Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird

Diese Angelegenheit bedarf einer gründlichen Erklärung. Um es für alle klar zu machen, werde ich diese Materie an Hand des Geschehens in unserer Welt interpretieren.

Innerlichkeit und Äußerlichkeit

Die Sache ist die, dass die oberen Wurzeln ihre Macht kaskadenartig ausbreiten, bis ihre Zweige in dieser Welt erscheinen, wie es in der Erklärung von Zweig und Wurzel geschrieben steht. In ihrer Gesamtheit werden die Welten als Innerlichkeit und Äußerlichkeit betrachtet, wie eine schwere Last, die niemand heben oder von einem Ort zu einem anderen bewegen kann. Folglich wird geraten, die Last in kleine Teile zu stückeln und diese dann nacheinander zu übertragen.

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247 – 260, Sohar, Das Vierzehnte Gebot

Das vierzehnte Gebot

Das vierzehnte Gebot gebietet, den Shabbat einzuhalten, welcher der Tag der Ruhe vom gesamten Schöpfungsakt ist. Zwei Gebote sind hierin enthalten: das eine ist, den Shabbat einzuhalten; das andere diesen Tag mit seiner Heiligkeit zu verbinden, d. h. die Mochin von Chochma, genannt „Heiligkeit“ heranzuziehen, um den Shabbat einzuhalten, wie wir erinnert werden, dass er der Ruhetag für die Welten ist und alle Taten sind in ihm enthalten und sie werden ausgeführt, bevor der Tag heilig wird.

Erläuterung: Am Shabbat erhebt sich SA zu AA, Nukwa zu AwI, und BYA steigen auf zu ISHSuT und SoN de Azilut. Und wir finden vor, dass NaRaN des Menschen sich mit ihnen zu Azilut erheben, wo sie das Licht von Chaja empfangen. Daher gibt es zwei Gebote:

Das erste Gebot ist, den Shabbat einzuhalten, damit man nicht darin scheitert, Arbeit auszuüben, Gegenstände von einem Bereich zu einem anderen Bereich transportiert, usw. Dann, nachdem sich die Welten vollständig von den Klipot (unreine Kräfte) getrennt haben, müssen wir darauf achten, dass die Klipot nicht stark werden, um zurückzukehren und sich mit diesem Tag zu vermischen. Und derjenige, der die Arbeit an diesem Tag verrichtet, verursacht erneut das Eindringen der Klipot in die Heiligkeit.

Das zweite Gebot ist, diesen Tag mit der Heiligkeit zu verbinden, wie es sich gehört. Das heißt, durch die Freude des Shabbat ziehen wir das Licht von Azilut in unsere NaRaN. Das Licht von Azilut ist das Or Chochma, genannt „Heiligkeit“, und wir werden dadurch geheiligt.

Den Shabbat einzuhalten bezieht sich auf all die Mühen und Arbeiten, die in den Arbeiten und Kriegen mit der Sitra Achra enthalten sind, die uns davon trennen, uns an den Schöpfer anzuhaften. Die Regel ist, dass, wo es Mühe gibt, es (auch) Sitra Achra gibt, denn durch die Kriege und Mühen sortieren wir die heiligen Funken aus, die von der Sitra Achra aufgesaugt sind, sodass jedes Aussortieren als eine eigenständige Arbeit betrachtet wird.

Zuerst wurde dieses Aussortieren vom Ausströmenden selbst vollbracht, was alle Arbeiten des Schöpfers sind, die in den sechs Schöpfungstagen erwähnt werden. Und als alle Sortierungen vollendet waren, galten sie als vollendet und haben ihren Zweck erfüllt. Und dann wird der Shabbat, der Tag der Ruhe, geheiligt – denn die Arbeit ist vollendet, und es gibt nichts mehr zu korrigieren. Deshalb ist der Shabbat der Tag der Ruhe aller Welten.

Denn an jedem Shabbat kehrt jene Vollkommenheit zurück, die im Shabbat des Schöpfungsbeginns war, der Tag der Ruhe genannt wird, d. h. als alle Klipot abgetrennt wurden und in den großen Abgrund versanken. Und die Welten steigen auf in die Welt Azilut, die vollkommene Einheit ist. Und wir müssen diese Heiligkeit anziehen, und sie wird durch die beiden Gebote ‚Gedenke‘ und ‚Halte ein‘ zu uns gezogen.

248) Als der Tag heilig wurde, blieb die Erschaffung der Geister übrig, für die kein Körper erschaffen wurde. Wusste der Schöpfer nicht, wie man die Heiligung des Tages hinausschiebt, bis die Körper für diese Geister erschaffen sind? Tatsächlich erweckte der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse die böse Seite und ersuchte sich in der Welt zu stärken. Daher trennten sich viele Geister ab und kamen in vielen Armen hervor, um sich zu stärken und in Körper in der Welt einzukleiden.

Als der Tag heilig wurde, blieb die Erschaffung der Geister übrig, für die keine Körper erschaffen worden waren. Mit anderen Worten, der Tag wurde heilig, bevor der Schöpfer es schaffte, Körper für diese Geister zu erschaffen, wie geschrieben steht: „Denn an ihm ruhte Er von all Seinem Werk, das Gott erschaffen, dass es weiterwirke.“ Hatte er tatsächlich sein Werk mit dem erwünschten Ziel abgeschlossen und erschuf Er nicht „nichts zu tun“ für uns, weil Er alles schon getan und Selbst beendet hatte? Vielmehr machte der Schöpfer alle Unterscheidungen und beendete alle Seine Werke, damit wir die Gelegenheit haben würden zu tun.

Das heißt, dass wir sie tun und sie durch unsere Arbeit in Tora und Mizwot beenden könnten. Das Ruhen des Geschöpfs wurde nur in Bezug auf das gesagt, was zur Arbeit des Ausströmenden gehört, da der Schöpfer bereits von all Seinem Werk geruht hat, weil von Seiner Seite aus nichts fehlte. Alles, was der Schöpfer erschaffen und beendet hat, erlaubt uns, auch von unserer Seite zu tun und sie zu beenden.

Daher blieben die Geister übrig, für die der Schöpfer keine Körper mehr machen konnte, bevor Er den Shabbat heiligte. Bloße Geister verblieben, körperlos. Diese körperlosen Geister sind die Klipot und Schadenbringer, die den Menschen zur Sünde führen. Er ließ sie absichtlich zurück, denn durch sie wurden uns die Kraft der Wahl und ein Platz der Arbeit in Tora und Mizwot gegeben.

Wusste der Schöpfer nicht, wie er sich davor zurückhalten konnte, den Tag zu heiligen, bis Körper für diese Geister erschaffen wurden? Vielmehr erweckte der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse die böse Seite und ersuchte in der Welt zu überwinden. Malchut wird „Der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ genannt: wenn er belohnt wird, ist es gut; wenn er nicht belohnt wird, ist es schlecht.

Als Adam haRishon am Baum der Erkenntnis sündigte, wurde er zu „Nicht belohnt.“ Daher erwachte das Böse am Baum der Erkenntnis, und das Böse wünschte sich in der Welt zu überwinden, das Gute zu überwinden, und sich an die Welt anzuhaften, damit das Gute nicht fähig sein würde sich in die Welt einzukleiden – und es zu besiegen. Dann kamen viele Geister mit allen möglichen Waffen hervor, um sich in der Welt zu stärken und in Körper einzukleiden.

Zwei Punkte verbanden sich in Malchut:

  1. die Versüßung in Bina, Midat ha Rachamim (Eigenschaft der Gnade);
  2. Midat haDin (Eigenschaft des Urteils) in Malchut selbst.

Wenn Malchut ordnungsgemäß in die Kedusha korrigiert wird, wird der Punkt von Midat haDin verborgen und verhüllt, und der Punkt von Midat haRachamim wird enthüllt. Dann wird man belohnt, und es ist gut. Wenn man sündigt und sie schändet, offenbart sich Midat haDin in Malchut, und den Tätern von Schaden und Zerstörung wird Kraft gegeben, über ihn zu herrschen, und es ist schlecht.

Wenn er belohnt wird und der Punkt von Rachamim offenbart wird, wird er damit belohnt, Malchut durch seine Handlungen zur höheren Bina zu erheben, und die höheren Rachamim und Mochin erscheinen über ihm. Wenn er nicht belohnt wird und Midat haDin in ihr enthüllt wird, dann schändet er nicht nur Malchut, er schändet auch noch den Punkt von Bina, der sich mit Malchut verband, da sie von Rachamim zu Din gewandelt wurde wegen der Erscheinung von Din in Malchut – denn es herrscht dann die ganze offenbarte Eigenschaft.

Daher erschien nach der Sünde am Baum der Erkenntnis die Kraft von Din in Malchut und schändete den Punkt von Bina in ihr, der sich zu Midat haDin wandelte, und dieser Punkt von Bina ist die Gesamtheit der Möglichkeiten zur Korrektur in Malchut, die ihrerseits „gut“ genannt wird, wenn der Punkt von Bina enthüllt wird. Aber nun, da der Punkt von Bina ebenfalls zu Din gewandelt wurde, dachte Sitra Achra, dass es ihre Zeit sei, sich in der Welt zu vermehren und in die Körper der Menschen einzukleiden, in jene von Adam haRishon und seinen Söhnen.

Der Körper der Sitra Achra erbte den Körper von Adam haRishon, und dort ist keine Korrektur von Malchut wahrnehmbar von der Seite des Guten, denn er sah, dass der Punkt von Bina ebenfalls zu Midat haDin gewandelt wurde und keine Korrektur mehr wahrnehmbar war.

Daher gingen viele Geister heraus, um in der Welt gestärkt zu werden, um sich mit mehreren Arten von Waffen, das heißt der Kraft der Zerstörung, in Körper von Menschen dieser Welt einzukleiden und hier dauerhaft zu herrschen. Sie dachten, dass es keinen Erlöser von ihnen geben würde, wegen des Mangels, den Adam im Punkt von Rachamim mit seiner Sünde verursachte.

249) Als der Schöpfer dies sah, rief er ein Wehen von Wind aus dem Baum des Lebens, Seir Anpin, hervor und schlug auf einen anderen Baum, Malchut. Da erwachte die andere, gute Seite, und der Tag wurde heilig. Es ist so, da die Erschaffung der Körper und das Erwecken der Geister in dieser Nacht des Shabbat auf der guten Seite liegen und nicht auf der anderen Seite.

Als der Schöpfer sah, dass das Gericht bei Sitra Achra war und sie Macht hatte, die Körper in der Welt einzukleiden, was weitere Korrektur ganz verhindern würde, rief Er ein Wehen von Geist vom Baum des Lebens hervor und paarte sich mit dem anderen Baum, Malchut, indem er ihr Atem des Geistes des Lebens gab. Und von neuem erwachte in Malchut die andere Seite, die gute, wie es vor der Sünde von Adam haRishon war, denn wenn er belohnt wurde, war dies gut. Dann wurde der Tag heilig und die Kedusha des Shabbat wurde in die Welt ausgedehnt.

In anderen Worten, obwohl es die Regel war, dass Sitra Achra die Macht haben würde, sich in Körper einzukleiden, handelte der Schöpfer gegensätzlich zu der Regel und zog den Makel, den Adam haRishon verursacht hatte, ganz und gar nicht in Betracht. Und SoN, welche der Baum der Erkenntnis des Guten sind, paarten sich wie vor der Sünde und dehnten die Kedusha der Mochin des Shabbat in die Welt aus.

Es wurde im Sohar gesagt, dass das Licht, das in den sechs Schöpfungstagen handelte, erst nach dem Shabbat verborgen wurde. Und durch diese Handlung, als der Shabbat in die ganze Welt ausgedehnt wurde, wurde die Verschwörung der Sitra Achra, sich in Körper von Menschen dieser Welt einzukleiden, vereitelt, und sie blieben körperlose Geister. Somit konnte der Mensch umkehren.

Die Erschaffung der Körper und das Erwecken der Geister in dieser Nacht des Shabbat, stammen von der guten Seite, nicht von Sitra Achra, denn das Werk des Schöpfers besteht für immer. Wie am ersten Shabbat, nahm Er die Tatsache in keiner Weise zur Kenntnis, dass Adam schon durch die Sünde am Baum der Erkenntnis befleckt worden war; SoN paarten sich, und Er segnete den Tag wie vor der Sünde, denn Er hob die ganze Vorherrschaft der Sitra Achra auf, obwohl sie die Macht hatte zu herrschen.

Gleicherweise haben die bösen Kräfte an allen Shabbatot, während der 6000 Jahre keinerlei Kontrolle über ihn, obwohl der Mensch voller Schmutz ist, da er immer noch nicht die Sünde am Baum der Erkenntnis korrigiert hat, wenn er sich am Vorabend des Shabbat paart. In seinem Siwug erweitert er den Körper und den Geist des Neugeborenen, als ob es dort in ihm keinen Makel vom Baum der Erkenntnis gäbe, als ob er die Sünde am Baum der Erkenntnis schon selbst korrigiert hätte.

Die Erschaffung der Körper und das Erwecken der Geister in dieser Nacht des Shabbat sind auf der guten Seite. Obwohl der Mensch in dieser Nacht nicht belohnt worden ist, hat Sitra Achra keinerlei Herrschaft über ihn und er kann Körper und Geister durch seinen Siwug von der Seite des Baumes der Erkenntnis des Guten ausdehnen, und nicht von der Sitra Achra. Dies ist die Kraft der Korrektur, die am Shabbat der Schöpfung vorherrschte, als der Schöpfer das Böse, welches Adam haRishon auf sich gezogen hatte, ganz und gar nicht beachtete.

250) Hätte Er in dieser Nacht die Priorität auf die andere Seite gelegt, bevor Er der guten Seite die Priorität gab, würde die Welt nicht im Stande sein, auch nur für einen Moment vor ihnen zu bestehen. Aber der Schöpfer gab zuerst die Heilung und übersprang die Heiligung des Tages ihm zuliebe, und gab die Priorität dem, der anderen Seite zuvorzukommen, und die Welt bestand. Und statt des Gedankens der anderen Seite, gegründet und gestärkt in der Welt zu sein, wurde die gute Seite gegründet und gestärkt in dieser Nacht, um heilige Körper und Geister in dieser Nacht von der guten Seite her zu bauen. Deshalb ist die Zeit von weisen Menschen, die es wissen, von Shabbat zu Shabbat.

251) Dann, als die andere Seite dies sah, was sie tun wollte, tat das die Seite der Kedusha. Und sie ging und wanderte durch mehrere ihrer Armeen und Seiten. Und sie sah sie alle ihre Betten berühren bei Kerzenlicht. Folglich leiden alle Kinder, die dort geboren sind, unter der Krankheit des Fallens, weil die Geister von der anderen Seite in ihnen sind. Diese sind die nackten Geister der Bösen, die Unheilmacher genannt werden. Und Lilit verweilt auf ihnen und tötet sie.

252) Wenn der Tag heilig wird und die Kedusha die Welt beherrscht, verringert sich die andere Seite und verbirgt sich während der ganzen Shabbat-Nacht, und während des ganzen Shabbat-Tages. Außer Asimon mit seiner gesamten Sekte, die geheim auf den Kerzen wandeln, um die Enthüllung der Paarung zu beobachten. Hinterher verstecken sie sich im Loch des großen Abgrunds. Wenn die Sonne hervorkommt, dann fliegen mehrere Armeen und Scharen in der Welt und stöbern in ihr herum. Darum wurde der Psalm „Der im Schutz des Höchsten wohnt“ geschrieben, damit sie nicht das gesamte heilige Volk beherrschen würden.

Das Gericht galt Sitra Achra, damit sie sich in Körper einkleiden konnte. Wäre es ihnen gelungen, sich in Körper einzukleiden, wäre das Land den Bösewichten übergeben worden. Dann wären die in die Welt eintretenden Körper und Nachkommen alle vom Bösen der Sitra Achra. Sie hätten dann nicht die Kraft innerhalb der guten Seite für immer korrigiert zu werden.

Darum hieß es, dass, wenn die andere Seite zuerst nachts gekommen wäre, dann wäre es der Welt unmöglich gewesen, ihnen auch nur einen Moment widerstehen zu können, weil ihr Schmutz alle Nachkommen in der Welt beherrschen würde und es unmöglich wäre, auch nur kurz an der guten Seite festzuhalten.

Doch der Schöpfer kam einer Heilung für dieses zuvor. Und Er übersprang vor ihm den Tag zu heiligen, indem er vor der anderen Seite ankam, da die Kedusha vom Shabbat der Sitra Achra voranging und das Licht der Arbeitsunterbrechung und der Ruhe in den Welten erschien, das der Sitra Achra nachgibt und diese und die gesamten Klipot in das Loch des großen Abgrunds fallen lässt. Folglich existierte die Welt aufgrund dessen, eine Möglichkeit trat auf, Körper und Geister von der guten Seite in einem Siwug in der Shabbat-Nacht zu zeugen, und die Welt existiert in gewünschter Weise.

Es hieß, dass Er übersprang, um den Tag vor ihm zu heiligen, da alles, was nicht den Systemen der Welten folgt, „auslassen, überspringen“ genannt wird. Und da die Kedusha des Shabbat nur durch Erwecken von Oben erscheint, weil der Mensch nicht umkehrt und keine Korrektur vornahm, um ihrer würdig zu sein, aber der Erschaffer Selbst erst die Heilung für die Korrektur der Welt brachte, somit wird es „auslassen, überspringen“ genannt.

Und anstelle davon, dass der Plan der Sitra Achra sich in der Welt festlegt und sich stärken kann, wurde die gute Seite eingesetzt und in jener Nacht gestärkt, da diese Nacht nach der Beschmutzung vom Baum der Erkenntnis eigentlich rechtmäßig zur Sitra Achra in all ihrer Macht gehören sollte. Und das ist genau das, was die Sitra Achra dachte. Doch das Gegenteil fand statt: die Kedusha nahm ihren Platz ein und die heiligen Körper und Geister wurden in dieser Nacht erschaffen, da Vorbereitungen getroffen wurden, wo jeder, der sich in dieser Nacht paart, Körper und Geister von der guten Seite ausdehnt, wo es gar kein Festhalten für die Sitra Achra gibt, der genau entgegengesetzte Plan der Sitra Achra.

Aus diesem Grund ist die Zeit der Weisen, die es wissen, von Shabbat zu Shabbat. Denn seither werden die Körper und die Geister von der guten Seite gebildet, denn dann sieht die Sitra Achra, dass das, was sie geplant hatte, die gute Seite zuerst tat. Sie dachte darüber nach, in dieser Nacht des Shabbat, aufgebaut und gestärkt zu werden, aber am Ende wurde die Seite von der Kedusha gebaut.

Zu dieser Zeit geht und wandert die Sitra Achra durch mehrere ihrer bösen Lager und Seiten und sieht sie alle nackt, beim Kerzenlicht Geschlechtsverkehr machend, auf ihren Betten. Alle Kinder, die von ihnen geboren wurden, leiden unter Epilepsie, und die Sitra Achra legt böse Geister auf diese Kinder, bösartige Geister, die als „Schadenbringer“ bezeichnet werden. Wegen ihnen ist Lilit auf ihnen und tötet sie.

Aber wenn der Tag beginnt, beherrscht die Kedusha des Shabbat die Welt, die Sitra Achra verringert sich und verbirgt sich in der Shabbat – Nacht und dem Shabbat – Tag. Daher ist dann die Zeit der Weisen. Die Ausnahme ist der Schadenbringer namens Asimon und sein ganzes Lager, der heimlich mit Kerzen geht, um die Offenbarung des Geschlechtsverkehrs zu sehen.

Und dann verstecken sie sich im Loch des großen Abgrunds. Obwohl Asimon die Macht hat, den Geschlechtsverkehr bei Kerzenlicht auch am Shabbat zu sehen, hat er nicht die Macht, am Shabbat zu schaden, sondern muss sofort in das Loch des großen Abgrunds zurückkehren. Erst nach dem Shabbat kann er Schaden anrichten.

Erklärung der Worte: Rabbi Shimon spürte hier eine Frage über den Worten: „Die Zeit der Weisen ist von Shabbat zu Shabbat.“ Jeden Tag um Mitternacht geht der Schöpfer mit den Gerechten im Garten Eden spazieren. Und es gibt einen Siwug mit den Weisen, und nicht unbedingt in den Shabbat – Nächten. Um das zu erklären, arbeitete er über dem Unterschied zwischen einem Siwug am Shabbat und einem Siwug an einem Wochentag bei der Durchführung von Geschlechtsverkehr bei Kerzenlicht. Gemäß der wörtlichen Bedeutung der Worte besteht der Unterschied darin, dass die Sitra Achra an Wochentagen die Macht hat, die Neugeborenen mit Epilepsie zu schlagen, und Lilit hat die Macht, sie zu töten.

Aber in den Shabbat – Nächten, obwohl es den Schadenbringer Asimon und seine Sekte gibt, der die Macht hat, sie auch am Shabbat zu sehen, hat er zu der Zeit nicht die Macht, sie zu verletzen, sondern erst nach dem Shabbat. Und auch dafür gibt es eine Korrektur in der Unterscheidung. Im Gebet und in der Unterscheidung über dem Becher wird die Macht dieses Schadenbringers völlig annulliert. So gibt es einen großen Unterschied zwischen einem Siwug am Shabbat und einem Siwug an einem Wochentag um Mitternacht.

Es gibt „Lichter des Lichts“, SA, die höhere Vereinigung, und es gibt „Lichter des Feuers“, Nukwa de SA, die untere Vereinigung. Auch gibt es drei Bchinot  in ihrer Flamme:

  1. weißes Licht
  2. himmelblaues Licht unter dem weißen Licht
  3. eine grobe Sache wie Fett oder Öl oder Docht, an die sich das Himmelblau klammert.

Das himmelblaue Licht ist das Din in der Flamme, daher ist es ein verzehrendes Feuer, das alles frisst und verzehrt, was darunter liegt. Es frisst das Fett und den Docht, an dem es haftet. Auch weißes Licht ist das Rachamim in ihm, denn Weiß bedeutet Rachamim.

Aus diesem Grund leiden die Kinder eines Menschen, der Geschlechtsverkehr bei Kerzenlicht durchführt, an Epilepsie und Lilit kann sie töten, weil das himmelblaue Licht der Kerze, Midat ha Din, da ist und die Sitra Achra die Macht hat, sich an dem Siwug festzuhalten. Denn ihre Körper, der Schmutz der Schlange, der in den Körpern der Ausübenden existiert, erscheint durch Midat ha Din, und jeder findet seine eigene Art und erwacht.

So gab es den Geschlechtsverkehr um Mitternacht speziell im Dunkeln, wenn es kein Licht gibt, denn dann hieß es von Malchut „Sie steht auf, während es noch Nacht ist“, und sich die Rachamim offenbart. Wenn dort jedoch Kerzenlicht ist, wird der Schmutz in den Körpern sichtbar und die Sitra Achra hält sich an dem Siwug fest und sieht alle, die Geschlechtsverkehr haben, nackt bei Kerzenlicht. Durch das Licht der Kerze sieht die Sitra Achra den offenbarten Schmutz in ihren Körpern und verleumdet sie und hält sich an ihrem Siwug fest.

In der Shabbat – Nacht kommen jedoch alle Dinim aus ihr heraus und auch das himmelblaue Licht verwandelt sich in weißes Licht, wodurch es erlaubt wurde, Geschlechtsverkehr auch beim Licht der Kerze zu haben. Außerdem verschwindet sogar der Schmutz im Körper des Menschen vollständig durch die Kraft der Kedusha des Shabbat, und es gibt keine Angst mehr, den Körper durch das Kerzenlicht zu offenbaren. Es wurde darüber gesagt „Außer Asimon und seiner ganzen Sekte“, die auf den Kerzen gehen und sich verstecken, um die Offenbarung des Geschlechtsverkehrs zu sehen.

Doch selbst am Shabbat, wenn das himmelblaue Licht weiß wird und das Gericht der Einschränkungen verschwindet, benötigt die weiße Flamme der Kerze dennoch den groben Teil des Lichts, so dass es als Grundlage dienen würde. Und das grobe Fundament bezeichnet eine unverzichtbare Präsenz des Urteils und der Einschränkungen, denn die Grobheit stellt eine Einschränkung dar. Dennoch erscheinen diese Einschränkungen am Shabbat nicht. Dies ähnelt einer Münze ohne Bild, so dass ihre Stückelung unbekannt ist. Deshalb wird der Zerstörer, dieser grobe und schädliche Teil der Kerze, der die weiße Flamme trägt, Asimon genannt, was eine Münze ohne Bild bedeutet.

Der grobe Teil der Kerze steigt heimlich mit dem weißen Kerzenlicht auf, da die Kerze ohne ihn nicht brennen kann. Daher sieht dieser grobe Teil den offensichtlichen Geschlechtsverkehr und kann daher nach dem Ende des Shabbat Schaden anrichten. Obwohl die Enthüllung der Körper in der Nacht des Shabbat keinen Schaden anrichtet (die Unreinheit des Körpers bleibt während des Shabbat verborgen), kann sich die unreine Kraft nach dem Shabbat offenbaren und Schaden anrichten, sobald der Shabbat vorbei ist.

Und da Asimon und seine Gruppe am Shabbat keinen Schaden anrichten können, da es dort keine Form des Bösen gibt. Aber nach dem Shabbat kehren er und seine Gruppe zu ihren Formen (Eigenschaften) zurück und erheben sich aus dem Großen Abgrund an den Ort der Ansiedlung, und schweben über der Welt und können Schaden anrichten. Es gibt ein Lied „Wer im Schatten des Höchsten sitzt“, denn der Mensch rettet sich vor schädlichen Kräften, indem er betet und zum Schöpfer zurückkehrt: „Wer im Schatten des Himmlischen sitzt (unter dem Schutz des Himmlischen wohnt), der wohnt im Schatten des Allmächtigen.“

253) Wohin irren sie in dieser Nacht des Shabbat-Ausgangs? Wenn sie in aller Eile herauskommen und überlegen, die Welt zu beherrschen, das ganze heilige Volk, dann sehen sie sie, wie sie im Gebet stehen und den Psalm sprechen „Der im Schutz des Höchsten wohnt“, und dabei zuerst innerhalb des Gebetes unterscheiden, und dann über dem Becher unterscheiden, und dann fliegen sie von dort weg. Sie gehen und streunen und erreichen die Wüste, möge der Barmherzige uns vor ihnen und der bösen Seite beschützen.

Dies bezieht sich auf den Shabbat-Ausgang, nicht auf alle Nächte der Woche, da es am Shabbat-Ausgang noch eine Reshimo (eine Erinnerung) von der Kedusha des Shabbat gibt. Warum fliegen sie aus und erheben sich aus dem riesigen Abgrund, wenn der Shabbat endet? Wenn sie in aller Eile herauskommen und sich überlegen, die Welt, und das heilige Volk Israel zu beherrschen, und sie sehen, wie sie im Gebet verharren und sagen „Der im Schutz des Höchsten wohnt“, und dann die Unterscheidung im Gebet sagen und dann die Unterscheidung über dem Wein, und dann gehen sie fort und fliegen aus ihnen heraus. Sie gehen und suchen herum und kommen in der Wüste an, wo keine Menschen wohnen. Darum sind die Menschen vor ihnen verschont.

Die Sitra Achra hat drei Plätze:

  1. Am Shabbat sind sie im Loch des großen Abgrunds und haben keine Kraft, Schaden anzurichten.
  2. Beim Shabbat-Ausgang sind sie durch Gebet und Unterscheidung in der Wüste, wo es keine Menschen gibt. Sie haben die Macht, Schaden anzurichten doch werden sie von den bewohnten Orten zurückgewiesen.
  3. In den übrigen Nächten sind sie auch an den bewohnten Orten gegenwärtig.

254) Es sind vier, die sich Schaden zufügen:

  1. Jemand, der sich selbst verflucht.
  2. Einer, der mit Brot und Brotkrumen größer als eine Olive um sich wirft.
  3. Einer, der die Kerze am Shabbat-Ausgang anzündet, bevor Israel den Dienst Kedusha in „Und Du bist heilig“ erreichen. Und siehe mit diesem Feuer bewirkt er das Anzünden des Höllenfeuers, bis dass ihre Zeit nicht kommt.

255) Es gibt einen Platz in der Hölle für diejenigen, die die Shabbatot entweihen. Diejenigen, die in der Hölle bestraft werden, verfluchen jene, die das Licht anzünden, bevor seine Zeit gekommen ist, und man sagt ihm „Wehe, der Ewige wird dich hoch- und herunterwerfen mit dem Wurf eines Menschen…Gewaltig wird er dich wie einen Ball in ein großes Land rollen und schießen.“

Kommentar: Es gibt einen, der Schaden verursacht, der Flüche liebt, wie geschrieben steht: „Und er liebt fluchen und es kam zu ihm; und er wünscht keinen Segen.“ Wenn sich ein Mensch selbst verflucht, dann gibt er dem Neider, dem mit dem Bösen Blick, der Flüche liebt, die Macht, ihn zu beherrschen, und bringt somit Schaden über sich.

„Einer, der mit Brot oder Brotkrumen größer als eine Olive um sich wirft.“ Es gibt nichts in dieser Welt ohne eine wichtige Wurzel oben. Umso mehr gilt dies für Brot, von dem das Leben des Menschen abhängt. Darum ist ihm eine ganz wichtige Wurzel oben gegeben. Darum beschmutzt derjenige die Wurzel seines Lebens oben, wenn er sein Brot geringschätzig behandelt. Dies ist jedem verständlich bei einem sättigenden Mahl, welches ihm Leben bringt.

Doch manche Menschen schätzen Brot und Brotkrumen in der Größe einer Olive gering und werfen sie weg, weil sie nicht sättigen. Da man das Tischgebet aber auch bei einer Olive sagen muss, müssen sie als sättigendes Mahl angesehen werden und dürfen nicht verachtet werden. Einer, der dies verachtet, wird sich Schaden hinzufügen.

Die verantwortlichen Dienstengel sagten zum Schöpfer: „In Deinem Gesetz steht geschrieben ‚Der nicht Vorliebe zeigt noch Bestechung annimmt‘, doch Du ziehst Israel vor, wie geschrieben steht ‚Der Ewige wendet Sein Antlitz dir zu‘.“ Er antwortete: „Wie könnte Ich Israel nicht mein Antlitz zuwenden, für die ich in der Tora geschrieben habe ‚Wenn ihr gegessen habt und gesättigt seid, dann sollt ihr den Ewigen, Euren Gott, segnen‘- und sie gehen sorgfältig bis zur Größe einer Olive und der Größe eines Eies damit um?“ Darum, aufgrund der Sorgfalt um die Größe einer Olive, wobei man daran denkt, dass sie ein sättigendes Mahl ist, obwohl sie es nicht ist, werden wir mit der Zuwendung des Antlitzes des Schöpfers gewürdigt, obwohl wir es nicht verdienen. Es folgt, dass diejenigen, die die Brotkrumen von der Größe einer Olive geringschätzen und sie nicht für ein sättigendes Mahl halten, nicht mit der Liebe des Schöpfers belohnt werden und sich schaden.

Auch derjenige, der die Kerze am Ausgang des Shabbat anzündet, bevor Israel den Dienst Kedusha erreicht hat, verursacht das Anzünden des Höllenfeuers mit diesem Feuer. Dies ist so, weil es bis dahin Shabbat ist, die Kedusha des Shabbat ihn beherrscht, und das Höllenfeuer noch nicht über ihn herrscht wie am Shabbat.

Einer, der die Kerze vor dem Dienst Kedusha anzündet, gilt als Entweiher des Shabbat, denn er zündet die Höllenfeuer vor ihrer Zeit an, und fügt sich somit Schaden zu. In der Hölle gibt es einen besonderen Platz, um diejenigen zu bestrafen, die den Shabbat entweihen, da eine Entweihung des Shabbat die größte ist. Solche, die in die Hölle verbannt werden, verfluchen ihn darum, was er durch seine Handlungen verursacht hat, nämlich das Anzünden der Höllenfeuer vor ihrer Zeit.

256) Er ist zum Anzünden der Kerzen ungeeignet, wenn der Shabbat endet, bevor Israel durch Gebete unterscheidet und über den Becher unterscheidet, denn bis zu der Zeit ist noch Shabbat und die Kedusha des Shabbat beherrscht uns. Nach der Unterscheidung über den Becher kehren all diese Heerscharen und diese Zelte, die über die Wochentage gestellt wurden an ihren Platz und zu ihrer Arbeit zurück, die ihnen zugewiesen wurde, denn das Verbot gilt hauptsächlich nur bis zum Dienst Kedusha. Man sollte jedoch vorsichtig sein, eine Kerze nicht vor der Unterscheidung anzuzünden, weil es bis zu der Zeit noch Shabbat ist.

