1989/07 Was bedeutet „Wer sich am Vorabend des Shabbat nicht bemüht hat, was wird er am Shabbat essen?“

Unsere Weisen sagten (Awoda Sara 3): „Sie sagten zu Ihm: ‚Ewiger, gib uns im Voraus und wir werden es tun‘ (gib uns jetzt die Tora und wir werden sie befolgen). Der Schöpfer sagte zu ihnen: ‚Ihr Narren, wer sich am Vorabend des Shabbat bemüht hat, wird am Shabbat essen. Wer sich am Vorabend des Shabbat nicht bemüht hat, wovon wird er am Shabbat essen?'“ Weiterlesen

1988/12 Was sind Tora und Arbeit auf dem Weg des Schöpfers?

Unsere Weisen sagten (Awot, Sprüche der Väter, Kapitel 2, 2): „Rabban Gamliel, der Sohn von Rabbi Yehuda HaNasi, sagt: ‚Es ist gut, das Studium der Tora mit weltlicher Arbeit zu verbinden [wörtlich: mit Derech Erez; Weg der Erde], denn die Anstrengung in beidem mildert die Sünde, und jede Tora, bei der es keine Arbeit gibt, wird schließlich annulliert und verleitet zur Sünde.'“ Das ist seine Formulierung.

Dieser Vers ist sehr verwirrend, wenn man ihn wörtlich nimmt. Kann es sein, dass jemand, der die Tora lernt, ohne gleichzeitig zu arbeiten, dass dann die Tora aufhört, Tora zu sein? Außerdem verleitet Tora, die nicht mit Arbeit verbunden ist, zu Sünde! Weiterlesen

1991/44 Was ist der Grund, warum Israel das Erbe des Landes verdient hat?

Der Tora-Vers sagt (5. Buch Mose, Ekew 9,5): „Nicht um deiner Gerechtigkeit oder der Lauterkeit deines Herzens willen wirst du ihr Land erben, sondern um der Bosheit der Völker willen vertreibt der Ewige, dein Gott, sie vor dir aus, um das Wort zu erfüllen, das der Ewige deinen Vorvätern geschworen hat.“

Das sollten wir verstehen, denn es deutet darauf hin, dass der Grund dafür, dass der Schöpfer dem Volk Israel das Erbe des Landes gibt, darin liegt, wie geschrieben steht – aufgrund “der Bosheit der Völker, die der Ewige, dein Gott, vor dir austreibt“. Das bedeutet, wenn der Grund der „Bosheit der Völker“ nicht vorhanden gewesen wäre, gäbe es keinen Anlass, das Erbe des Landes zu geben. Und es muss weiterhin verstanden werden, was der zweite Grund ist. Es heißt, dass es so ist, weil „der Herr deinen Vorfahren geschworen hat“. Hätte der Schöpfer ohne den Schwur nicht die Notwendigkeit, das Land dem Volk Israel zu geben? Weiterlesen

1991/09 Was ist „Der Geruch seiner Kleider“ in der Arbeit?

„Rabbi Zira sagte über den Vers: ‚Und er roch den Geruch seines Gewandes und segnete ihn. Und er sagte: ‚Der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch eines Feldes, das der Ewige gesegnet hat‘ (Tora, 1. Mose 27,27). ‚Der Geruch seiner Kleider‘ – sprich es nicht Begadav [seine Kleider], sondern Bogdav [seine Verräter], denn auch die Verräter unter ihnen haben einen Geruch an sich“ (Sanhedrin, 37a). Weiterlesen

1991/28 Was sind Heiligkeit und Reinheit in der Arbeit?

Im Sohar (Kedoshim, Punkt 13) steht geschrieben: „Die Tora wird ‚heilig‘ genannt, denn es steht geschrieben: ‚Denn ich, der Herr, bin heilig.‘ Das ist die Tora, die der höhere, heilige Name ist. Wer sich also mit ihr befasst, wird gereinigt und dann geheiligt, denn es steht geschrieben: ‘Werdet heilig.‘ Es wird nicht gesagt: „Heilig wart ihr“, sondern: „Werdet heilig“, seid sicher. Das heißt, es ist ein Versprechen, dass der Mensch durch die Tora heilig wird.“ Weiterlesen

1985/04 Dies sind die Generationen Noahs

„Dies sind die Generationen Noahs. Noah war ein gerechter Mann. Er war vollkommen in seinen Generationen. Noah wandelte mit Gott.“ (Tora-Wochenabschnitt BeReshit 6:9.)

