Parasha WaJigash / Tora Abschnitt „Und er trat heran“

 

1. Buch MoseGenesis 44:18 – 47:27

Zusammenfassung

Im Abschnitt WaJigash (Und er trat heran) bittet Joseph seine Brüder, nachdem er den silbernen Kelch findet, den er selbst in Benjamins Habseligkeiten versteckt hat, Benjamin zurückzulassen. Juda erklärt Joseph, dass er ihn nicht zurücklassen kann, weil er für ihn verantwortlich ist und seinem Vater versprochen hat, ihn sicher zurückzubringen. Auch sagt er ihm, dass sie bereits einen Bruder verloren hätten, nicht wissend, dass es sein Bruder Joseph ist, der vor ihm steht und hinter den Kulissen die Fäden zieht.

Joseph beschließt, sich seinen Brüdern zu erkennen zu geben. Er erzählt ihnen, dass sich ihr Verkauf von ihm als Sklave sich zum Guten gewendet hat. Er könne nun seine Familie ernähren, denn er habe ganz Ägypten unter sich. Sie versöhnen sich und Joseph schickt seine Brüder mit Karren und Waren zu Jakob und bittet ihn, auch nach Ägypten zu kommen.

Zunächst kann Jakob die Geschichte nicht glauben, aber als die Brüder ihm die Geschenke Josephs überreichen, ist er begeistert und will, bevor er stirbt, nach Ägypten reisen, um Joseph zu sehen. Auf dem Weg nach Ägypten hält Jakob an und bringt ein Opfer dar. Der Schöpfer erscheint ihm und gibt ihm das Versprechen, dass seine Nachkommen in Ägypten ein großes Volk sein und schließlich alle in das Land Israel zurückkehren werden.

Als Jakob und Josephs Brüder in Ägypten, im Land Gosen, ankommen, begegnen sie dort Joseph. Er beginnt zu weinen, als er seinen Vater nach all den Jahren wiedersieht. Er berichtet ihnen, dass der Pharao sie treffen will.

Joseph bereitet sie auf das Treffen vor und rät seinen Brüdern und Jakob zu sagen, dass sie Hirten seien und an einem von Ägypten getrennten Ort, dem Land Gosen, leben möchten. Anschließend stellt Joseph seinen Vater und seine Brüder dem Pharao vor. Dieser willigt ein, dass sie im Land Gosen leben dürfen.

Die Hungersnot hält an, doch Joseph kann für alle sogen. Schlussendlich geben die Ägypter und alle anderen ihr Geld dem Pharao und schließlich sich selbst als Sklaven.

Am Ende des Abschnitts führt Joseph ein Steuersystem ein, bei dem der Pharao über das gesamte Vermögen seines Volkes verfügt. Der Pharao stellt allen Ägyptern Saatgut von Getreide zur Verfügung, und sie geben ihm dafür einen Fünftel ihrer Ernte.

Kommentar von Rav Michael Laitman

Der Abschnitt WaJigash beschreibt sowohl den inneren Prozess der Entwicklung des Menschen, als auch den ganzen Prozess der Korrektur der Welt. Der Mensch und die Welt sind eins, das Einzelne und das Gesamte sind gleich.

Dies ist ein besonderer Abschnitt. Er befasst sich mit der spirituellen Kraft, die in einen gewöhnlichen Menschen eintritt und beginnt, ihn zu korrigieren.

Um sich zu verbinden, braucht der Mensch sinnbildlich Himmel und Erde, sowohl die physische Kraft, als auch die spirituelle Kraft. Die beiden Kräfte – die der Höheren Kraft und jene des Geschöpfes – verbinden sich, und der Mensch wächst aus ihnen heraus. Es ist der eigentliche Zweck seiner Entwicklung, die Materie mit der menschlichen Form, die der Höheren Kraft ähnlich ist, zu verbinden.

Es ist nicht einfach, diese beiden Kräfte aus denen die Schöpfung besteht zu verbinden. Der Mensch muss die gebende Kraft, den Schöpfer, und die empfangende Kraft, das Geschöpf, das die gebende Kraft bewusst als Abbild seiner selbst erschaffen hat vereinen.

Die beiden Kräfte müssen sich verbinden, damit das Geschöpf in die Höhere Kraft aufgenommen wird und die Höhere Kraft in das Geschöpf, sodass es ein Verständnis, eine Verschmelzung zwischen ihnen gibt. In dieser Verbindung kann das Geschöpf Bitten an die Höhere Kraft richten, welche sie versteht und dem Geschöpf durch die gegenseitige Verbindung, durch den Teil der Höheren Kraft, der im Geschöpf ist, etwas gibt. So kann auch das Geschöpf die Höhere Kraft verstehen.

Es ist wie mit Beziehungen zwischen Menschen. Angenommen, zwei Menschen kennen sich nicht. Aber wenn sie einander von sich erzählen und mit dem anderen mitfühlen, erhält so jeder einen Teil vom anderen. Die Verbindung zwischen ihnen wird durch jene Dinge, die sie gemeinsam haben, hergestellt. Auch an Materiellem kann dies beobachtet werden. Der Mensch stellt z.B. Werkzeuge her, damit er Instrumente auf die gleiche Wellenlänge regulieren kann, damit sie sich verstehen“. Wenn ein Computer einen anderen “verstehen“ soll, braucht es dafür ein Modem. usw.

Ähnlich verhält es sich mit der Verbindung zwischen der Höheren Kraft und dem Geschöpf. Das ganze Ziel der Schöpfung ist, dass das Geschöpf zu Dwekut (Anhaftung) mit der Stufe der Höheren Kraft aufsteigt. Dies erreicht er entsprechend seiner Gleichheit der Form, der Gleichheit der Eigenschaften. Schlussendlich soll der Mensch die Eigenschaften der Höheren Kraft, des Gebens, haben.

Doch das Trachten des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an“ (1. Mose 8:21). Der Mensch ist Pharao“. Das ist seine Natur, sein ich“. Die erste Eigenschaft der Höheren Kraft, die im Menschen erscheint, ist Abraham. Deshalb wird er Vater des Volkes“ genannt. Dies meint die Eigenschaft des Gebens in einem Menschen.

Aus der Linie Abrahams, der rechten Linie, der Linie von Chessed (Barmherzigkeit), geht die Eigenschaft von Gwura (Gericht, Urteil), Isaak, hervor. Und schließlich erscheint die Eigenschaft von Tiferet (Schönheit), Jakob.

Jakob ist der Beginn der Bildung der richtigen Verbindung zwischen Abraham und Isaak. Das macht ihn zu etwas Besonderem unter den Urvätern. Er kann beide Kräfte, Geben und Empfangen, in sich vereinen und in der Mittleren Linie“ ausrichten.