Es ist jedoch ganz sicher erlaubt, eine Kerze für die Hawdala (Unterscheidung) und den „Schöpfer der Lichter des Feuers“ anzuzünden.

257) Wenn der Shabbat eintritt und der Tag heilig wird, dann erwacht die Kedusha und regiert auf der Welt, und dem Weltlichen fehlt seine Herrschaft. Und bis zu der Stunde, wenn der Shabbat endet, kehren sie nicht an ihre Plätze zurück. Selbst wenn der Shabbat endet, kehren sie nicht an ihre Plätze zurück, bis zu der Stunde, wenn Israel im Land Israel sagt: „Der unterscheidet zwischen heilig und weltlich.“ Zu dieser Zeit geht der Heilige fort und die Lager, die über die Tage des Weltlichen gesetzt sind, erwachen und kehren an ihre Plätze zurück, jedes an seine bestimmte Wache.

258) Und dennoch herrschen sie nicht bis es Lichter von dem Kerzenlicht gibt, die alle „Lichter des Feuers“ genannt werden, denn sie kommen alle aus der Feuersäule und aus der Basis des Feuers und beherrschen die untere Welt. All dies geschieht, wenn ein Mensch die Kerze anzündet, bevor Israel den Dienst Kedusha beendet. Malchut wird „Lichtsäule“ genannt und die Kräfte im Licht der Kerze sind Dinim. Doch sie haben nicht die Macht, Dinim zu aktivieren bevor die Kerze angezündet ist.

259) Wenn er jedoch wartet, bis der Dienst Kedusha vollendet ist, dann rechtfertigen die Bösewichter in der Hölle das Gericht des Schöpfers und behalten auf diesem Menschen alle Segnungen, welche die Öffentlichkeit ausspricht: „Und möge Gott dir den Tau des Himmels geben.“  „Gesegnet bist du in der Stadt und gesegnet bist du auf dem Lande.“

Wenn sie den Dienst Kedusha sprechen, dann dehnen sie ein großes Leuchten aus, durch welches sie vom Din der Hölle gerettet werden. Und wenn die Bösewichter in der Hölle dies sehen, dann bereuen sie ihre schlechten Taten und rechtfertigen das Gericht des Schöpfers über sie, d. h., dass sie ihre Bestrafung verdienen. Und da dieser Mensch sie veranlasste, ihr Gericht zu rechtfertigen und den Namen des Schöpfers zu heiligen, werden all diese Segnungen, die am Ende vom Shabbat von der Öffentlichkeit gesprochen werden, in Bezug auf diesen Menschen behalten.

260) „Glücklich ist der, der die Armen aufklärt; der Ewige wird ihn am Tag des Bösen retten.“ Es hätte heißen sollen: „Am bösen Tag“; was ist „Am Tag des Bösen“? Es ist an einem Tag, wenn dieses Böse regiert, um seine Seele zu nehmen.

„Glücklich ist der, der die Armen aufklärt.“ Der Arme ist jemand, der gefährlich erkrankt ist, dass er ihn aufklärt, um ihn vor dem Schöpfer von seinen Sünden zu heilen. Ein „Tag“ ist einer, in dem das Din in der Welt verweilt, und er erklärt, um ihn von ihm zu retten, wie geschrieben steht „Der Ewige wird ihn am Tag des Bösen retten“, das heißt an dem Tag, wenn das Din an dieses Böse gegeben wurde, um die Welt zu beherrschen, wird der Ewige ihn retten.

Er hätte schreiben sollen: „Der Ewige wird ihn am bösen Tag retten.“ Warum sagt er „Am Tag des Bösen,“ was (im Hebräischen) die weibliche Form ist? Der Text weist auf die Herrschaft der Klipa (die im Hebräischen weiblich ist), die „Böses“ genannt wird, welche die Seele des Menschen nimmt. „Der, der die Armen aufklärt“ ist jemand, der zu den Kranken spricht damit sie umkehren. Daher rettet der Schöpfer ihn von der Vorherrschaft der Klipa, die „Böses“ genannt wird.

Der Sohar führt es hier an, weil es heißt, dass sie sich selbst schaden. Daher bietet er einen Ratschlag an: er sollte die Armen aufklären, die Kranken davon überzeugen umzukehren – und der Schöpfer wird ihn heilen. Im Gegenzug wird der Schöpfer ihn vom Tag des Bösen retten, das er seiner Seele angetan hat.

Eine weitere Deutung: Es ist ein Tag, an dem Din auf der Welt verweilt. Er klärt auf, um vor ihm zu retten, das heißt, dass, sogar wenn der Tag des Gerichts über der gesamten Welt verweilt, der Schöpfer ihn als eine Belohnung dafür retten wird, dass er die Kranken aufklärte, umzukehren.

Ein Tag des Bösen ist ein Tag, wenn das Din bereits dem Beauftragten übergeben wurde, der „Böses“ genannt wird, um die Welt zu regieren. Jemand jedoch, der den Kranken aufklärt, um ihn dazu zu bringen umzukehren, den wird der Schöpfer vor diesem Bösen retten.

Der Unterschied zwischen den zwei Interpretationen ist, dass die erste Interpretation sich nur auf ein Individuum bezieht, dass sich selbst schadet. Die zweite Interpretation bezieht sich auch auf das Böse, zu dem die gesamte Welt verurteilt wurde. Selbst dann wird der Schöpfer ihn durch den Verdienst dieser Mizwa retten.

246, Sohar, Das Dreizehnte Gebot

Das dreizehnte Gebot

246) Das dreizehnte Gebot ist, seinen Sohn auszulösen, um ihn an das Leben zu binden. Es gibt zwei Beauftragte, der eine über das Leben und der andere über den Tod, welche über einen Menschen wachen. Und wenn er seinen Sohn auslöst, löst er ihn von der Hand des über den Tod Beauftragten aus. Und er kann nicht über ihn herrschen, wie im Allgemeinen geschrieben steht: „Und es sah Gott alles, was Er gemacht hatte.“ „Und siehe es war gut“ ist der Engel des Lebens. „Sehr“ ist der Engel des Todes. Folglich existiert in dieser Auslösung der Engel des Lebens, und der Engel des Todes wird schwach. Mit dieser Auslösung erwirbt er Leben für ihn, und diese schlechte Seite verlässt ihn und hält nicht an ihm fest.

Wir erfahren von den Worten „Und es sah Gott alles, was Er gemacht hatte, und siehe es war sehr gut“, dass „Und siehe es war gut“ der Engel des Lebens ist, und „Sehr“ der Engel des Todes ist. Das ist deshalb so, da dann, am sechsten Tag der Schöpfung, im Buchstaben Hej im Wort haShishi („der Sechste“), die Welten in hohem Maße aufstiegen. SA erhob sich zum Platz von AA, und Nukwa zum Platz von AwI, und dann erhielt Adam haRishon die ganzen Mochin von Chaja, durch welche die Macht des Engels des Todes widerrufen wurde. Außerdem wurde es in „Sehr“ versüßt, da es in Gmar Tikun sein wird, wenn der Tod für immer verschlungen wird. Das ist die Bedeutung der Bemerkung „Und siehe es war gut“ ist der Engel des Lebens und „Sehr“ ist der Engel des Todes.

Jetzt, nach der Sünde am Baum der Erkenntnis, erheben sich die Welten tatsächlich nicht so sehr in der fünften Stunde des Vorabends des Shabbat in dem Hej von „Der Sechste“. Folglich brauchen wir ein spezielles Gebot, um für uns eine Vorbereitung und Kraft zu erweitern, um dennoch das Or Chaja am Shabbat zu erhalten. Das ist das Gebot, den Erstgeborenen eines Menschen auszulösen. Das ist so, weil in dieser Auslöse sich der Engel des Lebens aufhält, und der Engel des Todes außerordentlich schwach wird, ähnlich dem, was mit Adam haRishon zu jener Zeit geschah, durch den Ausströmenden selbst im Hej von „Der Sechste,“ als der Engel des Todes „Sehr gut“ wurde. Dies ist die Macht dieses Gebotes, den Erstgeborenen auszulösen.

Jedoch ist es nicht ganz so, wie es war, als der Engel des Todes keine Macht hatte. Jedenfalls kann er nun, durch das Gebot, den Erstgeborenen auszulösen, nur geschwächt, aber nicht völlig entfernt werden. In dieser Auslöse erwirbt er Leben für ihn, und diese schlechte Seite verlässt ihn und klammert sich nicht mehr an ihn. Das heißt, sobald er durch dieses Gebot völlig gereinigt ist, gibt es kein Festhalten der bösen Kräfte, welcher Art auch immer, mehr an ihm, da sie im Körper wegen der Sünde am Baum der Erkenntnis verschlungen worden sind. Dann kann er Leben für ihn erwerben, was Mochin de Chaja des Shabbat meint, da er jetzt von der schlechten Seite völlig gereinigt ist, die im Körper wegen der Sünde am Baum der Erkenntnis verschlungen wurde. Folglich hat er die Vorbereitung, um die Mochin des Shabbat zu empfangen.

245, Sohar, Das Zwölfte Gebot

Das zwölfte Gebot

245) Das zwölfte Gebot soll die Erstlingsfrüchte des Baumes erbringen, wie geschrieben steht: „Und jeden Baum, an welchem es samenbringende Baumfrucht gibt.“ „Alles, was sich für Mich geziemt, ist euch verboten zu essen.“ Er gab ihnen die Erlaubnis und gab ihnen Seinen ganzen Zehnten und die Erstlingsfrüchte des Baumes, da geschrieben steht „Ich habe euch gegeben“, „euch“, und nicht den Generationen, welche euch folgen.

Das bezieht sich auf den Vers, in dem Er das elfte Gebot beendet, wo geschrieben steht: „Und der gesamte Zehnte des Landes, vom Samen des Landes oder von der Frucht des Baumes, gehört dem Ewigen.“ Er sagt, dass es hier heißt: „Und jeden Baum, an welchem es samenbringende Baumfrucht gibt.“ So wie es dort die Erstlingsfrüchte sind, so sind es hier die Erstlingsfrüchte. Und Er sprach „Alles, was sich für Mich geziemt, ist euch verboten zu essen“, was nicht speziell den Zehnten meint, sondern ebenfalls die Erstlingsfrüchte vom Vers „Von der Frucht des Baumes, gehört dem Ewigen“. „Dem Ewigen“ meint alles, „was sich Mir geziemt“, einschließlich der Erstlingsfrüchte des Baumes.

Und von hier, wie ebenfalls geschrieben steht „Und jeden Baum, an welchem es samenbringende Baumfrucht gibt“, beschäftigt man sich mit den Erstlingsfrüchten. Deshalb heißt es, dass Er ihnen die Erlaubnis gab und gab ihnen Seinen ganzen Zehnten und die Erstlingsfrüchte der Bäume, da sich die Schriften nur auf den Zehnten und die Erstlingsfrüchte beziehen.

Sei nicht von den Worten überrascht „Die Frucht des Baumes, gehört dem Ewigen“, welche etwas über das elfte Gebot und nichts über dieses Gebot besagen. Tatsächlich vermischt der Sohar sie direkt am Beginn des elften Gebots, da es heißt: „Es gibt hier zwei Gebote.“ Der Buchdrucker teilte sie jedoch in zwei. Hieraus folgt, dass er sie in der Mitte durchschnitt und den Vers über die Erstlingsfrüchte im elften Gebot beließ.

Und eine andere Präzisierung: Der Text betrifft den Zehnten und die Erstlingsfrüchte, weil geschrieben steht „Ich habe euch gegeben“, was nicht die Generationen nach euch meint, sondern nur das, was ihr habt, was ich euch zu essen gegeben habe – und nicht den Generationen nach euch. Folglich kann nicht gesagt werden, dass die Schrift lediglich vom Ertrag des Landes spricht, von welchem uns ebenfalls erlaubt ist zu essen. Eher spricht sie ausschließlich vom Ertrag des Landes, von dem es uns verboten ist zu essen, was klarerweise der Zehnte und die Erstlingsfrüchte sind.

244, Sohar, Das Elfte Gebot

Das elfte Gebot

244) Das elfte Gebot ist es zu verzehnten den Zehnten des Landes. Es gibt hier zwei Gebote: den Zehnten des Landes zu verzehnten und die Erstlingsfrüchte des Baumes zu geben. Über den Zehnten des Landes, welcher Adam haRishon gestattet war, steht geschrieben „Siehe, ich gebe euch alles samenbringende Kraut“ und über die Erstlinge des Baumes, die Adam haRishon gestattet waren, steht geschrieben: „Und jeden Baum, an dem es samenbringende Baumfrucht gibt.“ Welche Sache gibt es in diesen Versen, uns auf den Zehnten und die Erstlingsfrüchte zu verpflichten, um sie dem Schöpfer zu schenken und sie nicht zu essen, sodass dies das Gegenteil des Sinns ist?

Das Essen ist eine Unterscheidung der heiligen Funken inmitten der Klipot. Durch das Essen verbinden sich die heiligen Funken im Essen mit der Seele des Menschen in das Fleisch seines Fleisches und das Überflüssige im Essen verlässt seinen Körper. Letztendlich sammelt er während seines Lebens all die heiligen Funken dementsprechend, um die Seele des Menschen zu vervollständigen, ohne die ihm seine Vollständigkeit fehlen würde. Es steht im Buch Sohar geschrieben, dass es Adam haRishon nicht gestattet war, Fleisch zu essen, wie es geschrieben steht: „Siehe, ich gebe euch alles samenbringende Kraut, das es auf der ganzen Erdoberfläche gibt, …dies möge euch ernähren.“ Und nicht mehr als das. Und kein Fleisch.

Als jedoch die Sünde und der Böse Trieb von seinem Körper aufgenommen wurden, wurde Noah gesagt „Wie das grüne Kraut gebe ich euch alles“, sogar Fleisch. Adam haRishon wurde in Vollständigkeit geboren. All die notwendige Vollständigkeit hinsichtlich der Lebewesen wurde bereits in ihm erschaffen, wie geschrieben steht: „Es hatte aber der Ewige, Gott, gebildet aus dem Erdboden alles Getier des Feldes und alle Vögel des Himmels, und er brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde. Und wie auch immer der Mensch eine lebende Seele nannte, so hieß sie.“

Seine Erklärung: Er erreichte alle Namen der Lebewesen in ihrem Format, weil sie in ihrer Vollständigkeit schon für ihn unterschieden worden waren. Deswegen wurden ihm keine Lebewesen gegeben, um sie durch den Verzehr zu unterscheiden, denn sie wurden für ihn bereits durch den Schöpfer unterschieden. Nur dem Bewegungslosen und dem Pflanzlichen fehlte die Unterscheidung. Deshalb wurden ihm nur die Erträge des Landes zum Essen und zum Unterscheiden geschenkt, um die heiligen Funken herauszusammeln, die für seine Vollständigkeit fehlten.

Aber nach der Sünde am Baum der Erkenntnis wurden all ihre Unterscheidungen noch einmal entwertet und die Organe seiner Seele fielen in die Klipot, all die Lebewesen an seiner Seite wurden mit ihm entwertet und mussten noch einmal unterschieden werden. Genau deswegen wurden Noah Lebewesen zum Essen und Unterscheiden gegeben, und genauso folgten ihm die Generationen.

Adam haRishon wurde im Bild Gottes erschaffen, welches die Mochin in den vier Abschnitten der Tefillin sind. Und sie sind seine Neshama (Seele). Jedoch nachdem er in dieser heiligen Neshama geboren wurde, wurde er mithilfe guter Taten belohnt, um MaN zu unterscheiden und zu erheben, und um den Aspekt von Chaja zu erreichen. Und danach am Shabbat auch Yechida. Denn der höhere Glanz verschwindet nicht, außer nur nach dem Shabbat. Deshalb wurden ihm der Zehnte und die Erstlingsfrüchte gestattet. Darüber hinaus wurde er durch das Essen des Zehnten und der Erstlingsfrucht mit dem Unterscheiden und dem Erheben von MaN belohnt, bis er mit Chaja und Yechida belohnt wurde.

Jedoch nach der Sünde mit dem Baum der Erkenntnis, als all die Unterscheidungen noch einmal verdorben wurden und der Böse Trieb im Körper aufgenommen wurde, wurde uns der Zehnte und die Erstlingsfrucht wegen des Bösen Triebes in uns verboten, aus Angst, dass wir die hohe Kedusha in ihnen beflecken. Stattdessen müssen wir sie den Priestern und Leviten geben. Wenn wir diese Gebote des Zehnten und der Erstlingsfrucht einhalten, wie es uns befohlen wurde, werden wir die Kraft haben, MaN zu erheben und Mochin de Chaja am Shabbat zu erreichen, so wie Adam haRishon sich ausdehnt, dadurch dass er selbst den Zehnten und die Erstlingsfrucht isst.

Das ist das elfte Gebot, den Zehnten des Landes zu verzehnten. Denn wenn wir einmal Or Neshama durch das Tragen von Tefillin angezogen haben, müssen wir MaN durch die zwei Gebote des Zehnten und der Erstlingsfrucht erheben, um Mochin de Chaja anzuziehen. Daraus folgt, dass Adam haRishon durch das Essen des Zehnten und der Erstlingsfrucht durch ihn selbst Mochin de Chaja ausdehnt, aber bei uns, denen es wegen des Bösen Triebes in unserem Körper nicht gestattet ist, sie zu essen, wurde das Gebot stattdessen den Priestern und Leviten gegeben. Dadurch wird auch uns die Kraft gegeben, Mochin anzuziehen. Der Text beweist, dass die Schriften speziell vom Zehnten und der Erstlingsfrucht sprechen, denn es steht geschrieben: „Siehe, ich gebe euch alles samenbringende Kraut, das es auf der gesamten Erdoberfläche gibt.“ Es steht weiterhin geschrieben: „Und den Söhnen Levi, seht, habe ich allen Zehnten in Israel gegeben.“ Und so wie dort bezieht es sich auf den Zehnten, so wie es sich in Adam haRishon auf den Zehnten bezieht. Wir erfahren es auch aus dem Vers: „Und der gesamte Zehnte des Landes, vom Samen des Landes oder von der Frucht des Baumes, gehört dem Ewigen.“

237 – 243, Sohar, Das Zehnte Gebot

Das zehnte Gebot

237) Das zehnte Gebot sagt, dass man Tefillin (Gebetsriemen) tragen und sich somit in der Höheren Form vervollständigen sollte, wie es geschrieben steht: „Und Gott erschuf den Menschen in Seinem Ebenbild.“ Es steht auch geschrieben: „Dein Kopf auf dir ist dem Karmel gleich.“ Dies ist der Höhere Kopf, die Kopf-Tefillin des Höheren Königs, HaWaYaH, in den eingeprägten Buchstaben. Jeder Buchstabe im Namen HaWaYaH ist ein Abschnitt in den Tefillin. Somit ist der Heilige Name in den Abschnitten der Tefillin in der Reihenfolge der Buchstaben eingeschrieben, denn: „Der Name des Ewigen ist über dir ausgerufen und sie werden dich fürchten.“ Das sind die Kopf-Tefillin, der Heilige Name in der Reihenfolge der Buchstaben. 

Erläuterung: Denn im Gebot, sich der Armen zu erbarmen, wurde nur der Anfang gemacht, die Höhere Form, das Ebenbild von Gott, auszubreiten. Denn durch das Gebot, sich der Armen zu erbarmen, war Ima in Malchut eingeschlossen, wie es geschrieben steht: „Lasst uns machen einen Menschen in unserem Ebenbild.“ Dies ist die Bedeutung von Ima, wenn sie ihrer Tochter ihre Kelim gibt. Durch Hitkalelut (Einschluss) von Malchut in Ima fielen die Buchstaben ELeH an den Platz von SoN und nur die Buchstaben MI verblieben in Ima. Es wird erachtet, dass die Buchstaben EleH von AwI zu SoN herabstiegen.

Aba nahm Seir Anpin, und Ima nahm Nukwa und sie wurden zu den eigentlichen SoN, da der Höhere, der zum Unteren herabsteigt, so wie dieser wird. SoN erreichten dadurch Katnut von ZeLeM, vom Ebenbild von Elokim, d. h. WaK ohne Rosh, da auch Ima ihre GaR durch ihre Teilnahme verlor.

Denn die drei Kelim EleH fielen von ihr ab und die Buchstaben MI, Keter und Chochma, blieben in ihr und ihr fehlten die unteren drei der Kelim und die ersten drei der Lichter. Somit verblieben die Lichter von Ruach-Nefesh in ihren Kelim von MI – das Or Ruach im Kli von Keter und das Or Nefesh im Kli von Chochma. Aus diesem Grund konnte sie an SoN nur WaK ohne Rosh geben. Es folgt, dass SoN nicht in der Höheren Form vervollständigt wurden, die Mochin de GaR sind, genannt ZeLeM von Elokim – Ebenbild Gottes.

Und darum sagt das zehnte Gebot aus, Tefillin zu tragen und sich in der Höheren Form zu vervollständigen. Durch das Gebot der Tefillin breitet man GaR zu SoN aus, was die Vervollständigung des Höheren Bildes ist. Obwohl sich das auf den unteren Menschen bezieht, und SoN nun notwendigerweise vervollständigt wurden – denn sie konnten für den unteren Menschen keine NaRaN hervorbringen, bevor sie nicht selbst auf den Platz von AwI aufstiegen und in ihren Mochin wie sie wuchsen – warum sagen wir dann, dass Ima noch in Katnut ist?

Man muss wissen, dass SoN, wenn sie Mochin von AwI erlangen, AwI kleiden und sie wirklich so wie sie sind, da der Untere, der zum Höheren aufsteigt, wirklich so wie er wird. Daher bezieht sich alles, was wir nun in AwI entdecken, auf SoN, die AwI wurden, denn alle in AwI angewandten Handlungsweisen, um Mochin von SoN de Azilut hervorzubringen, entsprechen dementsprechend völlig SoN, die AwI wurden, als sie Mochin, die NaRaN sind, für den unteren Menschen erzeugten. Es besteht überhaupt kein Unterschied. Daher müssen auch die Namen nicht geändert werden, und nun werden SoN AwI genannt und NaRaN des unteren Menschen werden SoN genannt. Dies sollte man sich für alles weitere merken.

„Und Gott erschuf den Menschen in Seinem Ebenbild.” Für Yechida und Chaja gibt es keine Kelim. Nur NaRaN haben die Kelim Bina und SoN. Auch wenn wir besonders Kli de Keter erwähnen, bezieht es sich auf Bina und SoN de Keter. Bina und SoN teilen sich durch die Korrektur der Linien auch in zehn Sefirot. Die drei Linien von Bina sind CHaBaD, die drei Linien von Seir Anpin sind CHaGaT, und die drei Linien von Nukwa sind NeHJM. Diese Zahl gilt für das Or Chassadim, aber damit Bina das Or Chochma verteilen kann, teilte sie sich in zwei Bchinot (Unterscheidungen), AwI und ISHSuT, CHaBaD und CHaGaT, welche zusammen mit SaT de SoN dreizehn Sefirot ergeben. In der Gematria wird dies „echad“ geschrieben AlefChetDalet (13), was auf den vollkommenen Namen hinweist.

Dies ist so, weil Keter und Chochma in Chochma Stimaa von AA verborgen waren, und nur Bina erleuchtet alle Mochin von Azilut und teilt sich in AwI und ISHSuT de Azilut. Ihre GaR leuchten in AwI und WaK in ISHSuT. AwI werden Mem von ZeLeM“ genannt, „ein reiner Ring“, da das End-Mem ם wie ein geschlossener Ring ist, der alle Mochin umschließt. ISHSuT werden „Lamed von ZeLeM“ genannt, weil Lamed seinen Kopf über das End-Mem ם erhebt, was auf Mochin de GaR hindeutet, wie es geschrieben steht: „Der Name des Ewigen ist ein starker Turm, der Gerechte ist darin in Kraft und hoch oben eingesetzt.“ Dies ist so, weil ISHSuT ein Turm ist, und Seir Anpin ist der Gerechte, der in diesem Turm in Kraft ist und hoch oben eingesetzt ist.

AwI sind somit ein Ring, der die Mochin einschließt. Das Or Chochma wird wegen seiner großen Höhe nicht in ihnen erscheinen, weil das Or Chochma, Chochma Stimaa, aus allen Parzufim von Azilut verschwand und es gibt nur Or Chassadim in ihnen, Awira Dachja (Reine Luft), da Awir das Or Ruach ist. Es wird auch „Verborgene Awir“ genannt, weil Yud seine Awir nie verließ.

Da ISHSuT jedoch SaT von Bina sind, werden die in Bina eingeschlossenen SoN nicht „Verborgene Awir“ genannt, da Yud während des Gebens von Mochin an SoN seine Awir verließ und sie Licht (Or) wurden, Chochma und Mochin de GaR. Aus diesem Grund werden ISHSuT „ein in der Luft schwebender Turm“ genannt. Turm bedeutet Gadlut von GaR. Und weil diese Mochin in SoN nicht fest sind, werden SoN während Katnut deshalb Awir, weil Yud das Licht betritt. Zurzeit von Gadlut kommt Yud aus Awir heraus, was zu Licht wird. Aus diesem Grund wird es als „ein schwebender Turm“ erachtet, aufgrund seiner Korrektur darin, in Awir. Seir Anpin wird auch Zadi in ZeLeM genannt, weil er der Zadik (Gerechte) ist, der im hoch oben angesetzten Turm die Kraft hat.

Die drei Buchstaben ZeLeM sind Seir AnpinZadi, ISHSuTLamed und AwIMem. Sie sind CHaBaD: AwI, Chochma, das eingeschlossen ist in einem reinen Ring, da sie Chochma Stimaa sind. ISHSuT ist Bina, aber wenn sie zu Rosh Arich Anpin aufsteigt, kommt Yud aus ihrer Awir heraus und gibt Chochma, wie „ein in der Luft schwebender Turm“. Seir Anpin, der die Kraft im Turm hat, empfängt Mochin, Daat, da Mochin immer beim Namen ZeLeM gerufen werden.

Es hieß, dass CHaBaD die Buchstaben Mem, Lamed, Zadi von ZeLeM sind und nicht mit den drei Linien in den Mochin, die CHaBaD genannt werden, vermischt werden dürfen. Dies ist so, weil diese CHaBaD von ZeLeM nicht in den drei Linien sind, sondern sie sind drei vollständige Parzufim, die sich ineinander einkleiden, da Chochma Mem von ZeLeM ist, und AwI, die sich vom Chase nach unten in Bina einkleiden, ISHSuT, Lamed von ZeLeM. Und ISHSuT kleiden sich vom Chase nach unten ein in Daat, SeirAnpin, Zadi aus ZeLeM.

Das zehnte Gebot ist Tefillin in Ruhe zu lassen und sich selbst in der Höheren Form zu ergänzen, wie es geschrieben steht: „Und Gott erschuf den Menschen in Seinem Ebenbild.“ Durch die Tefillin werden Mochin von GaR in der Reihenfolge der Buchstaben ZadiLamedMem ausgebreitet, wie es geschrieben steht: „Und Gott erschuf den Menschen in Seinem Ebenbild“, welches der Höhere Glanz von Azilut ist, den Adam haRishon empfing, als er erschaffen wurde. Zuerst breiteten sie sich zu SoN aus und von dort aus geben uns die Mochin ebenfalls.

Kopf-Tefillin ist der Name des Höheren Heiligen Königs, HaWaYaH, in den eingeprägten Buchstaben. Die Tefillin werden Karmel genannt, da Karmel „Kar Male“ bedeutet, ein „gefülltes Kissen“, gefüllt mit allem Guten, wie es geschrieben steht: „Dein Kopf auf dir ist wie der Karmel.“ Wenn sowohl der Höhere Rosh de Seir Anpin als auch der von Nukwa in den Kopf-Tefillin eingekleidet sind – den Höheren Mochin von ZeLeM – die dem Karmel gleichen, wie ein „mit Überfluss gefülltes Kissen“. Diese Mochin werden der „Name des Hohen, Heiligen Königs“ genannt, die vier Buchstaben HaWaYaH, wie die Reihenfolge der Buchstaben Yud, Hej, Waw, Hej ist.

Jeder Buchstabe ist in den Parzuf selbst eingeschrieben, und darum wird HaWaYaH in eingeschriebenen Buchstaben unterstrichen, da es in jedem Parzuf, vier Buchstaben HaWaYaH, zehn Sefirot, gibt. Daher bezieht sich dies auf eingeschriebene Buchstaben, bei denen jeder selbst ein vollständiger Parzuf ist.

Jeder Buchstabe im Namen HaWaYaH ist einer aus den vier Abschnitten, die in den Tefillin sind. Der Heilige Name ist in ihnen eingeschrieben in der richtigen Reihenfolge der Buchstaben. Ein Abschnitt bedeutet einen vollständigen Parzuf an und für sich, und in den Mochin wird jeder Buchstabe von HaWaYaH ein vollständiger Parzuf an und für sich. Sie sind in den Kammern in der Reihenfolge Yud, Hej, Waw, Hej arrangiert. Dies sind die Tefillin von Rashi. Denn die Tefillin von Rabenu Tam sind in den Kammern in der Reihenfolge Yud, Hej, Hej, Waw angeordnet.

238) Der erste Abschnitt in den Tefillin ist: „Heilige Mir alles Erstgeborene.” Dies ist das Yud von HaWaYaH, „Heilig“, Chochma, das Erstgeborene von allen Höheren Heiligen. Es ist „der Erstling aus jeder Gebärmutter“, durch diesen feinen Pfad, der aus Yud herauskommt und die Gebärmutter öffnet, um Früchte und Nachkommen zu machen, wie es sein sollte. Dies ist der Höhere Heilige.

Die Höheren AwI sind im Yud von HaWaYaH angedeutet. Yud deutet auf Aba, und die Füllung von Yud, WawDalet, deutet auf Ima. Der Parzuf AwI wird „heilig“ und „Erstgeborener“ genannt. ISHSuT und SoN werden erst dann „heilig“ genannt, wenn sie die Kedusha von den Höheren AwI erhalten.

Somit wird Yud von HaWaYaH der „Erstgeborene von allen Höheren Heiligen“ genannt, der der Erstgeborene von allen heiligen Parzufim von Azilut ist, da Kedusha (Heiligkeit) sich für die Parzufim von Azilut aus AwI ausbreitet, weil das Or Chochma „Heiliges“ genannt wird. AwI, Mem in ZeLeM, sind Chochma von Azilut, da Chochma Stimaa (Verborgene Chochma) sich in ihnen einkleidet und in ihnen untertaucht. Somit sind sie nur reines Licht, Or Chassadim, da dieses Chochma in Rosh AA verborgen war.

Die Parzufim können Chochma nur von Bina empfangen, die wieder zu Chochma wird, wenn sie zum Rosh von AA aufsteigt und sich dort mit Chochma Stimaa durch AwI vereint. Dann wird Bina auch Chochma genannt, und diese Chochma heißt dann „Chochma der zweiunddreißig Pfade“. Folglich wird sogar Bina, die wieder zu Chochma wird, „heilig“ genannt, weil sie von Chochma Stimaa in AwI durch ihren Aufstieg zu AA empfängt. Es ist umso mehr so mit den übrigen Parzufim von Azilut, die nur von dieser Bina empfangen, die wieder zu Chochma wurde.

Und eine Öffnung jeder Gebärmutter ist mit Hilfe dieses feinen Pfades, der aus Yud herabsteigt, der die Gebärmutter öffnet, damit sie Früchte und Nachkommen machen kann. Es ist so, weil dies als drei Unterscheidungen angesehen wird: Kopf, Rasse und Pfad. Seine obere Spitze wird Rosh (Kopf) genannt, welcher sich auf AA bezieht und verborgen und in AwI eingekleidet ist. Der Guf (Körper) des Yud wird „Oberkörper“ genannt, sich auf den Parzuf AwI beziehend. Die untere Spitze des Yud wird „Pfad“ genannt, sich auf Jessodot (Plural von Jessod) von AwI am Ende ihres Parzuf beziehend und heißt ein „feiner Pfad“.

Der Begriff „Pfad” bezieht sich hauptsächlich auf Jessod von Aba, da Jessod von Ima „Pfad“ heißt, wie es geschrieben steht: „Und Deine Pfade in den machtvollen Wassern.“ Es ist so, weil, wenn die Fülle in Chassadim groß ist, sie „machtvolle Wasser“ genannt werden, wo durch den Siwug von Pfad und Weg, der nie aufhört, mächtige Wasser ununterbrochen in die Welten fließen. Und bevor der Parzuf AwI in der Verbindung von Pfad und Weg eingerichtet war, wurde den Welten keine Fülle gegeben.

