Shamati 227. Die Belohnung für eine Mizwa ist eine Mizwa

Ich hörte

Der Mensch muss sich danach sehnen, der Belohnung einer Mizwa (Gebot, gute Tat) würdig zu werden. Das bedeutet, durch die Erfüllung der Mizwot (Plural für Mizwa) wird er der Anhaftung an den Mezaweh (Gebietenden) würdig.

Shamati 228. Fisch kommt vor Fleisch

Ich hörte am 21. Februar 1947, in Tiberias

Es ist üblich bei einer Mahlzeit Fisch vor Fleisch zu verzehren, weil man den Aspekt „Fisch“ kostenlos erhält, ohne Vorbereitung. Deswegen isst man ihn zu Beginn, da man keine Vorbereitung braucht. Wie es geschrieben steht: „Wir gedenken der Fische, die wir in Ägypten kostenlos aßen.“[1] Und im Sohar wird erklärt: „Kostenlos bedeutet ohne Gebote“, also ohne Vorbereitung. Weiterlesen

Shamati 229. Hamantaschen

Ich hörte in der Nacht von Purim, nach der Lesung der Megilla, am 3. März 1950

Über den Brauch, Haman-Tashim, also Hamans Taschen[1] zu essen: Er [Baal Sulam] sagte, da der Mensch verpflichtet sei, an Purim so betrunken zu sein, dass er zwischen dem verfluchten Haman und dem gesegneten Mordechai nicht mehr zu unterscheiden vermag, esse man Hamantaschen. Dadurch sollen wir uns daran erinnern, dass Haman uns nichts als Taschen gebracht hat, also Kelim (Gefäße), nicht aber das Innere. Das bedeutet, dass man nur die Kelim von Haman empfangen kann, und nicht die Lichter, genannt „Inneres“. Dem ist so, weil sich die größten Kelim des Empfangens in Hamans Hand befinden, und diese müssen wir ihm wegnehmen. Weiterlesen

Shamati  230. Erhaben ist der Schöpfer, und der Erniedrigte wird es sehen

Ich hörte am Shabbat Teruma, am 5. März 1949, in Tel Aviv

„Erhaben ist der Schöpfer und der Erniedrigte wird es sehen.“[1] Wie kann man dem Schöpfer gleichen, wenn der Mensch empfängt und der Schöpfer gibt? Darüber sagt dieser Vers: „Erhaben ist der Schöpfer und der Erniedrigte wird es sehen.“ Wenn der Mensch sich selbst annulliert, gibt es nichts, was ihn vom Schöpfer trennt. Dann „wird er sehen“, das heißt, er wird Mochin (Leuchten) von Chochma (Weisheit) würdig. Weiterlesen

Shamati 231. Die Reinheit der Kelim de Kabbala

Ich hörte im Januar 1928, in Giwat Shaul (Jerusalem)

Der Mensch sollte mit allem, in dem der Körper Genuss findet, vorsichtig sein. Man sollte dies bedauern, weil man durch das Empfangen vom Schöpfer entfernt wird. Dies deshalb, da der Schöpfer der Geber ist und wenn er nun ein Empfänger sein wird, kommt er dadurch in eine Gegensätzlichkeit der Form. Im Spirituellen ist der Unterschied der Form eine Entfernung und so hat er dann keine Anhaftung an den Schöpfer. Weiterlesen

Shamati 232. Die Vervollständigung der Anstrengung

Ich hörte

„Ich habe mich angestrengt und fand nicht – glaube es nicht.“
Man muss hier die Bedeutung des Begriffs „ich fand“ verstehen; was soll man finden? „Ich fand“ bezieht sich darauf, das Wohlwollen in den Augen des Schöpfers zu finden. Weiterlesen

Shamati 233. Vergebung, Verzeihung und Sühne

Ich hörte

Mechila (Vergebung), wie [es heißt] „Vom Verderben zum Lob“. Dies bedeutet, dass für ihn gerade durch „Reue aus Liebe“ Sünden zu Verdiensten wurden. Demnach verwandelt er die Sünden in Lob, also in Verdienste.

