219 – 222, Sohar, Das Sechste Gebot

Das sechste Gebot

219) Das sechste Gebot ist, sich mit der Vermehrung zu beschäftigen. Denn jeder, der sich mit der Vermehrung beschäftigt, bringt jenen Fluss, Jessod de SA, dazu immer aus der Quelle zu sprudeln. Seine Wasser werden nicht ruhen, und das Meer, Malchut, wird von allen Seiten her gefüllt werden. Und neue Seelen –Neshamot – werden erneuert und kommen aus jenem Baum hervor, und viele Heerscharen vermehren sich oben mit jenen Neshamot, um sie zu bewahren, wie geschrieben steht: „Es sollen wimmeln die Wasser vom Gewimmel eines lebendigen Wesens – Nefesh chaja.“ Das ist ein Zeichen des Heiligen Bundes, der Fluss, der sich erstreckt und hervorkommt aus Eden, dessen Wasser sich vermehren und schwärmen mit Schwärmen und Vermehrung der Neshamot für jenes Tier.

Das ist so, weil durch das Erwachen unten, oben erweckt wird und der Siwug des Schöpfers und Seiner Shechina ausgelöst wird. Dann wird der Fluss, Jessod de SA, immer mit MaD aus der Quelle sprudeln, und seine Wasser werden niemals damit aufhören an Nukwa zu geben. Und das Meer, Nukwa de SA, wird von allen Seiten gefüllt werden, von der Seite des Siwug, um die Welten wiederzubeleben, und von der Seite der Zeugung der Neshamot. Und neue Neshamot werden erneuert und kommen aus jenem Baum hervor.

Das heißt, nicht wirklich neue Neshamot, sondern alte Neshamot, die bereits in Adam haRishon waren, und wegen der Sünde am Baum der Erkenntnis von ihm gefallen waren. Sie werden durch diesen Baum, SA, erneuert, und deswegen werden sie „Neue Neshamot“ genannt. Denn wirklich neue Neshamot kommen nicht zur Welt, außer nach dem Ende der Korrektur der Sünde am Baum der Erkenntnis. Und viele Heerscharen werden oben mit diesen Neshamot ausgeströmt, da mit jeder Neshama mehrere Engel entstehen. Außerdem kommen in den Siwugim, um die Welten wiederzubeleben, ebenfalls Engel hervor.

Wie geschrieben steht: „Es sollen wimmeln die Wasser vom Gewimmel eines lebendigen Wesens.“ Dies ist ein Zeichen des Heiligen Bundes, des Flusses, der sich erstreckt und hervorkommt aus Eden. Denn „vom Gewimmel eines lebendigen Wesens“ deutet auf Jessod de SA, welches „Zeichen des Bundes“ genannt wird. Dies ist ein Fluss, der sich erstreckt und herauskommt aus SA, der AwI einkleidet, Eden, um den Garten zu bewässern, seine Nukwa. Und seine Wasser vermehren sich und schwärmen mit Schwärmen, das heißt mit den Siwugim von WaK, welche „Schwärme“ genannt werden. Das ist die Bedeutung von „wimmeln mit Gewimmel.“ Und vom Aspekt der Siwugim de GaR, um die Neshamot zu zeugen, wurde gesagt „Und Vermehrung der Neshamot “ – für jenes Tier. Und dies ist dasjenige, welches „Lebendiges Wesen – Nefesh chaja“ genannt wird.

220) Mehrere Vögel, Engel, kommen mit jenen Neshamot hervor, welche in dieses Tier, Malchut, eintreten. Sie fliegen und wandern durch die ganze Welt. Und wenn eine Neshama in dieser Welt erscheint, erscheint der fliegende Vogel mit ihr und kommt aus diesem Baum mit der Neshama heraus. Wie viele Engel kommen mit jeder Neshama heraus? Zwei, einer rechts und einer links. Wenn er belohnt wird, schützen sie ihn, wie geschrieben steht: „Denn Er wird seine Engel befehlen über dich, dass sie dich behüten (auf allen deinen Wegen).“ Und wenn nicht, verleumden sie ihn.

Rabbi Pinchas sagte: „Drei Engel schützen einen Menschen, wenn er belohnt wird. Es steht geschrieben: ‚So dann für ihn ein Engel als Mittler eintritt, einer aus tausend, zu verkündigen dem Menschen, wie er recht tun soll.‘ Wenn er in Bezug auf sich einen Engel hat, siehe, dann hat er einen. Einen Mittler – siehe er hat zwei. Andere tausend Arten, um dem Menschen zu verkündigen, wie er recht tun soll – siehe dann drei.“

221) Rabbi Shimon sagte: „Es sind fünf Engel, da auch geschrieben steht ‚So wird Er ihm gnädig sein‘, und wir sagen: ‚Erlöse ihn, dass er nicht hinunterfahre ins Verderben; denn ich habe eine Versöhnung gefunden.‘ ‚Erlöse ihn‘ ist eins, ‚Und wir sagen‘ ist zwei, also fünf.“ Er antwortete ihm: „Das ist nicht so. Vielmehr ist ‚Erlöse ihn‘ der Schöpfer allein, und kein Engel, weil niemand anderer außer Ihm Erlaubnis hat, ihn zu erlösen.“

Gemeinsam mit den Neshamot werden mehrere Engel geboren und erscheinen, welche „Vögel“ genannt werden, und sie helfen der Neshama sich für die Waagschale des Verdienstes zu entscheiden, oder im Gegenteil – sie verleumden sie und stoßen sie zur Waagschale der Schuld. Sie fliegen und wandern durch die Welt und erkennen die Führung des Schöpfers über alle Menschen in der Welt, wie sie von Ihm gelenkt werden, und sie warnen die Neshama. Wenn die Neshama belohnt wird, neigt sie sich und die ganze Welt zur Waagschale des Verdienstes. Wenn sie nicht belohnt wird, verurteilt sie sich und die ganze Welt zur Waagschale der Schuld. Deshalb fragt er: „Wie viele Engel erscheinen mit jeder Neshama?“

Rabbi Pinchas widerspricht Rabbi Shimon nicht darüber, dass nur zwei Vögel mit der Neshama geboren werden. Stattdessen sagt er, dass er sich, solange er nur diese zwei Vögel hat, nicht völlig zur Waagschale des Verdienstes neigen kann, und von Din zu Rachamim und von Rachamim zu Din geworfen wird. Durch gute Taten jedoch, wird ihm ein dritter Engel geboren, und dann wird er mit dem Neigen zur Waagschale des Verdienstes belohnt. Deshalb sagte er, dass drei Engel einen Menschen schützen, wenn er belohnt wird. Denn er kann nicht belohnt werden, außer durch drei Engel.

222) Jemand, der sich nicht vermehrt, verringert die Form, welche all die Formen enthält, die menschliche Form, und verursacht die Hemmung dieses Flusses – Jessod de Seir Anpin – und er beschmutzt den Heiligen Bund auf allen Seiten. Über ihn ist geschrieben: „Und man wird hinausgehen und schauen die Leichen der Männer, der von Mir Abtrünnigen.“ Tatsächlich „Mir“, und das betrifft den Körper, aber seine Neshama betritt den Massach nicht im Geringsten, den Herrschaftsbereich des Schöpfers, und er wird aus der Welt ausgestoßen.

Malchut wird „eine Form“ genannt. Sie beinhaltet all die Formen, denn all die Formen von NaRaN der Gerechten und der Engel der drei Welten BYA werden durch sie fortgesetzt, die ihre Truppen und Armeen sind. Daher verringert jemand, der sich nicht mit der Vermehrung beschäftigt, das Bild der Malchut und hält sie davon ab, all ihre Truppen und Armeen hervorzubringen, weil das Erwachen von unten ein entsprechendes Erwachen von oben bewirkt und damit einen Siwug des Schöpfers und Seiner Shechina, um NaRaN und die Engel in BYA zu erzeugen.

Einer, der sich nicht vermehrt, verursacht, dass das Wasser dieses Flusses, Jessod de Seir Anpin, nicht weiterquillt. Er verursacht, dass Jessod de Seir Anpin nicht MaD an die Heilige Shechina abgibt und damit beschmutzt er den Heiligen Bund in all den Unterscheidungen, weil er die beiden Siwugim – Formen abhält, von der Seite von WaK und von der Seite von GaR. Darüber ist geschrieben „Und man wird hinausgehen und schauen die Leichen der Männer, der von Mir Abtrünnigen“, weil die Mizwa der Vermehrung seine Neshama unablässig erhöht.

Außerdem besiegt er dadurch seinen Körper für immer, so dass er bei der Auferstehung der Toten dabei sein wird. Und einer, der nicht die Vermehrung ausübt, der macht seinen Körper zu einem Leichnam, seine Neshama wird nicht den Herrschaftsbereich des Schöpfers betreten und er wird aus der nächsten Welt zurückgestoßen.

215 – 218, Sohar, Das Fünfte Gebot

Das fünfte Gebot

215) Das fünfte Gebot. Es steht geschrieben: „Es sollen wimmeln die Wasser vom Gewimmel eines lebendigen Wesens.“ Es gibt drei Mizwot (Gebote) in diesem Vers:

  1. Sich beschäftigen mit der Tora;
  2. Sich beschäftigen mit der Vermehrung;
  3. Sich nach acht Tagen beschneiden und von dort die Vorhaut entfernen.

Man muss sich mit der Tora beschäftigen, sich in ihr bemühen und jeden Tag mehr tun, um seine Seele (Nefesh), und seinen Geist (Ruach) zu korrigieren.

Denn die vier vorhergehenden Mizwot, welche von den ersten vier Tagen der Schöpfung ausgehen, kamen, um die Stufen in der Welt Azilut selbst zu korrigieren.

Diese sind die vier Stufen CHuB und SoN in der Welt Azilut. Die erste Mizwa, die vom Wort BeReshit (am Anfang) ausgeht, ist Furcht, höhere Bina, Furcht, da Er groß ist und alles regiert, gemeint ist nur GaR de Bina, die in den Höheren AwI korrigiert wurden, welche AA von seinem Pe bis zu Chase einkleiden und „Yud de HaWaYaH“ genannt werden.

Die zweite Mizwa, die vom Vers „Es werde Licht“ ausgeht, ist für die Korrektur von SaT de Bina, ISHSuT, in großer und vollständiger Liebe, die im Aspekt des konstanten Zustands ist. Sie kleiden sich in AA von seinem Chase bis zum Tabur, unterhalb des Parssa, innerhalb der Eingeweide von AA. Jedoch im Vers „Es werde Licht“, was über sie gesagt wird, erhoben sie sich und wurden zu einem Parzuf mit AwI oberhalb von Chase de AA, und von dort zu Rosh de AA; Bina kehrte zurück, um dort wieder Chochma zu sein, große Liebe, das erste Hej von HaWaYaH, und alle Mochin werden von ihnen an SoN weitergegeben.

Doch SoN kann Mochin nicht von den Höheren AwI, GaR de Bina, selbst empfangen, denn sie selbst wurden in reiner Luft erbaut, Or Chassadim, wie geschrieben steht: „Denn Er wünscht Güte.“ Darum werden sie „Furcht“ genannt, denn große Liebe, Mochin des Leuchtens von Chochma, werden nicht von ihnen an SoN gegeben, sondern nur von SaT de Bina, ISHSuT.

Doch die große Liebe, die in ISHSuT ist, wird nur von Chase de ISHSuT und oberhalb enthüllt, die dann überhalb des Parssa stehen, in den Eingeweiden von AA. Doch von Chase de ISHSuT und unterhalb, welche unterhalb des Parssa von AwI stehen, dort war die Verhüllung des Or Chochma; und dies ist „Es werde Licht“, für die nächste Welt, ISHSuT, oberhalb des Parssa. Doch das Licht war im anderen ISHSuT verborgen, unterhalb des Parssa, und Twuna wurde in ihnen trocken.

Die dritte Mizwa geht von den zwei Versen am dritten Tag aus – vom Vers „Es sammeln sich die Wasser unterhalb des Himmels an einem Platz, und es werde sichtbar das Trockene“, und vom Vers: „Es lasse hervorsprießen die Erde Gespross.“ Diese sind für die Korrektur der Mochin von WaK für SoN, denn die höhere Vereinigung erweitert sich zu SA vom Vers „Es sammeln sich die Wasser“, und die untere Vereinigung dehnt sich aus zu WaK de Nukwa vom Vers: „Es lasse hervorsprießen die Erde Gespross.“

Das vierte Gebot geht vom Vers aus „Es seien Lichter“, für die Korrektur von GaR in SA und in Nukwa.

So wurden durch den fünften Tag all die benötigten Korrekturen für AwI, ISHSuT und SoN de Azilut ausgeführt, bis SoN GaR in sich empfingen und zum Siwug Panim be Panim (Angesicht zu Angesicht) auf einer gleichwertigen Stufe fähig wurden. Nun folgen die übrigen Mizwot, welches die Korrekturen sind, die vom Siwug von SoN Panim be Panim ausgehen sollten.

Die fünfte Mizwa ist: „Es sollen wimmeln die Wasser vom Gewimmel eines lebendigen Wesens.“ Es gibt drei Mizwot in diesem Vers, denn nun sollten sie die Vollständigkeit vom Siwug SoN Panim be Panim herleiten:

  1. Eine heilige Neshama (Seele) von dort heranziehen, so dass der Mensch selbst mit einem reinen und heiligen Siwug belohnt werden wird. Dies wird durch die Beschäftigung mit der Tora erreicht.
  2. Heilige Seelen zu zeugen.
  3. Das Zeichen des Bundes durch Schneiden und Entblößen korrigieren.

„Sich mit der Tora beschäftigen“, d. h. sich mit dem Mund äußern, selbst wenn man nicht weiß, wie geschrieben steht „Sie ist Leben für diejenigen, die sie finden“, gemeint ist für jemanden, der sie mit dem Mund äußert. Dadurch erwirbt man eine heilige Neshama.

„Sich darin jeden Tag üben“ bedeutet, alles, was man kann, versuchen, um sie zu erreichen und zu verstehen. Dadurch erwirbt man einen heiligen Geist – Ruach.

„Dazu hinzufügen“ bedeutet, dass, wenn er damit belohnt worden ist, seine Nefesh und Ruach zu korrigieren, er sich damit nicht zufrieden geben sollte, sondern immer mehr tun sollte, denn die Kedusha wird vermehrt, nicht vermindert. Dadurch wird man mit einer heiligen Neshama belohnt. Darum wurde gesagt: „Und tue jeden Tag mehr, um die Seele (Nefesh) und den Geist (Ruach) zu korrigieren.“ Denn durch das tägliche Hinzufügen in der Tora, Hinzufügen von Korrektur zu Nefesh und Ruach, wird man mit der heiligen Neshama belohnt. Es ist so, da, wenn man sich mit der Tora beschäftigt, wird man mit einer anderen Neshama ausgestattet, einer heiligen, denn wer sich ausgiebig mit der Tora beschäftigt wird zusätzlich zur Zufriedenheit, mit der er belohnt wird, auch gewürdigt, mit einer heiligen Neshama ausgestattet zu werden.