Und eine Öffnung jeder Gebärmutter ist mit Hilfe dieses feinen Pfades, der aus Yud herabsteigt. Der Weg von Ima wird „eine Gebärmutter“ genannt, da alle Rachamim von dort aus gereicht werden. Bevor AwI in der Verbindung von Pfad und Weg eingerichtet wurden, waren diese verborgen. Nur durch den feinen Pfad von AwI öffnet er sich. Darum wird der feine Pfad „Öffnung jeder Gebärmutter“ genannt, der die Gebärmutter öffnet, um Früchte und Nachkommen zu machen. Denn „Öffnung“ bedeutet „sich öffnen“. Von dem Moment an, wo der feine Pfad von Aba sich mit ihr verbindet, gibt Ima reichlich Früchte und Nachkommen, so wie es sein soll, wie es geschrieben steht: „Und Deine Pfade in den machtvollen Wassern.“

239) Der zweite Abschnitt ist: „Und es soll geschehen, wenn der Ewige dich bringt.“ Das ist das Hej von HaWaYaH, Bina. Eine Halle (Heichal), die ihren Schoß öffnet mit Hilfe des Yud in fünfzig verborgenen Öffnungen, Durchgängen und Räumen darin. Diese Öffnung, welche das Yud in jener Halle erschuf, ist, um die Stimme darin zu hören, welche aus dem Shofar (Widderhorn) hervorkommt, Bina, da dieses Shofar von allen Seiten verstopft, d. h. verborgen, ist, und das Yud kommt und öffnet es, um den Klang daraus hervorzubringen. Und wenn es es öffnet, bläst es es und bringt einen Klang daraus hervor, um Sklaven zur Freiheit zu erlösen.

Das ist so, weil Hej von HaWaYaH auf den Parzuf ISHSuT verweist, Lamed von ZeLeM, „ein in der Luft schwebender Turm“. Dies ist die Halle (Heichal), deren Gebärmutter sich durch das Yud in fünfzig Öffnungen öffnet, da AwI „verborgene Awir“ sind, die sich nicht öffnen, das Mem von ZeLeM, ein Ring auf ihren Mochin. Und das Yud kommt nicht auf eine solche Weise aus Awir von ihnen hervor, dass sie das Or Chochma übermitteln. Daher strömen sie nur Awira Dachja (Reine Luft) aus, Or Chassadim. Aber ISHSuT, Lamed von Zelem, Bina, die als Halle betrachtet wird—ihre Gebärmutter öffnet sich durch das Yud in fünfzig Öffnungen, und gibt Chochma an SoN durch deren Aufstieg zu Rosh AA, wo Bina zu Chochma wird.

Diese Bina wird „Fünfzig Tore von Bina“ genannt, da KaCHaB SoN darin sind, wobei in jeder davon zehn Sefirot sind, daher fünfzig. Auch teilt sich jede der fünfzig Sefirot in Räume und Durchgänge auf. CHaGaT werden „Räume“ genannt, NeHJ werden „Durchgänge“ genannt, was darauf deutet, dass sie nicht Gefäße des Empfangens für sich selbst sind, sondern hinauslassen und in die Räume hineinlassen.

Der zweite Abschnitt in den Tefillin „Und es soll geschehen, wenn der Ewige dich bringt“, deutet auf das Hej von HaWaYaH, die Halle, deren Gebärmutter sich durch das Yud, ISHSuT de Azilut, öffnet, deren Gebärmutter sich öffnet, um Chochma an SoN zu übermitteln. Dies ist die Öffnung, die das Yud in jener Halle erschuf, um die Stimme darin zu hören, die aus diesem Shofar hervorkommt. Denn dieses Shofar ist von allen Seiten her verborgen.

Denn zur Zeit, als ISHSuT, Bina, in Malchut teilnahm, stiegen die drei Sefirot ELeH, welche Bina sind, und SoN de Guf von ISHSuT, zu SoN de Azilut ab, und die zwei Buchstaben MI verblieben in ISHSuT. Anschließend senkte sie durch das Erheben von MaN ihr Unteres Hej von ihren Nikwej Ejnaim zum Pe, so wie sie vor dem Bund war. Zu dieser Zeit steigen die drei Buchstaben ELeH auf, zurück zu ihr, und der Name Elokim wird erneut vervollständigt.

SoN erheben sich mit ELeH, welche sich zurück zu Bina erhoben haben. Obwohl die Buchstaben ELeH sich bereits erhoben und mit Bina verbunden haben, und der Name Elokim vervollständigt wurde, wird es dennoch so betrachtet, dass der Name Elokim tief und verborgen ist, da es darin nur das Or Chochma gibt, und ein Leuchten von Chochma kann nicht in ELeH empfangen werden, außer durch eine Einkleidung in Chassadim.

Daher wird es so betrachtet, dass diese Buchstaben ELeH als ein Shofar erachtet werden, in welches SoN, die sich mit ihnen zu Bina erhoben haben—erachtet als Klang—eingekleidet sind. Dies ist so, weil sie diejenigen sind, die mit sich SoN zu Bina erheben, da sie aus der Zeit von Katnut in ihnen enthalten sind und SA in sich tragen.

Deshalb wurde gesagt, dass diese Öffnung, die das Yud in dieser Halle bewirkte, dazu dient den Klang darin zu hören, welcher aus jenem Shofar hervorkommt. Das Yud, welches Höhere AwI sind, gibt ein höheres Leuchten, um das Untere Hej von Nikwej Ejnaim de ISHSuT zurück zu Pe zu bringen, und die drei Buchstaben ELeH zu erheben, welche in SoN waren, und sie wieder mit Bina zu verbinden, so wie sie vor ihrer Beteiligung an Malchut waren.

Daraus folgt, dass das Yud die Halle von ISHSuT öffnete, um Mochin aus dem Shofar an SA zu geben, welche die Buchstaben ELeH sind, welche sie erhob. Das ist so, weil auch SoN sich mit den Buchstaben ELeH zu Bina erheben, wo sie Chochma empfangen.

Sie hören darin den Klang, der aus dem Shofar, Bina, hervorkommt, um SA mit den Mochin de Gadlut auszuströmen, welche „eine Stimme“ genannt werden, und deren Ausströmung als das Erzeugen eines Klangs betrachtet wird. Dieses Shofar ist von allen her Seiten verborgen, beiderseits, von Chassadim und von Chochma, da die Buchstaben ELeH, welche Shofar genannt werden, an ihren Platz von SoN fallen und dort von beiden Seiten her, von GaR und Or Chassadim, verborgen sind.

Daher benötigen sie zwei Korrekturen:

  1. Sie zu erheben und sie mit Bina zu verbinden, damit sie ihre GaR erhalten, Or Chochma;
  2. Das Or Chassadim in sie zu geben, damit es eine Einkleidung für Chochma wird.

Das Yud kam und öffnete es, um einen Klang daraus hervorzubringen. Dies ist die erste Korrektur—dass das Yud das erhabene Leuchten zum Hej, der Halle von ISHSuT, ausbreitet. Dies senkt das Untere Hej an seinen Platz ab und erhebt ELeH mit den SoN darin, und verbindet sie mit Bina. Folglich erlangen sie ein Leuchten von Chochma, welches auch Mochin für SA ist, welche sich mit den Buchstaben ELeH erhoben. Jedoch ist das Leuchten von Chochma immer noch verborgen und leuchtet nicht, wegen der Abwesenheit von Chassadim.

Aus diesem Grund wird es so betrachtet, dass der Klang noch nicht herausgekommen ist, das heißt, dass SA noch nicht geboren wurde. Es wurde gesagt, dass das Hej kam und es öffnete, um einen Klang daraus hervorzubringen. Das heißt, um den Klang daraus durch die zweite Korrektur hervorzubringen, aber jetzt ist er noch nicht hervorgekommen.

Als es es öffnete, blies es da hinein und brachte einen Klang daraus hervor, um Sklaven zur Freiheit zu erlösen. Dies ist die zweite Korrektur, da es (das Yud), nachdem es die Halle öffnete, und die Buchstaben ELeH mit SoN zurück zu Bina verband, wo sie das Or Chochma erhielten, da hineinblies, das heißt, dass das Yud Luft (Awir) in das Shofar blies, da Awir Or Chassadim ist. Und da das Shofar, die Buchstaben ELeH, ebenfalls Awir empfingen, das heißt Or Chassadim, brachte es hervor und zeugte SA—Klang—und brachte ihn hervor an seinen Platz, vollständig.

Das ist so, weil durch die Einkleidung von Chassadim, welche das Yud blies, Chochma sich darin einkleiden konnte und in SA hineingelassen wurde. Daher erlösen diese Mochin, die SA erlangte, die Stimme, Sklaven, zur Freiheit. Das heißt, SA gibt sein Leuchten an die Welten, und dann werden die Kinder von Israel mit Mochin de GaR belohnt, welche „Freiheit“ genannt werden.

240) Israel kamen aus Ägypten beim Blasen dieses Shofar heraus, damit dieses Shofar bis an das Ende der Tage geblasen wird. Jegliche Erlösung findet durch dieses Shofar, Bina, statt, und dieses Shofar ist ebenfalls in der ganzen Geschichte des Auszugs aus Ägypten präsent, da er sich durch dieses Shofar, durch Yud, ereignete, das ihre Gebärmutter öffnete und ihre Stimme zur Erlösung der Sklaven herausbrachte. Dies ist das Hej, der zweite Buchstabe des Heiligen Namens. 

Es ist so, weil alle Mochin, die SoN gegeben werden, aus diesem Shofar herauskommen, welches die Buchstaben ELeH sind. Diese großen Mochin, die Seir Anpin erhielt, um Israel aus Ägypten zu bringen, waren auch aus diesem Shofar, und die Mochin, die am Ende der Tage zur vollständigen Erlösung erscheinen, werden auf gleiche Art und Weise auch aus diesem Shofar sein, Dies ist der Grund, warum es den Auszug aus Ägypten in diesem Abschnitt in den Tefillin gibt: „Und es soll geschehen, wenn der Ewige dich bringt.“

Die Mochin, die für den Auszug aus Ägypten erschienen, kamen aus diesem Shofar in ISHSuT von AwI, dem Yud von HaWaYaH, das die Gebärmutter von ISHSuT öffnete, welches die Buchstaben ELeH sind, die seine Stimme, Seir Anpin, durch das Erlangen dieser Mochin für die Erlösung der Sklaven sind, die den Auszug von Israel aus Ägypten aus der Sklaverei zur Freiheit verursachen. Wisse, dass Seir Anpin und Nukwa, „Stimme“ und „Sprache“, nur nach dem Erlangen der Mochin de Chaja genannt werden, aber nicht auf dem Rest der Stufen, die geringer als die Stufe von Chaja sind. Und aus den Mochin de Chaja kommen alle Erlösungen.

241) Der dritte Abschnitt ist die Vereinigung des „Höre Israel“, Waw von HaWaYaH, welches alles beinhaltet, Seir Anpin, und in ihm ist die Vereinigung von allem, denn in ihm vereinen sie sich und er nimmt alles auf.

Der vierte Abschnitt ist „Und es wird geschehen, so ihr höret“, er enthält zwei Seiten, Chessed und Gwura, in welchen sich die Versammlung Israels – die untere Gwura, Malchut, vereint. Dies ist das Untere Hej von HaWaYaH, welches sie aufnimmt und mit ihnen eingeschlossen ist.

Der dritte Abschnitt der Tefillin „Höre Israel“, Seir Anpin, Waw von HaWaYaH, beinhaltet alle vier Abschnitte der Tefillin. Dies ist so, denn, obwohl die ersten beiden Abschnitte „Heilige!“ und „Und es soll geschehen, wenn der Ewige dich bringt“, AwI und ISHSuT sind, Chochma und Bina, haben sie nicht AwI und ISHSuT in sich selbst. Vielmehr sind sie AwI und ISHSuT, welche sich in Rosh von SoN einkleiden, Chochma und Bina, die in Mochin von SA sind, welche MemLamed von ZeLeM de Seir Anpin genannt werden.

Ebenso bedeutet der vierte Abschnitt „Und es wird geschehen, so ihr höret“ Nukwa von SeirAnpin, nicht Nukwa selbst, sondern nur Nukwa, die in Seir Anpin eingeschlossen ist, welche in ihm bei dem Namen „Moach (Geist, Gehirn) der Gwura von SeirAnpin“ genannt wird. Es gibt drei Mochin in Seir Anpin, welche CHaBaD, MemLamedZadi von ZeLeM von Seir Anpin sind, denn in Daat, Zadi, sind Chessed und Gwura enthalten. Chessed in Daat wird als Seir Anpin selbst betrachtet, und Gwura in Daat wird als Einschließung von Nukwa betrachtet. Dies sind die vier Abschnitte der Tefillin.

So enthält Seir Anpin, Waw von HaWaYaH, alle vier Abschnitte; und es findet in ihm die Vereinigung von allem statt, denn alle Vereinigungen, die sich auf AwI und ISHSuT beziehen, geschehen nur in Seir Anpin und nur in der Absicht für Seir Anpin, denn die Parzufim, die Seir Anpin vorausgehen, sind immer vereint und benötigen kein MaN der Unteren, um sie zu verbinden. All die Vereinigungen, die wir in den Höheren Parzufim mittels MaN vollführen, sind ganz und gar nicht für sie selbst, sondern nur für Seir Anpin, in welchem sie sich verbinden.

Es gibt keine Vereinigung für Chochma und Bina, um wieder zu Chochma für die Unteren zu werden, außer durch den Aufstieg von Seir Anpin zu ihnen mittels MaN. Wenn sich Seir Anpin durch MaN zu Bina erhebt, steigt Bina zu Rosh von AA auf und empfängt Chochma um Seir Anpin zu geben. Doch nicht für sich selbst, denn in ihrer Natur der zehn Sefirot de Or Yashar (Direktes Licht) ist Bina nur Or Chassadim, wie geschrieben steht: „Denn Er ist der Wunsch nach Güte (Chafez Chessed).“ Sie hat kein Interesse zu Rosh von AA aufzusteigen, um sich dort mit Chochma zu paaren. Doch Seir Anpin, der zu Bina aufsteigt, erweckt sie, um Chochma an ihn zu geben.

Somit vereint sich Bina mit Chochma nur durch und für Seir Anpin. Sie vereinen sich in Seir Anpin, und er nimmt alles, denn selbst das Or Chochma, welches Bina für Seir Anpin empfängt, offenbart überhaupt nicht am Platz von Bina, sondern nur am Platz von Seir Anpin, von Chase an abwärts. Somit nimmt Seir Anpin all jene Mochin und nicht seine Darüberstehenden.

„Und es wird geschehen, so ihr höret“ beinhaltet beide Seiten, Chessed und Gwura, in welchen die Versammlung Israels vereint ist, die untere Gwura. Denn der Abschnitt „Höre“ ist Seir Anpin, Waw von HaWaYaH, die Höhere Vereinigung, in welcher die Liebe nur auf der Seite von Chessed offenbart, dem Abschnitt „Und ihr sollt den Ewigen, euren Gott, lieben“, was ganz Liebe ist, ohne jedes Din in diesem Abschnitt. Doch im vierten Abschnitt „Und es wird geschehen, so ihr höret“, ist das Untere Hej von HaWaYaH, Nukwa de Seir Anpin, darin enthalten, Gwura, die in Daat von Seir Anpin ist. Und in ihr enthüllt sich die Liebe auf beiden Seiten: Auf der Seite von Chessed und auf der Seite des harten Din. Dies ist die untere Vereinigung „Gelobt sei der Name der Herrlichkeit Seines Königreiches für immer und ewig,“ wo Nukwa von Seir Anpin, genannt „Die Versammlung Israels,“ untere Gwura, sich in ihnen vereinen.

Doch ist dies nicht Nukwa selbst, sondern Gwura unten, in Moach von Daat. Es ist das Untere Hej von HaWaYaH, welches sie aufnimmt und sich in sie einschließt, denn Gwura in Daat, das Untere Hej von HaWaYaH, nimmt all die Mochin in der Höheren Vereinigung des „Höre Israel“, und schließt sich in sie ein, denn nur in ihr sind die Mochin vervollständigt. Dies ist so, da es in ihr Raum gibt, um Liebe auf zwei Seiten zu offenbaren, denn das harte Din, welches die Liebe vollendet, ist nicht über ihr, wie geschrieben steht „Dein Kopf auf dir ist wie der Karmel“, was auf Kopf-Tefillin hinweist. Nachdem Seir Anpin sich in alle vier Mochin, die in den vier Abschnitten, welche die drei Buchstaben ZadiLamedMem sind, eingekleidet hat, wird erachtet, dass sein Kopf wie der Karmel ist, mit den Buchstaben von Kar Male (gefülltes Kissen) voller Güte in Fülle.

242) Die Tefillin sind die Buchstaben des Heiligen Namens. Daher steht geschrieben: „Dein Kopf auf dir ist wie der Karmel.“ Dies sind die Kopf-Tefillin, und das Dalet deines Kopfes bedeutet die Hand-Tefillin, Malchut, die eine Arme ist in Bezug auf oben, SA. Und auch sie besitzt Vollständigkeit, ähnlich wie oben.

Malchut bedeutet die Hand-Tefillin, eine Arme in Bezug auf oben, eine Arme in Bezug zur Höheren Welt. Dies bedeutet, dass die Höhere Welt, Bina, in ihr teilnimmt, um sie zu ergänzen. Zudem hat sie Vollständigkeit wie oben, da sie nun die gesamte Vollkommenheit der Höheren Welt, Bina, empfängt durch die Vereinigung von „Gelobt sei der Name der Herrlichkeit Seines Königreichs für immer und ewig“ im vierten Abschnitt von SA. Und da sie nicht die Nukwa im Guf von SA ist, sondern eine eigenständige Nukwa von SA, nimmt sie alle vier Abschnitte von ihm, welche Chochma und Bina, Chessed und Gwura de SA sind, da sie ein eigenständiger und vollständiger Parzuf ist. Jedoch sind sie in einer Kammer und nicht in vier eigenständigen Kammern wie die Tefillin de SA.

Der Grund dafür ist, dass ein Abschnitt das Licht ist und die Kammer das Kli (im Hebräischen heißt Kammer „Bajit“, was auch „Heim“ bedeutet). Es ist bekannt, dass Licht und Kli sich von jedem Siwug ausbreiten. Daher breitet sich SA, dessen vier Abschnitte—die seine vier Mochin sind, Chochma und Bina, Chessed und Gwura—sich in vier Siwugim zu ihm aus, und auch er hat vier Kammern, eine bestimmte Kammer für jeden Abschnitt. Außer Nukwa, in der es keinen Siwug gibt, sondern sie empfängt vielmehr alle vier Mochin—welche die vier Abschnitte sind—in einem einzigen Siwug von SA, daher hat sie nur eine Kammer für alle vier Abschnitte.

243) „Ein König, gefangen in Locken“, d. h. er ist in jenen Kammern der Tefillin gebunden und gehalten, um sich mit diesem Heiligen Namen wie es sich gehört zu vereinigen. Folglich ist derjenige, der in ihnen korrigiert wird, ein Ebenbild Gottes (Elokim). So wie in Elokim (אלהים) der Heilige Name verbunden ist, so auch hier – der Heilige Name ist in ihm verbunden, wie es sich gehört. „Männlich und weiblich erschuf Er sie“ – das heißt, die Kopf-Tefillin und die Hand-Tefillin. Und all dies ist eins.

„Ein König, gefangen in Locken (Rehatim, רְהָטִים).“ Seir Anpin ist gebunden und in diesen Kammern vereinigt, weil die Kammern, in die die Abschnitte hineingelegt werden, Tränken (Rehatim, רהטים) genannt werden, weil Tränken (Rehatim) mit Wasser gefüllte Tröge sind, aus denen das Vieh trinkt. Und auch die Mochin, das sind die Wasser von Chochma und die Wasser von Chassadim, sind mit ihren Kelim verbunden und werden in ihnen, d. h. in diesen Kammern, untergebracht. Deshalb werden die Kammern „Tränken“ (Rehatim, רהטים) genannt.

Er ist gebunden und mit jenen Kammern verbunden, um sich mit dem Heiligen Namen angemessen zu vereinigen. Die Kammern, TaNHJ de Twuna, werden „das große Dalet ד vom Wort Echad (אחד, Eins) genannt.“ Es wurde darüber gesagt: „Und lass das Trockene erscheinen.“ Durch das Erscheinen des Trockenen in Seir Anpin kann er dann die Mochin an seine Nukwa geben, und was trocken war wird ein Land, um Früchte und Nachkommenschaft zu tragen und um Bäume zu pflanzen. Ohne seine Kammern, die das Trockene sind, wäre SA also nicht in der Lage gewesen, den Mochin an seine Nukwa zu geben.

Und das bedeutet: „Er ist gebunden und in diesen Kammern” – d. h. Seir Anpin ist gebunden und in diesen Kammern, die vom „Trockenen“ abgeleitet sind, „um sich mit diesem Heiligen Namen“, Nukwa, richtig zu vereinigen, wie es sich gehört in der Offenbarung, so dass das, was das Trockene war, ein Land wird, um Früchte und Nachkommen zu erzeugen und Bäume zu pflanzen. Und das ist die Bedeutung dessen, was gesagt wird: „Ein König, gefesselt mit Locken.“

Folglich ist derjenige, der mit diesen vier Abschnitten errichtet wurde, das Ebenbild (Zelem) des Schöpfers.  Der untere Mensch, der Tefillin anlegt, breitet Mochin Chochma und Bina, Chessed und Gwura ZeLeM genannt – von SoN aus, da Chochma und Bina MemLamed genannt werden, werden Chessed und Gwura Zadi genannt, und das ist das Ebenbild des Schöpfers. Da der Heilige Name, Nukwa, in Bina, Elokim, vereinigt ist, ist der Heilige Name im Menschen vereinigt.

„Männlich und weiblich erschuf Er sie“, Kopf-Tefillin und Hand-Tefillin, und es ist alles eins. „Und Gott erschuf den Menschen in Seinem Ebenbild (Zelem).“ Die Mochin, Chochma und Bina, Chessed und Gwura werden ZeLeM genannt. Und es gibt in ihnen männlich und weiblich, Zelem von Seir Anpin und Zelem von Nukwa, Kopf-Tefillin und Hand-Tefillin.

233 – 236, Sohar, Das Neunte Gebot

Das neunte Gebot

233) Das neunte Gebot ist, sich der Armen zu erbarmen und ihnen Nahrung geben. Es steht geschrieben: „Lasst uns machen einen Menschen in unserem Ebenbild, nach unserer Ähnlichkeit.“ „Lasst uns machen einen Menschen“ – in Zusammenarbeit, weil er aus Mann (Sachar) und Frau (Nekewa) besteht. „In unserem Ebenbild“ bedeutet „Reiche“; „Nach unserer Ähnlichkeit“ bedeutet „Arme“.

234) Seitens des Mannes (Sachar) sind sie die Reichen, und seitens der Frau (Nekewa) sind sie die Armen. Und so wie sie in einer Verbindung miteinander sind, barmherzig zueinander sind, einander geben und einander Güte erweisen, so soll der Mensch unten sein: die Reichen und die Armen verbunden, einander gebend und einander Güte erweisend.

235) („Und sie sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.“ Und im Buch von König Salomo heißt es:)
Jeder, der den Armen von ganzem Herzen Barmherzigkeit erweist, hat eine (geistig-spirituelle) Form, die sich niemals von der Form des Adam haRishon unterscheidet, und da die Form Adams in ihm eingeprägt ist, hat er aufgrund dieser Form Macht über alle Geschöpfe der Welt. Und das ist die Bedeutung dessen, was gesagt wird: „Und Furcht und Zittern vor dir wird sein auf allen Tieren der Erde.“ Sie alle zittern und fürchten sich vor der (geistig-spirituellen) Form, die in ihn eingeprägt ist. Denn dieses Gebot: „Sei barmherzig zu den Armen“, ist das erhabenste aller Gebote, damit sich der Mensch in der Form von Adam haRishon erheben kann.

236) Woher wissen wir das? Aus dem, was über Nebukadnezar gesagt wurde. Obwohl er jenen Traum geträumt hatte, solange er den Armen gnädig war, erfüllte sich der Traum nicht an ihm. Aber sobald er sein Herz verhärtete und aufhörte, den Armen gegenüber gnädig zu sein, heißt es: „Die Rede war noch auf den Lippen des Königs, als eine Stimme vom Himmel ertönte: ‚König Nebukadnezar, es wird dir verkündet: Das Königtum wurde dir genommen.‘“ Sogleich änderte sich sein Aussehen, und er entfernte sich von den Menschen.

Darum steht geschrieben: „Lasst uns machen einen Menschen.“ Es wird „machen“ geschrieben und bei Rut steht geschrieben: „Der Name des Mannes, mit dem ich heute gemacht habe (assiti, עָשִׂיתִי), ist Boas.“ Da „gemacht haben (assiti, עָשִׂיתִי)“ Zedaka (Gerechtigkeit/Almosen geben) bedeutet, bedeutet hier „gemacht haben“ ebenfalls Zedaka.

(Erläuterung:) Es wird von der Erschaffung des Männlichen (Sachar) und des Weiblichen (Nukwa), die „reich“ und „arm“ genannt werden, gesprochen. Doch es gibt keinen Hinweis, dass die Reichen barmherzig zu den Armen sein und ihnen Unterhalt gewähren sollen. Es wird jedoch gesagt, dass dieser Ausspruch ein Gebot ist, barmherzig zu den Armen zu sein. Aber er hat eine sehr tiefe Bedeutung. Und dieser Ausspruch unterscheidet sich von allen anderen, denn bei allen ist der Ausspruch getrennt und die Handlung ist getrennt. So wie in: „Und Gott sagte: Es werde Licht, und es wurde Licht.“ „Und Gott sagte: Es werde ein Firmament…und Gott machte das Firmament“, „Und Gott sagte: Es sammeln sich die Wasser…und es geschah so“.

Und in all diesen Fällen gibt es keine Verwechslung von Handlung und Gesagtem. Der Grund, warum die Schöpfung aus AwI heraus entstand, ist, dass Aba spricht und Ima handelt. Aba gab an Ima, und nachdem sich die Fülle in die Grenzen innerhalb von Ima einprägte, wurde wurde sie zur Handlung. Dies gleicht dem Potenzial und dem Tatsächlichen.

Denn im Aspekt Aba allein kann keine Schöpfung vollbracht werden, denn es gibt in ihr (der Schöpfung) keine Begrenzung, welche die Handlungen in irgendeiner Form abbildet. Daher gibt es einen Ausspruch über Aba, welcher das Geben an Ima ist. Und da es immer noch im Potenzial ist, kann es dort keine Formulierung des Tuns geben, sondern eine Formulierung von „Es werde.“ Aber im Ausspruch der Erschaffung des Menschen gibt es im Ausspruch selbst eine Formulierung des Tuns. Und es gibt hier noch eine andere bedeutende Veränderung, denn es steht geschrieben: „Lasst uns machen“, in der Mehrzahl, und nicht: „Ich werde machen einen Menschen.“

Die Sache ist die, dass vor der Erschaffung der Welt der Korrektur, das Zerbrechen der Gefäße in SaT der Welt Nekudim geschah, wie wir lernen: „Er erschuf Welten und zerstörte sie.“ Schließlich erschuf Er diese Welt und sagte: „Diese gibt mir Freude.“ Jedoch, durch das Zerbrechen der Gefäße in den sieben Sefirot CHaGaT NeHJM von Nekudim vermischte sich die Kedusha mit den Klipot und der Name MaH erschien und brachte die vier Welten ABYA auf dem Weg der Korrektur hervor. Dies ist die Bedeutung von: „Diese gibt mir Freude“, denn sie trennte die heiligen Funken von den Klipot und im Ausbreiten der Kedusha wurden die Welten, und alles, was darin ist, erschaffen.

Dies ist es, was du in jedem Schöpfungsakt findest, Trennung und Klärung, wie in: „Und Gott trennte das Licht von der Finsternis“, und „das Wasser von den Wassern“ und „das Wasser vom Trockenen“. Und ebenso die Angelegenheit des „nach seiner Art“ im Ausspruch: „Lass die Erde Gras hervorbringen…“ Und ebenso: „…die Herrschaft des Tages von der Herrschaft der Nacht.“ Und ebenso das Thema des Hervortretens einer lebendigen Seele (Nefesh Chaja) aus dem Wasser und aus der Erde.

Dies alles weist auf die Klärung der Kedusha aus den Klipot, und des Guten aus dem Bösen hin. Alles, was geklärt wurde, wird zu einer beständigen Wirklichkeit – entsprechend dem, was der Kedusha angemessen ist. Darum wurde gesagt, dass der ganze Schöpfungsakt im ersten Tag beinhaltet ist, im Ausspruch: „Es werde Licht.“ Denn dort geschah eine vollständige Trennung zwischen Licht und Finsternis. Gewöhnlich wird Kedusha „Licht“ genannt und die Klipot werden „Finsternis“ genannt, da alle anderen Namen der Kedusha und der Klipot nur einzelne Aspekte und Zweige von Licht und Finsternis sind.

Doch auf der Ebene der Trennung zwischen Licht und Finsternis, auf deren Grundlage alle Schöpfungen in der Schöpfungsgeschichte geklärt wurden, ist die Korrektur immer noch unvollständig. Denn aus dieser Perspektive würde der gesamte Aspekt des Bösen und der Finsternis als etwas verbleiben, das überflüssig ist. Und das entspricht keineswegs der Vollkommenheit des Schöpfers. Denn die Korrektur ist nur dann beendet, wie es geschrieben steht: „Selbst die Finsternis wird für dich nicht finster sein, und die Nacht leuchtet wie der Tag; Finsternis ist wie Licht.“

Um dies zu korrigieren, wurde der Mensch erschaffen – als eine umfassende Einheit, von der tiefsten Stufe des Bösen bis zur höchsten Stufe des Guten. Durch ihn wird die vollständige Endkorrektur erreicht werden, in der das Böse in Gutes verwandelt wird, das Bittere in Süßes, die Finsternis wie Licht wird – „der Tod wird auf ewig verschlungen, und der Ewige wird König sein über die ganze Erde.“

Deshalb kam dieser Ausspruch über die Erschaffung des Menschen in einem großen Unterschied zu den anderen Aussprüchen hervor, die sich auf die übrigen Geschöpfe der Schöpfung beziehen. Denn hier vermischte sich das Handeln mit dem Ausspruch selbst. Und das deshalb, weil dieser Ausspruch von Ima stammt und nicht von Aba. Und sie sprach: „Lasst uns machen einen Menschen“ – ein Ausdruck der Gemeinsamkeit. Denn sie verband sich mit Malchut de Azilut, um den Menschen zu erschaffen.

Malchut de Azilut beinhaltet alles, wie geschrieben steht: „Und Sein Königtum herrscht über alle.“ Denn sie versorgt und erhält sogar die Kräfte des Bösen. Andernfalls hätte das Böse keine Kraft zu existieren, wie geschrieben steht: „Und ihre Beine gehen hinab bis zum Tod.“ Die Klipot empfangen ein minimales Licht (Ner dakik) von ihr, genug, um sie zu aufrechterhalten. Auch wird Malchut Assija (Tun) genannt, da sie über das ganze „Tun“ herrscht. Sie wird auch Finsternis genannt, denn sie leuchtet nur in Form einer „dünnen Kerze (Ner dakik)“, um die Finsternis und das Böse zu erhalten.

Und zu jener Zeit, als Ima sich in vollständiger Einheit mit Malchut verband, wurde in sie selbst der Aspekt von Assija (Tun) und Finsternis hineingemischt. Und dies ist das Geheimnis des Ausspruchs: „Lasst uns machen einen Menschen in unserem Ebenbild, nach unserer Ähnlichkeit.“ Denn das Licht wird „Ebenbild“ genannt, und die Finsternis wird „Ähnlichkeit“ genannt. Nachdem sich Ima mit Malchut verband, entstanden in ihr selbst zwei Kräfte – „Ebenbild“ und „Ähnlichkeit“ – durch welche sie den Menschen erschuf, sodass auch dieser beide Kräfte in sich umfassen sollte: „Ebenbild“ und „Ähnlichkeit“. Deshalb sagte sie: „In unserem Ebenbild und in unserer Ähnlichkeit.“

„Lasst uns machen einen Menschen“ – in Verbindung. Die Worte „Lasst uns“ weisen auf Zusammenarbeit, Einbeziehung von männlich und weiblich. Dies deutet an, dass Ima selbst aus männlich und weiblich besteht. Denn obwohl Ima die männliche Welt ist, und in ihr dort keine Nukwa enthalten ist, hatte sie Anteil mit Malchut, Nukwa. „In unserem Bild“ bedeutet „Reiche“ und „Nach unserer Ähnlichkeit“ bedeutet „Arme“. Denn von der Seite des Männlichen her sind es die Reichen. Und von der Seite des Weiblichen her sind es die Armen. Denn „männlich“ ist Licht und Reichtum und „weiblich“ ist Dunkelheit und Armut.

