1987/02 Die Wichtigkeit der Erkenntnis des Bösen

So steht im Heiligen Sohar geschrieben, BeReshit Bet (Ziffern 218-219 im Sulam [Leiter]-Kommentar): „‚Das Wasser unter dem Himmel soll sich an einem Platz versammeln, und das trockene Land soll zu sehen sein.‘ ‚Lass das Wasser … sich sammeln‘ ist die Tora, die ‚Wasser‘ genannt wird. ‘An einem Platz’ bedeutet Israel. Es steht ebenso geschrieben: „Das Wasser … sammle sich an einem Platz“, wobei Wasser Tora bedeutet und „ein Platz“ Israel, die Empfänger der Tora. Umgekehrt wollten die Völker der Welt die Tora nicht empfangen, deshalb blieb das Land wüst und trocken. Die Tora ist der Platz der Welt, und in ihr existiert sie. Die Völker der Welt, die sie nicht empfingen, blieben wüst und trocken.“ Weiterlesen

1986/30 Die Klipa, die der Frucht vorausgeht 

Im Tora-Abschnitt Balak schreibt der Heilige Sohar (Punkt 15): „Wenn du sprichst, dass es der Wunsch des Schöpfers war, dass Israel das Erstgeburtsrecht gegeben wird, dann ist das nicht angemessen. Bo u’reh – komm und sieh: Esau war eine Klipa [Hülle/Schale] und Sitra Achra [aramäisch: andere Seite]. Es ist bekannt, dass die Klipa dem Kern vorausgeht, deshalb ist sie zuerst entstanden. Sobald die Klipa entstanden ist und entfernt wurde, kam der Kern zum Vorschein. Die erste Vorhaut, also Esau, ist außen. Daher ist er zuerst entstanden. Der Bund, der am wertvollsten ist, also Jakob, offenbarte sich als nächstes. Deshalb hat Esaus frühe Entstehung nichts mit seinem Erstgeburtsrecht zu tun, denn er ist eine Klipa und eine Vorhaut, die im Vergleich zum Kern und zum Bund vollkommen wertlos ist. Er ist einzig und allein aus dem Grund zuerst entstanden, weil die Klipa der Frucht vorausgeht.“ Weiterlesen

1986/25 Das Maß des Praktizierens der Mizwot [Gebote]

Uns wurden 613 Mizwot [Gebote] gegeben, die wir praktisch ausführen sollen. Und auch wenn man ohne Absicht eine Mizwa [Einzahl für Gebote] ausführt, die uns der Schöpfer geboten hat, und wenn wir uns damit begnügen, eine Mizwa ohne uns auszurichten zu erfüllen, und diese nur auf einfache Weise ausführen, dann haben wir damit bereits unsere Pflicht erfüllt.

Wir sollten jedoch alle Mizwot gemäß den Bedingungen jeder Mizwa einhalten. Zum Beispiel kann ein Mensch das Gebot der Zizit [geknotete Fäden an einem Gebetsschal] befolgen, denn es steht geschrieben: „Sie sollen sich Schaufäden an den Ecken ihrer Kleider machen.“ Es gibt jedoch Unterschiede in Bezug auf das Material, aus dem der Tallit [Gebetsschal, der während des jüdischen Morgengottesdienstes getragen wird und an dessen Rändern sich jeweils ein Zizit befindet] hergestellt wird, sowie in Bezug auf die Länge und Breite des Tallits. Auch bei den Zizit selbst gibt es Unterschiede – wie das Material, aus dem sie gemacht sind (Wolle, Flachs oder andere Materialien), die Anzahl der Fransen, die Länge und so weiter. Weiterlesen

Rabash, Artikel 33

Was ist „Die Erde war in Ehrfurcht und stand still“ in der Arbeit?

Unsere Weisen schrieben im Talmud-Traktat Shabbat (S. 88a): „Rabbi Chiskia sagte: ‚Warum steht geschrieben: ‚Vom Himmel ertönte Dein Urteil, die Erde war in Ehrfurcht und stand still‘? Wenn sie in Ehrfurcht war, warum war sie dann still? Wenn sie still stand, warum war sie in Ehrfurcht? Weiterlesen

Rabash, Artikel 29

Was beeutet es, dass ein Hohepriester eine Jungfrau zur Frau nehmen soll, in der Arbeit?

