204 – 207, Sohar, Das Dritte Gebot

Das dritte Gebot

204) Das dritte Gebot ist, zu wissen, dass es einen großen Gott gibt, der die Welt regiert. Und jeden Tag sollte seine Einheit in den Höheren sechs Enden (WaK), CHaGaT NeHJ de SA, richtig vereint werden in den sechs Worten „Höre Israel! Der-Ewige ist-unser-Gott, der-Ewige ist-Eins“,  indem er mit ihnen nach oben strebt. Daher sollte das Wort „Echad – Eins“ auf das Maß von sechs Wörtern erweitert, d. h. verlängert ausgesprochen, werden.

Der Sohar sagt zwei Dinge:

  1. Wir müssen wissen, dass es einen großen Gott gibt, der die Welt regiert.
  2. Jeden Tag sollte seine Einheit auf angemessene Weise hergestellt werden.

Zuerst müssen wir jene zwei Seiten in der Liebe kennenlernen – die Höheren AwI und ISHSuT. Dass es einen „großen Gott“, d. h. die Höheren AwI, gibt, der bedeutend und groß in Chassadim ist, und dass Er „die Welt, ISHSuT, regiert“, wobei er „Herrscher“ genannt wird, was auf die Dinim weist, die aus ihnen (ISHSuT) hervorkommen, weil das Licht vor ihnen verhüllt wurde und das strenge Din (Urteil) hervorkommt, da der Name „Herrscher“ und „Regent“ auf die Dinim weist.

Die Bedeutung ist die, dass wir jene zwei Seiten der Liebe kennen sollten, und die Furcht in jede von ihnen einbeziehen sollten, und die Liebe des Schöpfers erhalten, sowohl in Chessed (Güte) und dem Erfolg in unseren Wegen, als auch in Din, da dies dann als vollständige Liebe betrachtet wird.

Anschließend muss jeden Tag eine richtige Vereinigung in den sechs Höheren Enden, WaK, vollbracht werden, um MaN zu SoN zu erheben, und SoN zu ISHSuT. Zu dieser Zeit steigen ISHSuT und SoN auf und vereinigen sich zu einem mit AwI, welche Höhere WaK genannt werden, da sie WaK de AA einkleiden, wo sich durch diese Vereinigung ISHSuT zum Platz von AwI erheben, über die Parssa von AA, wo das Höhere Wasser ist – und das Licht ist nicht vor ihnen verborgen. Und wenn ISHSuT mit Licht gefüllt werden, geben sie an SoN, und SoN an alle Welten, und die Chassadim offenbaren sich in den Welten. Das ist die innere Bedeutung der Lesung von „Höre Israel“ (Shma Israel).

Die sechs Worte des „Höre Israel“ sind sechs Seiten von SoN. Und die sechs Seiten von SoN müssen vereint werden, um sich mit den sechs Höheren Seiten zu vereinen, welche AwI und ISHSuT sind. Und es ist notwendig mit ihnen das Verlangen nach oben zu richten, das bedeutet, dass das Verlangen gemeinsam mit Nefesh, Ruach und Neshama ausgerichtet wird, dass es mit ihnen im MaN eingeschlossen wird.

Um sie zu einer vollständigen Vereinigung mit WaK de SA zu bringen, welche die sechs Worte von „Höre Israel“ sind, sollte Echad – „Eins“ verlängert ausgesprochen werden, was bedeutet, man muss Chochma mit dem Wort Echad anziehen. Dies ist so, weil das Or Chochma sich von Ejn Sof zu den Höheren WaK ausbreitet, die AwI und ISHSuT sind, um WaK de SA im Licht von Ejn Sof zu vereinigen. Denn „Eins“ – Echad (אחד) ist im Zahlenwert dreizehn, das weist auf das Heranziehen des Or Chochma. Daher sollte man mit dem Wort „Eins“ die Absicht haben, Chochma zu WaK de SA heranzuziehen.

Jedoch gibt es in dieser Vereinigung keine Absicht GaR zu SA anzuziehen, sondern nur WaK de SA zu vergrößern, was durch ihre Einschließung in die Höheren WaK geschieht. „Daher ist es notwendig, das Wort ‚Eins (Echad)‘ in einer verlängerten Weise auszusprechen, entsprechend dem Ausmaß aller sechs Worte.“ „Verlängern“ bedeutet Chochma fortzusetzen, entsprechend „dem Ausmaß aller sechs Worte“, innerhalb WaK de SA. Dadurch werden seine WaK zu WaK de Gadlut. Denn die sechs Worte von „Höre Israel“ entsprechen WaK de SA. Und durch diese Vereinigung, welche sie zu WaK de Gadlut vergrößern wird, ist es dann möglich auch GaR für SA anzuziehen.

205) Es steht geschrieben: „Es sammeln sich die Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort.“ Das bedeutet: Die Stufen, die unterhalb des Himmels sind, sollen sich an einem Ort sammeln, um in den sechs Enden (WaK) vollkommen zu werden. Dennoch muss man in die Vereinigung des „Höre Israel“ die Ehrfurcht mit einbeziehen, das bedeutet, dass man [den Buchstaben] Dalet ד in Echad („Eins“) verlängert, d. h. ihn in verlängerter Weise ausspricht. Daher ist Dalet ד in Echad (אחד eins) groß (geschrieben). Und das ist die Bedeutung davon, wie geschrieben steht: „Und lasse das Trockene erscheinen“, d. h. das Dalet – das Trockene – soll sich offenbaren und sich mit dieser Vereinigung verbinden.

Die Vereinigung des „Höre Israel“ dient dazu, um WaK de Gadlut anzuziehen. Das ist die Bedeutung des Verses: „Es sammeln sich die Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort.“ Das bedeutet, dass die Stufen, die unterhalb des Himmels sind, sich an einem Ort versammeln, um in den sechs Enden (WaK) vollkommen zu werden, da „ein Ort“ die Höheren WaK sind, da dort das Licht von Ejn Sof im Or Chochma leuchtet. Und es sammeln sich die Stufen unterhalb des Himmels – das sind die sechs Seiten von Seir Anpin, die unterhalb von Bina stehen und im Verhältnis zu Seir Anpin „Himmel“ genannt werden – an einen Ort, nämlich die oberen sechs Seiten, damit sie in der Vollkommenheit von WaK seien, wie es sich gehört, sodass auch sie das Or Chochma empfangen und die WaK von Seir Anpin vereint werden. Doch dies nur in der Vollkommenheit von WaK – also nur in Gadlut von WaK.

Und dennoch muss man in der Vereinigung von ‚Höre Israel’ die Ehrfurcht mit einbeziehen, und man muss das Dalet in Echad verlängern, welches die untere Furcht ist. Denn vollständige Liebe ist Liebe auf beiden Seiten, in Din (Urteil) und in Chessed (Güte) und im Gelingen seiner Wege. Daher kam das Licht des Schöpfungsaktes zuerst zum Vorschein und wurde danach verborgen. Und als es verborgen wurde, erschien das strenge Din und beide Seiten wurden ineinander eingeschlossen, Chessed und Din gemeinsam, damit Vollkommenheit sei. Dies ist Liebe, wie sie sein soll. Und auch in dieser Liebe muss man die Furcht erwecken.

Es folgt, dass es hier zwei Unterscheidungen von Liebe und Furcht gibt:

  1. Die Höhere Liebe und Furcht, die Höheren AwI
  2. Die untere Liebe und Furcht, ISHSuT.

Und die Vollkommenheit wird nur durch beide Aspekte gemeinsam erreicht. Daher geschah die Verhüllung des Lichts in ISHSuT, um die untere Liebe zu offenbaren, selbst wenn Er deine Seele nimmt. Selbst dann muss die Ehrfurcht an diese untere Liebe angehaftet sein, und man soll seinen Herrn fürchten und soll sein Herz nicht verhärten. Dann hat er Liebe und Ehrfurcht in Vollkommenheit und haftet sich an die Höheren AwI und ISHSuT an, und empfängt all die Wonne und das Gute in ihnen.

Dies bezieht sich auf die Vereinigung des Lesens von „Höre Israel“. Denn nachdem er SoN erhoben und sie in die sechs oberen Seiten eingeschlossen hat, um die große Liebe in SoN im Wort Echad hineinzuziehen, welches das Licht ist, das am ersten Tag durch den Ausspruch „Und der Ewige sprach ‚Es werde Licht’“ erschaffen wurde, muss auch in der Vereinigung des „Höre Israel“ die Furcht mit einbezogen werden. Denn man muss ebenfalls die Verhüllung des Lichts, welche in ISHSuT geschah, offenbaren und heranziehen, um sie mit der unteren Liebe und Furcht zu vervollständigen, denn ohne dies kann man nicht von Vollkommenheit sprechen.

Und man muss das  große Dalet im Echad verlängern, denn große Buchstaben sind in Twuna. Daher ist Dalet in Echad groß, was auf den Platz der Verborgenheit des Lichts in NeHJ de Twuna hinweist. Daher muss es verlängert werden und auf die Verborgenheit in ihr abzielen, um sich auch an die untere Liebe und Furcht anzuhaften. Wie geschrieben steht: „Und lass das Trockene erscheinen“, was bedeutet, dass Dalet, das „Trockene“, erscheint und sich in diese Vereinigung mit einbindet.

Denn es gibt keine Vollkommenheit in der Höheren Liebe und Ehrfurcht, welche in den sechs Worten des Lesens von „Höre Israel“ durch das Wort Echad herangezogen wurden, was die Bedeutung ist von: „Es werde Licht.“ Diese geschieht vielmehr durch die untere Liebe und Furcht, welche sich durch die Verborgenheit des Lichts in NeHJ de Twuna offenbaren, die Dalet genannt werden. Daher steht geschrieben: „Es sammeln sich die Wasser an einen Ort“ – das ist die Heranziehung des Or Chochma zu den sechs Stufen von Seir Anpin, welche unterhalb des Himmels sind. Danach steht geschrieben: „Und lass das Trockene erscheinen.“ Dies bezieht sich auf das Dalet in Echad, dass es verlängert werden sollte und danach streben muss, durch die Verborgenheit des Lichts trocken zu werden, damit Dalet, das Trockene, Twuna, gesehen und eingebunden würde in die Vereinigung des Lichts in den Höheren AwI, das in WaK de SoN herangezogen wurde, um die Liebe auf beiden Seiten zu vervollständigen.

206) Und nachdem sich dort Malchut oben verbunden hat, mit WaK de Seir Anpin, muss sie sich auch unten verbinden, in ihren Maßen, mit den anderen WaK, welche unten in Malchut sind. Diese sind „Gelobt sei der Name der Herrlichkeit Seines Königreichs für immer und ewig“, worin es sechs andere Worte der Vereinigung (im Hebräischen) gibt. Dann wurde das Land, welches trocken war, geeignet, Früchte zu tragen und Nachkommen hervorzubringen und Bäume zu pflanzen.

Erläuterung: Nach der Höchsten Vereinigung beim Lesen von „Höre Israel“, als das Dalet in Echad oben mit AwI verbunden war, musste das Dalet in Echad mit den anderen WaK, die unten waren, verbunden werden, mit den sechs Seiten von Nukwa de Seir Anpin, Rachel, welche von Chase von Seir Anpin abwärts steht, in welcher alle 600 000 Seelen Israels eingeschlossen sind, die die „Menge von Nukwa“, die „Mengen von ihr“ genannt werden.

Nachdem Seir Anpin im Licht der Höheren AwI eingeschlossen war und die Verborgenheit von Twuna in ihnen erschien, was „Lass das Trockene erscheinen“ von Dalet ist, mussten diese beiden Unterscheidungen zu Nukwa de SA von seinem Chase nach unten ausgebreitet werden. Dies sind die sechs Worte Baruch, Shem, Kavod, Malchuto, leOlam, waEd („Gelobt sei der Name der Herrlichkeit Seines Königreichs für immer und ewig“). Diese sechs Worte entsprechen den sechs Seiten CHaGaT NeHJ von Nukwa de SA, denn in „Gelobt sei der Name der Herrlichkeit Seines Königreichs für immer und ewig“ gibt es sechs andere Worte der Vereinigung.

Und dann wurde das, was trocken war, zu Land, das Früchte und Nachkommen hervorbringt. Denn um vollkommene Liebe zu offenbaren, welche aus beiden Seiten besteht – Chessed und Din – kam das Licht des Schöpfungsaktes hervor und wurde danach verborgen. Und als es verborgen wurde, erschien das strenge  Din. Und die beiden Seiten wurden ineinander eingeschlossen, Chessed und Din, sodass sie vollkommen wurden. Durch die Verborgenheit allein war die Liebe auf beiden Seiten noch nicht vollendet. Erst durch das strenge Din, das auf die Verborgenheit folgte, wurde sie vollkommen.

Daher war Dalet in Echad trockenes Land, bevor das strenge Din erschien, und nutzlos, denn das Licht kam heraus aus dem Ganzen mit Hilfe der Verborgenheit. Auch die Ehrfurcht war darin noch nicht vollendet, sodass es noch zu keiner Korrektur in der unteren Liebe und unteren Ehrfurcht fähig war – jene, die die Höhere Liebe und Höhere Ehrfurcht vervollständigen. Denn das strenge Din war noch nicht offenbart worden, welches der Hauptaspekt ist, der die untere Liebe und Ehrfurcht offenbart. Der Ort, an dem dieses strenge Din zu finden ist, ist an der Ferse von Lea, die am Platz des Kopfes von Rachel ist.

Denn zwei Nukwot (Plural von Nukwa) gehören zu Seir Anpin:

  1. von Chase aufwärts, genannt Lea.
  2. von Chase abwärts, genannt Rachel.

Die Fersen von Lea enden bei Chase von Seir Anpin, wobei sie den Rosh von Rachel berühren, welcher von Chase de SA abwärts steht. Und die Verwirklichung des strengen Din ist am Ende der Fersen von Lea, wo sie in den Kopf (Rosh) von Rachel hineinragen. Daher gibt es kein Wirken des strengen Din außer nur in Rachel. Denn kein Massach und Din vermögen ihre Herrschaft zu offenbaren, außer nur vom Platz ihrer Verwirklichung und abwärts. Es folgt, dass die Verborgenheit sich nicht auf der Stufe der unteren Liebe und Furcht vervollständigt, sondern erst, nachdem sie zu Rachels Platz ausgebreitet wurde, denn dort wirkt das strenge Din.

