verhüllung, die in den Büchern als „Verhüllung innerhalb der Verhüllung“ bezeichnet wird, bedeutet, dass er nicht einmal die Rückseite des Schöpfers sieht. Stattdessen sagt er, dass der Schöpfer ihn verlassen habe und nicht mehr länger über ihn wache, und er führt all die Leiden, die er empfängt, auf blindes Schicksal und die Natur zurück. Und das, weil die Wege der Vorsehung in seinen Augen so komplex geworden sind, dass sie ihn zur Verleugnung führen.

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Rabash, Brief 2, Der Einfluss der Umgebung auf einen Menschen

Rav Baruch Shalom HaLevi Ashlag, Brief 2 aus dem Jahr 1967

Es ist das Gesetz bekannt, welches in der ganzen Welt wirkt: Es ist schlecht, wenn ein Spezialist in seiner Sache in die Umgebung von Unprofessionellen (Laien) gerät und von ihnen lernt. Das heißt, wenn er ein wahrer Spezialist ist, zum Beispiel ein Schuhmacher, der zu unprofessionellen Schuhmachern lernen kommt, und sie ihm zu verstehen geben, dass es sich nicht lohnt, qualitativ gute Schuhe herzustellen, sondern er solle tun, wie es geht, (und man sagt ihm,) es würde sich nicht lohnen, bequeme und schöne Schuhe herzustellen. Weiterlesen

Freundesliebe

Rav Yehuda Ashlag

Und hinsichtlich dessen, was du geschrieben hast, dass du mich über das Exil in Ägypten informierst, denke ich, dass du weiteres Studium benötigst. „Und sie klagten und ihr Aufschrei wegen der Arbeit stieg auf zu Gott.“ Dann: „und Gott wusste.“ Ohne die Kenntnis Gottes im Exil ist die Erlösung unmöglich. Des Weiteren ist die Kenntnis des Exils an sich der Grund für die Erlösung. Wie kannst du es folglich wünschen, mich zur Zeit der Erlösung zu informieren?

Die Wahrheit zeigt ihren Weg, dass der Betrübte sein Leid verkündet, und er kann es nicht verstecken oder zurückhalten. Tatsächlich fühle ich euch alle, dass in allen von euch das „Heute“ mit dem „Morgen“ ersetzt wurde und anstatt „jetzt“ sagt ihr „später“. Es gibt keine Heilung dafür, außer der Anstrengung, den Fehler und die Verdrehung zu verstehen, dass nur die, die heute Erlösung brauchen, vom Schöpfer erlöst werden. Und die, die bis morgen warten können, werden ihren Verstand – Gott behüte – nach ihren Jahren erreichen.

Und dies geschah euch wegen eurer Nachlässigkeit in meiner Bitte, euch in der Freundesliebe anzustrengen, da ich euch auf jede mögliche Weise erklärt habe, dass dieses Heilmittel ausreichend ist, um jeden eurer Mängel zu erfüllen. Und wenn ihr nicht in den Himmel aufsteigen könnt, so habe ich euch Wege auf der Erde gegeben, und warum habt ihr in dieser Arbeit überhaupt nichts hinzugefügt?

Und neben dem großen darin verborgenen Heilmittel sollt ihr wissen, dass es viele Funken der Heiligkeit in jedem Menschen in der Gruppe gibt. Und wenn ihr wie Brüder, mit Liebe und Freundschaft, alle Funken der Heiligkeit an einem Platz versammelt, so werdet ihr sicherlich eine sehr hohe Stufe der Heiligkeit erlangen (…).

Einheit von Freunden

Rav Yehuda Ashlag

Tuet was in euren Kräften steht und die Erlösung Gottes ist wie ein Augenzwinkern. Die wichtigste Sache, die heute vor euch liegt, ist die Einheit der Freunde. Bemüht euch darin mehr und mehr, da dies für all die Mängel aufkommen wird.

Es steht geschrieben: „Ein Schüler, der ins Exil geht; sein Rav wird mit ihm ins Exil geschickt.“ Unsere Weisen waren verwirrt: Wie können Leiden auf eine solche Weise die Tora und die Arbeit des Schülers beherrschen, dass sie ihn davon abhalten, sich in der Herrschaft Gottes zu befinden, und speziell dann, wenn er sich bereits an einen authentischen Rav angeheftet hat?

Und sie erklärten, dass wenn der Schüler absteigt, ihm das so erscheint, dass sein Rav mit ihm ebenfalls abgestiegen wäre. Und weil das so ist, ist es tatsächlich so. Das heißt, dass er nicht mehr in der Lage ist, von seinem Rav Genuss zu erhalten, sondern nur in solch einem Ausmaß, wie er das in seinem Herzen voraussetzt. Folglich hat er in dem Umfang, wie er ihn also bemisst, nur einen niedrigen und geringwertigen Rav. Und so schickt man seinen Rav mit ihm ins Exil.

Der Anfang des Ägyptischen Exils und der Versklavung beginnt mit den Worten: „Und es erhob sich ein neuer König über Ägypten, der Josef nicht kannte.“ Dies bedeutet, dass sich eine neue Herrschaft in jedermanns Verstand offenbarte, eine neu erhobene Herrschaft, da sie von ihrer vorigen Stufe gefallen sind, wie es geschrieben steht: „Ein Schüler, der ins Exil geht; sein Rav wird mit ihm ins Exil geschickt.“ Folglich kannten sie Josef nicht, das heißt, dass sie ihn nicht erfassten, sondern nur in dem Umfang erreichten, wie sie es in ihren Herzen voraussetzten.

Aus diesem Grunde bildeten sie Josefs Abbild auf die gleiche Weise ab, wie sie selbst waren. Und aus diesem Grunde kannten sie Josef nicht und die Versklavung begann. Ansonsten würde sie der Gerechte sicherlich beschützen, und kein Exil und keine Versklavung wären ihnen bereitet worden.