Und da sie sagte „In unserem Bild, nach unserer Ähnlichkeit“ sind Dunkelheit und Armut in ihr selbst, aufgrund ihrer Beteiligung mit Malchut bei der Schöpfung des Menschen. So kam der Mensch hervor, indem er Reiche und Arme, Licht und Dunkelheit umfasste. Dadurch wird durch ihn die ganze Korrektur vollendet und Malchut in Kedusha über die ganze Erde ausgedehnt: „Und der Ewige wird Eins sein und Sein Name Eins“, denn dann wird sich die Dunkelheit in Malchut zu vollkommenem Licht wandeln, wie der männliche Teil, HaWaYaH, und wird zu „Er ist Eins und Sein Name Eins.“ Dann werden die Worte „Es wird unter euch keine Armen geben“ wahr werden.

Und wie sie in einer einzigen Verbindung sind, aneinander Anteil nehmend, einander gebend und einander Gutes – Chessed tuend, so sollte der Mensch unten sein – der Reiche und der Arme – in einer einzigen Verbindung, einander gebend und einander Gutes tuend, wie das Bild und die Ähnlichkeit, die in Ima enthalten sind, in einer einzigen Verbindung; denn Ima nimmt Anteil an der Ähnlichkeit, Malchut, um all die Dunkelheit in ihr zu korrigieren. Die höhere Ima verringerte sich selbst und gab von ihrem Anteil an Malchut, eine Arme, indem sie ihr Gutes tat.

Desgleichen sollte der Mensch, der von ihr nach Bild und Ähnlichkeit erschaffen worden ist, Mitleid mit den Armen haben, welche die Ähnlichkeit in ihm sind, mit ihnen in einer einzigen Verbindung sein. Und sie mit allem versorgen, das sie benötigen, und ihnen Gutes – Chessed tun. Durch das Befolgen dieser Mizwa wird er das Bild und die Ähnlichkeit von Ima auf sich ziehen, welche alle höheren Mochin sind, mit denen Adam haRishon belohnt wurde, als er in diesem Bild und dieser Ähnlichkeit erschaffen wurde.

Weiterhin steht geschrieben: „Und lasst sie herrschen über die Fische des Meeres.“ Ein jeder, der bereitwillig den Armen gegenüber barmherzig ist, dessen Form unterscheidet sich nicht von der Form von Adam haRishon. Und wenn die Form von Adam haRishon in ihn eingeschrieben ist, herrscht er mit dieser Form über alle Geschöpfe in der Welt, wie geschrieben steht: „Und lasst sie herrschen über die Fische des Meeres.“

Dies ist so, da er durch diese Mizwa mit jenem inneren Bild und jener Ähnlichkeit von Adam belohnt wurde, mit all jenen Mochin und einem hohen Glanz von Azilut, mit denen Adam haRishon belohnt wurde, und mit welchen er all die Geschöpfe in der Welt beherrschte. Das heißt, es gab immer noch keine von jenen bösen Kräften, die sich ihm nicht unterordneten. Sie alle zitterten und fürchteten jene Form, die in ihn eingeschrieben war. Sie waren alle voll von Angst und fürchteten jenes Bild, das in ihn eingeschrieben war, da er alle Kräfte des Bösen und der Dunkelheit annullierte, und sie hatten vor ihm keinen Bestand, denn der Name des Ewigen wurde über ihm ausgerufen; und dies ist das Bild Gottes.

Er beweist dies durch Nebukadnezar, welcher keinerlei Mizwot hatte, und dennoch, nachdem er im Traum verurteilt wurde und Daniel dies löste, sagte Daniel zu ihm: „Entlaste deine Frevel durch Zedaka.“ Und so tat er. Solange er barmherzig gegenüber den Armen war, beeinträchtigte ihn das Gericht des Traumes nicht. Als er den bösen Blick des Nicht-zu-den-Armen-barmherzig-seins zuwarf, wurde gesagt: „Während das Wort im Mund des Königs war.“ Sogleich änderte sich seine Form und er zog weit weg von den Menschen. Somit ist diese Mizwa größer als alle Mizwot in der Tora, denn durch sie selbst kann sie von einem Menschen alle Arten böser Urteile hinweg nehmen, mit denen er gerichtet worden ist.

Deshalb steht geschrieben: „Lasst uns machen einen Menschen.“ Hier wird „Machen“ geschrieben. Und in „Ruth“ steht geschrieben: „Und als ich dies mit Boas machte, war es Zedaka (Gerecht/Almosen geben), hier ist es ebenfalls Zedaka. Das heißt, das Wort „machen“, welches in Hinsicht auf die Erschaffung Adams gesagt wurde, weist auf die Mizwa von Zedaka, denn Ima tat Zedaka mit Malchut und war in ihr eingeschlossen.

Er beweist dies mit Ruth, welche sagte: „Der Name des Menschen, mit dem ich machte.“ Dies scheint unerklärt, denn alles, was sie tat, war von ihm zu empfangen. Doch mit der Erklärung, dass „machte“ die Verbindung von Reichen und Armen bedeutet, ist das Wort „machte“ mit Boas berechtigt, denn sie beide vereinten sich in einer einzigen Verbindung durch die Zedaka.

228 – 232, Sohar, Das Achte Gebot

Das achte Gebot

228) Das achte Gebot ist, den Fremden zu lieben, der kommt, um beschnitten zu werden und unter den Flügeln der Shechina zu verweilen. Malchut lässt all diejenigen unter ihre Flügel, die sich selbst von der anderen, unreinen Seite abtrennen, und sich ihr nähern, wie geschrieben steht: „Es bringe hervor die Erde eine lebendige Seele (Nefesh Chaja) nach ihrer Art.“

Die Angelegenheit der Flügel der Shechina ist eine lange und tiefgründige Sache, aber ich werde sie erklären, soweit es notwendig ist, um diesen Text, der vor euch ist, zu verstehen. Malchut, Nukwa von Seir Anpin, wird Shechina genannt in Bezug auf die Offenbarung. Das heißt, sie verlässt uns nicht, selbst wenn wir sehr weit von ihr entfernt sind, wie wir lernen: „An jedem Platz, wohin sie verbannt sind, ist die Shechina mit ihnen.“ Und wie geschrieben steht: „Der mit ihnen in der Mitte ihrer Unreinheit wohnt.“

Und in Bezug auf diesen Aspekt wird Seir Anpin auch Shochen (Einwohnender) genannt und Nukwa ist die Shechina (Göttliche Gegenwart). Diese Offenbarung ist nur dann, wenn sich SoN Panim be Panim (von Angesicht zu Angesicht) auf der gleichen Stufe befinden, denn dann ist das Leuchten des Siwug sehr groß, bis sich die Vereinigung auch an den entlegensten und beschränktesten Orten offenbart.

Auch ist bekannt, dass die Struktur von Gadlut von SoN nicht auf einmal entsteht. Vielmehr wird zuerst Katnut von SoN in den Mochin de WaK gebildet, und dann breitet sich Gadlut aus. Dies gilt für alle Stufen von SoN. Außerdem, selbst wenn SoN Mochin de Gadlut haben, werden die Mochin de Katnut nicht verschwinden, weil sie auch den Siwug von Mochin de Gadlut unterstützen müssen. Zu diesem Zeitpunkt werden sie die „Flügel der Shechina“ genannt.

Es steht geschrieben: „Die Cherubim sollen ihre Flügel nach oben ausbreiten, um die Decke (der Lade) mit ihren Flügeln zu bedecken.“ Ihre Hauptaufgabe ist es, ihre Flügel auszubreiten und das Leuchten des Siwug von Gadlut zu bedecken, so dass auch die Entferntesten das Licht des Siwug empfangen können, ohne dass etwas durch sie hindurch die Klipot (unreine Kräfte) erreicht.

Dies ist so, weil diejenigen, die nicht in vollständiger Reinheit sind, immer vom Licht der Kedusha (Heiligkeit) abgestoßen werden, weil befürchtet wird, dass sie die Fülle an die Klipot weitergeben könnten. Jedoch gibt es jetzt – durch die Bedeckung der Flügel – einen sorgfältigen Schutz für die Fülle, sodass selbst diejenigen, die am nächsten zu den Klipot sind, nicht versagen und die Fülle zu den Klipot herunterbringen können, denn die Flügel schützen sie.

Deshalb, wenn jemand kommt, um überzutreten und beschnitten zu werden, dessen Körper noch vom Aspekt der Vorhaut abstammt, dessen Väter nicht am Berg Sinai standen und von denen der Schmutz der Schlange nicht entfernt worden war – dennoch haben wir die Kraft, ihn zur Höheren Kedusha zu erheben, indem wir MaN für den großen Siwug von SoN Panim be Panim erheben, wo die Flügel der Shechina herrschen, ihre Flügel sich ausbreiten und das Licht des Siwug bedecken. Dann können wir die Nefesh (Seele) des Übertretenden nach dort erheben. und er wird durch das Licht dieses Siwug geheiligt. Und auch wenn er nicht völlig rein ist, kann er zu diesem Zeitpunkt vom Leuchten des Siwug empfangen.

Denn die Flügel beschützen ihn davor, dass die Fülle nicht zu den Klipot gelangt, obwohl er ihnen nahe ist. Es wurde gesagt: „Unter den Flügeln der Shechina“, weil sie nur vom Licht von Malchut, und nur von ihren Flügeln, der Äußerlichkeit von Malchut, empfangen können, aber nicht vom Körper der Shechina, ganz zu schweigen von Seir Anpin selbst.

Und Malchut nimmt sie unter ihre Flügel. Und es gibt nichts zu fragen, weil zuvor gesagt wurde, dass sie unter die Flügel der Shechina kommen. Das bedeutet, dass wir den Übertretenden unter die Flügel der Shechina erheben müssen. Und hier wird gesagt, dass sie unter ihre Flügel nimmt. Das würde bedeuten, dass die Shechina selbst sie zu sich bringt. Die Sache ist die, dass es nur möglich ist, die Seele (Nefesh) des Übertretenden durch einen Siwug von Gadlut näher zu bringen, denn nur dann bedecken die Flügel der Shechina das Leuchten des Siwug.

Deshalb müssen wir zuerst MaN erheben, um diesen Siwug von Gadlut zu erwecken, und das Leuchten des Siwug zu unserer Neshama zu ziehen, und dann breitet die Shechina ihre Flügel aus und bedeckt das Licht des Siwug, um die Seele des Übertretenden unter ihre Flügel zu bringen. Hieraus folgt, dass wir zuerst die Seele des Übertretenden durch unser MaN erheben, und sobald er sich erhoben hat, nimmt ihn die Shechina unter ihre Flügel.

229) Man kann nicht sagen, dass diese lebendige Seele (Nefesh chaja), welche in Israel enthalten ist, für alle gedacht ist. Vielmehr ist es so, wie es geschrieben steht: „Eine lebendige Seele, nach ihrer Art.“ Für Israel und nicht für die Übertretenden. Einige Durchgänge und Räume, einer innerhalb des anderen, hat dieses Land, welches „lebendig (chaja)“ genannt wird, unter seinen Flügeln.

Kommentar: Es ist nur möglich, die Seele des Übertretenden zu erheben, wenn wir MaN für den Siwug von Gadlut erheben, um auf uns selbst das Leuchten von Neshama von diesem Siwug zu ziehen. Zu diesem Zeitpunkt geschieht das Ausbreiten der Flügel der Shechina, zu der die Seele des Übertretenden sich erhebt, und auch er empfängt vom Licht des Siwug.

Aus diesem Grund kann nicht gesagt werden, dass die lebendige Seele (Nefesh chaja), die in Israel enthalten ist, für alle bestimmt ist. Möglicherweise könnte man sagen, dass der Übertretende auch von diesem Licht des Siwug der lebendigen Seele empfängt, das Israel für das Leuchten ihrer Neshamot gezogen hat. Hingegen bedeutet, wie es geschrieben steht: „Eine lebendige Seele, nach ihrer Art“, dass die Übertretenden vom Leuchten des Siwug jeweils das empfangen, das zu ihrer Art gehört – nur von der Äußerlichkeit des Siwug und nicht von der Innerlichkeit, welche nur Israel gehört.

Die „Flügel“ sind WaK aus der Zeit von Katnut, welche ebenso zur Zeit des Siwug von Gadlut wirken, um das Licht des Siwug zu verdecken. Es gibt CHaGaT NeHJ in WaKCHaGaT werden „Räume“ genannt, zum Verweilen, in denen man wohnen kann; NeHJ werden „Durchgänge“, „Tore“ und „Eingänge“ zu den Räumen genannt, aber sie sind nicht dazu da, um darin zu wohnen, da sie nur zum Eintreten und Austreten dienen. Das ist so, weil der Kern von CHaGaT Tiferet ist, ihre Mittlere Linie, welche ein vollständiges Kli ist und ein Gefäß für das Or Chassadim. Das Herzstück von NeHJ ist Jessod, die Mittlere Linie, in dem kein Kli ist, um für sich selbst zu empfangen und es dient als ein Durchgang, und um Or Chochma zu erheben. Darum werden NeHJ „Durchgänge“ genannt.

Einige Durchgänge und Räume, einer innerhalb des anderen, hat dieses Land, welches „lebendig (chaja)“ genannt wird, unter seinen Flügeln.“ Weil es unter seinen Flügeln die Übertretenden der siebzig Völker aufnehmen muss, stehen viele Räume für sie in CHaGaT der Flügel bereit und viele Durchgänge in NeHJ der Flügel. Nefesh wird aus den Durchgängen und Ruach aus den Räumen empfangen.

230) Es gibt zwei Durchgänge in der rechten Flügelseite von Malchut, welche sich von diesem Flügel zu zwei anderen Völkern verzweigen, welche Israel in besonderer Weise nahestehen, um sie in diese Durchgänge zu bringen. Unter dem linken Flügel gibt es zwei andere Durchgänge, welche sich zu zwei weiteren Völkern verteilen, Amon und Moab. Und sie alle werden „Lebendige Seele (Nefesh Chaja)“ genannt.

Vorher wurde beschrieben, dass es mehrere Durchgänge gibt, und hier wird gesagt, dass es nur zwei auf der rechten Seite und zwei auf der linken Seite gibt. Es geht hierbei aber nur um die allgemeinen, d. h., dass es rechts zwei allgemeine Durchgänge gibt, für die Völker, die zur Rechten gehören und es gibt links zwei allgemeine Durchgänge, für die Völker, die zur Linken gehören.

Die beiden Völker rechts beinhalten alle Völker der Rechten, die den beiden allgemeinen Durchgängen im rechten Flügel zugeordnet sind, aber der Sohar beschreibt nicht, welche das sind. Die beiden Völker links, welche Amon und Moab sind, beinhalten alle Völker der linken Seite und sie sind den zwei allgemeinen Durchgängen im linken Flügel zugeordnet.

Diese alle werden eine „Lebendige Seele“ (Nefesh chaja) genannt. Alle Seelen der Übertretenden, die aus allen Völkern kommen, werden mit dem Namen „Lebendige Seele“ bezeichnet. Der Grund ist, dass sie nur vom Siwug von Gadlut de SoN empfangen, wenn SoN sich an der Stelle der Höheren AwI befinden. Dann wird Malchut eine „Lebendige Seele – Nefesh Chaja“ genannt, denn das Licht von AwI ist in ihr, welches das Or Chaja ist. Und da die Seelen der Übertretenden von den Flügeln der lebendigen Seele empfangen, werden sie auch „Lebendige Seele“ genannt.

231) Mehrere andere verschlossene Räume und andere Hallen sind in jedem Flügel. Ruchot (Plural von Ruach-Geist) kommen aus ihnen hervor, um an all jene Übertretenden verteilt zu werden. Sie werden „Lebendige Seele (Nefesh Chaja)“ genannt – aber „nach ihrer Art“. Sie alle treten unter die Flügel der Shechina ein, aber nicht weiter.

Dies ist so, weil jeder Flügel aus WaK, CHaGaT NeHJ, besteht, die „Räume“ und „Durchgänge“ genannt werden. Jedes Volk hat seinen eigenen Raum in CHaGaT, und seinen eigenen Durchgang in NeHJ. Jedes empfängt Nefesh von den Durchgängen, und empfängt Ruach von den Räumen. Die Räume sind verschlossen, weil CHaGaT von WaK verdeckte Chassadim sind, verborgen für das Leuchten von Chochma.

232) Aber die Neshama Israels kommt aus dem Inneren des Körpers des Baumes, SA, und von dort fliegen die Neshamot zur Erde, Malchut, ins Innere ihrer Eingeweide, wie geschrieben steht: „Denn ihr sollt ein liebliches Land sein.“ Daher ist Israel ein „lieber Sohn“, über den es heißt: „Meine Eingeweide erbeben über ihm“. Sie werden genannt: „Die aus dem Bauch geboren werden“, und nicht aus den Flügeln, die sich außerhalb des Körpers befinden. Die Übertretenden haben keinen Anteil am Höheren Baum, SA, und schon gar nicht an seinem Körper. Vielmehr ist ihr Anteil in den Flügeln von Malchut, und nicht darüber hinaus.

Der Übertretende ist unter den Flügeln der Shechina, und nicht weiter. Die Übertretenden von Zedek (Gerechtigkeit) sind jene, die dort anwesend sind und sich dort festhalten, aber nicht innerhalb. Deshalb steht geschrieben: „Lasst die Erde eine lebendige Seele (Nefesh Chaja) nach ihrer Art hervorbringen.“ Für wen? Für „Vieh und Kriechgetier und Wild der Erde nach ihrer Art.“ Alle beziehen die Seele von diesem Lebewesen (Chaja), aber alle nach ihrer Art, wie es ihnen geziemt.

SA wird „Baum“ genannt, der „Baum des Lebens“, und Nukwa wird das „Land der Lebendigen“ genannt, zurzeit von Gadlut, wenn die Höheren AwI sich in sie einkleiden, Mochin de Chaja. Die Neshama von Israel kommt aus dem Körper des Baumes hervor, aus dem Inneren von SA, und von dort fliegt die Seele in die Erde, Malchut, hinein, in ihr Inneres, tief innerhalb. Durch einen Siwug des Baumes, SA, im Land der Lebendigen, Nukwa, gibt SA die Seelen von Israel an Nukwa, an ihr Innerstes, und von dort empfängt Israel seine Seelen.

Aber nicht wie die Übertretenden, die nur von Nukwa empfangen, und nur von der Äußerlichkeit von Nukwa – von ihren Flügeln – nicht aus dem Innersten, das heißt dem tiefsten Teil. Dies ist so, weil Nukwa drei ineinander gekleidete Parzufim hat—Ibur, Yenika, Mochin. Der Parzuf Mochin ist in den Parzuf Yenika gekleidet, und der Parzuf Yenika ist in den Parzuf Ibur gekleidet. Er präzisierte, dass Israel vom Innersten von Nukwa empfangen, vom Parzuf Mochin.

Deshalb wird Israel „lieber Sohn“ genannt. Sie werden auch „aus dem Bauch Geborene“ genannt, und nicht von den Flügeln, welche ihre Äußerlichkeit sind. Das heißt NeHJ von Nukwa werden „Bauch“ genannt, weil dort der Platz des Ibur (Empfängnis) und des Erhebens der Neshamot von Israel ist. Jedoch bezieht sich dies nicht auf die NeHJ der zwei äußeren Parzufim, Ibur und Yenika—die Flügel—sondern nur auf NeHJ des Parzuf Mochin, den Eingeweiden, wie geschrieben steht: „Mein lieber Sohn, Efraim, ist ein liebliches Kind. Denn wann immer ich von ihm spreche, erinnere ich mich ganz sicher an ihn. Meine Eingeweide erbeben über ihn.“

Da die Neshamot von Israel von der Innerlichkeit von Malchut sind, die „Eingeweide“ genannt wird, steht geschrieben: „Meine Eingeweide erbeben über ihn.“ Deshalb nennt er sie „Aus dem Bauch Geborene“ — NeHJ des Parzuf Mochin — und nicht von den Flügeln, die außerhalb des Körpers sind, und nicht von den NeHJ, die von den zwei äußeren Parzufim sind, welche die Flügel sind.

Es wurde gesagt, dass die Übertretenden keinen Anteil am Höheren Baum, SA, haben, und schon gar nicht an seinem Körper. Vielmehr sind ihr Anteil nur die Flügel und nicht mehr, unter den Flügeln der Shechina und nicht mehr. Deshalb werden sie „Übertretende von Zedek (Gerechtigkeit)“ genannt, denn die Shechina wird Zedek genannt. Sie wohnen unter ihren Flügeln, vereinigen sich mit ihr, aber sie haben keinen Anteil von oben, von der Shechina.

Deshalb steht geschrieben: „Es bringe hervor die Erde eine lebendige Seele nach ihrer Art.“ Für wen? Für „Vieh und Kriechgetier und Wild der Erde nach ihrer Art.“ Jeder, der eine Seele von einem Vieh und einem Kriechgetier und vom Wild der Erde hat, empfängt sie nur von Nefesh de Chaja, welche Malchut ist, die Panim be Panim im Siwug de Gadlut mit SA ist. Daher ist jeder nach seiner Art, wie es ihm gebührt, nur von den Flügeln und nicht von der Innerlichkeit des Leuchtens des großen Siwug.

223 – 227, Sohar, Das Siebte Gebot

Das siebte Gebot

223) Das siebte Gebot: Nach acht Tagen soll man die Beschneidung ausführen und die Unreinheit der Vorhaut entfernen. Es ist so, weil dieses Lebewesen (Chaja), Malchut, die achte Stufe auf allen Ebenen ist, die von Bina aus beginnen. Und diese Nefesh, die von ihr aufsteigt, muss vor ihr acht Tage lang gesehen werden, da sie die achte Stufe ist.

(Erläuterung:) Nukwa de Seir Anpin wird nicht als „Lebewesen“ (Chaja) bezeichnet, außer wenn sie aufsteigt und sich in Bina einkleidet, die von unten nach oben die achte Stufe der zehn Sefirot ist. Und sie wird auch Malchut genannt, Nukwa de Seir Anpin, bzw. „Achte“, weil sie sich um acht Stufen von ihr selbst bis zu Bina erhob, und nur dann wird auch sie Chaja (Lebewesen) genannt, wie Bina.

Deshalb muss die Seele (Nefesh) eines Menschen, die von Nukwa de Seir Anpin geboren wurde, die „Chaja“ und „die Achte“ genannt wird, vor Nukwa mit den Korrekturen der Beschneidung und Freilegung am achten Tag nach ihrer Geburt erscheinen. Dann ist es offensichtlich, dass sie eine Seele (Nefesh) von diesem heiligen Wesen (Chaja) ist und nicht von einer anderen Seite.

Denn dann – kraft der Handlung der Beschneidung und Freilegung – wird Sitra Achra (die Andere Seite) von der Seele (Nefesh) des Menschen völlig verdrängt, welche alle Lichter dieses Lebenwesens empfangen kann. Das ist die Bedeutung von „Es sollen wimmeln die Wasser“ und so empfängt sie das Höhere MaD von SoN, und wird in diesem Wasser vervollständigt.

224) Zu diesem Zeitpunkt scheint es sicher, dass sie eine lebendige Nefesh (Nefesh Chaja) ist, eine Nefesh dieses heiligen Lebewesens, Malchut, und nicht von der anderen Seite. Das ist die Bedeutung von „Es sollen wimmeln die Wasser“, das bedeutet, die Wasser des heiligen Samens sollen im Abdruck der lebendigen Nefesh eingeprägt sein. Das ist der Abdruck des Buchstaben Yud, eingraviert im heiligen Fleisch mehr als alle anderen Inschriften in der Welt.

Kommentar: Die Schrift erklärt: „Es sollen wimmeln die Wasser vom Gewimmel eines lebendigen Wesens (Nefesh Chaja)“ als Inschrift und Beschreibung. Durch die Beschneidung und Freilegung werden die Höheren MaD dargelegt und eingeschrieben, und werden der Nefesh des Menschen in einer Inschrift und einem Bildnis der Nukwa gegeben, die „lebendige Nefesh (Nefesh Chaja)“ genannt wird.

Die Höhere Welt, Bina, ist eingraviert und besiegelt mit dem Buchstaben Yud. Die untere Welt, Malchut, ist eingraviert und besiegelt mit dem Buchstaben Hej. Wenn Malchut, Nukwa, aufsteigt und sich in die Höhere Welt, Bina, einkleidet, kommt Hej aus ihr von MaH heraus, und Yud tritt an seiner Stelle ein, wie Bina, MI. Das ist die Inschrift des Buchstaben Yud, der im heiligen Fleisch mehr als alle anderen Inschriften in der Welt eingraviert ist.

Dies ist so, weil durch die Beschneidung und Freilegung die Reshimot dieser Welt – vom Buchstaben Hej – auch aus dem Menschen herauskommen, und der Abdruck des Buchstaben Yud an seiner Stelle hereinkommt, wie es in Nukwa geschah, die zu Bina aufstieg. Und da das heilige Fleisch von Jessod mit dem Buchstaben Yud besiegelt ist, kann der Mensch auch eine vollständige lebendige Nefesh von der heiligen Nukwa empfangen.

225) „Und Vögel sollen über der Erde fliegen.“ Dies ist Elija, der die ganze Welt in vier Flügen durchfliegt, um dabei zu sein, wenn dieser Heilige Bund der Beschneidung vollzogen wird. Und es ist notwendig seinen Stuhl aufzustellen und mit dem Mund zu sprechen: „Dies ist der Stuhl von Elija.“ Wenn nicht, dann wird er dort nicht anwesend sein.

Hier wird der Ausspruch „Und Vögel sollen über der Erde fliegen“ erklärt, in Bezug auf Elija, der die ganze Welt in vier Flügen durchfliegt. Weiter unten erklärt er den Ausspruch „Und jeden geflügelten Vogel nach seiner Art“, als Engel, die in der Welt in sechs Flügen umherkreisen. Hier, am Ende des Verses, erklärt er, dass, wenn geschrieben steht „über der Erde“ dies nicht als hohe Engel gedeutet werden sollte, da sie nicht auf der Erde sind. Daher ist es notwendigerweise Elija.

„Über der Erde fliegen“ ist Elija, der immer auf der Erde ist, denn Elija geht von Nukwa de Seir Anpin aus und ist immer bei ihr. Auch stammt Elija nicht von der Seite von AwI, denn er fliegt in vier Flügen, was darauf deutet, dass er von Nukwa, d. h. von Chase an abwärts, stammt, wo es nur vier Sefirot gibt.

Denn die Engel kommen von der Seite von AwI, daher sind sie nur im Himmel gegenwärtig und besitzen WaK, CHaGaT NeHJ. Daher fliegen sie, wenn sie zur Erde kommen, um ihren Auftrag zu erfüllen, in sechs Flügen, denn sie kleiden sich in sechs Sefirot. Doch Elija ist nicht von der Seite von AwI, sondern von Malchut, und befindet sich immer auf der Erde. Da Malchut vier Sefirot von Seir Anpin hat, TaNHJ, von seinem Chase an abwärts, durchfliegt er die ganze Erde mit nur vier Flügen, in der Einkleidung der vier Sefirot TaNHJ.

Und da die Schrift sagt: „Und Vögel sollen über der Erde fliegen“, bezieht sich das nicht auf die Engel, sondern nur auf Elija, der auf der Erde ist. Doch der Ausspruch „Und jedes geflügelte Vogelvolk nach seiner Art“, wo der Name „Über der Erde“ nicht erwähnt ist, bezieht sich auf die Engel, die von der Seite von AwI stammen, die die Welt in sechs Flügen durchfliegen.

Elija flog in vier Flügen durch die ganze Welt, um bei dieser heiligen Beschneidung dabei zu sein, denn Elija sagte: „Ich war sehr eifersüchtig auf den Ewigen…denn die Söhne Israels haben Deinen Bund verlassen.“ Der Schöpfer sagte zu Elija: „Wo immer meine Söhne diese heilige Inschrift in ihr Fleisch ritzen, dort wirst du sein. Und der Mund, der bezeugte, dass Israel den Bund verlassen hat, wird bezeugen, dass Israel den Bund einhält.“ Elija wurde vom Schöpfer bestraft, da er Seine Söhne anklagte, wie geschrieben steht: „Denn die Söhne Israels haben Deinen Bund verlassen.“

Natürlich sollten wir die Sache nicht wörtlich nehmen – dass Elija, als Strafe wegen der Anklage Israels, verpflichtet wurde bei jeder Beschneidung der Söhne Israels anwesend zu sein. Warum wird hier zusätzlich gesagt, dass er eingeladen werden muss und in den Worten erwähnt werden muss: „Dies ist der Stuhl von Elija“, sonst wird er dort nicht anwesend sein? Denn wenn er wegen der Strafe bei der Beschneidung dabei sein muss, dann ist er verpflichtet, dabei zu sein! Und warum ist es notwendig, dass Elija vor dem Schöpfer bezeugt, dass die Söhne Israels den Bund der Beschneidung erfüllen? Ist nicht alles vor dem Schöpfer offenbart! In der Tat, hier ist, unter der Süße ihrer Sprache, ein großes und schreckliches Geheimnis verborgen, wie es immer die Gewohnheit ist.

Und was es damit auf sich hat, wird aus den Aussagen des Sohar deutlich. Rabbi Ilai eröffnete und sagte: „Sei ganz – tamim, mit dem Ewigen, deinem Gott.“ Was ist der Unterschied zwischen tam (einfältig, naiv, redlich, gerecht) und tamim („ganz“)? Über Abraham steht geschrieben: „Gehe mir voran und sei ganz (tamim), und es steht geschrieben über Jakob, der vollkommener war: „Jakob war ein redlicher (tam) Mann.“ Denn es blieb keine Unreinheit (Psolet) in ihm da er auch die Freilegung (Prija) besaß.”

Womit hatte er die Freilegung (Prija) ausgeführt und sich von dieser Unreinheit gereinigt? Jener Ort, der die Unreinheit in sich angreift, der an der Stelle der Freilegung vorhanden ist, ist ein Ochse, welcher die Form der Linken Seines Thrones ist.

In dem System (Merkawa) des Thrones, befindet sich das Gesicht eines Löwen auf der Rechten und das Gesicht des Ochsen ist auf der Linken. Der Ochse wird „ein ganzer (tam) Ochse“ genannt, denn es gibt dort eine Inschrift des Bundes im Thron. Aus diesem Grund wird dieser Ochse „ein ganzer Ochse“ genannt und Jakob ist in ihm festgesaugt.

Und in diesem Ochsen machte er die Freilegung und entfernte die Unreinheit (Psolet) vollständig, denn es gibt einen aggressiven Ochsen im Teil der Vorhaut und der Freilegung (Freilegung/Zurückschieben), und mehrere Ankläger kommen aus ihm heraus, in der unteren Stufe, genannt Zerstörungen, und sie alle kommen aus diesem aggressiven Ochsen, vereint mit dem bösen Esel, gemeint sind die harten Dinim vom Schloss (Manula). „Und Jakob war ein ganzer Mann“, bedeutet der Mann dieses Ganzen.

Erläuterung: Es gibt vier Klipot – Stürmischer Wind (Ruach seara), Große Wolke (Anan gadol), Loderndes Feuer (Esh mitlakachat), und Noga darum herum. Die ersten drei sind alle unreine Klipot, aber Klipat Noga ist halb gut, halb böse. Wenn die drei Klipot an sie gebunden sind, wird sie ganz böse. Wenn sie sich von ihnen trennt und an die Kedusha anhaftet, wird sie vollständig gut.

Diese vier Klipot sind am Sium (Ende) des Parzuf, am Sium von Jessod, wo es zwei Häute gibt, eine auf der anderen. Die erste Haut wird „Vorhaut“ (Orla) genannt und die drei unreinen Klipot sind in ihr eingeschlossen – Stürmischer Wind, Große Wolke, Loderndes Feuer. Die zweite Haut wird die „Haut der Freilegung“ (Prija) genannt, die Klipat Noga, welche halb gut, halb böse ist.

Adam haRishon war beschnitten geboren worden, da die unreinen Klipot an ihm kein Festsaugen fanden und in ihm nur die Klipat Noga vorhanden war, die Haut der Freilegung. Sie war nur gut, denn sie war von den drei unreinen Klipot getrennt. Daher haftete sie sich an die Kedusha (Heiligkeit) an. Jedoch durch die Sünde am Baum der Erkenntnis, durch die Verführung der Schlange, welche aus den drei unreinen Klipot besteht, zog er die andere Haut über sich, die Vorhaut, wie wir lernen, dass „Adam haRishon seine Vorhaut zog.“

Es steht auch geschrieben: „Wenn sein Besitzer gewarnt wird und ihn dennoch nicht zurückhält… soll der Ochse gesteinigt, und sein Besitzer ebenso getötet werden.“ Dies ist so, da als die Vorhaut ihn ansprang und sich mit seinem Jessod verband, seine Neshama von Azilut ihn sofort verließ, er in Assija fiel und zum Tode verurteilt wurde.