Aber das ist nicht genug. Der Mensch muss selbst lernen, wie er diese drei Linien, welche von Oben, von der Natur, zu ihm kommen, umsetzen kann. Der Abschnitt beschreibt, wie die Kraft von Oben den Menschen schrittweise durchdringt, so wie Wasser in den Boden sickert, um an den Ort zu gelangen, an dem es trocken ist, wie eben in Ägypten.

Der Kern des Problems von Jakob liegt in den Eigenschaften, die seine Söhnen darstellen. Mit Ausnahme von Joseph verstehen sie nicht, was ihre Aufgabe ist. Joseph weiß, dass es notwendig ist, alle Söhne Jakobs zu vereinen. Er sagt ihnen: „Ihr werdet euch alle vor mir verneigen, denn ich bin Jessod, das Fundament, das euch vereint.“ Aber sie verstehen das nicht.

Obwohl der Mensch alle Eigenschaften in sich trägt und versucht, sie miteinander zu verbinden, hat er keine Ahnung, wie es funktioniert. Deshalb lernt er durch das Verkaufen“ und Kaufen“, wie er mit diesen Eigenschaften arbeiten kann.

Die Weisheit der Kabbala befasst sich nicht mit historischen Ereignissen, sondern mit der Korrektur des Innern eines Menschen. Im gesamten Prozess der Arbeit geht es um die Korrektur. Zuerst nimmt der Mensch die Eigenschaft des Gebens, der Liebe, der Sorge um andere an. Dadurch nähert er sich der Höheren Kraft an, verändert sich und korrigiert sich selbst.

In diesem Abschnitt wird, beginnend mit dem Verkauf Josephs an Ägypten, beschrieben, wie der Prozess voranschreitet. Joseph ist die Kraft des Gebens, während mit Ägypten die Gefäße, das Verlangen des Empfangens“ gemeint sind. Das Verlangen zu empfangen“ kann nur bei jemandem funktionieren, der nicht weit entwickelt ist. Joseph ist eine Eigenschaft, die bereits weiß, wie man Werkzeuge durch andere austauscht, wie man verkauft und kauft. Er gibt von seiner Ernte und erhält im Gegenzug etwas anderes von den Ägyptern, welche etwas produzieren, wie zum Beispiel Werkzeuge.

Durch Verhandeln, Geben und Empfangen ist es möglich, sich zu verbinden, Reichtum zu erlangen und Stufen aufzusteigen. Die Eigenschaft von Joseph ermöglicht dies, weil er es versteht, egoistische Teile zu verbinden, welche sich sonst nicht verbinden können. Dies ist der Prozess, den ein Mensch in Ägypten erlebt. So geschieht es auch in der physischen Welt.

Die Menschen des Volkes Israel leben, arbeiten und wirken unter den Völkern der Welt. Sie stellen in der Bildung, der Kultur, aber vor allem im Handel eine Verbindung zwischen allen Völkern dar. Der Handel floriert und die Industrie entwickelt sich, so wie es in der Erzählung in Ägypten geschieht. Mit dem Wohlstand kommt aber auch ein Probleme – je mehr man wächst, desto mehr neigt man zum Abstieg, zum Fall und zur Entdeckung von neuem Bösen.

Daraus entstehen die Jahre des Überflusses und die Jahre des Hungers. Nur die Kraft des Gebens kann sie steuern. Je mehr der Mensch in seiner Korrektur vorankommt, desto einfacher durchläuft er den Prozess in richtiger und guter Weise. So zieht das Haus Jakobs, alle früheren Eigenschaften des Gebens, nach Ägypten, in den Willen zu empfangen. Dadurch wird er so angereichert, dass als Jakob mit seiner Familie nach Ägypten kommt, der Pharao bereits versteht, wie viel er dadurch gewinnt.

Wenn der Mensch beginnt, mit den Gefäßen des Gebens so zu arbeiten – ich helfe dir und du hilfst mir – entwickelt sich dadurch sein Ego. Wer es versteht, sich mit anderen zu verbinden und sich mit ihnen auszutauschen, weiß, wie er mit der Kraft des Empfangens und der Kraft des Gebens zusammenarbeiten kann.

Am Anfang wird diese Arbeit lo liShma (nicht für Ihren (Tora) Namen) genannt, da der Mensch noch immer profitiert und für sich empfängt. Er denkt, dass alles gut läuft, und arbeitet  deshalb mit beiden Kräften. Sind die Höheren Kräfte in einem Menschen enthalten, beginnt er die Entwicklung des Prozesses zu erkennen und bekommt das Gefühl, welches das Exil“ und der Auszugs aus Ägypten“ bedeutet.

Dies geschieht trotz der Tatsache, dass beide Kräfte, die Kraft des Gebens und die Kraft des Empfangens, die sich im Menschen befinden, zunächst zugunsten des Egos arbeiten und sich der Pharao daran bereichert. Mit anderen Worten, der fünfte Teil, Malchut, von Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin und Malchut, erhält dadurch Fülle.

Das Ego empfängt einen gewissen Prozentsatz des gesamten Gewinns und wächst dadurch. In der Erzählung geschieht dies auch mit allen Ägypter, den egoistischen Eigenschaften – sie leben und wachsen. Auch das Haus Jakob wächst. Es vervielfältigt sich, indem es mehr vom ägyptischen Ego, dem Willen zu empfangen, in sich aufnimmt.

Der Mensch fügt in seinem Leben dem Ego immer etwas hinzu, indem er wächst und sich weiterentwickelt. Dies dient der Vorbereitung auf den Prozess der Korrektur. Studiert ein Mensch die Weisheit der Kabbala, genießt er diese Welt ebenso, wie einen gewissen Anteil der spirituellen Welt und profitiert von beiden. Während er sich in dieser Welt befindet, lernt er zu verstehen und zu fühlen, was mit ihm geschieht und erhebt sich dadurch scheinbar über andere. Dieser Mensch profitiert von der Weisheit der Kabbala und hat das Gefühl, dass er so von beiden Welten einen Nutzen ziehen kann. Das ändert sich jedoch nach einiger Zeit.

In der Erzählung gewinnt nun sowohl das Haus des Pharao als auch das Haus Jakobs an Reichtum. Der Gewinn beruht auf den Eigenschaften der Höheren Kraft und auf jenen des Geschöpfes. Der Wille zu empfangen und das Verlangen zu geben vermischen sich und arbeiten zusammen. Es gibt eine große Verbindung zwischen ihnen, bis sie an einen Punkt kommen, an dem es nicht weitergeht.