Der Frieden

Rav Yehuda Ashlag

Eine wissenschaftliche Erforschung des Nutzens und der Notwendigkeit der Arbeit des Schöpfers auf empirischer Basis

„Da werden die Wölfe bei den Lämmern wohnen und die Panther bei den Böcken lagern. Ein Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben (…) Und es wird sein an jenem Tage, wenn der Schöpfer zum zweiten Mal seine Hand ausstrecken wird, um diejenigen aus Seinem Volk zurückzuführen, die in Assyrien und in Ägypten geblieben sind, in Pathros und in Kush, in Ejlam und Shinear, in Chamat und auf den Inseln der Meere“ (Jesaja, 6.11)

Es sagte Rabbi Shimon ben Chalafta: „Der Schöpfer hielt es nicht für notwendig, Israel einen anderen Segen zu geben als den Frieden, wie es heißt: ‚Und Gott gab Seinem Volk Kraft, indem Er es mit Frieden segnete.‘“

(Babylonischer Talmud, Traktat Ukzin).

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Verbindung der Eigenschaften von Rachamim und Din

Rav Yehuda Ashlag

Das Wichtigste an der Arbeit ist die Wahl, das heißt „und Du wähltest das Leben“ was in der Dwekut (Anheftung) liegt, welche der Aspekt von liShma (um der Tora willen) ist. Dadurch wird man der Bindung an das Leben aller Leben würdig.

Doch in der Zeit, in der die Vorsehung offenbart ist, gibt es keine freie Wahl. Daher erhob der Höhere Malchut, welche Midat haDin (Eigenschaft des Gerichts) ist, zu Ejnaim (Augen), wodurch eine Verhüllung geschaffen wurde; das heißt, es wurde für den Niederen deutlich, dass es im Höheren einen Mangel gibt und dass es dort nicht Gadlut (Größe) im Höheren gibt. In diesem Zustand werden die Eigenschaften des Höheren in dem Niederen eingelegt und sind daher mangelhaft.

Es folgt, dass diese Kelim (Gefäße) eine Angleichung mit dem Niederen haben; das heißt, so wie der Niedere keine Lebenskraft hat, so gibt es auch keine Lebenskraft in den höheren Eigenschaften. Das heißt, er [der Mensch] hat keinen Geschmack in der Tora und in den Geboten, welche ohne Lebenskraft sind.

In diesem Zustand gibt es einen Platz für die freie Wahl; das heißt, der Niedere muss sagen, dass all diese Verhüllung, die er fühlt, daher kommt, dass sich der Höhere zugunsten des Niederen eingeschränkt hat. Das nennt man: „Wenn Israel im Exil ist, ist die Göttlichkeit mit ihnen“. Daher sagt einer, egal welchen Geschmack er schmeckt, dass es nicht sein Fehler sei, dass er den Geschmack der Lebenskraft nicht schmeckt, und seiner Ansicht nach gebe es keine wirkliche Lebenskraft im Höheren.

Und wenn der Mensch sich überwindet und sagt, dass der bittere Geschmack, den er in dieser Nahrung vorfindet, nur daher rührt, dass er keine passenden Kelim (Gefäße) des Empfangens hat, um die Fülle zu erhalten, weil seine Gefäße zum Empfangen und nicht zum Geben sind; und wenn er bedauert, dass sich der Höhere verhüllen musste, damit der Niedere Platz für Lashon haRa (üble Nachrede) hat, was der Aspekt der Erhebung von MaN (Gebet) bedeutet, welches der Niedere erhebt, so erhebt der Höhere sein ACHaP. Und „erheben“ bedeutet, dass der Höhere dem Niederen die Pracht und den Genuss zeigen kann, welche in den Kelim von ACHaP sind, die der Höhere offenbaren kann. Wenn dem so ist, so erhöht der Höhere in Bezug auf den Niederen dessen Galgalta we Ejnaim (GE) des Niederen, indem der Niedere den Vorzug des Höheren erkennt. Es folgt, dass der Niedere zusammen mit dem ACHaP des Höheren aufsteigt.

Wenn dann der Niedere die Größe des Höheren sieht, wächst er dadurch selber. Doch anfangs ist der Niedere würdig, nur Katnut (Zustand der Kleinheit) zu empfangen. Und wenn Gadlut (Größe) im Höheren hervortritt, so tritt eine Unstimmigkeit zwischen der Rechten und Linken Linie auf, das heißt zwischen dem Aspekt des Glaubens und dem Aspekt des Wissens.

Doch auch der Höhere verringert sich später durch den Niederen, was als Massach de Chirik bezeichnet wird. Das heißt mit anderen Worten: damit der Niedere die Stufen des Höheren erhalten kann – damit der Niedere den Aspekt des Wissens nur im Maß seines Glaubens und nicht darüber erhält – so bedeutet dies, dass der Niedere die Linke Linie des Höheren einschränkt. Das bedeutet, dass der Niedere die Ursache ist. Und dann kann der Niedere existieren, weil er aus dem Aspekt des Wissens und Glaubens besteht.Dies nennt man „Drei Linien“, und dadurch erlangt der Niedere Vollkommenheit.

Baal HaSulam, Brief 38, Das Wichtigste ist die Anstrengung

Rav Yehuda Ashlag, aus dem Jahr 1927

Mein lieber Sohn Baruch,

ich habe deinen Brief erhalten, und ich gratuliere dir zur Semicha (Rabbiner Weihe), die du erhalten hast. Dies war die erste Mauer, die deinen Weg vorwärts blockierte. Ich hoffe, dass du von diesem Tag an erfolgreich bist und täglich stärker wirst, bis du den Königspalast betrittst.

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Baal HaSulam, Brief 19, Der Schöpfer ist dein Schatten

komplett überarbeitet, EY, 31.07.2024

Brief 19

Vorabend von Rosh HaShanah, 1926, London

 

An meinen ehrwürdigen Freund und Schüler …, möge sein Licht strahlen, und an alle Freunde, möge der Herr über sie wachen.