Darum wurde gesagt, dass dies ein aggressiver Ochse ist, von Seiten der Vorhaut und der Freilegung. Denn die Vorhaut sprang ihn an, da er gewarnt worden war, nicht vom Baum der Erkenntnis zu essen – und nicht gehorchte und aß. So wurden die zwei Häute gemeinsam verunreinigt, denn die Haut der Freilegung, welche Noga ist, war durch ihren Anschluss und Zusammenhalt mit der Vorhaut, welches die drei unreinen Klipot sind, ebenso verunreinigt.

Doch gibt es einen Unterschied zwischen ihnen, denn die Haut der Freilegung wird „ein ganzer Ochse“ genannt, und nicht ein aggressiver, denn er war vor der Sünde am Baum der Erkenntnis in vollständiger Kedusha. Er wird nur durch die Vorhaut verunreinigt, die an ihn angehaftet war. Also gibt es dort zwei besondere Korrekturen – Beschneidung und Freilegung.

Über den aggressiven Ochsen steht geschrieben: „Der Ochse soll gesteinigt werden.“ So sollte die Vorhaut entfernt, und von der Kedusha abgeschnitten und in den Staub geworfen werden. Doch im Hinblick auf den ganzen Ochsen steht geschrieben: „Sie sollen seinen Preis gleichwertig aufteilen.“ Auch die Haut der Freilegung sollte in der Kedusha platziert werden, mit Jessod verbunden, doch sie muss halbiert werden und nach hier und da gezogen, wodurch die Mochin von neuem dem Parzuf enthüllt werden und heiliges Fleisch offenbart wird.

Er vollzog in diesem Ochsen Freilegung und entfernte vollständig den Schmutz der Unreinheit (Psolet), denn durch das Halbieren der Haut nach hier und da, um Jessod herum, wurde der ganze Schmutz annulliert und entfernt, denn er empfing die Haut der Freilegung durch die Kraft seine vorhergehenden Verbindung mit der Vorhaut. Und die Mochin, die wegen der Vorhaut verschwunden waren, konnten ein weiteres Mal enthüllt werden.

Dies ist jedoch immer noch nicht genug, um all die Mochin zurückzubringen, die Adam haRishon, aufgrund der Sünde am Baum der Erkenntnis verlassen hatten, denn es steht geschrieben: „Und sein Besitzer soll ebenso getötet werden“, obwohl der Ochse gesteinigt wurde. Dies ist so, wegen der großen Kraft des aggressiven Ochsen, welcher der verleumderische SaM (Todesengel, Satan) ist, durch den Ausspruch: „Sein Besitzer ist gewarnt worden, dennoch hält er ihn nicht zurück.“

Um dies zu korrigieren, nahm Elija dieselbe Schuld wie SaM auf sich und verleumdete die Söhne Israels anstelle von SaM, wie geschrieben steht: „Denn die Söhne Israels haben Deinen Bund verlassen.“ Hierdurch verschloss er den Mund von SaM und die Mission von SaM wurde annulliert, denn Elija nahm dessen Mission selbst auf sich; und dann hatte er die Kraft, zu einem Fürsprecher zu werden, als er sah, dass die Söhne Israels den Bund einhielten.

Darum muss Elija bei jeder Beschneidung anwesend sein, so dass der Mund, der bezeugte, dass die Söhne Israels den Bund verlassen haben, bezeugen wird, dass Israel den Bund einhält. Er nahm die Macht von SaM, Israel zu verleumden, auf sich selbst, indem er sagte, dass Israel den Bund verlassen hat, wie geschrieben steht: „Und sein Besitzer ist gewarnt worden, und dennoch sperrt er ihn nicht ein.“ Daher hat er die Macht zu bezeugen, dass sie den Bund einhalten. Dann wird die Macht des aggressiven Ochsen vollständig entfernt und all die Mochin, die wegen des aggressiven Ochsen verschwanden, können von neuem erscheinen und sich offenbaren.

Deshalb stellt man, neben den Stuhl des Paten, an welchem die Beschneidung und die Freilegung vollzogen werden, einen zweiten Stuhl für Elija. Und warum genügt nicht ein Stuhl für beide? Da an jedem Ort der Stuhl der Beginn der Korrektur ist, um den Höheren im Unteren verweilen zu lassen.

Auch sind die Mochin, die durch Beschneidung und Freilegung und Elijas Zeugnis über das Einhalten des Bundes erscheinen, zwei besondere Dinge: Das Maß der Mochin, die durch Freilegung erscheinen, sind im Teil des ganzen Ochsen, wenn nicht bekannt ist, dass es ein Ochse ist, welcher ihn aufspießte. Dies ist die Rückkehr der Noga zur Kedusha, durch das Aufteilen seines Preises in gleiche Teile.

Andererseits ist Elijas Zeugnis dazu bestimmt, das Übel des aggressiven Ochsen zu entfernen, welches die Macht der drei unreinen Klipot selbst ist, und ihre Münder zu verschließen, so dass sie nicht verleumden können. Daher werden zwei Stühle benötigt:

  1. der Thron des Schöpfers, der Thron des Paten, um die tatsächlichen Mochin durch Beschneidung und Freilegung einzuflößen, und
  2. um Elija hier verweilen zu lassen, der den Mund der Klipot verschließt, so dass sie nicht verleumden können. Dies ist der Stuhl von Elija.

Wir sollten verstehen, warum es notwendig ist, in Worten zu sagen: „Dies ist der Stuhl von Elija.“ Andernfalls, selbst wenn ein Stuhl für ihn vorbereitet worden ist, wird er nicht dorthin kommen. Es steht geschrieben: „Was tust du hier Elija?“, „Wer ist der Mund (Pe) von Elija?“ (im Hebräischen werden „Mund“ und „hier“ gleich buchstabiert). Ebenso ist der Heilige Bund der Mund (Pe) des Schöpfers; also gibt es einen Unterschied zwischen dem Heiligen Bund, den Mochin, die durch Beschneidung und Freilegung erscheinen, welche der Mund des Schöpfers sind, und dem Mund von Elija selbst.

Um dies zu verstehen, sollten wir tiefer in die Angelegenheit des Schließens des Mundes des aggressiven Ochsen eindringen, dass er Israel nicht verleumdet, nach der Rückkehr der Mochin durch Beschneidung und Freilegung. Denn neben dem Zeugnis Elijas wird eine andere besondere Korrektur benötigt, welche durch das In-den-Staub-werfen der Vorhaut vollbracht wird.

Im Sohar wird gesagt, dass, wenn ein Mensch am achten Tag beschnitten wird, wenn er den siebten Tag hinter sich gebracht hat, welcher Malchut in den Mochin von AwI ist, welcher „heilig“ genannt wird, ihm die Vorhaut abgeschnitten und sie hinausgeworfen wird. Sitra Achra sieht, dass ihr ein Teil des Opfers der Beschneidung gegeben wird, und durch diese Gabe, wird sie vom Verleumder Israels zum Fürsprecher Israels vor dem Schöpfer.

Erläuterung: Es liegt in der Natur des Spirituellen, dass eines in das andere eingeschlossen ist. Und da die Vorhaut einst an Jessod gebunden war, nimmt sie mit ihm Anteil an der Kedusha. Und wenn wir die Vorhaut zu den Äußeren werfen, saugen sie damit etwas Leuchten von den Mochin, die durch Beschneidung und Freilegung erscheinen. Darum wünschen sie nicht länger Israel zu verleumden und diese Mochin einzusperren, denn sie werden ihren Anteil, welchen sie von diesen Mochin nehmen, ebenso verlieren. Aus diesem Grund werden sie zu Anwälten Israels, um die Mochin in sich zu bewahren.

Darum erlaubt Elija diese Korrektur nicht, denn obwohl sie aufhören, Israel zu verleumden, nehmen sie im Gegenzug einen Teil der Kedusha. Um dies zu korrigieren, nahm Elija all die Verleumdung auf sich selbst, und er wünschte ganz und gar nicht sie zu besänftigen durch die Gabe eines Teiles des Opfers an die Kedusha.

Daher, obwohl Sitra Achra aufgehört hat zu verleumden und zu einem Fürsprecher geworden ist, verleumdet Elija immer noch, um die Macht der Sitra Achra völlig zu entwurzeln und sie von der Kedusha zu trennen. Darum wird der Mund Elijas zusätzlich zum Mund des Schöpfers benötigt, welcher sich durch Beschneidung und Freilegung offenbart, welcher einen Teil des Opfers der Sitra Achra überlässt; denn der Mund Elijas entwurzelt Sitra Achra vollständig. Darum wurde gesagt, dass der Mund, welcher bezeugte, dass Israel den Bund verlassen hat, derjenige ist, der bezeugen wird, dass Israel den Bund einhält.

Darum ist es notwendig, in Worten zu erwähnen: „Dies ist der Stuhl von Elija.“ Es ist notwendig zu erwähnen und den Mund von Elija auf seinem Stuhl anzuziehen, und sich nicht mit dem Mund des Schöpfers zu begnügen, welcher den Ankläger entfernt und ihn zu einem Fürsprecher macht; denn Er bleibt verpflichtet, einen Teil an die Sitra Achra zu geben. Doch durch Elijas Mund, entfernt Er den Ankläger und muss ihn dafür in keiner Weise besänftigen.

Wenn der Mensch sich nicht bemüht mit seinem Mund den Mund von Elija anzuziehen, in Bezug auf seinen Stuhl, dann ist er dort nicht gegenwärtig, denn er muss herangezogen werden. Und es ist nicht die Frage „Wie ist es möglich, dass der Mund Elijas mehr korrigiert als der Mund des Schöpfers“, denn dies zu tun hat Gott erschaffen, denn der Schöpfer begann die Schöpfung auf eine Weise, dass ein Mensch durch gute Taten fähig sein wird, diese zu vollenden.

226) „Und Gott erschuf die großen Seeungeheuer.“ Es gibt zwei Seeungeheuer, und sie sind die Vorhaut und die Freilegung—das Abschneiden der Vorhaut gefolgt von der Freilegung. Außerdem sind sie Mann und Frau. „Und jede lebendige Seele, die sich bewegt“ ist die Inschrift des Heiligen Bundes, eine heilige, lebendige Seele (Nefesh Chaja). „Mit denen die Wasser schwärmen“, die Höheren Wasser, die zu ihm ausgebreitet wurden, zu diesem eingeschriebenen Zeichen.

Die Seeungeheuer sind ein Lewiatan und seine Partnerin. Gegenüber von ihnen sind die Vorhaut und die Freilegung, welche die Schlange des Querbalkens und die gewundene Schlange sind, Mann und Frau, denn die Vorhaut ist die Schlange des Querbalkens, ein Mann, welcher entfernt und in den Staub geworfen werden muss, und die Freilegung ist eine Korrektur, das Entfernen des Bösen der gewundenen Schlange, die Frau.

Es steht geschrieben: „Und jede lebendige Seele, die sich bewegt.“ Das deutet auf die Inschrift jenes Zeichens des Heiligen Bundes, denn durch die Freilegung, wenn die Haut gespalten wird, entblöst sie nach hierhin und dorthin über Jessod, dann enthüllt sich die Inschrift des Yud, dem Sium (Ende) der Höheren Welt, die Chaja genannt wird. Deshalb wird es „eine Inschrift einer heiligen, lebendigen Seele (Nefesh Chaja)“ genannt, von der geschrieben steht: „Und jede lebendige Seele, die sich bewegt.“

„Mit denen die Wasser schwärmen“, die Höheren Wasser, die zu ihm ausgebreitet wurden, zu diesem eingeschriebenen Zeichen. Das heißt MaD der Höheren Welt, Höhere AwI, die Chaja genannt werden, breiten sich nur auf die Inschrift des Yud aus. Dann kommt Hej aus MaH hervor und Yud tritt an seiner Stelle ein und wird MI genannt, wie Bina.

227) Deshalb wurde Israel unten in einer heiligen und reinen Inschrift eingeprägt, ähnlich den heiligen Inschriften oben, um zwischen der heiligen und der anderen Seite zu unterscheiden. Somit wurde Israel mit einer Inschrift versehen, um die Heiligkeit Israels und die Götzen anbetenden Völker, die von der anderen Seite kommen, auseinander zu halten. Und als Er Israel beschriftete, prägte Er ihre wilden Tiere und Vögel ein, um zwischen ihnen und den wilden Tieren und Vögeln der Götzen anbetenden Völker zu unterscheiden. Glücklich ist Israel.

Ihre wilden Tiere und Vögel wurden auch eingraviert. Denn die Beziehung des Menschen zum Rest der Geschöpfe der Welt ist so, wie die Beziehung des Ganzen zu seinen Einzelteilen. Denn der Mensch schließt in seinem Körper alle Geschöpfe der Welt wie Eines ein. Und jedes Geschöpf ist ein individuelles Wesen, unabhängig existierend, ausgenommen die Form des Menschen.

Da sich Israel von den Völkern der Welt darin unterscheidet, dass sie den Aspekt des Menschen in sich haben, so trifft dies auch auf die beiden Elemente, das wilde Tier und die Vögel, in ihnen zu. Wir erwähnen speziell das wilde Tier und die Vögel, weil der Text auch davon spricht. Es ist so bei allen Geschöpfen, welche aus Israel und den Völkern der Welt stammen.

219 – 222, Sohar, Das Sechste Gebot

Das sechste Gebot

219) Das sechste Gebot: „Seid fruchtbar und mehret euch.“ Jeder, der das Gebot „Seid fruchtbar und mehret euch“ erfüllt, bewirkt, dass genau dieser Fluss, d. h. Jessod de Seir Anpin, für immer fließt. Und sein Wasser wird nicht versiegen, und das Meer, Malchut, wird von allen Seiten voll sein. Und neue Seelen (Neshamot) werden aus diesem Baum hervorgehen, und Scharen von Armeen werden sich oben zusammen mit diesen Seelen (Neshamot) vermehren, um sie zu beschützen, und es bedeutet, dass gesagt wurde: „Es sollen wimmeln die Wasser vom Gewimmel eines lebendigen Wesens – Nefesh chaja.“ Das ist das Zeichen des Heiligen Bundes, des Flusses, der sich erstreckt und hervorkommt aus Eden. Und dessen Wasser vermehrt sich und schwärmt mit Schwärmen und Vermehrung der Neshamot für jenes „Lebewesen“ (Chaja).

Das ist so, weil durch das Erwachen unten, Oben erweckt wird und der Siwug des Schöpfers und Seiner Shechina ausgelöst wird. Dann wird der Fluss, Jessod de SA, immer mit MaD aus der Quelle sprudeln, und seine Wasser werden niemals damit aufhören an Nukwa zu geben. Und das Meer, Nukwa de SA, wird von allen Seiten gefüllt werden, von der Seite des Siwug, um die Welten wiederzubeleben, und von der Seite der Zeugung der Neshamot. Und neue Neshamot werden erneuert und kommen aus jenem Baum hervor.

Das heißt, nicht wirklich neue Neshamot, sondern alte Neshamot, die bereits in Adam haRishon waren, und wegen der Sünde am Baum der Erkenntnis von ihm gefallen waren. Sie werden durch diesen Baum, SA, erneuert, und deswegen werden sie „neue Neshamot“ genannt. Denn wirklich neue Neshamot kommen nicht zur Welt, außer nach dem Ende der Korrektur der Sünde am Baum der Erkenntnis. Und viele Heerscharen werden Oben mit diesen Neshamot ausgeströmt, da mit jeder Neshama mehrere Engel entstehen. Außerdem kommen in den Siwugim, um die Welten wiederzubeleben, ebenfalls Engel hervor.

Wie geschrieben steht: „Es sollen wimmeln die Wasser vom Gewimmel eines lebendigen Wesens.“ Dies ist ein Zeichen des Heiligen Bundes, des Flusses, der sich erstreckt und hervorkommt aus Eden. Denn „vom Gewimmel eines lebendigen Wesens“ deutet auf Jessod de SA, welches „Zeichen des Bundes“ genannt wird. Dies ist ein Fluss, der sich erstreckt und herauskommt aus SA, der AwI einkleidet, Eden, um den Garten zu bewässern, seine Nukwa. Und seine Wasser vermehren sich und schwärmen mit Schwärmen, das heißt mit den Siwugim von WaK, welche „Schwärme“ genannt werden. Das ist die Bedeutung von „wimmeln mit Gewimmel.“ Und vom Aspekt der Siwugim de GaR, um die Neshamot zu zeugen, wurde gesagt: „Und Vermehrung der Neshamot “ – für jenes „Lebewesen“ (Chaja). Und dieses wird „Lebendiges Wesen – Nefesh chaja“ genannt.

220) Zu diesen Seelen (Neshamot), die in diesem „Lebewesen“, d. h. Malchut, enthalten sind, gesellt sich eine Vielzahl von Vögeln, d. h. Engeln, die in der Luft schwebend um die Welt fliegen. Und wenn eine Seele (Neshama) in diese Welt hinauskommt, kommt auch der auffliegende Vogel, der mit dieser Seele aus dem Baum herauskam, mit ihr heraus. Wie viele Engel kommen mit jeder dieser Seelen heraus? Zwei. Eine ist auf der rechten Seite und eine auf der linken Seite. Wenn ein Mensch würdig ist, bewahren sie ihn, wie es heißt: „Denn er wird seinen Engeln befehlen, dich zu bewahren (auf allen Deinen Wegen)“. Und wenn nicht, beschuldigen sie ihn.

Rabbi Pinchas sagte: „Drei Engel schützen einen Menschen, wenn er belohnt wird. Es steht geschrieben: ‚So dann für ihn ein Engel als Mittler eintritt, einer aus tausend, zu verkündigen dem Menschen, wie er recht tun soll.‘ Wenn er in Bezug auf sich einen Engel hat, siehe, dann hat er einen. Einen Mittler – siehe er hat zwei. Andere tausend Arten, um dem Menschen zu verkündigen, wie er recht tun soll – siehe dann drei.“

221) Rabbi Shimon sagte: „Es sind fünf Engel, da auch geschrieben steht: ‚So wird Er ihm gnädig sein‘, und wir sagen: ‚Erlöse ihn, dass er nicht hinunterfahre ins Verderben; denn ich habe eine Versöhnung gefunden.‘ ‚Erlöse ihn‘ ist eins, ‚Und wir sagen‘ ist zwei, also fünf.“ Er antwortete ihm: „Das ist nicht so. Vielmehr ist ‚Erlöse ihn‘ der Schöpfer allein, und kein Engel, weil niemand anderer außer Ihm Erlaubnis hat, ihn zu erlösen.“

Gemeinsam mit den Neshamot werden mehrere Engel geboren und erscheinen, welche „Vögel“ genannt werden, und sie helfen der Neshama sich für die Waagschale des Verdienstes zu entscheiden, oder im Gegenteil – sie verleumden sie und stoßen sie zur Waagschale der Schuld. Sie fliegen und wandern durch die Welt und erkennen die Führung des Schöpfers über alle Menschen in der Welt, wie sie von Ihm gelenkt werden, und sie warnen die Neshama. Wenn die Neshama belohnt wird, neigt sie sich und die ganze Welt zur Waagschale des Verdienstes. Wenn sie nicht belohnt wird, verurteilt sie sich und die ganze Welt zur Waagschale der Schuld. Deshalb fragt er: „Wie viele Engel erscheinen mit jeder Neshama?“

Rabbi Pinchas widerspricht Rabbi Shimon nicht darüber, dass nur zwei Vögel mit der Neshama geboren werden. Stattdessen sagt er, dass er sich, solange er nur diese zwei Vögel hat, nicht völlig zur Waagschale des Verdienstes neigen kann, und von Din zu Rachamim und von Rachamim zu Din geworfen wird. Durch gute Taten jedoch, wird ihm ein dritter Engel geboren, und dann wird er mit dem Neigen zur Waagschale des Verdienstes belohnt. Deshalb sagte er, dass drei Engel einen Menschen schützen, wenn er belohnt wird. Denn er kann nicht belohnt werden, außer durch drei Engel.

222) Jemand, der sich nicht vermehrt, verringert die Form, welche all die Formen enthält, die menschliche Form, und verursacht die Hemmung dieses Flusses – Jessod de Seir Anpin – und er beschmutzt den Heiligen Bund auf allen Seiten. Über ihn ist geschrieben: „Und man wird hinausgehen und schauen die Leichen der Männer, der von Mir Abtrünnigen.“ Tatsächlich „von Mir“. Und das betrifft den Körper, und seine Seele (Neshama) betritt den Massach nicht im Geringsten, den Herrschaftsbereich des Schöpfers, und er wird aus der Welt ausgestoßen.

Malchut wird „Form“ genannt. Sie beinhaltet all die Formen, denn all die Formen von NaRaN der Gerechten und der Engel der drei Welten BYA werden durch sie fortgesetzt, die ihre Armeen und Heerscharen sind. Daher verringert jemand, der sich nicht mit der Vermehrung und Fortpflanzung beschäftigt, das Bild der Malchut und hält sie davon ab, all ihre Armeen und Heerscharen hervorzubringen, weil das Erwachen von unten ein entsprechendes Erwachen von Oben bewirkt und damit einen Siwug des Schöpfers und Seiner Shechina, um NaRaN und die Engel in BYA hervorzubringen.

Einer, der sich nicht vermehrt, verursacht, dass das Wasser dieses Flusses, Jessod de Seir Anpin, nicht weiterquillt. Er verursacht, dass Jessod de Seir Anpin nicht MaD an die Heilige Shechina abgibt und damit beschmutzt er den Heiligen Bund in all den Unterscheidungen, weil er die beiden Siwugim – Formen abhält, von der Seite von WaK und von der Seite von GaR. Darüber steht geschrieben: „Und man wird hinausgehen und schauen die Leichen der Männer, der von Mir Abtrünnigen“, weil das Gebot der Vermehrung seine Seele (Neshama) unablässig erhöht.

Dadurch besiegt er seinen Körper für immer, so dass er bei der Auferstehung der Toten dabei sein wird. Und einer, der nicht die Vermehrung ausübt, der macht seinen Körper zu einem Leichnam, seine Seele (Neshama) wird nicht den Herrschaftsbereich des Schöpfers betreten und er wird aus der kommenden Welt zurückgestoßen.

215 – 218, Sohar, Das Fünfte Gebot

Das fünfte Gebot

215) Das fünfte Gebot. Es steht geschrieben: „Es sollen wimmeln die Wasser vom Gewimmel eines lebendigen Wesens.“ In diesem Ausspruch stecken drei Gebote:

  1. Sich mit der Tora zu beschäftigen;
  2. Sich mit der Vermehrung und Fortpflanzung zu beschäftigen;
  3. Sich nach acht Tagen zu beschneiden und die Vorhaut von dort zu entfernen.

Man muss sich mit der Tora beschäftigen, sich in ihr bemühen und jeden Tag mehr tun, um seine Seele (Nefesh), und seinen Geist (Ruach) zu korrigieren.

(Erläuterung:) Denn die vier vorhergehenden Gebote, welche von den ersten vier Tagen der Schöpfung ausgehen, kamen, um die Stufen in der Welt Azilut selbst zu korrigieren. Diese sind die vier Stufen CHuB (Chochma und Bina) und SoN in der Welt Azilut.

Das erste Gebot, das vom Wort BeReshit (Im Anfang) ausgeht, ist Ehrfurcht (vor dem Schöpfer), d. h. die Höhere Bina. Die Furcht, die auf der Tatsache beruht, dass Er groß ist und über alles herrscht, gemeint sind nur GaR de Bina, die sich in den Höheren AwI befinden, wobei AwI Arich Anpin von seinem Pe bis zum Chase einkleiden und „Yud י von HaWaYaH“ genannt werden.

Das zweite Gebot, das sich aus dem Ausspruch „Es werde Licht“ ableitet, ist für die Korrektur von SaT de Bina, ISHSuT, im geheimen Sinn der „großen und vollkommenen Liebe“. Sie kleiden sich in AA von seinem Chase bis zum Tabur, unterhalb der Parssa, innerhalb der Eingeweide von AA. Jedoch im Ausspruch „Es werde Licht“, was über sie gesagt wird, erhoben sie sich und wurden zu einem Parzuf mit AwI oberhalb von Chase de AA. Und von dort stiegen sie zu Rosh de AA auf, und Bina wurde wieder Chochma, sie wurde „große Liebe“, und dies ist das erste Hej ה des Namens HaWaYaH הויה. Und alle Mochin werden von ihnen an SoN weitergegeben.

Doch von den Höheren AwI, GaR de Bina, können SoN keine Mochin empfangen, da diese selbst in „Reiner Luft“ (Awira dachja) erbaut sind, was das Or Chassadim ist, wie geschrieben steht: „Denn Er will Barmherzigkeit (Chessed).“ Darum werden sie „Ehrfurcht“ genannt, da „große Liebe“, d. h. die Mochin des Leuchtens von Chochma, nicht von ihnen an SoN gegeben werden, sondern nur von SaT de Bina, d. h. ISHSuT.

Doch die „große Liebe“, die in ISHSuT ist, wird nicht offenbart, außer nur von Chase de ISHSuT aufwärts, die dann überhalb der Parssa stehen, in den Eingeweiden von AA. Doch von Chase de ISHSuT abwärts, welche unterhalb der Parssa von AwI stehen, dort war die Verhüllung des Or Chochma; und dies ist „Es werde Licht“, für die nächste Welt, ISHSuT, oberhalb der Parssa. Doch das Licht war in den anderen ISHSuT verborgen, unterhalb der Parssa, und Twuna in ihnen wurde trocken.

Das dritte Gebot ergibt sich aus den zwei Versen am dritten Tag – vom Ausspruch: „Es sammeln sich die Wasser unterhalb des Himmels an einem Platz, und es werde sichtbar das Trockene“, und vom Ausspruch: „Es lasse hervorsprießen die Erde Gespross.“ Diese sind für die Korrektur der Mochin von WaK für SoN, denn die Höhere Vereinigung (Jichud) breitet sich aus zu SA im Ausspruch „Es sammeln sich die Wasser“, und die untere Vereinigung breitet sich aus zu WaK de Nukwa im Ausspruch: „Es lasse hervorsprießen die Erde Gespross.“

Das vierte Gebot kommt aus dem Ausspruch „Es seien Leuchten“, zur Korrektur von GaR in SA und in Nukwa.

So wurden bis zum fünften Tag all die benötigten Korrekturen für AwI, ISHSuT und SoN de Azilut ausgeführt. Damit empfingen SoN GaR in sich und wurden fähig zum Siwug Panim be Panim (Angesicht zu Angesicht) auf einer gleichwertigen Stufe. Nun folgen die übrigen Mizwot, welche die Korrekturen sind, die vom Siwug von SoN Panim be Panim ausgehen sollten.

Die fünfte Gebot ist: „Es sollen wimmeln die Wasser vom Gewimmel eines lebendigen Wesens.“ Es gibt drei Mizwot in diesem Ausspruch, denn nun ist es notwendig die Vollkommenheit aus dem Siwug von SoN Panim be Panim heranzuziehen:

  1. Eine heilige Neshama (Seele) von dort heranziehen, so dass der Mensch selbst mit einem reinen und heiligen Siwug belohnt wird. Dies wird durch die Beschäftigung mit der Tora erreicht.
  2. Heilige Seelen zu zeugen.
  3. Das Zeichen des Bundes durch Beschneidung (Mila) und Freilegung (Prija) korrigieren.

„Sich mit der Tora beschäftigen“, d. h. sie mit dem Mund auszusprechen, selbst wenn man ihr Verständnis noch nicht erreicht hat, wie geschrieben steht: „Sie ist Leben für diejenigen, die sie finden“, gemeint ist für jemanden, der sie mit dem Mund ausspricht. Dadurch erwirbt man eine heilige Nefesh. „Sich darin jeden Tag üben“ bedeutet, alles zu unternehmen, um sie zu erlangen und zu verstehen. Dadurch erwirbt man einen heiligen Ruach.

„Sie zu mehren“ bedeutet, dass, wenn er damit belohnt worden ist, seine Nefesh und Ruach zu korrigieren, er sich damit nicht zufrieden geben sollte, sondern immer mehr tun sollte, denn die Heiligkeit muss vermehrt werden, nicht vermindert. Dadurch wird man mit einer heiligen Neshama belohnt. Darum wurde gesagt: „Und tue jeden Tag mehr, um die Seele (Nefesh) und den Geist (Ruach) zu korrigieren.“ Denn durch das tägliche Hinzufügen in der Tora, das Hinzufügen von Korrektur für Nefesh und Ruach, wird man mit der heiligen Neshama belohnt. Das ist so, da, wenn man sich mit der Tora beschäftigt, wird man mit einer anderen Neshama ausgestattet, einer heiligen. Denn wer sich vermehrt mit der Tora beschäftigt wird zusätzlich zu Nefesh und Ruach, mit denen er belohnt wird, auch gewürdigt, mit einer heiligen Neshama ausgestattet zu werden.

216) Wenn sich ein Mensch mit der Tora beschäftigt, wird er mit einer anderen, heiligen Neshama korrigiert, wie geschrieben steht: „…vom Gewimmel eines lebendigen Wesens (Nefesh Chaja)“. Das bedeutet eine Nefesh von diesem „Lebewesen“ (Chaja) der Heiligkeit, Malchut. Das ist so, weil, wenn sich jemand nicht mit der Tora beschäftigt, hat er keine heilige Nefesh, was bedeutet, dass die Kedusha (Heiligkeit) nicht bei ihm ist. Und wenn er sich mit der Tora beschäftigt, wird er in diesem Flüstern, das er in ihr verursachte mit einer lebendigen Nefesh (Nefesh Chaja) belohnt, um wie die heiligen Engel zu sein.

„Ein Lebewesen (Chaja)“ ist Nukwa de Seir Anpin zurzeit der Gadlut Panim be Panim mit Seir Anpin, weil Seir Anpin dann „der Baum des Lebens“ genannt wird und Nukwa „Lebewesen“ (Chaja). Indem der Mensch MaN erhebt durch die Beschäftigung mit der Tora in liShma (für Ihren Namen) und dadurch den Siwug von SoN Panim be Panim hervorruft, zieht er von ihrem Siwug eine heilige Nefesh heran, eine Nefesh vom heiligen „Lebewesen“ – Nukwa de Seir Anpin. Ein Mensch erhält dies nur durch das Erheben von MaN in der Beschäftigung mit der Tora, weil, wenn er sich nicht mit der Tora beschäftigt, hat er keine heilige Nefesh, denn er hat keinen Anteil am Siwug des Schöpfers und Seiner Shechina, da er kein MaN erhob, um sie zu vereinen.

Das ist die Bedeutung der Worte „Es sollen wimmeln die Wasser vom Gewimmel eines lebendigen Wesens“, da die Tora „Wasser“ genannt wird, und durch „das Wimmeln“ mit MaN, mithilfe der Tora, wird er mit der heiligen Nefesh vom höheren „Lebewesen“ (Chaja) belohnt. Wisse, dass einer nicht mit der Anhaftung an den Schöpfer belohnt wird, bevor er NaRaN vom heiligen höheren „Lebewesen“ erhält, denn Nefesh wird mit Ruach verbunden, Ruach mit Neshama, und Neshama mit dem Schöpfer.

217) Es steht geschrieben: „Lobt den Ewigen, ihr Seine Engel.” Das sind diejenigen, die sich mit der Tora beschäftigen, die „Seine Engel auf der Erde“ genannt werden, wie es geschrieben steht: „Und Vögel sollen über die Erde fliegen“, in dieser Welt. In dieser Welt wird der Schöpfer ihnen Flügel, wie den Adlern, verleihen, damit sie durch die Welt ziehen können, wie es geschrieben steht: „Doch die auf den Ewigen hoffen, werden neue Kraft gewinnen, sie werden sich mit Flügeln wie Adler erheben.“

Es steht geschrieben: „Lobt den Ewigen, ihr seine Engel, die ihr mächtig seid, die ihr Sein Wort ausführt und der Stimme Seines Wortes gehorcht.“ Es steht geschrieben: „Die Sein Wort ausführen“, und dann „die der Stimme Seines Wortes gehorchen“. Normalerweise kann man keine Aufgabe erfüllen, bevor man nicht hört, was der Auftraggeber sagt. Doch die Engel erfüllen ihrer Pflicht, bevor sie hören und verstehen, was der Schöpfer ihnen aufgetragen hat, denn der Wille des Schöpfers beherrscht sie und zwischen ihnen gibt es keine Trennungen, die sie daran hindern, dem Willen des Schöpfers zu folgen. Daher folgen sie dem Schöpfer, wie ein Schatten dem Menschen folgt. Deshalb geht ihr Tun ihrem Hören voraus.

