1991/16 Warum wir in der Arbeit „Antworte Deinem Herz“ brauchen, um zu wissen, dass “Der Ewige Gott ist”

korrigiert, EY, 18.7.23

Der Sohar beleuchtet die Frage (WaEra, Artikel 89-90): „’Wisse heute und antworte deinem Herzen, dass der Ewige Gott ist.’ Er fragt: ‘In diesem Vers hätte es heißen müssen: ‚Wisse heute, dass der Ewige Gott ist‘, und erst am Ende: ‚Und antworte deinem Herzen‘, denn zu wissen, dass der Ewige Gott ist, befähigt ihn, seinem Herzen zu antworten. Und wenn er seinem Herzen bereits geantwortet hat, dann erst recht, da er bereits Wissen hat. Außerdem hätte es heißen müssen: ‚Antworte deinem Herzen‘ [mit einem einzelnen Buchstaben Bet] statt ‚Herz‘ [mit einem doppelten Bet].

Er antwortet: ‘Moses hat gesagt, wenn du darauf bestehen willst und wissen möchtest, dass der Ewige Gott ist, dann ‚antworte deinem Herzen‘. Wisse, dass Herz [mit einem doppelten Bet] bedeutet, dass der gute Trieb und der böse Trieb, die im Herzen wohnen, sich miteinander vermischt haben und eins sind, so dass die schlechten Eigenschaften des bösen Triebes gut werden, das heißt, er wird dem Herrn damit dienen und nicht durch sie sündigen. Dann wirst du feststellen, dass der Ewige [HaWaYaH] Gott ist, und die Eigenschaft des Urteils, die ‚Gott‘ genannt wird, in HaWaYaH enthalten ist, was die Eigenschaft der Barmherzigkeit ist.“ Weiterlesen

1990/19 Warum wird die Tora in der Arbeit als „Mittlere Linie“ bezeichnet? – 2

korrigiert, EY, 19.7.2023

Im Heiligen Sohar (Jitro, Artikel 293) steht geschrieben: „Der Tanna Rabbi Yehuda sagt: ‚Die Tora wurde auf der Seite von Gwura gegeben.‘ Rabbi Yossi sagte: ‚Also ist die Tora auf der linken Seite.‘ Er antwortete: ‚Sie kehrte auf die rechte Seite zurück, denn es steht geschrieben: ‚Zu seiner Rechten, ein feuriges Gesetz für sie.‘ Und es steht geschrieben: ‚Deine Rechte, Ewiger, ist herrlich in ihrer Macht.‘ Wir sehen also, dass die Linke in der Rechten enthalten ist, wie geschrieben steht: ‘Zu seiner Rechten ein feuriges Gesetz’, und die Rechte in der Linken, wie geschrieben steht: „Deine Rechte, Ewiger, ist herrlich in ihrer Macht. So ist Gwura, welche links ist, in der Rechten enthalten.’“ Weiterlesen

1990/40 Was bedeutet „Denn ihr seid die Geringsten unter allen Völkern“ in der Arbeit?

korrigiert, EY, 22.07.2023

Es steht geschrieben (Deuteronomium 7:7-8): „Der Ewige hat euch nicht deshalb begehrt, weil ihr zahlreicher seid als alle anderen Völker; denn ihr seid das Geringste unter allen Völkern. Weil der Ewige euch liebt und weil er den Eid hält, den er euren Vorvätern geschworen hat, hat er euch mit starker Hand herausgeführt und euch aus dem Sklavenhaus erlöst, aus der Hand des Pharaos, des Königs von Ägypten.“ Unsere Weisen sagten (Chulin 89): „‚Nicht weil ihr zahlreicher seid‘, sagte der Schöpfer zu Israel, ‚verlange ich nach euch; denn selbst wenn ich euch Größe gebe, macht ihr euch vor mir klein.'“ Weiterlesen

1988/33 Was ist der Unterschied zwischen Allgemeinem und Individuellem in der Arbeit des Schöpfers?

korrigiert, EY, 25.07.2023

Unsere Weisen schrieben (Makot 24): „Habakkuk kam und richtete sie darauf aus: Wie es gesagt wurde: ‚Und ein Gerechter lebt in seinem Glauben.'“ Das bedeutet, dass wir alle Tora und Mizwot [Gebote/gute Taten] befolgen müssen, um das zu erreichen, nämlich den Glauben. Das heißt, was von einem Menschen verlangt wird, um Vollkommenheit zu erreichen, ist der Glaube an den Schöpfer. Das heißt, wenn er den Glauben erreicht hat, ist er ein vollständiger Mensch. Weiterlesen

