Shamati 25. Dinge, die aus dem Herzen kommen

Ich hörte am 5. Aw 5704 (25. Juli 1944), während eines Festmahls zur Vollendung eines Abschnitts des Sohars

Es heißt: „Dinge, die aus dem Herzen kommen, dringen ins Herz ein.“ Warum sehen wir also, dass ein Mensch, obwohl die Dinge bereits in sein Herz eingedrungen sind, dennoch von seiner Stufe fällt?

Der Grund ist: Wenn ein Mensch Worte der Tora von seinem Lehrer hört, stimmt er sofort dessen Meinung zu und nimmt auf sich, diese Worte mit Herz und Seele zu erfüllen. Doch wenn er danach in die Welt hinausgeht, sieht er, begehrt, und wird von den vielen in der Welt umherschweifenden Verlangen erfasst. Dann werden sein Wille, sein Herz, sein Verstand und seine Absicht von der Mehrheit überwältigt.

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Shamati 24. Aus der Hand der Frevler errettet Er sie

Ich hörte am 25. Juli 1944, bei der Beendigung des Sohar

Über den Vers: „Die ihr den Schöpfer liebet, hasset das Böse. Er hütet die Seelen seiner Frommen, aus der Hand der Frevler errettet Er sie.“ Er [Baal HaSulam] fragt: Worin besteht die Verbindung zwischen „Hasset das Böse“ und „Er errettet sie aus der Hand der Frevler?“

Um das zu verstehen, müssen wir zuerst die Worte unserer Weisen voranstellen: „Die Welt wurde nur für entweder vollkommene Gerechte oder für vollkommene Sünder erschaffen.“ Er fragt: Lohnt es sich, die Welt für vollkommene Sünder zu erschaffen, nicht aber für unvollkommene Gerechte? Weiterlesen

Shamati 86. Und sie bauten armselige Städte

Ich hörte von meinem Vater am 31. Januar 1941

Es steht geschrieben[1]: „Und sie bauten armselige Städte für den Pharao[2]: Pitom und Ramses.“ Und es stellt sich die Frage: Pitom und Ramses bedeutet doch, dass es schöne Städte waren. Und „armselige Städte“ bedeutet doch, dass sie Städte von Armut und Elend waren, worauf auch das Wort „Gefahr“ (Sakana) hinweist (auf Hebräisch haben die Worte „armselig“ (misken) und „Gefahr“ (Sakana) die gleiche Wurzel). Hier muss man verstehen, was unser Vater Abraham erfragte. „Und er sagte: ‚Woran werde ich wissen, dass ich es erben werde?‘“[3]  Und was antwortete ihm der Schöpfer? Es steht geschrieben: „Und Er sagte zu Abraham: ‚Das sollst du wissen, dass ein Fremdling wird sein dein Samen in einem Lande, das nicht das ihre ist und ihnen dienen wird; und sie werden sie  knechten und plagen vierhundert Jahre lang.‘“

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Shamati 23. Die ihr den Schöpfer liebet, hasset das Böse

Ich hörte am 2. Juni 1931

„Die ihr den Schöpfer liebet, hasset das Böse. Der Schöpfer bewahrt die Seelen Seiner Frommen, aus der Hand der Bösewichte errettet Er sie.“

Für den Menschen reicht es nicht, den Schöpfer zu lieben und die Verschmelzung mit Ihm zu wollen, sondern er muss auch das Böse hassen. Der Hass drückt sich darin aus, dass er den Willen zu empfangen hasst, der als das Böse bezeichnet wird. Der Mensch sieht, dass er kein Mittel besitzt, das Böse loszuwerden, und gleichzeitig will er sich mit dieser Situation nicht zufriedengeben. Er fühlt die Verluste, die das Böse ihm einbringt, und sieht auch die Wahrheit, dass der Mensch allein nicht in der Lage ist, das Böse zu annullieren, weil es eine natürliche Kraft vonseiten des Schöpfers ist, welcher den Willen zu empfangen im Menschen einprägte. Weiterlesen

Shamati 22. Tora liShma – Für Ihren Namen

Ich hörte am 6. Februar 1941

[Die Beschäftigung mit der] Tora wird hauptsächlich dann liShma genannt, wenn der Mensch in vollkommener Klarheit im Verstand und ohne jeglichen Zweifel an der Wahrheit erkennt, dass es „ein Urteil und einen Richter gibt“.