Bei denjenigen, die sich mit der Tora beschäftigen und Nefesh (die belebende Kraft) der Heiligkeit anziehen, wird ihr Wesen, obwohl sie von der Erde stammen, dennoch umgewandelt und sie werden den höheren Engeln gleich. Und „die Erfüllung geht bei ihnen dem Hören voraus“ – d. h. sie erfüllen die Gebote des Schöpfers in ihrer Gesamtheit, bevor sie begreifen, was sie tun. Denn sie folgen dem Schöpfer ebenso wie ein Schatten, der einem Menschen folgt.

Es ist so, wie wenn der Wind einem Menschen Staub in die Augen treibt – er schließt schnell seine Augenlider, bevor seine Gedanken ihn wahrnehmen. Das bedeutet, dass sein Tun, also das Schließen der Augen, der Wahrnehmung des herannahenden Staubs in Gedanken immer vorausgeht.

Deshalb werden diejenigen, die sich mit der Tora beschäftigen, „Seine Engel auf der Erde“ genannt. Obwohl sie auf der Erde sind, wird ihr Körper wie der der Engel oben und ihr Handeln geht dem Hören voraus. Das heißt, sie denken nicht nach, um das Gebot des Schöpfers in vollem Umfang zu erfüllen, sondern sie erfüllen das Gebot in seiner ganzen Vollkommenheit, bevor sie Zeit haben, sich geistig klarzumachen, was sie tun. Wie in dem Beispiel des Schließens der Augenlider, das dem geistigen Bewusstsein vorausgeht. Deshalb werden sie auf der Erde Engel genannt.

„Und in der kommenden Welt wird der Schöpfer ihnen Flügel wie Adlern verleihen, damit sie über die ganze Welt fliegen können“ – denn solange der Mensch nicht mit Nefesh (belebende Kraft) der Heiligkeit belohnt wurde, beherrscht die Sitra Achra ihn, wie es geschrieben steht: „Die Nefesh deiner Feinde aber möge Er mit einer Schleuder fortschleudern“, was bedeutet: Sie wandern und streifen durch die Welt, finden aber keinen Ort, an dem sie sich ausruhen und sich an Ihn binden können. Und sie sind verunreinigt durch die Seite der Unreinheit, da man nicht in die Heiligkeit eintritt und nicht in sie eingeschlossen ist.

Kommentar: Es ist unmöglich, sich an den Schöpfer anzuhaften und Seine Mizwot richtig zu halten, ehe man an die Namen des Schöpfers glaubt, dass Er gut ist und allen Gutes tut, dass Er gnädig und barmherzig ist. Diejenigen, die nicht mit Nefesh der Heiligkeit belohnt wurden, werden immer noch von der Sitra Achra beherrscht und darum gehen sie und streifen durch die Welt und können keinen Ruheplatz finden.

Wenn ihre Gedanken durch die Welt streifen und sie die Lenkung des Schöpfers in den Menschen sehen, glauben sie, dass diese nicht so gut ist, wie es sein sollte, wenn sie nach Seinen Heiligen Namen urteilen. So verunreinigen sie die Heiligen Namen und finden keinen Ort der Ruhe, wo sie an die Namen des Schöpfers glauben können, um sich mit Ihm zu verbinden.

Und so verunreinigen sie sich mit der unreinen Seite, d. h. sie kommen zum Unglauben an den Schöpfer. Und das alles nur, weil man nicht in die Heiligkeit eingetreten ist und sich in sie eingeschlossen hat, weil man nicht mit Nefesh (der belebenden Kraft) der Heiligkeit belohnt worden ist und keine Handlungen durchgeführt hat, um sich in die Heiligkeit zu integrieren.

Bei denjenigen jedoch, die sich mit der Tora beschäftigen und Nefesh der Heiligkeit anziehen, wird der Körper umgewandelt und sie werden wie Engel, d. h. sie werden wie diese mit dem vorangehenden Hören und Handeln belohnt. Darum wird über sie geschrieben: „Und Vögel sollen über der Erde fliegen.“ Das heißt, „in der kommenden Welt wird der Schöpfer ihnen Flügel wie Adler geben, damit sie über die Welt fliegen“, denn sie fliegen in ihren Gedanken über die ganze Welt, und sie sehen die Lenkung des Schöpfers.

Und dabei versagen sie nicht nur nicht auf der Seite der Unreinheit (Tuma), sondern sie empfangen sogar die Kraft, um MaN zu erheben und ihre Kraft immer weiter zu steigern. Und „diejenigen, die auf den Ewigen hoffen, werden mit Kraft emporgehoben, sie werden auf Flügeln wie Adler emporgehoben werden. Dadurch werden sie sich „auf Flügeln wie Adler erheben“, um alles zu betrachten, was mit den Menschen in der Welt geschieht. Außerdem gewinnen sie immer wieder neue Kraft und erheben MaN durch die Kraft ihres Glaubens an die Einzigartigkeit des Schöpfers, und sie ziehen stets den Geist der Heiligkeit von Oben an.

218) Es steht geschrieben: „Und Vögel sollen über der Erde fliegen.“ Denn die Tora, die „Wasser“ genannt wird „wird wimmeln und hervorbringen vom Gewimmel eines lebendigen Wesens (Nefesh chaja)“, vom Platz dieses „Lebewesens“, d. h. von Malchut. Sie werden sie nach unten ziehen. David sagte darüber: „Schaffe mir ein reines Herz, Gott“, um mich mit der Tora zu beschäftigen. Und dann: „Und erneuere einen richtigen Geist in mir.“

Der Text erklärt „Und Vögel sollen über der Erde fliegen“ und sagt, dass „Wasser“ die Tora ist. „Gewimmel“ bedeutet, dass sie eine lebendige Nefesh (Seele) hervorbringen sollten vom Platz des „Lebewesens“ (Chaja), Malchut. Sie werden diese Nefesh von der Höheren Nukwa, genannt „lebendig“ (chaja), nach unten ziehen in diese Welt, und MaN erheben. David sagte darüber: „Schaffe mir ein reines Herz, Gott“, und bat darum, dass er ihm ein reines Herz geben möge, um sich mit der Tora zu beschäftigen und MaN zu erheben. Dann: „Erneuere einen richtigen Geist in mir.“ Und dann kann er den richtigen Geist ausbreiten und an Ihn anhaften.

208 – 214, Sohar, Das Vierte Gebot

Das vierte Gebot

208) Das vierte Gebot besteht darin zu wissen, dass der Ewige (HaWaYaH) der Gott (Elokim) ist, wie geschrieben steht: „Wisse heute und bekenne vor deinem Herzen, dass der Ewige Gott ist.“ Das heißt der Name Elokim sollte in dem Namen HaWaYaH eingeschlossen werden, um zu wissen, dass sie eins sind und es keine Trennung zwischen ihnen gibt.

Kommentar: HaWaYaH ist Seir Anpin, und Elokim ist Nukwa de Seir Anpin. Seir Anpin und Nukwa müssen ohne jegliche Trennung zwischen ihnen vereinigt werden, damit der Name Elokim, Nukwa, im Namen HaWaYaH, Seir Anpin, eingeschlossen wird, und Nukwa ebenso als HaWaYaH betrachtet wird. Diese Vereinigung ist die Ausbreitung von GaR zu SoN, weil die Vereinigung des Lesens von „Höre Israel“, die im dritten Gebot erklärt ist, dazu da war, um WaK von AwI zu SoN auszubreiten, und die hier erklärte Vereinigung ist für die Ausbreitung von GaR de AwI zu SoN. Und es ist eine Regel, dass die Ausbreitung jeglicher Stufe nicht auf einmal erfolgen kann. Vielmehr muss man zuerst die WaK dieser Stufe heranziehen und dann die GaR.

209) Es steht geschrieben „Es sollen Lichter am Firmament des Himmels sein“, um auf die Erde zu leuchten, was bedeutet, dass die beiden Namen HaWaYaH Elokim eins sein werden – ohne jegliche Trennung. Somit werden die „Leuchten (Meorot, מְאֹרוֹת)“ geschrieben ohne Waw, Malchut, Elokim, sie sind eingeschlossen im Namen „Himmel“, also in Seir Anpin, HaWaYaH, denn sie sind eins und es gibt überhaupt keine Trennung in ihnen. Ein schwarzes Licht, Malchut, ist einbezogen im weißen Licht, Seir Anpin – es gibt zwischen ihnen keine Trennung und es ist alles eins. Und das sind die weiße Wolke am Tag und die Feuerwolke in der Nacht. Die Eigenschaft des Tages, Seir Anpin, und die Eigenschaft der Nacht, Malchut, werden eine ineinander zu einer Vereinigung erbaut, um zu leuchten – wie es heißt: „um auf die Erde zu leuchten“. 

Erläuterung: Nukwa wird „Leuchten (Meorot, מְאֹרוֹת)” ohne Waw genannt, und deutet damit auf das Abnehmen des Mondes, da wir am Anfang lernen, dass die beiden Leuchten auf der gleichen Ebene waren, und der Mond sich beklagte, dass die beiden Könige nicht die gleiche Krone benutzen können, und deshalb sagte der Schöpfer zu ihm: „Gehe und vermindere dich.“ Dann stiegen die unteren Neun (Sefirot) zur Welt Brija hinunter, und sie wurde in den Punkt unter Jessod de Seir Anpin vermindert.

Nachdem sie vermindert wurde, sollte Malchut nun wieder im Namen „Himmel“, Seir Anpin, eingeschlossen werden, was bedeutet, dass sie wieder groß gemacht werden soll, damit sie auf der gleichen Ebene mit Seir Anpin, Panim be Panim (Angesicht zu Angesicht) sei. Es ist also notwendig Nukwa von der Welt Brija zu Azilut zu erheben, um die Trennung, die zwischen Seir Anpin und Nukwa während der Verminderung des Mondes geschah, zu korrigieren.

Die Verminderung des Mondes, ist dazu da, damit das strenge Din die Ferse von Lea, Nukwa, beherrschte, wodurch sie in einen Punkt vermindert wird, und ihre unteren Neun (Sefirot) fielen in Brija. Und durch die Vereinigung im Lesen von „Höre Israel“ im dritten Gebot wurde Nukwa in WaK aufgebaut. In der unteren Vereinigung im „Gelobt sei der Name der Herrlichkeit Seines Königreichs für immer und ewig“, mithilfe der Kraft von Din in ihr, korrigierte sie das Dalet in Echad, das trocken und wüst war, zu einem Land, das Früchte und Nachkommen hervorbringt.

Und das Schwarze von Nukwa, die Kraft des Din in ihr, die sie zum Punkt (Nekuda) gemacht hatte, wurde zu wirklichem Licht erhoben. Speziell durch die Kraft von Din wurde Dalet in Echad zu einem Land ausgebaut, welches bewohnt ist und Früchte hervorbringt. Wäre nicht diese Kraft von Din in Nukwa gewesen, wäre das Dalet in Echad, Twuna, trocken und wüst gebleiben. Somit wurde durch ihre Kraft des Din selbst Licht hervorgebracht. Dieses Licht wird „schwarzes Licht“ genannt, weil das Schwarz die Ursache für dieses Licht war. Und es gilt zugleich als das Licht von WaK, welches das Or Chassadim ist.

Daher ist es nun in der Lage, auch das weiße Licht zu WaK de Nukwa heranzuziehen, d. h. Or Chochma, GaR. Denn „weiß“ bedeutet Chochma. Dies geschieht, wenn man SoN zur Halle der Höheren AwI erhebt. Denn nun kann auch Nukwa de Seir Anpin in AwI integriert werden, wie Seir Anpin, da die Kraft von Din in ihr wirkliches Licht wurde. Und obwohl es schwarzes Licht ist, ist dies kein Hindernis, das sie davon abhält, sich in die Höheren AwI zu integrieren, da es keine Trennung gibt zwischen dem schwarzem Licht, Malchut, und dem weißen Licht, Seir Anpin, und alles ist eins.

Denn Nukwa gilt nun als Licht und kann sich in das Licht von AwI einschließen, denn Licht im Licht ist sich sehr ähnlich und wird als eins betrachtet. Dass dieses Licht von Schwarz verursacht wurde, mindert sie nicht, noch trennt es sie, denn gerade dies ist der Grund für ihre Erhöhung; ohne das Schwarze wäre sie niemals zum Licht geworden.

Dies sind die weiße Wolke bei Tag und die Feuerwolke bei Nacht. Die Eigenschaft des Tages ist Seir Anpin und die Eigenschaft der Nacht ist Malchut. Mithilfe der Vereinigung und Einschließung von SoN in AwI, wenn Seir Anpin sich in den Höheren Aba und Nukwa in die Höhere Ima einschließt, wurde Seir Anpin zur weißen Wolke für das Licht des Tages und Nukwa eine Feuerwolke für das Licht der Nacht, die Eigenschaft des Tages und die Eigenschaft der Nacht, die miteinander verbunden waren, wie es geschrieben steht: „Und es ward Abend und es ward Morgen, ein Tag.“ Sie sind ineinander zu einer einzigen Vereinigung erbaut, um zu leuchten, wie es geschrieben steht: „Um auf die Erde zu leuchten“, gemeint ist, dass die Eigenschaft des Tages in der Eigenschaft der Nacht, Nukwa, eingeschlossen ist, in einem Tag. Sie sind auch ineinander erbaut, um auf die Erde zu leuchten, den Massen von Nukwa in den drei Welten BYA.

210) Das ist die Sünde der Urschlange, dass sie unten verbindet und oben trennt. Deshalb verursachte sie all das Unheil, das über die Welt kam. Denn in Wahrheit muss man unten trennen und oben verbinden. Und das schwarze Licht, Malchut, muss oben, in SA, in einer einzigen Verbindung vereinigt sein, so dass danach Malchut mit ihren Heerscharen in einer Vereinigung vereint wird, um sie von der bösen Seite zu trennen.

Denn die Vereinigung der Ausbreitung von GaR zu SoN ist nur durch den Aufstieg von SoN zum Platz von AwI möglich, die oberhalb von Chase de AA sind. Denn SA schließt sich in Aba, und Nukwa in Ima ein, und dann vereinigen sich beide und SA gibt GaR von Aba zu Nukwa, die Ima kleidet.

Aber unterhalb von Chase de AA, wo SoN dauerhaft stehen, ist es verboten, die Vereinigung durchzuführen, d. h. GaR zu Nukwa auszubreiten, denn dies ist die Sünde am Baum der Erkenntnis, durch welche die Urschlange den Tod in die Welt brachte. Sie verleitete Adam und Eva dazu an, diese Vereinigung unten, am Platz von SoN, unterhalb des Chase de AA vorzunehmen, und richtete dadurch auch oben Schaden an. Das ist der Grund, warum der Siwug auch in den Höheren AwI aufhörte.

„Das ist die Sünde der Urschlange, dass sie unten verbindet und oben trennt. Deshalb verursachte sie all das Unheil, das über die Welt kam“, denn sie verband Seir Anpin und seine Nukwa, um GaR an Nukwa zu geben, an ihrem Platz unten. Dadurch brachte sie den Tod über die Menschen der Welt, weil sie oben trennte. Denn dadurch wurde der Siwug von Aba we Ima unterbrochen, von wo sich das Leben zu den Menschen der Welt ausbreitet.

Wenn sich Sitra Achra nähert, um vom Siwug unterhalb von Chase de SoN zu saugen, dem Platz ihres Festsaugens, hört der Höhere Siwug von AwI sofort auf, weil sie vom gegenseitigen Geben sofort getrennt werden, und so wird die Fülle nicht zu Sitra Achra hinabsteigen. All dies geschah, weil sie unten getrennt und oben verbunden sein sollten. Man muss darauf achten, dass SoN unten an ihrem Platz getrennt bleiben und dort nicht im Zustand von GaR zusammenkommen; vielmehr müssen sie nur oben, an dem Platz von AwI selbst, verbunden werden.

Und das schwarze Licht sollte oben in einer Vereinigung vereint sein, weil das schwarze Licht, Nukwa de SA, zusammen mit SA zum weißen Licht von AwI erhoben werden sollte, um SoN dort in einem Bund zu verbinden. Außerdem gibt SA die Fülle der GaR von Aba zu Nukwa, und nachher kehrt Nukwa mit der Fülle, die sie empfangen hat, an ihren Platz unten zurück, wo NaRaN der Seelen Israels in einem Zustand von MaN sind. Das ist, warum gesagt wurde, dass sie sich später mit ihren „Massen“ in einer Vereinigung vereinen wird.

Sie vereinigt sich mit den Seelen von Israel, die die „Massen der Nukwa“ genannt werden, in einer Vereinigung und gibt an sie von der Fülle, die sie oben von AwI empfängt. Zugleich muss man sie von der bösen Seite trennen. Denn gerade dadurch, dass man verhindert, dass SoN an ihrem Platz unten verbunden werden, trennt man Nukwa vom Aspekt des Bösen, so dass Sitra Achra die Fülle nicht genießen kann. Jedoch, wenn SoN unten verbunden sind, kann Sitra Achra die Fülle empfangen, folglich werden AwI oben getrennt, und ihr Siwug wird unterbrochen.

211) Und dennoch muss man wissen, dass Elokim und HaWaYaH ein und dasselbe sind – alles ist eins, ohne Trennung. HaWaYaH ist Elokim. Und wenn der Mensch erkennt, dass alles eins ist und keine Trennung vornimmt, dann wird selbst die Andere Seite (Sitra Achra) aus der Welt verschwinden und nicht mehr nach unten wirken.

Und obwohl es die Befürchtung geben mag, dass dadurch ein Siwug von SoN an ihrem eigenen Platz ausgelöst wird – soll man dennoch nicht aus diesem Grund darauf verzichten, die Vereinigung (Jichud) vorschriftsgemäß am Ort von AwI durchzuführen. Vielmehr soll man wissen, dass Elokim HaWaYaH alles Eins ist – ohne Trennung. Aber es ist notwendig, die Vereinigung von SoN am Ort von AwI zu vollziehen, um Seir Anpin mit Nukwa zu vereinigen – als eine Einheit, ohne Trennung.

Und wenn der Mensch erkennt, dass alles Eins ist und keine Trennung vornimmt, dann wird selbst die Andere Seite (Sitra Achra) aus der Welt verschwinden und nicht mehr nach unten wirken. Denn wenn der Mensch sich darin stärkt, MaN zu erheben und SoN zum Zweck der Vereinigung an den Ort von AwI zu erheben, vorschriftsgemäß, dann wird nicht nur verhindert, dass Sitra Achra von der Fülle saugt – sondern dies bewirkt sogar, dass Sitra Achra verschwindet und keine Macht mehr in der Welt hat.

212) Es steht geschrieben „Und mögen sie Meorot (מאורות, Leuchten) sein“, mit den Buchstaben von Or (אור, Licht) und Mawet (מות, Tod), da die Klipa dem Gehirn (מוח, Moach) folgt. Das Gehirn ist das Licht (Or) und die Andere Seite (Sitra Achra) ist der Tod (Mawet).

Or (אור, Licht) befindet sich in der Verbindung der Buchstaben im Wort Meorot אורות), und Mawet (מות, Tod) ist in den getrennten Buchstaben des Wortes Meorot. Wenn dieses Licht sich von dort entfernt, dann vereinen sich die Buchstaben der Trennung, Mawet, miteinander. Genauer gesagt, wenn man die Buchstaben Or (אור) aus dem Wort Meorotאורות) herausnimmt, dann schließen sich die Buchstaben (Mawet) zusammen. Dies ist die Bedeutung von „Und mögen sie Meorot (Leuchten) sein“, wenn die Klipa aufsteigt und dem Gehirn folgt. Das Gehirn ist Licht, und die Sitra Achra (Andere Seite) ist der Tod (מות). Das Licht findet sich in der Vereinigung der Buchstaben und in der Trennung der Buchstaben liegt der Tod (Mawet).

Kommentar: Die Kraft von Din in Malchut ist die Wurzel der Existenz der Sitra Achra und der Klipot, wie geschrieben steht: „Und Sein Königreich herrscht über alles.“ Durch die Vereinigung von SoN in AwI, um WaK und GaR anzuziehen, wird die Kraft von Din in Malchut wieder in schwarzes Licht umgewandelt – durch das Anziehen von WaK in die untere Vereinigung des Lesens von „Höre Israel“. Danach wird Malchut noch einmal zu AwI erhoben, und ihr schwarzes Licht verbindet sich mit dem weißen Licht der Höheren AwI.

Diese Vereinigung wird daher im Satz „Mögen sie Meorot sein“ angedeutet – den Buchstaben von Or (Licht) und Mawet (Tod). Das Licht liegt in der Verbindung der Buchstaben, durch das Anziehen von WaK und GaR zu Nukwa zur vollständigen Vereinigung mit Seir Anpin am Platz von AwI. So wie die Kraft von Din in Nukwa transformiert wurde, um wirkliches Licht zu werden, werden alle Kräfte der Sitra Achra und der Klipot, die sich von diesem Din ausbreiten, annulliert werden. „Die Klipa folgt dem Gehirn“, d. h. die Klipa annulliert sich wegen der Kraft der Mochin von Nukwa, da die Wurzel der Sitra Achra, d. h. die Kraft von Din in Nukwa, sich im Gehirn von Nukwa annullierte und zu Licht wurde. Somit wurde notwendigerweise auch die Kraft der Klipa annulliert.

Es folgt, dass Licht (אור, Or) in der Verbindung der Buchstaben ist und der Tod (מות, Mawet) in den getrennten Buchstaben liegt. Durch das Vereinen von SoN – als die Kraft von Din zu Licht wurde – wurden die Buchstaben Mawet, welche die Sitra Achra sind, getrennt. Sie wurden innerhalb des Lichts annulliert und die Kombination Meorot mit dem Or in der Mitte entstand, in einer Verbindung. Und Mawet (Tod) liegt in der Trennung – der Buchstabe Mem מ am Anfang des Wortes, und die Buchstaben Waw ו und Taw ת am Ende des Wortes.

Wenn dieses Licht sich von dort entfernt, vereinen sich die Buchstaben der Trennung, Mawet. Wenn das Licht keine Vereinigung am Platz von AwI macht, sondern an der Stelle von SoN unten, entfernt sich das Licht von dort, weil AwI oben sofort von ihrem Siwug getrennt werden und das Licht erlischt. Dann tritt das Wort Or (Licht) aus dem Wort Meorot (Leuchten) heraus und es verbleibt die Verbindung der Buchstaben von Mawet (Tod), denn nachdem Or das Wort Meorot verlassen hat, verbleibt nur das Wort Mawet, denn die Buchstaben von Or haben das Wort bereits verlassen und trennen nicht länger die Buchstaben von Mawet. Dies deutet auf die Sünde der Urschlange hin, welche die Vereinigung unten, an der Stelle von SoN, beging und daher zu der Trennung oben, in Aba we Ima, führte, weil ihr Siwug deswegen aufhörte und dies Tod (Mawet) in die Welt brachte.

213) Eva begann bei diesen Buchstaben und brachte Schaden in die Welt, wie geschrieben steht: „Und die Frau sah, dass der Baum gut war.“ Sie verdrehte die Buchstaben von Meorot und nahm die Worte wa tere (und sie sah) und ließ MemWaw im Wort Meorot. Und sie gingen und nahmen den Buchstaben Taw mit sich und erschufen die Kombination Mawet (Tod). Dadurch verursachte sie den Tod in der Welt.

Die Vereinigung (Jichud) erklärt sich in den Buchstaben „Mögen sie Meorot (Leuchten) sein“, denn sie sind die Ausbreitung von GaR zu SoN.  Wenn sie sie oben vereinen, am Platz von AwI, wird Licht in der Verbindung ausgebreitet und trennt dabei die Buchstaben von Mawet, als es sich in sie ausbreitet und somit die Kombination Meorot gemacht wird. Wenn SoN unten an ihrem Platz verbunden sind, entfernt sich das Licht noch einmal von der Kombination Meorot und lässt dort Mawet (Tod) in der Vereinigung der Buchstaben.

„Eva begann bei diesen Buchstaben”, weil der Anfang von Evas Sünde im Baum der Erkenntnis mit den Buchstaben begann: „Und die Frau sah, dass der Baum gut war.“ Eva nahm sich die Buchstaben wa tere (und sie sah) aus dem Wort Meorot, womit gemeint ist, dass die dem Rat der Schlange gehorchte, SoN unten an ihrem Platz zu verbinden, wobei sie die Kombination von Meorot verschandelte. Dann verdrehte sie die Buchstaben von Meorot, weil sie durch die Verbindung unten die Trennung von AwI oben verursachte.

So wurden die Buchstaben der Kombination Or (AlefWawResh, die die Kombination Mawet im Wort Meorot trennt und auslöschen) getrennt und sie machte die Kombination wa tere, in welcher die Buchstaben Or in umgekehrter Reihenfolge verstreut waren, aufgrund von Taw, der zu ihnen kam. Taw, Nukwa von Sitra Achra, die Mawet genannt wird, näherte sich dem Licht, um zu empfangen und davon zu saugen.

Es ist so, weil es in der Sitra Achra, die Mawet genannt wird, männlich und weiblich gibt, SaM und Lilit. Der Buchstabe Mem ist das Männliche von Mawet, der SaM genannt wird und der Buchstabe Taw ist seine Nukwa, die Lilit genannt wird. Weil Nukwa den Rat der Schlange annahm, um sich unten zu verbinden, näherte sie sich sofort, um von der Fülle zu saugen und die Buchstaben von Or wurden in der umgekehrten Reihenfolge zerstreut, wie in der Kombination wa tere, weil Taw in das Licht (Or) hineinkam und sie zerstreute.

Nachdem Eva die Buchstaben wa tere aus Meorot geholt hat, verblieben dort MemWaw aus der Kombination Meorot, die männlich sind, genannt Mem von Mawet und Jessod, Waw von Mawet. Sie gingen und nahmen den Buchstaben Taw mit, gemeint ist, dass das Männliche von Mawet, MemWaw, das von den Meorot verblieb, zu Nukwa ging, dem Taw von Mawet, und sie paarten sich und brachten Mawet in die Welt, wie es geschrieben steht: „Wa tere (Und sie sah).“

Denn das Männliche der Sitra Achra, MemWaw, paarte sich mit dem Taw von wa tere, das bereits in Eva war. Dies ist die Bedeutung der Schlange, die über Eva kam und Schmutz in sie warf. Dadurch, dass Taw dem Rat der Schlange folgte, ging er in sie hinein, trennte dabei die Buchstaben Or AlefWawResh und zerstreute sie und machte dabei die Kombination von den Buchstaben wa tere (und sie sah). Danach kam das Männliche der Sitra Achra, MemWaw, und paarte sich mit Taw, der bereits in Eva war und Mawet („Tod“) erschien in der Welt.

214) Rabbi Elasar sagte: „Mein Vater, ich habe gelernt, dass, nachdem Eva die Buchstaben wa tere von Meorot genommen hat, nicht MemWaw übriggeblieben sind, sondern nur Mem, denn das Waw – welches immer ein Zeichen des Lebens ist, wurde in Mawet umgedreht, während sie es zurückließ und das Taw mit sich nahm, wie geschrieben steht: ‚Und sie nahm…und sie gab.’ Daher wurde dieses Wort vervollständigt und die Buchstaben Mawet verbanden sich miteinander.“ Er erwiderte ihm: „Gesegnet bist du, mein Sohn.“

Kommentar: Mem blieb allein, ohne Waw, Jessod, denn SaM, welcher das Männliche von Mawet ist, hat kein Jessod, weil „ein anderer Gott unfruchtbar ist und keine Früchte trägt“. Vielmehr wurde das Waw, Leben, Jessod de Kedusha (Heiligkeit) von der Kedusha zur Klipa umgekehrt und wurde ein Jessod für das Männliche von Mawet. Nachdem es Jessod de Kedusha erhalten hatte, ging das Waw und paarte sich mit dem Taw durch das Verbinden von Mem mit Taw durch das Waw, das es von der Kedusha geraubt hat.

Der Beweis ist der Baum der Erkenntnis, der mit dem Verbinden des Waw mit dem Taw beginnt, wie geschrieben steht: „Und sie nahm … und gab“ („und“ ist Waw; „nahm“ und „gab“ beginnen beide mit Taw), denn das Austreten des Taw zur Sitra Achra wurde durch den Baum der Erkenntnis selbst geboren, den sie vorher nicht hatte. Rabbi Shimon stimmte seinen Worten zu.

204 – 207, Sohar, Das Dritte Gebot

Das dritte Gebot

204) Das dritte Gebot ist, zu wissen, dass es einen großen Gott gibt, der die Welt regiert. Und jeden Tag sollte seine Einheit in den Höheren sechs Enden (WaK), CHaGaT NeHJ de SA, richtig vereint werden in den sechs Worten „Höre Israel! Der-Ewige ist-unser-Gott, der-Ewige ist-Eins“,  indem er mit ihnen nach oben strebt. Daher sollte das Wort „Echad – Eins“ auf das Maß von sechs Wörtern erweitert, d. h. verlängert ausgesprochen, werden.

Der Sohar sagt zwei Dinge:

  1. Wir müssen wissen, dass es einen großen Gott gibt, der die Welt regiert.
  2. Jeden Tag sollte seine Einheit auf angemessene Weise hergestellt werden.

Zuerst müssen wir jene zwei Seiten in der Liebe kennenlernen – die Höheren AwI und ISHSuT. Dass es einen „großen Gott“, d. h. die Höheren AwI, gibt, der bedeutend und groß in Chassadim ist, und dass Er „die Welt, ISHSuT, regiert“, wobei er „Herrscher“ genannt wird, was auf die Dinim weist, die aus ihnen (ISHSuT) hervorkommen, weil das Licht vor ihnen verhüllt wurde und das strenge Din (Urteil) hervorkommt, da der Name „Herrscher“ und „Regent“ auf die Dinim weist.

Die Bedeutung ist die, dass wir jene zwei Seiten der Liebe kennen sollten, und die Furcht in jede von ihnen einbeziehen sollten, und die Liebe des Schöpfers erhalten, sowohl in Chessed (Güte) und dem Erfolg in unseren Wegen, als auch in Din, da dies dann als vollständige Liebe betrachtet wird.

Anschließend muss jeden Tag eine richtige Vereinigung in den sechs Höheren Enden, WaK, vollbracht werden, um MaN zu SoN zu erheben, und SoN zu ISHSuT. Zu dieser Zeit steigen ISHSuT und SoN auf und vereinigen sich zu einem mit AwI, welche Höhere WaK genannt werden, da sie WaK de AA einkleiden, wo sich durch diese Vereinigung ISHSuT zum Platz von AwI erheben, über die Parssa von AA, wo das Höhere Wasser ist – und das Licht ist nicht vor ihnen verborgen. Und wenn ISHSuT mit Licht gefüllt werden, geben sie an SoN, und SoN an alle Welten, und die Chassadim offenbaren sich in den Welten. Das ist die innere Bedeutung der Lesung von „Höre Israel“ (Shma Israel).

Die sechs Worte des „Höre Israel“ sind sechs Seiten von SoN. Und die sechs Seiten von SoN müssen vereint werden, um sich mit den sechs Höheren Seiten zu vereinen, welche AwI und ISHSuT sind. Und es ist notwendig mit ihnen das Verlangen nach oben zu richten, das bedeutet, dass das Verlangen gemeinsam mit Nefesh, Ruach und Neshama ausgerichtet wird, dass es mit ihnen im MaN eingeschlossen wird.

Um sie zu einer vollständigen Vereinigung mit WaK de SA zu bringen, welche die sechs Worte von „Höre Israel“ sind, sollte Echad – „Eins“ verlängert ausgesprochen werden, was bedeutet, man muss Chochma mit dem Wort Echad anziehen. Dies ist so, weil das Or Chochma sich von Ejn Sof zu den Höheren WaK ausbreitet, die AwI und ISHSuT sind, um WaK de SA im Licht von Ejn Sof zu vereinigen. Denn „Eins“ – Echad (אחד) ist im Zahlenwert dreizehn, das weist auf das Heranziehen des Or Chochma. Daher sollte man mit dem Wort „Eins“ die Absicht haben, Chochma zu WaK de SA heranzuziehen.

Jedoch gibt es in dieser Vereinigung keine Absicht GaR zu SA anzuziehen, sondern nur WaK de SA zu vergrößern, was durch ihre Einschließung in die Höheren WaK geschieht. „Daher ist es notwendig, das Wort ‚Eins (Echad)‘ in einer verlängerten Weise auszusprechen, entsprechend dem Ausmaß aller sechs Worte.“ „Verlängern“ bedeutet Chochma fortzusetzen, entsprechend „dem Ausmaß aller sechs Worte“, innerhalb WaK de SA. Dadurch werden seine WaK zu WaK de Gadlut. Denn die sechs Worte von „Höre Israel“ entsprechen WaK de SA. Und durch diese Vereinigung, welche sie zu WaK de Gadlut vergrößern wird, ist es dann möglich auch GaR für SA anzuziehen.