An diesem Punkt steht diese Welt derzeit. Bis jetzt hat die Menschheit die Kraft des Gebens genutzt, um Technologien, Techniken, Instrumente und vieles mehr zu entwickeln. Nun befindet sie sich in einem globalen Netzwerk von Industrie und Handel in allen Bereichen. Die Menschen erlangen die Erkenntnis des Bösen und die Einsicht, dass alle miteinander verbunden sein müssen, um weiter voranzukommen. Aber das Ego hindert sie daran.

Das erleben die Kinder Israels in Ägypten – einen Zustand, der sie weiter, auf eine höhere Stufe, in das Land Israel bringt. Auch diese Welt muss aus der Krise heraus und auf die Ebene des Landes Israel kommen, um aller Willen.

Fragen und Antworten

Die Welt bewegt sich auf die Jahre des Hungers“ zu, doch die Mehrheit der Menschen weigert sich, dies zu erkennen. Wo ist die Eigenschaft von Joseph heute, die Eigenschaft, welche sagt, dass die Menschen in den guten Jahren“ sammeln müssen, damit sie die Hungerjahre überstehen?

In der Zeit des Überflusses ist alles groß. Joseph ist in Malchut, in Ägypten. Mit der Zeit des Hungers, beginnt die zweite Hälfte des Exils in Ägypten. Nun spürt der Mensch das Exil. Das ist der Zeitpunkt, an dem Joseph seine Rolle beendet und nicht mehr existiert.

Die neun Sefirot – Keter, Chochma, Bina, Chessed, Gwura, Tiferet, Nezach, Hod und Jessod – sind der Abstieg der Erfüllung von oben nach unten. Joseph ist die neunte Sefira. Er sammelt die vorherigen acht Sefirot und bringt sie zu Malchut. Deshalb wird er Joseph, vom hebräischen Wort Osef (sammeln), genannt. Malchut ist das ganze Ego, der Wille zu empfangen, die Eigenschaft des Geschöpfes, der Mensch. Joseph beinhaltet alle vorherigen Eigenschaften, die Eigenschaften der Höheren Kraft, die Fülle und Licht für alle.

[…]

Was geschieht heute in der Welt?

Die aktuelle Situation der Welt zeigt, dass die Menschheit sich an einem Wendepunkt befindet. Es ist offensichtlich, dass der Pharao die Kontrolle übernimmt, so dass die Menschen einerseits Zustände des Hungers und andererseits Zustände des Überflusses erleben. Auch Joseph tritt auf und sagt dem Pharao, dass er keine andere Wahl hat, als eine neue Ordnung in Ägypten zu schaffen. Alles wird unter seiner Kontrolle stehen. Er gibt allen Saatgut und erhält zwanzig Prozent Steuern von ihnen. Das Ganze muss er so aufteilen, um das Volk Israel schlussendlich arm zu machen.

Mit anderen Worten, die egoistischen Verlangen müssen sich arm“ fühlen, so dass sie, um zu überleben, nichts anderes tun können, als sich dem Ego zu ergeben. Das was sie aufrechterhält, ist die Verbindung mit Joseph. Er gibt ihnen Saatgut und Nahrung, und somit das Leben. Dafür erhält er von ihnen eine Steuer. 

So muss sich auch die Menschheit fühlen – dass nur die Kraft der Verbindung in der Welt sie vereinen kann und es erlaubt, voranzukommen und weiter zu leben.

Dafür müssen diese Zustände zuerst studiert werden. Der Mensch muss diesen ganzen Prozess durchlaufen um zur Erkenntnis zu gelangen, dass er sich selbst, seinen Pharao, korrigieren muss. Er muss sich über ihn erheben und Ägypten verlassen. Der ganze Prozess ist auf das Verlassen Ägyptens ausgerichtet.

Zur Korrektur Ägyptens sind zwei Vorgänge nötig. Als erstes muss der Mensch, wenn er eine bestimmte Eigenschaft von sich korrigieren will, aufhören, sie zu benutzten. Danach kann er sich ihr annähern um auf eine neue Weise mit ihr arbeiten, vielleicht in geringerem Maße als zuvor. In der materiellen Welt zum Beispiel, wenn jemand aus gesundheitlichen Gründen kein Salz zu sich nehmen darf, vermeidet er es zunächst vollständig und nimmt dann wieder kleine Mengen davon zu sich.

Die Menschen müssen aus Ägypten ausbrechen und sich wirklich und vollständig verbinden. Solange sie sich in Ägypten befinden, können sie dies nicht. Nur die Kinder Israels können sich in Ägypten verbinden, und das auch nur auf eine bestimmte Weise. Wenn der Mensch sich in seinem Ego befindet, aber trotzdem versucht, sich zu entwickeln, um im Einklang mit der Natur zu sein, entdeckt er plötzlich, dass das genau das Gegenteil passiert. Alles, was der Mensch aufbaut, wird vom Ego, dem Willen zu empfangen, eingenommen. Er kann nichts dagegen tun. Heute sieht man, wie alles, was in dieser Welt aufgebaut wurde, bedroht ist. Es wird verschwinden, keine Erinnerung hinterlassen und für die Zukunft der Kinder und Enkelkinder, gibt es keine Garantie.

Wohin wird das führen?

Wenn man darüber nachdenkt, könnte man denken, dass es keinen Sinn mehr hat, Kinder zu bekommen. Wenn es keinen Höheren Plan gäbe, dem der Mensch vertraut könnte, dann wäre es wirklich so. Aber es gibt zum Glück einen Plan.

Joseph behandelt seine Familie besonders. Er plant alles für sie, was zeigt, dass er sich um sie kümmerte. Gibt es in der spirituellen Welt so etwas wie der Begünstigte“ zu sein?

Ägypten kann ohne die Kinder Israels nicht existieren, und so kann auch die Welt ohne die gebenden Eigenschaften nicht existieren. Auch der Mensch kann ohne Kontakt zur Höheren Kraft nicht existieren. Nun ist er im Begriff zu lernen, wie er sie auch wirklich spüren kann. Nur wenn er sich mit der ganzen Welt verbindet, also mit den Eigenschaften von Ägypten, wird er dies können.

Joseph ordnet an, dass die Kinder Israels nur außerhalb Ägyptens, im Land Gosen, leben sollen. Dies deshalb, weil der Mensch, um voranzukommen, seine Gefäße des Empfangens von den Gefäßen des Gebens getrennt halten muss. Andernfalls kann es geschehen, dass er feststellt, dass er nur für das Ego arbeitet und so nie in der Lage sein wird, aus diesem herauszukommen.