Und RASHI erklärt: „Das lehrt uns, dass die wichtigsten Nachkommen der Gerechten gute Taten sind“. Rashi erklärt, warum es heißt „Das sind die Nachkommen Noahs“: Es hätten die Namen seiner Söhne genannt werden müssen, nämlich Sem, Ham und Jafet. Warum heißt es: „Dies sind die Nachkommen Noahs: Noah war ein gerechter Mann“? Das erklärt er so: Weil die eigentlichen Nachkommen der Gerechten gute Taten sind.

Weiterlesen

1990/10 Was bedeutet es in der Arbeit, dass unsere Weisen sagten: „König David hatte kein Leben“?

Der Sohar sagt (WaJishlach, Ziffern 52-54): „Rabbi Shimon sagt: ‚Wir haben gelernt, dass König David, bevor er auf die Welt kam, überhaupt kein Leben hatte, außer den siebzig Jahren, die Adam haRishon ihm von sich aus gab.‘ Eine andere Interpretation ist: Die Urväter gaben ihm von ihren Leben, jeder einzelne von ihnen. Abraham gab ihm von seinem Leben, ebenso Jakob und Josef. Isaak hat ihm nichts hinterlassen, da König David von seiner Seite kam.“ Weiterlesen

1988/07 Was ist die Bedeutung des Bräutigams, dessen Sünden vergeben werden?

Unsere Weisen sagten: „Dreien werden ihre Schuld vergeben: Einem Nichtjuden, der sich bekehren lässt, jemand, der in eine hohe Position aufsteigt, und einem, der eine Frau heiratet. Und den Grund dafür lernen wir daraus, dass sie Mahalat [vom Wortstamm M-CH-L מחל, vergeben] genannt wird, weil seine Schuld Nimhalu [vergeben wurde]. Im Tora-Abschnitt WaJishlach wird sie dagegen Bosmat, Tochter Ismaels, genannt“ (zitiert von RASHI in WaJishlach, sechster Abschnitt). Weiterlesen

1986/22 Wenn eine Frau befruchtet

Der Sohar (Tasria, Punkt 9) fragt: „Wir haben gelernt: ‚Wenn eine Frau als Erste befruchtet, bringt sie einen Sohn zur Welt.‘ Rabbi Acha sagt: „Wir haben gelernt, dass der Schöpfer entscheidet, ob ein Tropfen männlich oder weiblich sein wird, und du sagst: ‚Eine Frau, die als Erste befruchtet, bringt einen Sohn zur Welt.‘ Wenn dem so ist, benötigen wir die Entscheidung des Schöpfers nicht.‘ Rabbi Yossi sagt: ‚Natürlich unterscheidet der Schöpfer zwischen einem männlichen und einem weiblichen Tropfen. Und weil Er es unterscheidet, entscheidet Er darüber, ob es männlich oder weiblich sein wird.'“ Weiterlesen

1990/43 Was bedeutet „Du sollst keine Ashera neben dem Altar pflanzen“ in der Arbeit?

Der Vers sagt: „Richter und Polizisten sollst du bei allen deinen Toren einsetzen, die der Herr, dein Gott, dir gibt. Pflanze keinen Ashera-Baum [Baum für Götzenanbetung]  neben dem Altar des Herrn, deines Gottes.“ Die Weisen lehrten (Sanhedrin 7): „Rabbi Resh Lakish sagte: Jeder, der einen ungeeigneten Richter einsetzt, ist, als pflanze er einen Ashera-Baum in Israel. Rav Ashi sagte: Und wenn es an einem Ort eines Weisen geschieht, ist es, als hätte er ihn neben dem Altar gepflanzt.“ Bis hierhin sein Wortlaut. Weiterlesen

1987/08 Der Unterschied zwischen Chessed (Barmherzigkeit) und Emet (Wahrheit) im Vergleich zur unwahren Barmherzigkeit