205) Es steht geschrieben: „Es sammeln sich die Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort.“ Das bedeutet: Die Stufen, die unterhalb des Himmels sind, sollen sich an einem Ort sammeln, um in den sechs Enden (WaK) vollkommen zu werden. Dennoch muss man in die Vereinigung des „Höre Israel“ die Ehrfurcht mit einbeziehen, das bedeutet, dass man [den Buchstaben] Dalet ד in Echad („Eins“) verlängert, d. h. ihn in verlängerter Weise ausspricht. Daher ist Dalet ד in Echad (אחד eins) groß (geschrieben). Und das ist die Bedeutung davon, wie geschrieben steht: „Und lasse das Trockene erscheinen“, d. h. das Dalet – das Trockene – soll sich offenbaren und sich mit dieser Vereinigung verbinden.

Die Vereinigung des „Höre Israel“ dient dazu, um WaK de Gadlut anzuziehen. Das ist die Bedeutung des Verses: „Es sammeln sich die Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort.“ Das bedeutet, dass die Stufen, die unterhalb des Himmels sind, sich an einem Ort versammeln, um in den sechs Enden (WaK) vollkommen zu werden, da „ein Ort“ die Höheren WaK sind, da dort das Licht von Ejn Sof im Or Chochma leuchtet. Und es sammeln sich die Stufen unterhalb des Himmels – das sind die sechs Seiten von Seir Anpin, die unterhalb von Bina stehen und im Verhältnis zu Seir Anpin „Himmel“ genannt werden – an einen Ort, nämlich die oberen sechs Seiten, damit sie in der Vollkommenheit von WaK seien, wie es sich gehört, sodass auch sie das Or Chochma empfangen und die WaK von Seir Anpin vereint werden. Doch dies nur in der Vollkommenheit von WaK – also nur in Gadlut von WaK.

Und dennoch muss man in der Vereinigung von ‚Höre Israel’ die Ehrfurcht mit einbeziehen, und man muss das Dalet in Echad verlängern, welches die untere Furcht ist. Denn vollständige Liebe ist Liebe auf beiden Seiten, in Din (Urteil) und in Chessed (Güte) und im Gelingen seiner Wege. Daher kam das Licht des Schöpfungsaktes zuerst zum Vorschein und wurde danach verborgen. Und als es verborgen wurde, erschien das strenge Din und beide Seiten wurden ineinander eingeschlossen, Chessed und Din gemeinsam, damit Vollkommenheit sei. Dies ist Liebe, wie sie sein soll. Und auch in dieser Liebe muss man die Furcht erwecken.

Es folgt, dass es hier zwei Unterscheidungen von Liebe und Furcht gibt:

  1. Die Höhere Liebe und Furcht, die Höheren AwI
  2. Die untere Liebe und Furcht, ISHSuT.

Und die Vollkommenheit wird nur durch beide Aspekte gemeinsam erreicht. Daher geschah die Verhüllung des Lichts in ISHSuT, um die untere Liebe zu offenbaren, selbst wenn Er deine Seele nimmt. Selbst dann muss die Ehrfurcht an diese untere Liebe angehaftet sein, und man soll seinen Herrn fürchten und soll sein Herz nicht verhärten. Dann hat er Liebe und Ehrfurcht in Vollkommenheit und haftet sich an die Höheren AwI und ISHSuT an, und empfängt all die Wonne und das Gute in ihnen.

Dies bezieht sich auf die Vereinigung des Lesens von „Höre Israel“. Denn nachdem er SoN erhoben und sie in die sechs oberen Seiten eingeschlossen hat, um die große Liebe in SoN im Wort Echad hineinzuziehen, welches das Licht ist, das am ersten Tag durch den Ausspruch „Und der Ewige sprach ‚Es werde Licht’“ erschaffen wurde, muss auch in der Vereinigung des „Höre Israel“ die Furcht mit einbezogen werden. Denn man muss ebenfalls die Verhüllung des Lichts, welche in ISHSuT geschah, offenbaren und heranziehen, um sie mit der unteren Liebe und Furcht zu vervollständigen, denn ohne dies kann man nicht von Vollkommenheit sprechen.

Und man muss das  große Dalet im Echad verlängern, denn große Buchstaben sind in Twuna. Daher ist Dalet in Echad groß, was auf den Platz der Verborgenheit des Lichts in NeHJ de Twuna hinweist. Daher muss es verlängert werden und auf die Verborgenheit in ihr abzielen, um sich auch an die untere Liebe und Furcht anzuhaften. Wie geschrieben steht: „Und lass das Trockene erscheinen“, was bedeutet, dass Dalet, das „Trockene“, erscheint und sich in diese Vereinigung mit einbindet.

Denn es gibt keine Vollkommenheit in der Höheren Liebe und Ehrfurcht, welche in den sechs Worten des Lesens von „Höre Israel“ durch das Wort Echad herangezogen wurden, was die Bedeutung ist von: „Es werde Licht.“ Diese geschieht vielmehr durch die untere Liebe und Furcht, welche sich durch die Verborgenheit des Lichts in NeHJ de Twuna offenbaren, die Dalet genannt werden. Daher steht geschrieben: „Es sammeln sich die Wasser an einen Ort“ – das ist die Heranziehung des Or Chochma zu den sechs Stufen von Seir Anpin, welche unterhalb des Himmels sind. Danach steht geschrieben: „Und lass das Trockene erscheinen.“ Dies bezieht sich auf das Dalet in Echad, dass es verlängert werden sollte und danach streben muss, durch die Verborgenheit des Lichts trocken zu werden, damit Dalet, das Trockene, Twuna, gesehen und eingebunden würde in die Vereinigung des Lichts in den Höheren AwI, das in WaK de SoN herangezogen wurde, um die Liebe auf beiden Seiten zu vervollständigen.

206) Und nachdem sich dort Malchut oben verbunden hat, mit WaK de Seir Anpin, muss sie sich auch unten verbinden, in ihren Maßen, mit den anderen WaK, welche unten in Malchut sind. Diese sind „Gelobt sei der Name der Herrlichkeit Seines Königreichs für immer und ewig“, worin es sechs andere Worte der Vereinigung (im Hebräischen) gibt. Dann wurde das Land, welches trocken war, geeignet, Früchte zu tragen und Nachkommen hervorzubringen und Bäume zu pflanzen.

Erläuterung: Nach der Höchsten Vereinigung beim Lesen von „Höre Israel“, als das Dalet in Echad oben mit AwI verbunden war, musste das Dalet in Echad mit den anderen WaK, die unten waren, verbunden werden, mit den sechs Seiten von Nukwa de Seir Anpin, Rachel, welche von Chase von Seir Anpin abwärts steht, in welcher alle 600 000 Seelen Israels eingeschlossen sind, die die „Menge von Nukwa“, die „Mengen von ihr“ genannt werden.

Nachdem Seir Anpin im Licht der Höheren AwI eingeschlossen war und die Verborgenheit von Twuna in ihnen erschien, was „Lass das Trockene erscheinen“ von Dalet ist, mussten diese beiden Unterscheidungen zu Nukwa de SA von seinem Chase nach unten ausgebreitet werden. Dies sind die sechs Worte Baruch, Shem, Kavod, Malchuto, leOlam, waEd („Gelobt sei der Name der Herrlichkeit Seines Königreichs für immer und ewig“). Diese sechs Worte entsprechen den sechs Seiten CHaGaT NeHJ von Nukwa de SA, denn in „Gelobt sei der Name der Herrlichkeit Seines Königreichs für immer und ewig“ gibt es sechs andere Worte der Vereinigung.

Und dann wurde das, was trocken war, zu Land, das Früchte und Nachkommen hervorbringt. Denn um vollkommene Liebe zu offenbaren, welche aus beiden Seiten besteht – Chessed und Din – kam das Licht des Schöpfungsaktes hervor und wurde danach verborgen. Und als es verborgen wurde, erschien das strenge  Din. Und die beiden Seiten wurden ineinander eingeschlossen, Chessed und Din, sodass sie vollkommen wurden. Durch die Verborgenheit allein war die Liebe auf beiden Seiten noch nicht vollendet. Erst durch das strenge Din, das auf die Verborgenheit folgte, wurde sie vollkommen.

Daher war Dalet in Echad trockenes Land, bevor das strenge Din erschien, und nutzlos, denn das Licht kam heraus aus dem Ganzen mit Hilfe der Verborgenheit. Auch die Ehrfurcht war darin noch nicht vollendet, sodass es noch zu keiner Korrektur in der unteren Liebe und unteren Ehrfurcht fähig war – jene, die die Höhere Liebe und Höhere Ehrfurcht vervollständigen. Denn das strenge Din war noch nicht offenbart worden, welches der Hauptaspekt ist, der die untere Liebe und Ehrfurcht offenbart. Der Ort, an dem dieses strenge Din zu finden ist, ist an der Ferse von Lea, die am Platz des Kopfes von Rachel ist.

Denn zwei Nukwot (Plural von Nukwa) gehören zu Seir Anpin:

  1. von Chase aufwärts, genannt Lea.
  2. von Chase abwärts, genannt Rachel.

Die Fersen von Lea enden bei Chase von Seir Anpin, wobei sie den Rosh von Rachel berühren, welcher von Chase de SA abwärts steht. Und die Verwirklichung des strengen Din ist am Ende der Fersen von Lea, wo sie in den Kopf (Rosh) von Rachel hineinragen. Daher gibt es kein Wirken des strengen Din außer nur in Rachel. Denn kein Massach und Din vermögen ihre Herrschaft zu offenbaren, außer nur vom Platz ihrer Verwirklichung und abwärts. Es folgt, dass die Verborgenheit sich nicht auf der Stufe der unteren Liebe und Furcht vervollständigt, sondern erst, nachdem sie zu Rachels Platz ausgebreitet wurde, denn dort wirkt das strenge Din.

Dann wurde das „trockene Land“ zur „Erde“, geeignet, Früchte und Nachkommenschaft hervorzubringen und Bäume zu pflanzen. Denn dieses Dalet in Echad – welches trocken und trostlos war bevor das strenge Din erschien, das ungeeignet war für eine Besiedlung, wurde nun, nachdem es sich zu WaK von Rachel, die von Chase de SA abwärts stehen, ausbreitete, zu einem fruchtbringenden Land, geeignet, darauf Bäume zu pflanzen, ein Ort, nun geeignet für eine Besiedlung. Denn die untere Liebe und Ehrfurcht offenbarten sich in ihm in Vollkommenheit, und sie vervollständigten die Höhere Liebe und Ehrfurcht, damit die Liebe nun auf beiden Seiten sei. Nur auf diese Weise offenbart sich all das Angenehme und all das Gute, das in den Höheren AwI enthalten ist.

Wie es steht geschrieben: „Und der Ewige nannte das Trockene Erde.“ Das ist dieselbe Vereinigung wie unten, in „Gelobt sei der Name der Herrlichkeit Seines Königreichs für immer und ewig“, welche zur Erde wurde, einem vollkommenen Verlangen, wie es sein soll. Erez (Erde/Land) stammt vom Wort Razon (Willen/Verlangen). Das ist die Bedeutung von „Und der Ewige nannte das Trockene Erde (Erez)“, was bedeutet, dass Er Dalet in Echad zu Nukwa de SA ausgebreitet hat, zu ihren sechs Seiten, wo die Handlung des strengen Din bereits offenbart ist. Dann wurde Dalet, welches trocken und trostlos war, in Nukwa de SA, durch seinen Siwug mit ihr, ein fruchtbares Land und ein Ort für die Besiedlung. Daher nannte der Ewige das Trockene „Erde“, da es ein vollkommenes Verlangen war, wie es sein sollte. Denn ein richtiges Verlangen offenbarte sich in ihm – vollkommene Liebe.

207) „Und der Ewige nannte das Trockene Erde (Erez).” In dieser Vereinigung unten, in „Gelobt sei der Name der Herrlichkeit Seines Königreichs für immer und ewig”, wurde sie zur Erde (Erez), ein vollständiges Verlangen (Razon), wie es sein sollte, denn Erez (Erde/Land) kommt vom Wort Razon (Willen/Verlangen). Deshalb steht zwei Mal „Es war gut“ geschrieben, einmal für die Höhere Vereinigung und einmal für die untere Vereinigung. Da Malchut sich auf beiden Seiten verband, in WaK de SA und in ihrer eigenen WaK, heißt es fortan: „Die Erde soll Gras wachsen lassen“, denn sie wurde dazu bestimmt, Früchte und Nachkommen hervorzubringen.

Kommentar: Die Höhere Vereinigung, die Vereinigung der sechs Worte des „Höre Israel“, welche in den sechs großen, Höheren Seiten von AwI geschieht, wird erklärt im Vers: „Lasset das Wasser unter dem Himmel sich an einem Platz sammeln.“ Diese Vereinigung erstreckt sich auf WaK de SA, dem Licht, welches am ersten Tag erschaffen wurde, von den sechs Seiten der Höheren AwI. Das ist das erste „Es ist gut“, das am dritten Schöpfungstag gesagt wurde.

Die untere Vereinigung, die Vereinigung der sechs Worte „Gelobt sei der Name der Herrlichkeit Seines Königreiches für immer und ewig“ ist die Vervollständigung von Dalet ד in Echad (אחד, eins). Sie hat keine Vollkommenheit, außer in den sechs Seiten von Nukwa de SA und sie wird erklärt im Vers: „Und Gott nannte das Trockene Erde“ und im Vers: „Lasst Gras aus der Erde sprießen.“ Das ist so, weil in WaK de Nukwa das Trockene zu einem Land wurde, welches Früchte hervorbringt. Und über diese Vereinigung von WaK de Nukwa wurde das zweite „Es ist gut“ gesagt.

Es folgt daraus, dass das erste „Es ist gut“ für die Höhere Vereinigung galt und das zweite „Es ist gut“ für die untere Vereinigung. Weil Malchut sich mit beiden Seiten vereinigte, in WaK de SA und in ihren eigenen WaK, die beide Seiten der Liebe sind, durch eine Höhere Vereinigung und eine untere Vereinigung, wird das Land von nun an Gras hervorbringen, weil es so eingerichtet wurde, um Früchte und Nachkommen hervorzubringen. Das ist so, weil die untere Vereinigung die Liebe auf beiden Seiten vervollständigte und die Lichter der Höheren AwI zu WaK de Nukwa herangezogen werden. Von dort aus gibt sie Früchte und Nachkommenschaft an ihre Massen, die die 600 000 Seelen Israels sind, so wie es ihrer Bestimmung entspricht.

198 – 203, Sohar, Das Zweite Gebot

Das zweite Gebot

198) Das zweite Gebot ist ein Gebot, an das sich das Gebot der Ehrfurcht klammert, und das es niemals verlässt: Es ist die Liebe – dass man seinen Herrn mit vollkommener Liebe lieben soll. Und was bedeutet vollkommene Liebe? Es ist die große Liebe, wie geschrieben steht: „Gehe vor Mir und sei untadelig.“ „Untadelig“ bedeutet vollkommen in Liebe.

Wenn geschrieben steht: „Und Gott sagte: ‚Es werde Licht’“, dann ist das vollkommene Liebe, welche „große Liebe“ genannt wird. Und hier ist es ein Gebot für jemanden, seinen Herrn angemessen zu lieben.

(Erläuterung:) Das ist so, weil es hier eine bedingte Liebe gibt, die eine Folge der vielen Wohltaten ist, die der Schöpfer ihm zuteilwerden ließ, und durch die der Mensch mit Ihm in Herz und Seele verschmolzen ist. Doch obwohl er in absoluter Vollkommenheit mit dem Schöpfer verschmolzen ist, wird eine solche Liebe als unvollkommen betrachtet.

Wie geschrieben steht: „Noah wandelte mit Gott.“ Das bedeutet, dass Noah Unterstützung brauchte, um ihm beizustehen, denn er wurde von all dem Guten, das der Schöpfer ihm gegeben hatte, unterstützt. Abraham hingegen brauchte keine Unterstützung, wie geschrieben steht: „Gehe vor Mir und sei untadelig.“ „Gehe vor Mir“ bedeutet ohne Unterstützung, aber „vor Mir“ – auch wenn du nicht weißt, ob Ich hinter dir komme, um dich zu unterstützen. Das ist vollkommene Liebe, große Liebe: Auch wenn Ich dir nicht das Geringste gebe, soll deine Liebe dennoch vollkommen sein, um an Mich anzuhaften mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele.

199) Rabbi Elasar sagte: „Mein Vater, ich habe gehört, was es heißt, in Vollkommenheit zu lieben.“ Er erwiderte: „Mein Sohn, erzähle es in Gegenwart von Rabbi Pinchas, denn er ist auf der gleichen Stufe.“ Rabbi Elasar sagte: „Große Liebe ist vollkommene Liebe, denn sie ist vollkommen auf beiden Seiten. Und wenn sie nicht auf beiden Seiten enthalten wäre, dann wäre sie nicht vollkommen, wie sie sein sollte.“

Kommentar: Er sagte ihm, er solle die große Liebe vor Rabbi Pinchas darlegen, weil er bereits das Maß der großen Liebe erhalten hatte, wie es sein sollte, und er wird durch und durch verstehen, was er sagen würde. Vollkommene Liebe ist vollkommen auf beiden Seiten, sei es in Din – Gerichtsurteil – oder in Chessed – Güte. Und sogar, wenn Er deine Seele nimmt, dann ist deine Liebe für den Ewigen in ganzer Vollkommenheit, genauso, wie wenn Er dir all das Gute dieser Welt gibt.

200) Die Liebe des Schöpfers wird von beiden Seiten her interpretiert: Es gibt einen, der Ihn liebt, um Reichtum zu haben, ein langes Leben mit eigenen Söhnen, die ihn begleiten, um seine Feinde zu beherrschen, um Erfolg auf seinen Wegen zu haben – und deswegen liebt er Ihn. Und wenn das Gegenteil der Fall wäre, und der Schöpfer sein Schicksal mit einem harten Urteil umkehren würde, würde er Ihn hassen und Ihn überhaupt nicht lieben. Aus diesem Grund ist diese Liebe keine Liebe, die ein Fundament hat, denn weil die Wurzel seiner Liebe auf etwas beruht, wird die Liebe annulliert, wenn diese Grundlage wegfällt.

201) Vollkommene Liebe ist Liebe auf beiden Seiten, sei es in Din (Urteil) oder in Chessed (Güte, Barmherzigkeit) und dem Erfolg auf seinen Wegen. Und wenn er den Schöpfer liebt, auch wenn Er ihm seine Seele wegnimmt, dann nennt man das vollkommene Liebe, die auf beiden Seiten vorhanden ist, sowohl im Gericht als auch in der Barmherzigkeit. Deswegen kam das Licht des Schöpfungsaktes zum Vorschein und wurde dann verborgen. Als es verborgen wurde, kam das harte Din (Urteil) zum Vorschein und die zwei Seiten Chessed und Din wurden miteinander verbunden, und wurden dadurch vollständig. Das ist wahre Liebe.

Denn das Licht, das in den sechs Schöpfungstagen erschaffen wurde, wurde im Vers „Es werde Licht“ wieder verhüllt, wie es im Sohar steht: „Es werde Licht für diese Welt und es werde Licht für die nächste Welt.“ Das Licht aus dieser Welt wurde verhüllt und offenbart sich nur für die Gerechten in der nächsten Welt. Warum wurde es verhüllt? Weil mit der Verhüllung des Lichts das harte Din in dieser Welt zum Vorschein kam, wodurch die beiden Seiten, Chessed und Din, integriert wurden und ganz wurden. Das gab Raum für die Einbeziehung der beiden Enden in eine Einheit.

Das ist so, weil es nun möglich wurde, die Vollkommenheit Seiner Liebe zu offenbaren, selbst wenn Er einem die Seele nimmt. Auf diese Weise wurde Raum geschaffen, um die Liebe auf eine Weise zu ergänzen, die, wenn sie nicht verborgen und das harte Din nicht offenbart worden wäre, diese große Liebe den Gerechten gefehlt hätte und es niemals möglich gewesen wäre, sie zu offenbaren.

202) Rabbi Shimon nahm ihn und küsste ihn. Rabbi Pinchas kam und küsste und segnete ihn und sagte: „Es muss so sein, dass der Schöpfer mich hierher geschickt hat. Das ist das feine Licht, von dem mir erzählt wurde, welches in mein Haus kam und später die ganze Welt erleuchten wird.“

Rabbi Elasar antwortete: „Zweifellos darf diese Furcht nicht vergessen werden in all den Geboten, noch weniger im Gebot der Liebe – Furcht sollte ihm anhaften.“ Und wie haftet sie an? Liebe ist gut auf der einen Seite, wenn Er ihm Reichtum und Großzügigkeit schenkt, ein langes Leben, Söhne und Nahrung. Und man sollte Furcht entwickeln – Furcht davor, dass man eine Sünde begeht und sich das Glück gegen einen wendet. Es steht darüber geschrieben: „Glücklich ist der Mensch, der immer furchtsam ist“, denn Furcht ist in die Liebe eingeschlossen.

203) Und daher sollte man die Furcht auf der anderen Seite des harten Din (Urteil) erwecken, denn wenn man sieht, dass man unter hartem Din steht, sollte man die Furcht erwecken und seinen Herrn richtig fürchten, und sein Herz nicht verhärten. Darüber steht geschrieben: „Wer sein Herz verhärtet, wird ins Unglück stürzen“, was bedeutet, dass er in die Macht der anderen Seite fallen wird, die „böse“ genannt wird. Daraus folgt, dass Furcht sich an beide Seiten klammert, die Seite des Guten und der Liebe, und die Seite des strengen Din – und sie ist in beiden enthalten. Wenn Furcht in der Seite des Guten und der Liebe eingeschlossen ist, ist diese Liebe tatsächlich vollkommen, so wie sie sein sollte.

(Erläuterung:) Denn Furcht ist ein Gebot, das alle Gebote in der Tora beinhaltet, da sie das Tor des Glaubens an den Ewigen ist. Und je mehr Ehrfurcht jemand erweckt, desto stärker wird sein Glaube an die Führung des Schöpfers. Daher darf die Furcht bei keinem einzigen Gebot vergessen werden. Das gilt insbesondere für das Gebot der Liebe – das heißt, dass zusammen mit ihr Furcht erweckt werden muss, da die Furcht tatsächlich mit dem Gebot der Liebe vereinigt ist. Aus diesem Grund muss man die Furcht auf beiden Seiten der Liebe erwecken, sowohl zur Zeit, wenn man Barmherzigkeit und Erfolg auf den Wegen hat, als auch zur Zeit des strengen Din.

Deshalb sagt er, dass die Furcht an der Liebe anhaften muss. Und wie haftet sie an ihr an? Indem wir nicht missverstehen, was er sagt, dass sich die vollkommene Liebe darin äußert, wenn der Schöpfer seine Seele nimmt, d. h. während des harten Din. Und wir sollten denken, dass gemeint ist, dass wir das harte Din überhaupt nicht fürchten sollten, sondern uns nur an Seine Liebe klammern, in Hingabe, ohne jegliche Angst. Deshalb erklärt er, dass die Furcht an die Liebe anhaften muss, d. h. auch zu dieser Zeit muss die Furcht erweckt werden, genauso wie wenn jemand die vollkommene Liebe erweckt.

Hier wiederholt er die zwei Seiten der Liebe, sowohl in der Zeit von Din als auch in der Zeit der Barmherzigkeit (Chessed) und dem Erfolg auf seinen Wegen. Er sagt, dass man die Ehrfurcht auf beiden Seiten der Liebe erwecken muss – dass zurzeit der Barmherzigkeit und Erfolg auf seinen Wegen Ehrfurcht vor dem Ewigen erweckt werden sollte, damit man keine Sünde begeht und die Liebe zum Schöpfer nicht abkühlt. Dadurch schließt er die Ehrfurcht in die Liebe ein.

Außerdem sollte er auf der anderen Seite der Liebe, während des strengen Din, Furcht vor dem Schöpfer erwecken, und sein Herz nicht verhärten oder seine Aufmerksamkeit vom Din abschweifen lassen. Damit er auch hier die Furcht in die Liebe miteinschließt. Wenn er so handelt, ist er immer in vollkommener Liebe, wie es sein sollte.

In Bezug auf die Einbeziehung von Furcht in die Liebe auf der Seite der Barmherzigkeit (Chessed) zitiert er den Vers: „Glücklich ist der, der immer furchtsam ist.“ Er erklärt das das Wort „immer“ dahingehend, dass er sich auch dann vor dem Schöpfer fürchten soll, wenn dieser ihn wohlwollend behandelt, damit er keine Sünde begeht.

Und über die Einbeziehung der Furcht in der Liebe auf der Seite des Din bringt er den Vers an: „Wer sein Herz verhärtet, wird ins Unglück stürzen.“ Es bedeutet, dass man sein Herz zu einer Zeit des Gerichts  (Din) nicht verhärten sollte, egal, was in der Welt passiert. Denn dann wird man in die Macht der Sitra Achra fallen, welche „böse“ genannt wird. Vielmehr sollte man zu dieser Zeit die Furcht umso mehr erwecken, um Ihn zu fürchten und die Furcht in seine vollkommene Liebe zu dieser Zeit mit einzubeziehen, obwohl sowohl die erste Furcht als auch die zweite Furcht nicht für seinen eigenen Nutzen sind, sondern nur aus der Angst heraus, dass er bei der Zufriedenstellung seines Schöpfers versagt.

Es wurden nun die beiden ersten Gebote erläutert. Das erste Gebot ist die Ehrfurcht – sie umfasst die gesamte Tora und die Gebote (Mizwot). Sie ist der Anfang, wie es im ersten Vers heißt: „Im Anfang erschuf Gott den Himmel und die Erde.“ Mit anderen Worten ist Furcht „der Anfang“, und der Himmel und die Erde, welche SoN und ihre Zweige BYA sind, gingen aus ihr hervor. Der zweite Vers bedeutet seine Bestrafung: vier Tode „Wüst (Tohu)“ — Erdrosselung, „Leer (Bohu)“ — Steinigung, „Finsternis“ — Verbrennung und „Geist“ — Enthauptung.

Das zweite Gebot ist die Liebe. Sie wird in dem Vers: „Und Gott sprach ‚Es werde Licht’“ erklärt. Sie umfasst zwei Seiten:

Die erste Seite ist im Reichtum und im Guten, in einem langen Leben, mit Kindern und Nahrung.

Die zweite Seite ist: „Mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.“ Selbst wenn Er dir deine Seele und deine Besitztümer nimmt, wird die Liebe so vollkommen sein, wie wenn Er dir Reichtum und ein langes Leben gibt.

Um diese Liebe zu offenbaren, wurde das Licht des Schöpfungsaktes verborgen. Und durch diese Verborgenheit kam das strenge Din (Urteil) zum Vorschein. Zudem sollte die Liebe beide Seiten der Ehrfurcht einschließen:

Auf der einen Seite sollte man sich fürchten, dass man keine Sünde begeht und die eigene Liebe nicht vermindert wird.

Auf der anderen Seite sollte man die Verborgenheit fürchten, welche das Din ist, zu welchem der Ewige einen verurteilt.

Dies ist die einfache Bedeutung der Worte des Sohar. Um jedoch die Erklärung der übrigen Gebote fortzusetzen, ist eine tiefere Erläuterung erforderlich, auf den höheren Stufen der Welt Azilut.

Der Sohar bezieht sich auf die vier Buchstaben HaWaYaH, CHuB TuM, als Furcht, Liebe, Tora und Mizwa. Yud, Chochma, ist Furcht; das Erste Hej, Bina, ist Liebe; Waw ist die Tora; und das Untere Hej ist die Mizwa.

Es steht geschrieben: „Im Anfang erschuf Gott.“ Dies ist das erste unter allen Geboten, und diese Furcht wird die „Ehrfurcht vor dem Ewigen“ genannt, der Anfang. Denn der Parzuf Arich Anpin ist die Gesamtheit der Welt Azilut, die zu allen Welten durch seine Kleidungen leuchtet, welche AwI, ISHSuT und SoN genannt werden. Er wird auch Chochma Stimaa (Verborgene Chochma) genannt, da seine Chochma in seinem Rosh verborgen wurde und nichts davon an die Welten gibt. Vielmehr leuchtet nur Bina de Arich Anpin zu den Welten.

Deshalb wird diese Bina „Anfang“ genannt, da sie der Anfang und die Wurzel aller Welten ist. Sie wird auch „Ehrfurcht vor dem Ewigen“ genannt, „Ehrfurcht vor der Erhabenheit“, denn Er ist groß und herrscht über alles, Er ist das Wesentliche und die Wurzel aller Welten, und alles wird im Vergleich zu Ihm als Nichts erachtet. Und SoN, welche „Himmel und Erde“ genannt werden, kamen daraus hervor. Das ist die Bedeutung des Verses „Im Anfang“, das heißt „mit Furcht“, „erschuf Gott den Himmel und die Erde“, welche SoN sind.

Es steht geschrieben: „Der Anfang der Weisheit ist die Furcht vor dem Ewigen“, und es steht geschrieben: „Die Furcht vor dem Ewigen ist der Anfang der Erkenntnis“, da Furcht „Anfang“ genannt wird, denn die Mochin sind CHaBaD, auch wenn die Chochma der Mochin keine echte Chochma de Arich Anpin ist, sondern nur Bina de Arich Anpin. Das ist so, weil, wenn Bina de Arich Anpin sich zu Rosh de Arich Anpin erhebt, kehrt sie dazu zurück Chochma zu sein, und gibt Chochma an die Parzufim. Daraus folgt, dass Bina, welche die „Furcht“ ist, der Anfang von Chochma ist, wie geschrieben steht: „Der Anfang der Weisheit (Chochma) ist die Furcht vor dem Ewigen.“

Sie ist auch der Anfang der Erkenntnis (Daat), weil Daat die Wurzel von SoN ist. Denn sie erheben sie zu Rosh de Arich Anpin, um Chochma zu empfangen, daher empfangen auch SoN die Chochma von ihr, wie geschrieben steht: „Die Furcht vor dem Ewigen ist der Anfang der Erkenntnis (Daat).“

Es wurde gesagt, dass dieses zweite Gebot ein Gebot ist, an welches sich das Gebot der Ehrfurcht anhaftet, und welches es niemals verlässt. Es ist die Liebe, dass jemand seinen Herrn mit vollkommener Liebe liebt, da Chochma „Liebe“ genannt wird, weil das Yud von HaWaYaH das Wesen von Bina ist, ihre GaR, die Höheren AwI, Reine Luft (Awira Dachja), in denen das Or Chochma verborgen ist. Aber die Offenbarung des Or Chochma erfolgt durch SaT de Bina, welche ISHSuT genannt werden, das erste Hej von HaWaYaH. Deshalb werden sie „Liebe“ genannt.

Das ist das zweite Gebot, nach der Ehrfurcht, weil diese Chochma nicht unmittelbar von Chochma de Arich Anpin selbst empfangen wird, sondern von Bina, welche „Furcht“ ist. Und das Gebot der Furcht haftet sich an sie an und verlässt sie nie, das heißt Bina ist immer mit Chochma vereinigt und trennt sich niemals von ihr. Und an jedem Platz, an dem es Bina gibt, ist Chochma notwendigerweise ebenfalls bei ihr, da Chochma und Bina immer aneinander anhaften, und man wird Chochma niemals ohne Bina vorfinden, oder Bina ohne Chochma.

Damit wird uns gezeigt: Auch wenn gesagt wird, dass das erste Gebot Furcht ist, Bina, glaube nicht irrtümlicherweise, dass es Bina ohne Chochma ist. Gleichermaßen im zweiten Gebot, welches Liebe ist, Chochma, irre dich nicht und glaube, dass es Chochma ohne Bina ist. Vielmehr gibt es Chochma im ersten Gebot, und es gibt ebenso Bina im zweiten Gebot, da Chochma und Bina vermischt sind und zusammen auftreten; sie trennen sich nie. Jedoch benennen wir sie entsprechend der Vorherrschaft. Im ersten Gebot, den Höheren AwI, GaR de Bina—dem Wesen von Bina—liegt die Haupt-Herrschaft bei Bina, daher wird es „Furcht“ genannt. Im zweiten Gebot liegt die Haupt-Herrschaft bei Chochma, daher nennen wir es „Liebe.“

Und was ist vollkommene Liebe? Das ist die große Liebe, wie geschrieben steht: „Und Gott sprach: ‚Es werde Licht.’“ Das bedeutet, dass „Im Anfang“ ein verhüllter Ausspruch ist. Die eigentliche Offenbarung von „Im Anfang“ beginnt mit dem Ausspruch „Es werde Licht“ – das ist der Aufstieg von Bina, „Anfang“, zu Rosh de Arich Anpin, wo sie dazu zurückkehrt Chochma zu sein. Dann werden Chochma und Bina zusammen „große Liebe“ genannt. Das ist „Es werde Licht“, da Bina sich zu Arich Anpin erhob und an alle Welten Licht in großer Liebe gibt, was Chochma und Bina ist.