„Es gibt ein Urteil“ bedeutet, dass wir die Wirklichkeit so sehen, wie sie vor unseren Augen erscheint. Das heißt, wir sehen, dass wir, wenn wir in der Eigenschaft des Glaubens und des Gebens arbeiten, Tag für Tag wachsen und aufsteigen, denn jedes Mal sehen wir eine Veränderung zum Besseren. Weiterlesen

Shamati 21. Wenn der Mensch fühlt, dass er sich in einem spirituellen Aufstieg befindet

Ich hörte am 9. November 1944

Wenn man sich in einem Zustand des Aufstiegs fühlt, in gehobener Stimmung ist und fühlt, dass man nach nichts anderem als nach Spiritualität strebt, dann ist es gut, sich in die Geheimnisse der Tora zu vertiefen, um ihre Innerlichkeit zu erfassen.

Und selbst wenn man sieht, dass man trotz der Bemühungen nichts davon versteht, lohnt es sich dennoch, sich in die Geheimnisse der Tora zu vertiefen, auch wenn man hundertmal zur gleichen Sache zurückkehrt.

Wenn man nichts verstanden hat, sollte man nicht verzweifeln und sagen, dass dies keinen Zweck hat. Weiterlesen

Shamati 20. Das Thema LiShma

Ich hörte im Jahr 1945

Die Angelegenheit von Lishma. Damit ein Mensch würdig wird, liShma [d.h. zu handeln ausschließlich in der Absicht zu geben, um des Schöpfers willen, ohne Eigennutz] zu erreichen, bedarf es einer Erweckung von Oben, denn dies ist ein Leuchten von Oben und lässt sich mit dem menschlichen Verstand nicht begreifen – nur wer es kostet, erkennt es. Darüber steht geschrieben: „Kostet und seht, wie gut der Ewige ist.“ Weiterlesen

Shamati 85. Was ist „die Frucht des prächtigen Baumes“ in der spirituellen Arbeit?

Ich hörte zu Sukkot am 27. September 1942

Es steht geschrieben: „Und ihr sollt euch am ersten Tage eine Frucht nehmen vom prächtigen Baum, Palmenzweige und einen Zweig vom Baume der Väter und Bachweiden.“[1]

Und hier muss man den Ausdruck „Frucht des prächtigen Baumes“ deuten: „Baum“ bedeutet „ein Gerechter“, genannt Baum des Feldes. „Früchte“ sind die Nachkommen des Baumes, also die Nachkommen der Gerechten, welche die guten Taten sind. Diese müssen „die Pracht seines Baumes“ sein. „Von Jahr zu Jahr“, also das ganze Jahr über, und das sind „sechs Monate mit Balsam und Myrrhe und sechs Monate mit guter Spezerei“[2], und für den Verstehenden reicht das Gesagte aus. Die Sünder dagegen sind wie Spreu, die der Wind verstreut“[3].

Und Palmenzweige (Kapot Tmarim), also zwei Zweige, meint im verborgenen Sinne die zwei Hej (hebräischer Buchstabe im Namen des Schöpfers), das erste Hej und das letzte Hej, durch welche man würdig wird einer „Schale von zehn Goldschekel voll Räucherwerks“.[4]

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Shamati 84. Was bedeutet „Er vertrieb den Menschen aus dem Garten Eden, damit er nicht vom Baum des Lebens nehmen würde“?

Ich hörte am 19. März 1944

 

Es steht geschrieben: „… und Er sprach zu ihm: ‚Wo bist du?‘ Und er sprach: ‚Ich hörte Deine Stimme …und fürchtete mich, denn ich bin nackt, und ich verbarg mich.‘ … Und er sprach: ‚…dass er nicht ausstrecke seine Hand und auch von dem Baum des Lebens nehme …‘ Und Er vertrieb den Menschen aus dem Garten Eden …“

Und man muss verstehen, was das für eine Furcht ist, die Adam, der seine Nacktheit erkannte, überfiel, und zwar so sehr, dass sie ihn dazu brachte, sich zu verstecken. Und die Sache liegt so, dass bevor Adam vom Baum der Erkenntnis aß, er sich von Bina ernährte, welche die Welt der Freiheit ist. Und dann, als er vom Baum der Erkenntnis aß, sah er, dass er nackt war, das heißt, er fürchtete sich, er könnte das Licht der Tora nehmen und es in der Form von „die Viehhirten von Lot“ verwenden.

