Vor kurzem schaute ich eine Doku-Serie über das menschliche Verhalten. In einer Folge zeigten sie einer Gruppe von Menschen Bilder von Pannen, Unfällen und wirklich schrecklichen Ereignissen. Dieses Video war untermalt mit lustiger Musik und Lachern. Fast alle Probanden kugelten sich vor Lachen. Sie hatten soviel Spaß und steckten sich gegenseitig damit an.
Gleichzeitig wurde dasselbe Video einer zweiten Gruppe vorgeführt, doch ohne Ton; nur Bilder. Die Menschen erschraken, zeigten Mitgefühl und weinten, als würden sie den Schmerz selbst spüren.
Ich war einfach fasziniert.
Es ist also möglich, dass wir das Leid anderer fühlen können, wenn wir nur hinsehen. Auf der anderen Seite reagieren wir, wie wir indoktriniert sind. Wenn etwas Schlimmes lustig dargestellt wird und lustig sein soll, finden wir es auch lustig. Und wenn es alle tun, tun wir es auch.
Klar denken wir, dass wir selbst entscheiden, was wir tun, was wir gut finden und was nicht. Aber ist es wirklich so?
Ich denke, dass wir die ganze Zeit in Interaktion miteinander stehen. Du wirkst auf mich und ich auf dich; genauso auch mit der Natur. Wie wir auf die Natur wirken, so wirkt sie auf uns. Das alles ist ein einziger Kreislauf.
Da die “gesamte Natur” für uns etwas abstrakt ist, können wir diese Wechselwirkung nur zwischen uns lernen. Hier können wir uns beteiligen, mitfühlen und erkennen wo und wie wir von anderen abhängig sind und welchen Platz wir selbst einnehmen. Und erst wenn wir uns gegenseitig achten können, können wir die Natur achten.
Das wäre eine wichtige Errungenschaft, denn die Natur ist es, die uns das Leben schenkt.