Ich habe alle deine Briefe erhalten, und möge der Wille des Schöpfers ihnen wohlgesinnt sein. Doch es steht geschrieben: „Erkenne den Gott deines Vaters und diene Ihm.“ „Erkenne“ bedeutet Wissen, denn der Seele geht es ohne das Wissen des Schöpfers nicht gut. Das heißt, jemand, der danach strebt und sich danach sehnt, dem Schöpfer zu dienen, weil er eine Seele besitzt, aber den Schöpfer nicht erkennt, ist nicht gut.

Obwohl er eine Seele besitzt, ist er nicht von sich aus in der Lage, den Schöpfer zu erkennen, bis „ein Geist“ von oben auf ihn herabkommt. Er muss jedoch sein Gehör öffnen, um die Worte der Weisen zu hören und ihnen vollständig zu vertrauen.

Es steht in der Schrift: „Nur Güte und Gnade werden mir folgen, alle Tage meines Lebens.“ Wie dein heiliger Vorfahr, der Baal Shem Tov, es erklärte: „Der Schöpfer ist dein Schatten.“ Das bedeutet, so wie der Schatten den Bewegungen des Menschen folgt und alle seine Neigungen den Neigungen des Menschen entsprechen, so folgt auch der Mensch den Bewegungen des Schöpfers. Das bedeutet, dass, wenn die Liebe zum Schöpfer in ihm aufkommt, er verstehen wird, dass der Schöpfer intensiv nach ihm verlangt. Dies ist die Bedeutung von Rabbi Akiva: „Glücklich seid ihr, Israel, vor wem ihr euch reinigt und wer euch reinigt,“ und verstehe dies.

Am Anfang der Annäherung des Menschen wird ihm eine wechselnde Seele gegeben, das heißt, der Schöpfer erweckt sich bei jeder Gelegenheit, die von der Seite des Menschen entsteht, in großer Sehnsucht und dem Wunsch, sich mit ihm zu vereinen. Davon spricht der Dichter König David: „Nur Güte und Gnade werden mir folgen, alle Tage meines Lebens,“ denn König David ist die kollektive Seele ganz Israels, und daher strebte er immer nach wahrer Vereinigung mit dem Schöpfer und sehnte sich danach.

Man muss jedoch in seiner Seele erkennen, dass der Schöpfer den Menschen in genau dem Maße anstrebt, in dem der Mensch den Schöpfer anstrebt. Und er darf dies, Gott bewahre, nicht vergessen, selbst in der größten Sehnsucht. Wenn man sich daran erinnert, dass der Schöpfer mit derselben Intensität wie er selbst danach strebt, sich mit ihm zu vereinen, wird der Mensch immer in Sehnsucht und Verlangen von Erfolg zu Erfolg gehen, in einer ununterbrochenen Vereinigung, die die vollständige Perfektion der Kraft der Seele darstellt, bis er sich der Rückkehr in Liebe würdig erweist. Das heißt, „das Waw kehrt zum Hej zurück“, was die Vereinigung von dem Schöpfer und seiner Schechina (göttliche Präsenz) bedeutet.

Jedoch befindet sich die Seele ohne Wissen und Erkenntnis ihres Schöpfers in einem großen Fall – nachdem die Sehnsucht bis zu einem bestimmten Maß zugenommen hat. Denn dem Menschen scheint es, dass der Schöpfer ihn, Gott bewahre, zurückweist. Welche Schande und Schmach, dass er nicht nur das Maß seines Strebens und seiner Sehnsucht nicht vollendet, um sich mit ewiger Liebe zum Schöpfer zu erfüllen, sondern auch in die Eigenschaft „der Zornige trennt den Einen“ fällt, da es ihm scheint, dass nur er nach dem Schöpfer strebt, sich sehnt und zu Ihm drängt. Und er glaubt nicht den Worten der Weisen, dass auch der Schöpfer in genau demselben Maße nach dem Menschen strebt, sich nach ihm sehnt und ihn begehrt.

Und was können wir tun, um denen zu helfen, in deren Herzen der Glaube an die Weisen noch nicht verankert ist? „Und aus meinem eigenen Fleisch erblicke ich Gott“, weil ich euch schon oft bewiesen habe, dass „alles, was in dieser Welt geschieht, ‚Buchstaben‘ (Otiot) sind, die der Mensch an die richtige Stelle im Spirituellen übertragen muss, da es dort keine Buchstaben gibt.“

Doch im Geheimnis des Zerbrechens der Gefäße wurden alle Buchstaben auf die physischen Verhaltensweisen und Schöpfungen übertragen. Wenn der Mensch sich vervollkommnet und seine Wurzel erreicht, ist er gezwungen, diese Buchstaben selbst zu sammeln, eine nach der anderen, und sie zu ihrem Ursprung in die Heiligkeit zurückzubringen. Dies ist das Geheimnis „er neigt sich selbst und die ganze Welt zur Seite des Verdienstes.“ Und das Thema „die Vereinigung von dem Schöpfer und seiner Schechina“, die der Mensch durch das Erfüllen seines Maßes in Sehnsucht und Verlangen bewirkt, ist genau wie die untere Vereinigung, die bei der Geburt eines physischen Körpers gilt, die auch notwendigerweise aus einem vorherigen Grund, das heißt der Erregung, resultiert. Das bedeutet, ein gewisses Maß an Sehnsucht und Verlangen, das in der physischen Sprache als „Erregung“ bezeichnet wird. Dann wird auch sein Same gesegnet sein, denn er wird wie ein Pfeil geschossen, in „Seele“, „Jahr“ und „Welt“. Das ist das Geheimnis, wie die Umkehr aussieht: zur gleichen Zeit, am gleichen Ort und mit derselben Frau. Denn das untere Hej umfasst Seele, Jahr und Welt.