Dann wurde das „trockene Land“ zur „Erde“, geeignet, Früchte und Nachkommenschaft hervorzubringen und Bäume zu pflanzen. Denn dieses Dalet in Echad – welches trocken und trostlos war bevor das strenge Din erschien, das ungeeignet war für eine Besiedlung, wurde nun, nachdem es sich zu WaK von Rachel, die von Chase de SA abwärts stehen, ausbreitete, zu einem fruchtbringenden Land, geeignet, darauf Bäume zu pflanzen, ein Ort, nun geeignet für eine Besiedlung. Denn die untere Liebe und Ehrfurcht offenbarten sich in ihm in Vollkommenheit, und sie vervollständigten die Höhere Liebe und Ehrfurcht, damit die Liebe nun auf beiden Seiten sei. Nur auf diese Weise offenbart sich all das Angenehme und all das Gute, das in den Höheren AwI enthalten ist.

Wie es steht geschrieben: „Und der Ewige nannte das Trockene Erde.“ Das ist dieselbe Vereinigung wie unten, in „Gelobt sei der Name der Herrlichkeit Seines Königreichs für immer und ewig“, welche zur Erde wurde, einem vollkommenen Verlangen, wie es sein soll. Erez (Erde/Land) stammt vom Wort Razon (Willen/Verlangen). Das ist die Bedeutung von „Und der Ewige nannte das Trockene Erde (Erez)“, was bedeutet, dass Er Dalet in Echad zu Nukwa de SA ausgebreitet hat, zu ihren sechs Seiten, wo die Handlung des strengen Din bereits offenbart ist. Dann wurde Dalet, welches trocken und trostlos war, in Nukwa de SA, durch seinen Siwug mit ihr, ein fruchtbares Land und ein Ort für die Besiedlung. Daher nannte der Ewige das Trockene „Erde“, da es ein vollkommenes Verlangen war, wie es sein sollte. Denn ein richtiges Verlangen offenbarte sich in ihm – vollkommene Liebe.

207) „Und der Ewige nannte das Trockene Erde (Erez).” In dieser Vereinigung unten, in „Gelobt sei der Name der Herrlichkeit Seines Königreichs für immer und ewig”, wurde sie zur Erde (Erez), ein vollständiges Verlangen (Razon), wie es sein sollte, denn Erez (Erde/Land) kommt vom Wort Razon (Willen/Verlangen). Deshalb steht zwei Mal „Es war gut“ geschrieben, einmal für die Höhere Vereinigung und einmal für die untere Vereinigung. Da Malchut sich auf beiden Seiten verband, in WaK de SA und in ihrer eigenen WaK, heißt es fortan: „Die Erde soll Gras wachsen lassen“, denn sie wurde dazu bestimmt, Früchte und Nachkommen hervorzubringen.

Kommentar: Die Höhere Vereinigung, die Vereinigung der sechs Worte des „Höre Israel“, welche in den sechs großen, Höheren Seiten von AwI geschieht, wird erklärt im Vers: „Lasset das Wasser unter dem Himmel sich an einem Platz sammeln.“ Diese Vereinigung erstreckt sich auf WaK de SA, dem Licht, welches am ersten Tag erschaffen wurde, von den sechs Seiten der Höheren AwI. Das ist das erste „Es ist gut“, das am dritten Schöpfungstag gesagt wurde.

Die untere Vereinigung, die Vereinigung der sechs Worte „Gelobt sei der Name der Herrlichkeit Seines Königreiches für immer und ewig“ ist die Vervollständigung von Dalet ד in Echad (אחד, eins). Sie hat keine Vollkommenheit, außer in den sechs Seiten von Nukwa de SA und sie wird erklärt im Vers: „Und Gott nannte das Trockene Erde“ und im Vers: „Lasst Gras aus der Erde sprießen.“ Das ist so, weil in WaK de Nukwa das Trockene zu einem Land wurde, welches Früchte hervorbringt. Und über diese Vereinigung von WaK de Nukwa wurde das zweite „Es ist gut“ gesagt.

Es folgt daraus, dass das erste „Es ist gut“ für die Höhere Vereinigung galt und das zweite „Es ist gut“ für die untere Vereinigung. Weil Malchut sich mit beiden Seiten vereinigte, in WaK de SA und in ihren eigenen WaK, die beide Seiten der Liebe sind, durch eine Höhere Vereinigung und eine untere Vereinigung, wird das Land von nun an Gras hervorbringen, weil es so eingerichtet wurde, um Früchte und Nachkommen hervorzubringen. Das ist so, weil die untere Vereinigung die Liebe auf beiden Seiten vervollständigte und die Lichter der Höheren AwI zu WaK de Nukwa herangezogen werden. Von dort aus gibt sie Früchte und Nachkommenschaft an ihre Massen, die die 600 000 Seelen Israels sind, so wie es ihrer Bestimmung entspricht.

198 – 203, Sohar, Das Zweite Gebot

Das zweite Gebot

198) Das zweite Gebot ist ein Gebot, an das sich das Gebot der Ehrfurcht klammert, und das es niemals verlässt: Es ist die Liebe – dass man seinen Herrn mit vollkommener Liebe lieben soll. Und was bedeutet vollkommene Liebe? Es ist die große Liebe, wie geschrieben steht: „Gehe vor Mir und sei untadelig.“ „Untadelig“ bedeutet vollkommen in Liebe.

Wenn geschrieben steht: „Und Gott sagte: ‚Es werde Licht’“, dann ist das vollkommene Liebe, welche „große Liebe“ genannt wird. Und hier ist es ein Gebot für jemanden, seinen Herrn angemessen zu lieben.

(Erläuterung:) Das ist so, weil es hier eine bedingte Liebe gibt, die eine Folge der vielen Wohltaten ist, die der Schöpfer ihm zuteilwerden ließ, und durch die der Mensch mit Ihm in Herz und Seele verschmolzen ist. Doch obwohl er in absoluter Vollkommenheit mit dem Schöpfer verschmolzen ist, wird eine solche Liebe als unvollkommen betrachtet.

Wie geschrieben steht: „Noah wandelte mit Gott.“ Das bedeutet, dass Noah Unterstützung brauchte, um ihm beizustehen, denn er wurde von all dem Guten, das der Schöpfer ihm gegeben hatte, unterstützt. Abraham hingegen brauchte keine Unterstützung, wie geschrieben steht: „Gehe vor Mir und sei untadelig.“ „Gehe vor Mir“ bedeutet ohne Unterstützung, aber „vor Mir“ – auch wenn du nicht weißt, ob Ich hinter dir komme, um dich zu unterstützen. Das ist vollkommene Liebe, große Liebe: Auch wenn Ich dir nicht das Geringste gebe, soll deine Liebe dennoch vollkommen sein, um an Mich anzuhaften mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele.

199) Rabbi Elasar sagte: „Mein Vater, ich habe gehört, was es heißt, in Vollkommenheit zu lieben.“ Er erwiderte: „Mein Sohn, erzähle es in Gegenwart von Rabbi Pinchas, denn er ist auf der gleichen Stufe.“ Rabbi Elasar sagte: „Große Liebe ist vollkommene Liebe, denn sie ist vollkommen auf beiden Seiten. Und wenn sie nicht auf beiden Seiten enthalten wäre, dann wäre sie nicht vollkommen, wie sie sein sollte.“

Kommentar: Er sagte ihm, er solle die große Liebe vor Rabbi Pinchas darlegen, weil er bereits das Maß der großen Liebe erhalten hatte, wie es sein sollte, und er wird durch und durch verstehen, was er sagen würde. Vollkommene Liebe ist vollkommen auf beiden Seiten, sei es in Din – Gerichtsurteil – oder in Chessed – Güte. Und sogar, wenn Er deine Seele nimmt, dann ist deine Liebe für den Ewigen in ganzer Vollkommenheit, genauso, wie wenn Er dir all das Gute dieser Welt gibt.

200) Die Liebe des Schöpfers wird von beiden Seiten her interpretiert: Es gibt einen, der Ihn liebt, um Reichtum zu haben, ein langes Leben mit eigenen Söhnen, die ihn begleiten, um seine Feinde zu beherrschen, um Erfolg auf seinen Wegen zu haben – und deswegen liebt er Ihn. Und wenn das Gegenteil der Fall wäre, und der Schöpfer sein Schicksal mit einem harten Urteil umkehren würde, würde er Ihn hassen und Ihn überhaupt nicht lieben. Aus diesem Grund ist diese Liebe keine Liebe, die ein Fundament hat, denn weil die Wurzel seiner Liebe auf etwas beruht, wird die Liebe annulliert, wenn diese Grundlage wegfällt.

201) Vollkommene Liebe ist Liebe auf beiden Seiten, sei es in Din (Urteil) oder in Chessed (Güte, Barmherzigkeit) und dem Erfolg auf seinen Wegen. Und wenn er den Schöpfer liebt, auch wenn Er ihm seine Seele wegnimmt, dann nennt man das vollkommene Liebe, die auf beiden Seiten vorhanden ist, sowohl im Gericht als auch in der Barmherzigkeit. Deswegen kam das Licht des Schöpfungsaktes zum Vorschein und wurde dann verborgen. Als es verborgen wurde, kam das harte Din (Urteil) zum Vorschein und die zwei Seiten Chessed und Din wurden miteinander verbunden, und wurden dadurch vollständig. Das ist wahre Liebe.

Denn das Licht, das in den sechs Schöpfungstagen erschaffen wurde, wurde im Vers „Es werde Licht“ wieder verhüllt, wie es im Sohar steht: „Es werde Licht für diese Welt und es werde Licht für die nächste Welt.“ Das Licht aus dieser Welt wurde verhüllt und offenbart sich nur für die Gerechten in der nächsten Welt. Warum wurde es verhüllt? Weil mit der Verhüllung des Lichts das harte Din in dieser Welt zum Vorschein kam, wodurch die beiden Seiten, Chessed und Din, integriert wurden und ganz wurden. Das gab Raum für die Einbeziehung der beiden Enden in eine Einheit.

Das ist so, weil es nun möglich wurde, die Vollkommenheit Seiner Liebe zu offenbaren, selbst wenn Er einem die Seele nimmt. Auf diese Weise wurde Raum geschaffen, um die Liebe auf eine Weise zu ergänzen, die, wenn sie nicht verborgen und das harte Din nicht offenbart worden wäre, diese große Liebe den Gerechten gefehlt hätte und es niemals möglich gewesen wäre, sie zu offenbaren.

202) Rabbi Shimon nahm ihn und küsste ihn. Rabbi Pinchas kam und küsste und segnete ihn und sagte: „Es muss so sein, dass der Schöpfer mich hierher geschickt hat. Das ist das feine Licht, von dem mir erzählt wurde, welches in mein Haus kam und später die ganze Welt erleuchten wird.“

Rabbi Elasar antwortete: „Zweifellos darf diese Furcht nicht vergessen werden in all den Geboten, noch weniger im Gebot der Liebe – Furcht sollte ihm anhaften.“ Und wie haftet sie an? Liebe ist gut auf der einen Seite, wenn Er ihm Reichtum und Großzügigkeit schenkt, ein langes Leben, Söhne und Nahrung. Und man sollte Furcht entwickeln – Furcht davor, dass man eine Sünde begeht und sich das Glück gegen einen wendet. Es steht darüber geschrieben: „Glücklich ist der Mensch, der immer furchtsam ist“, denn Furcht ist in die Liebe eingeschlossen.

203) Und daher sollte man die Furcht auf der anderen Seite des harten Din (Urteil) erwecken, denn wenn man sieht, dass man unter hartem Din steht, sollte man die Furcht erwecken und seinen Herrn richtig fürchten, und sein Herz nicht verhärten. Darüber steht geschrieben: „Wer sein Herz verhärtet, wird ins Unglück stürzen“, was bedeutet, dass er in die Macht der anderen Seite fallen wird, die „böse“ genannt wird. Daraus folgt, dass Furcht sich an beide Seiten klammert, die Seite des Guten und der Liebe, und die Seite des strengen Din – und sie ist in beiden enthalten. Wenn Furcht in der Seite des Guten und der Liebe eingeschlossen ist, ist diese Liebe tatsächlich vollkommen, so wie sie sein sollte.

(Erläuterung:) Denn Furcht ist ein Gebot, das alle Gebote in der Tora beinhaltet, da sie das Tor des Glaubens an den Ewigen ist. Und je mehr Ehrfurcht jemand erweckt, desto stärker wird sein Glaube an die Führung des Schöpfers. Daher darf die Furcht bei keinem einzigen Gebot vergessen werden. Das gilt insbesondere für das Gebot der Liebe – das heißt, dass zusammen mit ihr Furcht erweckt werden muss, da die Furcht tatsächlich mit dem Gebot der Liebe vereinigt ist. Aus diesem Grund muss man die Furcht auf beiden Seiten der Liebe erwecken, sowohl zur Zeit, wenn man Barmherzigkeit und Erfolg auf den Wegen hat, als auch zur Zeit des strengen Din.

Deshalb sagt er, dass die Furcht an der Liebe anhaften muss. Und wie haftet sie an ihr an? Indem wir nicht missverstehen, was er sagt, dass sich die vollkommene Liebe darin äußert, wenn der Schöpfer seine Seele nimmt, d. h. während des harten Din. Und wir sollten denken, dass gemeint ist, dass wir das harte Din überhaupt nicht fürchten sollten, sondern uns nur an Seine Liebe klammern, in Hingabe, ohne jegliche Angst. Deshalb erklärt er, dass die Furcht an die Liebe anhaften muss, d. h. auch zu dieser Zeit muss die Furcht erweckt werden, genauso wie wenn jemand die vollkommene Liebe erweckt.

Hier wiederholt er die zwei Seiten der Liebe, sowohl in der Zeit von Din als auch in der Zeit der Barmherzigkeit (Chessed) und dem Erfolg auf seinen Wegen. Er sagt, dass man die Ehrfurcht auf beiden Seiten der Liebe erwecken muss – dass zurzeit der Barmherzigkeit und Erfolg auf seinen Wegen Ehrfurcht vor dem Ewigen erweckt werden sollte, damit man keine Sünde begeht und die Liebe zum Schöpfer nicht abkühlt. Dadurch schließt er die Ehrfurcht in die Liebe ein.

Außerdem sollte er auf der anderen Seite der Liebe, während des strengen Din, Furcht vor dem Schöpfer erwecken, und sein Herz nicht verhärten oder seine Aufmerksamkeit vom Din abschweifen lassen. Damit er auch hier die Furcht in die Liebe miteinschließt. Wenn er so handelt, ist er immer in vollkommener Liebe, wie es sein sollte.

In Bezug auf die Einbeziehung von Furcht in die Liebe auf der Seite der Barmherzigkeit (Chessed) zitiert er den Vers: „Glücklich ist der, der immer furchtsam ist.“ Er erklärt das das Wort „immer“ dahingehend, dass er sich auch dann vor dem Schöpfer fürchten soll, wenn dieser ihn wohlwollend behandelt, damit er keine Sünde begeht.