Um Ägypten richtig zu verwalten, müssen die Eigenschaften des Gebens außerhalb von Ägypten sein. Deshalb arbeiten die Kinder Israels, die sich im Land Gosen außerhalb Ägyptens befinden, in Berufen, die in den Augen der Ägypter unwürdig erscheinen, wie z.B. als Hirten. So scheint es, als ob sie nur dazu da sind, die Eigenschaften des Empfangens mit den Eigenschaften des Gebens zu ernähren“. Für die Ägypter muss es so aussehen, da sie selbst alle Eigenschaften des Gebens so nutzen, dass sie die Eigenschaften des Empfangens, das Ego, füllen. In Wirklichkeit aber, arbeitet das Volk Israel anders. Es benutzt sein ganzes Ego so, dass die Eigenschaften des Empfangens nur daran arbeiten, die Eigenschaften des Gebens zu entwickeln.

Es scheint, als ob Joseph seine Familie begünstigt und ihr den Vorzug gibt.

Das ist richtig, aber selbst der Pharao versteht, dass es zu seinem eigenen Besten ist. Allerdings nur bis zu dem Moment, in dem Joseph sich von ihm trennt. Solange beide den Willen zu empfangen haben, lohnt es sich für einen Menschen. Diese Zeit wird lo liShma (nicht für Ihren (Tora) Namen) genannt. […]

Auf diese Weise kommt der Mensch voran, bis er in eine Krise kommt, zu einem Hindernis, das er nur mühsam überwinden kann. Dieser Übergang findet am Fuße des Berges Sinai (Hass) statt, wo der Mensch mit einem Herzen“, geboren wird.

Sohar für Alle, Wajigash (Und er trat heran), Punkt 22

Nefesh, Ruach, Neshama

„Dann … näherte sich ihm“ ist die Annäherung der einen Welt in die andere Welt. Die Annäherung der unteren Welt, Nukwa, Nefesh mit Juda, an die Höhere Welt, Jessod de SA, Ruach, oder Joseph, so dass alles eins wird. Weil Juda und Joseph Könige waren, näherten sie sich einander an und schlossen sich ineinander ein.“

Es gibt viele Unterscheidungen während des gesamten Prozesses. Beginnend mit Josephs Verkauf, über seine Ankunft in Ägypten, der Aussendung der Brüder und der Wiedervereinigung. In diesem Prozess verbindet der Mensch in sich die Eigenschaft der Höheren Kraft und jene des Geschöpfes.

Die Verbindung zwischen den Eigenschaften des Gebens und jenen des Empfangens im Menschen ist nicht so einfach. Dies zeigt sich dem Menschen auch bei seinen Freunden. Besonders bei jenen, die mit dem Kabbala Studium beginnen. Es ist schwer für sie, diese spirituellen Eigenschaften anzunehmen, da sie diese noch nie zuvor gespürt haben. Mit den Freunden zusammen beginnet er zu spüren, dass es Geben, Liebe und Verbindung gibt. Eine neue Art die Welt wahrzunehmen.

Lexikon Parasha WaJigash

Sklave   Er steht für das Verlangen des Menschen. Allgemeinen wird in der Kabbala immer über das Verlangen gesprochen. Die ganze Schöpfung ist ein einziger Wille zu empfangen, aufgeteilt in 613 Verlangen. Ein Sklave“ ist eines dieser Verlangen, das unter der vollständigen Kontrolle des Unteren steht. Er befindet sich entweder auf der Seite des Pharaos, ist sein Diener, oder auf der Seite der Höheren Kraft und dient ihr. Er kann nicht in der Mitte zwischen ihnen sein.

Sohar für Alle, WaJigash (Und er trat heran), Artikel 112

Nehmt Wagen […] für eure Kleinen

Israel war unter der Herrschaft dieser Färse für REDU (Gematria: 210) Jahre, als sie in Ägypten waren. […] Nur um diesen Wagen, der WAK (Waw Kzawot – 6 Kanten) der Linken ist, zu prüfen, war Israel mehrere Male und mehrere Jahre unter der Klipa (Schale/Hülle) Ägyptens, da es verboten ist, mehr als dieses Maß, Wagen“ genannt, aus Ägypten mitzunehmen.“

Das Exil soll insgesamt 400 Jahre dauern, also vier Bchinot (Aspekte, Phasen), aber die Menschheit verbrachte nur 210 Jahre im Exil. Das ist deshalb die Wurzel aller anderen Exile.

Versprechen   In diesem Abschnitt bedeutet es, das Joseph aus Ägypten herauskommen kann. Die Schwierigkeit dabei ist, wie der Mensch mit seinem Ego arbeiten und sich sicher sein kann, dass es ihn am Ende nicht ganz verschlingt. Deshalb wird Joseph in der Erzählung geraten, für eine gewisse Zeit nach Ägypten zu gehen. So würde er mit großer Habe“ in das Land Israel zurückkehren.

weinen   Das ist ein Zustand von Katnut (Kleinheit). Dann, wenn der Mensch von einem Zustand in den anderen wechselt. Dazwischen muss er klein“ sein, wie ein Embryo oder ein Neugeborenes, das weint. Dies sind Merkmale von Katnut. In diesem Zustand hat der Mensch noch kein Mochin (Verstand, Lichter der Weisheit). Er versteht noch nicht, wo er ist oder warum er existiert. Deshalb befindet er sich im Leid, in einer Notlage, an einem beengten Ort, an dem es nicht genügend Chassadim (Barmherzigkeit) gibt. Daher weint er.

Getreide   Dies ist eine Pflanze, die aus dem Unbelebten heraus wächst. Es symbolisiert die Fähigkeit, sich aus dem Willen zu empfangen, dem egoistischen Verlangen, welches das Unbelebte ist, zu erheben. Wenn in der materielle Welt ein Same sich im Unbelebten befindet und man ihm Wasser, Mineralien und die richtige Pflege gibt, wächst daraus eine Pflanze – die nächste Stufe der Evolution.

Auch alles Spirituelle geht aus der Unbelebten Stufe hervor. Der Wille zu empfangen ist die Grundlage, und die Formen, die daraus hervorgehen – die pflanzliche, tierische und sprechende – sind Formen des Verlangens zu geben, vereint mit dem Willen zu empfangen. Davon ist der Wille zu empfangen die ganze Substanz. Ist zum Beispiel die Form pflanzlich, wird die nächst höhere Form davon tierisch sein, gefolgt von der sprechenden Form.

Segen   Er ist die Höhere Kraft, die von Bina ausgeht. Bet (2.Buchstabe im Hebr. Alphabet) ist Beracha (Segen). Ohne die Höhere Kraft gibt es kein Wachstum. Sie ist ähnlich dem Wasser, welches die Kraft von Bina in unserer Welt darstellt.