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Shamati 83. Das rechte Waw und das linke Waw

Ich hörte am 24. Februar, 1943

Es gibt die Unterscheidung von Se („dies“ in männlicher Form) und die Unterscheidung von Sot („diese“ in weiblicher Form). Moses wird als Se betrachtet, welcher der Trauzeuge des Königs ist. Der Rest der Propheten wird als Sot oder Koh (die Buchstaben Chaf und Hej) betrachtet, welche die Bedeutung von Jadecha (Deine Hand) ist, ein linkes Waw. Es gibt auch die Unterscheidung des rechten Waw.

Und dies ist die Bedeutung von „die sich versammelnden Sajinim“, welche zwei Wawim versammeln. Dies ist die Bedeutung von „und einer, der sie beinhaltet“, dies ist die dreizehn, welche als eine vollständige Stufe erachtet wird.

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Shamati 82. Das Gebet, das man immer beten muss

Was ich unter vier Augen zum Wochenabschnitt Wajera im November 1952 hörte

Glaube wird Malchut genannt, welche sich im Verstand (Mocha) und im Herzen (Liba) ausbreitet, das heißt im Geben und im Glauben. Und die dem Glauben entgegengesetzte Unterscheidung wird Orla (Vorhaut) genannt, die das Wissen ist. Die Orla wird geschätzt, wohingegen der Glauben, der auch „die Heilige Shechina“ genannt wird, in der Asche liegt. Das heißt, diese Arbeit scheint erbärmlich zu sein und alle fliehen davor, um nicht auf diesem Weg zu gehen. Jedoch wird nur dieser Weg als Weg der Gerechten und der Kedusha (Heiligkeit) bezeichnet.
Der Schöpfer will aber, dass seine heiligen Namen eben nur auf diese Art und Weise enthüllt werden, damit man die Höheren Lichter mit Sicherheit nicht verderben wird, weil das Geben und die Anhaftung die ganze Grundlage sind. Und die Klipot (Schalen) sind nicht in der Lage hiervon zu saugen, da sie ausschließlich von Empfangen und Wissen saugen.
Dort jedoch, wo die Orla herrscht, kann die Heilige Shechina nicht die Höheren Lichter in sich empfangen, damit diese Lichter nicht in die Klipot herabfallen. Deswegen gibt es das  Leid der Shechina, das heißt die Höheren Lichter werden am Eindringen in sie gehindert, um an die Seelen weitergegeben zu werden.
Und das hängt nur von den Unteren ab, denn der Höhere kann nur das Höhere Licht geben. Jedoch die Kraft des Massach (Schirm), das heißt, damit der Untere nichts für seine Empfangsgefäße will, hängt nur von der Arbeit der Unteren ab, welche diese Klärung durchführen müssen.

Shamati 81. Die Erhebung von MaN

Ich hörte

Es ist bekannt, dass wegen des Zerbrechens [der Gefäße] die Funken (Nizozin) der Kedusha (Heiligkeit) in die Welten BYA (Brija, Yezira, Assija) fielen und dort in BYA nicht korrigiert werden können. Daher müssen sie zu Azilut erhoben werden. Und indem man Mizwot erfüllt und gute Taten vollbringt, in der Absicht, seinem Erschaffer Zufriedenheit zu bereiten, und nicht für sich, erheben sich diese Funken zu Azilut. Dann schließen sie sich in den Massach (Schirm) des Höheren ein, der sich im Rosh (Kopf) der Stufe befindet, wo der Massach in seiner Ewigkeit verbleibt. Dann findet ein Siwug auf dem Massach unter Hitkalelut (Einbeziehung) der Funken statt, und es wird das Höhere Licht in allen Welten herangezogen, gemäß dem Maß der Funken, welche sie erhoben.

Und das gleicht dem, was bei der Hisdakchut (Reinigung) der Parzufim von Akudim stattfindet. Wir haben gelernt, dass der Massach de Guf während seiner Hisdakchut, als das Licht sich deswegen aus dem Parzuf entfernt, zusammen mit den Reshimot zu Pe de Rosh  aufsteigt. Es ist so, weil zu der Zeit, wenn der Untere aufhört zu empfangen, es heißt, dass er sich von seiner Awiut (dem Willen zu empfangen) gereinigt hat. Daher kann der Massach de Guf zurück zu Pe de Rosh aufsteigen, denn jeder seiner Abstiege auf die Stufe von Guf geschah aus dem Grunde, weil das Licht sich von Oben nach unten ausbreitete, das heißt, in die Gefäße des Empfangens.