Und über die Einbeziehung der Furcht in der Liebe auf der Seite des Din bringt er den Vers an: „Wer sein Herz verhärtet, wird ins Unglück stürzen.“ Es bedeutet, dass man sein Herz zu einer Zeit des Gerichts  (Din) nicht verhärten sollte, egal, was in der Welt passiert. Denn dann wird man in die Macht der Sitra Achra fallen, welche „böse“ genannt wird. Vielmehr sollte man zu dieser Zeit die Furcht umso mehr erwecken, um Ihn zu fürchten und die Furcht in seine vollkommene Liebe zu dieser Zeit mit einzubeziehen, obwohl sowohl die erste Furcht als auch die zweite Furcht nicht für seinen eigenen Nutzen sind, sondern nur aus der Angst heraus, dass er bei der Zufriedenstellung seines Schöpfers versagt.

Es wurden nun die beiden ersten Gebote erläutert. Das erste Gebot ist die Ehrfurcht – sie umfasst die gesamte Tora und die Gebote (Mizwot). Sie ist der Anfang, wie es im ersten Vers heißt: „Im Anfang erschuf Gott den Himmel und die Erde.“ Mit anderen Worten ist Furcht „der Anfang“, und der Himmel und die Erde, welche SoN und ihre Zweige BYA sind, gingen aus ihr hervor. Der zweite Vers bedeutet seine Bestrafung: vier Tode „Wüst (Tohu)“ — Erdrosselung, „Leer (Bohu)“ — Steinigung, „Finsternis“ — Verbrennung und „Geist“ — Enthauptung.

Das zweite Gebot ist die Liebe. Sie wird in dem Vers: „Und Gott sprach ‚Es werde Licht’“ erklärt. Sie umfasst zwei Seiten:

Die erste Seite ist im Reichtum und im Guten, in einem langen Leben, mit Kindern und Nahrung.

Die zweite Seite ist: „Mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.“ Selbst wenn Er dir deine Seele und deine Besitztümer nimmt, wird die Liebe so vollkommen sein, wie wenn Er dir Reichtum und ein langes Leben gibt.

Um diese Liebe zu offenbaren, wurde das Licht des Schöpfungsaktes verborgen. Und durch diese Verborgenheit kam das strenge Din (Urteil) zum Vorschein. Zudem sollte die Liebe beide Seiten der Ehrfurcht einschließen:

Auf der einen Seite sollte man sich fürchten, dass man keine Sünde begeht und die eigene Liebe nicht vermindert wird.

Auf der anderen Seite sollte man die Verborgenheit fürchten, welche das Din ist, zu welchem der Ewige einen verurteilt.

Dies ist die einfache Bedeutung der Worte des Sohar. Um jedoch die Erklärung der übrigen Gebote fortzusetzen, ist eine tiefere Erläuterung erforderlich, auf den höheren Stufen der Welt Azilut.

Der Sohar bezieht sich auf die vier Buchstaben HaWaYaH, CHuB TuM, als Furcht, Liebe, Tora und Mizwa. Yud, Chochma, ist Furcht; das Erste Hej, Bina, ist Liebe; Waw ist die Tora; und das Untere Hej ist die Mizwa.

Es steht geschrieben: „Im Anfang erschuf Gott.“ Dies ist das erste unter allen Geboten, und diese Furcht wird die „Ehrfurcht vor dem Ewigen“ genannt, der Anfang. Denn der Parzuf Arich Anpin ist die Gesamtheit der Welt Azilut, die zu allen Welten durch seine Kleidungen leuchtet, welche AwI, ISHSuT und SoN genannt werden. Er wird auch Chochma Stimaa (Verborgene Chochma) genannt, da seine Chochma in seinem Rosh verborgen wurde und nichts davon an die Welten gibt. Vielmehr leuchtet nur Bina de Arich Anpin zu den Welten.

Deshalb wird diese Bina „Anfang“ genannt, da sie der Anfang und die Wurzel aller Welten ist. Sie wird auch „Ehrfurcht vor dem Ewigen“ genannt, „Ehrfurcht vor der Erhabenheit“, denn Er ist groß und herrscht über alles, Er ist das Wesentliche und die Wurzel aller Welten, und alles wird im Vergleich zu Ihm als Nichts erachtet. Und SoN, welche „Himmel und Erde“ genannt werden, kamen daraus hervor. Das ist die Bedeutung des Verses „Im Anfang“, das heißt „mit Furcht“, „erschuf Gott den Himmel und die Erde“, welche SoN sind.

Es steht geschrieben: „Der Anfang der Weisheit ist die Furcht vor dem Ewigen“, und es steht geschrieben: „Die Furcht vor dem Ewigen ist der Anfang der Erkenntnis“, da Furcht „Anfang“ genannt wird, denn die Mochin sind CHaBaD, auch wenn die Chochma der Mochin keine echte Chochma de Arich Anpin ist, sondern nur Bina de Arich Anpin. Das ist so, weil, wenn Bina de Arich Anpin sich zu Rosh de Arich Anpin erhebt, kehrt sie dazu zurück Chochma zu sein, und gibt Chochma an die Parzufim. Daraus folgt, dass Bina, welche die „Furcht“ ist, der Anfang von Chochma ist, wie geschrieben steht: „Der Anfang der Weisheit (Chochma) ist die Furcht vor dem Ewigen.“

Sie ist auch der Anfang der Erkenntnis (Daat), weil Daat die Wurzel von SoN ist. Denn sie erheben sie zu Rosh de Arich Anpin, um Chochma zu empfangen, daher empfangen auch SoN die Chochma von ihr, wie geschrieben steht: „Die Furcht vor dem Ewigen ist der Anfang der Erkenntnis (Daat).“

Es wurde gesagt, dass dieses zweite Gebot ein Gebot ist, an welches sich das Gebot der Ehrfurcht anhaftet, und welches es niemals verlässt. Es ist die Liebe, dass jemand seinen Herrn mit vollkommener Liebe liebt, da Chochma „Liebe“ genannt wird, weil das Yud von HaWaYaH das Wesen von Bina ist, ihre GaR, die Höheren AwI, Reine Luft (Awira Dachja), in denen das Or Chochma verborgen ist. Aber die Offenbarung des Or Chochma erfolgt durch SaT de Bina, welche ISHSuT genannt werden, das erste Hej von HaWaYaH. Deshalb werden sie „Liebe“ genannt.

Das ist das zweite Gebot, nach der Ehrfurcht, weil diese Chochma nicht unmittelbar von Chochma de Arich Anpin selbst empfangen wird, sondern von Bina, welche „Furcht“ ist. Und das Gebot der Furcht haftet sich an sie an und verlässt sie nie, das heißt Bina ist immer mit Chochma vereinigt und trennt sich niemals von ihr. Und an jedem Platz, an dem es Bina gibt, ist Chochma notwendigerweise ebenfalls bei ihr, da Chochma und Bina immer aneinander anhaften, und man wird Chochma niemals ohne Bina vorfinden, oder Bina ohne Chochma.

Damit wird uns gezeigt: Auch wenn gesagt wird, dass das erste Gebot Furcht ist, Bina, glaube nicht irrtümlicherweise, dass es Bina ohne Chochma ist. Gleichermaßen im zweiten Gebot, welches Liebe ist, Chochma, irre dich nicht und glaube, dass es Chochma ohne Bina ist. Vielmehr gibt es Chochma im ersten Gebot, und es gibt ebenso Bina im zweiten Gebot, da Chochma und Bina vermischt sind und zusammen auftreten; sie trennen sich nie. Jedoch benennen wir sie entsprechend der Vorherrschaft. Im ersten Gebot, den Höheren AwI, GaR de Bina—dem Wesen von Bina—liegt die Haupt-Herrschaft bei Bina, daher wird es „Furcht“ genannt. Im zweiten Gebot liegt die Haupt-Herrschaft bei Chochma, daher nennen wir es „Liebe.“

Und was ist vollkommene Liebe? Das ist die große Liebe, wie geschrieben steht: „Und Gott sprach: ‚Es werde Licht.’“ Das bedeutet, dass „Im Anfang“ ein verhüllter Ausspruch ist. Die eigentliche Offenbarung von „Im Anfang“ beginnt mit dem Ausspruch „Es werde Licht“ – das ist der Aufstieg von Bina, „Anfang“, zu Rosh de Arich Anpin, wo sie dazu zurückkehrt Chochma zu sein. Dann werden Chochma und Bina zusammen „große Liebe“ genannt. Das ist „Es werde Licht“, da Bina sich zu Arich Anpin erhob und an alle Welten Licht in großer Liebe gibt, was Chochma und Bina ist.

Die Liebe zum Schöpfer wird in zweifacher Hinsicht erläutert: Manche lieben Ihn, weil sie Reichtum, langes Leben, Kinder um sich und Herrschaft über ihre Feinde besitzen, ihre Wege gefestigt sind – und deshalb lieben sie Ihn. Doch vollkommene Liebe ist Liebe auf beiden Seiten, ob in Din (Urteil) oder in Chessed (Güte) und Erfolg in seinen Wegen. Das heißt man sollte den Schöpfer sogar lieben, wenn Er einem die Seele nimmt. Das ist vollkommene Liebe, auf beiden Seiten, in Chessed und in Din. Daher kam das Licht des Schöpfungsaktes hervor und wurde dann verborgen. Und als es verborgen wurde, kam strenges Din hervor.

Deshalb sagte er: „Es werde Licht“ für diese Welt, und „Es werde Licht“ für die nächste Welt, denn er sah, dass diese Welt unwürdig war, es zu nutzen. Er hielt inne und verbarg es für die nächste Welt, über der Parssa, innerhalb der Eingeweide von Arich Anpin, was der Aspekt der nächsten Welt ist, an dem Platz wo die Höheren AwI stehen, welche GaR de Bina sind, die am Chase de Arich Anpin enden, dem Platz der Parssa, welcher das Höhere Wasser, die Höheren AwI, von dem unteren Wasser, ISHSuT und SoN, trennt, da sich das Licht von Chase de Arich Anpin an abwärts verdunkelte, und es nicht mehr länger leuchtet. Und das Licht ist in ISHSuT verborgen, welche von Chase bis zu Tabur von Arich Anpin stehen, das heißt in SaT de Bina, und leuchtet ihnen nicht.

Somit ist Bina in zwei Seiten geteilt, da das Licht in GaR in ihr enthüllt wird, in den Höheren AwI, die über Chase de Arich Anpin stehen, dem Höheren Wasser. Jemand, der mit der Stufe der Höheren AwI belohnt wird, hat Reichtum, ein langes Leben, Kinder wie wie Ölbäume um seinen Tisch, er herrscht über seine Feinde, seine Wege sind beständig, und alles, was er tut, gelingt.

Jedoch wurde das Licht schon in SaT de Bina verborgen, welche sich unterhalb des Chase de Arich Anpin, dem unteren Wasser, befinden. Jene, die von ihnen empfangen, müssen den Ewigen sogar dann lieben, wenn Er ihnen ihre Seelen nimmt.

Dies ist die Angelegenheit der zwei Seiten der Liebe, welche GaR und SaT de Bina sind – vom Aspekt ihrer rechten Seite her: der Liebe. Diese wird durch das Verbergen des Lichts des Schöpfungsaktes erreicht. Und jemand, der damit belohnt wird, in der Liebe des Ewigen vollkommen zu sein, in der Liebe der Höheren AwI und in der Liebe von ISHSuT – das ist dann wahre Liebe.

Man muss die Furcht in diese zwei Seiten der Liebe einbeziehen, da auf der Seite von Chessed, den Höheren AwI, Furcht erweckt werden sollte, damit man keine Sünde hervorrufe. Und auch auf der Seite der Liebe von ISHSuT muss man die Furcht auf der Seite des strengen Din erwecken, ISHSuT.  Denn, wenn er sieht, dass strenges Din auf ihm liegt, sollte er die Ehrfurcht erwecken. Auch sollte er seinen Herrn richtig fürchten und sein Herz nicht verhärten, weil Chochma und Bina, die Liebe und Furcht sind, immer aneinander anhaften, daher muss Bina, Furcht, sowohl in GaR de Bina, das heißt AwI, als auch in SaT de Bina, das heißt ISHSuT, eingeschlossen sein.

Dann haftet die Ehrfurcht an beide Seiten an, der Seite des Guten und der Liebe und der Seite des strengen Din, und sie wird in ihnen eingeschlossen. Wenn die Furcht auf der Seite des Guten und der Liebe eingeschlossen ist, ist es vollkommene Liebe, wie es sein sollte. Es gibt hier zwei, welche vier sind, da es Liebe nur auf zwei Seiten gibt—GaR und SaT de Bina—und die Liebe auf jeder der zwei Seiten unvollständig ist, solange keine Furcht in jeder von ihnen ist, da es keine Chochma ohne Bina geben kann, was Liebe ohne Furcht wäre.

189 – 197, Sohar, Das Erste Gebot

Die Gebote der Tora: Das erste Gebot

189) „Im Anfang erschuf Gott.“ Dies ist das allererste Gebot. Dieses Gebot wird die „Ehrfurcht vor dem Ewigen“ genannt und es wird „der Anfang“ genannt, wie geschrieben steht: „Der Anfang der Weisheit ist die Furcht vor dem Ewigen.“ Es steht ebenso geschrieben: „Die Furcht vor dem Ewigen ist der Anfang der Erkenntnis“, denn Furcht wird „Anfang“ genannt. Auch ist dies das Tor, um in den Glauben einzutreten. Und auf diesem Gebot ruht die ganze Welt.

Erläuterung: Es ist nicht klar, warum die Schrift an einer Stelle die Furcht als den Anfang der Weisheit (Chochma) und an einer anderen Stelle als den Anfang der Erkenntnis (Daat) bezeichnet. Und es wird erklärt, dass Furcht der Anfang jeder einzelnen Sefira ist, denn es ist unmöglich irgendeine Sefira zu erlangen, ohne zuerst die Furcht zu erlangen.

Darum sagt er, dass sie (die Furcht) das Tor ist, um in den Glauben einzutreten, da es unmöglich ist, den vollständigen Glauben zu erlangen, außer aus Ehrfurcht vor dem Ewigen. Und das Maß der Furcht ist das Maß der Menge des Glaubens. Aus diesem Grund „ruht die ganze Welt auf diesem Gebot“, denn die Welt kann nur auf der Tora und den Geboten stehen, wie geschrieben steht: „Wenn nicht Mein Bund Tag und Nacht wäre, würde Ich nicht die Verordnungen von Himmel und Erde einsetzen.“

Und da die Furcht der Anfang ist und das Tor zu jedem Gebot, da sie das Tor des Glaubens ist, so folgt, dass die ganze Welt auf der Ehrfurcht beruht, wie geschrieben steht: „Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde.“ Das heißt mit Furcht, welche „der Anfang“ genannt wird, der alle Gebote beinhaltet „erschuf Gott Himmel und Erde“. Und wenn es keine Furcht gäbe, hätte Gott nichts erschaffen.