Slicha (Verzeihung) kommt von we shalach et Be’iro („und er entlässt sein Vieh“[1], wobei das Samech das Shin ersetzt). Dies bedeutet, er schickt die Sünden von sich und sagt, dass er von nun an nur noch Verdienste ausführen wird. Dies gilt als „Reue aus Furcht“, wenn [boshafte] Sünden für ihn zu [unabsichtlichen] Vergehen werden. Weiterlesen

Shamati 234. Derjenige, der von den Worten der Tora ablässt und sich in Gespräche verwickelt

Adar Alef im Jahr 1940, auf dem Weg nach Gaza

„Wer sich von den Worten der Tora abwendet und sich weltlichen Gespräche zuwendet, wird mit glimmender Kohle gefüttert.“ Dies bedeutet, wenn der Mensch sich mit der Tora beschäftigt und nicht damit aufhört, dann ist die Tora für ihn eine lodernde Flamme, die den Bösen Trieb verbrennt – und so kann er mit seiner Arbeit weitermachen. Wenn er aber inmitten seines Studiums aufhört, selbst wenn er gleich zurückkommen und weitermachen wird, ist die Tora für ihn wie glimmende Kohle. Das heißt, sie hat keine Kraft mehr, um den Bösen Trieb zu verbrennen. Dann verdirbt bei ihm der Geschmack der Tora, und er wird automatisch gezwungen, seine Arbeit zu unterbrechen.

Deshalb soll er, wenn er zu seinem Studium zurückkehrt, unbedingt [die Verpflichtung] auf sich nehmen, nicht wieder mitten im Studium abzubrechen. Und indem er [die Verpflichtung] eingeht, wird das lodernde Feuer der Tora für die Zukunft neu entfacht.

überarbeitet, EY, 18.03.2024

Shamati 235. Erneut in das Buch schauen

Nachdem der Mensch einige Worte der Tora in einem Buch gesehen und sie sich eingeprägt hat, ist es so, dass, was in den Verstand eingetreten ist, bereits mangelhaft ist. Wenn er daher erneut in das Buch schaut, kann er das Licht herausholen, sodass er Erleuchtung empfangen wird von dem, was er jetzt sieht. Und dies wird bereits als neu und makellos angesehen.

Shamati 236. Meine Feinde verhöhnen mich den ganzen Tag

Ich hörte am 6. Tishri, dem 17. September 1942

„Denn der Eifer um Dein Haus verzehrt mich“[1], „weil meine Feinde mich den ganzen Tag verhöhnen“[2]. Die Form der Schmähung und Beschimpfung erscheint in verschiedenen Formen:

  1. Während der Arbeit, wenn er eine Handlung der Mizwa macht, dann sagt der Körper zu ihm: „Was wirst du davon haben? Welcher Nutzen wird dir daraus erwachsen?“ Auch wenn er sich daher überwindet und die Sache unter Zwang tut, bleibt diese Mizwa dennoch eine Last und eine Bürde. Hier stellt sich die Frage: Wenn er wirklich das Gebot des Königs einhält und dem König dient, müsste er doch voller Freude sein, da es für jemanden, der dem König dient, natürlich ist, voller Freude zu sein. Hier ist jedoch das Gegenteil der Fall. Demzufolge fühlt er einen Zustand der Schmähung und Beschimpfung. Der Zwang beweist, dass er nicht glaubt, dass er dem König dient. Es gibt keine größere Verschmähung als diese.
  2. Oder er sieht, dass er den ganzen Tag nicht dem Schöpfer angehaftet ist, weil er nichts Echtes empfindet und es unmöglich ist, an etwas Leeres angehaftet zu sein. Daher wendet er seinen Verstand vom Schöpfer ab (wohingegen etwas Echtes, das Vergnügen birgt, schwer zu vergessen ist. Und wenn er seinen Geist abwenden möchte, so muss er sich anstrengen, um die Sache aus seinen Gedanken zu verbannen). Und dies ist, „weil meine Feinde mich den ganzen Tag verhöhnen“[3].