„Seele“ ist das Maß an Sehnsucht und Verlangen. „Jahr“ ist die Zeitspanne der Begegnungen, denn eine vollständige Verbindung hat das vollständige Maß, die „Krone zu ihrem ursprünglichen Zustand“ zurückzubringen, das heißt, wie die Verbindung in ihrer Wurzel war, bevor sie in die physische Welt kamen. Doch der Mensch ist nicht sofort bereit für die hohe Verbindung, die als vollständige Verbindung bezeichnet wird. Sondern „nur Güte und Gnade werden mir folgen“, wie oben erwähnt. Daher beginnt er die Begegnung im Sinne des gesagten: „Der Gerechte leidet“, dass der Schöpfer seine Anhaftung nicht will, und deshalb schmeckt er in der Sehnsucht und dem Verlangen nicht die Liebe, die für „diese Sache“ und „diesen Ort“ notwendig ist. Er befindet sich im Zustand des Leidens, worüber geschrieben steht: „Leiden verwandeln sich künftig in Genuss.“

Aber „was der Verstand nicht tut, tut die Zeit“, denn der Schöpfer zählt alle seine Begegnungen und fügt sie zu dem vollständigen Maß zusammen, das im Maß der Erregung am vorgesehenen Tag liegt. Das ist die Absicht des Dichters: „„Erwecke und blase das Shofar (Horn), um alle Übeltäter zu vernichten!“ Denn „Tkija“(das Blasen des Shofar) ist das Ende der Verbindung, worüber gesagt wird: „Einführung in den Ort des Vereinigung“, was das Geheimnis der Verbindung von dem Schöpfer und seiner Shechina von oben nach unten ist, bevor die Seele in die Reinkarnationen dieser Welt eingekleidet wurde. Und später, in der Zeit der Vorbereitung des Menschen, um zu seiner Wurzel zurückzukehren. Dann bewirkt er nicht sofort eine vollständige Verbindung, sondern beginnt die Begegnungen, was das Geheimnis ist: der Grad der Seele, im Geheimnis von der Seite der Ofanim (Räder), die mit all ihrer Kraft in Zittern und Angst der heiligen Shechina folgen, bis sie sich ständig um diese Achse drehen, Tag und Nacht, und niemals schweigen, wie es in den Büchern steht, im Geheimnis der Ofanim. Und solange sich seine Seele im Grad der Seele vervollkommnet, nähert er sich weiter. So vermehren sich seine Sehnsüchte und sein Leid, denn die starke Sehnsucht, die nicht erfüllt wird, hinterlässt großes Leid, gemäß dem Maß seiner Sehnsucht.

Das ist das Geheimnis von „Erweckung“ (Trua), und der Dichter lehrt uns und sagt: „Erwecke“, das heißt, du machst Begegnungen in der heiligen Schechina. „Und rufe“, daher bewirkst du großes Leid, das seinesgleichen nicht kennt, im Geheimnis des „Seufzens“, denn wenn der Mensch leidet, was sagt die Shechina usw.? Warum tust du das? Es ist, um „alle Übeltäter zu vernichten“. Denn „die Gerechtigkeit des Gerechten wird ihn nicht retten am Tag seines Vergehens“. Und dem, der die Geheimnisse kennt, ist das Maß des Verlangens im Herzen des Menschen nach Seiner Nähe, das noch unterbrochen werden kann, bekannt. Daher vermehrt Er seine Begegnungen, das heißt, die Anfänge der Verbindungen. Wenn der Mensch Seiner Stimme im Geheimnis „der Schöpfer ist dein Schatten“ folgt, wie oben erwähnt, dann fällt und sinkt er nicht wegen der Zunahme des Leids durch die Begegnungen, denn er sieht und hört, dass auch die heilige Shechina wegen der zunehmenden Sehnsüchte in demselben Maß leidet. Dadurch wird er immer stärker, von Mal zu Mal, mit größerer Sehnsucht, bis er den Punkt seines Herzens vervollkommnet, mit vollkommenem Verlangen, in einer starken Verbindung, die nicht wankt.

Es ist wie Rabbi Shimon bar Yochai in der Idra sagte: „Ich bin meinem Geliebten, und mein Geliebter sehnt sich nach mir. Alle Tage, die ich in dieser Welt verbunden war, war ich mit einem Band mit dem Heiligen, gelobt sei Er, verbunden, und deshalb sehnt Er sich jetzt nach mir“. Das bedeutet, „bis derjenige, der die Geheimnisse kennt, bezeugt, dass er nicht mehr zu seiner Torheit zurückkehrt“, und daher verdient er es, auf ewig das Hej zum Waw zurückzubringen. Das heißt, der Abschluss des Beischlafs und das „Einsetzen der Krone in ihren ursprünglichen Zustand“, was das Geheimnis des „großen Shofarschalls“ ist.

Und all dies durch die Kräfte und Vorzüge der Erweckungen (Truot), denn sie haben alle Übeltäter vernichtet und werden nicht mehr zu ihrer Torheit zurückkehren. Dann verdient er die vollständige Erkenntnis, in einer ununterbrochenen Vereinigung, im Geheimnis des „Erkennens“. Und er erkennt, dass all die Schwierigkeiten, die er durch die vielen Jahre erlebt hat, nur zum Erkennen dienten, und das ist das Geheimnis von „in jener Zeit“, das heißt, „bekannt dem, der die Geheimnisse kennt“, dass die Zeiten ihm die oben genannte Kraft verliehen haben, in seiner Gerechtigkeit für die Ewigkeit zu bestehen.

„Und an diesem Ort“, was das Geheimnis der „Rückkehr der Krone in ihren ursprünglichen Zustand“ ist, wie sie vor ihrer Verminderung war, wie ihr schon oft von mir gehört habt, dass der Schöpfer keine Neuerungen zur Zeit der endgültigen Erlösung macht, wie die Narren denken, sondern „und ihr werdet alten, alten Vorrat essen“, das heißt, bis er sagt, ich will. Und das ist für den Verstehenden genug.