216) Wenn sich ein Mensch mit der Tora beschäftigt, wird er mit einer anderen Neshama korrigiert, einer heiligen, wie geschrieben steht: „Es sollen wimmeln die Wasser vom Gewimmel eines lebendigen Wesens – Nefesh Chaja“, was Nefesh von diesem heiligen Tier, Malchut, bedeutet. Das ist so, weil, wenn sich jemand nicht mit der Tora beschäftigt, hat er keine heilige Nefesh, was bedeutet, dass Kedusha (Heiligkeit) nicht bei ihm ist. Und wenn er sich mit der Tora beschäftigt, wird er in diesem Flüstern, das er in ihr verursachte mit einer lebendigen Nefesh belohnt, um wie die heiligen Engel zu sein.

Ein Tier ist Nukwa de Seir Anpin zurzeit von Gadlut Panim be Panim mit Seir Anpin, da Seir Anpin dann „der Baum des Lebens“ genannt wird und Nukwa wird „Tier“ genannt. Durch das Erheben von MaN von jemanden durch die Beschäftigung mit der Tora in liShma (für Ihren Namen) und vom Siwug mit SoN Panim be Panim dehnt er eine heilige Nefesh von ihrem Siwug aus, eine Nefesh vom heiligen Tier – Nukwa de Seir Anpin. Ein Mensch erhält das nur durch das Erheben von MaN in der Beschäftigung mit der Tora, weil, wenn er sich nicht mit der Tora beschäftigt, hat er keine heilige Nefesh, denn er hat keinen Anteil am Siwug des Schöpfers und Seiner Shechina, da er kein MaN erhob, um sie zu vereinen.

Das ist die Bedeutung der Worte „Es sollen wimmeln die Wasser vom Gewimmel eines lebendigen Wesens“, da die Tora „Wasser“ genannt wird, und durch das Wimmeln mit MaN durch die Tora wird er mit der heiligen Nefesh vom höheren Tier belohnt. Wisse, dass einer nicht mit der Anhaftung an den Schöpfer belohnt wird, bevor er NaRaN vom höheren heiligen Tier erhält, denn Nefesh bindet sich an Ruach, Ruach an Neshama, und Neshama an den Schöpfer.

217) Es steht geschrieben: „Preiset den Ewigen, ihr Seine Engel.” Diese sind diejenigen, die sich mit der Tora beschäftigen, die „Seine Engel auf Erden“ genannt werden, wie es geschrieben steht „Und Vogelvolk fliege über der Erde“, in dieser Welt. In dieser Welt soll der Schöpfer für sie Flügel, wie solche der Adler, machen, die durch die Welt streifen, wie es geschrieben steht: „Und die auf den Ewigen hoffen, bekommen neue Kraft, treiben Schwingen gleich den Adlern.“

Es steht geschrieben: „Preiset den Ewigen, ihr Seine Engel, gewaltige, kräftige Vollführer Seines Wortes, gehorchend der Stimme Seines Wortes.“ Es steht geschrieben „Vollführer Seines Wortes“, und dann „Der Stimme Seines Wortes gehorchend“. Normalerweise kann man keine Aufgabe erfüllen bevor man nicht hört, was der Auftraggeber sagt. Doch die Engel erfüllen ihrer Pflicht, bevor sie hören und verstehen, was der Schöpfer ihnen aufgetragen hat, denn der Wille des Schöpfers beherrscht sie und zwischen ihnen gibt es keine Trennungen, die sie daran hindern, dem Willen des Schöpfers zu folgen. Daher folgen sie dem Schöpfer wie ein Schatten einem Menschen folgt. Und deshalb gehen ihre Handlungen ihrem Hören voraus.

Bei denjenigen, die sich mit der Tora beschäftigen und eine heilige Nefesh ausdehnen, selbst wenn sie aus irdischem Material sind, wird dieses als zu den Engeln oben gehörend umgedreht, und ihre Handlungen gehen ihrem Hören voraus. In anderen Worten, sie erfüllen den Befehl des Schöpfers gänzlich, bevor sie begreifen, was sie tun, denn auch sie folgen dem Schöpfer wie ein Schatten, der einem Menschen folgt.

Darum heißt es, dass diejenigen, die sich mit der Tora beschäftigen „Seine Engel auf der Erde“ genannt werden. Obwohl sie auf der Erde sind, werden ihre Körper zu denen der Engel oben, und ihre Handlungen gehen ihrem Hören voraus. Vernunftmäßig führen sie den Befehl des Schöpfers nicht aus, doch tun sie es vollständig, bevor sie in ihren Gedanken herausfinden, was sie tun. Wie wenn man die Augen schließt, was dem Gedanken vorausgeht, und darum werden sie als Engel auf der Erde betrachtet.

Der Schöpfer ist dazu bestimmt, Adlerschwingen für sie zu machen, damit sie durch die Welt streifen können. Dies ist so, weil solange sie nicht mit der heiligen Nefesh belohnt werden, sie die Sitra Achra beherrscht, wie es geschrieben steht: „Und das Leben eurer Feinde möge er dahinschleudern in der Pfanne der Schleuder.“ Sie gehen und streifen durch die Welt und finden einen Ort, um Ruhe zu finden und sich an Ihn anzuhaften. Sie sündigen an der Seite der Sünde, da man in die Kedusha nicht eintritt und nicht in sie eingeschlossen ist.

Kommentar: Es ist unmöglich, sich an den Schöpfer anzuhaften und Seine Mizwot richtig zu halten, ehe man an die Namen des Schöpfers glaubt, dass Er gut ist und allen Gutes tut, dass Er gnädig und gütig ist. Diejenigen, die nicht mit Nefesh von Kedusha belohnt wurden, sind immer noch von der Sitra Achra beherrscht und darum gehen sie und streifen durch die Welt und können keinen Ruheplatz finden.

Wenn ihre Gedanken durch die Welt streifen und sie die Lenkung des Schöpfers in den Menschen sehen, glauben sie, dass es nicht so gut ist, wie es sein sollte, nach Seinen heiligen Namen zu urteilen. Somit beschmutzen sie die heiligen Namen und finden keinen Ruheplatz, wo sie an die Namen des Schöpfers glauben können, um sich mit Ihm zu verbinden. Aus diesem Grund sind sie an der Seite der Tuma (Unreinheit) beschmutzt, das heißt, sie sind dabei, den Schöpfer zu verleugnen. Darum wird über sie geschrieben „Und Vogelvolk fliege über der Erde“, das heißt, der Schöpfer macht ihnen Adlerschwingen, und sie werden durch die Welt streifen, so wie sie in ihren Gedanken durch die Welt streifen und die Lenkung des Schöpfers sehen.

Und dennoch scheitern sie nicht nur auf der Seite von Tuma, sondern sie empfangen sogar Kraft, um MaN zu erheben und ihre Macht stetig zu vergrößern. Und „Diejenigen, die auf den Ewigen warten, werden neue Stärke gewinnen; sie werden mehr Flügel erhalten wie die Adler, um in allen Geschehnissen der Menschen herumzustreifen. Sie bekommen auch wieder neue Kraft und erheben MaN durch die Kraft des Glaubens an die Einzigartigkeit des Schöpfers und dehnen immer den Geist von Kedusha von oben aus.

218) Es steht geschrieben: „Und Vogelvolk fliege über der Erde.“ Denn die Tora, die „Wasser“ genannt wird „wird wimmeln und hervorbringen vom Gewimmel eines lebendigen Wesens“, vom Platz dieses Tieres, Malchut. Sie werden sie nach unten ziehen. David sagte darüber „Mache für mich ein reines Herz, Gott“, um mich mit der Tora zu beschäftigen. Und dann: „Und erneuere einen richtigen Geist in mir.“

Der Text erklärt „Und Vogelvolk fliege über der Erde“ und sagt, dass „Wasser“ die Tora ist. „Gewimmel“ bedeutet, dass sie eine lebendige Nefesh (Seele) hervorbringen sollten vom Platz des Tieres, Malchut. Sie werden diese Nefesh von der höheren Nukwa, genannt Chaja, nach unten ziehen in diese Welt, und MaN erheben. Dann: „Erneuere einen unerschütterlichen Geist in mir.“ Und dann kann er den richtigen Geist ausdehnen und an Ihn anhaften.

208 – 214, Sohar, Das Vierte Gebot

Das vierte Gebot

208) Das vierte Gebot soll uns wissen lassen, dass der Ewige, Er der Gott ist, wie geschrieben steht: „Wisse heute und antworte aufrichtig, dass der Ewige, Er der Gott ist.“ Der Name Elokim (Gott) sollte in dem Namen HaWaYaH (Ewiger) eingeschlossen werden, um zu wissen, dass sie eins sind und es keine Trennung zwischen ihnen gibt.

Kommentar: HaWaYaH ist Seir Anpin, und Elokim ist Nukwa de Seir Anpin. Seir Anpin und Nukwa müssen ohne jegliche Trennung zwischen ihnen vereinigt werden, damit der Name Elokim, Nukwa, im Namen HaWaYaH, Seir Anpin, eingeschlossen wird, und Nukwa ebenso als HaWaYaH betrachtet wird. Diese Vereinigung ist die Ausbreitung von GaR zu SoN, weil die Vereinigung des Lesens von „Höre Israel“, die im dritten Gebot erklärt ist, dazu da war, um WaK von AwI zu SoN auszudehnen, und die hier erklärte Vereinigung ist für ausgedehnte GaR von AwI zu SoN. Das ist die Regel:  Die Ausdehnung einer jeglichen Stufe kann nicht auf einmal sein. Vielmehr muss man zuerst WaK dieser Stufe ausdehnen und dann GaR.

209) Es steht geschrieben „Es werde Licht am Firmament des Himmels“, um auf die Erde zu leuchten und die beiden Namen HaWaYaH Elokim werden ganz ohne Trennung sein. Somit werden die „Lichter“ ohne Waw, Malchut, Elokim, im Namen „Himmel“, Seir Anpin, HaWaYaH, eingeschlossen, denn sie sind eins und es gibt überhaupt keine Trennung in ihnen. Ein schwarzes Licht, Malchut, ist im weißen Licht, Seir Anpin. Es gibt zwischen ihnen keine Trennung und es ist alles eins. Darum gehören die weiße Wolke zum Tag und die Feuerwolke zur Nacht. Die Eigenschaft des Tages, Seir Anpin, und die Eigenschaft der Nacht, Malchut, werden einer im anderen innerhalb einer Vereinigung korrigiert, um zu leuchten – „um auf die Erde zu leuchten“. 

Erklärung der Worte: Nukwa wird „Lichter” ohne Waw genannt, und deutet damit auf das Abnehmen des Mondes, da wir am Anfang lernen, dass die beiden Lichter auf der gleichen Stufe waren, und der Mond sich beklagte, dass die beiden Könige nicht die gleiche Krone – Keter benutzen, und deshalb sagte der Schöpfer zu ihm: „Gehe und vermindere dich.“ Dann stiegen die unteren Neun zur Welt Brija hinunter, und sie wurde in den Punkt unter Jessod de Seir Anpin vermindert.

Nachdem sie vermindert ist, sollte Malchut im Namen „Himmel“, Seir Anpin, eingeschlossen sein, was bedeutet, dass sie wieder groß gemacht werden soll, damit sie auf der gleichen Stufe mit Seir Anpin, Panim be Panim (Angesicht zu Angesicht) sei. Nukwa sollte von der Welt Brija zu Azilut zurück erhoben werden, um die Trennung, die zwischen Seir Anpin und Nukwa während des Abnehmens des Mondes geschah, zu korrigieren.

Die Verminderung, das Abnehmen des Mondes, ist dazu da, damit das strenge Din die Ferse von Lea, Nukwa, beherrschte, wodurch sie in einen Punkt vermindert wird, und ihre unteren Neun fielen in Brija. Und durch die Vereinigung im Lesen von „Höre Israel“ in der dritten Mizwa wurde Nukwa in WaK erbaut. In der unteren Vereinigung im „Gesegnet sei der Name der Pracht Seines Königreichs für immer und ewig“, mithilfe der Kraft von Din in ihr, korrigierte sie das Dalet in Echad, das trocken und wüst war, zu einem Land, das Früchte und Nachkommen trug.

Das Schwarze in Nukwa, die Kraft von Din in ihr, die sie in einen Punkt absteigen ließ, erhob sich zum eigentlichen Licht.  Speziell durch die Kraft von Din wurde Dalet in Echad in ein Land hineingebaut, welches bewohnt ist und Früchte trägt. Wäre es nicht wegen der Kraft von Din in Nukwa würde das Dalet in Echad, Twuna, trocken und wüst verbleiben. Es wird auch als das Licht von WaK erachtet, welches das Or Chassadim ist. Daher ist es nun in der Lage, weißes Licht zu WaK de Nukwa auszudehnen, gemeint ist Or Chochma, GaR, da weiß Chochma bedeutet, indem es SoN zum Gemach der Höheren AwI erhebt. Dies ist, weil nun Nukwa de Seir Anpin sich wie Seir Anpin mit AwI vermischen kann, da die Kraft von Din in ihr wirkliches Licht wurde. Und obwohl es schwarzes Licht ist, ist es keine Trennlinie, die sie davon abhält, sich in den Höheren AwI zu integrieren, da es keine Trennung zwischen schwarz, Malchut, im weißen Licht, Seir Anpin, gibt, und alles ist eins.

Nukwa gilt als Licht und kann nun in das Licht von AwI eingeschlossen werden, denn Licht in Licht ist sich sehr ähnlich und wird als eins betrachtet. Und die Schwärze, die ihr Licht hervorbringt, verlässt sie nicht, noch verschandelt sie sie, denn sie ist die Ursache für all ihre Verdienste, da sie ohne sie nicht als Licht erachtet wird.

Dies sind die weiße Wolke des Tages und die Feuerwolke der Nacht. Die Eigenschaft des Tages ist Seir Anpin und die Eigenschaft der Nacht ist Malchut. Mithilfe der Vereinigung und Einschließung von SoN in AwI, denn Seir Anpin schließt sich in den höheren Aba und Nukwa in die höhere Ima ein, wurde Seir Anpin eine weiße Wolke des Tages und Nukwa eine Feuerwolke für das Licht der Nacht, die Eigenschaft des Tages und die Eigenschaft der Nacht, die ineinander verbunden waren, wie es geschrieben steht: „Und es ward Abend und es ward Morgen, ein Tag.“ Sie sind ineinander in eine einzige Vereinigung korrigiert, um zu leuchten, wie es geschrieben steht „Um auf die Erde zu leuchten“, gemeint ist, dass die Eigenschaft des Tages in der Eigenschaft der Nacht, Nukwa, eingeschlossen ist, in einem Tag. Sie sind auch ineinander korrigiert, um auf die Erde zu leuchten, die Mengen von Nukwa in den drei Welten BYA.

210) Das ist die Sünde der Urschlange, die sich unten verbindet und oben trennt. Und aus diesem Grund verursachte sie, was sie an der Welt verursachte, denn sie sollte unten getrennt und oben verbunden sein. Außerdem muss das schwarze Licht, Malchut, oben in SA in einer einzigen Verbindung vereinigt sein, so dass später Malchut in ihren Heerscharen in einer Vereinigung vereinigt sein wird, um sie von der bösen Seite zu trennen.

Denn die Vereinigung der Ausdehnung von GaR zu SoN gibt es nur durch ihren Aufstieg zum Platz von AwI, die oberhalb von Chase de AA sind. Denn SA ist in Aba und Nukwa ist in Ima eingeschlossen, und dann vereinigen sich beide und SA gibt GaR von Aba zu Nukwa, die Ima kleidet.