1987/24 Was ist unbegründeter Hass in der Arbeit?

korrigiert, EY, 26.7.2023

Unsere Weisen sagten (Yoma 9b): „Der Zweite Tempel, in welchem man sich mit Tora und Mizwot [Geboten] und Wohltätigkeit beschäftigte – warum wurde dieser zerstört?“ „Weil dort unbegründeter Hass herrschte.“ Und man soll wissen, wie schwerwiegend unbegründeter Hass ist, so dass unsere Weisen sagten, dass der Tempel trotz Tora, Mizwot und Wohltätigkeit nicht vor dem Untergang bewahrt werden konnte, weil es unbegründeten Hass gab. 

Und man soll auch wissen, warum es notwendig war, den Tempel zu zerstören, wenn alle drei Dinge dort vorhanden waren. Doch wenn es dort unbegründeten Hass gegeben hat, heißt das etwa, dass es keinen Raum dafür gab, den Tempel stehen zu lassen, so dass er zerstört werden musste? Weiterlesen

1985/35 Wenn ein Mensch weiß, was Ehrfurcht vor dem Schöpfer ist

korrigiert, EY, 27.7.2023

Im Toraabschnitt WaEtchanan (Punkt 68) schreibt der heilige Sohar: „Besonders danach, das heißt, sobald ein Mensch weiß, was Ehrfurcht vor dem Schöpfer ist, wenn er die Eigenschaft von Malchut selbst erlangt, die Ehrfurcht aus Liebe ist – das Wesen und die Grundlage der Liebe zum Schöpfer – dann bringt ihn diese Ehrfurcht dazu, alle Mizwot [Gebote] der Tora zu halten, so dass der Mensch ein treuer Diener des Schöpfers wird, so wie es sein sollte“. Weiterlesen

1988/34 Was sind Tag und Nacht in der Arbeit?

korr, EY, 9.7.2023

Es steht geschrieben: „Und Gott nannte das Licht ‚Tag‘ und die Finsternis nannte er ‚Nacht‘. Wir sollten verstehen, was uns das in der Arbeit lehrt: Er nannte das Licht „Tag“ und die Finsternis „Nacht“. Was bringt uns dieses Wissen? Es zeigt sich, dass die Benennung des Lichts und der Finsternis dem Zweck einer Korrektur diente. Was verstehen wir also besser darunter, dass Er sie benannt hat, was uns in der Arbeit zur Dwekut an den Schöpfer verhilft? Weiterlesen

1988/35 Was ist die Hilfe in der Arbeit, die man vom Schöpfer erbitten sollte?

korrigiert, EY, 12.07.2023

Unsere Weisen sagten (Kiddushin): „Rabbi Izchak sagte: ‚Der Trieb des Menschen überkommt ihn jeden Tag aufs Neue.‘ Rabbi Shimon Ben Levi sagte: ‚Der Trieb des Menschen überwältigt ihn jeden Tag und versucht, ihn zu töten. Ohne die Hilfe des Schöpfers würde er ihn nicht überwinden, wie gesagt wurde: ‚Gott wird ihn nicht in seiner Hand lassen.'“ Sie sagten auch (Shabbat 104): „Derjenige, der kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen.“ Weiterlesen

1988/32 Was sind die beiden Handlungen während eines Abstiegs?

korrigiert, EY, 15.08.2023

Unsere Weisen schrieben in Chulin (S. 7b): „Rabbi Hanina sagte: ‚Ein Mensch wird unten keinen Finger heben, es sei denn, er wird von Oben gerufen’, so wie gesagt wurde (Psalm 37): ‚Der Schöpfer legt die Schritte des Menschen fest’, und wie kann der Mensch seinen Weg verstehen?'“ 

Es ist notwendig herauszufinden, worauf unsere Weisen bezüglich der spirituellen Arbeit hingewiesen haben, damit wir verstehen, dass „ein Mensch unten keinen Finger heben wird, es sei denn, er wird von Oben gerufen“. Weiterlesen