Dies trifft auf jeden Menschen zu. Der Unterschied besteht jedoch im Empfinden. Selbst wenn der Mensch es nicht fühlt, so ist das aus dem Grund, weil ihm die Aufmerksamkeit fehlt, um den Zustand so zu sehen, wie er ist. Und dies gleicht einem Menschen, der ein Loch in der Tasche hat, durch welches das Geld herausfällt und er so das ganze Geld verliert. Und es spielt keine Rolle, ob er weiß, dass er ein Loch hat oder nicht. Und der Unterschied besteht nur darin, dass, wenn er weiß, er hat ein Loch, es in seiner Hand liegt, dies zu reparieren: was aber den Verlust des Geldes angeht, so besteht kein Unterschied.

Wenn er daher fühlt, wie der Körper, „meine Feinde“ genannt, den Schöpfer schmäht, so sagt er „Denn der Eifer um Dein Haus verzehrt mich“ und wünscht dieses zu korrigieren.

[1] Psalm 69, 10

[2] Psalm 42, 11

[3] Psalm 42, 11

Shamati 237. Denn Mich schauet kein Mensch und bleibt leben

„Denn Mich schauet kein Mensch und bleibt leben.“[1] Dies bedeutet, wenn jemand die Enthüllung des Göttlichen in größerem Ausmaß sieht, als er zu sehen bereit ist, kann er in den Zustand des Empfangens kommen, was als Gegensätzlichkeit zum Leben des Lebens erachtet wird, und dann gelangt er in den Zustand des Todes. Daher muss er auf den Wegen des Glaubens voranschreiten.

[1] 2. Buch Mose 33, 20

 

Shamati 238. Glücklich ist der Mann, der Dich nicht vergisst und der Mensch, der sich in Dir anstrengt

Ich hörte am 10. Elul

„Glücklich ist der Mann, der Dich nicht vergisst, und der Mensch, der sich in Dir anstrengt.“ (ZusatzGebet an Rosh HaShana). In einer Zeit, wenn der Mensch im Sinne der „Weiße“ [Reinheit] wandelt, muss er sich immer daran erinnern, dass er alles nur erlangt hat, weil er den Aspekt der „Schwärze“ auf sich genommen hat. Und er muss sich gerade im Aspekt von „In Dir“ mühen, nach dem Prinzip „und alle glauben, dass Er ein Gott des Glaubens ist“, auch wenn er im Augenblick keinen Ort sieht, an dem er im Sinne des Glaubens arbeiten muss, da alles vor ihm offensichtlich ist. Dennoch sollte er über dem Verstand glauben, dass es durch Vertrauen noch mehr Raum zum Glauben gibt.

Und dies ist die Bedeutung von „Und Israel sah die mächtige Hand […] und sie glaubten an den Schöpfer“. Das heißt, obwohl sie den Aspekt von „Sie sahen“ erlangt hatten, was die Bedeutung von „Sehen“ ist, hatten sie immer noch die Kraft, durch ihren Glauben zu vertrauen.

Und dies erfordert große Anstrengung, sonst fällt man von der eigenen Stufe ab, so wie Libni und Shimei. Dies bedeutet, dass wenn es nicht so wäre, man also die Tora und Mizwot nur zu einer Zeit der „Weiße“ hören könnte, was sozusagen eine Bedingung ist. Man muss jedoch bedingungslos hören. Daher muss man zu einer Zeit der „Weiße“ aufpassen, dass man nicht die „Schwärze“ befleckt. Und das genügt dem Verstehenden.

überarbeitet, EY, 29.01.2024

Shamati 239. Der Unterschied zwischen Mochin von Shawuot und jenen von Shabbat Mincha

Es gibt einen Unterschied zwischen Shawuot – erachtet als der Aufstieg von Seir Anpin zu Arich Anpin, zur Bchina Dikna – und Shabbat während Mincha, der dann ebenfalls ein Aufstieg zu Arich Anpin ist. Shawuot gilt als Mochin de Chochma von ISHSuT, das heißt von Bina, die zurückkehrt, um wieder zu Chochma zu werden. Shabbat jedoch gilt als GaR de Bina, was als das eigentliche Chochma erachtet wird, die den Rosh noch nicht verlassen haben und als in Mocha Stima’a gekleidet gelten, was GaR de Chochma sind und nicht WaK.