 

Parasha Mikez / Tora Abschnitt „Am Ende“

1. Buch MoseGenesis 41:1 – 44:17

Zusammenfassung

Der Abschnitt Mikez (Am Ende) beginnt mit dem Traum des Pharaos von sieben schönen und wohlgenährten Kühen, die aus dem Nil steigen, gefolgt von sieben mageren und häßlichen Kühen. In einem zweiten Traum sieht der Pharao sieben volle und gesund aussehende Ähren Getreide, gefolgt von sieben dünnen und versengten Ähren, und die dünnen verschlingen die vollen Ähren. Weiterlesen

Parascha WaJeshew / Tora Abschnitt “Und er wohnte“

 

1. Buch MoseGenesis 37:1 – 40:23

Zusammenfassung

Im Abschnitt WaJeshew (Und er wohnte) wohnt Jakob im Land Kanaan. Die Hauptfigur dieses Abschnitts ist Joseph, Jakobs jüngster Sohn. Joseph hat die Gabe prophetisch zu träumen. In einem dieser Träume sieht er sich selbst als Herrscher über seine Brüder. Er erzählt ihnen davon und ruft dadurch ihren Neid auf sich hervor. Weiterlesen

Chanukka aus kabbalistischer Sicht

Geschichtliches

An Chanukka (Rast), feiert die jüdische Bevölkerung vereinfacht gesagt, ihren Sieg über das Seleukidenreich“, welches versuchte, die hellenistische Kultur und deren Glaubenssystem unter den Juden im damaligen Israel zu verankern. Diese Sichtweise entspringt einem Epos. Es ist bekannt, dass der sogenannte Makkabäer Krieg“, dessen Sieg an Chanukka gefeiert wird, ein Bürgerkrieg zwischen Juden war. Weiterlesen

Parasha WaJishlach / Tora Abschnitt „Und er schickte“

1. Buch MoseGenesis 32:4 – 36:43

Zusammenfassung

Im Abschnitt WaJishlach (Und er schickte) will Jakob, nachdem er vor Esau weggelaufen ist und viele Jahre bei Laban verbracht hat, Frieden mit Esau schließen. Esau schickt Engel zu Jakob, die ihm verkünden, dass er mit vierhundert Mann zu ihm unterwegs ist.

Jakob ist beunruhigt über die bevorstehende Begegnung. In der Nacht erscheint ihm ein Gesandter Esaus als Engel. Jakob kämpft mit ihm und siegt, wird aber an der Hüftsehne verletzt. Daraufhin verkünden ihm Engel, dass sein Name von nun an Israel sein wird. Als anderntags wie vorausgesagt Esau ankommt, umarmen sich die beiden Brüder und schließen Frieden, und Jakob zieht in die Gegend von Sichem. Weiterlesen

Parasha WaJeze / Tora Abschnitt „Und er zog aus“

1. Buch MoseGenesis 28:10 – 32:3

Zusammenfassung

Der Abschnitt Wajeze (Und er zog aus) beginnt damit, dass Jakob Beersheba verlässt und nach Haran geht. Er übernachtet dort und sieht in einem Traum eine Leiter, die war auf die Erde gestellt, und reichte mit der Spitze bis an den Himmel. Und siehe, auf ihr stiegen die Engel Gottes auf und nieder.“ (Genesis 28:12). Der Schöpfer erscheint ihm und verspricht, dass die Erde, auf der er liegt, ihm gehören wird, dass er viele Söhne haben und Er über ihn wachen wird. Am nächsten Morgen errichtet Jakob an diesem Ort ein Denkmal und nennt es Bethel von Beit El (Haus Gottes).

In der Nähe von Haran trifft Jakob an einem Brunnen auf Rahel und ihren Vater, den Aramäer Laban. Jakob bietet ihm an, sieben Jahre für ihn zu arbeiten, wenn er danach Rahel heiraten darf. Laban betrügt Jakob am Ende der sieben Jahre und gibt ihm anstatt Rahel, Lea zur Frau. Um Rahel heiraten zu können, zwingt er Jakob, weitere sieben Jahre für ihn zu arbeiten. Danach gibt er ihm Rahel und Jakob heiratet sie. Weiterlesen

Parascha Toldot / Tora Abschnitt „Geschlechterfolge“

1. Buch MoseGenesis 25:19 – 28:9

Zusammenfassung

Der Abschnitt Toldot (Geschlechterfolge) beginnt mit der Hochzeit von Isaak und Rebekka. Nach zwanzig Jahren der Unfruchtbarkeit wird Rebekka schwanger und der Schöpfer sagte ihr, dass sie zwei Zwillingssöhne gebären wird. Der erste ist Esau, und der zweite, der sich an der Ferse seines Bruders festhält, ist Jakob. Esau wird Jäger, und Jakob studiert die Tora.

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Parasha Chaje Sara / Tora Abschnitt „Das Leben Sarahs“

1. Buch Mose, Genesis 23:1 – 25:18

Zusammenfassung

Im Abschnitt Chaje Sara (Das Leben Sarahs) hält Abraham nach Sarahs Tod im Alter von 127 Jahren eine Grabrede. Er kauft von Ephron, dem Hethiter, für 400 Schekel Silber ein Grundstück für ihr Grab und begräbt sie in der Höhle von Machpelah in Hebron.

Abraham ist mit der Heirat Isaaks mit einer Frau aus dem Volk der Kanaaniter nicht einverstanden und schickt seinen Knecht Elieser nach AramNaharajim, um eine Frau für seinen Sohn zu finden. Als Elieser sich einem Brunnen nähert, trifft er auf Rebekka und bittet sie, ihm Wasser zu geben. Sie gibt ihm Wasser und bietet auch seinen Kamelen Wasser an. Elieser nimmt ihr Angebot als Zeichen dafür, dass sie die richtige Frau für Isaak ist, und bringt sie nach Kanaan. Weiterlesen

Parasha WaJera / Tora Abschnitt „Und Er erschien“

1. Buch MoseGenesis 18:1 – 22:24

Zusammenfassung

Der Abschnitt WaJera (Und Er erschien) beginnt mit der Geschichte der drei Engel, die zu Abraham kommen und Sarah sagen, dass sie einen Sohn bekommen wird. Sarah lacht darüber, weil sie nicht glauben kann, dass sie in ihrem Alter noch einen Sohn empfangen könnte. Dennoch bekommt sie einen Sohn, namens Jizchak (Isaak), nach dem hebräischen Wort Zchok, was Lachen bedeutet. Weiterlesen

Parasha Lech Lecha /Tora Abschnitt „Gehe für dich“

1. Buch Mose, Genesis 12:1 – 17:27

Zusammenfassung

Der Abschnitt Lech Lecha, „Gehe für dich beginnt damit, dass Abram befohlen wird, in das Land Kanaan auszuziehen. Als Abram das Land Kanaan erreicht, zwingt Hunger ihn und seine Sippe, nach Ägypten hinabzusteigen. Dort entführen die Diener des Pharaos seine Frau, die schöne Sarai. Abram gibt sie im Haus des Pharaos als seine Schwester aus, weil er um sein Leben fürchtet. Der Schöpfer bestraft den Pharao mit Plagen und er ist gezwungen, Sarai Abram zurückzubringen. Weiterlesen

Parasha Noah / Tora Abschnitt „Noah“

1. Buch Mose, Genesis 6:9 – 11:32

Zusammenfassung

Der Tora Abschnitt Noah handelt von der Menschheit, die sündigt, worauf der Schöpfer eine Sintflut über die Welt bringt. „Noah, ein gerechter Mann, war untadelig unter seinen Zeitgenossen; Noah wandelte mit Gott.“ (Genesis 6:9). Deshalb ist er der Auserwählte, der die Sintflut überlebt.

