Kabbala Kongress, 22-24 Mai in Ungarn: Wir verbinden uns zu „Es gibt nichts außer Ihm“

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Kongress Texte:

Lektion 1: Es gibt nichts außer Ihm

Lektion 2: Glauben, dass der Schöpfer gut ist und Gutes tut

Lektion 3: Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?

Lektion 4: Es gibt nichts außer Ihm im Zehner

Lektion 5: Abstiege als Sprungbrett für Aufstiege

Lektion 6: Ein Gebet von Vielen, um den Einen zu offenbaren

Lektion 1: Es gibt nichts außer Ihm

  1. Baal HaSulam, Shamati 1. Es gibt nichts außer Ihm (Ein Od Milva Do)

Es steht geschrieben: „Es gibt nichts außer Ihm“, was bedeutet, dass es keine andere Kraft in der Welt gibt, die über eine Möglichkeit verfügen würde, etwas gegen den Schöpfer zu tun. Und wenn der Mensch sieht, dass es in der Welt Dinge und Kräfte gibt, welche die Existenz der Höheren Kräfte verneinen, so ist der Grund dafür, dass so der Wille des Schöpfers ist.

Und dies gilt als eine Methode der Korrektur, die heißt „die linke Hand stößt weg, und die rechte Hand zieht heran“, was bedeutet, dass das, was die Linke wegstößt, als Korrektur erachtet wird. Das heißt, dass es in der Welt Dinge gibt, die von vornherein kommen, um den Menschen vom rechten Weg abzulenken und durch welche er von der Heiligkeit abgestoßen wird.

Und der Nutzen der Zurückweisungen besteht darin, dass mit ihrer Hilfe der Mensch ein Bedürfnis erhält und ein volles Verlangen danach, dass der Schöpfer ihm helfen möge, weil er sieht, dass er nicht mehr weiter weiß. Nicht nur, dass er nicht in der Arbeit vorankommt – er sieht, dass er sich zurückentwickelt, das heißt, er hat nicht einmal die Kraft, Tora und Mizwot im Aspekt von lo liShma auszuführen. Und [er sieht], dass er nur durch wahre Überwindung aller Hindernisse durch den Glauben über dem Verstand Tora und Mizwot ausführen kann.

Nicht immer hat er jedoch die Überwindungskraft im Glauben über dem Verstand [zu handeln]. Ohne sie müsste er vom Weg des Schöpfers abweichen, sogar von lo liShma.

Und derjenige, der immer denkt, das Zerbrochene sei größer als das Ganze, dass es also mehr Abstiege als Aufstiege gäbe, sieht nicht, dass diese Zustände ein Ende nehmen werden. Und er wird immer außerhalb der Heiligkeit verbleiben, weil es ihm schwerfällt, auch nur die kleinste spirituelle Handlung auszuführen, denn nur durch die Überwindung kraft des Glaubens über dem Verstand wäre dies möglich. Und wie wird das Ende sein?

Dann gelangt er zu dem Entschluss, dass es niemanden gibt, der ihm helfen kann – außer dem Schöpfer Selbst. Das führt dazu, dass in seinem Herzen eine wahre Forderung an den Schöpfer entsteht, dass Er ihm seine Augen und sein Herz öffnen und ihn tatsächlich an eine ewige Anhaftung mit Ihm annähern möge. Folglich stellt sich heraus, dass alle von ihm erfahrenen Zurückweisungen vom Schöpfer kamen.

Das heißt nicht, dass er schlecht war und keine Fähigkeit zur Überwindung hatte. Und nur jemandem, der sich tatsächlich dem Schöpfer nähern will und sich nicht mit dem Wenigen zufrieden zu geben, das heißt, damit er nicht auf der Stufe eines kleinen, unvernünftigen Jungen bleibt, gibt man Hilfe von Oben, damit er nicht sagen kann, dass er nun Tora und Mizwot und gute Taten habe, und was brauche er noch mehr?

Und es ist genauso, wenn der Mensch tatsächlich ein wahres Verlangen hat. Dann bekommt ein solcher Mensch Hilfe von Oben, und man zeigt ihm immer, wie er im jetzigen Zustand im Unrecht ist, das bedeutet, man sendet ihm Gedanken und Meinungen, die gegen die Arbeit gerichtet sind. All das nur, damit er sieht, dass er nicht Eins ist mit dem Schöpfer.

Und wie sehr er sich auch bemüht, sieht er doch immer, dass er sich in einem Zustand fern der Heiligkeit befindet, verglichen mit anderen Arbeitenden, welche fühlen, dass sie in voller Einheit mit dem Schöpfer sind. Er dagegen hat immer Klagen und Ansprüche, und kann das Verhalten des Schöpfers ihm gegenüber nicht rechtfertigen.

Und es schmerzt ihn, dass er nicht Eins ist mit dem Schöpfer, bis er zu dem Gefühl gelangt, dass er absolut keinen Anteil an der Heiligkeit hat.

Und obwohl er eine gewisse Erweckung von Oben erhält, was ihn für eine gewisse Zeit belebt, so fällt er sofort in die Niedrigkeit zurück. Aber gerade dies macht ihm bewusst, dass nur der Schöpfer helfen kann, ihn an Sich anzunähern.

Der Mensch muss sich immer bemühen, den Weg zu gehen, auf dem er sich in Verschmelzung mit dem Schöpfer befindet, dass also alle seine Gedanken beim Schöpfer sind. Und selbst wenn er sich im schlimmsten Zustand befindet, wenn es keinen größeren Abstieg als diesen geben kann, darf er nicht aus der Herrschaft des Schöpfers austreten! Also [er darf nicht] behaupten, es gäbe eine andere Macht, die ihn nicht in die Heiligkeit eintreten lasse, und es in deren Kraft stünde, Gutes oder Böses zu tun. Das bedeutet, man darf nicht denken, dass Sitra Achra über Kraft verfüge – dass es sie wäre, die den Menschen daran hindere, gute Taten auszuführen und den Weg des Schöpfers zu gehen, sondern im Gegenteil: Alles wurde vom Schöpfer gemacht.

Und wie Baal Shem Tow schrieb: „Derjenige, der sagt, dass es in der Welt eine andere Kraft gibt, also Klipot, dieser Mensch steht auf der Stufe, und ‚ihr dientet fremden Göttern.‘“ Und nicht durch Gedanken des Unglaubens begeht er ein Verbrechen, sondern er sündigt, indem er denkt, dass es eine andere Macht und Kraft außer der des Schöpfers gibt.

Mehr als das: Derjenige, der sagt, dass der Mensch über eigene Macht verfügt, der also sagt, dass er gestern selbst nicht den Weg des Schöpfers gehen wollte – auch für ihn gilt, dass er das Verbrechen des Unglaubens begeht; mit anderen Worten glaubt er nicht, dass der Schöpfer allein Herr der Welt ist.

Doch wenn er gesündigt hat, dann muss er natürlich bereuen und bedauern, dass er das Gesetz gebrochen hat. Und hier muss man auch Bedauern und Schmerz ins rechte Licht rücken – in welchem Punkt er den Grund sieht, der ihn zur Sünde führte, denn es ist dieser Punkt, den er bedauern muss.

Dann muss der Mensch bereuen und sagen, dass er gesündigt hatte, weil der Schöpfer ihn von der Heiligkeit an einen schmutzigen Ort zurückwarf, an den Platz von Abfällen. Mit anderen Worten: Der Schöpfer gab dem Menschen das Verlangen und die Sehnsucht, sich zu vergnügen und die Luft des stinkenden Ortes zu atmen.

(Und man kann sagen, dass aus einigen Stellen in Büchern hervorgeht, dass der Mensch manchmal als Schwein in diese Welt wiedergeboren wird. Das Gesagte muss man wie folgt erklären: Der Mensch bekommt das Verlangen, das zu genießen, was er bereits als Abfall bezeichnet hat, doch nun will er sich wieder davon ernähren.)

Und wenn der Mensch spürt, dass er sich gerade in einem Aufstieg befindet und ein wenig den Geschmack an der Arbeit fühlt, dann soll er nicht sagen: „Nun befinde ich mich in einem Zustand, in dem ich verstehe, dass es sich lohnt, Diener des Schöpfers zu sein.“ Vielmehr muss er wissen, dass er jetzt Gnade in den Augen des Schöpfers fand und der Schöpfer ihn deswegen annähert und er deswegen jetzt Geschmack an der Arbeit verspürt. Doch er soll darauf Acht geben, niemals aus der Macht der Heiligkeit auszutreten, indem er sagt, dass es noch jemanden außer dem Schöpfer gibt, der handelt und wirkt.

(Doch daraus folgt, dass Wohlgefallen in den Augen des Schöpfers zu finden oder umgekehrt, nicht vom Menschen selbst abhängt, sondern vom Schöpfer. Und warum er jetzt das Wohlgefallen des Schöpfers hat und dann wieder nicht – das zu verstehen liegt nicht in der Macht des Menschen mit seinem äußerlichen Verstand.)

In der Zeit, in der er bedauert, dass der Schöpfer ihn nicht annähert, soll er sich auch davor hüten, dies sich selbst zuzuschreiben, da er sich dadurch vom Schöpfer entfernt, denn er beginnt, für sich selbst zu empfangen. Und der Empfänger ist entfernt und muss das Exil der Shechina bedauern, das heißt, dass er der Shechina Leiden zufügt.

Der Mensch soll es sich so vorstellen, dass, an welchem kleinen Organ es den Menschen auch schmerzt, dieser Schmerz immer vor allem im Verstand und im Herzen wahrgenommen wird; denn das Herz und der Verstand sind das Wesen des Menschen. Natürlich kann man die Kraft der Empfindung eines einzelnen Organs nicht mit der Kraft der Empfindung des menschlichen Organismus als Ganzen vergleichen, in dem hauptsächlich der Schmerz verspürt wird.

Gleiches gilt auch für den Schmerz, den der Mensch empfindet, weil er der Shechina fern ist. Denn der Mensch ist nur ein einzelnes Organ der heiligen Shechina, da die heilige Shechina die Gesamtheit der Seelen Israels darstellt. Daher ist die Empfindung eines Einzelschmerzes nicht zu vergleichen mit der Empfindung des allgemeinen Schmerzes. Das bedeutet, dass es die Shechina schmerzt, wenn ihre Organe von ihr entfernt sind und sie nicht alle ihre Organe versorgen kann.

(Man muss hier erwähnen, dass gerade hierüber die Weisen sagten: „Was sagt die Shechina in der Zeit, da der Mensch bedauert? – Es ist leichter als mein Haupt.“) Und indem er das Bedauern über die Entfernung nicht sich selbst zuschreibt, rettet er sich davor, in die Macht des Willens für sich zu empfangen zu geraten, welcher die Eigenschaft darstellt, die ihn von der Heiligkeit entfernt.