Und weil sie GaR ist, kann sie nicht … es sei denn von unten nach Oben, ohne jegliche Ausbreitung nach unten. Daher gilt sie als das weibliche Licht, da sie unten keine Ausbreitung hat. Und deswegen wird Shabbat Aspekt von Nukwa genannt. Aber Jom Tov (Feiertag), der SaT de Bina ist, die als WaK gelten, hat eine Ausbreitung nach unten. Selbst nach all den Aufstiegen jedoch, die es in der Wirklichkeit gibt, verändert sich die Leiter der Stufen nicht. Und er [Baal Sulam] sagte, dies der Grund dafür sei, dass die Menschen der Welt den Jom Tov (Feiertag) mehr ehren als den Shabbat, obwohl Shabbat eine Höhere Stufe ist. Dies liegt daran, dass ein Jom Tov SaT de Bina ist, die unten enthüllt werden, anders als bei Shabbat, der GaR de Bina ist, wo es unten keine Enthüllung gibt.

Und selbstverständlich ist die Stufe von Shabbat unermesslich viel höher als ein Jom Tov.

Shamati 240. Fordere Deine Bittsteller, wenn sie Dein Angesicht fordern

Erster Tag der Slichot-Gebete, vom Verehrungswürdigen, meinem Vater, Meister und Lehrer

„Fordere Deine Bittsteller, wenn sie Dein Angesicht fordern, antworte ihnen aus den Himmeln Deiner Wohnstätte und verschließe Deine Ohren nicht vor ihren flehenden Schreien (Slichot für den ersten Tag). Siehe […] der Zweck der Erschaffung der Welt war es, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun.“ Aber damit die Korrektur vollkommen sei, muss die Versüßung der Eigenschaft von Din in Rachamim sein. Weiterlesen

Shamati 241. Rufet Ihn an, während Er nahe ist

„Rufet Ihn an, während Er nahe ist.“[1] Man muss hier nachvollziehen, was es bedeutet „Während Er nahe ist“, denn es heißt „Die ganze Erde ist voll Seiner Ehre“. Folglich ist Er stets nahe, was bedeutet dann aber „Während Er nahe ist“[2]? Denn das hieße ja, dass es eine Zeit gibt, in der Er nicht nahe ist.

Die Sache ist die, dass man die Zustände stets im Bezug auf jenen Menschen misst, der erfasst und fühlt. Und wenn der Mensch die Nähe des Schöpfers nicht spürt, so kann man auch über nichts sprechen, da alles gemäß der Empfindung des Menschen gemessen wird. Dabei kann es sein, dass der eine die Welt voller Fülle wahrnimmt, der andere aber, der die Güte der Welt nicht spürt, nicht sagen kann, dass die Welt gut ist, sondern gemäß seiner Empfindung sagt er, dass die Welt voller Leid ist. Weiterlesen

Shamati 242. Was bedeutet „die Armen an einem Feiertag zu erfreuen“ in der spirituellen Arbeit?

3. Zwischentag von Sukkot

Im Sohar [steht geschrieben]: „Der Anteil des Schöpfers ist es, die Armen zu erfreuen usw.“ Im Sulam – Kommentar interpretiert er: „Da der Schöpfer sah, dass lo liShma (nicht für Ihren Namen) ihn nicht zu liShma (für Ihren Namen) bringt, stieg er auf, um die Welten zu verwüsten, was bedeutet, dass Seine Fülle stoppte.“[1]

Wir könnten sagen, wenn man eine Erleuchtung von Oben empfängt – selbst wenn man nicht geläutert ist – und man diese Erleuchtung annimmt, um sich selbst von seiner Niedrigkeit zu erhöhen und sich dem Geben zu nähern, so gilt dann, dass lo liShma ihm liShma bringt. Dies bedeutet, dass er auf dem Pfad der Tora voranschreitet. Und dies nennt man „Jemand, der an Festtagen glücklich ist“. Ein Festtag (Mo‘ed) ist ein Feiertag (Jom Tov). Und gewiss gibt es keinen größeren Feiertag, als wenn ein Leuchten von Oben auf einen Menschen strahlt, das ihn dem Schöpfer näherbringt.