1987/6 Die Wichtigkeit des Glaubens, der immer präsent ist

korrigiert, EY, 12.8.2023

Der Sohar fragt (WaJeze, Punkt 75): „Rabbi Yehuda sagte: Da der Schöpfer ihm versprochen hat: ‚Siehe, Ich bin mit dir und werde dich behüten, wohin du auch gehst‘, warum glaubte er es nicht, sondern sagte: ‚Wenn Gott mit mir ist‘? Und er antwortet: Jakob sprach: ‚Ich hatte einen Traum. Und was Träume betrifft, so sind manche wahr und manche nicht. Wenn er sich erfüllt, werde ich wissen, dass der Traum wahr war.‘ Deshalb sagte er: ‚Wenn Gott mit mir ist, wie in meinem Traum, dann wird der Herr ein Gott für mich sein.'“ Weiterlesen

1985/26 Zeige mir Deine Herrlichkeit

„Und er sprach: ‚Zeige mir deine Herrlichkeit … Dann will ich meine Hand wegnehmen, und ihr sollt meinen Rücken (Achoraj) sehen, aber mein Antlitz (Panaj) wird nicht zu sehen sein'“ (2. Moses, 33). Wir sollten verstehen, was Moses‘ Frage uns andeutet und die Antwort des Schöpfers im Hinblick auf unsere Arbeit.

Wenn ein Mensch mit der Arbeit des Schöpfers beginnt, sehnt er sich danach, die Herrlichkeit des Schöpfers zu sehen. Das heißt, wenn der Schöpfer für ihn leuchtet, wenn er Geschmack an Tora und Mizwot [Geboten] hat und sich nach spiritueller Arbeit sehnt, kann er sich mit der Heiligen Arbeit beschäftigen. Zu diesem Zeitpunkt weiß er, dass er auf dem Weg des Schöpfers wandelt und spürt, dass er über den gewöhnlichen Menschen steht, dass die ganze Öffentlichkeit weltlich ist und nur er weiß und versteht, was Spiritualität ist. Weiterlesen

1989/15 Was bedeutet „Die Gerechten werden durch die Frevler erkannt“ in der Arbeit?

korrigiert, EY, 19.8.2023

Im Heiligen Sohar (Shemot [Exodus], Punkt 370) steht geschrieben: „‚Mein Geliebter ist mein und ich bin sein, Er weidet unter den Rosen.‘ So wie die Rosen Dornen tragen, so führt der Schöpfer seine Welt mit Gerechten und Frevlern. So wie die Rosen ohne die Dornen nicht bestehen würden, wären die Gerechten ohne die Frevler nicht zu unterscheiden.“

Das bedeutet, dass wir die Frevler brauchen, damit die Gerechten erkannt werden. Die Frage ist: Wer braucht dieses Unterscheidungsvermögen? In Bezug auf den Schöpfer kann man das nicht sagen, denn Er kennt alle Geheimnisse. In Bezug auf die Welt steht geschrieben: „Wandle demütig mit dem Ewigen, deinem Gott“, was bedeutet, dass der Mensch sein Handeln vor den Menschen verbergen soll. Es bezieht sich also auf den Menschen selbst. Weiterlesen

1991/23 Was bedeutet die Reinigung der Asche einer Kuh in der Arbeit?

korrigiert, EY, 23.08.2023

RASHI legt den Vers „Das ist die Satzung des Gesetzes“ folgendermaßen aus: „Weil Satan und die Völker der Welt Israel verspotten, um zu sagen: ‚Was ist diese Mizwa [Gebot/gute Tat] und was ist ihr Grund?‘ steht geschrieben: ‚Es ist ein Gesetz, ein Erlass vor Mir; du darfst nicht daran zweifeln.‘ ‚Und lass sie für dich nehmen‘: Es wird immer nach dir benannt sein. ‚Eine rote Kuh‘: Das kann man mit dem Sohn einer Magd vergleichen, der den Palast des Königs beschmutzt hat. Sie sagten: ‘Lass seine Mutter kommen und den Kot wegmachen.’ Genauso soll die Kuh kommen und für das Kalb büßen.“ Weiterlesen