Es steht geschrieben: „[Jakob] rief seinen Sohn, Josef, … und sagte: ‘Erweise mir Chessed [Barmherzigkeit] und Wahrheit.’“ Die Schriftgelehrten fragen: „Warum rief er gerade Josef und sagte zu ihm: ‘Erweise mir Barmherzigkeit und Wahrheit.‘?“ RASHI deutet „Barmherzigkeit und Wahrheit“: „Die Barmherzigkeit, die man den Toten erweist, ist wahre Barmherzigkeit, da sie keine Gegenleistung erwartet.“ RASHI legt den Vers aus: „Ich gebe dir einen Anteil mehr als deinen Brüdern“, „da du dich um mein Begräbnis bemühst.“ Weiterlesen

1991/37 Was ist Tora und was ist das Gesetz der Tora in Bezug auf Arbeit?

Der Sohar (Chukat, Punkt 2) sagt, und dies ist sein Wortlaut: „Hier steht ‚Sot Chukat HaTorah‘, und es steht ‚Vezot HaTorah‘ und nicht ‚Chukat‘. ‚Vezot HaTorah‘ zeigt, dass alles in einer Einheit ist. Und deshalb steht geschrieben ‚Vezot HaTorah‘, was auf die Vereinigung von Seir Anpin und Nukwa hinweist. Aber ‚Zot‘ ohne das zusätzliche Waw ist tatsächlich ‚Chukat HaTorah‘, was Malchut ist, die ‚Chukah‘ genannt wird, und sie kommt von Seir Anpin, der ‚Tora‘ genannt wird. Und es ist nicht die Tora selbst, die Seir Anpin ist, sondern das Gesetz der Tora, das Dekret der Tora, das Malchut ist.“ Bis hierher sein Wortlaut. Weiterlesen

1991/31 Was bedeutet es in der Arbeit, dass die Wohltätigkeit für die Armen den Heiligen Namen bewirkt?

Es steht geschrieben (BeChukotai, Punkt 20): „‚So will Ich eurem Land Regen geben zur rechten Zeit.‘ Das bedeutet, dass jeder seine Kraft über euch gibt. Wer sind sie [diese Regenfälle]? Sie sind die Korrektur, die ihr durch die Vereinigung des heiligen Namens gemacht habt. Es ist diese Vereinigung von Gesetz [Chok] und Gerechtigkeit [Mishpat], die auf euch wirken werden, und haltet den Weg des Ewigen, um Wohltätigkeit und Recht zu üben. Da geschrieben steht: „Haltet den Weg des Ewigen“, warum wird dann noch gesagt: „Wohltätigkeit und Recht zu tun“? Weiterlesen

1990/34 Was sind die „Gefäße eines Laien“ in der Arbeit?

Der Midrash schreibt (BeHaalotcha 15:8): „‚Auch Dunkelheit wird vor dir nicht dunkel sein, und die Nacht wird wie der Tag leuchten, wie die Dunkelheit so das Licht.‘ Zu uns sagt er, BeHaalotcha [wenn du] (die Kerzen) aufstellst, womit ist das vergleichbar? Wie ein König, der einen Menschen hatte, der ihn liebte. Der König sagte zu ihm: „Du sollst wissen, dass ich bei dir zu Abend essen werde; geh und richte es für mich her. Der Mensch, der ihn liebte, ging hin und stellte ein Bett eines Laien, eine Lampe eines Laien und einen Tisch eines Laien auf. Als der König kam, kamen seine Diener mit ihm und umringten ihn von hier und von dort, sie stellten eine Lampe aus Gold vor ihm auf. Weiterlesen

1991/05 Was bedeutet „Die guten Taten der Gerechten sind die Nachkommen“ in der Arbeit?