[1] Das Buch Sohar, „Einführung zum Buch Sohar“, Punkt 6 – 7

Shamati 243. Warum prüft man den Schatten in der Nacht von Hoshana Rabba?

1. März 1943, Tel Aviv

Es existiert ein Brauch, wonach jeder Mensch in der Nacht von Hoshana Rabba[1] seinen Schatten prüft. Und wenn er einen Schatten hat, dann ist er sicher, dass bei ihm alles gut sein wird (Sha´ar haKawanot, Erklärungen zu den Gesetzen von Sukkot). „Schatten“ bedeutet die Kleidung, in die sich das Licht hüllt.

Und ohne eine Kleidung gibt es kein Licht, denn es gibt kein Licht ohne ein Kli (Gefäß). Und gemäß der Größe der Kleidungen wachsen und mehren sich die Lichter. Wenn jedoch die Kleidung verlorengeht, dann fehlt im gleichen Maße das zur selben Kleidung gehörende Licht. Weiterlesen

600 000 Seelen

(Vorbemerkung des Übersetzers: „Seele“ hat zwei Übersetzungen im Hebräischen:
Nefesh, Pl. Nefashot, die niedrigere Stufe der Seele
Neshama, Pl. Neshamot, die höhere Stufe der Seele
Wenn im folgenden Text hinter dem Wort „Seele“ nichts in Klammern steht, ist immer von der „Neshama“ die Rede.)


Es heißt, dass es 600 000 Seelen gibt, und jede Seele teilt sich in mehrere Funken. Wir müssen nun verstehen, wie es für das Spirituelle möglich ist, sich zu teilen, da anfänglich nur eine Seele, die Seele von Adam haRishon, erschaffen wurde.

Meiner Meinung nach gibt es tatsächlich nur eine Seele (Neshama) in der Welt, wie es in 1. Moses 2,7 steht: „Und blies den Odem (Neshama) des Lebens in seine Nasenlöcher.“ Die gleiche Seele existiert in allen Kindern Israels, in jedem einzelnen – vollständig – wie in Adam haRishon, da das Spirituelle unteilbar ist und nicht geteilt werden kann – dies ist eher ein Zeichen von physischen Dingen.

Die Aussage, dass es 600 000 Seelen und Seelenfunken gibt, erweckt den Anschein, als wäre sie durch die Kraft des Körpers eines jeden Menschen geteilt worden. Mit anderen Worten: Zuerst trennt der Körper und verhindert das Strahlen der Seele vollständig, und durch die Kraft von Tora und Mizwot wird der Körper gereinigt; und im Ausmaß seiner Reinigung leuchtet die gemeinsame Seele auf ihn.

Aus diesem Grund werden zwei Unterscheidungen im leiblichen Körper gemacht:

Bei der ersten Unterscheidung empfindet man seine Seele als ein einzelnes Organ und begreift nicht, dass es sich dabei um die Gesamtheit Israels handelt. Und dies ist wirklich ein Fehler, der das oben Erwähnte mit sich bringt.

In der zweiten Unterscheidung scheint das wahre Licht der Seele Israels nicht in seiner ganzen Strahlkraft auf ihn, sondern nur in dem Maße, wie er sich durch die Rückkehr zur Gemeinschaft gereinigt hat.