Der Rosh wird aber auch stets als der Aspekt „von unten nach oben“ definiert, also entgegengesetzt der Verbreitung [des Lichtes]. Sobald der Guf (Körper) aufhört, die Lichter von Oben nach unten zu empfangen, wegen des Fehlens des Massachs, der durch den Bitush (Zusammenstoß) gereinigt wurde und zwar infolge des Zusammenstoßes zwischen dem inneren und dem äußeren [Licht], gilt, dass der Massach de Guf von seiner Awiut gereinigt wurde und gemeinsam mit den Reshimot zum Rosh aufstieg.

Zusätzlich gilt, dass, wenn der Mensch sich mit Tora und Mizwot in der Absicht zu geben und nicht für das Empfangen beschäftigt, dadurch die Funken zum Massach im Rosh der Welt Azilut aufsteigen (und sie steigen von Stufe zu Stufe auf, bis sie  den Rosh von Azilut erreichen). Und wenn sie sich in diesen Massach integrieren und eine gewisse Menge an Licht gemäß der Größe des Massachs austritt, wird in allen Welten mehr Licht hinzugefügt. Und auch der Mensch, der eine Verbesserung Oben bewirkte, empfängt ebenfalls ein Leuchten, da er den Zustand Oben, in den Höheren Welten verbesserte.

Shamati 80. Rücken an Rücken (Achor be Achor)

Ich hörte

Panim bedeutet „Vorderseite“, Achor „Rückseite“.

Panim bedeutet „Empfangen der Fülle“ oder das „Geben der Fülle“.

Die Verneinung dessen wird Achoraim (Rückseite) genannt, das heißt: man empfängt nicht und gibt nicht.

Deshalb befindet sich der Mensch zu Beginn der spirituellen Arbeit im Zustand Achor be Achor (Rücken an Rücken), weil er noch die Kelim des Willens zu empfangen besitzt. Wenn er dabei Fülle in diese Kelim heranzieht, so kann er dem Licht Schaden zufügen. Denn dies ist ein Zustand des entgegengesetzten Verhältnisses, da die Lichter aus der Wurzel stammen, und die Wurzel ist reines Geben.

Daher nutzen die Unteren die Kelim von Ima, welche als Achoraim bezeichnet werden, das heißt, sie wollen nicht empfangen, um keinen Makel zu verursachen. Ebenso gibt der Ausströmende (Maazil) ihnen kein Licht, aus demselben Grund: Die Lichter bewahren sich selbst, damit die Unteren keinen Schaden an ihnen verursachen. Darum wird dieser Zustand Achor be Achor genannt.

Es gilt zu erklären, was an mehreren Stellen geschrieben steht: „An jedem Ort, wo es einen Mangel gibt, nähren sich die Klipot.“ Man kann sagen, dass der Grund darin liegt, dass dieser Ort noch nicht von der Awiut (Grobheit) gereinigt ist. Wäre es nicht so, würde das Licht in vollkommener Ganzheit leuchten, denn das Höhere Licht hört niemals auf.

Sobald nur ein Ort vorhanden ist, der durch einen Massach korrigiert wurde, ergreift ihn das Höhere Licht sofort. Wo jedoch ein Mangel besteht – das heißt, wo das Höhere Licht nicht leuchtet – ist gewiss noch der Aspekt der Awiut vorhanden, denn die Anhaftung der Klipot beruht auf dem Willen zu empfangen.

überarbeitet, EY, 15.10.2025

Shamati 79. Azilut und BYA

Ich hörte am 15. Tamuz, Wochenabschnitt Pinchas, 5703 (18. Juli 1943)

Azilut ist die Stufe von Chase und darüber, welche nur Gefäße des Gebens umfasst.

BYA (Brija, Yezira, Assija) bedeutet Empfangen in der Absicht zu geben. Dies bedeutet den Aufstieg des unteren Hej an den Platz von Bina. Da der Mensch in dem Willen, um seiner selbst willen zu empfangen, verwurzelt ist, ist er nicht fähig, irgendetwas zu tun, ohne dass darin auch ein Empfangen für sich selbst enthalten wäre.