„Und mit jener Frau“, denn „trügerisch ist Anmut und nichtig die Schönheit, eine gottesfürchtige Frau wird gepriesen“. Das bedeutet, dass während der Vorbereitung Anmut und Schönheit als das Wesentliche der Vollkommenheit erscheinen, nach der er sich dann sehnt und verlangt. Aber zur Zeit der Erlösung, „wird die Erde mit dem Wissen des Herrn erfüllt sein“, dann habe ich eine umgekehrte Welt gesehen, denn nur die Ehrfurcht und die Sehnsucht sind die eigentliche Vollkommenheit, nach der sie verlangen, und sie erkennen, dass sie sich während der Vorbereitung selbst betrogen haben. Und verstehe das. Und das ist das Geheimnis von „er ist ein Gerechter und es geht ihm gut“, das heißt, der Abschluss des Beischlafs für denjenigen, der den großen Shofarschall verdient, das ist ein vollkommen Gerechter, und beachte dies sorgfältig.

Zeige diesen Brief allen Freunden und habt meinen Segen, in die Bücher der Gerechten eingetragen zu werden.

Yehuda Leib

 

Die Sorgen überwältigen mich, und ich kann euch nicht das Maß meiner Sehnsucht nach euch vermitteln, aber mein Vertrauen in die baldige Erlösung ist stark, und ihr solltet eurerseits alles, was eure Briefe an mich behindert, so weit wie möglich beseitigen. Schreibt mir wenigstens einen langen Brief pro Woche. Glaubt mir, dass, wenn ihr mir schreibt, ihr sofort eure Antwort erhaltet. Von unserem Freund … habe ich gar nichts erhalten, und vielleicht gibt es keinen Mangel bei denen, die Ihn fürchten; auch das möge er mir mitteilen. Ich sehne mich danach, von ihm und seiner Familie alles Gute zu hören. Und mit Gottes Hilfe werden wir noch ausgiebig über vieles Gute sprechen.

Yehuda

Wenn ich mir nicht selbst helfe, wer wird mir helfen?

Rav Yehuda Ashlag, aus dem Buch „Frucht des Weisen“, Band „Briefe“, Seite 61

Baal Shem Tov sagte: „Vor dem Erfüllen eines Gebotes soll der Mensch überhaupt nicht an die Vorsehung denken, sondern soll sich im Gegenteil sagen: ‚Wenn ich mir nicht selbst [helfe], dann wird niemand mir helfen.‘ Nach der Erfüllung eines Gebotes jedoch soll er sich besinnen und glauben, dass er nicht aus seiner Kraft das Gebot erfüllte, sondern nur kraft des Schöpfers, der im Voraus alles für ihn plante, und er also gezwungen war, diese Handlung auszuführen.“

Dies ist auch die Ordnung in weltlichen Angelegenheiten, zumal das Spirituelle und das Irdische übereinstimmen. Und so muss der Mensch, bevor er auf den Markt geht, um sich sein tägliches Brot zu verdienen, die persönliche Vorsehung aus seinen Gedanken tilgen und sich selbst sagen: „Wenn ich mir nicht selbst helfe, dann wird niemand mir helfen“ und alles Notwendige tun, wie alle Menschen, um genauso wie sie sein Brot zu verdienen.

Doch abends, nachdem er nach Hause zurückkommt und seinen Lohn mitbringt, darf er keinesfalls denken, dass er dies aus eigener Kraft verdiente, sondern dass, sogar wenn er den ganzen Tag faul herumgelegen wäre, er ebenfalls an das gleiche Geld gekommen wäre, denn so hat der Schöpfer dies im Voraus geplant, und so muss es sein.

Und obwohl unser Verstand diese Dinge für widersprüchlich und inakzeptabel hält, muss doch der Mensch daran glauben, dass der Schöpfer es genau so in seiner Tora und durch jene, die sie an uns weitergaben haben, festgelegt hat.

Und das ist die Bedeutung der Vereinigung HaWaYaH – ELOKIM, wo HaWaYaH die persönliche Vorsehung bedeutet, das heißt, alles wird vom Schöpfer vollbracht, und Dieser bedarf keiner Hilfe der Bewohner von Lehmhäusern. Und der Zahlenwert von ELOKIM (Gott) entspricht dem Zahlenwert des Begriffs HaTewa (Natur), wenn der Mensch gemäß den Gesetzen der Natur handelt, die vom Schöpfer in unsere materielle Welt eingeprägt wurden, und diese Gesetze genauso wie die anderen Menschen wahrt. Und gleichzeitig glaubt er an HaWaYaH, an die persönliche Vorsehung – das heißt, er verbindet sie in sich zu einem, wodurch er seinem Schöpfer eine große Freude macht und in allen Welten Licht hervorruft.

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Brief 3, Vier betraten einen PaRDeS

korr, EY, 18.07.2024

1922, Jerusalem

An…

„Vier betraten einen PaRDeS (פרדס, Garten)…“ Denn vor der Erschaffung der Welt waren „Er und Sein Name Eins“, da die Seelen noch nicht im Aspekt der Neshamot (Seelen) waren; denn die ganze Sache des Namens bezieht sich darauf, dass, wenn sich sein Freund abwendet, er dann den Freund bei seinem Namen rufen kann, sodass er sich ihm wieder zuwendet.


Und da die Seelen vor der Erschaffung der Welt vollkommen an den Schöpfer angehaftet waren, und Er ihnen Kronen und Kränze, Ruhm, Würde und Pracht verlieh – und sogar darüber hinaus Dinge, die sie sich gar nicht gewünscht hatten, weil Er ihre Wünsche kennt und sie erfüllt. Daher ist es sicher unwichtig, einen Namen zu nennen, der sich, von jeglicher Seite her, auf ein Erwecken von unten bezieht. Und deshalb wird es als Aspekt des „Einfachen Lichts“ betrachtet, denn alles ist vollkommene Einfachheit, weshalb dieses Licht von jedem einfachen Menschen verstanden wurde, selbst von denjenigen, die noch nie eine Weisheit erblickt hatten.