190) Die Furcht wird in drei Unterscheidungen ausgelegt, von denen zwei eine unwürdige Wurzel enthalten und eine die Wurzel der Ehrfurcht ist. Es gibt einen Menschen, der den Schöpfer fürchtet, damit seine Söhne leben und nicht sterben werden, oder er fürchtet eine körperliche Strafe oder eine Strafe für sein Geld, daher fürchtet er Ihn immer. Daraus folgt, dass die Ehrfurcht, die er vor dem Schöpfer hat, nicht die Wurzel ist, denn sein eigener Nutzen ist die Wurzel, und die Ehrfurcht ist das Ergebnis davon.

Und es gibt einen Menschen, der den Schöpfer fürchtet, da er die Strafe dieser Welt und die Strafe der Hölle fürchtet. Diese zwei Arten der Furcht – Furcht vor Strafe in dieser Welt und die Furcht vor Strafe in der kommenden Welt – sind nicht das Fundament und die Wurzel der Furcht.

191) Furcht, welche die Grundlage ist, ist, wenn man seinen Herrn fürchtet, da Er groß ist und alles regiert, das Fundament und die Wurzel aller Welten ist, und alles wird vor Ihm als Nichts erachtet, wie geschrieben steht: „Und alle Bewohner der Erde zählen [im Vergleich zu Ihm] als Nichts.“ Daher müssen alle Bestrebungen auf einen Ort namens „Ehrfurcht“ gerichtet sein.

Es gibt drei Arten von Furcht vor dem Ewigen, von welchen nur eine als wirkliche Ehrfurcht betrachtet wird:

Erstens: Den Schöpfer fürchten und seine Gebote einhalten, so dass seine Söhne leben werden und er vor der Strafe seines Körpers oder seines Geldes bewahrt werde. Dies ist die Furcht vor Strafen in dieser Welt.

Zweitens: Wenn man sich auch vor Strafen der Hölle fürchtet.

Und diese beiden Arten von Furcht sind keine wahre Furcht, denn er fürchtet sich um sein eigenes Wohlergehen, und nicht weil es ein Gebot des Schöpfers ist. Das eigene Wohlbefinden ist also die Wurzel, und die Furcht ist der Zweig, der aus dem eigenen Wohlbefinden entsteht.

Drittens: Furcht, welche die Grundlage ist, ist, wenn man seinen Herrn fürchtet, da Er groß ist und alles regiert, das Fundament und die Wurzel aller Welten ist, und alles wird vor Ihm als Nichts erachtet. „Er ist groß“, denn Er ist die Wurzel, von der alle Welten ausgehen. Und Seine Größe erscheint in all Seinen Taten. Und Er herrscht über alles, denn Er hat alle Welten erschaffen, die Höheren und die unteren, und sie werden alle vor Seinem Angesicht als nichts erachtet, denn sie fügen nichts zu Seinem Wesen hinzu.

Und es steht geschrieben: „Daher müssen alle Bestrebungen auf einen Ort namens „Ehrfurcht“ gerichtet sein – Das heißt, man muss sein Herz und sein Streben auf den Ort richten, der „Ehrfurcht“ genannt wird, um sich mit allem Verlangen und Streben an die Ehrfurcht vor dem Schöpfer zu klammern, die mit dem Gebot des Königs übereinstimmt und Seiner würdig ist.

192) Rabbi Shimon weinte und sagte: „Wehe, wenn ich erzähle, wehe, wenn ich nicht erzähle. Wenn ich es sage, werden die Frevler wissen, wie sie ihrem Herrn dienen können. Wenn ich es nicht sage, werden die Freunde diese Sache verlieren“, denn wo es heilige Furcht gibt, gibt es dementsprechend böse Furcht unten – sie schlägt, erdrückt und klagt an. Und das ist die Peitsche, mit der die Frevler zur Strafe für ihre Sünden geschlagen werden. Aus diesem Grund fürchtete er das Erzählen, damit die Frevler nicht wissen würden, wie sie der Strafe entgehen können, denn ihre Strafe ist ihre Reinigung.

Damit deutet er an, dass er an diesem Ort seine Worte nicht in vollem Umfang offenbaren kann, weil er fürchtet, den Frevlern Schaden zuzufügen.
Denn er kam, um hier zu enthüllen, wie man sich an den Baum des Lebens anhaften kann und niemals den Baum des Todes berührt – was nur für diejenigen geeignet ist, die bereits den Aspekt des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse korrigiert haben. Die Frevler aber, die die Sünde am Baum der Erkenntnis von Gut und Böse noch nicht korrigiert haben, dürfen dies nicht wissen. Sie müssen zuvor alle Arbeiten vollbringen, bis sie die Sünde am Baum der Erkenntnis korrigiert haben. Wie geschrieben steht: „Dass er nicht etwa seine Hand ausstrecke und auch vom Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe.“

Denn nachdem Adam am Baum der Erkenntnis gesündigt hatte, wurde er aus dem Garten Eden vertrieben, aus der Sorge heraus, er könnte sich an den Baum des Lebens anhaften und ewig leben – und so würde der Makel, den er durch den Baum der Erkenntnis verursacht hatte, für immer ohne Korrektur bestehen bleiben. Darum offenbarte er diese Sache, damit sie den Gerechten, die würdig sind, dies zu wissen, nicht verloren gehe – jedoch nur in einer verhüllten Andeutung.

193) Und wer sich vor der Strafe von Schlägen und Anklage fürchtet, auf dem ruht nicht jene Furcht vor dem Ewigen, die „Ehrfurcht vor dem Ewigen, die zum Leben führt“ genannt wird, sondern auf ihm ruht jene falsche Furcht, jene Geißel – und nicht die Ehrfurcht vor dem Ewigen.

194) Und deshalb wird der Ort, der „Ehrfurcht vor dem Ewigen“ genannt wird, „Anfang der Erkenntnis“ genannt. Darum ist auch dieses Gebot hier eingeschlossen – und es ist die Wurzel und das Fundament für alle übrigen Gebote der Tora. Wer die Ehrfurcht bewahrt, der bewahrt alles; und wer die Ehrfurcht nicht bewahrt, der bewahrt auch die Gebote der Tora nicht, denn die Ehrfurcht ist das Tor zu allem.

Der Sohar dreht sich darum, dass einmal geschrieben steht: „Der Anfang der Weisheit ist die Furcht vor dem Ewigen“ und ein anderes Mal: „Die Furcht vor dem Ewigen ist der Anfang der Erkenntnis.“ Und er erklärt: Am Ende der heiligen Furcht, die „Ehrfurcht vor dem Ewigen, die zum Leben führt“ genannt wird, befindet sich unten die falsche Furcht, die schlägt, prügelt und Anklage erhebt. Sie ist die Geißel, um die Frevler zu schlagen, und ihre Beine gehen hinab bis in den Tod. Wer aber das Gebot der Ehrfurcht erfüllt, weil Er groß ist und über alles herrscht, der haftet an die „Ehrfurcht vor dem Ewigen, die zum Leben führt“ an.

Diejenigen, die sich aus Furcht vor der Strafe der Schläge fürchten und nicht aus dem Grund eines Gebotes, über sie steht geschrieben: „Was der Frevler fürchtet, das wird über ihn kommen.“ Denn die Furcht des Endes herrscht über ihn und schlägt ihn. Und insofern das Ende der Furcht in einer bösen Geißel weilt, um die Frevler zu schlagen, wird auch die obere, heilige Ehrfurcht genannt: „Der Anfang der Erkenntnis ist die Furcht vor dem Ewigen“ – um zu lehren, dass man einzig an ihren Anfang anhaften soll, nämlich an der „Ehrfurcht vor dem Ewigen, die zum Leben führt“. Und man soll sich hüten vor jener ersten Furcht, die die böse Geißel ist. Durch dieses wird die Sünde am Baum der Erkenntnis korrigiert.

195) Darum steht geschrieben: „Im Anfang, mit Ehrfurcht, erschuf Gott den Himmel und die Erde.“ Denn wer gegen dieses Gebot verstößt, der verstößt gegen alle Gebote der Tora. Und die Strafe für den, der dagegen verstößt, ist, dass jene böse Geißel – jene falsche Furcht – ihn schlägt. Dies ist, wie geschrieben steht: „Und die Erde war wüst und leer (Tohu wa Bohu), und Finsternis über dem Angesicht des Abgrunds, und der Geist Gottes …“ – das sind die vier Strafen, mit denen die Frevler bestraft werden.

196) „Wüst“ (Tohu) bedeutet Erdrosselung, wie geschrieben steht: „Messschnur des Tohu“. Und es steht geschrieben: „Ein Seil zum Messen“.

„Leer“ (Bohu) ist Steinigung – Steine, die im großen Abgrund versenkt sind, zur Strafe für die Frevler.

„Finsternis“ ist Verbrennung, wie geschrieben steht: „Und es geschah, als ihr die Stimme aus der Finsternis hörtet – der Berg aber brannte mit Feuer bis ins Herz des Himmels: Finsternis, Wolke und Nebel.“ Dies ist jenes starke Feuer, das auf das Haupt der Frevler fällt, um sie zu verbrennen.

Diejenigen, die die Furcht vor dem Ewigen nicht ausführen, weil sie ein Gebot des Königs ist, sondern nur aus Furcht vor der Strafe, werden von den Klipot des „Wüst“ (Tohu) gefangen. Sie wundern sich, warum sie die Gedanken und Worte des Ewigen nicht verstehen. Und diese Klipa gilt als Strick der Erdrosselung um den Hals des Menschen, der ihm die Luft der Heiligkeit für den Atem seines Lebens abschneidet.

So steht im ersten Vers: „Messschnur des Tohu („Wüst“), und im zweiten Vers: „ein Seil zum Messen“. Das eine kommt, um das andere zu erklären: Die Bedeutung von „Messschnur des Tohu“ ist „ein Seil zum Messen“. Denn so wie die Schnur und das Maß seiner Verzweiflung sind, so ist das Maß des Seils, das die Sitra Achra um seinen Hals legt und ihn erdrosselt. Wie geschrieben steht: „Die Sünde ziehen sie herbei mit Seilen des Truges.“

Folglich ist „Leer“ (Bohu) die Steinigung. Denn nachdem er bereits durch die Sitra Achra mit einem Strick um den Hals eingefangen ist, haben sie nun die Kraft, mit ihm zu verfahren, wie sie wollen: ihn zu steinigen, ihn zu verbrennen oder ihn mit dem Schwert zu töten. Steinigung bedeutet, dass sein Schädel durch böse Begierden und böse Gedanken zerschmettert wird, und man zieht ihn in den großen Abgrund hinab, um ihn zu bestrafen.

Finsternis ist Verbrennung – sie kommt auf das Haupt der Frevler, um sie zu verbrennen. Denn die Sitra Achra umgibt sie mit starkem Feuer, das fortwährend die Lebenskraft der Heiligkeit in ihnen verzehrt.

197) Und „Geist“ (Ruach) – ist die Enthauptung mit dem Schwert. Da der „Stürmische Wind“ (Ruach seara) ein scharfes Schwert ist, das in ihm lodert, wie geschrieben steht: „Und die Flamme des Schwertes, das sich in alle Richtungen wendet.“ Es wird „Geist“ genannt. Es ist eine Strafe für jemanden, der die Gebote der Tora übertritt, welche nach der Furcht geschrieben sind, nach dem Anfang, der alles enthält. Denn nach „Im Anfang“, was „Furcht“ bedeutet, wird gesagt „wüst (Tohu) und leer (Bohu) und Finsternis, und Geist“, welche die Strafen der vier Tode sind. Ab hier und weiter die übrigen Gebote der Tora.

Denn Sitra Achra legt einen „Stürmischen Wind“ (Ruach seara) auf ihn, welcher einem scharfen Schwert ähnlich ist, das seinen Kopf von seinem Körper trennt und sein Leben beendet. Das ist die Strafe für jemanden, der die Gebote der Tora übertritt, welche nach der Furcht, dem Anfang, geschrieben sind, die alles enthält, denn alle Gebote der Tora sind enthalten in den ersten zwei Versen von „Im Anfang“ bis „Und Gott sprach: ‚Es werde Licht.’“ Und die Strafe, die für jemanden erwähnt wird, welcher die Gebote der Tora übertritt, welche die vier Tode sind, inbegriffen in „Wüst“, „Leer“, „Finsternis“ und „Geist“, geschrieben nach der Furcht, welche „Anfang“ genannt wird, inbegriffen in den Worten „Im Anfang erschuf Gott“.

Hieraus folgt, dass der erste Vers „Furcht“ ist, der Anfang, die Grundlage der Furcht, die zum Leben führt, und der zweite Vers die Strafe für jemanden ist, der nicht an der Furcht, dem Anfang, anhaftet. Und sie umfassen das Ganze, denn sie sind das Tor zum Glauben an den Ewigen. Hieraus folgt, dass alle Gebote der Tora darin eingeschlossen sind. Von da an folgen die übrigen Gebote der Tora, beginnend mit dem Vers: „Und Gott sprach: Es werde Licht.“ Das bedeutet: Alle Gebote der Tora sind nichts anderes als Einzelheiten des Gebotes der Ehrfurcht.

Kabbala Chronik

Ha Uma – Das Volk

Im Israel des Jahres 1940 (damals Palästina genannt) war eine kabbalistische Publikation ein ungewöhnliches Unterfangen. Die Weisheit der Kabbala war für beinahe zwei Jahrtausende verborgen und nur einigen wenigen zugänglich. Doch am 5. Juni 1940 entschied Rabbi Yehuda Ashlag (1884-1954), einer der bekanntesten Kabbalisten des zwanzigsten Jahrhunderts, dass es Zeit für eine Veränderung war. Rav Ashlag, der wegen seines maßgebenden Sulam Kommentars (Leiter) im Buch Sohar auch Baal HaSulam (Herr der Leiter) genannt wurde, veröffentlichte damals die erste kabbalistische Zeitung der Geschichte unter dem Titel Das Volk (HaUma). Weiterlesen

001 – 006, Sohar, Die Rose

Die Rose

1) Rabbi Chiskija eröffnete: „Es steht geschrieben: ‚Wie eine Rose unter Dornen.‘“ Was ist eine Rose? Es ist die Versammlung Israels, das heißt Malchut. Es gibt eine Rose, und es gibt eine Rose. Genauso wie eine Rose unter Dornen rot und weiß gefärbt ist, so enthält die Versammlung Israels Din (Urteil) und Rachamim (Gnade). Genau wie eine Rose dreizehn Blütenblätter hat, so besteht die Versammlung Israels aus dreizehn Eigenschaften von Rachamim, die sie von allen Seiten umgeben.