Aus diesem Grund sagten unsere Weisen: „Von lo liShma gelangt man zu liShma“ (Sanhedrin 105b). Das heißt, man beginnt, sich mit Tora und Mizwot zu beschäftigen in der Absicht: „Gib uns Reichtum in dieser Welt“ – und danach: „Gib uns Reichtum in der kommenden Welt.“

Wenn man auf diese Weise lernt, muss man schließlich zum Lernen liShma gelangen, das heißt um der Tora willen. Das bedeutet, dass die Tora einen die Wege des Schöpfers lehren wird. Dann muss man zuvor die Versüßung von Malchut in Bina vollziehen, was bedeutet, dass man Malchut – genannt Wille zu empfangen – zu Bina erhebt, welche das Geben ist. Das heißt, dass die ganze Arbeit nur in der Absicht zu geben sein wird.

Dann jedoch wird es dunkel für einen. Man spürt, dass die Welt sich verdunkelt hat, da der Körper nur Kraft für das Empfangen gibt, aber nicht für das Geben. Dann bleibt kein anderer Rat, als zum Schöpfer zu beten, dass Er die Augen erleuchte, damit man im Aspekt des Gebens arbeiten könne.

Und dies ist die Bedeutung der Worte: „‚Mi‘ (Wer) steht für die Bitte bereit.“ Gemeint ist Bina, die „Mi“ genannt wird. Und „Frage“ (She’ela) bedeutet auch „Bitte“ und kommt von der Ausdrucksweise „man bittet (Sho’alin) um Regen“, was Gebet bedeutet. Wenn man den Aspekt von „Mi“ – Bina – erreicht, dann ist dies der Ort, an dem man darüber beten soll.

überarbeitet, EY, 28.09.2025

Shamati 78. Die Tora, der Schöpfer und Israel sind eins

Ich hörte im Juni 1943

„Die Tora, der Schöpfer und Israel sind eins“

Daher soll der Mensch, wenn er Tora lernt, sie liShma (für Ihren Namen) lernen. Das bedeutet, er lernt mit der Absicht, dass die Tora ihn lehren wird, wie es der Name „Tora“ sagt, was Lehre bedeutet. Und da „die Tora, der Schöpfer und Israel eins sind“, lehrt die Tora den Menschen die Wege des Schöpfers, wie Er in die Tora eingekleidet ist.

Shamati 77. Die Seele des Menschen wird ihn lehren

Ich hörte am 24. August 1947

„Die Seele des Menschen wird ihn lehren.“

Es ist bekannt, dass die ganze Tora in erster Linie für die Bedürfnisse der Seele studiert wird, das heißt für jene, die bereits der Stufe der Seele (נשמה, Neshama) gewürdigt wurden. Dennoch müssen sie sich sehnen und nach den Worten der Tora von anderen suchen, die bereits [Erkenntnis] erlangt haben, damit sie von ihnen neue Wege lernen – Wege, die die Vorherigen durch ihre Neuoffenbarungen (חידושים, Chiduschim) in der Tora entdeckt haben. Auf diese Weise wird es ihnen leichtfallen, ebenfalls auf den Höheren Stufen voranzuschreiten, das heißt, sie werden durch diese von Stufe zu Stufe aufsteigen können.

Doch es gibt einen Aspekt der Tora, den man nicht offenbaren darf. Denn jede einzelne Seele muss diese Klärung selbst vollziehen und darf sie nicht von jemand anderem empfangen. Solange die Seele diese Klärung nicht selbst vollbracht hat, ist es verboten, ihr diese Worte der Tora zu enthüllen.

Darum ist es bei den Großen [Kabbalisten] üblich, viele Dinge zu verbergen – aus eben diesem Grund. Abgesehen davon jedoch liegt ein großer Nutzen für die Seelen darin, dass sie von den Neuoffenbarungen anderer in der Tora empfangen. Und so „wird die Seele des Menschen ihn lehren“, was und wie er empfangen soll, wie er sich durch die Neuoffenbarungen anderer unterstützen lassen kann – und was er selbst zu erneuern hat.