Das gleiche gilt, wenn der Mensch sich der Heiligkeit ein wenig nahe fühlt und er Freude daran hat, des Wohlwollens des Schöpfers würdig geworden zu sein. Auch dann ist ihm die Verpflichtung auferlegt zu sagen, dass das Wichtigste an seiner Freude darin besteht, dass es jetzt Oben, bei der heiligen Shechina Freude darüber gibt, dass sie ihn, ihr Einzelorgan, an sich annähern kann und ihn nicht nach außen wegstoßen muss.

Weil der Mensch würdig wurde, der Shechina Freude zu bereiten, freut auch er sich. Und das folgt der gleichen Weise wie oben beschrieben, da die Freude des Einzelnen nur ein Teil jener Freude ist, die das Ganze hat. Mit Hilfe dieser Berechnungen verliert er seine Individualität und gerät nicht in die Macht von Sitra Achra, welche den Willen darstellt, für den eigenen Nutzen zu empfangen.

Der Wille zu empfangen stellt eine Notwendigkeit dar, weil das der ganze Mensch ist (denn alles, was es im Menschen außer diesem Wunsch gibt, gehört nicht zum Geschöpf, sondern wir führen es auf den Schöpfer zurück), doch der Wille, Genuss zu empfangen, muss korrigiert, altruistisch und um des Gebens willen sein. Das heißt, der Genuss und die Freude, welche der Wille zu empfangen empfindet, müssen darauf ausgerichtet sein, dass es Genuss im Himmel gibt, weil das Geschöpf genießt, da eben dies das Schöpfungsziel war – den Geschöpfen Genuss zu schenken. Und das wird als Freude der Shechina in der Höheren Welt bezeichnet.

Daher ist dem Menschen die Verpflichtung auferlegt, sich Ratschläge zu holen, wie er dem Schöpfer Genuss bereiten kann, und natürlich, wenn er einen Genuss haben wird, wird auch der Schöpfer diesen fühlen. Daher soll er immer danach streben, im Gemach des Schöpfers zu weilen und die Möglichkeit zu haben, sich in den Schatzkammern des Schöpfers zu vergnügen, wodurch er natürlich auch dem Schöpfer Genuss bereiten wird. Somit müssen all seine Bestrebungen um des Schöpfers willen sein.

  1. Baal HaSulam, „Die Bedeutung Seiner Namen“

Komm und lerne die wahre Weisheit, den Grund für diese ganze Verstrickung. Im Schöpfer selbst gibt es keinerlei Gedanken oder Wahrnehmungen, und der Grund dafür ist einfach: Alle Gedanken, die einem in den Sinn kommen, sind die Handlungen des Schöpfers selbst. Das heißt, es ist nicht so, wie man meint, dass er sie von irgendwoher ausbreitet oder dass sie auf der Stelle in ihm geboren werden. Das ist eine Lüge, die größte Lüge überhaupt.

Vielmehr sendet der Schöpfer jeden noch so kleinen Gedanken in den Geist des Menschen, und das ist die Bewegungskraft des Menschen, des Tieres und jedes Lebewesens. Das heißt, wenn der Schöpfer ein Lebewesen bewegen will, wirkt er in ihm, indem er einen einzigen Gedanken schickt, und dieser Gedanke bewegt es nach seinem Maß. Es ist, wie wenn jemand Regen auf den Boden schickt, aber der Boden kann nicht spüren, wer ihm den Regen geschickt hat. Genauso kann der Mensch nicht spüren, wer ihm den Gedanken geschickt hat, denn er spürt ihn erst, wenn er in den Bereich seines Vorstellungsvermögens kommt. Und wenn er erst einmal in seinem Bereich ist, erscheint er ihm wie ein Teil von ihm selbst. Du wirst also verstehen, dass es keinen Gedanken oder keine Wahrnehmung von Ihm gibt, und zwar aus dem einfachen Grund, dass der Schöpfer uns keinen Gedanken schicken wollte, mit dem wir Ihn erreichen könnten.

Er hat jedoch eine Reihe von Gedanken für uns vorgesehen, durch die wir Ihn schließlich in vollem Umfang erkennen können.

  1. Baal HaSulam, Talmud Esser haSefirot, Band 1 – Innere Betrachtung, Pkt. 8

Durch einen einzigen Gedanken wurde die gesamte Wirklichkeit erschaffen, die Höhere und untere zusammen, bis hin zur allgemeinen Endkorrektur. Dieser einzige Gedanke bewirkt alle Handlungen; er ist das Wesen aller Handlungen, das absolute Ziel, und er ist das Wesen der Anstrengungen. Und er ist die ganze Wirklichkeit, die ganze Vollkommenheit und die erwartete Belohnung.

  1. Rabash, Brief 76

Es ist bekannt, dass „die ganze Erde von Seiner Herrlichkeit erfüllt ist“, und so soll jeder Mensch glauben, wie geschrieben steht: „Den Himmel und die Erde fülle Ich.“ Doch der Schöpfer, gepriesen sei Er, hat eine Verhüllung eingerichtet, sodass man das nicht sehen kann – und zwar deshalb, damit Raum für die Wahl bleibe. Und dann gibt es einen Platz für den Glauben – zu glauben, dass der Schöpfer „alle Welten erfüllt und alle Welten umgibt“. Und nachdem der Mensch sich mit Tora und Mizwot beschäftigt und das Gebot der Wahl erfüllt, dann offenbart sich der Schöpfer dem Menschen, und dann sieht er, dass der Schöpfer über die Welt herrscht. Dann macht der Mensch den König zu seinem Herrscher – das heißt, der Mensch empfindet den Schöpfer als denjenigen, der über die ganze Welt herrscht. Das bedeutet, der Mensch macht den Ewigen zu seinem König. Denn solange der Mensch nicht zu solch einer Empfindung gelangt, ist das Königtum des Ewigen verhüllt.

  1. Baal HaSulam, Shamati 67. Weiche vom Bösen!

Außerhalb des Körpers des Menschen gibt es nur den Schöpfer. Denn aus der Grundlage der Schöpfung resultiert, dass der Mensch nur in seiner eigenen Wahrnehmung als Geschöpf bezeichnet wird, weil der Schöpfer wünscht, dass der Mensch sich als von Ihm getrennt existierend wahrnimmt. Doch abgesehen davon „ist die gesamte Erde voll von Seiner Herrlichkeit“.

  1. Sohar für alle, Lech Lecha, „Und es begab sich, als Abram nach Ägypten kam“, Punkt 116

Alles, was es auf der Welt gibt, vom Schöpfer kommt, dass Er allein alle Taten in der Welt getan hat, tut und tun wird. Er weiß im Voraus alles, was sich am Ende entfalten wird, so wie es geschrieben steht: „Das Ende von Anfang an verkünden.“ Und Er beobachtet und tut Dinge am Anfang, um sie zu wiederholen und sie nach einiger Zeit perfekt zu machen

  1. Baal HaSulam, Brief 18

Es gibt keine andere Korrektur für den Menschen, als alle gegenwärtigen und zukünftigen Momente auszurichten, damit sie Seinem Großen Namen gewidmet werden. Und jener, der den gegenwärtigen Moment ablehnt, weil er hart ist, zeigt seine Narrheit allen – dass all die Welten und all die Zeiten nicht für ihn sind, denn das Licht Seines Angesichts kleidet sich nicht in die sich verändernden Zeiten, obwohl sich die Arbeit des Menschen notwendigerweise durch sie verändert. Aus diesem Grund wurden uns durch den Verdienst unserer heiligen Urväter der Glaube und die Zuversicht über dem Verstand vorbereitet, welche der Mensch in schweren Zeiten mühelos verwendet.

  1. Baal HaSulam, „Einführung in das Buch Sohar“, Pkt. 18

In Wahrheit hat der Gedanke des Schöpfers unmittelbar in der Schöpfungsabsicht, die Geschöpfe zu schaffen, alles abgeschlossen, da Er keiner Instrumente bedarf, wie es bei uns nötig ist. Augenblicklich traten alle Seelen heraus, entstanden alle Welten und alle zukünftigen Welten, erfüllt mit dem ganzen Genuss und dem ganzen Wohl, welche der Schöpfer für sie beabsichtigte, in ihrer ganzen Endvollkommenheit, welche die Seelen zukünftig am Ende der Korrektur erreichen werden – das heißt, nachdem der Wille zu empfangen, welcher in den Seelen ist, vollkommen die ganze Korrektur durchlaufen und sich in reines Geben in völliger Gleichheit der Form mit dem Schöpfer verwandelt haben wird.

Lektion 2: Glauben, dass der Schöpfer gut ist und Gutes tut

  1. RABASH, Artikel 1 (1987), „Der Gute, der Gutes tut, den Bösen und den Guten“

Wir sagen: „Und alle glauben … der Gute, der Gutes tut den Bösen und den Guten.“

Dies muss im Hinblick auf die spirituelle Arbeit verstanden werden, also auf diejenigen, die sich dem Schöpfer annähern wollen – was für sie „das Gute“ bedeutet, nämlich dass sie einzig darauf hoffen, zur Dwekut (Anhaftung) an den Schöpfer zu gelangen.
Wenn das ihr ganzes Streben ist – wie kann man dann sagen: „den Bösen und den Guten“? Warum werden sie „Böse“ genannt, wenn wir doch von einem Menschen sprechen, der danach verlangt, das Gute zu erreichen – also Dwekut mit dem Schöpfer? Und demnach, was bezeichnen wir dann als „die Guten“?

Um das zu verstehen, muss man die Absicht der Schöpfung voranstellen – nämlich das, was bekannt ist, dass ihr Zweck darin besteht, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun.
In diesem Licht müssen wir auch das verstehen, was wir sagen: „Und alle glauben … der Gute, der Gutes tut.“
Das heißt, wie unsere Weisen sagten: „Der Weg des Guten ist, Gutes zu tun.“ Und deshalb glauben wir, dass Er sowohl den Bösen als auch den Guten Gutes tut – das heißt, dass auch die Bösen das Gute und die Wonne empfangen werden.

Gemäß dem einfachen Verständnis bedeuten „Böse“ jene Menschen, die anderen Schaden zufügen – das heißt, die sich ausschließlich um ihr eigenes Wohl sorgen und nicht darum, zu geben. „Gute“ hingegen sind jene, die gerne anderen Gutes tun, und solche Menschen werden „gut“ genannt. Dementsprechend ist die Bedeutung von „der Gute, der Gutes tut den Bösen und den Guten“, dass auch solche Menschen, die in Selbstliebe versunken sind – also die „Bösen“ – ebenfalls das Gute und die Wonne empfangen werden.