Die Liebe zum Schöpfer wird in zweifacher Hinsicht erläutert: Manche lieben Ihn, weil sie Reichtum, langes Leben, Kinder um sich und Herrschaft über ihre Feinde besitzen, ihre Wege gefestigt sind – und deshalb lieben sie Ihn. Doch vollkommene Liebe ist Liebe auf beiden Seiten, ob in Din (Urteil) oder in Chessed (Güte) und Erfolg in seinen Wegen. Das heißt man sollte den Schöpfer sogar lieben, wenn Er einem die Seele nimmt. Das ist vollkommene Liebe, auf beiden Seiten, in Chessed und in Din. Daher kam das Licht des Schöpfungsaktes hervor und wurde dann verborgen. Und als es verborgen wurde, kam strenges Din hervor.

Deshalb sagte er: „Es werde Licht“ für diese Welt, und „Es werde Licht“ für die nächste Welt, denn er sah, dass diese Welt unwürdig war, es zu nutzen. Er hielt inne und verbarg es für die nächste Welt, über der Parssa, innerhalb der Eingeweide von Arich Anpin, was der Aspekt der nächsten Welt ist, an dem Platz wo die Höheren AwI stehen, welche GaR de Bina sind, die am Chase de Arich Anpin enden, dem Platz der Parssa, welcher das Höhere Wasser, die Höheren AwI, von dem unteren Wasser, ISHSuT und SoN, trennt, da sich das Licht von Chase de Arich Anpin an abwärts verdunkelte, und es nicht mehr länger leuchtet. Und das Licht ist in ISHSuT verborgen, welche von Chase bis zu Tabur von Arich Anpin stehen, das heißt in SaT de Bina, und leuchtet ihnen nicht.

Somit ist Bina in zwei Seiten geteilt, da das Licht in GaR in ihr enthüllt wird, in den Höheren AwI, die über Chase de Arich Anpin stehen, dem Höheren Wasser. Jemand, der mit der Stufe der Höheren AwI belohnt wird, hat Reichtum, ein langes Leben, Kinder wie wie Ölbäume um seinen Tisch, er herrscht über seine Feinde, seine Wege sind beständig, und alles, was er tut, gelingt.

Jedoch wurde das Licht schon in SaT de Bina verborgen, welche sich unterhalb des Chase de Arich Anpin, dem unteren Wasser, befinden. Jene, die von ihnen empfangen, müssen den Ewigen sogar dann lieben, wenn Er ihnen ihre Seelen nimmt.

Dies ist die Angelegenheit der zwei Seiten der Liebe, welche GaR und SaT de Bina sind – vom Aspekt ihrer rechten Seite her: der Liebe. Diese wird durch das Verbergen des Lichts des Schöpfungsaktes erreicht. Und jemand, der damit belohnt wird, in der Liebe des Ewigen vollkommen zu sein, in der Liebe der Höheren AwI und in der Liebe von ISHSuT – das ist dann wahre Liebe.

Man muss die Furcht in diese zwei Seiten der Liebe einbeziehen, da auf der Seite von Chessed, den Höheren AwI, Furcht erweckt werden sollte, damit man keine Sünde hervorrufe. Und auch auf der Seite der Liebe von ISHSuT muss man die Furcht auf der Seite des strengen Din erwecken, ISHSuT.  Denn, wenn er sieht, dass strenges Din auf ihm liegt, sollte er die Ehrfurcht erwecken. Auch sollte er seinen Herrn richtig fürchten und sein Herz nicht verhärten, weil Chochma und Bina, die Liebe und Furcht sind, immer aneinander anhaften, daher muss Bina, Furcht, sowohl in GaR de Bina, das heißt AwI, als auch in SaT de Bina, das heißt ISHSuT, eingeschlossen sein.

Dann haftet die Ehrfurcht an beide Seiten an, der Seite des Guten und der Liebe und der Seite des strengen Din, und sie wird in ihnen eingeschlossen. Wenn die Furcht auf der Seite des Guten und der Liebe eingeschlossen ist, ist es vollkommene Liebe, wie es sein sollte. Es gibt hier zwei, welche vier sind, da es Liebe nur auf zwei Seiten gibt—GaR und SaT de Bina—und die Liebe auf jeder der zwei Seiten unvollständig ist, solange keine Furcht in jeder von ihnen ist, da es keine Chochma ohne Bina geben kann, was Liebe ohne Furcht wäre.

189 – 197, Sohar, Das Erste Gebot

Die Gebote der Tora: Das erste Gebot

189) „Im Anfang erschuf Gott.“ Dies ist das allererste Gebot. Dieses Gebot wird die „Ehrfurcht vor dem Ewigen“ genannt und es wird „der Anfang“ genannt, wie geschrieben steht: „Der Anfang der Weisheit ist die Furcht vor dem Ewigen.“ Es steht ebenso geschrieben: „Die Furcht vor dem Ewigen ist der Anfang der Erkenntnis“, denn Furcht wird „Anfang“ genannt. Auch ist dies das Tor, um in den Glauben einzutreten. Und auf diesem Gebot ruht die ganze Welt.

Erläuterung: Es ist nicht klar, warum die Schrift an einer Stelle die Furcht als den Anfang der Weisheit (Chochma) und an einer anderen Stelle als den Anfang der Erkenntnis (Daat) bezeichnet. Und es wird erklärt, dass Furcht der Anfang jeder einzelnen Sefira ist, denn es ist unmöglich irgendeine Sefira zu erlangen, ohne zuerst die Furcht zu erlangen.

Darum sagt er, dass sie (die Furcht) das Tor ist, um in den Glauben einzutreten, da es unmöglich ist, den vollständigen Glauben zu erlangen, außer aus Ehrfurcht vor dem Ewigen. Und das Maß der Furcht ist das Maß der Menge des Glaubens. Aus diesem Grund „ruht die ganze Welt auf diesem Gebot“, denn die Welt kann nur auf der Tora und den Geboten stehen, wie geschrieben steht: „Wenn nicht Mein Bund Tag und Nacht wäre, würde Ich nicht die Verordnungen von Himmel und Erde einsetzen.“

Und da die Furcht der Anfang ist und das Tor zu jedem Gebot, da sie das Tor des Glaubens ist, so folgt, dass die ganze Welt auf der Ehrfurcht beruht, wie geschrieben steht: „Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde.“ Das heißt mit Furcht, welche „der Anfang“ genannt wird, der alle Gebote beinhaltet „erschuf Gott Himmel und Erde“. Und wenn es keine Furcht gäbe, hätte Gott nichts erschaffen.

190) Die Furcht wird in drei Unterscheidungen ausgelegt, von denen zwei eine unwürdige Wurzel enthalten und eine die Wurzel der Ehrfurcht ist. Es gibt einen Menschen, der den Schöpfer fürchtet, damit seine Söhne leben und nicht sterben werden, oder er fürchtet eine körperliche Strafe oder eine Strafe für sein Geld, daher fürchtet er Ihn immer. Daraus folgt, dass die Ehrfurcht, die er vor dem Schöpfer hat, nicht die Wurzel ist, denn sein eigener Nutzen ist die Wurzel, und die Ehrfurcht ist das Ergebnis davon.

Und es gibt einen Menschen, der den Schöpfer fürchtet, da er die Strafe dieser Welt und die Strafe der Hölle fürchtet. Diese zwei Arten der Furcht – Furcht vor Strafe in dieser Welt und die Furcht vor Strafe in der kommenden Welt – sind nicht das Fundament und die Wurzel der Furcht.

191) Furcht, welche die Grundlage ist, ist, wenn man seinen Herrn fürchtet, da Er groß ist und alles regiert, das Fundament und die Wurzel aller Welten ist, und alles wird vor Ihm als Nichts erachtet, wie geschrieben steht: „Und alle Bewohner der Erde zählen [im Vergleich zu Ihm] als Nichts.“ Daher müssen alle Bestrebungen auf einen Ort namens „Ehrfurcht“ gerichtet sein.

Es gibt drei Arten von Furcht vor dem Ewigen, von welchen nur eine als wirkliche Ehrfurcht betrachtet wird:

Erstens: Den Schöpfer fürchten und seine Gebote einhalten, so dass seine Söhne leben werden und er vor der Strafe seines Körpers oder seines Geldes bewahrt werde. Dies ist die Furcht vor Strafen in dieser Welt.

Zweitens: Wenn man sich auch vor Strafen der Hölle fürchtet.

Und diese beiden Arten von Furcht sind keine wahre Furcht, denn er fürchtet sich um sein eigenes Wohlergehen, und nicht weil es ein Gebot des Schöpfers ist. Das eigene Wohlbefinden ist also die Wurzel, und die Furcht ist der Zweig, der aus dem eigenen Wohlbefinden entsteht.

Drittens: Furcht, welche die Grundlage ist, ist, wenn man seinen Herrn fürchtet, da Er groß ist und alles regiert, das Fundament und die Wurzel aller Welten ist, und alles wird vor Ihm als Nichts erachtet. „Er ist groß“, denn Er ist die Wurzel, von der alle Welten ausgehen. Und Seine Größe erscheint in all Seinen Taten. Und Er herrscht über alles, denn Er hat alle Welten erschaffen, die Höheren und die unteren, und sie werden alle vor Seinem Angesicht als nichts erachtet, denn sie fügen nichts zu Seinem Wesen hinzu.

Und es steht geschrieben: „Daher müssen alle Bestrebungen auf einen Ort namens „Ehrfurcht“ gerichtet sein – Das heißt, man muss sein Herz und sein Streben auf den Ort richten, der „Ehrfurcht“ genannt wird, um sich mit allem Verlangen und Streben an die Ehrfurcht vor dem Schöpfer zu klammern, die mit dem Gebot des Königs übereinstimmt und Seiner würdig ist.

192) Rabbi Shimon weinte und sagte: „Wehe, wenn ich erzähle, wehe, wenn ich nicht erzähle. Wenn ich es sage, werden die Frevler wissen, wie sie ihrem Herrn dienen können. Wenn ich es nicht sage, werden die Freunde diese Sache verlieren“, denn wo es heilige Furcht gibt, gibt es dementsprechend böse Furcht unten – sie schlägt, erdrückt und klagt an. Und das ist die Peitsche, mit der die Frevler zur Strafe für ihre Sünden geschlagen werden. Aus diesem Grund fürchtete er das Erzählen, damit die Frevler nicht wissen würden, wie sie der Strafe entgehen können, denn ihre Strafe ist ihre Reinigung.

Damit deutet er an, dass er an diesem Ort seine Worte nicht in vollem Umfang offenbaren kann, weil er fürchtet, den Frevlern Schaden zuzufügen.
Denn er kam, um hier zu enthüllen, wie man sich an den Baum des Lebens anhaften kann und niemals den Baum des Todes berührt – was nur für diejenigen geeignet ist, die bereits den Aspekt des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse korrigiert haben. Die Frevler aber, die die Sünde am Baum der Erkenntnis von Gut und Böse noch nicht korrigiert haben, dürfen dies nicht wissen. Sie müssen zuvor alle Arbeiten vollbringen, bis sie die Sünde am Baum der Erkenntnis korrigiert haben. Wie geschrieben steht: „Dass er nicht etwa seine Hand ausstrecke und auch vom Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe.“

Denn nachdem Adam am Baum der Erkenntnis gesündigt hatte, wurde er aus dem Garten Eden vertrieben, aus der Sorge heraus, er könnte sich an den Baum des Lebens anhaften und ewig leben – und so würde der Makel, den er durch den Baum der Erkenntnis verursacht hatte, für immer ohne Korrektur bestehen bleiben. Darum offenbarte er diese Sache, damit sie den Gerechten, die würdig sind, dies zu wissen, nicht verloren gehe – jedoch nur in einer verhüllten Andeutung.

193) Und wer sich vor der Strafe von Schlägen und Anklage fürchtet, auf dem ruht nicht jene Furcht vor dem Ewigen, die „Ehrfurcht vor dem Ewigen, die zum Leben führt“ genannt wird, sondern auf ihm ruht jene falsche Furcht, jene Geißel – und nicht die Ehrfurcht vor dem Ewigen.

194) Und deshalb wird der Ort, der „Ehrfurcht vor dem Ewigen“ genannt wird, „Anfang der Erkenntnis“ genannt. Darum ist auch dieses Gebot hier eingeschlossen – und es ist die Wurzel und das Fundament für alle übrigen Gebote der Tora. Wer die Ehrfurcht bewahrt, der bewahrt alles; und wer die Ehrfurcht nicht bewahrt, der bewahrt auch die Gebote der Tora nicht, denn die Ehrfurcht ist das Tor zu allem.

Der Sohar dreht sich darum, dass einmal geschrieben steht: „Der Anfang der Weisheit ist die Furcht vor dem Ewigen“ und ein anderes Mal: „Die Furcht vor dem Ewigen ist der Anfang der Erkenntnis.“ Und er erklärt: Am Ende der heiligen Furcht, die „Ehrfurcht vor dem Ewigen, die zum Leben führt“ genannt wird, befindet sich unten die falsche Furcht, die schlägt, prügelt und Anklage erhebt. Sie ist die Geißel, um die Frevler zu schlagen, und ihre Beine gehen hinab bis in den Tod. Wer aber das Gebot der Ehrfurcht erfüllt, weil Er groß ist und über alles herrscht, der haftet an die „Ehrfurcht vor dem Ewigen, die zum Leben führt“ an.

Diejenigen, die sich aus Furcht vor der Strafe der Schläge fürchten und nicht aus dem Grund eines Gebotes, über sie steht geschrieben: „Was der Frevler fürchtet, das wird über ihn kommen.“ Denn die Furcht des Endes herrscht über ihn und schlägt ihn. Und insofern das Ende der Furcht in einer bösen Geißel weilt, um die Frevler zu schlagen, wird auch die obere, heilige Ehrfurcht genannt: „Der Anfang der Erkenntnis ist die Furcht vor dem Ewigen“ – um zu lehren, dass man einzig an ihren Anfang anhaften soll, nämlich an der „Ehrfurcht vor dem Ewigen, die zum Leben führt“. Und man soll sich hüten vor jener ersten Furcht, die die böse Geißel ist. Durch dieses wird die Sünde am Baum der Erkenntnis korrigiert.

195) Darum steht geschrieben: „Im Anfang, mit Ehrfurcht, erschuf Gott den Himmel und die Erde.“ Denn wer gegen dieses Gebot verstößt, der verstößt gegen alle Gebote der Tora. Und die Strafe für den, der dagegen verstößt, ist, dass jene böse Geißel – jene falsche Furcht – ihn schlägt. Dies ist, wie geschrieben steht: „Und die Erde war wüst und leer (Tohu wa Bohu), und Finsternis über dem Angesicht des Abgrunds, und der Geist Gottes …“ – das sind die vier Strafen, mit denen die Frevler bestraft werden.

196) „Wüst“ (Tohu) bedeutet Erdrosselung, wie geschrieben steht: „Messschnur des Tohu“. Und es steht geschrieben: „Ein Seil zum Messen“.

„Leer“ (Bohu) ist Steinigung – Steine, die im großen Abgrund versenkt sind, zur Strafe für die Frevler.

„Finsternis“ ist Verbrennung, wie geschrieben steht: „Und es geschah, als ihr die Stimme aus der Finsternis hörtet – der Berg aber brannte mit Feuer bis ins Herz des Himmels: Finsternis, Wolke und Nebel.“ Dies ist jenes starke Feuer, das auf das Haupt der Frevler fällt, um sie zu verbrennen.

Diejenigen, die die Furcht vor dem Ewigen nicht ausführen, weil sie ein Gebot des Königs ist, sondern nur aus Furcht vor der Strafe, werden von den Klipot des „Wüst“ (Tohu) gefangen. Sie wundern sich, warum sie die Gedanken und Worte des Ewigen nicht verstehen. Und diese Klipa gilt als Strick der Erdrosselung um den Hals des Menschen, der ihm die Luft der Heiligkeit für den Atem seines Lebens abschneidet.

So steht im ersten Vers: „Messschnur des Tohu („Wüst“), und im zweiten Vers: „ein Seil zum Messen“. Das eine kommt, um das andere zu erklären: Die Bedeutung von „Messschnur des Tohu“ ist „ein Seil zum Messen“. Denn so wie die Schnur und das Maß seiner Verzweiflung sind, so ist das Maß des Seils, das die Sitra Achra um seinen Hals legt und ihn erdrosselt. Wie geschrieben steht: „Die Sünde ziehen sie herbei mit Seilen des Truges.“

Folglich ist „Leer“ (Bohu) die Steinigung. Denn nachdem er bereits durch die Sitra Achra mit einem Strick um den Hals eingefangen ist, haben sie nun die Kraft, mit ihm zu verfahren, wie sie wollen: ihn zu steinigen, ihn zu verbrennen oder ihn mit dem Schwert zu töten. Steinigung bedeutet, dass sein Schädel durch böse Begierden und böse Gedanken zerschmettert wird, und man zieht ihn in den großen Abgrund hinab, um ihn zu bestrafen.

Finsternis ist Verbrennung – sie kommt auf das Haupt der Frevler, um sie zu verbrennen. Denn die Sitra Achra umgibt sie mit starkem Feuer, das fortwährend die Lebenskraft der Heiligkeit in ihnen verzehrt.

197) Und „Geist“ (Ruach) – ist die Enthauptung mit dem Schwert. Da der „Stürmische Wind“ (Ruach seara) ein scharfes Schwert ist, das in ihm lodert, wie geschrieben steht: „Und die Flamme des Schwertes, das sich in alle Richtungen wendet.“ Es wird „Geist“ genannt. Es ist eine Strafe für jemanden, der die Gebote der Tora übertritt, welche nach der Furcht geschrieben sind, nach dem Anfang, der alles enthält. Denn nach „Im Anfang“, was „Furcht“ bedeutet, wird gesagt „wüst (Tohu) und leer (Bohu) und Finsternis, und Geist“, welche die Strafen der vier Tode sind. Ab hier und weiter die übrigen Gebote der Tora.

Denn Sitra Achra legt einen „Stürmischen Wind“ (Ruach seara) auf ihn, welcher einem scharfen Schwert ähnlich ist, das seinen Kopf von seinem Körper trennt und sein Leben beendet. Das ist die Strafe für jemanden, der die Gebote der Tora übertritt, welche nach der Furcht, dem Anfang, geschrieben sind, die alles enthält, denn alle Gebote der Tora sind enthalten in den ersten zwei Versen von „Im Anfang“ bis „Und Gott sprach: ‚Es werde Licht.’“ Und die Strafe, die für jemanden erwähnt wird, welcher die Gebote der Tora übertritt, welche die vier Tode sind, inbegriffen in „Wüst“, „Leer“, „Finsternis“ und „Geist“, geschrieben nach der Furcht, welche „Anfang“ genannt wird, inbegriffen in den Worten „Im Anfang erschuf Gott“.

Hieraus folgt, dass der erste Vers „Furcht“ ist, der Anfang, die Grundlage der Furcht, die zum Leben führt, und der zweite Vers die Strafe für jemanden ist, der nicht an der Furcht, dem Anfang, anhaftet. Und sie umfassen das Ganze, denn sie sind das Tor zum Glauben an den Ewigen. Hieraus folgt, dass alle Gebote der Tora darin eingeschlossen sind. Von da an folgen die übrigen Gebote der Tora, beginnend mit dem Vers: „Und Gott sprach: Es werde Licht.“ Das bedeutet: Alle Gebote der Tora sind nichts anderes als Einzelheiten des Gebotes der Ehrfurcht.

Shamati 7. Was es in der spirituellen Arbeit bedeutet, wenn die Gewohnheit zur zweiten Natur wird

Ich hörte im Jahr 1943

Wenn der Mensch sich an etwas gewöhnt, so wird dies für ihn zur Gewohnheit und jede Gewohnheit wird für den Menschen zur zweiten Natur. Deswegen gibt es nichts, was der Mensch nicht verspüren könnte. Das heißt, auch wenn der Mensch für etwas noch keinerlei Empfindung verspürt, kann er durch die Gewöhnung an die Sache zu einer Empfindung dafür gelangen. Weiterlesen

Shamati 4. Was ist der Grund für die Schwere, die der Mensch in der Annullierung vor dem Schöpfer hat?

Ich hörte am 6. Februar 1944

Wir müssen den Grund für die Schwere kennen, die man empfindet, wenn man sein „Selbst“ vor dem Schöpfer annullieren möchte und sich nicht mehr um seinen Eigennutz kümmern will. Man gelangt zu einem Zustand, als stünde die ganze Welt still, als sei man nun allein auf der Welt und ließe seine Familie und seine Freunde zugunsten der Annullierung vor dem Schöpfer zurück. Weiterlesen

Der Baum des Lebens – ein Gedicht

Von Rav Isaak Luria (Der Heilige ARI)

1986/23 – Bezüglich Ehrfurcht und Freude

Artikel Nr. 23, 1986

Der heilige Sohar fragt (Acharej Mot, Punkt 2 im Sulam [Leiterkommentar]): „Rabbi Jizchak begann: ‚Es steht geschrieben: ‚Diene dem Ewigen mit Ehrfurcht, und freue dich mit Zittern.‘ Es steht auch geschrieben: ‚Dienet dem Ewigen mit Freude, kommt vor Ihn mit Gesang.‘ Diese Verse widersprechen sich gegenseitig. Aber wir haben gelernt: „Diene dem Herrn mit Furcht“, denn jede Arbeit, mit der man seinem Meister dienen will, erfordert zuerst Furcht, Ehrfurcht vor ihm. Und wegen der Ehrfurcht vor seinem Meister wird er später damit belohnt, dass er die Mizwot [Gebote] der Tora mit Freude ausführt. Deshalb steht geschrieben: ‚Was verlangt der Ewige, dein Gott, anderes von dir als Ehrfurcht‘, und dadurch wird er mit allem belohnt werden.“

Wir sollten verstehen, was Ehrfurcht ist. Wir sehen, dass Ehrfurcht und Freude zwei Gegensätze sind, und wie kann Ehrfurcht ein Grund für Freude sein, wenn es heißt: „Wegen der Ehrfurcht vor seinem Herrn wird er später mit der Ausführung der Mizwot der Tora mit Freude belohnt werden“, da sie sich gegenseitig widersprechen?

Wir sollten auch verstehen, warum der Schöpfer gefürchtet werden will. Was bringt es Ihm? Es ist, als würde ein Mensch in einen Hühnerstall gehen und sagen: „Wenn ihr mich fürchtet, gebe ich euch Essen und Wasser. Ich werde euch alles geben, was ihr wollt, wenn ihr mich ehrt.“ Kann man sagen, dass der Mensch keine Rücksicht darauf nimmt, ob die Hühner ihn respektieren?

Noch viel mehr gilt das für die Geschöpfe gegenüber dem Schöpfer: Welchen Wert und welche Bedeutung hat es für den Schöpfer, dass die Geschöpfe ihn ehren? So sehr, dass unsere Weisen sagten, der Mensch solle nichts anderes tun, als sich in Ehrfurcht zu üben, denn es steht geschrieben: „Was verlangt der Ewige, dein Gott, anderes von dir als Ehrfurcht?“ Es steht auch geschrieben (Prediger, 3): „Gott hat es so gemacht, dass die Menschen ihn fürchten“, was bedeutet, dass der Schöpfer alles getan hat, damit man ihn fürchtet.

Um das zu verstehen, sollten wir uns an den Zweck der Schöpfung erinnern, also an den Zweck, zu dem der Schöpfer die Geschöpfe erschaffen hat. Es ist bekannt, dass der Grund sein Verlangen ist, seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Um jedoch die Vollkommenheit Seiner Taten ans Licht zu bringen, d.h. damit es kein „Brot der Schande“ gibt, hat Er eine Korrektur vorgenommen, die „Zimzum [Beschränkung] und Verhüllung“ genannt wird, bei der es vor den Gefäßen des Gebens unmöglich ist, Seine Existenz zu sehen oder zu spüren, was „Existenz des Schöpfers“ genannt wird.

Das bedeutet, dass wir zwar jeden Tag im Gebet sagen: „Die ganze Erde ist voll Seiner Herrlichkeit“, aber wir haben trotzdem kein Gefühl dafür. Vielmehr müssen wir über den Verstand hinweg glauben, dass dies so ist. Der Grund dafür ist, dass es zwar keine Veränderungen im Licht gibt, denn „es gibt keine Abwesenheit in der Spiritualität“, aber es gibt dennoch Veränderungen auf Seiten der Kelim [Gefäße], und die Kelim begrenzen das Licht. Das ist so, weil wir in den Kelim die Größe der Fülle erkennen – ihren Eindruck von der Fülle. Wenn man keine Kelim hat, die eine Einkleidung für das Licht sein können, dann ist in Wirklichkeit kein Licht zu sehen, gemäß der Regel: „Es gibt kein Licht ohne ein Kli [Gefäß].“ Das heißt, wir müssen eines wissen: Wir können von dem sprechen, was wir in unseren Empfindungen erlangen.

Baal HaSulam sagte eine Allegorie über den Zimzum: Es ist wie ein Mensch, der sich bedeckt, damit ihn niemand sieht. Kann man sagen, dass ein Mensch, der sich verbirgt, damit andere ihn nicht sehen, sich selbst deswegen nicht sieht? Genauso hat der Schöpfer den Zimzum und die Verhüllung gemacht, damit die Unteren ihn nicht sehen, während sie in Selbstliebe versunken sind, die ein Empfangen ist, um zu empfangen, was eine Ungleichheit der Form und eine Trennung zwischen dem Geber, der der Schöpfer ist, und den Empfängern, die die Geschöpfe sind, verursacht.

Und da es in unserer Wurzel, dem Schöpfer, kein Empfangen gibt, empfindet der Mensch, wenn er empfängt, ein unangenehmes Gefühl, das „Brot der Schande“ genannt wird. Deshalb gab es eine Korrektur von Seiten der Unteren – dass wir den Zimzum den Unteren zuschreiben. Das heißt, die Unteren brauchen den Zimzum und die Verhüllung, denn gerade durch diese Korrektur können sie das Empfangen zum Geben korrigieren. Aus der Sicht der Höheren gibt es jedoch keine Veränderungen. Alle Veränderungen sind nur zur Vorbereitung unserer Kelim, damit sie empfangen können, um zu geben.

Da die Freude und das Vergnügen an einem Ort der Trennung nicht leuchten, kann der Mensch also keinen vollständigen Glauben erlangen, bevor er seinen Willen zum Empfangen korrigiert hat. So sagt er („Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 138): „Es besteht das Gesetz, dass das Geschöpf kein offenbartes Böses von Ihm empfangen kann, denn es wäre ein Makel Seiner Herrlichkeit, dass das Geschöpf Ihn als Übeltäter wahrnimmt, da es dem vollkommen Handelnden nicht entspricht. Wenn sich daher ein Mensch schlecht fühlt, liegt es an ihm selbst, da er in diesem Moment die Führung des Schöpfers leugnet; und im selben Maß ist der Schöpfer dann auch verhüllt.“

Daran sehen wir die Notwendigkeit der Korrektur des Gebens: Es ist nicht nur unmöglich, die Freude und das Vergnügen zu empfangen, die für uns vorbereitet wurden, sondern es gibt etwas, das uns vom Glauben an Ihn abbringt, und das ist das Schlimmste!

Jetzt können wir die Bedeutung der Ehrfurcht verstehen. Wir haben gefragt: „Braucht der Schöpfer, dass wir ihn fürchten?“ Nach dem, was wir erklärt haben, ist die Ehrfurcht so, wie es im Sulam [Leiterkommentar zum Sohar] geschrieben steht: Der Mensch fürchtet, dass er es vielleicht nicht überwinden und empfangen kann, um zu geben, wie es sein sollte, sondern dass er empfängt, um zu empfangen, was dazu führen würde, dass er getrennt wird, nicht unbedingt von der Freude und dem Vergnügen, das er nicht empfangen kann, sondern er fürchtet, dass er dazu kommt, seinen Glauben zu verleugnen. Daraus folgt, dass er tatsächlich zur Sitra Achra [andere Seite] kommen kann.

Das ist die Bedeutung von „Gott hat es so eingerichtet, dass die Menschen Ihn fürchten.“ Durch diese Ehrfurcht werden sie zu einer zweifachen großen Korrektur kommen:

1.) sie werden Vertrauen in den Schöpfer haben,

2.) sie werden in der Lage sein, die Freude und das Vergnügen zu empfangen, die der Schöpfer ihnen schenken will.

Daraus folgt, dass der Schöpfer gefürchtet werden will, damit wir die Kelim haben, um die Freude und das Vergnügen zu empfangen. Dadurch werden wir Vertrauen in Ihn haben, wie es im Sulam (S. 138) geschrieben steht: „Ehrfurcht ist ein Schutz, damit wir nicht von Seinem Glauben abfallen.“

Daher werden wir verstehen, was geschrieben steht: „Was verlangt der Ewige, dein Gott, anderes von dir als Ehrfurcht?“ Es bedeutet, dass er uns Fülle geben will, aber was uns zurückhält, ist die Ungleichheit der Form, denn das Licht kann sich nicht in Gefäße des Empfangens kleiden. Wenn der Mensch also ehrfürchtig und wachsam ist, um die Absicht zu geben zu haben, kann der Schöpfer ihm Sein Geben in Fülle geben, ohne irgendeine Unannehmlichkeit, die „Brot der Schande“ genannt wird.

So verstehen wir, was wir gefragt haben: „Wie kann Ehrfurcht ein Grund zur Freude sein?“ Mit dem oben Gesagten ist es ganz einfach: Indem er Ehrfurcht hat, das heißt, indem er darauf achtet, die Gefäße des Gebens immer zu benutzen, kann der Schöpfer ihm die Freude und das Vergnügen geben, weil er Gefäße des Gebens hat. Und sicherlich wird er dann Freude an der Fülle haben, die er empfangen hat, um zu geben. Daraus folgt, dass die Ehrfurcht die Freude verursacht, und wenn er keine Ehrfurcht hat, ist er von allem entfernt.

Korr, ey, 20.7.2023

Notiz 268: Der Mensch lernt nur dort, wo sein Herz ist

Man muss verstehen, wieso der Mensch nur das lernen kann, was sein Herz begehrt. Entsprechend dieser Regel kann man den Menschen Ethik oder Moral nicht lehren, wenn er es nicht will. Daraus folgt, dass der Mensch nur sehr schwer Anweisungen befolgen will. Wie kann man dann dem Freund Anweisungen geben?

Genauso muss man das von den Weisen Gesagte verstehen: „Der Mensch fühlt sich keinem verpflichtet“ (Shabbat 119). Wie kann ein Mensch demzufolge seine Handlungen korrigieren, da er sie doch niemals als falsch und korrekturbedürftig sehen kann? Bleibt dann der Mensch für immer unkorrigiert?

Der Mensch ist mit einer Natur erschaffen worden, durch welche er nur genießen will. Deswegen sucht er in allem, was er lernt, nach Möglichkeiten und Wegen, Genuss zu bekommen. Daher wird er selbstverständlich nichts Anderes lernen als das, was sein Herz begehrt, weil so seine Natur ist.

Deswegen muss derjenige, der sich dem Schöpfer annähern möchte (damit man erlernen kann, wie man dem Schöpfer geben könnte), den Schöpfer bitten, ihm ein anderes Herz zu geben, wie gesagt wurde: “Der Schöpfer hat für mich ein reines Herz erschaffen“. Also damit er ein anderes Herz hat, damit das Verlangen des Herzens das Geben wäre. Dann wird ihm das Erlernte die Möglichkeiten des Gebens an den Schöpfer aufzeigen. Doch was gegen das Herz des Menschen ist, kann er nicht erkennen. Darüber wurde gesagt: „Ich nehme von euch das steinerne Herz und gebe euch ein Herz aus Fleisch und Blut“.

Ähnlich dem kann sich der Mensch nicht zu etwas verpflichtet fühlen, weil er nur das lernt, was sein Herz begehrt. Und weil das Herz genießen möchte (und von dem Gefühl der Schuldigkeit kann der Mensch nicht genießen), fühlt er sich niemals verpflichtet.

Hier gibt es keinen anderen Rat als nur das Gebet zum Schöpfer, dass Er ihm ein anderes Herz geben soll. Damit der Mensch versteht, dass es sein Verdienst sein wird, wenn er seine Pflicht erkennt, weil er dadurch eine Möglichkeit der Korrektur bekommt; ansonsten verbleibt er mit allen seinen Mängeln.

Seine Pflicht ist also sein Verdienst. Dann wird er nach Pflichten suchen. Und derjenige, der keine Korrekturarbeit macht, wird sich niemals verpflichtet fühlen.