Im Vers „Im Anfang erschuf Gott“ rief Gott auch dreizehn Worte hervor, um die Versammlung Israels zu umgeben und sie zu bewahren: „DEN, HIMMEL, UND-DIE, ERDE, UND-DIE-ERDE, WAR, LEER, UND-WÜST, UND-FINSTERNIS, ÜBER, DEM-ANGESICHT, DES-ABGRUNDS, UND-DER-GEIST“ bis zu den Worten „… Gottes schwebte“.

Erläuterung: Es gibt zehn Sefirot: Keter, Chochma, Bina, Chessed, Gwura, Tiferet, Nezach, Hod, Jessod und Malchut. Jedoch sind es im Wesentlichen nur fünf: Keter, Chochma, Bina, Tiferet und Malchut, da die Sefira Tiferet sechs Sefirot, CHaGaT NeHJ, beinhaltet. Sie wurden fünf Parzufim: Arich Anpin, Aba we Ima und SoN (Seir Anpin und Nukwa). Keter wird Arich Anpin (AA) genannt; Chochma und Bina werden Aba we Ima (AwI) genannt, Tiferet und Malchut werden Seir Anpin und Nukwa (SoN) genannt.

Die sieben Schöpfungstage sind die zwei Parzufim Seir Anpin (SA) und Nukwa von Azilut. Sie enthalten sieben Sefirot, CHaGaT NeHJ und Malchut. Die Schriften des Schöpfungsaktes erklären, wie AwI, welche Chochma und Bina sind, sie ab dem Anfang ihrer Entstehung ausströmten, bis zum Ende der Gadlut (Großsein), die in ihnen sechstausend Jahre lang ausgeführt wird.

Rabbi Chiskija beginnt mit der Erklärung von Nukwa de SA, indem er die Ordnung ihrer Ausströmung aus Ima, Bina, welche Elokim genannt wird, erklärt. Das ist die Bedeutung von Rabbi Chiskijas Beginn mit der Erklärung der Rose, welche Nukwa de SA ist. Zur Zeit von Gadlut wird Nukwa de SA „die Versammlung Israels“ genannt, und deshalb heißt es hier: „Was ist eine Rose? Es ist die Versammlung Israels.“

Es gibt zwei Zustände dieser Rose:

  1. Katnut (Kleinsein) – der Beginn ihrer Bildung, in welcher es in ihr nur die Sefira Keter gibt, in welche ihr Or Nefesh eingekleidet wird. Und ihre unteren Neun [Sefirot] fallen aus Azilut heraus, in die Welt Brija.
  2. Gadlut (Großsein) – wenn ihre unteren Neun sich von der Welt Brija in die Welt Azilut erheben, und sie mit ihnen einen vollständigen Parzuf mit zehn Sefirot bildet.

Zu dieser Zeit erhebt sie sich mit SA, ihrem Ehemann, auf eine gleichwertige Stufe mit AwI de Azilut, und sie kleiden sie ein. Dann wird SA „Israel“ genannt, mit den Buchstaben Li Rosh (Ein Kopf für mich), und Nukwa wird „Versammlung Israels“ genannt, da sie in sich alle Lichter von Israel, ihrem Ehemann, versammelt und sie an die Unteren gibt.

Katnut wird „eine Rose unter Dornen“ genannt, da ihre unteren Neun vom Or Azilut entleert wurden und als Dornen zurückblieben. Gadlut wird schlicht „eine Rose“ genannt, oder „die Versammlung Israels“. Deshalb wurde gesagt: „Es gibt eine Rose, und es gibt eine Rose.“

Die rote Farbe weist darauf hin, dass es dort ein Festsaugen der Äußeren gibt, so dass die Klipot von ihr saugen können. Dies ist in Katnut, wenn ihre unteren Neun sich in Brija befinden. Es gibt zudem Weiß in ihrem Kli de Keter (Gefäß von Keter), wo es kein Festsaugen der Äußeren gibt. Es wurde gesagt: „Genau wie eine Rose unter Dornen rot und weiß gefärbt ist, so enthält die Versammlung Israels Din und Rachamim.“ Dies weist darauf hin, dass selbst in ihrer Gadlut, genannt „die Versammlung Israels“, obwohl sie zu dieser Zeit aufsteigt und sich in Bina einkleidet, Din (Urteil) immer noch in ihr verbleibt, da sie den Massach benötigt, der in ihr für den Siwug de Hakaa (Paarung durch einen Schlag) eingerichtet wird, der das Höhere Licht schlägt und es reflektiert, wegen dem Din im Massach.

Dadurch erhebt er die zehn Sefirot des Or Choser, welches „Licht von Din“ genannt wird, und in ihnen zieht er die zehn Sefirot des Or Yashar an, welches „Licht von Rachamim“ genannt wird. Daher gibt es ebenso Din und Rachamim in der Versammlung Israels, dem Rot und dem Weiß entsprechend, welches die Rose unter Dornen besitzt.

Das ist das Meer, das Salomon erschuf, welches auf zwölf Ochsen steht. Dies ist so, weil ihre unteren Neun, die in Brija hineinfielen, dort in zwölf Ochsen errichtet wurden, und der Punkt von Keter, der in Azilut verblieb, ist das Meer, das oben auf ihnen steht. Alle zusammen werden sie „die dreizehn Blütenblätter der Rose“ genannt.

Die Mochin von Gadlut von Nukwa, die ein Leuchten von Chochma enthalten, breiten sich von den dreizehn Namen aus, genannt „die dreizehn Eigenschaften von Rachamim“. Deshalb wurde auch gesagt: „Die Versammlung Israels besteht aus den dreizehn Eigenschaften von Rachamim.“ Das Wesentliche, wofür Rabbi Chiskija erscheint, um uns diesen Vergleich zwischen der Rose unter Dornen und der Versammlung Israels zu lehren, ist, dass alles, was Nukwa in ihrem Zustand von Gadlut hat, eine entsprechende Vorbereitung und Qualifikation am Anfang ihrer Bildung haben muss, im Zustand von Katnut. Deshalb wurde gesagt, dass gegenüber dem Weiß und Rot in Katnut, Din und Rachamim in Gadlut in ihr hervorkommen, und gegenüber den dreizehn Blütenblättern in Katnut kommen die dreizehn Eigenschaften von Rachamim in Gadlut in ihr hervor.

Elokim (Gott) im Vers „Im Anfang erschuf Gott“ ist Bina, die zur Nukwa von SA ausströmt. Er ruft dreizehn Worte aus: DEN, HIMMEL, UND-DIE, ERDE, UND-DIE-ERDE, WAR, LEER, UND-WÜST, UND-FINSTERNIS, ÜBER, DEM-ANGESICHT, DES-ABGRUNDS, UND-DER-GEIST, bis zum zweiten Elokim. Diese dreizehn Worte deuten auf dieselben dreizehn Blütenblätter der Rose unter Dornen, das Meer, das auf den zwölf Ochsen steht, welche die Vorbereitung und Qualifikation dafür sind, dass die Versammlung Israels die dreizehn Eigenschaften von Rachamim empfangen kann. Es steht geschrieben: „Um die Versammlung Israels zu umgeben und um sie zu bewahren.“

Dies ist so, weil die dreizehn Eigenschaften von Rachamim – die vollständigen Mochin von Nukwa – so betrachtet werden, dass sie sie von allen Seiten umgeben und von ringsherum erleuchten. Durch sie wird sie vor dem Kontakt mit den Äußeren bewahrt, denn solange die großen Mochin im Leuchten von Chochma der dreizehn Eigenschaften nicht in ihr sind, gibt es ein Saugen für die Äußeren an ihr.

2) Danach wurde der Name Elokim noch einmal erwähnt, wie geschrieben steht: „… Elokim (Gottes) schwebt“, um fünf steife Blätter zu erschaffen, die die Rose umgeben und „Erlösung“ genannt werden. Darum steht geschrieben: „Ich werde den Becher der Erlösung erheben.“ Er ist der „Becher des Segens“.

Ein  Becher des Segens muss auf fünf Fingern ruhen, und nicht mehr, wie die Rose auf fünf steifen Blättern ruht, die den fünf Fingern entsprechen, und diese Rose ist der Becher des Segens.

Von der zweiten bis zur dritten Erwähnung des Wortes Elokim gibt es fünf Worte: „SCHWEBTE, ÜBER, DER-OBERFLÄCHE, DER-WASSER, UND-SAGTE.“ Das entspricht den fünf Blättern. Der Vers setzt fort: „Und Gott sprach: ‚Es werde Licht.‘“ Es ist das Licht, welches erschaffen wurde, verhüllt und eingeschlossen innerhalb des Bundes, welcher in die Rose eintrat und in ihr einen Samen hervorbrachte. Daher sagt man auch „ein Baum, der Frucht hervorbringt, in der sein Same ist“. Und dieser Same existiert wirklich im Zeichen des Bundes.

Erläuterung: Fünf steife Blätter bedeuten fünf Gwurot von Nukwa, welche die zehn Sefirot des Or Choser sind, da Nukwa oben ist mithilfe des Siwug de Hakaa mit dem Höheren Licht, genannt „ein Licht von Din“. Dies ist so, weil die zehn Sefirot von Or Yashar die fünf Chassadim CHaGaT NaH (Chessed, Gwura, Tiferet, Nezach, Hod) genannt werden und sich in die fünf Gwurot CHaGaT NaH des Or Choser einkleiden.

Diese fünf steifen Blätter sind die Macht von Din im Massach, die das Höhere Licht davon abhalten, sich vom Massach nach unten einzukleiden. Darum werden sie nun nur „fünf steife Blätter“ genannt, denn sie sind immer noch nicht geeignet, einen Siwug auszuführen. Zur Zeit von Gadlut, wenn der Massach mit dem Höheren Licht zu einem Siwug kommt, werden sie fünf Gwurot genannt.

Diese fünf steifen Blätter sind die fünf Worte vom zweiten Elokim bis zum dritten Elokim: SCHWEBTE, ÜBER, DER-OBERFLÄCHE, DER-WASSER, UND-SAGTE. Und warum gibt es diese weitere Erwähnung, die bedeutet, dass es hier eine neue Handlung gibt? Um diese fünf steifen Blätter, die die Vorbereitung für einen Siwug zurzeit von Gadlut sind, aus Nukwa hervorzubringen.

Die zehn Sefirot des Or Choser werden die fünf Gwurot CHaGaT NaH genannt. Sie werden nicht KaCHaB TuM genannt, weil sie nur Or Chassadim ausbreiten. Und deshalb fielen KaCHaB von ihrer Stufe und werden CHaGaT genannt, und Tiferet und Malchut heißen Nezach und Hod.

Seit in Gadlut die fünf steifen Blätter zu den fünf Gwurot wurden, werden sie als fünf Tore betrachtet, offen um die fünf Chassadim von Or Yashar zu empfangen. Sie werden ebenfalls „Erlösung“ genannt, und dann heißt Nukwa „Becher der Erlösung“ oder „Becher des Segens“, denn durch sie wird Nukwa zu einem Kli, welches den Segen erhält, die fünf Chassadim.

Die Anzahl der Sefirot ist zehn, denn sie sind hauptsächlich fünf Bchinot, oder dreizehn, wie die dreizehn Eigenschaften von Rachamim. Zehn weist auf die Sefirot SoN hin, in welchen es nur Or Chassadim gibt. Dreizehn weist auf die Mochin des Leuchtens von Chochma hin, welches für SoN empfangen wird.

„Becher des Segens“ weist auf die Ausbreitung von fünf Chassadim innerhalb ihrer fünf Gwurot hin. Er darf nur auf fünf Fingern sein und nicht auf mehr, d. h. nur in der Zahl zehn, CHaGaT NaH, und nicht mehr, mit Ausnahme der Zahl dreizehn, da Nukwa nicht fähig ist, Chochma von dreizehn zu empfangen, außer durch das Einkleiden von Chochma in Chassadim. Darum muss erst ein Segen ausgebreitet werden, welcher die fünf Chassadim sind, besonders durch die fünf Finger, die fünf Gwurot, und dann kann sie auch von dreizehn empfangen.

Dies bedeutet, dass es sich auf die fünf Finger der linken Hand bezieht, welche die fünf Gwurot sind, da die fünf Finger der rechten Hand fünf Chassadim sind. Aus diesem Grund muss der Segensbecher mit beiden Händen erhoben werden, d. h. auch mit den Fingern der linken Hand, um die Absicht der fünf Gwurot anzuzeigen. Hinterher jedoch, am Anfang des Segens, sollten nur die fünf Finger der rechten Hand am Becher verbleiben, um das Erwachen des Festsaugens der Sitra Achra zu vermeiden, die von links saugt.

Das dritte Elokim im Vers „Es werde Licht“ ist dazu da, um Gadlut von Nukwa auszuströmen, was die fünf Chassadim und die dreizehn Eigenschaften von Rachamim sind, wobei die fünf Chassadim die fünf Mal „Licht“ im Text sind: „Es werde Licht“, „Und es ward Licht“, „Dass das Licht gut war“, „Zwischen dem Licht“, „Das Licht, der Tag“. Die dreizehn Eigenschaften von Rachamim stecken in den Worten „Und es war Abend und es war Morgen, ein Tag“, da dieses „ein“ („Echad“), alle dreizehn einschließt, und auch im Zahlenwert dreizehn ist.

Diese fünf Lichter sind das vom Schöpfer am ersten Tag erschaffene Licht. Adam beobachtete es von einem Ende der Welt bis zum anderen Ende der Welt. Als der Schöpfer auf die Generation der Flut und die Generation der Zerstreuung schaute und ihre verdorbenen Handlungen sah, stand Er und verhüllte Sich vor ihnen, wie geschrieben steht: „Gott ward Licht, Er ist das Licht, das erschaffen wurde, und verhüllt wurde und in diesen Bund eingeschlossen wurde“, das in die Rose eintrat: diese fünf Chassadim waren zuerst in Jessod de SA enthalten und gelangten nicht direkt von Bina, genannt Elokim, zu Nukwa. Der Bund, Jessod de SA, der in die Rose eingetreten war, gab sie ihr.