Aber unterhalb von Chase de AA, wo SoN konstant stehen, ist es verboten, die Vereinigung durchzuführen, GaR zu Nukwa auszudehnen, denn dies ist die Sünde am Baum der Erkenntnis, durch welche die Urschlange den Tod in die Welt brachte. Sie trieb Adam und Eva dazu an, diese Vereinigung unten, am Platz von SoN, unter Chase de AA zu machen, und dadurch befleckte sie auch oben. Das ist der Grund, warum der Siwug auch in den Höheren AwI aufhörte.

Das ist die Sünde der Urschlange, die sich unten verbindet und oben trennt. Und aus diesem Grund verursachte sie, was sie für die Welt verursachte. Denn sie verband SoN, um GaR an Nukwa an ihrem Platz unten zu geben. Dadurch verursachte sie für die Söhne der Welt, dass ihnen der Tod gebracht wird, weil oben getrennt wird, was das Aufhören des Siwug in AwI verursachte, denn von dort dehnt sich das Leben zu den Söhnen der Welt aus.

Wenn sich Sitra Achra nähert, um vom Siwug unter Chase de SoN zu saugen, dem Platz, wo sie sich festhalten, hört der höhere Siwug von AwI sofort auf, weil sie vom gegenseitigen Geben sofort getrennt werden, so wird der Überfluss nicht zu Sitra Achra hinuntergehen. All dies geschah, weil sie unten getrennt und oben verbunden sein sollte, denn Sorgfalt ist erforderlich, um SoN unten an ihrem Platz zu trennen, damit sie sich dort unten in der Ausdehnung von GaR nicht paaren, und sie sich nur oben am Platz von AwI selbst verbinden.

Und das schwarze Licht sollte oben in einer Vereinigung vereint sein, weil das schwarze Licht, Nukwa de SA, zusammen mit SA zum weißen Licht von AwI erhoben werden sollte, um SoN dort in einem Bund zu verbinden. Außerdem gibt SA Überfluss an GaR von Aba zu Nukwa, und nachher kehrt Nukwa mit dem Überfluss, den sie an ihrem Platz unterhalb empfing, zurück, wo NaRaN der Seelen Israels in einem Zustand von MaN sind. Das ist, warum gesagt wurde, dass sie sich später mit ihren Mengen in einer Vereinigung vereinen wird. Sie vereinigt sich mit den Seelen von Israel, die die „Mengen der Nukwa“ genannt werden, in einer Vereinigung und gibt an sie vom Überfluss, den sie oben in AwI empfängt. Sie sollte von der bösen Seite getrennt sein, weil durch die Vermeidung, SoN an ihrem Platz unten zu verbinden, und Nukwa von der bösen Seite abzutrennen, Sitra Achra den Überfluss nicht genießen kann. Jedoch, wenn SoN unten verbunden sind, kann Sitra Achra den Überfluss empfangen, folglich werden AwI oben getrennt, und ihr Siwug wird angehalten.

211) Wir sollten jedoch wissen, dass Elokim HaWaYaH ist, das Ganze ist eins ohne Trennung. HaWaYaH ist Elokim (Der Ewige, Er ist der Gott). Und wenn der Mensch weiß, dass alles eins ist und keine Trennung darstellt, dann wird sogar die andere Seite die Welt verlassen und nicht nach unten gezogen werden.

Obwohl die Angst besteht, dass er den Siwug von SoN an ihrer Stelle hervorrufen wird, sollte dies kein Grund sein, sich nicht an der Stelle von AwI zu vereinigen, wie es sein sollte. Stattdessen sollten wir wissen, dass Elokim HaWaYaH ist, alles eins ohne Trennung, doch müssen wir die Vereinigung von SoN zum Platz von AwI ausdehnen, um Seir Anpin mit Nukwa wie eins ohne Trennung zu vereinen.

Und wenn der Mensch weiß, dass alles eins ist und keine Trennung ist, dann wird sogar die andere Seite von der Welt fortgehen und ist unten nicht andauernd. Dies ist so, weil, wenn ein Mensch das Erheben von MaN verstärkt und SoN erhebt, um sie am Platz von AwI zu vereinen, so wie es sein sollte, dann wird Sitra Achra sich nicht nur nicht an der Fülle festhalten, sondern dadurch wird auch das Entfernen der Sitra Achra verursacht, damit sie nicht die Welt beherrschen kann.

212) Es steht geschrieben „Und mögen sie Meorot (Lichter) sein“, mit den Buchstaben von Or (Licht) und Mawet (Tod), denn die Klipa geht hinter dem Verstand. Der Verstand ist das Licht und die andere Seite ist der Tod. Or (Licht) befindet sich in der Verbindung der Buchstaben im Wort Meorot, und Mawet (Tod) ist in den getrennten Buchstaben des Wortes Meorot. Wenn dieses Licht sich von dort entfernt, dann vereinen sich die Buchstaben der Trennung, Mawet. Genauer gesagt, wenn man die Buchstaben Or aus dem Wort Meorot nimmt, dann schließen sich die Buchstaben Mawet zusammen. Dies ist die Bedeutung von „Und mögen sie Meorot (Lichter) sein“, wo die Klipa aufsteigt und hinter dem Verstand kommt. Der Verstand ist Licht und die Sitra Achra ist Tod. Das Licht findet sich in der Vereinigung der Buchstaben und in der Trennung der Buchstaben liegt der Tod.

Kommentar: Die Stärke von Din in Malchut ist die Wurzel der Existenz der Sitra Achra und der Klipot, wie geschrieben steht: „Und Sein Königreich herrscht über alles.“ Durch die Vereinigung von SoN in AwI zur Ausdehnung von WaK und GaR wird die Kraft von Din in Malchut wieder schwarzes Licht durch die Ausdehnung von WaK in der unteren Vereinigung des Lesens von „Höre Israel“. Danach wird Malchut noch einmal zu AwI erhoben und ihr schwarzes Licht verbindet sich mit dem weißen Licht der Höheren AwI.

Diese Vereinigung wird daher im Vers „Mögen sie Meorot sein“ angedeutet, den Buchstaben von Or (Licht) und Mawet (Tod). Licht liegt im Verbinden der Buchstaben, wobei durch das Ausdehnen von WaK und GaR zu Nukwa in einer Vereinigung mit Seir Anpin am Platz von AwI – als die Kraft von Din in Nukwa in wirkliches Licht verwandelt wurde – alle Kräfte der Sitra Achra und der Klipot annulliert wurden , die sich von diesem Din ausdehnen. Die Klipa steigt nach dem Moach auf, denn die Klipa löscht sich aus wegen der Mochin von Nukwa, da die Wurzel der Sitra Achra, die Kraft von Din in Nukwa, sich im Moach von Nukwa auslöschte und zu Licht wurde. Somit löschte sich notwendigerweise auch die Kraft der Klipa aus.

Es folgt, dass Licht in dem Zusammenfügen der Buchstaben ist und der Tod in den getrennten Buchstaben liegt. Durch das Vereinen von SoN, als die Kraft von Din Licht wurde, wurden die Buchstaben Mawet, welche die Sitra Achra sind, getrennt. Sie wurden innerhalb des Lichtes gelöscht und die Kombination Meorot Or wurde in der Mitte, in der Vereinigung, erschaffen. Und Mawet (Tod) ist in der Trennung – der Buchstabe am Anfang des Wortes, und die Buchstaben WawTaw am Ende des Wortes.

Wenn dieses Licht sich von dort entfernt, vereinen sich die Buchstaben der Trennung, Mawet. Wenn das Licht keine Vereinigung am Platz von AwI macht, sondern an der Stelle von SoN unten, entfernt sich das Licht von dort, weil AwI sofort von ihrem Siwug getrennt werden und das Licht aufhört. Dann tritt das Wort Or aus dem Wort Meorot heraus und es verbleibt die Verbindung der Buchstaben von Mawet. Dies ist so, weil das Wort Tod nach dem Hervorbringen des Lichtes aus dem Wort Meorot dort verbleibt, denn die Buchstaben von Or haben das Wort bereits verlassen und trennen nicht länger die Buchstaben von Mawet. Dies bezieht sich auf die Sünde der Urschlange, die sich am Platz von SoN verband und sich dann oben für AwI trennte, weil ihr Siwug deswegen aufhörte und den Tod in die Welt brachte.

213) Eva begann bei diesen Buchstaben und brachte Schaden in die Welt, wie geschrieben steht: „Und die Frau sah, dass der Baum gut war.“ Sie verdrehte die Buchstaben von Meorot und nahm die Worte wa tere (und sie sah) und ließ MemWaw im Wort Meorot. Und sie gingen und nahmen den Buchstaben Taw mit sich und erschufen die Kombination Mawet (Tod). Dadurch verursachte sie den Tod in der Welt.

Die Vereinigung erklärt sich in den Buchstaben „Mögen sie Meorot (Lichter) sein“, denn sie sind die Ausdehnung von GaR zu SoN.  Wenn sie sie oben vereinen, am Platz von AwI, wird Licht in der Verbindung ausgedehnt und trennt dabei die Buchstaben von Mawet, als es sich in sie ausdehnt und somit die Kombination Meorot gemacht wird. Wenn SoN unten an ihrem Platz verbunden sind, entfernt sich das Licht noch einmal von der Kombination Meorot und lässt dort Mawet (Tod) in der Vereinigung der Buchstaben.

„Eva begann bei diesen Buchstaben”, weil der Anfang von Evas Sünde im Baum der Erkenntnis mit den Buchstaben begann: „Und die Frau sah, dass der Baum gut war.“ Eva nahm sich die Buchstaben wa tere (und sie sah) aus dem Wort Meorot, womit gemeint ist, dass die dem Rat der Schlange gehorchte, SoN unten an ihrem Platz zu verbinden, wobei sie die Kombination von Meorot verschandelte. Dann verdrehte sie die Buchstaben von Meorot, weil sie durch die Verbindung unten die Trennung von AwI oben verursachte.

So wurden die Buchstaben der Kombination Or (AlefWawResh, die die Kombination Mawet im Wort Meorot trennt und auslöschen) getrennt und sie machte die Kombination wa tere, in welcher die Buchstaben Or in umgekehrter Reihenfolge verstreut waren, aufgrund von Taw, der zu ihnen kam. Taw, Nukwa von Sitra Achra, die Mawet genannt wird, näherte sich dem Licht, um zu empfangen und davon zu saugen.

Es ist so, weil es in der Sitra Achra, die Mawet genannt wird, männlich und weiblich gibt, SaM und Lilit. Der Buchstabe Mem ist das Männliche von Mawet, der SaM genannt wird und der Buchstabe Taw ist seine Nukwa, die Lilit genannt wird. Weil Nukwa von Mawet den Rat der Schlange annahm, um sich unten zu verbinden, näherte sie sich sofort, um von der Fülle zu saugen und die Buchstaben von Or wurden in der umgekehrten Reihenfolge zerstreut, wie in der Kombination wa tere, weil Taw in das Licht (Or) hineinkam und sie zerstreute.

Nachdem Eva die Buchstaben wa tere aus Meorot geholt hat, verblieben dort MemWaw aus der Kombination Meorot, die männlich sind, genannt Mem von Mawet und Jessod, Waw von Mawet. Sie gingen und nahmen den Buchstaben Taw mit, gemeint ist, dass das Männliche von Mawet, MemWaw, das von den Meorot verblieb, zu Nukwa ging, dem Taw von Mawet, und sie paarten sich und brachten Mawet in die Welt, wie es geschrieben steht: „Wa tere (Und sie sah)“.

Das Männliche der Sitra Achra, MemWaw, paarte sich mit dem Taw von wa tere, das bereits in Eva war. Dies ist die Bedeutung der Schlange, die über Eva kam und Schmutz in sie warf. Dadurch, dass Taw dem Rat der Schlange folgte, ging er in sie hinein, trennte dabei die Buchstaben Or AlefWawResh und zerstreute sie und machte dabei die Kombination von den Buchstaben wa tere (und sie sah). Danach kam das Männliche der Sitra Achra, MemWaw, und paarte sich mit Taw, das bereits in Eva war und Mawet („Tod“) erschien in der Welt.

214) Rabbi Elasar sagte: „Mein Vater, ich habe gelernt, dass, nachdem Eva die Buchstaben wa tere von Meorot genommen hat, nicht MemWaw übrig geblieben sind, sondern nur Mem, denn das Waw – welches immer ein Zeichen des Lebens ist, wurde in Mawet umgedreht, während sie es zurückließ und das Taw mit sich nahm, wie geschrieben steht: ‚Und sie nahm…und sie gab.’ Daher wurde dieses Wort vervollständigt und die Buchstaben Mawet verbanden sich miteinander.“ Er erwiderte ihm: „Gesegnet bist du, mein Sohn.“

Kommentar: Mem blieb allein, ohne Waw, Jessod, denn SaM, welcher das Männliche von Mawet ist, hat kein Jessod, weil „ein anderer Gott unfruchtbar ist und keine Früchte trägt“. Vielmehr wurde das Waw, Leben, Jessod de Kedusha (Heiligkeit) von der Kedusha zur Klipa umgekehrt und wurde ein Jessod für das Männliche von Mawet. Nachdem es Jessod de Kedusha erhalten hatte, ging das Waw und paarte sich mit dem Taw durch das Verbinden von Mem mit Taw durch das Waw, das es von der Kedusha geraubt hat.

Der Beweis ist der Baum der Erkenntnis, der mit dem Verbinden des Waw mit dem Taw beginnt, wie geschrieben steht: „Und sie nahm … und gab“ („und“ ist Waw; „nahm“ und „gab“ beginnen beide mit Taw), denn das Austreten des Taw zur Sitra Achra wurde durch den Baum der Erkenntnis selbst geboren, den sie vorher nicht hatte. Rabbi Shimon stimmte seinen Worten zu.

204 – 207, Sohar, Das Dritte Gebot

Das dritte Gebot

204) Das dritte Gebot ist, zu wissen, dass es einen großen und herrschenden Gott in der Welt gibt, und um Ihn jeden Tag richtig zu vereinen, machen die höheren WaK, CHaGaT NeHJ de SA, eine Vereinigung mit den sechs Worten „Höre Israel“ und richten das Verlangen mit ihnen nach oben. Aus diesem Grund sollte das Wort „Echad -Eins“ zum Ausmaß von sechs Worten verlängert werden.

Der Sohar sagt zwei Dinge:

  1. Wir müssen wissen, dass es einen großen und herrschenden Gott in der Welt gibt.
  2. Vereine Ihn jeden Tag richtig. Denn zuerst müssen wir jene zwei Seiten in der Liebe kennen — Höhere AwI und ISHSuT.

Dass es einen großen Gott, Höhere AwI, gibt, der bedeutend und groß in Chassadim ist, und dass Er in der Welt, ISHSuT, herrscht, was „Herrscher“ genannt wird, was auf die Dinim weist, die aus ihnen hervorkommen, weil das Licht vor ihnen verhüllt wurde und das strenge Din hervorkommt, da der Name „Herrscher“ und „Regent“ auf die Dinim weist.