Daher wurde es von den Weisen als Pshat“ – „Einfacher Wortsinn“ bezeichnet, weil es die Wurzel von allem ist. Autoren und Bücher sprechen nicht davon, weil es ein ganzheitliches, einfaches und bekanntes Konzept ist. Auch wenn in der unteren Welt, im Reshimo dieses Einfachen Lichts, zwei Teile sichtbar werden, so ist es durch die Teilung ihrer eigenen Herzen, im Geheimnis von: „Und ich bin ein glatter Mann.“ (Im Hebräischen haben „glatt“ (chalak) und „Teil“ (chelek) die gleichen Wurzelbuchstaben bzw. Schreibweise)

Und an dem Ort, von welchem wir sprechen, gibt es in jeglicher Vorstellung, die du dir vielleicht machen könntest, überhaupt keine Veränderung. Das gleicht einem König, der seinen Lieblingssohn nahm und ihn in seinen großen und schönen Garten stellte. Als der Sohn des Königs die Augen öffnete, betrachtete er nicht den Platz, an dem er stand, da sein Blick, wegen des großen Lichts im Garten, weit weg streifte, so weit wie der Osten vom Westen entfernt ist. Und er blickte nur auf die entfernten Gebäude und Paläste auf der westlichen Seite, und so wanderte er viele Tage und Monate lang, während er immer mehr über den Ruhm und die Pracht staunte, die er auf der westlichen Seite sah.

Nach einigen Monaten legte sich sein Eifer, und sein Verlangen war erfüllt, und er war satt davon, nach Westen zu schauen. Er begann zu überlegen und dachte: „Was kann sich auf dem Weg befinden, den ich zurückgelegt habe?“ Er richtete seinen Blick auf die Ostseite, die Seite, von welcher er gekommen war, und staunte! Die ganze Pracht und Schönheit waren gleich neben ihm gewesen. Er konnte sich selbst nicht verstehen, warum er das nicht gleich zu Beginn bemerkt hatte und er sich immer nur an das Licht anhaftete, welches von der westlichen Seite her geleuchtet hatte.

Und deshalb begann er ab dem Moment, nur nach dem Leuchten der östlichen Seite zu streben, bis er wieder an das Eingangstor gelangte.

Nun überlege und sage mir, welchen Unterschied es zwischen den Tagen des Eintritts und den Tagen des Austritts gibt? Denn alles, was er in den letzten Monaten erblickt hatte, hatte er doch auch zu Beginn gesehen. Doch am Anfang war es ohne Begeisterung, weil sein Herz und seine Augen nur das Licht wahrnahmen, das vom Westen ausging. Und nachdem er davon satt geworden war, wendete er sein Gesicht dem Osten zu, und er begann, seine Augen und seine Aufmerksamkeit auf das Licht zu richten, welches vom Osten kam. Doch wie hatte es sich verändert?

Jedoch nah an den Toren des Gartens, ist der Ort dafür gegeben, um die zweite Angelegenheit zu offenbaren, die von den Weisen Remes – „Andeutung“ genannt wird, wie in: „Was für Andeutungen machen deine Augen?“ Es ist wie ein König, der seinem geliebten Sohn etwas andeutet und ihn dadurch, mit dem Zwinkern des Auges, etwas ängstigt. Und obwohl der Sohn des Königs nichts versteht und nicht die innere Angst sieht, die in der Andeutung verborgen liegt, bewegt er sich dennoch, infolge seiner Anhaftung an den Vater, sofort zur anderen Seite.

Und das ist der Grund, weshalb die zweite Angelegenheit Remes genannt wird, und verstehe dies gut, weil die beiden Angelegenheiten, Pshat und Remes, in den Unteren als eine Wurzel eingeschrieben werden. Die Grammatiker schreiben, dass es kein Wort gibt, welches nicht eine Zwei-Buchstaben-Wurzel besitzt, die gleichsam als „Ursprung des Wortes“ bezeichnet wird. Denn man kann aus einem Buchstaben keine Bedeutung herausziehen; und daher bilden die Anfangsbuchstaben der Worte Pshat und Remes das Wort PaR (פר), was die Wurzel des Wortes Par Ben Bakar – „junger Bulle“ in unserer Welt ist. Und auch die Worte „Prija weRewija“ – „Empfängnis und Fortpflanzung“ kommen aus dieser Wurzel.

Dann tritt die dritte Angelegenheit in Erscheinung, welche die Weisen Drush – „Interpretation“ nennen. Bis dahin gab es keinerlei Drisha – Forderung nach etwas, wie in „Der Schöpfer und Sein Name sind Eins“. Doch in dieser Angelegenheit wird abgezogen und hinzugefügt, interpretiert und gefunden nach der Regel „Ich habe mich bemüht und gefunden“ (Yagati wemazati), wie du sicherlich weißt. Deswegen ist dieser Platz für die Unteren bestimmt, weil es dort ein Erwachen von unten gibt – im Gegensatz zum Licht des Angesichts von der Ostseite und oberhalb, welches im Sinne von „Noch bevor sie rufen, werde Ich antworten“ war – da es hier eine starke Bitte und sogar Anstrengung und Lust gab. Und das ist die Bedeutung von „Die Gräber der Lust“, und vestehe dies.

Und dann beginnt die vierte Angelegenheit, die in der Sprache der Weisen Sod – „Geheimnis“ genannt wird. In Wahrheit gleicht es Remes, wobei es in Remes aber keinerlei Bewusstsein gab. Es war vielmehr wie ein Schatten, der dem Menschen folgt. Darüber hinaus hat die dritte Angelegenheit, der Drush, es bereits eingekleidet, und verstehe dies.

Doch hier ist es wie ein Flüstern – wie bei einer schwangeren Frau…wenn man ihr leise zuflüstert, dass heute Jom Kippur (Versöhnungstag) ist, damit der Fötus nicht bewegt wird und fallen würde.