Doch nach dem allgemeinen Prinzip, das wir gelernt haben – dass es einen Zimzum (Einschränkung) und eine Verhüllung auf den Kelim des Empfangens in der Absicht zu empfangen gab, sodass das Licht in diesem Ort nicht mehr leuchten wird und er ein leerer Raum ohne Licht bleibt – und dass dieser Zimzum Alef (erste Einschränkung) niemals aufgehoben wird (nur Zimzum Bet wird aufgehoben), und dass das Empfangen in der Absicht zu empfangen niemals Licht empfangen wird – wie ist dann das, was gesagt wurde: „und Er tut Gutes den Bösen und den Guten“, möglich?
Schließlich haben sie kein geeignetes Kli, um die Obere Fülle zu empfangen, die das Ziel der Schöpfung ist – „Seinen Geschöpfen Gutes zu tun“.

Baal HaSulam sagte einmal, dass es im Menschen zwei Arten von Kelim gibt:

  1. Kelim des Gebens,

  2. Kelim des Empfangens.

In der Sprache der Kabbala nennt man diese: „Kelim de Panim“ – das sind die Kelim des Gebens; und „Kelim de Achoraijm“ – das sind die Kelim des Empfangens.

Die Kelim des Gebens werden „gute Kelim“ genannt.
Es gibt Menschen, die sich nur mit den Kelim des Gebens korrigieren können – das heißt, sie können ihre Absicht nur auf das Geben in diesen Kelim ausrichten, aber nicht darüber hinaus. Und es gibt Menschen, die eine höhere Stufe erreichen – nämlich, dass sie auch mit den Kelim des Empfangens in der Absicht zu geben arbeiten können.

Gemäß dem oben Gesagten kann man die Bedeutung von „der Gute, der Gutes tut den Bösen und den Guten“ erklären:
Der Mensch muss glauben, dass der Schöpfer Hilfe von oben gibt – wie unsere Weisen sagten: „Wer kommt, um sich zu reinigen, dem hilft man.“
Deshalb, wenn man vom Schöpfer bittet, dass Er ihm die Kraft gebe, seine Handlungen auf das Geben auszurichten – so soll er ein vollständiges Gebet sprechen.
Das heißt: Der Schöpfer möge ihm helfen, dass er auch über seine Kelim des Empfangens die Kraft zur Überwindung habe, sodass auch diese in der Absicht zu geben verwendet werden können.

Dies wird als „den Bösen“ bezeichnet – also die Kelim des Empfangens.
Und „den Guten“ – das sind die Kelim des Gebens.
Und beide sollen in der Absicht für den Schöpfer verwendet werden.

Gemäß dem oben Gesagten verstehen wir nun, was wir gefragt haben: Wie kann es sein, dass man jemanden, der vom Schöpfer verlangt, ihm näher zu kommen und dass seine Handlungen um des Himmels willen seien, als „böse“ bezeichnet?
Die Antwort ist: Das bezieht sich auf jemanden, der will, dass auch seine Kelim des Empfangens – die als „böse Kelim“ bezeichnet werden – dem Schöpfer nähergebracht werden.
Solche nennt man „Böse“.

Daraus folgt, dass, wenn wir von der Korrektur der „bösen Kelim“ sprechen – das heißt der Kelim des Empfangens –, sodass auch sie in der Absicht zu geben verwendet werden können, dies eine höhere Stufe ist als die der „Guten“.
Denn „Gute“ bedeutet, dass man nur darum bittet, mit den Kelim des Gebens in der Absicht zu geben arbeiten zu können.

Baal HaSulam, Shamati 34,  “Der Vorteil des Landes“

Es ist bekannt – sowohl aus den Schriften als auch aus den Worten der Weisen –, dass der Schöpfer, gesegnet sei Er, gut und Gutes tuend ist. Das bedeutet, dass Seine Vorsehung gegenüber den Unteren sich in der Form des „Gut und Gutes Tuenden“ offenbart. Und so sind wir verpflichtet zu glauben.

Deshalb, wenn ein Mensch auf die Wege der Lenkung der Welt blickt und beginnt, sich selbst oder andere zu betrachten – wie sie, unter der Lenkung, Leiden statt Genüsse erfahren, entgegen dem, was Seinem Namen entspricht, nämlich Gut und Gutes Tuend zu sein –, dann fällt es ihm schwer, in diesem Zustand zu sagen, dass die Höhere Vorsehung in Form von „Gut und Gutes Tuend“ handelt und ihnen alles Gute schenkt.

Doch man muss wissen, dass in einem solchen Zustand – wenn man nicht sagen kann, dass der Schöpfer nur Gutes bewirkt –, diese Menschen als Böse bezeichnet werden. Denn daraus, dass sie Leiden empfinden, folgt, dass sie ihren Schöpfer für böse halten. Nur wenn sie sehen, dass der Schöpfer ihnen Genüsse bereitet, rechtfertigen sie Ihn.

Wie unsere Weisen sagten: „Wer ist ein Gerechter? – Derjenige, der seinen Schöpfer rechtfertigt“, das heißt, der sagt, dass der Heilige, gesegnet sei Er, die Welt auf gerechte Weise lenkt.

Baal HaSulam, Brief 55

Als „Gerechter“ ist ein Mensch gemeint, der in der Welt des Schöpfers verweilt und stets angenehme und gute Gefühle hat, sodass er sich immer im Genuss befindet. Daher segnet er beständig den Schöpfer, der für ihn eine so gute und erfreuliche Welt erschaffen hat. Auch er braucht diese Worte nicht ausdrücklich auszusprechen, denn die Gefühle selbst sind die Segnungen, mit denen er den Schöpfer lobt, […] Daher wird er „Gerechter“ genannt, weil er die Schöpfung rechtfertigt und sie so wahrnimmt, wie sie tatsächlich ist.

  1. Rabash, Artikel 28 (1987), „Was bedeutet „nicht hinzufügen“ und „nicht wegnehmen“ in der Arbeit?“

Man muss über dem Verstand glauben und sich vorstellen, dass man bereits mit dem Glauben an den Schöpfer belohnt wurde, der in seinen Organen zu spüren ist, und man sieht und fühlt, dass der Schöpfer die ganze Welt als der Gute führt, der das Gute tut. Obwohl man im Verstand das Gegenteil sieht, soll man dennoch über dem Verstand arbeiten und es soll sich einem so offenbaren, als ob man in seinen Organen schon spürt, dass es wirklich so ist, dass der Schöpfer die Welt als der Gute führt, der das Gute tut.

Man erlangt hier die Wichtigkeit des Ziels, und von hier leitet man das Leben ab, das heißt die Freude über die Annäherung an den Schöpfer. Dann kann man sagen, dass der Schöpfer gut ist und Gutes tut.

  1. Baal HaSulam, Brief 1

Alle glauben an die persönliche Vorsehung, aber niemand haftet sich an sie an.

Der Grund dafür ist, dass kein fremder und fauler Gedanke dem Schöpfer, der der Inbegriff von „Gut und Gutes Tuender“ ist, zugeschrieben werden kann. Nur den wahren Dienern Gottes jedoch wird das Wissen der persönlichen Vorsehung gewährt, dass Er alles erschuf, was dem vorausging, beides, das Gute und das Böse gemeinsam. Dann sind sie angehaftet an die persönliche Vorsehung, denn alle, die mit dem Reinen verbunden sind, sind rein.

Da der Hüter mit seinem Schützling vereint ist, gibt es keine offensichtliche Unterteilung zwischen böse und gut. Sie sind alle Geliebte und Unterschiedene, denn alle sind Träger von Gottes Gefäßen, bereit, die Offenbarung Seiner Einzigartigkeit zu verherrlichen. Instinktiv wird das gewusst, und in diesem Ausmaß wissen alle bereits, dass alle Handlungen und Gedanken, gute und schlechte, die Träger von Gottes Gefäßen sind. Er hat sie für sie vorbereitet, aus Seinem Mund kamen sie, und am Ende der Korrektur wird dies allen bekannt werden.

In der Zwischenzeit ist es jedoch ein langes und bedrohliches Exil. Das größte Problem liegt darin, wenn jemand eine unrechtmäßige Handlung ausübt, von seiner Stufe fällt, sich an die berühmte Lüge hält und vergisst, dass er wie eine Axt in der Hand des Hauers ist. Stattdessen hält man sich für den Besitzer der Axt und vergisst den Ursprung, von dem alles kommt, und dass es keinen anderen gibt als Ihn.

Das ist das zu Lernende: Obwohl man es anfänglich weiß, kann man dieses Bewusstsein in Notzeiten nicht kontrollieren und nicht alles mit dem Ursprung verbinden, da sich dies nach dem Verdienst richtet. Dies ist die ganze Antwort auf deinen Brief.

  1. RABASH, Artikel 44 (1990), „Was ist ein freiwilliger Krieg in der Arbeit – 2?“

Der Mensch muss glauben, dass der Schöpfer diese Verhüllung vorgenommen hat, bei der der Mensch nicht spürt, dass es einen König der Welt gibt, und dies wird „die Korrektur durch Zimzum [Beschränkung]“ genannt. Man muss jedoch glauben und sich sehr anstrengen, bis man in seinen Organen spürt, dass der Schöpfer der Führer der Welt ist. Und nicht nur ein Führer! Vielmehr muss man glauben, dass Seine Führung gut und Gutes tuend ist. Der Mensch muss alles tun, was er kann, um dies zu erreichen.

  1. Rabash, Shamati 16. Was ist der „Tag des Schöpfers“ und die „Nacht des Schöpfers“ in der spirituellen Arbeit?

Diejenigen, die den Tag des Schöpfers erwarten, warten darauf, dass ihnen der Glaube über dem Verstand gegeben wird, der so stark sein wird, als würden sie mit eigenen Augen sehen, mit dem sicheren Gefühl, dass es so ist und der Schöpfer die Welt nur wohlwollend lenkt.

Das heißt, sie wollen nicht sehen, wie der Schöpfer die Welt wohlwollend lenkt, da sich Sehen und Glauben widersprechen. Anders gesagt, besteht Glauben gerade dort, wo es gegen den Verstand geht. Und wenn der Mensch etwas entgegen dem Verstand tut, dann wird dies Glauben über dem Verstand genannt.

Sie glauben also, dass der Schöpfer seine Geschöpfe wohlwollend lenkt, im Aspekt von „Gut und Gutes tuend“. Und obwohl sie das nicht vollkommen klar erkennen, sagen sie nicht zum Schöpfer: „Wir wollen die Güte im Aspekt des Sehens innerhalb des Verstandes sehen.“ Vielmehr wollen sie, dass dies bei ihnen in Form des Glaubens über dem Verstand verbleibt.

Sie bitten jedoch den Schöpfer darum, ihnen die Kraft zu geben, damit dieser Glaube so stark sein möge, als würden sie dies im Verstand sehen, also dass es keinen Unterschied zwischen dem Glauben und dem Wissen innerhalb des Verstandes geben möge. Solch ein Zustand wird bei denjenigen, die eine Anhaftung an den Schöpfer begehren, als „Tag des Schöpfers“ bezeichnet.