Die Bedeutung ist die, dass wir jene zwei Seiten der Liebe kennen sollten, und die Furcht in jede von ihnen einbeziehen sollten, und die Liebe des Schöpfers erhalten, sowohl in Chessed und Erfolg in unseren Wegen, als auch in Din, da dies dann als vollständige Liebe betrachtet wird.

Anschließend muss jeden Tag eine richtige Vereinigung in den höheren WaK vollbracht werden, um MaN zu SoN zu erheben, und SoN zu ISHSuT. Zu dieser Zeit erheben sich ISHSuT und SoN und vereinigen sich zu einem mit AwI, welche höhere WaK genannt werden, da sie WaK de AA einkleiden, wo sich durch diese Vereinigung ISHSuT zum Platz von AwI erheben, über dem Parssa von AA, wo das höhere Wasser ist, und das Licht ist nicht vor ihnen verborgen. Und wenn ISHSuT mit Licht gefüllt werden, geben sie an SoN, und SoN an alle Welten, und die Chassadim offenbaren sich in den Welten. Das ist die Bedeutung des Lesens von „Höre Israel“.

Die sechs Worte des „Höre Israel“ sind sechs Seiten von SoN, und die sechs Seiten von SoN müssen vereinigt werden, um sich zu einem zu vereinigen mit den sechs höheren Seiten, welche AwI und ISHSuT sind. Und mit ihnen sollte das Verlangen nach oben gerichtet werden, und das bedeutet, das Verlangen und Nefesh, Ruach und Neshama so auszurichten, dass sie mit ihnen im MaN eingeschlossen sind.

Um sie zu einer Vereinigung in WaK de SA zu machen, welche die sechs Worte von „Höre Israel“ sind, sollte Echad – „Eins“ verlängert werden, was bedeutet, dass Chochma in dem Wort Echad ausgedehnt werden sollte. Es ist so, weil das Or Chochma sich von Ejn Sof zu den höheren WaK ausdehnt, die AwI und ISHSuT sind, um WaK de SA im Or Ejn Sof zu vereinigen. Denn „Eins“ – Echad ist im Zahlenwert dreizehn, das weist auf das Ausdehnen des Or Chochma. Daher sollte es in „Eins“ die Absicht geben, Chochma zu WaK de SA auszudehnen.

Jedoch gibt es in dieser Vereinigung keine Absicht GaR zu SA auszudehnen, sondern nur WaK de SA durch ihre Einschließung in die höheren WaK zu vergrößern. Daher sollte das Wort „Eins“ zum Maß von sechs Worten verlängert werden. „Verlängern“ bedeutet Chochma fortzusetzen. „Zum Ausmaß von sechs Worten“, innerhalb WaK de SA. Dadurch werden seine WaK zu WaK de Gadlut. Denn die sechs Worte von „Höre Israel“ sind gegenüber WaK de SA. Und durch diese Vereinigung, welche in WaK de Gadlut vergrößert wird, ist es dann möglich auch GaR zu SA auszudehnen.

205) Es steht geschrieben: „Mögen sich die Wasser unter dem Himmel an einem Platz sammeln.“ Das bedeutet, dass die Stufen unter dem Himmel sich an einem Platz versammeln werden, um in Vollständigkeit für WaK zu sein. Und doch muss man in der Vereinigung von „Höre Israel“ die Furcht mit einbinden, das bedeutet, dass man Dalet in Echad („Eins“) verlängert. Daher ist Dalet in Echad groß (geschrieben). Und das ist die Bedeutung davon, wie geschrieben steht „Und lasse das trockene Land erscheinen“, also, dass Dalet, welches das trockene Land ist, erscheint und sich in dieser Vereinigung verbindet.

Die Vereinigung von „Höre Israel“ dient dazu, um WaK de Gadlut auszudehnen. Das ist die Bedeutung des Verses: „Mögen sich die Wasser unter dem Himmel an einem Platz sammeln.“ Das bedeutet, dass die Stufen unter dem Himmel sich an einem Platz versammeln, um für WaK in Vollkommenheit zu sein, da „ein Platz“ die höheren WaK sind, da dort Or Ejn Sof im Or Chochma leuchtet. Es wurde gesagt, dass die Stufen unter dem Himmel, die die sechs Seiten von Seir Anpin sind, die unter Bina sind, welche in Bezug auf SA „Himmel“ genannt werden, sich an einem Platz versammeln. Sie sind die sechs oberen Seiten, um für WaK in Vollkommenheit zu sein, wie sie sein sollen, damit auch sie das Or Chochma empfangen würden. Dann werden sie WaK de Seir Anpin vereinigen. Aber nur in Vollkommenheit für WaK, ausschließlich für Gadlut von WaK.

Und doch muss man in der Vereinigung von ‚Höre Israel’ die Furcht mit einbinden, weil man das Dalet in Echad verlängern muss, welches die untere Furcht ist. Denn vollständige Liebe ist Liebe auf beiden Seiten, in Din und in Chessed und im Gelingen seiner Wege. Daher kam das Licht des Schöpfungsaktes zuerst zum Vorschein und wurde dann verhüllt. Und als es verhüllt wurde, erschien das strenge Din und beide Seiten wurden in ihr eingeschlossen, Chessed und Din gemeinsam, damit sie vollständig sein würde. Dies ist Liebe, wie es sich gehört. Es wurde gesagt, dass auch in dieser Liebe Furcht erweckt werden sollte.

Es folgt, dass es hier zwei Unterscheidungen von Liebe und Furcht gibt:

  1. Höhere Liebe und Furcht, Höhere AwI, und
  2. untere Liebe und Furcht, ISHSuT. Vollständigkeit wird nur durch beide Seiten gemeinsam erreicht. Daher geschah die Verhüllung des Lichtes in ISHSuT, um die untere Liebe zu enthüllen, selbst wenn Er deine Seele nimmt. Selbst dann muss die Furcht an diese untere Liebe angehaftet werden, und jemand soll seinen Herrn fürchten und soll sein Herz nicht verhärten. Dann hat er Liebe und Furcht in Vollkommenheit und haftet sich an die Höheren AwI und ISHSuT an, und erhält all das Angenehme und Gute in ihnen.

Dies bezieht sich auf die Vereinigung des Lesens von „Höre Israel“. Denn nachdem er SoN erhoben und sie in die sechs oberen Seiten eingeschlossen hat, um die große Liebe in SoN im Wort Echad auszudehnen, welches das am ersten Tag erschaffene Licht ist, im Vers „Und der Ewige sprach ‚Es werde Licht’“, muss auch in der Vereinigung von „Höre Israel“ die Furcht mit eingebunden werden. Denn man muss ebenfalls die Verhüllung des Lichtes, welche in ISHSuT gemacht wurde, enthüllen und ausdehnen, um sie mit der unteren Liebe und Furcht zu vervollständigen, denn ohne dies wird es nicht vollständig genannt.

Man muss Dalet im großen Echad verlängern, denn große Buchstaben sind in Twuna. Daher ist Dalet in Echad groß, was auf den Platz der Verhüllung des Lichtes in NeHJ de Twuna hinweist. Daher muss es verlängert werden und auf die Verhüllung in ihr abzielen, um sich auch an die untere Liebe und Furcht anzuhaften.

Wie geschrieben steht „Und lass das trockene Land erscheinen“, was bedeutet, dass Dalet, das „Trockene Land“, erscheint und sich in diese Vereinigung mit einbindet, denn es gibt keine Vollkommenheit in der höheren Liebe und Furcht, welche in den sechs Worten des Lesens von „Höre Israel“ durch das Wort Echad ausgedehnt wurde, was die Bedeutung von „Es werde Licht“ ist. Es geschieht vielmehr durch die untere Liebe und Furcht, welche sich durch die Verhüllung des Lichtes in NeHJ de Twuna enthüllen, die Dalet genannt werden. Daher steht geschrieben „Mögen die Wasser sich an einem Platz sammeln“, was das Ausdehnen des Or Chochma zu den sechs Stufen von Seir Anpin ist, welche unter dem Himmel sind. Danach steht geschrieben: „Und lass das trockene Land erscheinen.“ Dies bezieht sich auf Dalet in Echad, dass es verlängert werden sollte und danach streben muss, durch die Verhüllung des Lichtes trocken zu werden, damit Dalet, das trockene Land, Twuna, gesehen und eingebunden würde in der Vereinigung des Lichtes der Höheren AwI, welche in WaK de SoN ausgedehnt wurden, um die Liebe auf beiden Seiten zu vervollständigen.

206) Und nachdem sich dort Malchut nach oben verbunden hat, in WaK de Seir Anpin, muss sie sich auch nach unten verbinden, in ihren Maßen, in den sechs anderen Kanten, welche unten in Malchut sind. Diese sind „Gesegnet sei der Name der Pracht Seines Königreichs für immer und ewig“, worin es sechs andere Worte der Vereinigung (im Hebräischen) gibt. Dann wurde das Land, welches trocken war, geeignet, Früchte zu tragen und Nachkommen hervorzubringen und Bäume zu pflanzen.

Erklärung der Worte: Nach der höheren Vereinigung beim Lesen von „Höre Israel“, als Dalet, das in Echad oben war, in AwI eingebunden war, musste Dalet, das in Echad war, an die anderen WaK, die unten waren, angebunden werden, an die sechs Seiten von Nukwa de Seir Anpin, Rachel, welche von Chase und unterhalb von Seir Anpin steht, in welcher alle 600 000 Seelen Israels eingeschlossen sind, die die „Menge von Nukwa“, die „Mengen von ihr“ genannt werden.

Nachdem Seir Anpin im Licht der Höheren AwI eingeschlossen war und die Verhüllung von Twuna in ihm erschien, was „Lass das trockene Land erscheinen“ von Dalet ist, mussten diese beiden Unterscheidungen zu Nukwa de SA von seinem Chase nach unten ausgedehnt werden. Dies sind die sechs Worte Baruch, Shem, Kavod, Malchuto, LeOlam, WaEd („Gesegnet sei der Name der Pracht Seines Königreichs für immer und ewig“). Diese sechs Worte entsprechen den sechs Seiten CHaGaT NeHJ von Nukwa de SA, denn in „Gesegnet sei der Name der Pracht Seines Königreichs für immer und ewig“ gibt es sechs andere Worte der Vereinigung.

Und dann wurde das, was trocken war, zu Land, um Früchte und Nachkommen zu machen. Denn um vollkommene Liebe zu enthüllen, welche auf beiden Seiten ist – Chessed und Din – kam das Licht des Schöpfungsaktes hervor und wurde danach verhüllt. Und als es verhüllt wurde, erschien das strenge Din. Und die beiden Seiten wurden eingeschlossen, Chessed und Din gemeinsam, sodass sie vollständig wurden. Daher wurde die Liebe vollständig auf beiden Seiten nicht nur durch die Verhüllung. Sondern nur durch das strenge Din, welches nach der Verhüllung hervorkam.

Daher war Dalet in Echad trockenes Land, bevor das strenge Din erschien, und nutzlos, denn das Licht kam heraus aus dem Ganzen mit Hilfe der Verhüllung, und durch die Verhüllung außerhalb des Lichts stehend. Und auch die Furcht war nicht vollständig in ihr, damit sie sich mit unterer Liebe und Furcht korrigieren würde, welche die höhere Liebe und Furcht vervollständigen. Denn das strenge Din wurde noch nicht enthüllt, welches das Hauptsächliche der Enthüllung der unteren Liebe und Furcht ist. Und dieses strenge Din, der Platz seiner Wirklichkeit, ist an der Ferse von Lea, die am Platz des Kopfes von Rachel ist.

Denn zwei Nukwaot (Frauen) gehören zu Seir Anpin:

  1. von Chase und überhalb, genannt Lea.
  2. von Chase und unterhalb, genannt Rachel.

Die Fersen von Lea enden bei Chase von Seir Anpin, wobei sie den Rosh von Rachel berühren, welcher von Chase de SA und unterhalb steht. Und die Wirklichkeit des strengen Din ist am Ende der Fersen von Lea, welche das Innere des Kopfes von Rachel berühren. Daher gibt es kein Wirken des strengen Din außer in Rachel. Denn kein Massach und Din vermögen ihre Herrschaft zu offenbaren, außer nur vom Platz ihrer Wirklichkeit und nach unten. Es folgt, dass die Verhüllung sich nicht in der Stufe der unteren Liebe und Furcht vervollständigt, sondern erst, nachdem sie zu Rachels Platz ausgedehnt wurde, denn dort wirkt das strenge Din.

Dann wurde das Land, welches trocken war, geeignet, Früchte und Nachkommen zu tragen, und Bäume zu pflanzen. Denn dieses Dalet in Echad – welches trocken und trostlos war, bevor das strenge Din erschien, das ungeeignet war, sich dort niederzulassen, wurde zu einem fruchtbringenden Land, geeignet, darauf Bäume zu pflanzen, ein Ort, nun geeignet, sich dort niederzulassen, da es sich zu WaK von Rachel von Chase de SA und unterhalb ausdehnte. Denn die untere Liebe und Furcht erschienen in ihm in Vollständigkeit, und sie vervollständigten die höhere Liebe und Furcht, damit die Liebe nun auf beiden Seiten sei. Nur auf diese Weise enthüllt sich all das Angenehme und all das Gute, das in den Höheren AwI ist.

Wie es steht geschrieben: „Und der Ewige nannte das trockene Land Erde.“ Das ist dieselbe Vereinigung wie unten, in „Gesegnet sei der Name der Pracht Seines Königreichs für immer und ewig“, welche zur Erde wurde, einem vollständigen Verlangen, wie es sein soll. Erez (Erde/Land) stammt vom Wort Razon (Verlangen/Wunsch). Das ist die Bedeutung von „Und der Ewige nannte das trockene Land Erde“, was bedeutet, dass Er Dalet in Echad zu Nukwa de SA ausgedehnt hat, zu ihren sechs Seiten, wo die Handlung des strengen Din bereits enthüllt ist. Dann wurde Dalet, welches trocken und trostlos war, in Nukwa de SA, durch seinen Siwug mit ihr, ein fruchtbares Land und ein Ort dafür, um sich niederzulassen. Daher nannte der Ewige das trockene Land „Erde“, da es ein vollkommenes Verlangen war, wie es sein sollte. Denn ein richtiges Verlangen offenbarte sich in ihm – vollständige Liebe.

207) „Und der Ewige nannte das trockene Land Erde.” In dieser Vereinigung unten, in „Gesegnet sei der Name der Pracht Seines Königreichs für immer und ewig”, wurde sie zur Erde, ein vollständiges Verlangen, wie es sein sollte, denn Erez kommt vom Wort Razon. Das ist, warum zwei Mal geschrieben steht „Es war gut“, einmal für die höhere Vereinigung und einmal für die untere Vereinigung. Denn Malchut vereinigte sich auf beiden Seiten, in WaK de SA und in ihren WaK, daher weiter „Lasst Gras aus der Erde sprießen“, denn sie wurde eingerichtet, um entsprechend Früchte und Nachkommen zu tragen.

Kommentar: Die höhere Vereinigung, die Vereinigung der sechs Worte des „Höre Israel“, welche in den sechs großen, höheren Seiten von AwI ist, wird erklärt im Vers „Lasset das Wasser unter dem Himmel sich an einem Platz sammeln“. Diese Vereinigung dehnt sich zu WaK de SA aus, dem Licht, welches am ersten Tag erschaffen wurde, von den sechs Seiten der Höheren AwI. Das ist das erste „Es ist gut“, das am dritten Tag der Schöpfung gesagt wurde.