Und wir könnten sagen: „Es handelt sich doch um eine Verhüllung des Angesichts und nicht um das Angesicht!“ Denn dies ist das „Geheimnis“ der Worte: „Das Geheimnis des Ewigen ist für diejenigen, die Ihn fürchten; und Sein Bund, um es ihnen bekannt zu machen.“ Daher drehte er einige Runden bis eine flüsternde Zunge zu ihm sagte: „Er gab Teref – Nahrung an diejenigen, die Ihn fürchten.“ Und nicht Trefa – nichtkoschere Nahrung, so wie dieser Soldat höhnisch grinste. Und verstehe dies.

Du hast von dir selbst aus verstanden, und mir dies geschrieben, obwohl schüchtern und zurückhaltend, dass du ein Junggeselle bist, und dass dies nicht der angemessene Weg wäre, und dies reiche dem Verstehenden.

Nachdem der Vers in unsere Hände kam, werde ich ihn für dich erklären, da dies auch die Frage des Dichters ist: „Das Geheimnis des Ewigen ist für diejenigen, die Ihn fürchten.“ Und warum sprach er in solch einer Weise? Es ist wie die Frage unserer Weisen, bei der wir finden, dass der Text zwölf Buchstaben verdreht, um mit einer sauberen Sprache zu sprechen, wie es geschrieben steht: „Und vom Vieh, das nicht rein ist…“

Doch dein Verstand reicht nicht an den des Dichters heran, da Er den Seelen Fülle gegeben haben könnte. Und das mit einer sauberen Sprache, wie Laban es Jakob sagte: „Warum hat du dich heimlich von mir weggeschlichen, und mich bestohlen, und mir das nicht gesagt, sodass ich dich mit Freuden und Liedern hätte wegschicken können, mit einer Trommel und einer Harfe.“

Die Antwort des Dichters ist diesbezüglich: „Und Sein Bund, um es ihnen bekannt zu machen.“ Das ist die Bedeutung des Schneidens, des Entfernens, und des Bluttropfens, das heißt der individuellen dreizehn Bündnisse. Wäre das Geheimnis nicht auf diese Art gewesen, sondern in einer anderen Sprache, dann würden vier Korrekturen von den dreizehn Korrekturen von Dikna (Bart) fehlen, und es würden nur die neun Korrekturen von Dikna in Seir Anpin verbleiben. Somit würde sich Seir Anpin nicht in Arich Anpin einkleiden, wie es denjenigen bekannt ist, welche das Geheimnis von Gott kennen. Das ist die Bedeutung von: „Und Sein Bund, um es ihnen bekannt zu machen.“ Das ist auch die Bedeutung von: „Der Verdienst der Urväter endete, doch der Bund der Urväter endete nicht.“

Lass uns zu unserem Thema zurückkehren, welches die Bedeutung ist von PaR (Pshat, Remes) – PeReD (Pshat, Remes, Drush) – PaRDeS (Pshat, Remes, Drush, Sod).  Dies ist ihre Anordnung und Kombination von oben nach unten und von WaK.

Jetzt wirst du die Sache der vier Weisen verstehen, die in den PaRDeS hineingingen, also die vierte Angelegenheit, genannt Sod – Geheimnis. Denn die Unteren beinhalten die Höheren, die ihnen vorausgingen. Daher sind alle vier Angelegenheiten in der vierten Angelegenheit eingeschlossen. Und sie sind das Rechte, das Linke, die Vorderseite und die Rückseite.

Die zwei ersten Angelegenheiten, sind das Rechte (Yamin) und das Linke (Smol), das heißt PaR (Das ist die Bedeutung seiner Worte auf den Stufen des Tempelbergs: „All die Weisen Israels sind wertlos in meinen Augen.“). Sie entsprechen Ben Asarja und Ben Soma, deren Seelen von den zwei ersten Angelegenheiten, PaR, gesäugt werden.

Die zwei letzten Angelegenheiten sind die Vorderseite (Panim) und die Rückseite (Achor), und da ist Rabbi Akiwa, der in Frieden hineinging und in Frieden hinausging. Sie sagten schönerweise: „Er lehrt, dass es nötig ist, auf jeden Dorn und Stachel im Dornengeflecht des Gesetzes zu bestehen.“

Und die Rückseite (Achor) ist Elisha ben Abuja, der sich verirrte. Unsere Weisen sagten darüber „man solle keinen bösen Hund in seinem Haus aufziehen“, da dies so ist, als würde man sich verirren.

Alles, was über sie geschrieben steht „Schaute und starb“, „Schaute und wurde verletzt“, „Verirrte sich“ – wurde über diese Generation gesagt, als sie sich eng zusammen miteinander versammelten. Doch sie wurden alle korrigiert, einer nach dem anderen, wie es denjenigen bekannt ist, die das Geheimnis der Reinkarnationen kennen. Jedoch der Andere (Elisha ben Abuja) sah die Zunge von Chuzpit, dem Übersetzer, deshalb wurde gesagt „Kehrt um, unartige Kinder, außer der Andere“, und Rabbi Meir, der Schüler von Rabbi Akiwa, nahm seinen Platz ein. Und es ist wahr, dass die Gemara dies auch als schwierig erachtet: „Wie konnte Rabbi Meir die Tora von dem Anderen lernen?“ – und sie sagten, „Er fand einen Granatapfel, aß dessen Inhalt und warf die Schale (den Anderen) weg.“ Und manche sagen, dass er die Klipa (Schale) auch korrigierte, wie beim Aufsteigen des Rauches über dessen Grab. Und dies reiche dem Verstehenden.

Daraus wird verständlich, was Elisha ben Abuja sagte „Wie ist derjenige der ein Kind lehrt? Wie Tinte, die auf ein unbeschriebenes Blatt Papier geschrieben ist”, das heißt die Seele von Rabbi Akiwa. „Und wie ist derjenige, der einen Alten lehrt? Wie Tinte, die auf ein ausradiertes Blatt Papier geschrieben ist”, so sagte er von sich. Das ist die Bedeutung seiner Warnung an Rabbi Meir „Hier endet der Bereich des Shabbat“ (die 2000 Amma, die man an einem Shabbat außerhalb der Grenzen der Siedlung gehen darf), da er verstand und die Schritte des Pferdes abgemessen hatte, denn er war niemals vom Pferd abgestiegen.