überarbeitet, EY, 21.09.2025

Shamati 76. Über alle deine Opfer sollst du Salz darbringen

(Ich hörte am 30. Shwat beim Festmahl anlässlich der Fertigstellung des Einbands des sechsten Bandes des Sohar, in Tiberias)

„Über alle deine Opfer sollst du Salz darbringen“ (3. Mose 2,13), was bedeutet: „Bund des Salzes“. Und das Konzept des Bundes widerspricht dem Verstand.

Denn gewöhnlich ist es so, dass, wenn zwei Menschen einander Wohltaten erweisen, sie zu der Zeit, da die Liebe zwischen ihnen wirkt, keines Bundes bedürfen. Doch wir sehen zugleich, dass gerade dann, wenn die Liebe wirkt, es üblich ist, einen Bund zu schließen. Und er [Baal HaSulam] sagte, dass der Bund für eine spätere Zeit geschlossen wird.

Das bedeutet, dass man jetzt eine Vereinbarung trifft [darüber], dass, falls später ein Zustand kommt, in dem jeder von ihnen denkt, dass das Herz des einen nicht dem des anderen zugewandt ist – wenn sie eine Vereinbarung haben, dann verpflichtet diese Vereinbarung sie, sich an den Bund zu erinnern, den sie miteinander geschlossen haben, um auch in diesem Zustand die frühere Liebe fortzusetzen.

Und dies ist die Bedeutung von: „Über alle deine Opfer sollst du Salz darbringen (תקריב, takriv)“, das heißt: jede Annäherung (קרבות, krewut)  in der Arbeit des Schöpfers soll durch den „Bund des Salzes“ zustande kommen.

überarbeitet, EY, 21.09.2025

Shamati 75. Es gibt eine Unterscheidung von der „nächsten  Welt“ und eine Unterscheidung von „dieser Welt“

Ich hörte während eines Festmahls anlässlich einer Beschneidungsfeier in Jerusalem

Es gibt die Unterscheidung von der „nächsten Welt“, und es gibt die Unterscheidung von „dieser Welt“. Als nächste Welt wird der Aspekt des „Glaubens“ bezeichnet, und als diese Welt wird der Aspekt der „Erkenntnis“ bezeichnet.

Bezüglich der nächsten Welt steht geschrieben: „Sie werden satt werden und genießen“, also dass es keine Sättigungsgrenze gibt. Das ist, weil alles, was man kraft des Glaubens empfängt, grenzenlos ist. Was man aber durch die Erkenntnis empfängt, ist begrenzt, da alles, was in die Kelim des Unteren gelangt, von dem Unteren beschränkt wird. Daher ist die Unterscheidung von „dieser Welt“ begrenzt.

Shamati 201. Spiritualität und Materialität

Ich hörte am ersten Tag von Chanukka, am 18. Dezember 1938

Warum sehen wir, dass es viele Menschen gibt, die viel Energie in materielle Arbeit stecken, sogar dort, wo Lebensgefahr besteht – im Spirituellen jedoch jeder Einzelne über seine Seele wacht und sie schön prüft? Und noch etwas: Auf der körperlichen Ebene arbeitet der Mensch, auch wenn man ihm als Gegenleistung für seine Arbeit keinen großen Lohn bezahlt. Im Spirituellen aber willigt der Mensch nur ein zu arbeiten, wenn er mit Sicherheit weiß, dass er eine gute Belohnung dafür erhält.

Es ist bekannt, dass der Körper keinerlei Wert hat, denn jedermann sieht, dass er, ohne Spuren zu hinterlassen, kommt und geht, und so ist es eben einfach, ihn aufzugeben, da er sowieso wertlos ist.

Im Spirituellen dagegen gibt es den Aspekt der Klipot (Hüllen), die den Körper bewachen und seine Existenz beschützen, weswegen es schwer ist, ihn aufzugeben. Daher sehen wir, dass es den Säkularen leichter fällt, ihre Körper aufzugeben, und sie keinerlei Schwere in ihrem Körper sehen; im Spirituellen gilt aber das Gegenteil. Und das ist die Rückseite (Achoraim) der Heiligkeit, die als „seelische Hingabe“ bezeichnet wird. Gerade durch sie wird man des Lichtes des Schöpfers würdig. Und bevor der Mensch hinsichtlich seiner seelischen Hingabe nicht vollkommen ist, kann er keine (spirituelle) Stufe erreichen.  

Sohar Band 4, Zaw

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