Das Zeichen für die vollständige Korrektur des Körpers ist, wenn man fühlt, dass die eigene Seele in der ganzen Gemeinschaft Israels existiert. Denn man fühlt sich dann nicht mehr als Individuum, da man von den anderen abhängig ist. Zu diesem Zeitpunkt ist er vollkommen, ohne Makel, und die Seele scheint auf ihn wahrhaftig in ihrer ganzen Kraft, so wie sie in Adam haRishon erschien, wie in „Er, der atmete, atmete von Ihm aus“.

Dies ist die Bedeutung der drei Zeitabschnitte eines Menschen:

  1. Der Zustand des Seelenfunkens, in der Bedeutung einer Handlung in Form von Funken, wie in „Erlaubt und Verboten“.
  2. Der Zustand der individuellen Seele, ein einzelner Teil der 600 000. Sie ist dauerhaft vollendet, aber ihr Fehler ist mit ihr. Das bedeutet, dass sein Körper nicht die Gesamtheit der Seele aufnehmen kann und sich selbst als individuell empfindet, was ihm viel Liebesschmerz bereitet.

Anschließend nähert er sich der Vollkommenheit, der gesamten Seele, da der Körper gereinigt und ganz dem Schöpfer geweiht ist und keine Maßnahmen oder Abschirmungen aufstellt und vollständig in die Gesamtheit Israels integriert ist.

Wir haben gelernt, dass, „wenn auch nur ein einzelner Mensch in völliger Umkehr vor seinen Meister treten würde, der König Messias sofort erscheinen würde“.

Und beachte die Erklärung dafür, denn [unsere Weisen] sagten: „Moses ist gleich 600 000.“ Wir müssen dies verstehen, dass es zweimal 600 000 Seelen gibt – die Seele von Moses und die Seelen von Israel.

Aber wie oben gesagt ist die Wahrheit, dass es nicht mehr als eine Seele gibt, die in dem Maße erkennbar ist, in dem jede einzelne Seele (Nefesh) sich von ihrer Verunreinigung reinigt und säubert.

Wenn also alle Seelen (Nefashot, Pl. von Nefesh) korrigiert sind, werden sie jeden Aspekt der Höheren Seele von Azilut zu jeder einzelnen Seele (Nefesh) anziehen, da das Spirituelle unteilbar ist. Zu dieser Zeit „wird der Ewige König sein über die ganze Erde“ (Sacharja 14,9). Wenn daher auch nur einer einzigen Seele (Nefesh) die vollständige Reinheit fehlen würde, wird die Ausdehnung der Kedusha (Heiligkeit) in jeder Seele (Nefesh) von Israel fehlen.

Sobald jedoch eine einzige Seele (Nefesh) aus Israel von all ihrer Verunreinigung gereinigt sein wird, wird sie die ganze Seele von Azilut auf sich ziehen, und durch sie werden alle Seelen (Nefashot) ihrer Generation korrigiert. Das ist die Bedeutung der Abhängigkeit des einen vom anderen, wie es geschrieben steht (Sanhedrin 11): „Er war würdig, dass die Shechina auf ihm war, aber seine Generation war ihrer nicht würdig.“

Der Inhalt dieser Worte ist verblüffend, dass dieselbe Seele, die mit der Reinigung belohnt wurde, sofort danach strebt, die Gnade der Generation zu erhöhen und um sie bittet, bis sie ihre ganze Generation auf ihr Niveau erhebt.

Dies ist die Bedeutung von „Moses ist gleich 600 000.“ Weil er ihr treuer Hirte war, hatte er jene Heiligkeit, die in der ganzen Generation sein sollte. Und verstehe dies.

In der Tat findet sich das Ganze in jedem Einzelteil, denn am Ende werden sich alle Seelen (Nefashot) zu einer einzigen Erkenntnis vereinen und zu ihrer spirituellen Wurzel zurückkehren. Daher sollten alle Zeichen und Wunder und alle Reisen, die die ganze Welt während der 6 000 Jahre erlebte, von jeder individuellen Seele (Nefesh) erlebt werden. Die gute Seele (Nefesh) schöpft sich aus allen Aspekten der Kedusha (Heiligkeit) vor ihr und nach ihr, und die schlechte Seele tut das Gegenteil.