  1. RABASH, Artikel 28 (1988), „Was bedeutet es, dass seine Führung verhüllt und enthüllt ist?“

Wir sollen an seine Führung glauben – dass er die Welt als der Gute führt, der Gutes tut. Wir müssen glauben, dass der Zweck der Schöpfung darin besteht, dass Er Seinen Geschöpfen Gutes tun will. Wir müssen glauben, auch wenn wir unter dem leiden, was die Vorsehung uns zu spüren gibt. Dennoch sollten wir glauben, dass die Strafen, die wir erleiden, weil wir die Gebote [Mizwot] des Schöpfers nicht befolgt haben, die der Schöpfer uns befohlen hat, nicht aus Rache erfolgen, wie es bei Menschen aus Fleisch und Blut der Fall ist, die bestrafen, weil ihre Ehre beschmutzt wurde, wenn ihre Befehle nicht befolgt werden. Stattdessen geht es hier um die Angelegenheit der Korrektur.

Das heißt, die Qualen, die ein Mensch erleidet, weil er die Gebote des Schöpfers nicht befolgt, sind darauf zurückzuführen, dass das Einhalten der Tora und der Gebote um des Menschen willen geschah. Durch sie soll er Kelim [Gefäße] empfangen, die die Freude und den Genuß empfangen können, die der Schöpfer für die Geschöpfe vorbereitet hat.

Lektion 3: Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?

  1. Baal HaSulam, Brief 16

Ich habe bereits im Namen des Baal Shem Tov gesagt, dass man vor der Ausführung einer Mizwa (Gebot) überhaupt nicht über die göttliche Vorsehung nachdenken sollte. Im Gegenteil, der Mensch muss sagen: „Wenn ich nicht für mich bin, wer wird für mich sein?“ Aber nach der Tat ist der Mensch verpflichtet, in sich zu gehen und zu glauben, dass er die Mizwa nicht aus eigener Kraft und Stärke vollbracht hat, sondern nur durch die Kraft Gottes. Denn so war es von Anfang an für ihn bestimmt, und so war er gezwungen zu handeln.

Ebenso verhält es sich mit weltlichen Angelegenheiten, denn das Spirituelle und das Materielle sind einander ähnlich. Daher muss der Mensch, bevor er auf den Markt geht, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, seine Gedanken von der Vorsehung abwenden und sagen: „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist für mich?“. Er muss alle weltlichen Methoden anwenden, um seinen Lebensunterhalt wie alle Menschen zu verdienen.

Doch am Abend, wenn er nach Hause kommt und seinen Lohn mit sich bringt, darf er auf keinen Fall denken, dass er durch seine eigenen Bemühungen den Gewinn erzielt hat. Selbst wenn er den ganzen Tag im Keller gesessen hätte, wäre nun sein Lohn in seiner Hand. Denn so hat es der Schöpfer von Anfang an für ihn vorgesehen, und so musste es sein.

Und obwohl dies mit dem äußeren Verstand unvereinbar erscheint und das Herz es schwer akzeptiert, ist der Mensch dennoch verpflichtet, daran zu glauben. Denn so hat Gott es in seiner Tora festgelegt, sowohl durch mündliche als auch schriftliche Überlieferung.

Dies ist das Geheimnis der Einheit von HaWaYaH und Elokim: Das Geheimnis von HaWaYaH ist die persönliche Vorsehung, dass Er alles erschafft und keiner Hilfe von den Bewohnern der Lehmhäuser bedarf. Und Elokim hat den Zahlenwert von „die Natur“ (HaTewa) – dass der Mensch sich also nach den natürlichen Gesetzen verhält, die Er in die Himmels- und Erdsysteme eingraviert hat, und ihre Gesetze wie andere weltliche Menschen einhält; und gleichzeitig glaubt er an den Namen HaWaYaH, das heißt an die persönliche Vorsehung. Dadurch vereint er beides miteinander, und sie werden eins in seiner Hand. Das bereitet dem Schöpfer große Freude und bringt Licht in alle Welten.

Dies ist das Geheimnis der drei Kategorien: Mizwa (Gebot), Avera (Vergehen), und Reshut (Neutralität). Die Mizwa gehört zur Heiligkeit, die Avera zur Sitra Achra (andere Seite). Die Reshut, die weder Mizwa noch Avera ist, bildet den Ort des Kampfes, auf dem Heiligkeit und Sitra Achra miteinander ringen. Wenn der Mensch erlaubte Dinge aus dem Bereich der Reshut tut und sie nicht der Heiligkeit widmet, fällt dies unter die Herrschaft der Sitra Achra. Doch wenn der Mensch sich bemüht, auch die neutralen Dinge in den Bereich der Heiligkeit zurückzuführen, erweitert er die Grenzen der Heiligkeit.

  1. Baal HaSulam, Shamati 217. Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?

„Wenn ich nicht ich für mich bin, wer ist dann für mich, und wenn ich für mich selbst bin, was bin ich dann?“ Das ist paradox. Die Sache ist die, dass der Mensch all seine Arbeit unter dem Aspekt von „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich“ tun muss, also dass es niemanden gibt, der ihm helfen könnte, sondern „In deinem Munde und in deinem Herzen, dass du es tust“, was „Belohnung und Strafe“ bedeutet. Doch für sich selbst sollte er in Bescheidenheit wissen: „Wenn ich für mich selbst bin, was bin ich dann?“ Das heißt, dass alles der persönlichen Vorsehung unterliegt und es niemanden gibt, der etwas tun kann.

Doch wenn man sagt, dass alles unter persönlicher Vorsehung steht, warum gibt es dann die Arbeit in der Form von „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?“

Es ist so, dass man durch die Arbeit in der Form von „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?“ der persönlichen Vorsehung, also der Erkenntnis, würdig wird, das heißt, alles schreitet auf dem Wege der Korrektur voran. Und der Unterschied zwischen der Pflicht und der Tora, genannt „Söhne des Schöpfers“, wird nur offenbart, wenn dem die Arbeit in der Form von „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?“ vorangeht.

  1. Rabash, Artikel 19 (1990), „Warum wird die Tora in der Arbeit als „Mittlere Linie“ bezeichnet? – 2.“

Allerdings sollte man glauben, dass es „nichts außer Ihm gibt“, dass der Schöpfer alles tut. Mit anderen Worten, wie Baal HaSulam sagte, sollte man vor jeder Handlung sagen, dass dem Menschen nur eine Wahl gegeben wurde, denn „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?“ Alles hängt also von der Wahl des Menschen ab. Im Nachhinein sollte man jedoch sagen, dass alles von der Vorsehung abhängt und dass man nichts von sich aus tut.

  1. Rabash, Artikel 6 (1991), „Was bedeuten „Die Hirten von Abrams Rindern und die Hirten von Lots Rindern“ in der Arbeit?“

„Es liegt nicht an dir, die Arbeit zu beenden.“ Das deutet darauf hin, dass es nicht in den Händen des Menschen liegt, sondern, wie geschrieben steht: „Der Ewige wird es für mich vollenden.“ Das bedeutet, dass es nicht in den Händen des Menschen liegt, das Verlangen zu geben zu erlangen.

Allerdings gibt es da zwei Angelegenheiten:

1.) Der Mensch muss sagen: „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?“ Er sollte sich also nicht von der Tatsache beunruhigen lassen, dass er nicht mit dem Geben des Verlangens zu geben belohnt wurde, obwohl er sich seiner Meinung nach sehr angestrengt hat. Trotzdem sollte er glauben, dass der Schöpfer wartet, bis der Mensch erkennt, was er tun muss.

2.) Danach wird der Schöpfer es für ihn vollenden, was bedeutet, dass er zu diesem Zeitpunkt das, worum er gebeten hat, auf einmal empfangen wird, wie geschrieben steht: „Die Erlösung des Ewigen ist wie ein Wimpernschlag.“

 

  1. Rabash, Artikel 18 (1986), ‚Wer verursacht das Gebet?‘

Der Mensch sollte nicht sagen: „Ich warte auf den Schöpfer, auf dass Er mich von Oben erwecke, sodass ich die heilige Arbeit leisten kann.“ Dazu sagte Baal HaSulam, dass ein Mensch im Hinblick auf die Zukunft an Belohnung und Strafe glauben sollte, das heißt, er muss sich sagen „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich? Und wenn ich für mich bin, was bin ich dann? Und wenn nicht jetzt, wann dann?“ (Sprüche der Väter 1,14)

Daher soll man keine Zeit vergeuden, sondern muss sich sagen, wenn nicht jetzt, wann dann? Und man darf auch nicht auf bessere Zeiten warten, und sagen „Dann werde ich aufstehen und heilige Arbeit leisten“, sondern sollte sich an die Worte unserer Weisen erinnern (Sprüche der Väter 2, 5): „Sage nicht ‚Ich werde studieren, wenn ich Zeit habe‘, denn sonst wirst du tatsächlich nie Zeit haben.“

  1. RABASH, Artikel 659 „Was sind Tora und Arbeit?“

In Bezug auf den Schöpfer können wir von Tora sprechen, da Arbeit speziell die Geschöpfe betrifft. Arbeit gilt lediglich für die Geschöpfe. Wenn wir also von Arbeit sprechen, bedeutet dies, dass wir lernen, was man tun soll. In diesem Zustand sollte ein Mensch sagen: „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?“ Danach sollten wir die Eigenschaft der Tora auf diese Arbeit ausdehnen, die als das angesehen wird, was der Schöpfer tut. Das heißt, wir müssen die Unterscheidung der persönlichen Vorsehung ausdehnen und dürfen nicht sagen: „Meine Kraft und die Macht meiner Hand haben mir diesen Reichtum verschafft.“ Das ist die Bedeutung der Tora, die „die Namen des Schöpfers“ genannt wird, was bedeutet, dass der Schöpfer alles tut.

  1. Rabash, Artikel 845, „Niemand ist so heilig wie der Ewige“

Alle Kedusha (Heiligkeit), die der Mensch in sich spürt, kommt vom Schöpfer zu ihm. Das bedeutet, dass es keine Kedusha gibt, d. h. keine Kedusha in der Welt, die man selbst erlangen kann. Vielmehr kommt alles vom Schöpfer. Deshalb steht geschrieben: „Es gibt keinen so Heiligen wie den Ewigen“ und „Es gibt keinen Felsen wie unseren Gott“.

Es ist bekannt, dass Kelim [Gefäße] mit dem Namen Elokim [Gott] bezeichnet werden und Lichter mit dem Namen HaWaYaH. Es steht geschrieben: „Es gibt keinen Felsen“, was bedeutet, dass man erkennt, dass man Gefäße des Gebens hat. Dies wird so betrachtet, dass etwas Neues für ihn erschaffen wurde, das „Fels“ genannt wird, was bedeutet, dass an einem Raum, wo er Gefäße zum Empfangen hatte, Gefäße zum Geben in ihm dargestellt wurden. Man soll nicht denken, dass er dem Schöpfer in irgendeiner Weise geholfen und dadurch Gefäße zum Geben erhalten hat. Vielmehr kam alles von oben.