Diese fünf Chassadim, die aus den fünf Gwurot kommen, werden „Same“ genannt. Die Hauptkraft von Din und Gwurot im Massach, durch deren Kräfte er das Höhere Licht schlägt und zurückstößt, befindet sich nur in Ateret (Krone) von Jessod de SA, welche sie von Masal we Nake ausbreitet, die in Dikna enthalten sind, während Nukwa nur ein Leuchten und einen Zweig davon erhält.

Darum findet der Haupt – Siwug auf dem Massach, welcher die fünf Gwurot erhebt, die die fünf Chassadim, die fünf Lichter, anziehen und einkleiden, in Jessod von SA statt und dieses ist dasjenige, das sie an Nukwa weitergibt. Denn diese Samen, die fünf Chassadim und fünf Gwurot, befinden sich wirklich im Zeichen des Bundes, denn im Zeichen des Bundes, welcher Ateret Jessod de SA ist, gibt es die Wirklichkeit der Gwurot, die fünf Chassadim anziehen, die „Samen“ genannt werden. Jessod de Nukwa jedoch erhält nur die Form seiner Gwurot, da Jessod de Nukwa nur mit dem Namen „Form des Bundes“ genannt wird.

3) So wie die Form des Bundes aus diesem Samen in zweiundvierzig Siwugim gezeugt wurde, so wurde der eingravierte und erklärte Name in zweiundvierzig Buchstaben des Schöpfungsaktes gezeugt.

Erläuterung: Der Name „zweiundvierzig Buchstaben“ ist das einfache HaWaYaH, HaWaYaH mit Füllung, [und] HaWaYaH mit Füllung der Füllung, in welchen es zweiundvierzig Buchstaben gibt. Dieser Samen, der sich im Zeichen des Bundes befindet—was fünf Chassadim und fünf Gwurot sind—breitet sich von dem Namen „Zweiundvierzig“ aus.

Deshalb wurde gesagt, dass so wie die Form des Bundes, Jessod de Nukwa, in zweiundvierzig Siwugim des Samens des Zeichens des Bundes ausgesät wurde, [auch] der eingravierte und erklärte Name in zweiundvierzig Buchstaben des Schöpfungsaktes ausgesät wurde.

Dies ist so, weil es zwei Bchinot in Nukwa gibt:

  1. Das Erbauen ihres Parzuf, welcher durch Bina gebildet wurde, und
  2. ihre Paarung mit SA, welche „der Siwug“ genannt wird.

Und so wie die Form des Bundes, Jessod de Nukwa, in zweiundvierzig Siwugim dieses Samens, des Zeichens des Bundes, ausgesät wurde, so unterscheidet dies sie im Siwug, und so wird sie verglichen mit der Ordnung der Ausströmung des Bauens von Nukwa, „Schöpfungsakt“ genannt, durch Bina, welche ebenfalls im Namen „Zweiundvierzig“ war.

Außerdem gibt es zwei Zustände in der Strukur von Nukwa: Katnut und Gadlut. Katnut wird „Einprägung“ genannt, das heißt Einprägung in ein Haus zum Empfang des Lichts zur Zeit von Gadlut. Dies ist so, weil alles, was von Nukwa zur Zeit von Gadlut empfangen wird, dafür Vorbereitung und Qualifikation aus den Tagen von Katnut benötigt. Gadlut wird „der erklärte Name“ genannt, weil alles, was während Katnut verhüllt ist, während Gadlut erklärt und bekannt wird.

Deshalb wurde gesagt: „Der eingravierte und erklärte Name, ausgesät in den zweiundvierzig Buchstaben des Schöpfungsaktes.“ Nukwa wird „ein Name“ genannt. „Eingraviert“ meint ihre Katnut; „erklärt“ ist ihre Gadlut; und auch sie wurden ausgesät und gebildet in zweiundvierzig Buchstaben, wie die zweiundvierzig Siwugim im Zeichen des Bundes. Ferner sind die zweiundvierzig Buchstaben des Schöpfungsaktes die zweiundvierzig Buchstaben, die von BeReshit (Im Anfang) bis zum Bet von Bohu dargestellt werden.

Die Rose (Spiegel der Leiter)

1) Der eingravierte und erklärte Name wurde in zweiundvierzig Buchstaben des Schöpfungsaktes ausgesät. Es gibt viele Zahlen in der Aufzählung der Sefirot.

  1. Die Zahl zehn: KaCHaB, CHaGaT, NeHJM.
  2. Die Zahl sieben: CHaGaT, NeHJM.
  3. Die Zahl sechs, genannt WaK: CHaGaT, NeHJ.
  4. Die Zahl fünf – fünf Chassadim oder fünf Gwurot: CHaGaT, Nezach und Hod.
  5. Die Zahl dreizehn: die dreizehn Qualitäten von Rachamim oder obere KaCHaB, CHaGaT und untere CHaGaT und NeHJM.

Wir müssen verstehen: Es wird im Buch Sefer Yezira (Buch der Schöpfung) gesagt „Zehn und nicht neun; zehn und nicht elf.“ Deshalb dürfen wir der Zahl zehn weder etwas abziehen noch hinzufügen. Noch mehr, wir müssen wissen, dass die zehn Sefirot KaCHaB CHaGaT NeHJM im Grunde nur fünf Sefirot KaCHaB TuM sind, da die Sefira Tiferet sechs Sefirot CHaGaT NeHJ umfasst, und daher kommen wir auf die Zahl zehn. Daraus folgt, dass diese sechs Elemente CHaGaT NeHJ Details einer einzigen Sefira, Tiferet, sind.

Der Grund, warum wir nur Tiferet unterteilen und nicht GaR ist nicht der Verdienst von Tiferet, sondern wegen ihres Mangels im Bezug zu GaR, denn diese Unterteilung ist die Vermischung der fünf Sefirot ineinander, in jeder von ihnen sind fünf Sefirot. Daraus folgt, dass es fünf Sefirot KaCHaB TuM in Keter, fünf Sefirot KaCHaB TuM in Chochma, und fünf Sefirot KaCHaB TuM in Bina gibt.

Also sollten es auch fünf Sefirot KaCHaB TuM in Tiferet sein. Doch da die Essenz von Tiferet nur Or Chassadim ist und nicht Chochma, und es nötig ist, dass die fünf Sefirot darin nur fünf Chassadim sind, daher wurden die Namen der fünf Sefirot darin geändert, da KaCHaB darin abstiegen zu CHaGaT, und TuM stiegen darin zu Nezach-Hod ab. Daher werden die fünf Sefirot, die in Tiferet sind, nur CHaGaT NaH genannt. Ebenso wurde eine Unterscheidung, die alle fünf Chassadim umfasst, hinzugefügt, und diese wird Jessod genannt. Daher sind es sechs Sefirot in Tiferet: CHaGaT NeHJ.

Und warum werden die fünf Sefirot, die in jedem KaCHaB enthalten sind, nicht in der Zahl der Sefirot gezählt, sondern nur die Elemente von Tiferet werden gezählt? Das ist so, weil die Integration der Sefirot ineinander nichts der Zahl der ersten fünf Sefirot hinzufügt, das würdig wäre, erwähnt zu werden. Aber mit der Integration der fünf Sefirot in Tiferet wurden die fünf Sefirot darin zu neuen Bchinot – fünf Chassadim – daher werden sie als fünf besondere Bchinot in den Sefirot erwähnt, und sind in der Aufzählung der Sefirot inbegriffen. Daher wird Tiferet als sechs Sefirot CHaGaT NeHJ gezählt, wegen ihrer Niedrigkeit bezüglich GaR, da sie nur Or Chassadim ist.

Auch bei allen Zahlen in der Aufzählung der Sefirot verringert sie nicht die Zahl zehn, die ursprünglich nur fünf Sefirot sind. Dies ist so, da zehn Sefirot bedeutet: zusammen mit den sechs Sefirot, in die Tiferet unterteilt ist. Und wenn wir „fünf Sefirot“ sagen, bedeutet das ohne die Unterteilung von WaK in Tiferet, und die Zählung von WaK sind fünf Sefirot, die in Tiferet beinhaltet sind, inklusive derjenigen, die einschließt, genannt Jessod. Und die Zählung der sieben Sefirot ist, wenn wir Malchut mit Tiferet zusammenrechnen.

2) Lasst uns die Zahl dreizehn erklären. Diese Zahl wurde neu eingeführt und kam in die Welt der Korrektur zur Korrektur des Parzuf. Das ist so, weil es in jedem Parzuf in ABYA (Azilut, Brija, Yezira und Assija) nur drei Kelim (Gefäße) gibt: Bina, SA und Malchut und es fehlen die Kelim Keter und Chochma. Und die Lichter von Keter und Chochma kleiden sich innerhalb des Kli von Bina  ein. Aber auf einfache Weise ausgedrückt, gibt es in jeder Sefira diese drei Kelim. Dies ist so auch in Keter und Chochma, welche jeweils drei Kelim haben. Und deshalb gibt es Bina und SoN in Keter, und deshalb gibt es Bina und SoN in Chochma. Und ebenso gibt es Bina und SoN in Bina. So fehlen das Kli von Keter bzw. von Chochma in allen Sefirot und Bina, SA und Nukwa gibt es in allen Sefirot.

Die drei Kelim (Plural von Kli), Bina, SA und Malchut teilen sich auf in zehn Sefirot. Denn in jedem von ihnen gibt es drei Linien: Rechte, Linke und Mittlere Linie. Die drei Linien in Bina werden zu CHaBaD, die drei Linien in SA werden zu CHaGaT, und die drei Linien von Malchut werden zu NeHJ und mit Malchut, die sie enthält, sind sie zehn Sefirot. So hat jeder Parzuf zehn Sefirot CHaBaD, CHaGaT, NeHJM.

Es ist auch bekannt, dass Rosh von AA de Azilut nur zwei Sefirot Keter und Chochma hat, welche Kitra und Chochma Stimaa (Verborgene Chochma) genannt werden, deren Bina aus Rosh von AA austrat und zu Guf (Körper), WaK, wurde, dem Mochin de Rosh fehlen. Das ist die Bedeutung von Aba nimmt Ima mit nach draußen. Aus diesem Grund wird Bina in GaR und SaT geteilt.

Das ist so, weil der Makel der fehlenden Mochin de Rosh, GaR de Bina überhaupt nicht befleckt, da sie in Ihrer Essenz nur Or Chassadim in den zehn Sefirot von Or Yashar ist, und dort gibt es keinen Unterschied in diesem Licht, ob es sich im Rosh oder im Guf befindet, denn es leuchtet immer überall gleich.

Folglich vermindert auch der Austritt von Bina außerhalb des Rosh sie nicht um GaR und Mochin de Rosh. Deshalb wurden GaR de Bina getrennt, um selbstständig zu sein und wurden die Parzufim der Höheren AwI, was als GaR betrachtet wird, obwohl sie bei Pe von AA und darunter stehen.

Dagegen brauchen SaT de Bina, die eigentlich keine Bina sind, sondern aus der Integration (Hitkalelut) in SoN entstehen, auch das Leuchten von Chochma, um an SoN geben zu können. Aus diesem Grund leiden sie unter diesem Mangel vom Austritt von Bina aus Rosh de AA, da sie dadurch Chochma verloren haben. Darum gelten sie als WaK und Guf, denen Mochin de Rosh fehlt, und wegen dieses Mangels wurden sie von GaR de Bina getrennt und zu einem separaten Parzuf, genannt ISHSuT.

Es folgt, dass der Austritt von Bina aus Rosh von AA zwei verschiedene Bchinot in ihr erschuf: GaR und SaT. Als Ergebnis davon wurden drei Sefirot dem Parzuf hinzugefügt, weil nun die drei Linien in GaR de Bina als CHaBaD gelten, die drei Linien in SaT de Bina sind die oberen CHaGaT, die drei Linien in Seir Anpin gelten als die unteren CHaGaT, und die drei Linien in Malchut als NeHJ. Und zusammen mit Malchut, die diese einschließt sind sie dreizehn Sefirot. Somit verursacht der Austritt von Bina aus dem Rosh die dreizehn Sefirot im Parzuf, da doppelte CHaGaT im Parzuf entstanden sind.

Dies ist jedoch nicht permanent, da durch das Erheben von MaN von den Unteren das Leuchten von AB SaG de AK ausgebreitet wird, und dieses Leuchten bringt Bina zum Rosh von AA zurück, und dann können SaT von Bina Chochma von AA empfangen und sie den Söhnen, den SoN, geben.

Man denkt, dass der Austritt von Bina aus Rosh von AA am Anfang nur deshalb stattfand, um ein Leuchten von Chochma an SoN zu geben. Hätte es diesen Austritt nicht gegeben, wäre ein Ausbreiten des Leuchtens von Chochma zu SoN unmöglich gewesen. Daher sind diese drei Sefirot, die beim Austritt von Bina hinzugefügt wurden, nur die Vorbereitung und Voraussetzung zur Ausbreitung der Mochin de Chochma zu SoN, welche die sieben Schöpfungstage sind. Somit wird an jedem Platz die Zahl dreizehn zur Ausbreitung von Chochma zu SoN.

Das erklärt nun auch die Unterscheidung der fünf Sefirot und der dreizehn Sefirot. Fünf Sefirot zeigen an, dass sie nur fünf Chassadim besitzen, aber dreizehn deutet auf die Ausbreitung des Leuchtens von Chochma durch die Kraft der drei Sefirot, den oberen CHaGaT, die wegen dem Austritt von Bina hinzugefügt wurden.

3) Nun werden wir den Namen „zweiundvierzig“ und zweiundvierzig Siwugim erklären. Aufgrund des Austritts von Bina teilte sie sich in GaR und SaT. GaR de Bina wurden als der Parzuf Höhere AwI etabliert, dabei AA von seinem Pe bis Chase einkleidend, und das Licht in ihnen wird „Awira dachja“ (Reine Luft) genannt. SaT de Bina wurden als Parzuf ISHSuT eingerichtet, welcher AA von Chase bis Tabur einkleidet, und das Licht in ihnen wird „Einfache Awir“ genannt.

Awir bedeutet Or Ruach, gemeint ist nur Or Chassadim, ohne Chochma. Aus diesem Grund wird erachtet, dass Bina den Rosh von AA zu Awir hineinbrachte, da wegen des Austrittes außerhalb des Rosh von AA, was Chochma ist, es nur Or Chassadim ohne Chochma in ihr gibt, was Awir genannt wird.