Und die wechselnden Zeiten werden als Generationen betrachtet. Allerdings verhält sich jede Generation nach ihrem Richter, nach dem Geist, der sie beurteilt, da sie von der Kedusha dieser Zeit erhält.

Aus diesem Grund ist jede Seele (Nefesh) bereit, die Seele von Moses, Aaron, Samuel, David und Salomo in sich aufzunehmen, als Zeitabschnitte, die sie durchlebt: Beim Auszug aus Ägypten und dem Empfang der Tora erscheint die Seele von Moses in ihm; bei den sieben, die sie eroberten, die Seele von Josua; und beim Bau des Tempels die Seele von König Salomo usw.

Dies bezieht sich nicht auf die oben genannten individuellen Seelen, sondern nach der Regel, dass das Spirituelle unteilbar ist. Und sobald man mit einer Seele belohnt wird, wird man mit der Seele der Gesamtheit Israels belohnt, aber nach dem eigenen Verdienst und dem eigenen Platz. Wenn jemand daher zu dieser Zeit mit diesen Wundern belohnt wird, dann empfängt er in sich die Fülle der Seele in dieser Enthüllung, denn der Name des Besitzers dieser Offenbarung ist wahrhaftig auf ihm.

Sie sagten (Shabbat 67; Baba Mezia 113): „Ganz Israel sind Kinder von Königen.“ Und auch (Jerusalemer Talmud, Massechet Horajot 3, 5): „Ein König, der stirbt, ganz Israel ist des Königtums würdig.“ Das ist ein großes Geheimnis, denn in allen vorangegangenen Generationen, die nur eine Vorbereitung für den Zustand Malchut waren, wurden besondere Kelim (Gefäße) für die Salbung ihrer Richter benötigt, wie für die Seelen von Moses und Samuel. Aber das letzte Ziel hängt von der Gesamtheit Israels ab, denn wenn ein winziger Teil, ein winziger Funke, fehlt, kann sich das Ende nicht offenbaren. Daher ist die Gesamtheit Israels des Königtums würdig, da alle in dieser wahren Unterscheidung gleich sind. Aus diesem Grund gibt es kein spezielles Kli (Gefäß) dafür, diese Vollkommenheit anzuziehen, sondern jeder, der seine Seele (Nefesh) reinigt und säubert, um würdig zu sein, die Offenbarung von Malchut in der Welt auszudehnen, wird wahrhaftig König David genannt werden. Das ist die Bedeutung von „David, König von Israel, lebt wirklich“ (Rosh HaShana 25), denn er ist keineswegs gestorben. Sein Kli ist in jeder einzelnen Seele (Nefesh) von Israel. Dies ist nicht so bei der Seele von Moses, die nur in den weisen Schülern der Generation, sowie in den Propheten und Priestern usw. zu finden ist.

Das ist die Bedeutung von „Wenn der König gestorben ist, ist ganz Israel würdig zu regieren“ (Jerusalemer Talmud; Massechet Horajot 3, 5). Und verstehe dies. Das ist das Geheimnis, das die Vielen aus ihrer Pflicht nimmt. Und verstehe dies sehr gut.

Das ist die Bedeutung von „Vor dem Kommen des Messias wird die Unverschämtheit zunehmen“ (Sota 49), und „Sie werden unverschämt zueinander sein, das Kind wird sich unverschämt gegenüber den Älteren verhalten und der Niedrige gegenüber dem Ehrenwerten“ (Jesaja 3,5). Das bedeutet, dass selbst ein unwürdiges Kind es wagen wird, sein Königtum auf die Welt auszudehnen, als wäre es einer der Ältesten und Ehrenwerten in der Generation.