Das ist die Bedeutung von: „Die Sünder Israels – über ihnen herrscht nicht das Feuer der Hölle und sie sind gefüllt mit Mizwot (Geboten) wie ein Granatapfel.“ Er sagt, dass es umso mehr so mit dem goldenen Altar ist, welcher lediglich so breit wie eine Goldmünze ist. Er stand für einige Jahre, und das Feuer herrschte nicht darüber… „Die Eitlen unter euch sind gefüllt mit Mizwot wie ein Granatapfel, sogar noch viel mehr“, wie er sagt, dass auch die Klipa korrigiert wird.

Wisse, dass Rabbi Elieser der Große und Rabbi Yehoshua auch von der Art der Seelen von PaR (Pshat, Remes) sind, so wie Ben Asai und Ben Soma. Ben Asai und Ben Soma waren jedoch in der Generation von Rabbi Akiwa, und waren seine Schüler, unter den 24 000 Schülern. Rabbi Elieser und Rabbi Yehoshua jedoch waren seine Lehrer. Dies ist die Bedeutung, warum gesagt wurde, dass sie im Gegensatz zu Rabbi Elieser, die Reinigungen reinigten (Sod von Pshat), welche sie an dem Ofen von Achnai vollbracht hatten, seit sie ihn in Scheiben geschnitten (achtzehn Scheiben), und Sand zwischen jede zweite Scheibe platziert hatten. In anderen Worten, die dritte Angelegenheit ist wie der Sand zwischen der ersten Scheibe, was die zweite Angelegenheit ist, und der zweiten Scheibe, was die vierte Angelegenheit ist. Natürlich sind „die Schwester und das Bewusstsein“ zu einer Einheit verbunden. Und wenn Rabbi Tarfon und Rabbi Yehoshua wie eins sind, sind sie Schüler von Rabbi Elieser dem Großen, und Rabbi Akiwa ist scheinbar mit ihnen verbunden. Das ist so, weil ein zweiter Feiertag, in Bezug auf den ersten Feiertag, in den Augen unserer Weisen wie ein Wochentag ist (Chol heißt sowohl „Sand“ als auch „Wochentag“), da der Drush, verglichen mit dem Remes, wie eine Kerze am Mittag ist.

Doch die Weisen seiner Generation befleckten all diese Reinigungen und verbrannten sie, und Rabbi Elieser der Große bewies mit dem Aquädukt, von welchem das Wasser anstieg, dass Rabbi Yehoshua ein großer Weiser war, und die Mauern des Tempels werden es beweisen. Und sie fingen an vor der Herrlichkeit des Rabbi Elieser niederzufallen, fielen jedoch nicht vor der Herrlichkeit von Rabbi Yehoshua nieder. Dies ist der vollständige Beweis dafür, dass es keinerlei Zweifel darüber gibt, dass er rein ist.

Doch die Weisen nahmen Rabbi Yehoshua so wie er war und sie wollten nicht (durch die Halacha) herrschen, wie Rabbi Elieser, sein Lehrer. Und dies, bis eine Stimme herabstieg, die verkündete, dass Rabbi Yehoshua wirklich sein Schüler war. Aber Rabbi Yehoshua verband sich nicht mit seinem Platz und sagte, dass sie keine Stimme beachten sollen: „Sie ist nicht im Himmel…“ Dann segneten ihn die Weisen, da das Licht Osen (Ohr) von ihnen entfernt wurde, da sie nicht die Regel von Rabbi Elieser dem Großen befolgt hatten. Und Rabbi Akiwa, sein Lieblingsschüler, sagte ihm, dass seine 24 000 Schüler während der Zählung gestorben waren, und die Welt erkrankt war, ein Drittel der Oliven, usw.

Elisha Ben Abuja und Rabbi Tarfon kamen von der gleichen Wurzel. Doch Elisha Ben Abuja ist Achoraim (Rückseite) selbst, und Rabbi Tarfon ist Panim de Achoraim (Vorderseite von der Rückseite). Womit kann das verglichen werden? In einem der Häuser liegen bittere Oliven, welche zu nichts zu gebrauchen sind, und in einem anderen Haus liegen die Balken der Olivenpresse, welche zu nichts zu gebrauchen sind. Dann kommt ein Mensch, und verbindet die beiden. Er platziert die Balken über den Oliven und produziert einen Reichtum an Öl.

Es folgt, dass das gute Öl, das enthüllt wird, die Vorderseite ist, und die Balken die Hinterseite. Und die einfachen hölzernen Werkzeuge werden weggeworfen, nachdem sie ihre Arbeit vollendet haben.

Verstehe, dass dies der Brauch ist, die Ausdehnung der Wurzeln zu den Zweigen in die Welt unter ihr. Doch an der Wurzel erscheinen sie beide als eins, wie ein Mensch, der plötzlich zu der Ölpresse tritt, und den Balken sieht, und unter ihm einen großen Berg Oliven, von welchem große Mengen von Öl fließen. Das ist so, da an der Wurzel alles auf einmal gesehen wird. Darum wird der eine auch „Anderer“ genannt, und der andere wird „Tarfon“ genannt; einer ist „ein Balken“ und der andere ist „Öl“, welches sofort durch ihn hindurchfließt. Das ist die Bedeutung von „Der sich verirrte“. Nachdem der Wunsch entstanden ist, welcher die Seele von Rabbi Tarfon ist, blieb die Seele von dem „Anderen“ übrig, als „schlechtes Benehmen“ in seinem Haus. Das kombiniert die Buchstaben von „Sod“ (סוד); Samech (ס) ist der Anfangsbuchstabe von „Das Geheimnis von ihm, der Seele von dem Anderen“. Dalet (ד) ist der Anfangsbuchstabe vom Drush, der Seele von Rabbi Akiwa, denn sie sind die Ausführenden. Und das Waw (ו) in der Mitte ist Rabbi Tarfon.

Yehuda Leib