Die untere Vereinigung, die Vereinigung der sechs Worte „Gesegnet sei der Name der Pracht Seines Königreiches für immer und ewig“ ist die Vollständigkeit von Dalet in Echad. Sie hat keine Vollständigkeit, außer in den sechs Seiten von Nukwa de SA und sie wird erklärt im Vers „Und Gott nannte das trockene Land Erde“ und im Vers „Lasst Gras aus der Erde sprießen“. Das ist so, weil in WaK de Nukwa das trockene Land zu einem früchtetragenden Land wurde und es ist in dieser Vereinigung von WaK de Nukwa, dass das zweite „Es ist gut“ gesagt wurde.

Es folgt daraus, dass das erste „Es ist gut“ für die höhere Vereinigung war und das zweite „Es ist gut“ für die untere Vereinigung. Weil Malchut sich mit beiden Seiten vereinigte, in WaK de SA und in ihren eigenen WaK, die beide Seiten der Liebe sind, durch eine höhere Vereinigung und eine untere Vereinigung, daher wird das Land Gras hervorbringen, weil es eingerichtet wurde, um entsprechende Früchte und Nachkommen zu tragen. Das ist so, weil die untere Vereinigung die Liebe auf beiden Seiten vervollständigte und die Lichter der Höheren AwI sich zu WaK de Nukwa hin ausdehnen und Früchte und Nachkommen an ihre Menge geben, welche die 600 000 Seelen von Israel sind, wie es sein sollte.

198 – 203, Sohar, Das Zweite Gebot

Das Zweite Gebot

198) Das zweite Gebot ist ein Gebot, an dem sich das Gebot der Furcht festhält, und welches es niemals verlässt: Es ist die Liebe – dass einer seinen Herrn mit vollständiger Liebe lieben soll. Und was ist vollständige Liebe? Es ist große Liebe, wie geschrieben steht: „Gehe vor Mir und sei ganz.“ „Ganz“ bedeutet vollständig in Liebe.

Wenn geschrieben steht „Und Gott sagte: ‚Es werde Licht’“, dann ist das vollständige Liebe, welche „große Liebe“ genannt wird. Und hier ist es ein Gebot für jemanden, seinen Herrn angemessen zu lieben.

Das ist so, weil es hier eingeschränkte Liebe gibt, welche von dem Guten kommt, das der Ewige ihm gegeben hat, wodurch er an Ihn anhaftet mit Herz und Seele. Und obwohl er vollständig an den Ewigen anhaftet, wird das noch immer als unvollständige Liebe angesehen.

Wie geschrieben steht: „Mit Gott ging Noah.“ Dies bedeutet, dass Noah Unterstützung gebraucht hatte, ihm zur Hilfe. Denn er wurde durch all das Gute, das der Ewige ihm geschenkt hatte, unterstützt. Abraham hingegen brauchte keine Unterstützung, wie geschrieben steht: „Gehe vor Mir und sei ganz.“ „Gehe vor Mir“ bedeutet ohne Hilfe, aber „Vor Mir“ – obwohl du nicht weißt, ob Ich hinter dir komme, um dich zu unterstützen. Das ist vollständige Liebe, große Liebe, wo, obwohl Ich dir nicht das Geringste gebe, deine Liebe noch immer vollständig sein wird, um an Mich anzuhaften mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele.

Er erwiderte: „Mein Sohn, erzähle es Rabbi Pinchas, denn er ist auf der gleichen Stufe.“ Rabbi Elasar sagt: „Große Liebe ist vollständige Liebe, denn sie ist vollständig auf beiden Seiten. Und wenn sie nicht auf beiden Seiten enthalten wäre, dann wäre sie nicht vollständig, wie sie sein sollte.“

Kommentar: Er sagte ihm, er solle die große Liebe vor Rabbi Pinchas darlegen, weil er bereits das Maß der großen Liebe erhalten hatte, wie es sein sollte, und er wird durch und durch verstehen, was er sagen würde. Vollständige Liebe ist vollständig auf beiden Seiten, sei es in Din – Gerichtsurteil – oder in Chessed – Güte. Und sogar, wenn Er deine Seele nimmt, dann ist deine Liebe für den Ewigen in ganzer Vollkommenheit, genauso, wie wenn Er dir all das Gute dieser Welt gibt.

200) Die Liebe des Schöpfers wird von beiden Seiten her interpretiert: Es gibt einen, der Ihn liebt, um Reichtum zu haben, ein langes Leben mit eigenen Söhnen, die ihn begleiten, um seine Feinde zu beherrschen, um Erfolg auf seinen Wegen zu haben – und deswegen liebt er Ihn. Und wenn es gegenteilig wäre, und der Schöpfer würde sein Glück mit hartem Gericht wenden, würde er Ihn hassen und Ihn überhaupt nicht lieben. Aus diesem Grund ist diese Liebe keine Liebe und besitzt kein Fundament, denn die Wurzel seiner Liebe gründet sich auf etwas, welches, wenn dieses zurückgenommen wird, es auch die Liebe annulliert.

201) Vollständige Liebe ist Liebe auf beiden Seiten, ob in Din oder in Chessed und auf erfolgreichen Wegen. Er wird den Schöpfer lieben, sogar wenn Er seine Seele von ihm nimmt. Diese Liebe ist vollständig, denn sie ist auf beiden Seiten, in Chessed und in Din. Deswegen kam das Licht der Schöpfung heraus und wurde dann verhüllt. Als es verhüllt wurde, kam strenges Din heraus und die zwei Seiten Chessed und Din wurden ineinander eingeschlossen, und wurden dabei vollständig. Das ist wahre Liebe.

Denn das Licht, welches in den sechs Tagen der Schöpfung erschaffen wurde in dem Vers „Es werde Licht“, wurde wieder verhüllt, wie es im Sohar geschrieben steht: „Es werde Licht in dieser Welt und es werde Licht in der nächsten Welt.“ Das Licht von dieser Welt wurde verhüllt und erscheint nur für die Gerechten in der nächsten Welt. Warum wurde es verhüllt? Durch das Verhüllen des Lichtes kam das harte Din in diese Welt hinaus, durch welches die beiden Seiten Chessed und Din vermischt wurden, eins wurden. Das erschuf Platz für die Einschließung der beiden Enden zu einem. Denn jetzt wurde es möglich, die Vollständigkeit seiner Liebe zu enthüllen, sogar als Er ihm die Seele wegnahm.
Deswegen wurde ein Platz erschaffen für die Ergänzung der Liebe auf eine solche Art, dass, wäre sie nicht verborgen und wäre das harte Din nicht enthüllt worden, wäre diese großartige Liebe ohne die Gerechten verblieben, und es wäre ihr nie möglich gewesen, enthüllt zu werden.

202) Rabbi Shimon nahm ihn und küsste ihn. Rabbi Pinchas kam und küsste und segnete ihn und sagte: „Es muss so sein, dass der Schöpfer mich hierherschickte. Das ist das feine Licht, von dem mir erzählt wurde, welches in mein Haus kam und später die ganze Welt erleuchten wird.“

Rabbi Elasar antwortete: „Zweifellos darf diese Furcht nicht vergessen werden in all den Mizwot, noch weniger in der Mizwa der Liebe – Furcht sollte ihr anhaften.“ Und wie haftet sie an? Liebe ist gut auf der einen Seite, wenn Er ihm Reichtum und Großzügigkeit schenkt, langes Leben, Söhne und Nahrung, und dann sollte Furcht hervorgerufen werden – zu fürchten, dass er nicht die Sünde hervorrufen wird und sein Glück sich gegen ihn wendet. Es steht darüber geschrieben „Glücklich ist der Mensch, der immer furchtsam ist“, denn Furcht ist in die Liebe eingeschlossen.

203) Und daher sollte man die Furcht auf der anderen Seite des strengen Din erwecken, denn wenn man sieht, dass man unter strengem Din steht, sollte man die Furcht erwecken und seinen Herrn richtig fürchten, und sein Herz nicht verhärten. Darüber steht geschrieben „Derjenige, der sein Herz verhärtet, wird ins Böse fallen“, was bedeutet, dass er zur anderen Seite fallen wird, welche „Böses“ genannt wird. Daraus folgt, dass Furcht sich an beide Seiten klammert, die Seite des Guten und der Liebe, und die Seite des strengen Din – und sie ist in ihnen eingeschlossen. Wenn Furcht in der Seite von Güte und Liebe eingeschlossen ist, ist es vollständige Liebe wie sie sein sollte.

Denn Furcht ist eine Mizwa, die alle Mizwot in der Tora beinhaltet, da sie das Tor des Glaubens an den Ewigen ist. Und entsprechend dem Erwachen von jemandes Furcht ist der Glaube an die Lenkung des Ewigen in ihm. Daher darf die Furcht in keiner einzigen Mizwa vergessen werden. Das gilt insbesondere für die Mizwa der Liebe, das heißt, dass Furcht zusammen mit ihr erweckt werden muss, da die Furcht tatsächlich mit der Mizwa der Liebe vereinigt ist. Aus diesem Grund muss man die Furcht auf beiden Seiten der Liebe erwecken, auf die Liebe zurzeit von Chessed und Erfolg in seinen Wegen, und auf die Liebe zurzeit des strengen Din.

Deshalb sagt er, dass Furcht an die Liebe anhaften muss. Und wie haftet sie an sie an? Er weist darauf hin, damit wir uns nicht in seinen Worten irren, entsprechend dem, was er sagte: dass es vollständige Liebe ist, wenn seine Seele genommen wird, während des strengen Din. Und lasst uns denken, dass die Absicht ist, dass wir uns keinesfalls vor dem strengen Din fürchten, sondern nur mit Hingabe und ohne jegliche Furcht an Seine Liebe anhaften. Deshalb erklärt er, dass die Furcht an die Liebe anhaften muss. Und wie haftet sie an sie an? Sollte auch Furcht zu der Zeit erweckt werden, wenn jemand die vollständige Liebe erweckt?

Hier wiederholt er die zwei Seiten der Liebe, ob in Din oder in Chessed und dem Erfolg seiner Wege. Er sagt, dass man die Furcht auf beiden Seiten der Liebe erwecken muss, dass zurzeit von Chessed und Erfolg auf seinen Wegen Furcht vor dem Ewigen erweckt werden sollte, damit die Sünde seine Liebe zum Ewigen nicht zum Abkühlen bringen wird. Dadurch schließt er Furcht in Liebe ein.

Außerdem sollte er auf der anderen Seite der Liebe, während des strengen Din, Furcht vor dem Ewigen erwecken, und nicht sein Herz verhärten oder seine Erkenntnis vom Din abschweifen lassen. Damit er auch hier die Furcht in die Liebe miteinschließt.

Wenn er so handelt, ist er immer in vollständiger Liebe, wie es sein sollte. In Bezug auf die Einbeziehung von Furcht in die Liebe auf der Seite von Chessed bringt er den Vers: „Glücklich ist der, der immer furchtsam ist.“ Er erklärt, dass das Wort „immer“ bedeutet, dass, auch wenn der Ewige ihn wohlwollend behandelt, er ihn fürchten sollte, damit er keine Sünde hervorruft.

Und über die Einbeziehung der Furcht in der Liebe auf der Seite von Din bringt er den Vers an: „Derjenige, der sein Herz verhärtet, wird ins Böse fallen.“ Es bedeutet, dass man aus keinem Grund der Welt sein Herz zu einer Zeit von Din verhärten sollte, denn dann wird man in die Sitra Achra fallen, welche „Böses“ genannt wird. Vielmehr sollte man zu dieser Zeit die Furcht umso mehr erwecken, um Ihn zu fürchten und die Furcht in seine vollständige Liebe zu dieser Zeit mit einzubeziehen, obwohl sowohl die erste Furcht als auch die zweite Furcht nicht für seinen eigenen Nutzen sind, sondern nur aus Furcht, dass er sich darin verringern würde seinem Erschaffer Zufriedenheit zu bringen.

So wurden nun die ersten zwei Mizwot erklärt. Die erste Mizwa, Furcht, ist die Gesamtheit von Tora und Mizwot. Sie ist „Anfang“, und es wird im ersten Vers erklärt: „Im Anfang erschuf Gott den Himmel und die Erde.“ Mit anderen Worten ist Furcht „Anfang“, und der Himmel und die Erde, welche SoN und ihre Zweige BYA sind, kamen aus ihr hervor. Der zweite Vers bedeutet seine Bestrafung: vier Tode „Öde“ — Erwürgen, „Wüst“ — Steinigen, „Dunkelheit“ — Verbrennen und „Geist“ — Töten.

Die zweite Mizwa ist Liebe. Sie wird in dem Vers „Und Gott sprach ‚Es werde Licht’“ erklärt. Es gibt zwei Seiten davon: Die erste Seite lebt glücklich, mit Wohlstand, langem Leben, Kindern und Nahrung. Die zweite Seite ist: „Mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.“ Wenn Er deine Seele und deine Besitztümer nimmt, wird die Liebe so vollständig sein, wie wenn Er dir Wohlstand und langes Leben gibt.

Um diese Liebe zu entdecken, wurde das Licht des Schöpfungsaktes verhüllt. Und als es verhüllt wurde, kam das strenge Din hervor. Zudem sollte die Liebe auf ihren beiden Seiten mit Furcht vermischt sein:

Auf der einen Seite sollte man sich fürchten, dass man keine Sünde verursachen wird und seine Liebe nicht vermindert wird.

Auf der anderen Seite sollte man die Verhüllung fürchten, welche das Din ist, zu welchem der Ewige ihn verurteilt, wie es entsprechend der wörtlichen Bedeutung der Worte des Sohar ist.

Um jedoch die Erklärung mit den übrigen Mizwot fortzuführen, müssen wir die Angelegenheiten in den hohen Stufen von Azilut tiefer erklären.

Der Sohar bezieht sich auf die vier Buchstaben HaWaYaH, CHuB TuM, als Furcht, Liebe, Tora und Mizwa. Yud, Chochma, ist Furcht; das erste Hej, Bina, ist Liebe; Waw ist die Tora; und das untere Hej ist eine Mizwa.

Es steht geschrieben: „Im Anfang erschuf Gott.“ Dies ist die erste unter allen Mizwot, und diese Furcht wird die „Furcht vor dem Ewigen“ genannt, der Anfang, da der Parzuf Arich Anpin die Gesamtheit der Welt von Azilut ist, welcher zu allen Welten durch seine Einkleidungen scheint, welche AwI, ISHSuT und SoN genannt werden. Er wird auch Chochma Stimaa (verborgene Chochma) genannt, da seine Chochma in seinem Rosh blockiert wurde und nichts davon an die Welten gibt. Vielmehr scheint nur Bina de Arich Anpin zu den Welten.

Deshalb wird diese Bina „Anfang“ genannt, da sie der Anfang und die Wurzel aller Welten ist. Sie wird auch „Die Furcht vor dem Ewigen“ genannt, Furcht vor Erhabenheit, denn Er ist groß und herrscht über alles, ist das Wesen und die Wurzel aller Welten, und alles wird als Nichts betrachtet im Vergleich zu Ihm. Und SoN, welche „Himmel und Erde“ genannt werden, kamen daraus hervor. Das ist die Bedeutung des Verses „Im Anfang“, das heißt mit Furcht, „erschuf Gott den Himmel und die Erde“, welche SoN sind.