RASHI zitiert die Worte unserer Weisen: „Dies sind die Generationen [Nachkommen] Noahs; Noah war ein gerechter Mann.“ Warum werden nicht die Namen der Söhne Sem, Ham und Jafet genannt, sondern es heißt „Dies sind die Generationen [Nachkommen] Noahs; Noah war ein gerechter Mann“? Das soll dich lehren, dass die Nachkommenschaft der Gerechten in erster Linie aus guten Taten besteht. Weiterlesen

1987/11  Purim und das Gebot: Bis man es nicht mehr erkennt

Unsere Weisen sagten (Megilla 7): „Ein Mensch ist verpflichtet, sich an Purim so zu betrinken, bis er aufhört, den Unterschied zwischen ‚Verflucht sei Haman‘ und ‚Gesegnet sei Mordechai‘ zu erkennen.“ Allerdings kann man die Eigenschaft des Nicht-Erkennens („ad de-lo yada„) nicht erreichen, bevor man in der Eigenschaft des Erkennens („yada“) war. Und danach kann man sagen, dass man zu einer höheren Stufe namens Nicht-Erkenntnis („de lo yada„) kommen muss. Und das ist zweifellos eine höhere Stufe als die „Erkenntnis“. Denn das können wir nur an Purim erfüllen, und nicht das ganze Jahr über, wie unsere Weisen sagten: „Der Mensch ist verpflichtet an Purim“ – und nicht das ganze Jahr über, und deshalb muss man verstehen, was „yada“ und „lo yada“ ist, also die Bedeutung von Wissen und Nichtwissen kennen. Weiterlesen

1986/29 LiShma und lo liShma

Wir finden vier Arten von Menschen vor, die Tora und Mizwot [Gebote/gute Taten] einhalten:

Die erste Art: Manchmal hält ein Mensch den Shabbat ein, weil sein Arbeitgeber ihn dazu zwingt. Wenn also ein Mensch einen Angestellten hat, der den Shabbat entweiht, muss er ihm sagen: „Wenn du nicht aufhörst, den Shabbat zu entweihen, werde ich dich kündigen.“ Er muss sagen, dass er den Shabbat einhalten wird, oder er wird ihn entlassen. Er verspricht dem Arbeitgeber, den Shabbat einzuhalten, wenn es keine andere Stelle gibt. Daraus folgt, dass er den Shabbat einhält, weil der Arbeitgeber ihn dazu zwingt. Weiterlesen

1987/19 Was wird in der Arbeit des Schöpfers enthüllt und verhüllt?

Es steht geschrieben (Micha 6,8): „Er hat dir gesagt, Mensch, was gut ist, und was verlangt der Ewige von dir, als dass du Gerechtigkeit tust, Barmherzigkeit liebst und demütig wandelst mit deinem Gott?“

In diesem Vers werden uns zwei Dinge offenbart:

1.) „Gerechtigkeit üben„, denn wir sehen, dass Er Gerechtigkeit übt.

2) „Barmherzigkeit lieben„, bei der wir sehen, dass Er Barmherzigkeit liebt. Woher wissen wir das? Wir sehen, dass Er Barmherzigkeit übt. Er muss sie auf jeden Fall lieben, sonst würde Er keine Barmherzigkeit ausüben. Und es wird hier eine Sache gesagt, die im Verborgenen stattfindet, wie geschrieben steht: „und sollst demütig wandeln mit dem Ewigen, deinem Gott“. Weiterlesen

1987/12 Was ist ein halber Schekel in der Arbeit – 1

Es steht geschrieben (Tora, 2. Buch Mose 30, 11-16): „Wenn du die Häupter der Kinder Israels erhebst, um sie zu zählen, soll ein jeder von ihnen bei der Zählung dem Ewigen ein Sühnegeld für seine Seele geben, und es soll keine Plage unter ihnen sein, wenn du sie zählst. Das sollen sie geben: einen halben Schekel im Schekel des Heiligtums. Der Reiche soll nicht mehr und der Arme nicht weniger als einen halben Schekel zahlen, um für ihre Seelen Sühne zu leisten.“ Weiterlesen

1989/12 Was ist das Mahl des Bräutigams?

Unsere Weisen sagten (Brachot 6): „Wer das Mahl des Bräutigams genießt und ihn nicht erfreut, verstößt gegen fünf Stimmen.“ Wir sollten verstehen, warum dieses Mahl „die Mahlzeit des Bräutigams“ und nicht „die Mahlzeit der Braut“ genannt wird. In der Tora finden wir in Bezug auf Jakob, dass Lavan [Laban] das Mahl veranstaltete und nicht Jakob, wie geschrieben steht (Tora, 1. Mose 29:22): „Und Lavan versammelte alle Männer des Ortes und machte ein Festmahl.“ Weiterlesen