Er überlebte sie aber nicht allein. Ihm wird befohlen, eine Arche zu bauen und zusammen mit seiner Sippe und jeweils einem Paar jedes Tieres, in die Arche zu ziehen und vierzig Tage und vierzig Nächte, bis zum Ende der Sintflut, in der Arche zu bleiben. Weiterlesen

Parasha Bereshit / Tora Abschnitt „Im Anfang“

 

1. Buch MoseGenesis 1,1–6,8 

Zusammenfassung

Bereshit (Im Anfang) ist der erste Abschnitt der Tora (Pentateuch oder die Fünf Bücher Moses). Darin wird die Erschaffung der Welt in sechs Tagen und die Ruhe am siebten Tag geschildert. Es wird beschrieben, wie der „Mann“ erschaffen wird und im Garten in Eden ankommt. Auch die Erschaffung der „Frau“ und die darauf folgende Sünde am Baum der Erkenntnis, sowie die Geburten von Kain und Abel werden geschildert. Danach werden die Generationen von Kain bis Lamech, sowie die zehn Generationen von Adam bis Noah und deren Verderben beschrieben. Der Abschnitt endet mit der neuen Hoffnung durch die Geburt Noahs. Weiterlesen

Simchat Tora aus kabbalistischer Sicht

Simchat Tora (Freude an der Tora) wird am letzten Tag der 7 Tage von Sukkot gefeiert. Mit dem Tora-Freudenfest ist der Höhepunkt erreicht. Der Feiertag wird auf viele verschiedene Arten gefeiert, aber immer sind die Tora und die Freude, die durch sie kommt, das Hauptthema.

Simchat Tora aus kabbalistischer Sicht

Die in der jüdischen Tradition begangenen Feiertage symbolisieren den Transformationsprozess vom der menschlichen Eigenschaft des Empfangens hin zum Geben. Der Feiertag Simchat Tora steht für den erfolgreichen Abschluss dieser Veränderung.

An Simchat Tora soll darüber nachgedacht werden, was für ein Mensch man selbst ist und zu welcher Art von Gesellschaft man beiträgt. Selbst wenn man erkennt, dass man nicht so gut ist, wie man gerne wäre, gibt es Grund zur Freude, denn die Wahrheit anzuerkennen ist der erste Schritt zur Veränderung.

Im Buch Sohar (Abschnitt Teruma) steht geschrieben, dass „die Tora Licht ist und derjenige, der sich mit Tora und Mizwot beschäftigt, mit dem Licht belohnt wird.“ Das „Licht“, von dem der Sohar spricht, ist ein aus der physischen Welt geborgter Ausdruck, der die schöpferische Kraft bezeichnet, die alles Existierende erschafft. Dieses Licht arbeitet nach einem sehr einfachen Prinzip. Es gibt, leucht und gibt noch mehr. Diese einzigartige Eigenschaft des Gebens erschafft alles in dieser Welt Existierende, das gesamte Universum und den Menschen darin. Wenn der Mensch das Universum studiert – die Galaxien, Planeten, Pflanzen, Tiere und sogar sich selbst – untersucht er tatsächlich die Manifestationen dieses Lichts. Dieses immerwährende Geben und Leuchten ist auch der Grund dafür, dass alles Erschaffene im Prinzip aus dem Verlangen, immer mehr und mehr von diesem Licht empfangen zu wollen, besteht.

Alles, was die Menschheit also durch Wissenschaften herausfinden kann, sind nur weitere Details über die Manifestationen dieses Lichtes und man kann somit nichts über die Eigenschaft, das Wesen des Lichtes selbst aussagen. Die Erkenntnis dieser Eigenschaft des Lichts gelingt nur, wenn der Mensch selbst diese Eigenschaft erwirbt. Dies kann er nur, wenn er seine von der Natur gegebenen Eigenschaft des egoistischen Empfangens korrigiert. Mit Hilfe der Weisheit der Kabbala lernt er, wie er dies erreichen kann.

Hat der Mensch diese Korrektur abgeschlossen, wird er in Form von unendlicher Freude und Genuss vom Höheren Licht erfüllt. Simchat Tora symbolisiert den Zustand der vollständigen Einheit des Lichtes, dem „Schöpfer“ und dem Geschöpf, dem Menschen.

Aus Artikeln von Michael Laitman, geschrieben von StudentInnen

Sukkot aus kabbalistischer Sicht

Traditionell wird Sukkot sieben Tage lang gefeiert. Diese Feiertage sollen an die Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste nach ihrem Auszug aus Ägypten erinnern, aber auch daran, die Ernte zu würdigen. Bekannte Rituale, die dabei ausgeführt werden, sind der Bau der Laubhütte oder das Sprechen des Segens” über die vier (Pflanzen) Arten: eine Zitrusfrucht, ein Palmzweig, drei Myrthenzweige und zwei Weidenzweige.

Viele dieser Rituale haben ihren Ursprung in der Tora und beinhalten deshalb eine kabbalistische Bedeutung.

Sukka, eine provisorische Laubhütte

Am ersten Tag des Festes wird unter großer, gemeinsamer Anstrengung, eine Sukka mit einem Shach, einem Dach aus Pflanzenabfällen, gebaut.

Die Sukka, symbolisiert die gemeinsame Seele des Menschen, Adam HaRishon, den Ort der Einheit und der Verbindung. Diese gemeinsame Tätigkeit soll Vertrauen geben, dass die Menschheit von der verbindenden Kraft der Natur gehalten wird. Ein Shach zu errichten bedeutet, der Idee der Einheit wie ein Mensch mit einem Herzen” zu sein, zuzustimmen. Es soll alle Menschen, über sämtliche Unterschiede hinweg, verbinden.