Es steht geschrieben „Der Anfang der Weisheit ist die Furcht vor dem Ewigen“, und es steht geschrieben „Die Furcht vor dem Ewigen ist der Anfang der Erkenntnis“, da Furcht „Anfang“ genannt wird, da die Mochin CHaBaD sind, obwohl Chochma de Mochin kein echtes Chochma de Arich Anpin ist, sondern nur Bina de Arich Anpin. Das ist so, weil, wenn Bina de Arich Anpin sich zu Rosh de Arich Anpin erhebt, sie dazu zurückkehrt Chochma zu sein, und Chochma an die Parzufim gibt. Daraus folgt, dass die Bina, welche Furcht ist, der Anfang von Chochma ist, wie geschrieben steht: „Der Anfang der Weisheit (Chochma) ist die Furcht vor dem Ewigen.“

Es ist auch der Anfang der Erkenntnis, weil die Erkenntnis die Wurzel von SoN ist. Denn sie erheben  sie zu Rosh de Arich Anpin, um Chochma zu empfangen, daher empfangen auch SoN Chochma von ihr, wie geschrieben steht: „Die Furcht vor dem Ewigen ist der Anfang der Erkenntnis.“

Es wurde gesagt, dass diese zweite Mizwa eine Mizwa ist, an welche die Mizwa der Furcht anhaftet, und welche sie niemals verlässt. Es ist die Liebe, dass jemand seinen Herrn mit vollständiger Liebe liebt, da Chochma „Liebe“ genannt wird, weil das Yud von HaWaYaH das Wesen von Bina ist, GaR in ihr, Höhere AwI, reine Luft, und das Or Chochma ist in ihnen verborgen. Außerdem ist die Enthüllung des Or Chochma von SaT de Bina, welche ISHSuT genannt werden, das erste Hej von HaWaYaH, weshalb sie „Liebe“ genannt werden.

Das ist die zweite Mizwa nach der Furcht, weil diese Chochma nicht von Chochma de Arich Anpin selbst empfangen wird, sondern von Bina, welche Furcht ist. Die Mizwa der Furcht haftet sich an sie an und verlässt sie nie, das heißt Bina ist immer mit Chochma vereinigt und verlässt sie nie. Und an jedem Platz, an dem es Bina gibt, ist Chochma notwendigerweise ebenfalls bei ihr, da Chochma und Bina immer aneinander anhaften, und man wird Chochma niemals ohne Bina vorfinden, oder Bina ohne Chochma.

Dadurch sagt er uns, dass, obwohl gesagt wurde, dass die erste Mizwa Furcht ist, Bina, glaube nicht irrtümlicherweise, dass es Bina ohne Chochma ist. Gleichermaßen in der zweiten Mizwa, welche Liebe ist, Chochma, irre dich nicht und glaube, dass es Chochma ohne Bina ist. Vielmehr gibt es Chochma in der ersten Mizwa, und es gibt ebenso Bina in der zweiten Mizwa, da Chochma und Bina vermischt sind und zusammen auftreten; sie trennen sich nie.

Jedoch benennen wir sie entsprechend der Vorherrschaft. In der ersten Mizwa, Höhere AwI, GaR de Bina—dem Wesen von Bina—ist Bina der vorrangige Herrscher, daher wird sie „Furcht“ genannt. In der zweiten Mizwa ist Chochma der vorrangige Herrscher, daher nennen wir sie „Liebe.“

Und was ist vollständige Liebe? Es ist große Liebe, wie geschrieben steht: „Und Gott sprach: ‚Es werde Licht.’“ Das bedeutet, dass „Im Anfang“ ein schwer verständlicher Vers ist, und die Enthüllung von „Im Anfang“ beginnt in erster Linie in dem Vers „Es werde Licht“, welcher der Aufstieg von Bina, Anfang, zum Rosh de Arich Anpin ist, wo sie dazu zurückkehrt Chochma zu sein. Zu dieser Zeit werden Chochma und Bina zusammen „große Liebe“ genannt. Das ist „Es werde Licht“, da Bina sich zu Arich Anpin erhob und mit großer Liebe Licht an alle Welten gibt, was Chochma und Bina ist.

Es wurde gesagt, dass die Liebe für den Schöpfer auf zwei Seiten ausgelegt wird: Es gibt jemanden, der Ihn liebt, weil er Wohlstand, ein langes Leben, Kinder um sich herum und Herrschaft über seine Feinde besitzt, seine Wege sind beständig, und daher liebt er Ihn. Und vollständige Liebe ist Liebe auf beiden Seiten, ob in Din oder in Chessed und Erfolg in seinen Wegen. Das heißt er sollte den Schöpfer sogar lieben, wenn Er seine Seele von ihm fortnimmt. Das ist vollständige Liebe, auf beiden Seiten, in Chessed und in Din. Daher kam das Licht des Schöpfungsaktes hervor und wurde dann verhüllt. Und als es verhüllt wurde, kam strenges Din hervor.

Deshalb sagte er „Es werde Licht“ für diese Welt, und „Es werde Licht“ für die nächste Welt, denn er sah, dass diese Welt ungeeignet für den Gebrauch ist. Er hielt inne und verhüllte es für die nächste Welt, über dem Parssa, innerhalb der Eingeweide von Arich Anpin, was der Aspekt der nächsten Welt ist, an dem Platz wo die Höheren AwI stehen, welche GaR de Bina sind, die am Chase de Arich Anpin enden, dem Platz des Parssa, welcher das höhere Wasser, Höhere AwI, von dem unteren Wasser, ISHSuT und SoN, trennt, da sich das Licht vom Chase de Arich Anpin an und unterhalb davon verdunkelte, und es nicht mehr länger scheint. Und das Licht ist in ISHSuT verborgen, welche vom Chase bis zum Tabur von Arich Anpin stehen, das heißt in SaT de Bina, und nicht in ihnen scheint.

Daraus folgt, dass Bina sich in zwei Seiten aufteilte, da das Licht in GaR in ihr enthüllt wird, (in den) Höheren AwI, die über dem Chase de Arich Anpin stehen, dem höheren Wasser. Jemand, der mit der Stufe der Höheren AwI belohnt wird, hat Wohlstand, ein langes Leben, Kinder wie Olivenplantagen, die seinen Tisch umgeben, und er herrscht über seine Feinde, seine Wege sind beständig für ihn, und alles, was er tut, gelingt.

Jedoch wurde das Licht bereits von SaT de Bina verhüllt, welche unterhalb des Chase de Arich Anpin, dem unteren Wasser, stehen. Jene, die davon empfangen, müssen den Ewigen sogar lieben, wenn Er ihre Seelen von ihnen fortnimmt.

Das ist die Bedeutung der zwei Seiten der Liebe, welche GaR und SaT de Bina in Bezug auf die Rechte in ihr sind – das heißt Liebe. Dies wird durch Verhüllen des Lichts des Schöpfungsaktes erreicht. Und jemand, der damit belohnt wird, in der Liebe des Ewigen vollständig zu sein, in der Liebe der Höheren AwI, und in der Liebe von ISHSuT – das ist richtige Liebe.

Man muss die Furcht in diese zwei Seiten der Liebe einbeziehen, da auf der Seite von Chessed, Höhere AwI, Furcht erweckt werden sollte, damit er nicht die Sünde veranlassen würde. Und auch auf der Seite der Liebe von ISHSuT, muss man die Furcht auf der Seite von strengem Din erwecken, ISHSuT.  Denn, wenn er sieht, dass strenges Din auf ihm liegt, sollte er die Furcht erwecken. Auch sollte er seinen Herrn richtig fürchten und sein Herz nicht verhärten, weil Chochma und Bina, die Liebe und Furcht sind, immer aneinander anhaften, daher muss Bina, Furcht, sowohl in GaR de Bina, das heißt AwI, als auch in SaT de Bina, das heißt ISHSuT, eingeschlossen sein.

Dann haftet die Furcht an beide Seiten an, die Seite des Guten und der Liebe und die Seite des strengen Din, und sie wird in ihnen eingeschlossen. Wenn Furcht auf der Seite des Guten und der Liebe eingeschlossen ist, ist es vollständige Liebe, wie es sein sollte. Es gibt hier zwei, welche vier sind, da es Liebe nur auf zwei Seiten gibt—GaR und SaT de Bina—und die Liebe auf jeder der zwei Seiten unvollständig ist, solange keine Furcht in jeder von ihnen ist, da es keine Chochma ohne Bina geben kann, was Liebe ohne Furcht ist.

189 – 197, Sohar, Das Erste Gebot

Die Gebote der Tora: Das erste Gebot

189) „Im Anfang erschuf Gott.“ Dies ist die allererste Mizwa, das erste Gebot. Diese Mizwa wird „Die Furcht vor dem Ewigen“ genannt und sie wird „Anfang“ genannt, wie geschrieben steht „Der Anfang der Weisheit ist die Furcht vor dem Ewigen“. Es steht ebenso geschrieben „Die Furcht vor dem Ewigen ist der Anfang der Erkenntnis“, denn Furcht wird „Anfang“ genannt. Auch ist dies das Tor, um in den Glauben einzutreten. Und auf dieser Mizwa existiert die ganze Welt.

Warum steht geschrieben, dass Furcht der Anfang von Weisheit ist, und dass sie der Anfang der Erkenntnis ist? Weil die Furcht der Anfang einer jeden einzelnen Sefira ist, denn es ist unmöglich irgendeine Sefira zu erlangen, ohne zuerst die Furcht zu erlangen.

Darum sagt er, dass es das Tor ist, um in den Glauben einzutreten, da es unmöglich ist, den vollständigen Glauben zu erlangen, außer aus Furcht vor dem Ewigen. Und das Maß der Furcht ist das Maß der Menge des Glaubens. Aus diesem Grund existiert die ganze Welt auf dieser Mizwa, da die Welt nur auf Tora und Mizwot existiert, wie geschrieben steht: „Gäbe es Meinen Bund nicht Tag und Nacht, würde Ich nicht die Verordnungen von Himmel und Erde einsetzen.“

Und da die Furcht der Anfang ist und das Tor zu jeder Mizwa, da sie das Tor des Glaubens ist, so folgt, dass auf der Furcht die ganze Welt existiert, wie geschrieben steht: „Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde.“ Mit Furcht, welche „Anfang“ genannt wird, in welcher alle Mizwot enthalten sind, erschuf Gott Himmel und Erde. Und gäbe es nicht die Furcht, würde Gott nichts erschaffen.

190) Die Furcht wird in drei Unterscheidungen ausgelegt, in zweien ist keine würdige Wurzel und eine ist die Wurzel der Furcht. Es gibt einen Menschen, der den Schöpfer fürchtet, damit seine Söhne leben und nicht sterben werden, oder er fürchtet eine Strafe seines Körpers, oder eine Strafe betreffs seines Geldes, daher fürchtet er Ihn immer. Es folgt, dass die Furcht, mit der er den Schöpfer fürchtet, nicht in der Wurzel besteht, denn sein eigener Nutzen ist die Wurzel, und die Furcht resultiert daraus.

Und es gibt einen Menschen, der den Schöpfer fürchtet, da er die Strafe jener Welt fürchtet und die Strafe der Hölle. Diese zwei Arten der Furcht – Furcht vor Strafe in dieser Welt und die Furcht vor Strafe in der nächsten Welt – sind nicht das Hauptsächliche der Furcht und der Wurzel von ihr.

191) Furcht bedeutet hauptsächlich, dass man seinen Herrn fürchten sollte, da Er groß ist und alles regiert, die Hauptsache und die Wurzel aller Welten ist, und es wird vor Ihm alles als Nichts erachtet, wie geschrieben steht: „Und alle Bewohner der Erde zählen als Nichts.“ Und er wird seinen Willen an diesen Ort setzen, welcher „Furcht“ genannt wird.

Es gibt drei Arten von Furcht vor dem Ewigen, von welchen nur eine als wirkliche Ehrfurcht betrachtet wird:

Erstens: Den Schöpfer fürchten und seine Mizwot einhalten, so dass seine Söhne leben werden und er vor der Strafe seines Körpers oder seines Geldes bewahrt werde. Dies ist die Furcht vor Strafen in dieser Welt.

Zweitens: Wenn man auch Strafen der Hölle fürchtet.

Diese beiden sind nicht wirkliche Furcht, denn diese Furcht existiert nicht aufgrund des Gebotes des Ewigen, sondern zu seinem eigenen Nutzen. Daraus folgt, dass sein eigener Nutzen die Wurzel ist, und die Furcht ein Zweig, abgeleitet von seinem eigenen Nutzen.

Drittens: Die hauptsächliche Furcht ist, wenn man seinen Herrn fürchtet, weil Er groß ist und über alles herrscht, die Hauptsache und die Wurzel aller Welten ist, und alles erachtet man wie Nichts vor Seinem Angesicht. Er ist groß, denn Er ist die Wurzel, von der sich die ganzen Welten ausdehnen. Und Seine Größe erscheint über all Seinen Taten, und Er herrscht über alles, denn Er hat alle Welten erschaffen, die höheren und die unteren, und sie werden alle vor Seinem Angesicht als nichts erachtet, denn sie fügen nichts zu Seinem Wesen hinzu.

Es wurde gesagt „Und er wird seinen Willen an jenen Ort setzen, der Furcht genannt wird“, denn er wird sein Herz und seinen Willen an jenen Ort setzen, welcher „Furcht“ genannt wird. Er wird an der Furcht vor dem Ewigen anhaften im Wunsch und im Begehren, wie es sich dem Gebot des Königs geziemt und angemessen ist.

192) Rabbi Shimon weinte und sagte „Wehe, wenn ich erzähle, wehe, wenn ich nicht erzähle. Wenn ich erzähle, werden die Bösen wissen, wie man ihrem Herrn dienen wird. Wenn ich nicht erzähle, werden die Freunde diese Sache verlieren“, denn wo es heilige Furcht gibt, gibt es dementsprechend böse Furcht unten, welche stößt und schlägt und verleumdet. Es ist ein Riemen, mit welchem die Bösen zu peitschen sind, um sie für ihre Sünden zu bestrafen. Aus diesem Grund fürchtete er das Erzählen, damit die Bösen nicht wissen würden, wie man von der Bestrafung befreit wird, denn ihre Strafe ist ihre Reinigung.

Dadurch deutet er an, dass er seine Worte nicht vollständig an diesem Platz offenbaren konnte, um den Bösen nicht zu schaden. Darum kam er hierher, um zu offenbaren, wie man am Baum des Lebens anhaftet und nie den Baum des Todes berührt, dass nur diejenigen ihrer würdig sind, die bereits den Aspekt des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse korrigiert haben. Aber den Bösen, die noch die Sünde am Baum der Erkenntnis von Gut und Böse korrigieren müssen, ist es verboten dies zu wissen, denn zuerst müssen sie sich in allen Arbeiten abmühen, bis sie die Sünde vom Baum der Erkenntnis korrigieren, wie geschrieben steht: „Damit er nicht seine Hand ausstreckte und auch vom Baum des Lebens nahm und aß, und für immer lebt.“

Nachdem Adam am Baum der Erkenntnis sündigte, wurde er vom Garten Eden vertrieben aus Furcht, dass er am Baum des Lebens anhaften und für immer leben würde, und der Fehler, den er im Baum der Erkenntnis gemacht hatte, für immer unkorrigiert bleiben würde. Folglich, um die Gerechten nicht zu verlieren, die der Erkenntnis dieser Sache würdig sind, offenbarte er die Angelegenheit in Andeutungen.