1987/16 Der Unterschied zwischen der Arbeit der Allgemeinheit und der Arbeit des Einzelnen

korrigiert, EY, 22.08.2023

Im Heiligen Sohar (Emor, Artikel 58) steht geschrieben: „Komm und sieh: Sobald ein Mensch geboren wird, wird solange keine Kraft von oben über ihn eingesetzt, bis er beschnitten ist. Sobald er beschnitten ist, erwacht die Seele in ihm, das heißt das Licht von Nefesh von oben. Wenn er mit dem Vorhaben, sich mit Tora zu beschäftigen, belohnt wird, ist er ein vollkommener Mensch – vollkommen in allem, denn er ist mit dem Licht von Chaja belohnt worden. Aber wenn ein Tier geboren wird, wird es die Kraft, die es am Ende hat, schon bei seiner Geburt haben. Deshalb steht geschrieben: ‚Wenn ein Ochse oder ein Schaf oder eine Ziege geboren wird.'“ Weiterlesen

1989/8 Was bedeutet „Sobald das Gute zunimmt, nimmt auch das Böse zu“ in der Arbeit?

korrigiert, EY, 24.08.2023

Im 1. Buch Mose (Vers 25,22) heißt es: „Und die Söhne stießen [vom hebräischen Wortstamm “laufen”] in ihrem Mutterleib, und sie sprach: ‚Wenn das so ist, warum ich?‘ Und sie ging hin, den Ewigen zu fragen.“ RASHI bringt die Worte unserer Weisen: „Das Wort ‘liefen’, als sie an den Türen der Tora von Shem und Ever vorbeikam: Jakob lief und drängte, um herauszukommen. Als sie an den Türen des Götzendienstes vorbeiging, drängte Esau, um herauszukommen. Eine andere Interpretation: Sie stritten miteinander und zankten sich um das Erbe der beiden Welten.“ Weiterlesen

1991/17 Was bedeutet „Denn ich habe sein Herz verhärtet“ in der Arbeit?

Rabash, Artikel 1991/17, letzte Korrektur, EY, 11.04.2024

Wir sollten uns beim Vers „denn ich habe sein Herz verhärtet“ fragen, warum der Schöpfer das Herz des Pharaos nicht gleich zu Beginn verhärtet hat, sondern erst, nachdem der Pharao es zugab und sagte: „Der Ewige ist der Gerechte, und ich und mein Volk sind die Frevler“. Danach heißt es in dem Vers „denn ich habe sein Herz verhärtet“. Außerdem fragen sich alle, die diesen Vers auslegen: Warum hat der Schöpfer dem Pharao die Wahl genommen? Weiterlesen

1988/28 Was bedeutet es, dass seine Führung verhüllt und enthüllt ist?

Rabash, Artikel 1988/28, korrigiert, EY, 21.08.2023

Im Midrash Rabba, Ruth (Kapitel 2:11) wird gefragt: „In einem Vers heißt es: ‚Denn der Ewige lässt sein Volk nicht im Stich und verlässt sein Erbe nicht‘, und in einem anderen Vers heißt es: ‚Denn der Ewige lässt sein Volk nicht im Stich, um Seines großen Namens willen.‘ Rabbi Shmuel Bar Nachmani sagte: ‘Manchmal tut er es um seines Volkes und seines Erbes willen, und manchmal um seines großen Namens willen.’ Rabbi Ibi sagte: ‘Wenn Israel würdig ist – um Seines Volkes und Seines Erbes willen. Wenn Israel nicht würdig ist – um Seines großen Namens willen.’ Und unsere Weisen sagten: ‚Im Land Israel, um Seines Volkes und Seines Erbes willen. Im Ausland, um Seines großen Namens willen, wie gesagt wurde: ‚Um Meinetwillen, um Meinetwillen will ich tun.'“ Weiterlesen

Zusammenfassung von Rabashs Artikel „Was ist der Unterschied zwischen Gesetz und Gericht in der Arbeit?“

Zum Original: 1988/26 Was ist der Unterschied zwischen Gesetz und Gericht in der Arbeit?

Rabash erörtert in diesem Artikel die Tiefe der Tora, die als „Gericht“ bezeichnet wird und im menschlichen Verstand erlangt werden muss. Sie ist auch als „die Namen des Schöpfers“ bekannt. Dieses Verständnis ist jedoch vorerst nur „Israel“ zugänglich, einem Zustand, der den „Glauben über dem Verstand“ repräsentiert und erreicht werden muss, bevor man die Tora wirklich verstehen kann. Weiterlesen

1988/26 Was ist der Unterschied zwischen Gesetz und Gericht in der Arbeit?