Baal HaSulam sagte, dass man vor der Arbeit sagen muss: „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?“ Nach der Arbeit soll man an die persönliche Vorsehung glauben, was bedeutet, dass der Schöpfer alles tut. Das ist die Bedeutung dessen, was dort geschrieben steht: „Der Schöpfer malt ein Bild innerhalb eines Bildes.“ Wir sollen das so auslegen, dass Er innerhalb der Form der Kelim, die das Empfangen ist, die Form des Gebens malt.

  1. Baal HaSulam, Shamati 5. “LiShma bedeutet Erwecken von Oben, und warum brauchen wir ein Erwachen von unten?“

Deshalb muss der Mensch alle in der Welt denkbaren Handlungen unternehmen, um zu “um des Schöpfers Willen“ zu gelangen. Dann betet er aus der Tiefe seines Herzens und der Schöpfer erhört das Gebet.

Wenn man sich anstrengt, zu liShma zu gelangen, muss man den Wunsch auf sich nehmen, die Arbeit ausschließlich dem Geben zuliebe zu verrichten, also nur zu geben und nichts zu empfangen. Erst dann beginnt man zu spüren, dass der gesamte Körper sich mit aller Kraft dagegen wehrt.

Daraus gelangt man zur Erkenntnis, dass es nur einen Ratschlag geben kann, um zu liShma zu gelangen: seine Klagen an den Schöpfer zu richten, damit er einem helfen möge, den Körper dazu zu bringen, sich bedingungslos dem Schöpfer zu unterwerfen.

Lektion 4: Es gibt nichts außer Ihm im Zehner

  1. Rabash, Artikel 19 (1990), „Warum wird die Tora in der Arbeit als „Mittlere Linie“ bezeichnet? – 2.“

Allerdings sollte man glauben, dass es „nichts außer Ihm gibt“, dass der Schöpfer alles tut. Mit anderen Worten, wie Baal HaSulam sagte, sollte man vor jeder Handlung sagen, dass dem Menschen nur eine Wahl gegeben wurde, denn „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?“ Alles hängt also von der Wahl des Menschen ab. Im Nachhinein sollte man jedoch sagen, dass alles von der Vorsehung abhängt und dass man nichts von sich aus tut.

Wir sollten das so auslegen, wie der ARI schreibt (Talmud Esser Sefirot, Teil 13, Punkt 152): „Es gibt die Angelegenheit der Se’arot [Haare], die das Licht verdecken, so dass sie das Licht nicht genießen, solange sie unwürdig sind, da sie es verunreinigen könnten.“ Es geht darum, dass wir glauben müssen, dass der Schöpfer uns ein Verlangen und eine Sehnsucht gegeben hat, gute Taten zu tun. Und solange man unwürdig ist, darf man nicht das Gefühl haben, dass der Schöpfer einen dazu zwingt, gute Taten zu tun. Deshalb verbirgt sich der Schöpfer in Kleidern, und diese Verkleidung wird Lo liShma [nicht um Ihren Willen] genannt. Mit anderen Worten: Manchmal verbirgt sich der Schöpfer in einer Einkleidung von Freunden

Es gibt zum Beispiel eine Situation, in der ein Mensch nicht vor Sonnenaufgang aufstehen und lernen will. Also versteckt sich der Schöpfer in einem Kleid von Freunden, und der Mensch steht aus dem Bett auf, obwohl er müde ist, denn ihm kommt der Gedanke, dass es nicht nett zu den Freunden ist, dass sie alle zum Lernen kommen, und er tut es nicht, denn dann werden alle auf seine Niedrigkeit schauen. Also steht er auf und geht zum Lehrhaus und lernt. Daraus folgt, dass er wegen des Gebots des Schöpfers nicht die Kraft hat, aus dem Bett aufzustehen, also zwingt ihn der Schöpfer nicht, ins Lehrhaus zu gehen, denn wenn das der Grund wäre, würde er im Bett liegen. Aber die Freunde verpflichten ihn.

Und ähnlich wie bei diesem Beispiel sind auch alle anderen Dinge, wenn ein Mensch Lo liShma handelt. Obwohl es viele Stufen von Lo liShma gibt, werden wir von diesem Beispiel sprechen. Hier sollten wir den Menschen betrachten, der Mizwot [Gebote/gute Taten] lernt und befolgt, nicht weil der Schöpfer ihn dazu verpflichtet. Mit anderen Worten: Wenn es wegen des Gebots des Schöpfers wäre, hätte er nicht die Kraft, den Körper zu überwinden und ihn zu guten Taten zu zwingen. Doch wegen der Menschen hat er die Kraft, gute Taten zu tun. Daran sehen wir, welche Bedeutung  Lo liShma haben kann.

Dennoch muss man, wie oben gesagt, glauben, dass „es außer Ihm niemanden gibt“, was bedeutet, dass es der Schöpfer ist, der ihn zu den guten Taten zwingt. Da er aber immer noch unwürdig ist zu wissen, dass es der Schöpfer ist, der ihn verpflichtet, kleidet sich der Schöpfer in Kleider aus Fleisch und Blut, durch die der Schöpfer diese Handlungen ausführt. So handelt der Schöpfer in der Form von Achoraim [Rückseite].

Mit anderen Worten: Der Mensch sieht die Gesichter der Menschen, aber er sollte glauben, dass hinter den Gesichtern der Menschen der Schöpfer steht und diese Handlungen ausführt. Das heißt, hinter dem Menschen steht der Schöpfer und zwingt ihn, die Taten zu tun, die der Schöpfer will. Daraus folgt, dass der Schöpfer alles tut, aber der Mensch betrachtet das, was er sieht und nicht das, was er glauben sollte. Aus diesem Grund sagt der Mensch, dass er die Taten Lo liShma tut, wie bei dem Beispiel der Freunde, die ihn verpflichten.

Dies müssen es nicht unbedingt Freunde sein. Vielmehr hat jeder seine eigene äußere Einkleidung, die zu ihm passt. Wenn also jemand zum Beispiel in das Lehrhaus kommt, weil die Freunde ihn dazu verpflichtet haben, sagt er: „Der Schöpfer war der Grund, dass er zum Lernen gegangen ist, aber der Schöpfer hat sich nur in eine Einkleidung von Freunden gekleidet.“ Er dankt also dem Schöpfer dafür, dass Er der Grund war.

Daraus folgt: Indem ein Mensch die Tat Lo liShma vollbracht hat, d. h. nicht der Schöpfer war der Grund, der ihn zur Ausführung der Mizwa [Einzahl von Mizwot] gezwungen hat, sondern er z. B. gehandelt hat, weil die Freunde es ihm befohlen haben und er gehorchen musste, –so muss man glauben, dass er dies getan hat, weil der Schöpfer ihm das Befolgen der Mizwa befohlen hat und er gehorchen musste, was der Schöpfer ihm befohlen hat. Der Schöpfer hat sich jedoch in einer Einkleidung von Lo liShma, wie den Freunden, versteckt, damit er durch diese Einkleidung denkt, dass er der Stimme von Lo liShma gehorchen muss.

Aber in Wahrheit muss man glauben, dass alles das Werk des Schöpfers war. Deshalb sollte man nach der Ausführung der Mizwa sagen, dass es der Schöpfer war, der hinter der Einkleidung von Lo liShma gehandelt hat. Daraus folgt, dass man dem Schöpfer dafür danken sollte, dass Er ihm durch diese Einkleidung das Verlangen gegeben hat, seine Gebote zu befolgen.

Mit dem oben Gesagten können wir die große Bedeutung von Lo liShma verstehen. Das heißt, es ist nicht so, wie man denkt, dass man alles für Lo liShma tut. Vielmehr tut er alles, weil der Schöpfer es ihm befohlen hat, nur wurde er noch nicht mit dem Gefühl belohnt, dass der Schöpfer tatsächlich der Befehlshaber ist. Aus diesem Grund denkt der Mensch, dass Lo liShma der Befehlshaber ist, und deshalb ist die Handlung in seinen Augen nicht so wichtig.

Wenn er jedoch glaubt, dass „es nichts außer Ihm gibt“, wie in den vorherigen Artikeln geschrieben wurde, dann befolgt er in Wahrheit die Gebote des Schöpfers und sollte seine Handlungen in Lo liShma wertschätzen. Und die Vorstellung, dass er nur eine Handlung in Lo liShma befolgt, kommt nur daher, dass er noch nicht mit dem Gefühl belohnt wurde, dass er das Gebot des Königs befolgt und dem König dient.

Wenn er also glaubt, dass das Lo liShma wirklich der Schöpfer ist, der ihn dazu verpflichtet, Tora und Mizwot zu befolgen, dann kann er dem Schöpfer dafür danken, dass Er sich in Lo liShma gekleidet hat. So kann man die Bedeutung von Tora und Mizwot auch Lo liShma schätzen lernen. Unsere Weisen sagten dazu: „Und sie sammeln von einem Menschen wissentlich“, also liShma, und „unwissentlich“, also Lo liShma.

Das ist die Bedeutung dessen, was geschrieben steht: Die Searot [Haare], also in Lo liShma, verdecken das Licht, so dass sie nicht vom Licht genährt werden, solange sie dafür ungeeignet sind. Mit anderen Worten: Die Searot sind eine Einkleidung, und unter dieser Einkleidung steht das Licht und leuchtet. Aber in der Zwischenzeit ist das Licht bedeckt.

  1. Maor WaShemesh, WaJechi

Das Wesentliche bei einer Versammlung der Freunde ist, dass alle dadurch, dass sie das gleiche Ziel haben – den Schöpfer zu offenbaren – eine Einheit bilden. In jedem Zehner befindet sich die Shechina (Göttlichkeit). Wenn es mehr als zehn Freunde sind, dann kann es auch mehr Offenbarung der Shechina geben. Deshalb sollen sich die Freunde versammeln, um Worte über die Größe des Schöpfers zu hören und darüber, wie man Ihn offenbaren kann. Jeder soll sich vor seinem Freund annullieren, und sein Freund soll das Gleiche ihm gegenüber tun. Wenn die Versammlung mit dieser Absicht stattfindet, dann ist es, wie geschrieben steht: „Mehr als das Kalb saugen will, will die Kuh es säugen“. Der Schöpfer nähert sich ihnen und ist mit ihnen. Dadurch eröffnet sich ihnen der Segen und die ganze Fülle aus der Quelle der Barmherzigkeit, die sich über die Versammlung Israels ausbreiten wird.