Der Heilige Sohar sagt (Emor, Punkt 38): „Es ist ein Gebot [Mizwa] für den Hohenpriester, eine Jungfrau zu heiraten. Das ist die Bedeutung dessen, was geschrieben steht: ‚Eine Witwe oder eine Geschiedene oder eine entweihte Frau oder eine Hure, die soll er nicht nehmen, sondern eine Jungfrau aus seinem Volk soll er zur Frau nehmen.‘ Weiterlesen

Rabash, Notiz 97

Die Tora muss mit beiden Händen empfangen werden

Es wird gesagt, dass wir die Tora mit beiden Händen empfangen müssen. Der Vers sagt: „Langes Leben zu ihrer Rechten und Reichtum und Ehre zu ihrer Linken.“

“Langes Leben” bedeutet, dass der Mensch die Arbeit für den Schöpfer nicht unterbrechen darf, sondern immer in Dwekut [Anhaftung] mit dem Schöpfer sein soll. Der Grund, warum die Rechte Chessed [Barmherzigkeit] genannt wird, ist die Annullierung der Existenz – sie will einzig und allein dem Schöpfer Zufriedenheit bringen. Weiterlesen

Rabash, Notiz 82

Ein Pferd zum Reiten

Die Väter sind die Merkawa [Streitwagen], so wie es geschrieben steht: „Und der Ewige erhob sich über Abraham.“ Das Pferd denkt, dass sein Herr ihm all seinen Bedarf gibt, weil er es liebt, wie seine Kinder. Warum also sind die Kinder zu Hause, während das Pferd im Stall ist? Weiterlesen

Rabash, Artikel 63

Ihr steht heute alle zusammen – 1

„Ihr steht heute alle zusammen.“ Das bedeutet, dass Er sie versammelte… um sie in den Bund aufzunehmen (RASHI). „Ihr alle“ bedeutet, dass alle in die gegenseitige Bürgschaft eingetreten sind (Or HaChaim). Weiterlesen

Rabash, Notiz 142

Das Leid der Shechina [Göttliche Gegenwart] – 1

Das Leid der Shechina: Es wird mit einem König verglichen, der einen Turm besitzt, der mit allem Guten gefüllt ist, aber keine Gäste hat. Weiterlesen

Rabash, Notiz 132

Höherer und Unterer

Gefäße des Empfängers und Gefäße des Gebenden. Der Höhere ist der Gebende und der Untere ist der Empfänger. Der Massach des Unteren, der in seinen Augen ist und „Verschluss der Augen (Stimat Ejnaim) genannt wird, lässt ihn sehen, dass auch der Höhere nicht mehr als Galgalta we Ejnaim hat. Es stellt sich heraus, dass der Massach  des Unteren den Höheren verdeckt. Weiterlesen

Rabash, Notiz 111

Es gibt nichts Neues unter der Sonne

„Es gibt nichts Neues unter der Sonne.“ „Neuheit“ bedeutet etwas Neues, das es bisher nicht gegeben hat. „Unter der Sonne“ wird nicht als Neuheit bezeichnet, denn dies ist die Natur des Menschen, die darauf abzielt, für den eigenen Nutzen zu arbeiten. Über der Sonne, was über dem Verstand ist, ist eine Neuheit, da es gegen die Natur ist.

Rabash, Artikel 34

TaNTA [Taamim, Nekudot, Tagin, Otiot]


Taamim [Geschmäcker] bedeutet, dass ein Mensch, der einen guten Geschmack im Leben haben will, auf seinen Punkt im Herzen achten sollte.

Jeder Mensch hat einen Punkt im Herzen, nur leuchtet er nicht. Vielmehr ist er wie ein schwarzer Punkt. Der Punkt im Herzen ist ein Unterscheidungsmerkmal der Nefesh [Seele] der Kedusha [Heiligkeit], deren Natur ein Gefäß des Gebens ist. Weiterlesen

Rabash, Artikel 261

Höre, mein Sohn, die Moral deines Vaters – 1

Höre, mein Sohn, die Moral deines Vaters und verlasse nicht die Lehre deiner Mutter.“

Mussar [Moral, Ethik] kommt aus dem Vers: „Sollte man seinen Sohn leiden lassen“, was so viel bedeutet wie „Jesurim“ [Leiden/Belastungen]. Es gibt potenzielles Leid und es gibt tatsächliches Leid. Wenn jemandem klargemacht wird, dass es verboten ist, etwas zu tun, und er dem Befehl nicht gehorcht, wird er bestraft, z. B. indem er für die Übertretung ausgepeitscht wird. Weiterlesen