Die Sukka ist nur eine vorübergehende, provisorische Behausung. Verbinden sich die Menschen unter dem Shach, werden sie vom Höheren Licht beeinflusst. Die Menschen sitzen gemeinsam im Schatten der Sukka und denken an ihre Verbindung und die Einheit. Jeder muss sich bemühen, der perfekten und alles verbindenden, in der Natur existierenden Form des Lichtes, zu gleichen. Der Schatten, d.h. die egoistischen, trennenden Verlangen eines jeden, werden respektiert. Gleichzeitig muss dem Menschen bewusst sein, dass sich alle Menschen über ihre Egos hinweg verbinden müssen. Mit dem Shach aus Pflanzenresten – symbolisch für das altruistische Konzept, welches für den Egoismus ohne Wert ist –werden die Egos bedeckt. Das heißt, sie werden mit dem Vorhaben andere zu lieben, korrigiert. Der Egoismus befindet sich unter dem Shach, darüber ist die Einheit, die Verbindung. Das Shach stellt aber auch den gemeinsamen Wunsch zu lieben, zu geben, und die Verbindung zwischen allen Menschen zu erreichen, dar.

Es ist kein Zufall, dass das Laubdach” mit Pflanzenabfällen der Brot- und Weinherstellung bedeckt wird. Der Begriff Abfall“ drückt die anfängliche Abneigung gegenüber der Einheit zwischen allen Menschen aus, denn der Mensch nimmt die Einheit als absolut unnötig wahr. Aber genau diesen Abfall“ muss der Mensch über sein eigenes Ich“ und diese Welt erheben, also das Geben über das Nehmen stellen.

Auch das Brot“ symbolisiert eine besondere Kraft, welche das Licht von Chassadim“ genannt wird. Wein“ stellt eine andere Kraft, das Licht von Chochma“, dar. Diese beiden Kräfte beeinflussen das Ego des Menschen auf verschiedene Weise hin zur Korrektur.

Minim, vier Pflanzenarten

Während eines festlichen Rituals werden vier Pflanzenarten, Weide, Myrthe, Palmblatt und Zitrusfrucht, in die Hände genommen.

Dies bedeutet, dass der Mensch nur durch die Überwindung von vier Zuständen zur Verbindung mit anderen Menschen gelangen kann. In die Hände nehmen“ drückt aus, dass der Mensch den Prozess des Übergangs zum korrigierten Zustand, mit Hilfe der Kabbala, selber kontrollieren und steuern kann.

Die Pflanzenarten symbolisieren die vier Zustände auf dem Weg vom unkorrigierten Menschen“ zum korrigierten Menschen“. Sie sagen auch etwas über die Einstellung des Menschen gegenüber den Werten der Verbindung aus.

Arava (Weide) – hat keinen Geschmack und keinen Geruch. Das meint, die Bedeutung der Verbindung wird vom Verstand nicht wahrgenommen und nicht gespürt.

Adas (Myrthe) – hat keinen Geschmack, aber einen Geruch. Der stimmt der Verbindung zu, aber es gibt kein Gefühl dazu.

Lulav (Palmenzweig) – hat einen Geschmack, aber keinen Geruch. In diesem Zustand gibt es ein Gefühl bezüglich der Verbindung, aber der Verstand akzeptiert es nicht.

Etrog (Zitrusfrucht) – hat einen Geschmack und einen Geruch. Der Verstand und das Gefühl stimmen der Verbindung zu.

Wenn der Mensch willig ist und sich sogar darüber freut, dass er im Schatten der Hütte sitzen bleiben muss, um in seinem Innern das Verlangen zu Geben zu erschaffen, dann kommt das Licht des Sukkot Festes zu ihm.

Aus Texten von RAV Michael Laitman

Jom Kippur aus kabbalistischer Sicht

Der Feiertag Jom Kippur, Versöhnungstag oder „Tag des Gerichts“, findet zehn Tage nach Rosh HaShana, dem „Anfang des Jahres“ statt. Aus kabbalistischer Sicht ist Jom Kippur der Tag, an dem der Mensch seine Taten des vergangenen Jahres bewerten soll. Dabei entdeckt er, dass, als ihm die Gelegenheit gegeben wurde, er zu wenig Anstrengungen unternommen hat, um sich der Höheren Kraft anzunähern. Dafür bittet er nun um Vergebung.

RABASH beschreibt in vielen Artikeln, dass der Mensch entsprechend seinem inneren Zustand, ohne jegliche Verbindung mit dem kalendarischen Feiertag, zum Tag des Gerichtes“ kommen kann. Alle Menschen durchlaufen in ihrer persönlichen spirituellen Entwicklung verschiedene Prozesse. Aufstiege in diesen Prozessen, werden auch als Rosh HaShana oder Jom Kippur bezeichnet. Jom Kippur ist ein sehr hoher Zustand. Es bedarf der Einwirkung eines gewaltigen, Höheren Lichtes auf den Menschen, damit diese Stufe in ihm enthüllt wird.

Die Erzählung von Jona

In der Erzählung von Jona wird einer dieser Prozesse beschrieben. Jona wird vom Schöpfer, der Höheren Kraft, beauftragt, in die heidnische Stadt Ninive zu gehen, um deren Bewohner zum Geben zu erwecken. Jona entscheidet sich aber, vor dieser Aufgabe und damit vor dem Schöpfer davonzulaufen. Er flüchtet auf ein Schiff, um zu entkommen. Der Schöpfer ruft daraufhin einen Sturm hervor. Die Seeleute suchen den Grund für diesen Sturm, diese Strafe, und erkennen, dass Jona daran schuld ist. Sie werfen ihn ins Meer und er wird von einem Wal verschluckt. Das ist seine Rettung. Der Wal bringt ihn nach drei Tagen, in denen er Zeit hat, sich selbst und seine Absichten zu überprüfen, an die Küste vor der Stadt Ninive. Der geläuterte Jona nimmt seinen Aufgabe nun wahr und geht in die Stadt Ninive. Überzeugt durch seine Reden und Erklärungen lassen die Menschen von Ninive von ihren egoistischen Absichten ab und erreichen dadurch die Nächstenliebe. 

Der Schöpfer schickt Jona, „den Punkt im Herzen“, der das Geben und die Wurzel der allgemeinen Seele symbolisiert, in diese Welt. Die Seeleute in der Erzählung, d.h. die Umgebung des Menschen, sind Beauftragte des Schöpfers.
Mit Jona ist also die Seele gemeint, die in den Körper des Menschen in diese Welt absteigt. Der Mensch in dieser Welt gleicht dem Schiff auf dem tosenden Meer. Die Seele kommt in den Körper, um ihre Korrektur, im Zusammenhang mit anderen Seelen, zu erreichen. Nur aufgrund des egoistischen Verlangens der Geschöpfe kann die Seele korrigiert werden. Dabei nutzt die Seele ihren Egoismus und die Trennung von anderen Menschen und entwickelt aus „dem Punkt im Herzen“, der sie mit der Höheren Welt verbindet, die Anhaftung an die Höhere Kraft, den Schöpfer und damit die Eigenschaft des Gebens und der Liebe.