Es gibt jedoch einen Unterschied zwischen den Höheren AwI und ISHSuT. Die Höheren AwI sind GaR de Bina; sie sind durch ihren Austritt von Chochma nicht befleckt, weil ihr Wesen Chassadim ohne Chochma ist. Daher, selbst wenn die Unteren MaN erheben und Bina zu Rosh de AA zurückkehrt, selbst dann empfangen die Höheren AwI kein Chochma, sondern nur ISHSuT.

Denn GaR de Bina ändern niemals ihre Natur und sind überhaupt nicht durch den Austritt aus dem Rosh befleckt. Man erachtet sie, als ob sie nie den Rosh von AA verlassen hätten und man hält sie für vollständige GaR. Aus diesem Grund erachtet man sie als Awira dachja (Reine Luft). Somit sind sie auch unbekannte Awir, was bedeutet, dass ihre Daat Chochma nicht ausbreitet und ihre Awir nicht zu Or Chochma wird.

Jedoch sind ISHSuT, SaT de Bina, die das Or Chochma benötigen, um es SoN zuzuteilen, verunstaltet durch den Austritt aus dem Rosh de AA, weil das Fehlen von Chochma wegen ihrem Aufenthalt beim Guf von AA in ihnen als ein tatsächlicher Mangel wahrgenommen wird. Aus diesem Grund wird ihr Awir nicht als „Awira dachja“ (Reine Luft), sondern nur als „Einfache Awir“ betrachtet oder Awir, welche bekannt sein wird und Chochma durch MaN ausbreiten wird, welches Daat genannt wird. Dies ist so, weil, während die Unteren MaN erheben, Bina vollkommen dazu zurückkehrt Rosh von AA zu sein, und dann empfangen ISHSuT Chochma von AA und vermitteln es an SoN. Dann wird es so betrachtet, dass das Yud aus Awir kommt und zu Licht wird, welches das Or Chochma ist. So ist Awir von ISHSuT bekannt, aber die Höheren AwI verbleiben ebenfalls, bei ihrer Rückkehr zu Rosh von AA, als Awira dachja (Reine Luft), und Yud kommt nicht aus ihrer Awir heraus, weil sie niemals ihren Weg (ihre Art) verändern. Daher wird es „Awir, welche nicht bekannt ist,“ genannt.

Außerdem gibt es eine Parssa innerhalb des Mej (Darmkanal) von AA, welcher an der Stelle von Chase gemacht wurde. Das ist das Firmament, welches die Höheren Wasser trennt, Rosh von AA und Höhere AwI, die ihn bekleiden vom Pe bis zum Chase, denn bis dorthin breitet sich der Aspekt Rosh von AA aus. Deshalb steht die Parssa unterhalb von ihnen und unterscheidet zwischen ihnen und zwischen ISHSuT und SoN, untere Wasser, welchen das Leuchten vom Rosh von AA fehlt. Darum weinen die unteren Wasser „Wir möchten vor dem König sein“, da sie wünschen sich zu erheben und das Leuchten von Chochma von Rosh de AA zu erhalten.

4) Zwei Arten den Namen Mem-Bet (zweiundvierzig) zu erklären:

  1. Der Name „Mem-Bet (zweiundvierzig) von Azilut“ wird „ein Name“ genannt, eine reale Form, und alle Namen sind ein Abdruck davon. Dies sind die vier Buchstaben von dem einfachen HaWaYaH und die zehn Buchstaben des gefüllten HaWaYaH und die achtundzwanzig Buchstaben von der Füllung der Füllung, welche zusammen zweiundvierzig Buchstaben ergeben.
  2. Der Name „Mem-Bet (zweiundvierzig)“ vom Schöpfungsakt, welches die sieben Schöpfungstage sind, SoN de Azilut, mit zweiunddreißig Elokim und den Zehn Äußerungen, welche addiert werden zu zweiundvierzig.

Erläuterung: Denn die Lichter, die oberhalb der Parssa empfangen werden, bis zu den Jessodot (Plural von Jessod) der Höheren AwI, die oberhalb des Chase sind, wo der Rosh von AA ist, welcher Keter ist, und Höhere AwI, welche CHuB (Chochma und Bina) sind, werden dort „Mem-Bet (zweiundvierzig) von Azilut“ genannt, von wo alle Namen von den zweiundvierzig abgedruckt sind. Daher sind sie eingeschlossen im einfachen HaWaYaH, Keter, und HaWaYaH in Füllung, Chochma, und HaWaYaH in Füllung der Füllung, was Bina ist. Also ist die Awira dachja (Reine Luft) in AwI der Name „Mem-Bet (zweiundvierzig)“.

Jedoch können SoN, die die sieben Schöpfungstage sind, nichts vom Namen Mem-Bet empfangen, weil sie unter der Parssa sind, die in Chase von AA ist. Sie sind das Untere Wasser, das keine GaR hat, und von ISHSuT empfängt, deren Awir nicht Awira dachja (Reine Luft) ist. Und sie können nicht von den Höheren AwI empfangen, die der Name Mem-Bet sind, weil die Parssa sie trennt.

Wenn die Unteren jedoch MaN erheben, und sich MaD von AB SaG de AK ausbreitet, bringt dieses Leuchten Bina zu Rosh de AA zurück, zu der Zeit, wo ISHSuT ein Leuchten von Chochma empfängt und an SoN weitergibt, und dann werden SoN gemacht, wie überhalb der Parssa von Chase de AA, und sie empfangen auch Awira dachja (Reine Luft) von den Höheren AwI. Dann werden SoN auch als der Name Mem-Bet wahrgenommen.

Aus diesem Grund werden dort die Mem-Bet von SoN in zweiunddreißig Elokim und die Zehn Äußerungen einbezogen, die zusammen im Zahlenwert zweiundvierzig bilden. Das ist so, weil die zweiunddreißig Elokim ISHSuT sind, wenn sie sich zum Rosh erheben und ein Leuchten von Chochma von den zweiunddreißig Pfaden von Chochma empfangen, da die zweiunddreißig Pfade von Chochma zweiunddreißig Namen von Elokim in ISHSuT erzeugen, die zweiunddreißig Mal der Name Elokim sind, der im Schöpfungsakt erwähnt ist, und die Zehn Äußerungen sind fünf Chassadim. Als SoN jedoch das Leuchten von Chochma von den zweiunddreißig Elokim erhielten, sind die fünf Chassadim, die sie empfangen, die aus den Höheren AwI kommen, die Awira dachja (Reine Luft), die der Name Mem-Bet ist, betrachtet als „Höheres Wasser“. Hieraus folgt, dass die fünf Chassadim von SoN dort nicht zweiundvierzig wurden, bevor sie von den zweiunddreißig Elokim empfangen, mit der Auswirkung, dass zweiunddreißig Elokim mit den Zehn Äußerungen zusammen im Zahlenwert zweiundvierzig sind.

Und so wie die Form des Bundes in zweiundvierzig Siwugim vom Samen von Jessod de SA gesät wurde, wurde der eingravierte und erklärte Name in die zweiundvierzig Buchstaben des Schöpfungsakts gesät. Das ist so, weil die fünf Lichter der Worte „Es werde Licht“ (in Hebräisch mit fünf Buchstaben geschrieben) fünf Chassadim sind, wo Jessod de SA an Nukwa weitergibt, und sie „Samen“ genannt werden.

Dieser Samen ist der Name Mem-Bet, weil, obwohl sie fünf Chassadim sind – denn es gibt in ihnen ein Leuchten von Chochma von den zweiunddreißig Elokim von ISHSuT – sie als der Name Mem-Bet betrachtet werden. Dies gleicht der Struktur des Parzuf Nukwa im Namen Mem-Bet und dem Samen von Jessod de SA. Jedenfalls ist die Einprägung des Namens Mem-Bet zweiundvierzig Buchstaben von BeReshit bis zum Bet im Wort Bohu.

Die Blütenknospen

4) BeReshit – im Anfang. Rabbi Shimon eröffnete: „Die Blütenknospen sind auf der Erde erschienen; die Zeit für das Abschneiden ist gekommen und die Stimme der Turteltaube wird in unserem Land gehört.“ „Die Blütenknospen“ sind der Schöpfungsakt. „Sind auf der Erde erschienen“ am dritten Tag, wie es geschrieben steht: „Es lasse hervorsprießen die Erde Gespross.“ „Die Zeit für das Abschneiden ist gekommen“ ist der vierte Tag, an dem es das Abschneiden der Tyrannen gab. Deshalb steht darüber geschrieben: „Es werde Licht“, ohne ein Waw, welches ein Fluch ist. „Und die Stimme der Turteltaube“ ist der fünfte Tag, von welchem geschrieben steht: „Lasst die Wasser ausströmen“, um Nachkommenschaft hervorzubringen. „Wird gehört“ ist der sechste Tag, von dem es geschrieben steht: „Lasst uns einen Menschen machen“, der bestimmt wird, um das Tun vor das Hören zu stellen. „In unserem Land“ ist der Shabbat, welcher wie das Land des Lebens, die Kommende Welt, ist.

Erläuterung: Die Blütenknospen sind die sechs Tage des Schöpfungsaktes, WaK, CHaGaT NeHJ de SA, von welchen die zehn Sefirot des Parzuf Nukwa de SA gebildet werden. Dies ist so, weil Nukwa nichts Eigenes hat und ihr ganzer Aufbau daraus besteht, was SA ihr gibt.

Es wird erklärt, wie Nukwa von WaK de SA gebildet wird. Es wird gesagt: „Erschienen auf der Erde“ am dritten Tag, da Nukwa „Erde“ genannt wird. Die Blütenknospen, Sefirot von SA, wurden empfangen und erschienen in Nukwa, die „Erde“ genannt wird, am dritten Tag des Schöpfungsaktes. Dies war am dritten Tag, Tiferet, da sie in zwei großen Lichtern ausgeströmt wurde, und dann war sie Tiferet de SA gleich.

Hieraus folgt, dass sie am dritten Tag ebenso mit Tiferet de SA ausgeströmt wurde, was „der dritte Tag des Schöpfungsaktes“ genannt wird. Dann „erschienen sie auf der Erde“, da es diesen Zustand in Nukwa nicht gab, folglich „erschienen sie auf der Erde“, das bedeutet, dass sie so einst erschienen.

Später „ist die Zeit für das Abschneiden gekommen“. Das ist der vierte Tag, an dem es das Abschneiden der Tyrannen gab, da am vierten Tag der Mond, Nukwa de SA, sich verringerte, wie es geschrieben steht, dass der Mond sich beklagte und sagte: „Zwei Könige können nicht dieselbe Krone tragen.“ Und der Schöpfer sagte zu ihm: „Gehe und verringere dich selbst.“ Und dann stieg er ab zum Aspekt eines Punktes unter Jessod de SA, und seine unteren Neun [Sefirot] fielen in Brija. Und nur der Punkt seines Keter verblieb in Azilut. Und er stand unter Jessod. Und von jetzt an wird er durch Nezach-Hod von SA gebildet.

Das wird „Abschneiden der Tyrannen“ genannt, da die Verringerung ein Gefäß für das Empfangen der Mochin de Chaja wurde, und diese Mochin schneiden alle Klipot ab, die an Nukwa anhaften. Und „abschneiden“ bedeutet „fällen“, und die Tyrannen sind die Äußeren und die Klipot, die die Rose umgeben.

„Die Stimme der Turteltaube“ ist der fünfte Tag. „Die Turteltaube“ ist Nezach de SA. „Die Stimme der Turteltaube“, Hod de SA, die von Hod empfängt, der in Nezach de SA eingeschlossen ist. Aus diesem Grund wird dieses Empfangen „Die Stimme der Turteltaube genannt“.

„Wird gehört“ ist der sechste Tag. „Die Stimme der Turteltaube“ wird von Nukwa nur während des sechsten Tages, Jessod de SA, empfangen, das Nezach und Hod einschließt, und sie an Nukwa gibt. Sie wird von Nukwa nur am sechsten Tag gehört. Die Regel besteht darin, dass Nukwa nur von der Mittleren Linie von SA empfängt, welche DaatTiferetJessod ist, entweder von Daat, oder von Tiferet, oder von Jessod.

„Wird gehört“ ist der sechste Tag, da dort geschrieben steht: „Lasst uns einen Menschen machen“, der bestimmt sein wird, das Tun vor das Hören zu stellen. Hören ist Bina, da Sehen und Hören Chochma und Bina sind. Tun ist Malchut.

In Zimzum Bet erhob sich das Untere Hej zu Nikwej Ejnaim, um sich mit Midat ha Rachamim (Eigenschaft der Gnade), Höhere Bina, zu vereinigen. Und siehe, Aba nahm Ima nach draußen, und Aba selbst wurde als Mann und Frau gebildet. Dies ist so, weil Ejnaim Aba ist, und durch den Aufstieg des Unteren Hej zu ihm wurde der Siwug des Rosh im Unteren Hej eingerichtet, das Nikwej Ejnaim genannt wird. Und Ima, Bina, ging deswegen vom Rosh zum Guf. Daher gibt es Keter und Chochma im Rosh von AA, und Bina trat aus zum Guf. Hieraus folgt, dass das „Tun“, das Untere Hej, Malchut, vor dem „Hören“, Bina, kommt, da Aba in Nukwa eingerichtet wurde, die „Ich“ genannt wird und Nukwa wurde wie Aba gemacht, die zweite Sefira nach Keter.

Vom Aufstieg von Malchut zu Nikwej Ejnaim wurde sie dort versüßt und wurde fähig, sich zu erheben und die Höheren AwI einzukleiden und Mochin de Chaja zu empfangen, wie die Höhere Ima. Das ist die Bedeutung des Mondes, der voll ist. Folglich, beim Geben der Tora, sagte Israel zuerst: „Wir werden tun und wir werden hören“, um das Tun vor das Hören zu stellen, und dadurch wurden sie mit dem Empfang der Tora belohnt, da das Tun, Malchut, sich erhob und die Höheren AwI einkleidete, und Jowel, das fünfzigste Tor, erschien.

Dies ist, warum das Hören am sechsten Tag geschah, da dort die Korrektur, das Tun vor das Hören zu stellen, ausgeführt wurde, wie zur Zeit des Gebens der Tora. Deshalb wurde am Shabbat von BeReshit Malchut der Aspekt „das Land der Lebenden“, die Höhere Ima.

„In unserem Land“ ist der Shabbat, der ein Beispiel des „Landes der Lebenden“ ist. Die Höhere Ima wird „das Land der Lebenden“ genannt und durch das Geben des sechsten Tages erhob sich Nukwa am Shabbat des Schöpfungsaktes bis zur Höheren Ima, und Nukwa wurde auch wie das „Land der Lebenden“, da der Untere, der sich zum Höheren erhebt, wie er wird.