Rabash, Brief 61

9. Siwan 5707 (11. Juni 1962), aus Antwerpen

An meinen lieben Freund,

ich habe mich verspätet, dir auf die Briefe zu antworten, die ich von den Freunden erhalten habe, weil die Post unregelmäßig arbeitet und ich von Ort zu Ort ziehe. Deshalb erreichen mich diese Briefe erst, wenn ich bereits an einem anderen Ort, also in einem anderen Land, bin. Dein Brief erreichte mich erst vergangene Woche, und da dies vor dem Schawuot-Fest war, hatte ich keine Gelegenheit, dir zu antworten. Vergangene Woche erhielt ich auch einen Brief von… und antwortete ihm kurz.

In Bezug auf deine Bitte, die Aussage zu erklären: „Jeder, dessen Wissen (Da’at) seiner Weisheit (Chochma) entspricht – das ist ein gutes Zeichen für ihn“ und so weiter. Weiterlesen

Rabash, Notiz 108

Der Mensch bestimmt

Der Mensch bestimmt die Form, d. h. ob sie gut oder schlecht ist. Wenn also die Leiden kommen, um ihn zu läutern, wird dies als gut betrachtet. Wenn er das jedoch nicht so sagt, empfindet er sie tatsächlich als Leiden.

Rabash, Artikel 795

Höre, mein Sohn, die Moral deines Vaters – 2

„Pinchas, Sohn des Elasar“, usw., „Rabbi Elasar fing an und sagte: “Höre, mein Sohn, ‘die Moral deines Vaters’ ist der Schöpfer. ‚Und verlasse nicht die Lehre deiner Mutter‘, das ist die Versammlung Israels.“ Die Versammlung Israels ist die Shechina [Göttliche Gegenwart], die die Gesamtheit der Seele Israels ist und so als „Glaube“ gilt. Sie wird „Tora“ genannt, und wir müssen die Eigenschaft der Tora in den Glauben einschließen, und wir müssen die Moral in die Tora einschließen. Weiterlesen

Rabash, Brief 63

Juli 1962, Gateshead, England

An…

Ich habe deinen Brief vom 23. Juli empfangen, so wie auch einen Brief von… vom 20. Juli. Und da ich diese Woche nach England gekommen bin, werde ich beginnen, jeden einzelnen Brief zu beantworten.

Und bezüglich der Versammlung der Burschen am heiligen Sabbatabend, so ist sie sehr notwendig, und ich weiß nicht, warum sich die jungen Männer nicht ohne die [ledigen] Burschen versammeln können. Weiterlesen

Rabash, Notiz 096

Leid geht der Barmherzigkeit voraus

„Wenn man die Tora der Mizwa [Gebot] voranstellt, oder die Weisheit der Ehrfurcht… so wird auch die Erlösung sein. Wenn sie es verdient haben, werden sie in Barmherzigkeit hinausgehen… und wenn man die Barmherzigkeit nicht voranstellt, werden sie in Leid  hinausgehen; und es ist gut, dass er das Leid und das Gericht (Din) voranstellt, um die Barmherzigkeit auszudehnen… Entsprechend dem Leid ist die Belohnung“ ( Sohar, Ki Tezte, Punkt 52). Weiterlesen

Rabash, Notiz 010

Denn, wen der Ewige liebt, den weist er zurecht

„Denn, wen der Ewige liebt, den weist er zurecht.“ Das heißt, der Schöpfer sendet dem, den Er liebt, Leiden, was bedeutet, dass er Leid empfindet, weil er nicht auf den Weg des Schöpfers geht. Weiterlesen

Rabash, Brief Nr. 32 

April 1957

An die Freunde, mögen sie ewig leben,

Es ist schon eine Weile her, dass ich Briefe von euch empfangen habe. Obwohl ich die Ausreden schon seit einiger Zeit kenne, ist euch auch klar, dass das größte Problem darin besteht, dass ihr Ausreden habt. Möge der Schöpfer uns helfen.

Da das Pessachfest näher rückt, wollen wir ein wenig über das Blut des Pessach-Opfers und das Blut der Beschneidung sprechen. Die Bedeutung von Blut (dam) ist Stille (demama), wie in „Und Aharon schwieg“ (Levitikus 10:3) und „Schweige dem Ewigen“ (Psalm 37:7). Was bedeutet, dass man keine Fragen stellt, obwohl man Fragen hat, und das genügt dem Verständigen. Weiterlesen