  1. Rabash, Artikel 13 (1986), „Komm zum Pharao 2“

Daher müssen wir verstehen, dass uns das Konzept der Freundesliebe gegeben wurde, um daraus zu lernen, die Ehre des Königs nicht zu verletzen. Das bedeutet: Wenn jemand kein Verlangen hat, dem König Freude zu bereiten, wird er die Ehre des Königs verletzen, was bedeutet, dass er Heiligkeit (Kedusha) an äußere Kräfte abgibt. Deshalb sollte man die Bedeutung der Arbeit an der Liebe zu Freunden nicht gering schätzen, da der Mensch daraus lernt, wie er die Eigenliebe überwinden und den Weg der Liebe zum Nächsten betreten kann. Und sobald der Mensch seine ganze spirituelle Arbeit in der Freundesliebe abschließt, kann er der Liebe zum Schöpfer würdig werden.

  1. Baal HaSulam, Shamati 67. “Weiche vom Bösen!“

Derjenige, der denkt, dass er seinen Freund betrügt, niemand anderen als den Schöpfer betrügt, da es außerhalb des Körpers des Menschen nur den Schöpfer gibt. Denn aus der Grundlage der Schöpfung resultiert, dass der Mensch nur in seiner eigenen Wahrnehmung als Geschöpf bezeichnet wird, weil der Schöpfer wünscht, dass der Mensch sich als von Ihm getrennt existierend wahrnimmt. Doch abgesehen davon „ist die gesamte Erde voll von Seiner Herrlichkeit“.

Wenn man daher seinen Freund belügt, belügt man den Schöpfer, und wenn man den Freund traurig macht, dann macht man den Schöpfer traurig.

  1. Rabash, Artikel 15 (1989), „Was bedeutet „Die Gerechten werden durch die Frevler erkannt“ in der Arbeit?“

Wenn es aber ihre Absicht ist, dem Schöpfer Zufriedenheit zu bringen, dann müssen sie, wenn sie in der Arbeit hinzufügen wollen, die Größe des Schöpfers vergrößern, denn in dem Maße, in dem er groß ist, können sie sich vor ihm annullieren und alles, was sie tun, nur um des Schöpfers willen tun. Es ist so, wie der Sohar über den Vers sagt: „Ihr Mann wird an den Toren erkannt“, jeder nach dem, „was er in seinem Herzen annimmt“.

Deshalb müssen diejenigen, die um des Schöpfers willen arbeiten wollen, jeden Tag prüfen, ob sie den Glauben an die Größe des Schöpfers aufbringen können, denn die Größe des Schöpfers ist es, die sie dazu bringt, für Ihn zu arbeiten, und das ist die ganze Freude, die sie an ihrer Arbeit haben.

  1. Rabash, Artikel 13 (1989), Was ist das „Brot eines Menschen mit bösen Auge“ in der Arbeit?

Wir wollen würdig werden, indem wir uns mit Tora und Mizwot befassen und das Gefühl haben, dass wir einem großen und wichtigen König dienen, und dass dadurch die Liebe zum Schöpfer in uns entsteht, weil wir seine Erhabenheit spüren. Unser ganzer Genuss wird jedoch aus dem Dienst am Schöpfer kommen; das wird unsere Belohnung sein, und nicht, dass Er uns irgendwie eine Gegenleistung für die Arbeit gibt. Stattdessen werden wir spüren, dass die Arbeit selbst die Belohnung ist, und es gibt keine größere Belohnung auf der Welt als das Privileg, dem Schöpfer zu dienen.

  1. Pri HaArez [Frucht des Landes], Brief 30

Es ist die Verbindung und Liebe und der wahre Frieden in Dwekut [Anhaftung] unter Freunden, die dazu führen, dass man sich von Unwissenheit fernhält und Dwekut [Anhaftung] aufgibt. Man sollte sich daran gewöhnen, immer Liebe zu Freunden in seinem Herzen bis in die Tiefen seiner Seele einzuflößen und damit fortfahren, bis die Seelen aneinander haften und sie aneinander anhaften. Wenn dann alle wie ein Mensch sind, wird der Schöpfer in ihnen wohnen und sie mit reichlich Erlösung und Trost überschütten.

  1. Baal HaSulam, Brief 4

Dir fehlt es an nichts, als hinauszugehen auf ein Feld, das der Ewige gesegnet hat, und all die schlaffen Organe, die von deiner Seele herabhingen, einzusammeln und sie zu einem einzigen Körper zusammenzufügen. In diesem vollkommenen Körper wird der Schöpfer unaufhörlich Seine Shechina einfließen lassen, und die Quelle der Intelligenz und die hohen Lichtströme werden so sein wie eine nie versiegende Quelle.

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Lektion 5: Abstiege als Sprungbrett für Aufstiege

  1. Rabash, Artikel Nr. 29 (1986), „LiShma und lo liShma“

Bevor ein Mensch jedoch die Arbeit vollendet hat und aus dem Bereich der Klipot herauskommt, sieht er nicht das Maß seines Eintritts in die Kedusha. Er sieht nur, dass er jedes Mal weiter weg ist, weil das Gegenteil von Kedusha das Böse in ihm offenbart. Bevor es das Licht der Kedusha gibt, kann ein Mensch die wahre Form des Bösen in ihm nicht sehen. Wie gesagt, genau dort, wo es Licht gibt, können wir den Schmutz im Haus sehen.

Daraus folgt, dass man nicht wissen kann, was man für einen guten Zustand halten kann. Es kann sein, dass ein Mensch spürt, dass er in einem Abstieg ist, das heißt, dass er kein Verlangen nach Tora und Mizwot hat. Er hat jetzt mehr Begeisterung für die Eigenliebe als zum Beispiel gestern. So sollte ein Mensch wohl sagen, dass er gestern in einem Zustand war, in dem er Menschen, denen es um körperliche Mittel, um die Befriedigung ihres Willens zu empfangen ging, fernblieb und nicht sehen konnte, wie intelligente Erwachsene sich in einen so niedrigen Zustand degradierten.

Aber jetzt sieht er, dass er einer von ihnen ist und er schämt sich nicht, seine Niedrigkeit zu spüren. Vielmehr ist es für ihn eine ganz normale Sache, so als hätte er nie über spirituelle Dinge nachgedacht. Um das besser zu verstehen, nehmen wir als Beispiel, wenn der Mensch manchmal vor dem Morgengrauen aufstehen muss. Wenn er vom Wecker oder von einem Menschen geweckt wird, spürt er, dass er aufstehen muss, um dem Schöpfer zu dienen. Er beginnt zu spüren, wie wichtig die Angelegenheit ist, und steht deshalb schnell auf, denn das Gefühl der Wichtigkeit, dem Schöpfer zu dienen, gibt ihm die Kraft, schnell aufzustehen.

Zweifellos befindet er sich zu diesem Zeitpunkt in einem Zustand des Aufsteigens. Das heißt, es ist nicht die Körperlichkeit, die ihm Kraft zur Arbeit gibt, sondern ihm reicht die Spiritualität, sein Gefühl, dass er jetzt mit dem Schöpfer in Kontakt kommt, auf welche Weise auch immer, um ihm Kraft zur Arbeit zu geben, und er denkt an nichts anderes als an den Schöpfer. Er spürt, dass er jetzt als lebendig angesehen wird, aber ohne Spiritualität wird er als tot angesehen. Er fühlt natürlich, dass er sich in einem Zustand des Aufstiegs befindet.

In Wahrheit kann der Mensch seinen Zustand nicht bestimmen, dass er sich fern fühlt. Wenn er also ein Mensch ist, der den Weg des Gebens gehen will, muss er verstehen, dass er von oben eine besondere Behandlung erfährt, dass er aus dem vorherigen Zustand herabgesetzt wurde, damit er beginnt, wirklich über das Ziel nachzudenken, d.h. über das, was vom Menschen verlangt wird und was der Mensch vom Schöpfer erhalten möchte. Aber wenn er sich in einem Zustand des Aufstiegs befindet, wenn er Lust an Tora und Mizwot hat, hat er keinen Bedarf, sich um Spiritualität zu sorgen. Stattdessen sieht er, dass er sein ganzes Leben lang so bleiben wird, weil er auf diese Weise glücklich ist.

Deshalb folgt daraus, dass der Abstieg, den er empfangen hat, zu seinem eigenen Besten ist, d.h. dass er eine besondere Behandlung erfährt, dass er aus seinem Zustand, in dem er dachte, er hätte eine gewisse Vollkommenheit, herabgestuft wurde. Das zeigt sich darin, dass er sich bereit erklärt hat, sein ganzes Leben lang in seinem jetzigen Zustand zu bleiben.

Aber jetzt, wo er sieht, dass er weit von spiritueller Vollkommenheit entfernt ist, beginnt er zu überlegen: „Was wird wirklich von mir verlangt? Was wurde mir auferlegt zu tun? Was ist das Ziel, das ich erreichen soll?“ Er sieht, dass er keine Kraft zur Arbeit hat, und befindet sich in einem Zustand „zwischen Himmel und Erde“. Die einzige Stärkung für den Menschen ist, dass einzig und alleine der Schöpfer ihm helfen kann, aber aus eigener Kraft ist er dem Untergang geweiht.

So steht geschrieben (Jesaja, 4:31): „Doch die, die auf den Ewigen hoffen, werden neue Kraft gewinnen“, d.h. die Menschen, die auf den Schöpfer hoffen. Das bedeutet, dass diejenigen, die sehen, dass es sonst niemanden auf der Welt gibt, der ihnen helfen kann, immer wieder neue Kraft schöpfen. Daraus folgt, dass dieser Abstieg eigentlich ein Aufstieg ist, das heißt, dass dieser Abstieg, den sie spüren, ihnen erlaubt, in der Stufe aufzusteigen, denn „es gibt kein Licht ohne ein Kli“

Daraus folgt, dass er, als er dachte, dass er sich in einem Zustand des Aufstiegs befand, keinen Mangel hatte, in dem der Schöpfer etwas unterbringen konnte, da sein Kli voll war und es keinen Platz gab, um etwas hineinlegen zu können. Aber jetzt, da er spürt, dass er sich im Zustand des Abstiegs befindet, beginnt er, seine Unzulänglichkeiten und die Hauptgründe zu erkennen, die ihn daran hindern, Dwekut [Anhaftung] mit dem Schöpfer zu erreichen. Zu diesem Zeitpunkt weiß er, welche Hilfe er vom Schöpfer erbitten muss, denn er sieht die Wahrheit, den wahren Hinderungsgrund.

Demnach kann man nicht sagen, dass der Schöpfer ihn von der Arbeit des Schöpfers vertrieben hat. Der Beweis dafür ist, dass er sich in einem Zustand des Abstiegs befindet, was bedeutet, dass der Schöpfer ihn aus der Arbeit hinausgeworfen hat und nicht will, dass er für Ihn arbeitet. Das ist aber nicht richtig. Im Gegenteil, der Schöpfer will ihn näher bringen. Als er sich im Aufstieg befand, konnte er ihn nicht näher bringen, weil er keine Kelim [Mehrzahl von Kli: Gefäße] hatte.