5) Die Blütenknospen sind die Urväter (Awot), die in den Gedanken eintraten und in die Kommende Welt, Bina, und dort verborgen wurden. Von hier kamen sie aus der Verhüllung heraus und wurden in den wahren Propheten verborgen. Josef kam auf die Welt und sie verbargen sich in ihm. Josef betrat das Heilige Land und richtete sie dort auf, und dann „erschienen sie auf der Erde“ und wurden dort offenbart.

Wann erschienen sie? Sie erscheinen beim Auftauchen eines Regenbogens in der Welt. Und dann ist die Zeit des Abschneidens gekommen, die Zeit, die Bösen von der Welt abzuschneiden. Warum wurden sie errettet? Weil die Blütenknospen auf der Erde erschienen sind. Wären sie schon vorher erschienen, wären sie nicht auf der Welt verblieben und die Welt würde nicht existieren.

Erläuterung: Der Sohar erklärt das Erlangen der Mochin von SA selbst. Die Blütenknospen beziehen sich auf CHaGaT de Seir Anpin, genannt die „Urväter“. NeHJ de Seir Anpin werden „Söhne“ (Banim) genannt und sie sind die beiden Parzufim, die sich durch Chase de Seir Anpin aufteilen, da CHaGaT „große SoN“ genannt werden, und NeHJ werden „kleine SoN“ genannt.

Daher unterscheidet der Sohar genau, dass dies vom großen Seir Anpin ist und auch „Urväter“ genannt wird. Sie werden „Blütenknospen“ genannt, was Anpflanzung bedeutet, da sie wie eine Pflanzung wachsen. Zuerst war ihre Größe wie die von NeHJ. Dann, in Yenika (Saugen), wurden sie zu CHaGaT, und dann in der ersten Gadlut wurden sie CHaBaD von Neshama und in der zweiten Gadlut wurden sie CHaBaD von Chaja.

Die Blütenknospen sind die Urväter, die in den Gedanken eintraten und in die Kommende Welt, Bina. Das bezieht sich auf Ibur von Seir Anpin, da er während seinem Ibur zu AwI aufsteigt, die „Gedanke“ und „die Kommende Welt“ genannt werden. Aba heißt „Gedanke“ und Ima wird „Kommende Welt“ genannt. Und es gibt die Konstruktion von Seir Anpin mit „drei innerhalb drei“, was bedeutet, dass CHaGaT innerhalb NeHJ eingekleidet sind.

Darum hieß es: „Die Anpflanzung war wie ein Fühler der Heuschrecke”, hier hervorsprießend und sich dorthin verpflanzend und wachsend. Die Planzungen sind die Urväter, die von ihrer Wurzel her CHaGaT sind. Durch ihren Aufstieg zu Ibur, zu Chochma und Bina, wenn er sie woanders hinpflanzt, erlangen sie die versüßte Malchut, die zur Zeit von Gadlut passend für Mochin ist. Dabei wachsen sie langsam durch Ibur, dann durch Yenika, dann durch die erste Gadlut und letztendlich durch die zweite Gadlut. Von dort aus kamen sie aus ihrer Verhüllung heraus, wo sie, sobald CHaGaT alle Mochin de Ibur empfangen hatten, geboren wurden und aus AwI herauskamen an ihren Platz und aus der Verhüllung austraten, da sie nach ihrem Austritt aus AwI an ihren Platz immer noch in Verhüllung, im verringerten Licht, verblieben.

„Sie wurden in den wahren Propheten verborgen“ bedeutet, dass das vereinte Licht zu NeHJ de Seir Anpin, den wahren Propheten, durch das Erlangen von Mochin de Yenika ausgebreitet wurde. Dann breiteten sich CHaGaT von ihnen aus NeHJ heraus aus und erlangten WaK. Darum sind sie noch verborgen, denn sie sind immer noch in der Verhüllung von den Mochin de Rosh und haben nur Nefesh-Ruach.

Darum hieß es, dass sie in den wahren Propheten verborgen waren. Sie sind Nezach-Hod, welche sie durch Yenika erlangt haben, waren aber in ihnen verborgen, weil ihr Licht verschwand und nicht mehr enthüllt ist. Man sollte wissen, dass es immer eine entgegengesetzte Beziehung zwischen den Kelim und den Lichtern gibt. Dies ist so, weil, was die Lichter angeht, diese, die Lichter von CHaGaT, gemeint ist Ruach, durch Yenika erlangt werden. In Bezug auf die Kelim werden die Kelim von Nezach-Hod in Yenika erlangt, und das Or Nefesh, das in CHaGaT war, steigt in sie hinab. Ähnlich wird in Mochin de Gadlut bezüglich der Lichter erachtet, dass das Licht von CHaBaD erlangt wird, und bezüglich der Kelim erachtet man, dass sie das Kli von Jessod de Gadlut erlangten.

„Josef wurde geboren und sie versteckten sich in ihm.” Nach der Vollendung der Mochin de Yenika erhebt sich Seir Anpin zu einem zweiten Ibur für die Mochin der ersten Gadlut. Durch diese Mochin wurden seine CHaGaT zu CHaBaD und Rosh. Und NeHJ, die er durch Yenika erlangte, wurden für ihn zu CHaGaT. Dann wurden ihm neue NeHJ geboren und sie wurden „NeHJ von Mochin de Gadlut” genannt. Und diese NeHJ wurden Josef genannt, der Jessod de Gadlut ist, das Nezach-Hod de Gadlut einschließt. Darum hieß es „Josef wurde geboren“, gemeint ist Jessod de Gadlut.

„Und sie versteckten sich in ihm”, bedeutet, dass in CHaGaT immer noch keine vollständigen Lichter von Gadlut sind und sie sich immer noch in Verhüllung befinden. Dies ist so, weil er in der ersten Gadlut nur Mochin de Neshama erhält, welche immer noch als Achoraim für Seir Anpin gelten. Dies ist es, warum er sagt, dass sie sich in ihm versteckten, denn sie sind alle noch verborgen.

Josef betrat das Heilige Land und richtete sie dort auf. Denn nach den ersten Mochin de Gadlut hat SA begonnen die zweiten Mochin de Gadlut zu erhalten, Mochin de Chaja. Und dann verbirgt sich Nukwa vor ihm und es wird der vollständige Parzuf in Mochin de Chaja gebildet. Danach wird Nukwa das Heilige Land genannt, denn Mochin de Chaja wird heilig genannt.

Und Josef, Jessod de Gadlut de SA, ist in das Land der Kedusha eingetreten, Nukwa, Panim be Panim mit SA, auf der gleichen Stufe. Und er errichtete sie in diesem Land der Kedusha. Denn Mochin de Chaja, also Or Chochma, breiten sich nur durch den Siwug von SoN wie eines aus, und sie verbleiben nur im Bereich von Nukwa, denn nur mit ihr breiten sie sich zur Zeit des Siwug aus.

Und sie etablieren sich in ihrem Haus. Denn der Wert von SA ist gegenüber Nukwa, der Wert der Höheren AwI ist gegenüber ISHSuT. Und deshalb gibt es keine Mochin de Chaja, Or Chochma, die enthüllt werden, außer in Nukwa, welche die Unterscheidung von ISHSuT ist.

Dann „erschienen sie auf der Erde“ und wurden dort offenbart. Jetzt offenbarten sie sich in der Eigenschaft von Gadlut. Aber bis jetzt wurden sie als verborgen betrachtet. Wann erscheinen sie?

Der Sohar hat erklärt, dass sie erschienen, wenn Josef in das Land der Kedusha eintrat. Das bedeutet zu der Zeit des Siwug. Und der Platz der Offenbarung ist in Nukwa. Und deshalb, warum wurde noch einmal gefragt, wann sie erscheinen? Die Sache ist die, dass es während des Siwug zwei Aspekte gibt:

  1. Die Hitkalelut (Integration) der Linken in der Rechten, die fünf Chassadim, die im Männlichen (Sachar) sind.
  2. Die Hitkalelut der Rechten in der Linken, die fünf Gwurot in Nukwa.

Deshalb fragt er: Wann erscheinen sie? Im Zustand von Hitkalelut der Rechten in der Linken oder der Hitkalelut der Linken in der Rechten?

Die Antwort ist, wenn der Regenbogen in der Welt erscheint. Der Regenbogen ist Jessod de SA, auf der Welt, in Nukwa. Das ist die Hitkalelut der Rechten in der Linken während des Siwug, wie es geschrieben steht: Ich habe meinen Bogen in den Wolken gespannt. Und nur von diesen Höheren Mochin breiten sie sich aus. Und dann werden sie enthüllt, nur durch die Hitkalelut der Rechten in der Linken.

Und dann ist die Zeit des Abschneidens gekommen, die Zeit, die Bösen von der Welt abzuschneiden. Die Zeit als die Bösen in der Welt sich verbanden und es ein Festsaugen an die Klipot und an die Sitra Achra gab, so wie es zur Zeit der Generation der Flut geschah, wo das ganze Universum in diesem Zustand war, zu dieser Zeit hatten die Menschen in der Welt keine andere Hoffnung, als die Offenbarung der Höheren Mochin, Mochin de Chaja.

Warum wurden sie errettet? Weil die Blütenknospen auf der Erde erschienen sind. Warum wurden die Menschen dieser Welt vor der Vernichtung errettet, obwohl sie in den Tagen der Flut lebten? Das ist deshalb, weil diese Blütenknospen im Land erschienen. Denn Mochin de Chaja erschienen in den Klipot des Landes, in Malchut, und sie konnten sich nicht mehr festsaugen. So wie geschrieben steht: Und ich werde auf dich schauen und mich an den ewigen Bund erinnern.

Es wird gesagt: Wären sie schon vorher erschienen, wären sie nicht auf der Welt verblieben. Zuerst wird Nukwa von den zwei großen Lichtern gebildet, damit sie auf der gleichen Stufe mit SA ist. Außer sie steht an der Rückseite (Achoraim) von SA und das ist der Grund, warum der Mond sich beschwert, dass nicht zwei Könige eine Krone benützen können. Aus diesem Grund werden die Mochin als Mochin de Achor betrachtet. Sie werden Mochin von WaK de Nukwa genannt, welche vom Anfang der Erbauung her Mochin de Katnut genannt werden.

Von dieser Zeit an gilt SoN als „kleine Panim“, genannt Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene. Doch nachdem sie (Nukwa) mit diesen Mochin erfüllt wird, dann kehrt sie zu AwI zurück, zum zweiten Ibur. Und dann bildet sie eine große Konstruktion mit den Mochin Panim be Panim (von Angesicht zu Angesicht) mit SA. Dann werden sie „große Panim“ genannt.

Es ist bekannt, dass es in der Spiritualität keine Veränderungen oder eine Abwesenheit gibt. Und diese Mochin de Achor sind Panim von Katnut. Und sie sind so auch zur Zeit von Mochin und Gadlut. Und nicht anders, sondern der Grund für diese Ausbreitung in Mochin de Chaja ist hauptsächlich für die Kelim von Mochin de Achor in den Panim von Katnut.

Wären sie schon vorher erschienen, wären sie nicht auf der Welt verblieben. Das heißt, wenn man nicht in Nukwa diese Blütenknospen schon von ihrer Katnut her sieht, ihren erbauten Achoraim, würden in ihr Mochin de Chaja nicht auch in Gadlut verbleiben, denn sie hatte keine Kelim, in denen sie empfangen könnte.

6) Und wer ist derjenige, der die Welt erhält und die Urväter veranlasst zu erscheinen? Es ist die Stimme der Kinder, die sich mit der Tora beschäftigen. Und dank dieser Kinder der Welt wird die Welt errettet. In Bezug auf sie steht geschrieben: „Wir werden für euch goldene Turteltauben machen.“ Dies sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, wie geschrieben steht: „Du sollst zwei Cherubim aus Gold machen.“

Erläuterung: Die Kinder der Welt sind Mochin von Achor, genannt „kleines Panim“. Ferner heißen die Kinder der Welt ebenso wie die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, und ihr Siwug in diesem Zustand wird „Die Stimme der Kinder“ genannt, die sich mit der Tora beschäftigen. Sie sind die Turteltauben aus Gold, und sie sind die zwei Cherubim, das kleine Panim, ohne welches diese Mochin de Chaja, die sich durch die Hitkalelut (Integration) von rechts nach links ausbreiten, in Nukwa überhaupt nicht empfangen werden würden.

Und wer ist derjenige, der die Welt zur Zeit der Ausbreitung der Klipot erhält, die die Kraft haben, die Welt wie in der Zeit der Flut zu zerstören? Es gibt keine Hoffnung außer dem Anziehen der Mochin de Chaja in dem Regenbogen in den Wolken. Dadurch wird die Welt errettet werden. Und wer ist derjenige, der die Welt zu dieser Zeit erhält und errettet, und dafür sorgt, dass die Urväter erscheinen – die die Offenbarung von CHaGaT in den Mochin von Rosh veranlassen, als CHaGaT zu CHaBaD von Chaja wurden? Die Stimme der Kinder, die sich mit der Tora beschäftigen, veranlasst, dass die Mochin von Achor, die Stimme der Kinder und Turteltauben, aus Gold sind.

 

 

Einführung in das Buch Sohar

Rav Yehuda Ashlag

1) Mein Wunsch in dieser Einführung ist es, einige auf den ersten Blick einfachen Dinge zu klären, die zu klären praktisch alle versucht haben, wobei viel Tinte dafür vergossen wurde. Dennoch haben wir in ihnen bisher kein klares und hinreichendes Wissen erreichen können. Und die Fragen sind die Folgenden:

  1. Was ist unser Wesen?
  2. Was ist unsere Rolle in der langen Kette der Wirklichkeit, deren kleine Kettenglieder wir sind?
  3. Wenn wir uns selbst betrachten, dann fühlen wir uns so verdorben und niederträchtig, als gäbe es niemanden, der verachtungswürdiger wäre. Doch wenn wir Denjenigen betrachten, Der uns erschaffen hat, dann müssten wir an der Spitze von allem sein, höher als alles andere, weil vom vollkommenen Schöpfer nur vollkommene Handlungen ausgehen müssen.
  4. Der Verstand verpflichtet uns zuzugeben, dass der Schöpfer absolut gütig ist und nur Gutes tut, sodass es nichts über Ihm gibt. Doch wie konnte Er von Anfang an so viele Geschöpfe erschaffen, deren Bestimmung es ist, alle Tage ihrer Existenz in Leiden und Unglück zu verbringen, also wenn schon nicht gut, dann doch nicht so böse?
  5. Wie kann es sein, dass aus dem Ewigen, der weder Anfang noch Ende hat, nichtige, sterbliche und mangelhafte Geschöpfe entstehen? Weiterlesen