193) Und derjenige, der die Bestrafung des Schlages und Hasses fürchtet, für den ist diese Furcht vor dem Ewigen nicht auf ihm – genannt „Furcht vor dem Ewigen – um zu leben“. Vielmehr ist jene böse Furcht auf ihm, dieser Riemen, und nicht die Furcht vor dem Ewigen.

194) Deshalb wird der Platz, der „Furcht vor dem Ewigen“ genannt wird, „der Anfang der Erkenntnis“ genannt, und das ist, warum diese Mizwa hierin eingeschlossen ist. Das ist die Wurzel und das Fundament aller restlichen Mizwot der Tora. Derjenige, der die Furcht behält, behält alles, und derjenige, der die Furcht nicht einhält, hält nicht die Mizwot der Tora, denn die Furcht ist das Tor zu allem.

Der Sohar bezieht sich darauf, was einmal geschrieben steht als „Der Anfang der Weisheit ist die Furcht vor dem Ewigen“, und einmal als: „Die Furcht vor dem Ewigen ist der Anfang der Erkenntnis.“ Er erklärte, dass am Ende der heiligen Furcht, genannt „Furcht vor dem Ewigen – um zu leben“, dass es dort unten böse Furcht gibt, welche stößt und schlägt und verleumdet. Und es ist ein Riemen, um die Bösen zu peitschen, und seine Beine gehen hinunter zum Tod. Wenn die Mizwa der Furcht existiert, weil Er groß ist und über alles herrscht, dann ergibt es sich, dass man anhaften wird an die Furcht vor dem Ewigen – um zu leben.

Und über diejenigen, die sich wegen der Bestrafung der Schläge, und nicht wegen einer Mizwa fürchten, steht geschrieben: „Was der Böse fürchtet, wird über ihn kommen.“ Denn die Angst vor dem Ende regiert über ihn und schlägt ihn. Und in dieser Hinsicht, dass das Ende der Furcht in einem bösen Riemen ist – um die Bösen zu schlagen – wird die hohe und heilige Furcht auch mit dem Namen „Der Anfang der Erkenntnis ist die Furcht vor dem Ewigen“ genannt. Es zeigt an, dass man nur an den Aspekt ihres Anfangs anhaften sollte, welcher die Furcht vor dem Ewigen ist –  um zu leben. Und man soll sich vor der ersten Furcht hüten, welche der böse Riemen ist. Und durch dieses wird die Sünde am Baum der Erkenntnis korrigiert.

195) Aus diesem Grund wurde geschrieben „Im Anfang“, das heißt mit Furcht, „erschuf Gott den Himmel und die Erde“. Denn derjenige, der dies übertritt, übertritt alle Mizwot der Tora. Und seine Strafe, desjenigen, welcher dieses übertritt, ist, dass dieser böse Riemen, die böse Furcht, ihn schlägt. So wie geschrieben steht: „Und die Erde war öde und wüst, und Finsternis über dem Angesicht des Abgrunds, und der Geist Gottes.“ Dies sind die vier Strafen, durch welche die Bösen bestraft werden.

196) „Öde“ bedeutet Erwürgen, da geschrieben steht „Linie der Öde“ und wie geschrieben steht „Ein Band zum Messen.“

„Wüst“ ist Steinigung, Steine, welche in den großen Abgrund gesunken sind, um die Bösen zu bestrafen.

„Finsternis“ ist Verbrennen, da geschrieben steht „Da ihr aber die Stimme aus der Finsternis hörtet und den Berg mit Feuer brennen saht, Finsternis, Gewölk und Nebel.“ Das ist ein starkes Feuer über den Häuptern der Bösen, um sie zu verbrennen.

Diejenigen, welche nicht die Furcht vor dem Ewigen auf Grund der Gebote des Königs bewahren, sondern aus Furcht vor Strafe, sind in den Klipot von „Öde“ gefangen, und sie wundern sich, warum sie die Gedanken und Worte des Ewigen nicht verstehen. Diese Klipa wird als ein Galgenstrick um jemandes Hals betrachtet, welcher die Luft von Kedusha für seinen Atem des Lebens unterbindet. Und es steht geschrieben „Die Linie der Öde“, „Ein Band zum Messen“. Im ersten Vers heißt es „Die Linie der Öde“ und im zweiten Vers heißt es „Ein Band zum Messen“ und das eine kommt und lehrt über das andere.

Die Bedeutung der „Linie der Öde“ ist ein „Band zum Messen“. Das ist so, denn wie die Linie und das Maß von jemandes Verwirrung, so ist das Maß des Bandes, welches die Sitra Achra – die andere Seite – um jemandes Hals wirft und ihn erwürgt, wie geschrieben steht: „Wehe denen, die am Unrecht ziehen mit Bändern der Lüge.“

Folglich ist „Wüst“ Steinigung. Sobald er durch die Sitra Achra mit einem Band um seinen Hals gefangen worden ist, hat sie die Kraft, mit ihm zu tun was sie will: ihn zu steinigen, ihn zu verbrennen, oder ihn mit einem Schwert zu töten. Steinigen bedeutet, dass man seinen Schädel mit bösen Verlangen und bösen Gedanken zerbricht, und ihn in den großen Abgrund zieht, um ihn zu bestrafen.

Finsternis ist Verbrennen, welches über dem Haupt der Bösen ist, um sie zu verbrennen, was bedeutet, dass Sitra Achra ihn mit einem starken Feuer umgibt, welches die Lebensgrundlage der Kedusha von ihnen wegverbrennt.

197) Und „Geist“ – Ruach – ist Töten mit dem Schwert. Da der stürmische Wind – Ruach – ein gezacktes Schwert ist, das in ihm aufflammt, wie geschrieben steht: „Und das brennende Schwert, das sich in alle Richtungen wendet.“ Es wird „Geist“ genannt. Es ist eine Strafe für jemanden, der die Mizwot der Tora übertritt, welche nach der Furcht geschrieben sind, nach dem Anfang, der alles enthält. Denn nach „Im Anfang, Furcht“, wird gesagt „Öde und wüst und Finsternis, und Geist“, welche die Strafe der vier Tode sind. Ab hier und weiter die übrigen Mizwot der Tora.

Denn Sitra Achra legt einen stürmischen Wind – Ruach – auf ihn, welcher einem gezackten Schwert ähnlich ist, das seinen Kopf von seinem Körper trennt und sein Leben beendet. Das ist die Strafe für jemanden, der die Mizwot der Tora übertritt, welche nach der Furcht, Anfang, geschrieben sind, die alles enthält, denn alle Mizwot der Tora sind enthalten in den ersten zwei Versen von „Im Anfang“ bis „Und Gott sprach: ‚Es werde Licht.’“ Und die Strafe, die für jemanden erwähnt wird, welcher die Mizwot der Tora übertritt, welche die vier Tode sind, inbegriffen in „Öde“, „Wüst“, „Finsternis“ und „Geist“, geschrieben nach der Furcht, welche Anfang genannt wird, inbegriffen in den Worten „Im Anfang erschuf Gott“.

Hieraus folgt, dass der erste Vers Furcht ist, Anfang, das Hauptsächliche der Furcht – um zu leben, und der zweite Vers die Strafe für jemanden ist, der nicht an der Furcht, Anfang, anhaftet. Und sie sind eine Regel für alles, denn sie sind das Tor zum Glauben an den Ewigen. Hieraus folgt, dass alle Mizwot der Tora darin eingeschlossen sind. Von hier an gehen die übrigen Mizwot der Tora alle weiter in die Einzelheiten der Mizwot der Furcht, ab dem Vers „Und Gott sprach: Es werde Licht!“

Shamati 7. Was es in der spirituellen Arbeit bedeutet, wenn die Gewohnheit zur zweiten Natur wird

Ich hörte im Jahr 1943

Wenn der Mensch sich an etwas gewöhnt, so wird dies für ihn zur Gewohnheit und jede Gewohnheit wird für den Menschen zur zweiten Natur. Deswegen gibt es nichts, was der Mensch nicht verspüren könnte. Das heißt, auch wenn der Mensch für etwas noch keinerlei Empfindung verspürt, kann er durch die Gewöhnung an die Sache zu einer Empfindung dafür gelangen. Weiterlesen

Shamati 4. Was ist der Grund für die Schwere, die der Mensch in der Annullierung vor dem Schöpfer hat?

Ich hörte am 6. Februar 1944

Wir müssen den Grund für die Schwere kennen, die man empfindet, wenn man sein „Selbst“ vor dem Schöpfer annullieren möchte und sich nicht mehr um seinen Eigennutz kümmern will. Man gelangt zu einem Zustand, als stünde die ganze Welt still, als sei man nun allein auf der Welt und ließe seine Familie und seine Freunde zugunsten der Annullierung vor dem Schöpfer zurück. Weiterlesen

1986/23 – Bezüglich Ehrfurcht und Freude

Artikel Nr. 23, 1986

Der heilige Sohar fragt (Acharej Mot, Punkt 2 im Sulam [Leiterkommentar]): „Rabbi Jizchak begann: ‚Es steht geschrieben: ‚Diene dem Ewigen mit Ehrfurcht, und freue dich mit Zittern.‘ Es steht auch geschrieben: ‚Dienet dem Ewigen mit Freude, kommt vor Ihn mit Gesang.‘ Diese Verse widersprechen sich gegenseitig. Aber wir haben gelernt: „Diene dem Herrn mit Furcht“, denn jede Arbeit, mit der man seinem Meister dienen will, erfordert zuerst Furcht, Ehrfurcht vor ihm. Und wegen der Ehrfurcht vor seinem Meister wird er später damit belohnt, dass er die Mizwot [Gebote] der Tora mit Freude ausführt. Deshalb steht geschrieben: ‚Was verlangt der Ewige, dein Gott, anderes von dir als Ehrfurcht‘, und dadurch wird er mit allem belohnt werden.“

Wir sollten verstehen, was Ehrfurcht ist. Wir sehen, dass Ehrfurcht und Freude zwei Gegensätze sind, und wie kann Ehrfurcht ein Grund für Freude sein, wenn es heißt: „Wegen der Ehrfurcht vor seinem Herrn wird er später mit der Ausführung der Mizwot der Tora mit Freude belohnt werden“, da sie sich gegenseitig widersprechen?

Wir sollten auch verstehen, warum der Schöpfer gefürchtet werden will. Was bringt es Ihm? Es ist, als würde ein Mensch in einen Hühnerstall gehen und sagen: „Wenn ihr mich fürchtet, gebe ich euch Essen und Wasser. Ich werde euch alles geben, was ihr wollt, wenn ihr mich ehrt.“ Kann man sagen, dass der Mensch keine Rücksicht darauf nimmt, ob die Hühner ihn respektieren?

Noch viel mehr gilt das für die Geschöpfe gegenüber dem Schöpfer: Welchen Wert und welche Bedeutung hat es für den Schöpfer, dass die Geschöpfe ihn ehren? So sehr, dass unsere Weisen sagten, der Mensch solle nichts anderes tun, als sich in Ehrfurcht zu üben, denn es steht geschrieben: „Was verlangt der Ewige, dein Gott, anderes von dir als Ehrfurcht?“ Es steht auch geschrieben (Prediger, 3): „Gott hat es so gemacht, dass die Menschen ihn fürchten“, was bedeutet, dass der Schöpfer alles getan hat, damit man ihn fürchtet.

Um das zu verstehen, sollten wir uns an den Zweck der Schöpfung erinnern, also an den Zweck, zu dem der Schöpfer die Geschöpfe erschaffen hat. Es ist bekannt, dass der Grund sein Verlangen ist, seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Um jedoch die Vollkommenheit Seiner Taten ans Licht zu bringen, d.h. damit es kein „Brot der Schande“ gibt, hat Er eine Korrektur vorgenommen, die „Zimzum [Beschränkung] und Verhüllung“ genannt wird, bei der es vor den Gefäßen des Gebens unmöglich ist, Seine Existenz zu sehen oder zu spüren, was „Existenz des Schöpfers“ genannt wird.

Das bedeutet, dass wir zwar jeden Tag im Gebet sagen: „Die ganze Erde ist voll Seiner Herrlichkeit“, aber wir haben trotzdem kein Gefühl dafür. Vielmehr müssen wir über den Verstand hinweg glauben, dass dies so ist. Der Grund dafür ist, dass es zwar keine Veränderungen im Licht gibt, denn „es gibt keine Abwesenheit in der Spiritualität“, aber es gibt dennoch Veränderungen auf Seiten der Kelim [Gefäße], und die Kelim begrenzen das Licht. Das ist so, weil wir in den Kelim die Größe der Fülle erkennen – ihren Eindruck von der Fülle. Wenn man keine Kelim hat, die eine Einkleidung für das Licht sein können, dann ist in Wirklichkeit kein Licht zu sehen, gemäß der Regel: „Es gibt kein Licht ohne ein Kli [Gefäß].“ Das heißt, wir müssen eines wissen: Wir können von dem sprechen, was wir in unseren Empfindungen erlangen.

Baal HaSulam sagte eine Allegorie über den Zimzum: Es ist wie ein Mensch, der sich bedeckt, damit ihn niemand sieht. Kann man sagen, dass ein Mensch, der sich verbirgt, damit andere ihn nicht sehen, sich selbst deswegen nicht sieht? Genauso hat der Schöpfer den Zimzum und die Verhüllung gemacht, damit die Unteren ihn nicht sehen, während sie in Selbstliebe versunken sind, die ein Empfangen ist, um zu empfangen, was eine Ungleichheit der Form und eine Trennung zwischen dem Geber, der der Schöpfer ist, und den Empfängern, die die Geschöpfe sind, verursacht.

Und da es in unserer Wurzel, dem Schöpfer, kein Empfangen gibt, empfindet der Mensch, wenn er empfängt, ein unangenehmes Gefühl, das „Brot der Schande“ genannt wird. Deshalb gab es eine Korrektur von Seiten der Unteren – dass wir den Zimzum den Unteren zuschreiben. Das heißt, die Unteren brauchen den Zimzum und die Verhüllung, denn gerade durch diese Korrektur können sie das Empfangen zum Geben korrigieren. Aus der Sicht der Höheren gibt es jedoch keine Veränderungen. Alle Veränderungen sind nur zur Vorbereitung unserer Kelim, damit sie empfangen können, um zu geben.

Da die Freude und das Vergnügen an einem Ort der Trennung nicht leuchten, kann der Mensch also keinen vollständigen Glauben erlangen, bevor er seinen Willen zum Empfangen korrigiert hat. So sagt er („Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 138): „Es besteht das Gesetz, dass das Geschöpf kein offenbartes Böses von Ihm empfangen kann, denn es wäre ein Makel Seiner Herrlichkeit, dass das Geschöpf Ihn als Übeltäter wahrnimmt, da es dem vollkommen Handelnden nicht entspricht. Wenn sich daher ein Mensch schlecht fühlt, liegt es an ihm selbst, da er in diesem Moment die Führung des Schöpfers leugnet; und im selben Maß ist der Schöpfer dann auch verhüllt.“

Daran sehen wir die Notwendigkeit der Korrektur des Gebens: Es ist nicht nur unmöglich, die Freude und das Vergnügen zu empfangen, die für uns vorbereitet wurden, sondern es gibt etwas, das uns vom Glauben an Ihn abbringt, und das ist das Schlimmste!