Um dem Menschen Kelim zu geben, musste der Schöpfer ihn aus seinem Zustand herausholen und ihn in einen Zustand bringen, in dem er sich mangelhaft fühlt. Dann kann der Schöpfer ihm Hilfe von oben geben, wie unsere Weisen sagten: „Wer kommt, um rein zu werden, dem wird geholfen.” Der Sohar fragt: ‘Womit?’ Und er antwortet: ‚Mit einer heiligen Seele.’“ Das heißt, ihm wird das Gefühl vermittelt, dass die Seele ein Teil des Schöpfers im Himmel ist, und dann betritt er die Kedusha [Heiligkeit]. Dann kann er von Stufe zu Stufe gehen, bis er seine Seele in Bezug auf das, was er zur Korrektur braucht, vollendet hat.

  1. RABASH, Artikel 34 (1988), „Was sind Tag und Nacht in der Arbeit?“

Ein Mensch muss spüren, was Dunkelheit ist, sonst kann er das Licht nicht genießen, denn bei allem, wo ein Mensch sich fragt, ob es sich lohnt, muss er das eine vom anderen lernen, wie es geschrieben steht, „wie der Vorzugs des Lichts gegenüber der Dunkelheit“. Genauso kann ein Mensch keine Ruhe genießen, wenn er nicht weiß, was Müdigkeit ist.

Aus diesem Grund muss der Mensch einen Prozess von Auf- und Abstiegen durchlaufen. Allerdings darf er sich von den Abstiegen nicht beeindrucken lassen. Stattdessen sollte er sich anstrengen, dem Kampfplatz nicht zu entgehen. Aus diesem Grund muss er zwar während der Arbeit wissen, dass es zwei Dinge sind, aber am Ende der Arbeit sieht er, dass Licht und Dunkelheit wie zwei Beine sind, die den Menschen zum Ziel führen.

  1. Rabash, Artikel 22 (1989), „Warum werden vier Fragen speziell in der Pessachnacht gestellt?“

Die Lektion ist, dass wir den Aufstieg nicht zu schätzen wissen. Das heißt, wir verstehen nicht den Wert eines einzigen Augenblickes, in dem wir die Kraft haben, an den Schöpfer zu glauben und eine Empfindung von der Größe des Schöpfers zu erlangen. Im Zustand des Aufstieges haben wir das Verlangen, uns vor Ihm ohne Wenn und Aber zu annullieren, wie eine Kerze vor einer Fackel.

Natürlich können wir uns nicht an der Tatsache erfreuen, dass der Schöpfer uns näher gekommen ist und uns eine gewisse Nähe geschenkt hat, aus der wir die Freude und das Hochgefühl ableiten sollten, die sie uns bringen sollte. Aber da wir nicht die Wichtigkeit haben, es zu schätzen, können wir nur entsprechend der Wichtigkeit genießen […].

Deshalb wurden uns die Abstiege gegeben, damit wir die Wichtigkeit der Aufstiege erlernen können, wie geschrieben steht: „Wie der Vorzug des Lichtes gegenüber der Dunkelheit“. Gerade durch die Abstiege kann man die Aufstiege erkennen und wertschätzen.

  1. Rabash, Brief 77

Anders verhält es sich jedoch auf dem Weg von Baal HaSulam, wenn das ganze Fundament darin besteht, dass der Mensch einzig und alleine um das Wohl des Schöpfers bittet. Dann erscheint sofort das Bild der Niedrigkeit, das als „Shechina im Staub“ bezeichnet wird. Daher sollte man sich nicht von den Abstiegen beeindrucken lassen, denn jede Kleinigkeit summiert sich zu einem großen Ganzen.

Es ist, wie wir gelernt haben: Es gibt keine Abwesenheit in der Spiritualität, sondern etwas verschwindet nur vorübergehend, um Raum für Arbeit zu schaffen, damit die Möglichkeit besteht, voranzukommen. Denn jeder Moment, den man in der Heiligkeit klärt und hinzufügt, tritt bereits in den Besitz der Heiligkeit ein. Und der Mensch steigt nur ab, um weitere Funken der Heiligkeit zu klären.

Es gibt jedoch einen Rat für den Menschen –, dass er nicht wartet, bis er von seiner Stufe herabgestoßen wird, sondern wenn er seine Niedrigkeit spürt, kehrt er zurück und steigt wieder auf. Und dieser Aufstieg bedeutet, dass er einen Teil für die Heiligkeit geklärt hat. Stattdessen steigt er selbst herab, hebt andere Funken auf und bringt sie zur Heiligkeit.

Wie unsere Weisen sagten: „Bevor ich es verloren habe, suche ich“ (Shabbat 152a). Das bedeutet, bevor ich meinen gegenwärtigen Zustand verliere, in dem ich mich befinde, beginne ich zu suchen –, nach dem, was Baal HaSulam über König David gesagt hat, der sagte: „Ich wecke die Morgenröte“, und unsere Weisen interpretierten: „Ich erwecke die Morgenröte, und die Morgenröte erweckt nicht mich.“

Daher liegt das Hauptaugenmerk auf der Zeit des Aufstiegs und nicht auf der Zeit des Abstiegs. Und während des Aufstiegs muss man die Eigenschaft der Ehrfurcht erhöhen, damit man nicht ausgestoßen wird. Aber nach all dem bleibt uns nichts anderes übrig, als zum König zu schreien und ihn zu bitten, dass er sich ein für alle Mal unser erbarmt.

  1. RABASH, Artikel 6 (1989), „Was ist “Über dem Verstand” in der Arbeit?“

Während der Arbeit sollte der Mensch sagen: „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?“ Zu dieser Zeit der Arbeit glaubt er, dass er selbst Auf- und Abstiege macht und er ein Krieger ist, genannt Zawa, „starker Mann“. Später, wenn er erlöst ist, stellt er fest, dass Er der Herr der Heerscharen [Zewaot] ist, was bedeutet, dass der Schöpfer all seine Auf- und Abstiege gemacht hat.

Mit anderen Worten: Auch die Abstiege kommen vom Schöpfer. Ein Mensch erlebt nicht ohne Grund so viele Höhen und Tiefen. Vielmehr hat der Schöpfer all diese Auszüge verursacht. Wir können „Auszug“ als „Austritt“ aus der Kedusha [Heiligkeit] interpretieren, und Ba [kommt] als „Rückkehr zur Kedusha“. Der Schöpfer macht alles.

  1. Baal HaSulam, Shamati 172. “Verhinderungen und Verzögerungen“

Alle Hindernisse und Verzögerungen, die vor unseren Augen erscheinen, sind nur eine Form der Annäherung, denn der Schöpfer möchte uns an Sich annähern. Und erst alle diese Hindernisse bringen uns Ihm näher, da wir ohne sie keine Möglichkeit hätten, uns Ihm anzunähern. Denn von Natur aus gibt es keine größere Entfernung, da wir aus reiner Materie bestehen und der Schöpfer ist Höher als hoch. Und nur wenn wir beginnen, uns Ihm anzunähern, spüren wir diese Entfernung zwischen uns. Und jegliche Hindernisse, die der Mensch überwindet, bringen ihm den Weg näher.

  1. RABASH, Artikel 6 (1990), „Wann sollte man Stolz in der Arbeit einsetzen?“

Der Mensch sollte darauf achten und glauben, dass der Schöpfer sich um ihn kümmert und ihn auf den Weg zum Palast des Königs führt. Daraus folgt, dass er sich darüber freuen sollte, dass der Schöpfer über ihn wacht und ihm auch die Abstiege schenkt. Das heißt, der Mensch sollte, soweit er es verstehen kann, glauben, dass der Schöpfer ihm die Aufstiege schenkt, denn der Mensch kann zwar nicht sagen, dass er selbst die Aufstiege empfängt, sondern dass der Schöpfer ihn näher bringen will; deshalb schenkt er ihm die Aufstiege.

  1. Baal HaSulam, Shamati 19, „Was bedeutet „der Schöpfer hasst die Körper“ in der spirituellen Arbeit?“

Und die Hoffnung des Menschen soll aus der Erwartung heraus entstehen, dass er würdig wird, dass der Schöpfer seine Augen öffnen und ihm Kraft zur Überwindung geben wird, um nur zum Nutzen des Schöpfers zu arbeiten, obwohl sich der Mensch nicht von der Herrschaft des Willens zu empfangen lösen kann und sich deshalb ständig in Aufstiegen und Abstiegen befindet. Wie es geschrieben steht: „Eins wünsche ich vom Schöpfer, das ich erbitte.“ Das „das“ ist also die Heilige Shechina (Göttliche Gegenwart). Und er bittet zu „bleiben im Hause des Herrn all meine Lebenstage“

 

Lektion 6: Ein Gebet von Vielen, um den Einen zu offenbaren

  1. Rabash, Artikel 15 (1986), „Ein Gebet von Vielen“

Der heilige Sohar richtet sich an jene Menschen mit einer inneren Sehnsucht, die ihren gegenwärtigen Zustand nicht akzeptieren können, da sie keinen Fortschritt in der Arbeit für den Schöpfer sehen und an das glauben, was geschrieben steht (5. Mose 30:20): „Den Herrn, deinen Gott, zu lieben, seiner Stimme zu gehorchen und ihm anzuhangen; denn das ist dein Leben und die Länge deiner Tage.“ Sie erkennen, dass es ihnen an Liebe und Dwekut (Anhaftung) fehlt, und sie spüren weder das Leben in der Tora noch wissen sie, wie sie Rat für ihre Seele finden können, um mit ihrem ganzen Wesen das zu fühlen, was die Schrift uns sagt.

Der Rat lautet, für das gesamte Kollektiv zu bitten. Mit anderen Worten, alles, was man als Mangel empfindet und um dessen Erfüllung man bittet, sollte nicht mit dem Gefühl verbunden sein, eine Ausnahme zu sein oder mehr zu verdienen als das, was das Kollektiv hat. Vielmehr sollte die Haltung sein: „Ich wohne mitten unter meinem Volk“, das heißt, ich bitte für das gesamte Kollektiv, weil ich in einen Zustand gelangen möchte, in dem ich keinerlei Eigeninteresse habe, sondern nur wünsche, dass der Schöpfer Zufriedenheit erfährt. Es spielt für mich keine Rolle, ob der Schöpfer Freude durch mich oder durch andere empfängt.

Mit anderen Worten, man bittet den Schöpfer um ein Verständnis, das „ganz für den Schöpfer“ ist. Es bedeutet, dass man sicher sein möchte, sich nicht selbst zu täuschen, indem man vorgibt, dem Schöpfer geben zu wollen, während man in Wirklichkeit nur an seine eigene Selbstliebe denkt, also daran, selbst Genuss und Freude zu empfinden.