Korrigiert, EY, 5.9.2023

Es ist bekannt, dass „Gesetz“ ohne Verstand – also über dem Verstand –, bedeutet. Das heißt, es gibt keinen vernünftigen Weg, um zu beantworten, warum dies so gemacht wurde oder warum es so gemacht werden sollte, wie es die Tora von uns verlangt.

Unsere Weisen sagten zum Beispiel (Minchot 29b): „Rabbi Yehuda sagte: ‚Rav sagte: ‚Als Moses in den Himmel kam, fand er den Schöpfer sitzend und Kronen an die Buchstaben bindend. Er sagte zu Ihm: ‚Herr der Welt, wer hält Dich zurück?‘ (RASHI interpretiert, dass ‚Kronen‘ wie die Markierungen im Buch der Tora sind. ‚Wer hält dich zurück?‘ bezieht sich auf das, was du geschrieben hast, dass du sie mit Markierungen (Tagim) versehen musst).

Er sagte ihm: „In ein paar Generationen wird es einen Menschen geben, der Akiva Ben Yosef heißt. Er wird unzählige Gesetze über jeden einzelnen Punkt auslegen.‘ Er sagte zu Ihm: „Herr der Welt, Du hast einen solchen Menschen, aber Du gibst die Tora durch mich?“ Er antwortete: „Sei still! Das war mein Gedanke.‘ Er sagte zu ihm: „Herr der Welt, du hast mir seine Tora gezeigt, zeige mir seine Belohnung. Er sah, dass sein Fleisch in einem Schlachthaus gewogen wurde (RASHI interpretiert, dass dies der Ort ist, an dem Metzger Fleisch wiegen, wie in Berachot, S. 61, gesagt wird, dass sein Fleisch mit eisernen Kämmen gekämmt wurde). Er sagte zu Ihm: „Herr der Welt, ist das die Tora, und ist das ihre Belohnung? Er antwortete: „Schweig! Das war mein Gedanke.““ Weiterlesen

Die Tora – ein Rettungsseil

Tatsächlich stellt jedoch die ganze Tora (wie die offene so auch die verhüllte) die Gedanken des Schöpfers dar, ohne jeglichen Unterschied. Das gleicht einem Menschen, der im Fluss ertrinkt. Sein Freund wirft ihm ein Seil zu, um ihn zu retten. Wenn der Ertrinkende das Seil an dem ihm näheren Ende fängt, dann wird sein Freund ihn retten und aus dem Fluss ziehen können.

So gleicht auch die Tora, die ganz aus den Gedanken des Schöpfers besteht, einem Seil, welches der Schöpfer den Menschen zuwarf, um sie zu erretten und aus den Klipot herauszuziehen. Und das Ende des Seils ist jedem nahe, was die offene Tora meint, die keinerlei Absicht und Gedanken bedarf. Mehr als das: Sogar wenn im Streben zur Korrektur bei ihm ein verderblicher Gedanke entsteht, wird das auch vom Schöpfer angenommen, wie es geschrieben steht: „Immer soll der Mensch die Tora studieren und Gebote erfüllen, sogar für sich, weil man von der Absicht für sich zur Absicht für den Schöpfer gelangt.“

Daher ist die Methodik der Kabbala jenes Ende des Seils, und es gibt in der Welt keinen Menschen, der es nicht festhalten könnte. Und wenn er gut festhält, das heißt, dessen gewürdigt wird, Handlungen für den Schöpfer und nicht für sich auszuführen, erreicht er die Ähnlichkeit mit den Eigenschaften des Schöpfers, was der Sinn des zuvor Gesagten ist: „und mit Ihm zu verschmelzen“.

Und dann wird dem Menschen die Erkenntnis aller Gedanken des Schöpfers zuteil, die als Geheimnisse und „Geschmäcker“ der Tora bezeichnet werden und den übrig gebliebenen Teil des Seils darstellen. Dessen wird er allerdings nicht gewürdigt, bis er, wie oben gesagt, die volle Verschmelzung erreicht.

Und dass wir die Gedanken des Schöpfers, das heißt Geheimnisse und „Geschmäcker“ der Tora, mit einem Seil vergleichen, rührt daher, dass in der Angleichung an die Eigenschaften des Schöpfers eine Vielzahl an Stufen existiert. Daher gibt es eine Vielzahl an Stufen in dem Teil des Seils, welches in Ihm enthalten ist, das heißt in der Erkenntnis der Geheimnisse der Tora.

Aus dem Artikel zum Abschluss des Buches Sohar