Jetzt können wir die Bedeutung der Ehrfurcht verstehen. Wir haben gefragt: „Braucht der Schöpfer, dass wir ihn fürchten?“ Nach dem, was wir erklärt haben, ist die Ehrfurcht so, wie es im Sulam [Leiterkommentar zum Sohar] geschrieben steht: Der Mensch fürchtet, dass er es vielleicht nicht überwinden und empfangen kann, um zu geben, wie es sein sollte, sondern dass er empfängt, um zu empfangen, was dazu führen würde, dass er getrennt wird, nicht unbedingt von der Freude und dem Vergnügen, das er nicht empfangen kann, sondern er fürchtet, dass er dazu kommt, seinen Glauben zu verleugnen. Daraus folgt, dass er tatsächlich zur Sitra Achra [andere Seite] kommen kann.

Das ist die Bedeutung von „Gott hat es so eingerichtet, dass die Menschen Ihn fürchten.“ Durch diese Ehrfurcht werden sie zu einer zweifachen großen Korrektur kommen:

1.) sie werden Vertrauen in den Schöpfer haben,

2.) sie werden in der Lage sein, die Freude und das Vergnügen zu empfangen, die der Schöpfer ihnen schenken will.

Daraus folgt, dass der Schöpfer gefürchtet werden will, damit wir die Kelim haben, um die Freude und das Vergnügen zu empfangen. Dadurch werden wir Vertrauen in Ihn haben, wie es im Sulam (S. 138) geschrieben steht: „Ehrfurcht ist ein Schutz, damit wir nicht von Seinem Glauben abfallen.“

Daher werden wir verstehen, was geschrieben steht: „Was verlangt der Ewige, dein Gott, anderes von dir als Ehrfurcht?“ Es bedeutet, dass er uns Fülle geben will, aber was uns zurückhält, ist die Ungleichheit der Form, denn das Licht kann sich nicht in Gefäße des Empfangens kleiden. Wenn der Mensch also ehrfürchtig und wachsam ist, um die Absicht zu geben zu haben, kann der Schöpfer ihm Sein Geben in Fülle geben, ohne irgendeine Unannehmlichkeit, die „Brot der Schande“ genannt wird.

So verstehen wir, was wir gefragt haben: „Wie kann Ehrfurcht ein Grund zur Freude sein?“ Mit dem oben Gesagten ist es ganz einfach: Indem er Ehrfurcht hat, das heißt, indem er darauf achtet, die Gefäße des Gebens immer zu benutzen, kann der Schöpfer ihm die Freude und das Vergnügen geben, weil er Gefäße des Gebens hat. Und sicherlich wird er dann Freude an der Fülle haben, die er empfangen hat, um zu geben. Daraus folgt, dass die Ehrfurcht die Freude verursacht, und wenn er keine Ehrfurcht hat, ist er von allem entfernt.

Korr, ey, 20.7.2023

Notiz 268: Der Mensch lernt nur dort, wo sein Herz ist

Man muss verstehen, wieso der Mensch nur das lernen kann, was sein Herz begehrt. Entsprechend dieser Regel kann man den Menschen Ethik oder Moral nicht lehren, wenn er es nicht will. Daraus folgt, dass der Mensch nur sehr schwer Anweisungen befolgen will. Wie kann man dann dem Freund Anweisungen geben?

Genauso muss man das von den Weisen Gesagte verstehen: „Der Mensch fühlt sich keinem verpflichtet“ (Shabbat 119). Wie kann ein Mensch demzufolge seine Handlungen korrigieren, da er sie doch niemals als falsch und korrekturbedürftig sehen kann? Bleibt dann der Mensch für immer unkorrigiert?

Der Mensch ist mit einer Natur erschaffen worden, durch welche er nur genießen will. Deswegen sucht er in allem, was er lernt, nach Möglichkeiten und Wegen, Genuss zu bekommen. Daher wird er selbstverständlich nichts Anderes lernen als das, was sein Herz begehrt, weil so seine Natur ist.

Deswegen muss derjenige, der sich dem Schöpfer annähern möchte (damit man erlernen kann, wie man dem Schöpfer geben könnte), den Schöpfer bitten, ihm ein anderes Herz zu geben, wie gesagt wurde: “Der Schöpfer hat für mich ein reines Herz erschaffen“. Also damit er ein anderes Herz hat, damit das Verlangen des Herzens das Geben wäre. Dann wird ihm das Erlernte die Möglichkeiten des Gebens an den Schöpfer aufzeigen. Doch was gegen das Herz des Menschen ist, kann er nicht erkennen. Darüber wurde gesagt: „Ich nehme von euch das steinerne Herz und gebe euch ein Herz aus Fleisch und Blut“.

Ähnlich dem kann sich der Mensch nicht zu etwas verpflichtet fühlen, weil er nur das lernt, was sein Herz begehrt. Und weil das Herz genießen möchte (und von dem Gefühl der Schuldigkeit kann der Mensch nicht genießen), fühlt er sich niemals verpflichtet.

Hier gibt es keinen anderen Rat als nur das Gebet zum Schöpfer, dass Er ihm ein anderes Herz geben soll. Damit der Mensch versteht, dass es sein Verdienst sein wird, wenn er seine Pflicht erkennt, weil er dadurch eine Möglichkeit der Korrektur bekommt; ansonsten verbleibt er mit allen seinen Mängeln.

Seine Pflicht ist also sein Verdienst. Dann wird er nach Pflichten suchen. Und derjenige, der keine Korrekturarbeit macht, wird sich niemals verpflichtet fühlen.

Shamati 3. Das Wesen der spirituellen Erkenntnis

Ich hörte

Wir unterscheiden eine Vielzahl von Stufen und Kategorien in den Welten. Man muss wissen, dass immer, wenn die Rede von Stufen und Unterscheidungen ist, es um Zustände des Erfassens durch die Seelen in den Welten geht, entsprechend der Regel: „Das, was wir nicht erfassen, können wir nicht beim Namen nennen.“ Somit verweist das Wort „Name“ auf das Erfassen. Ein Mensch gibt einer Sache erst dann einen Namen, wenn er davon etwas gemäß seines Erfassens begriffen hat.

Infolgedessen teilt sich die gesamte Realität vom Standpunkt des spirituellen Erfassens aus in drei Unterscheidungen:

  1. Azmuto (Sein Wesen)
  2. Ejn Sof (Unendlichkeit)
  3. Die Seelen

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Kabbala Chronik

Ha Uma – Das Volk

Im Israel des Jahres 1940 (damals Palästina genannt) war eine kabbalistische Publikation ein ungewöhnliches Unterfangen. Die Weisheit der Kabbala war für beinahe zwei Jahrtausende verborgen und nur einigen wenigen zugänglich. Doch am 5. Juni 1940 entschied Rabbi Yehuda Ashlag (1884-1954), einer der bekanntesten Kabbalisten des zwanzigsten Jahrhunderts, dass es Zeit für eine Veränderung war. Rav Ashlag, der wegen seines maßgebenden Sulam Kommentars (Leiter) im Buch Sohar auch Baal HaSulam (Herr der Leiter) genannt wurde, veröffentlichte damals die erste kabbalistische Zeitung der Geschichte unter dem Titel Das Volk (HaUma). Weiterlesen

Pticha – Aufbau der Welten

Der Aufbau der Welten. Song: Ki Hilatzta Nafshi, Musik: Baal HaSulam, Vocals: Michael Laitman, Skizzen: Lehrbuch der Kabbala

Die Lehre der Kabbala und deren Wesen

Von Rav Yehuda Ashlag

Was ist die Wissenschaft der Kabbala?

Im Grunde stellt die Wissenschaft der Kabbala die Offenbarung des Schöpfers auf allen Wegen in allen Seinen Eigenschaften und Erscheinungsformen dar, die in den Welten in Erscheinung treten und die noch in der Zukunft in Erscheinung treten müssen, und mit allen Mitteln, die man nur je zur Entdeckung (von Ihm) in den Welten anwenden kann, bis zum Ende aller Generationen.

Das Schöpfungsziel

So wie es keinen Arbeiter gibt, der ohne irgendein Ziel arbeitet, so hatte zweifellos auch der Schöpfer ein Ziel bezüglich der Schöpfung, die sich vor uns erstreckt. Und von all der existierenden Vielfalt dieser Wirklichkeit, stellt die Empfindung eine besondere Wichtigkeit dar, welche der Tierwelt eigen ist, damit jedes Tier sich existierend fühlt, und die wichtigste aller Empfindungen ist die Empfindung der Vernunft, die ausschließlich dem Menschen gegeben ist, dank welcher er auch die Leiden und Sorgen seines Nächsten fühlt. Und wenn dem so ist, dann ist es auch natürlich, wenn der Schöpfer schon über ein Ziel für diese Schöpfung verfügt, dessen Objekt der Mensch ist. Und von ihm heißt es: „Alles, was der Schöpfer tat, ist für ihn“.

Doch noch immer bleibt zu klären, zu welchem Zweck der Schöpfer all diese Schwere schuf. Um das Geschöpf auf eine bedeutendere und wichtigere Stufe zu erheben, damit es den Schöpfer genauso wahrnehmen kann, wie bei der menschlichen Empfindung, die ihm bereits eigen ist. Und im gleichen Maße, wie er den Wunsch seines Freundes kennt und fühlt, könnte er auch die Wege des Schöpfers erlernen, wie es bei Moshe Rabeinu (Moses) heißt: „Und der Schöpfer sprach mit Moses von Angesicht zu Angesicht, genauso wie ein Mensch mit seinem Freund spricht“. Weiterlesen

Die Bürgschaft (Arwut)

Von Yehuda Ashlag

„Ganz Israel ist füreinander verantwortlich, einer für den anderen!“ (Traktate Sanhedrin 27b, Shawuot 39)

Podcast – Audioversion

Wir sprechen hiermit über Arwut (Gegenseitige Bürgschaft), als ganz Israel füreinander verantwortlich wurde. Denn die Tora wurde ihnen erst übergeben, als jeder einzelne von ihnen gefragt worden war, ob er die Mizwa (das Gebot), andere zu lieben, im vollen Ausmaß der Bedeutung der Worte „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ auf sich nehmen würde (wie in Punkt 2 und 3 beschrieben; studiere es dort tiefgründig). Das bedeutet, dass jeder Einzelne in Israel es auf sich nahm, für jedes Mitglied des Volkes zu sorgen, zu arbeiten und all deren Bedürfnisse zu befriedigen; und zwar im gleich großen Ausmaß, wie es in jeden hineingelegt ist, sich um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern – und um nichts weniger. Weiterlesen

1988/11 Was bedeutet: Zwei Stufen vor Lishma (für Ihren Namen)?

Artikel 11, 1988, Shlavey HaSulam

Im Buch Sohar, Kapitel Shemot, wird gefragt: „Und hier die Namen der Söhne Israels, die in Ägypten einzogen. Sie kamen mit Jakob, jeder mit seinem Haus…“ Wieso fängt er mit „Israel“ an und endet mit “Jakob”? Er erklärt es mit Hilfe der höheren Stufen.

Man muss die Frage der zwei Stufen in der Vorbereitungsperiode verstehen. Noch bevor der Mensch der Eigenschaft Lishma (für Ihren Namen) würdig wird, zeugt Israel von der Vollkommenheit, weil Israel die Eigenschaft Li Rosh (wörtlich – ich bin der Kopf) ist, und Jakob dagegen die niedrigere Stufe darstellt.

Der Mensch beginnt mit der Arbeit für den Schöpfer in Lo Lishma. Und daher ist seine Arbeit nur Handlung, also ohne die Absicht des Gebens. Daher erscheint es dem Menschen, als würde er gut voranschreiten und als würde sich sein Besitz an Tora und Mizwot jeden Tag vergrößern. Der Mensch fühlt sich in einem Aufstieg, weil er sieht, dass er die Stufen emporsteigt. Er sieht, dass er immer mehr erwirbt. Weiterlesen

Das Wesen der Wissenschaft Kabbala

Rav Yehuda Ashlag

Bevor ich zur Beschreibung der Grundlagen der Wissenschaft der Kabbala schreite, die viele zu erklären versuchten, befinde ich es als notwendig, zuvor gut das Wesen ihrer Weisheit zu erklären, über welches meiner Meinung nach wenige Bescheid wissen. Und natürlich darf man nicht von den Ausgangspunkten eines Gegenstands sprechen, bevor wir nichts vom Gegenstand selbst erfahren.

Obwohl dieses Wissen breit und tief wie ein See ist, werde ich trotzdem aus aller Kraft und aus allem Wissen, welches ich in diesem Bereich erlangte, versuchen, die wahre Erforschung zu beschreiben und sie von allen Seiten so zu beleuchten, in einer für jede Seele ausreichenden Art, damit sie richtige Schlüsse daraus zu ziehen kann, so wie sie in Wahrheit sind, und damit den Betrachtern keine Möglichkeit bleibt, sich zu täuschen, wie es häufig in dieser Sache vorkommt. Weiterlesen

1985/4 Dies sind die Nachkommen Noahs

Artikel Nr. 4 1984/85

„Dies sind die Nachkommen Noahs. Noah war ein gerechter, untadeliger Mann in seiner Generation; mit Gott wandelte Noah.“ (1. Buch Moses 6, 9)

Kommentar von Rashi. Dies lehrt uns, dass das Wesentliche der Nachkommen der Gerechten gute Taten sind. Rashi erklärt: Warum heißt es: „Dies sind die Nachkommen Noahs”? Es hätte doch die Namen seiner Söhne heißen sollen, nämlich Shem, Cham und Jafet. Und warum steht geschrieben: „Dies sind die Nachkommen Noahs. Noah war ein gerechter, untadeliger Mann”? Darüber erklärt Rashi, dies ist aufgrund der Tatsache, dass das Wesentliche daran ist, dass die Nachkommen der Gerechten gute Taten sind. Weiterlesen

Notiz 38: Birkat Tora – Segensspruch der Tora

Birkat Tora (Segensspruch der Tora) meint, dass der Körper ihn zwingt zu segnen. Und zwar der Körper, den der Schöpfer in einer Weise erschaffen hat, dass wenn er etwas Gutes von jemandem erhält, er ihn segnet. Deswegen heißt es, dass Birkat haMason (Segenspruch nach der Mahlzeit) ein Gebot der Tora ist.

Wurde nicht befohlen[1] bedeutet, dass der Körper ihn nicht zum Segnen zwingt, da er fühlt, dass ihm noch einige Dinge fehlen, die der andere ihm hätte geben können, es aber nicht tat. Dann sagt der Körper, dass sein Verlangen von Ihm noch nicht gestillt wurde und er nicht sagen kann, dass Er Gut und Gutes tuend ist, denn mir fehlen doch noch einige Dinge und warum gibt Er sie mir nicht? Und dennoch ist er streng zu sich und er segnet. Folglich gilt: Es wurde ihm nicht befohlen und er tut es dennoch.

[1] Kidushin 31a