Deshalb betet man für das Kollektiv. Das bedeutet, wenn es einige Menschen im Kollektiv gibt, die Dwekut mit dem Schöpfer erreichen können und dies dem Schöpfer mehr Freude bereitet, als wenn man es selbst erreicht, schließt man sich selbst aus. Stattdessen wünscht man, dass der Schöpfer ihnen hilft, weil dies oben mehr Freude bereitet als die eigene Arbeit. Aus diesem Grund betet man für das Kollektiv, dass der Schöpfer dem gesamten Kollektiv hilft und ihnen jenes Gefühl gibt, dass sie Freude daran haben, dem Schöpfer Zufriedenheit zu bringen.

Da alles ein Erwachen von unten erfordert, gibt man dieses Erwachen von unten, und andere erhalten das Erwachen von Oben, je nachdem, wen der Schöpfer als für Ihn am nützlichsten erachtet.

Daraus folgt: Wenn man die Kraft hat, um ein solches Gebet zu bitten, wird man sicherlich einer wahren Prüfung unterzogen—ob man einem solchen Gebet zustimmt. Wenn man jedoch weiß, dass das, was man sagt, nur Lippenbekenntnisse sind, was kann man tun, wenn man erkennt, dass der eigene Körper einem solchen Gebet nach reiner Hingabe ohne einen Hauch von Eigenempfang nicht zustimmt? Hier bleibt nur der bekannte Rat: den Schöpfer zu bitten und über den Verstand hinaus zu glauben, dass der Schöpfer uns und dem ganzen Kollektiv helfen kann.

  1. Rabash, Artikel 15 (1986), „Ein Gebet von Vielen“

Nun können wir die Wichtigkeit eines Gebetes von Vielen verstehen, wie geschrieben steht: “Ich wohne in meinem Volk.“ Der Heilige Sohar sagt: “Man sollte sich niemals vom Volk isolieren, denn die Gnade des Schöpfers betrifft immer alle Menschen gemeinsam.“ Wenn daher jemand den Schöpfer bittet, ihm Gefäße des Gebens zu geben, wie unsere Weisen sagten “So wie Er barmherzig ist, sei auch du barmherzig“, sollte man das für die ganze Allgemeinheit erbitten. Denn dann wird die Absicht erkennbar, vom Schöpfer Gefäße des reinen Gebens zu bekommen, wie geschrieben steht: “Die Gnade des Schöpfers befindet sich immer über dem gesamten Volk.“ Es ist bekannt, dass von Oben keine halben Sachen gegeben werden. Wenn daher den unteren Füllung von Oben gegeben wird, betrifft sie die ganze Allgemeinheit.

  1. RABASH, Artikel 7 (1986), „Die Wichtigkeit des Gebetes der Vielen“

Baal HaSulam erklärte das Thema des Gebetes von Vielen als das einer Person, die für viele betet; dies wird „Gebet der Vielen“ genannt. Deshalb wird ein Gebet von Vielen als „eine Zeit des guten Willens“ bezeichnet. Wenn ein Mensch für sich selbst betet, klagt er und fragt sich, ob sein Gebet es wirklich wert ist, beantwortet zu werden. Wenn er aber für die Allgemeinheit betet, ist es irrelevant, zu prüfen und zu sehen, ob sein Gebet es wert ist, beantwortet zu werden, da er nichts für sich selbst erbittet, sondern nur für die Allgemeinheit. Deshalb wurde gesagt, dass ein Gebet von Vielen „eine Zeit des guten Willens“ genannt wird, wenn das Gebet erhört wird.

4) RABASH, Notiz 217: Fliehe, mein Geliebter

Es ist eine große Regel: Der Mensch selbst wird als Geschöpf betrachtet, das heißt, nur er allein. Alles andere ist bereits die Heilige Shechina. Wenn er daher für seine Zeitgenossen betet, heißt das, dass er für die heilige Shechina betet, die im Exil ist und Rettung braucht. Dies ist das Konzept der Ewigkeit, und nur auf diese Weise kann das Licht der Barmherzigkeit offenbart werden. Ein weiterer Grund, warum wir nur für die Allgemeinheit beten sollten, ist der Bedarf, das Or Chassadim (Licht der Barmherzigkeit) zu offenbaren, welches das Licht des Gebens ist. Es ist eine Regel, dass es unmöglich ist, etwas ohne Gleichheit zu empfangen. Vielmehr muss immer Gleichheit herrschen.

Wenn der Mensch also die Barmherzigkeit auf sich selbst erweckt, so folgt daraus, dass er sich selbst mit dem Empfangen befasst. Und je mehr er betet, bereitet er nicht nur nicht das Kli [Gefäß] der Gleichheit vor, sondern es bilden sich im Gegenteil Funken des Empfangens in ihm. Es stellt sich heraus, dass er den entgegengesetzten Weg geht: Während er Gefäße des Gebens vorbereiten sollte, bereitet er Gefäße des Empfangens vor. „Haltet euch an Seine Eigenschaften“ heißt konkret: “Wie Er barmherzig ist, so sei auch du barmherzig.“

Wenn er also für die Allgemeinheit betet, befasst er sich durch dieses Gebet mit dem Geben. Und je mehr er betet, desto mehr bildet er Gefäße des Gebens, durch die das Licht des Gebens, das „barmherzig“ genannt wird, offenbart werden kann. Indem man das Licht der Barmherzigkeit empfängt, kann man später die Eigenschaft von „gnädig“ offenbaren.

  1. Sohar für alle, „Tora und Gebet“, Pkt. 183

Unser Gebet ist die Korrektur der Heiligen Shechina, um ihren Reichtum zu vergrößern, um all ihre Mängel zu befriedigen, denn dann sind alle Bitten in der Form der Mehrzahl, wie „Und gewähre uns Wissen von Dir“, oder „Bring uns, unser Vater, zu Deiner Tora zurück”. Dieses Gebet ist für ganz Israel, da alles, was es in der Heiligen Shechina gibt, in ganz Israel vorhanden ist. Und was in ihr fehlt, fehlt in ganz Israel.

Hieraus folgt, dass, wenn wir für ganz Israel beten, wir für die Heilige Shechina beten, da sie gleich sind. Folglich müssen wir vor dem Gebet in die Mängel in der Shechina blicken, um zu wissen, was in ihr korrigiert und gefüllt werden muss.

  1. Sohar für alle, WaJechi [Jakob lebte], „Versammelt euch, damit ich euch sagen kann“, Punkt 514-516

Alle Gebete der Welt, das heißt die öffentlichen Gebete, gelten als Gebete. Doch das Gebet eines einzelnen Menschen gelangt nicht vor den Heiligen König, es sei denn, mit großem Aufwand. Denn bevor das Gebet an seinen Platz gelangt, um geschmückt zu werden, prüft und untersucht der Ewige die Sünden und Tugenden dieses Menschen. Dies geschieht jedoch nicht bei den Gebeten der Gemeinschaft. Und obwohl einige dieser Gebete nicht von Gerechten kommen, so erreichen sie dennoch alle den Schöpfer und Er beachtet ihre Sünden nicht.

Deshalb heißt es: „Er wandte sich dem Gebet des Bedürftigen zu.“ Das bedeutet, dass Er das Gebet betrachtete und jede Seite prüfte, um herauszufinden, mit welcher Gesinnung es dargebracht wurde, wer der Mensch war, der betete, und wie seine Taten beschaffen waren. Daher sollte ein Mensch seine Gebete in der Gemeinschaft sprechen. Warum? Weil Er „ihr Gebet nicht verschmäht hat“, obwohl nicht alle mit Hingabe und willigem Herzen dargebracht werden.

Eine weitere Erklärung zu „Er wandte sich dem Gebet des Einsamen zu“: Es bedeutet einfach, dass Er sein Gebet annimmt, jedoch nur, wenn dieser Einzelne Teil der Gemeinschaft ist, und daher sein Gebet als ein Gebet der Gemeinschaft gilt. Wer ist der Einzelne, der in die Gemeinschaft eingeschlossen ist? Es ist Jakob, der in die beiden Seiten – rechts und links, Abraham und Isaak – eingeschlossen ist. Er rief seine Söhne zusammen und betete für sie.

Und was ist das Gebet, das oben vollständig gewährt wird? Es ist ein Gebet, dass die Kinder Israels im Exil nicht zugrunde gehen. Das liegt daran, dass jedes Gebet zugunsten der Shechina vollständig empfangen wird. Und wenn Israel im Exil ist, ist die Shechina mit ihnen. Deshalb wird das Gebet als zugunsten der Shechina angesehen und vollständig angenommen.

  1. Sohar für alle, WaJeze [Und Jakob ging hinaus], „Erinnern und Besuchen“, Punkte 284-285

Immer wenn ein Mensch betet, sollte er sich selbst in die Menge, in die Gemeinschaft einfügen. Elishas Worte an die Frau aus Schunem lauteten: „Soll für dich beim König oder beim Heerführer Fürsprache eingelegt werden?“ (II Melachim 4:13). „Soll für dich beim König Fürsprache eingelegt werden“ bedeutet, dass es der Feiertag Rosh Hashana (Neujahrsfest) war, an dem das Königreich des Himmels die Welt richtet. Der Schöpfer wird dann „König des Gerichts“ genannt. Deshalb fragte er sie: „Soll für dich beim König Fürsprache eingelegt werden?“ Dies ist ein Hinweis auf den Schöpfer als König.

Es steht geschrieben: „Und sie antwortete: Ich wohne mitten unter meinem Volk“. Er fragt: Was sagte sie? Sie meinte: Ich wünsche nicht, Oben als außergewöhnlich hervorgehoben zu werden, sondern vielmehr eine von vielen zu sein. So sollte ein Mensch sich stets in die Gemeinschaft einfügen und nicht hervorgehoben werden, damit die Ankläger nicht auf ihn aufmerksam werden und sich an seine Sünden erinnern.

  1. RABASH, Artikel 5 (1991), „Was bedeutet „Die guten Taten der Gerechten sind die Nachkommen“ in der Arbeit?“

Wir bitten den Schöpfer, uns die Kraft zu geben, damit wir alle unsere Handlungen für Dich, d.h. für den Schöpfer, ausführen können. Andernfalls, wenn Du uns nicht hilfst, werden alle unsere Handlungen nur zu unserem eigenen Nutzen sein. Das heißt: „Wenn nicht“, das heißt: „Wenn du uns nicht hilfst, werden alle unsere Handlungen nur für uns selbst sein, zu unserem eigenen Nutzen, denn wir sind machtlos, unseren Willen zu empfangen zu überwinden. Deshalb hilf uns, dass wir für Dich arbeiten können. Deshalb musst Du uns helfen.“ Das heißt „Tu es um Deinetwillen“, d.h. gib uns die Kraft des Willens zu geben. Andernfalls sind wir dem Untergang geweiht; wir werden in dem Willen verharren, um unserer selbst willen zu empfangen.

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