Aber wenn der Unwürdige, der in seiner Wurzel eine niedere und unedle Seele (Nefesh) hat, sein Herz ausrichten und seine Handlungen reinigen wird, wird auch er damit gewürdigt, die gesamte Seele des heiligen Volkes in seine Seele (Nefesh) auszudehnen, mit all den Wundern, die das heilige Volk bisher erfahren durfte. Denn sie waren nur eine Vorbereitung für diese Vollständigkeit. Daher muss auch diese individuelle Seele (Nefesh) alles versuchen „und er wird seine [kommende] Welt in einer Stunde kaufen“, aufgrund der Fähigkeit dieser Generation, die Krone Seines Königtums, die alles enthält, auszudehnen: „Und alle brauchen einen Meister des Weizens, und jeder Einzelne wird ihm zu Dank verpflichtet sein.“ (Brachot 64; Baba Batra 145). Und verstehe dies.

Dies ist die Bedeutung ihrer Worte: „Wenn auch nur ein einziger Mensch in völliger Umkehr vor seinen Meister tritt, würde der König Messias sofort erscheinen.“ Wer auch immer es also ist, und wenn nur ein Mensch in der Generation mit der Ausdehnung dieser Seele in sich selbst belohnt würde, könnte er seine ganze Generation belohnen. Denn jeder, der in einer Sache verpflichtet ist, entbindet die Vielen von ihrer Pflicht, und wird das Gebet vermehren und wird vor Ihm in die Bresche springen, bis er zugunsten seiner ganzen Generation belohnt wird.

Dies ist nicht so bei anderen Arten der Erlösung, die nur eine Form der Vorbereitung waren und nicht jedem gehörten. Zum Beispiel gehört die Übergabe der Tora nur der Generation der Wüste und Moses. Und jede andere Generation, auch wenn sie würdiger war, dehnte diese Unterscheidung nicht aus, noch tat es jemand anderes außer Moses, denn sie waren voneinander abhängig.

Der Messias ist jedoch für absolut jede Generation bereit. Und deswegen besteht für jeden die Möglichkeit, den Aspekt des Messias auszudehnen, wie in „Jeder, der in einer Sache verpflichtet ist“, was oben bereits erwähnt wurde.

Der Grund dafür ist, dass der Aspekt des Messias die Korrektur der Kelim und die Darstellung/Bild aller Kelim gleichermaßen betrifft, da sie sich nur in ihren CHaBaD, entsprechend deren Eigenschaften, unterscheiden. Daher sind vom Minister, der das Gesicht des Königs sieht, bis zu dem, der am Schleifstein sitzt, alle gleichwertige Diener bei der Wiederherstellung der ehemaligen Herrlichkeit, und darin gibt es keine Abstufungen zwischen dem Einzelnen und seinem Freund.

Überarbeitet, EY, 29.1.2024

 

Ein Gebot

Jener, der ein Gebot ausführt, ist glücklich, denn er hat sich und die ganze Welt auf die Waagseite des Verdienstes geneigt.

Dem Schöpfer zu dienen und die Mizwot [Gebote] einzuhalten, kann man nur liShma [um Gottes willen] tun – das bedeutet, seinen Schöpfer zufrieden zu stellen. Doch schon unsere Weisen haben uns angewiesen, Tora und Gebote auch lo liShma [nicht um Gottes Willen] zu befolgen, denn „von lo liShma wird man zu liShma kommen“…
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Aus meinem Fleisch werde ich Gott sehen

Die Kunst, die Seele zu nähren

Körper und Seele

Erlangung von Wissen im Körperlichen und im Spirituellen

Offenbarung der Werke des Schöpfers – im Verborgenen

Die Erlangung der spirituellen Form

Die Notwendigkeit, den Schöpfer zu erlangen

Erkenntnis des Schöpfers

Das Erkennen der Errungenschaft – nur durch den Weg der Tora

Das Wesen der intellektuellen Wahrnehmung

Die Kunst, die Seele zu nähren

Es ist unmöglich, seinen Körper in der Welt zu erhalten, ohne ein gewisses Maß an Wissen über die körperliche Natur zu besitzen, wie z.B. welche Kräuter tödlich sind und welche Dinge brennen oder schaden, oder ohne die Einschätzung dessen, was im Herzen eines Freundes ist, ohne die es unmöglich ist, in der materiellen Welt zu existieren. Weiterlesen