In der Erzählung soll Jona seine egoistischen Verlangen erwecken, um sie zu korrigieren. Er muss sich mit allen Seelen in der Stadt Ninive verbinden und sie zur Korrektur anregen. Dadurch können sie das „Böse“ in das „Gute“, in die Liebe zum Nächsten, umwandeln. Andernfalls würden sie in der Eigenliebe und im Hass verbleiben, was sie in den Tod führen würde.

Kabbalistische Umsetzung

In dieser Welt muss der Mensch dazu die Hilfe des Höheren Lichts anziehen. In jenem Maße, in dem er um das korrigierende Licht bittet, erhebt die Höhere Kraft diesen Teil des Verlangen zu empfangen, in eine Handlung des Gebens. Der „Punkt im Herzen“ verursacht, durch sein Verlangen zu geben eine Gegenreaktion. Es entstehen immer größere egoistische Verlangen in diesem Menschen. Darum muss er jene Verlangen, die noch nicht für das Geben geeignet sind, zurückstellen. Er muss eine Beschränkung durchführen. Dieser Prozess geschieht entsprechend der Stufen der spirituellen Welt, 125 Mal, bis das vollkommene Geben erreicht ist. So korrigiert der Mensch schlussendlich alle Verlangen, für sich zu empfangen, zu Verlangen, anderen zu geben. Dadurch tritt er in die Welt der Höheren Kraft ein, in die Empfindung der Welt mit der Eigenschaft des Gebens, die als ewige und vollkommene Existenz empfunden wird.

Die Erzählung von Jona verdeutlicht, dass die Höhere Kraft den Menschen in dieser Welt zwingen wird, entweder den guten Weg oder den Weg der Leiden, welcher sich wie der Tod anfühlen wird, zu wählen. An Jom Kippur wird gefeiert, weil der Mensch die Möglichkeit der Wahl bekommt, wie beschrieben steht „so erwähle nun das Leben“(1). Dabei ist das Wichtigste, die Höher Kraft um Hilfe zu bitten, denn nichts in der Welt geschieht ohne die Kraft des Höheren Lichts.

Aus Unterrichten von RAV Michael Laitman

(1) Deuteronomium, 30,19: Ich nehme heute Himmel und Erde gegen euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt; so erwähle nun das Leben, damit du lebst, du und dein Same.

Parasha Ha’asinu / Tora Abschnitt “Höret“

5. Buch Mose,  Deuteronomium 32:1-32:52

Zusammenfassung

Der Abschnitt Ha’asinu (Höret) beschreibt den Einzug in das Land Israel. Moses beginnt mit einem Lied, das dem Volk als Erinnerung dienen soll, wenn es in Zukunft die Arbeit für den Schöpfer nicht ausführt. Das Lied preist die Lenkung des Schöpfers und Seine Erwählung des Volkes Israel. Es beschreibt das törichte Volk Israel, welches sich der Götzenanbetung zuwendet.

Danach folgt eine Erklärung der Bestrafung für die Götzenanbetung und die Aussage, dass der Schöpfer dem Volk Israel in einem solchen Fall nicht helfen wird. In dem Maße jedoch, in dem Israel Buße tut, wird der Schöpfer es vor all seinen Feinden retten. Weiterlesen

Rosh HaShana aus kabbalistischer Sicht

Rosh HaShana, wörtlich aus dem Hebräischen „Haupt des Jahres“, oder auch Rosh Hashinui, der Anfang der Änderung, ist der bekannte jüdische Neujahrs-Feiertag. Dieses Jahr findet er vom 15.September abends bis 17.September abends statt.

Traditionelles

Nach jüdischer Tradition triff man sich an Neujahr zum Gebet in der Synagoge. In diesen Tagen wird jedem Menschen ein „gutes oder schlechtes Jahr in das Buch des Lebens geschrieben“. Deshalb wünscht man sich: „le-shana towa tikatewu“, möge Dir ein gutes Jahr eingeschrieben werden! Oder kurz: „shana towa“, ein gutes Jahr!

Traditionell gibt es zum Neujahrsfest „gefilte Fisch“, ein mit Fisch gefüllter Karpfen. Diese Tradition hat sich über die Jahrhunderte entwickelt. Sicher belegt ist, dass Fisch ein Gericht ist, das schon früh in der jüdischen Tradition an Feiertagen gegessen wurde. Dazu wird rund gewickeltes Weißbrot gereicht. Dieses soll den Jahreskreislauf symbolisieren. Um den Wunsch nach einem „süßen Jahr“ voller Segen und Fülle zum Ausdruck zu bringen, werden in Honig eingetauchte Apfelstücke gegessen.

Kabbalistische Sichtweise

Alle traditionellen jüdischen Feste symbolisieren tatsächlich Etappen auf dem kabbalistischen Weg.  Dabei geht es um die Transformation von der bösen Neigung – genannt Egoismus – zum Altruismus, zur Liebe zum Nächsten, so wie man sich selbst liebt.

Rosh HaShana, setzt sich aus den Wörtern Rosh, Kopf oder Anfang und Shinui, Veränderung,  zusammen und steht somit für den Beginn einer Veränderung. Wenn man will, kann es der Beginn der neuen Fähigkeit sein, den derzeitigen Weg des Leidens, der Unsicherheit und der Leere in einen neuen Lebensweg zu verwandeln, der von Glück, Zuversicht und Erfüllung geprägt ist.

Der erste Schritt für diesen Neuanfang ist die Bewusstwerdung. Es ist wichtig zu erkennen, dass menschliche Beziehungen – ob gut oder schlecht – das ganze Leben eines Menschen bestimmen. Sie wirken nicht nur auf ihn selbst, sondern auch auf alle anderen Stufen der Natur: die unbelebte, die pflanzliche und die tierische. Da die menschliche Stufe die höchste ist, wird sich eine Veränderung von der dysfunktionalen und rücksichtslose Art und Weise des Umgangs von Menschen untereinander, hin zu wohlwollenden und gebenden Beziehungen, auch auf den Rest des Systems auswirken.

Die zunehmenden Probleme, die die ganze Weltbevölkerung betreffen, sollten den Menschen dazu bringen, seine Beziehungen zu anderen zu analysieren. Er soll schließlich erkennen, dass alles von seiner Haltung gegenüber dem Schicksal, der Natur, ja gegenüber allem, abhängt. Eine gründliche Analyse der Qualität der Beziehungen wird zeigen, wie schlecht man sich im letzten Jahr gegenseitig behandelt hat. Dies wiederum ist die Ursache für die Leiden und Sorgen, die diese Welt erfährt.

Es hängt alles davon ab, wie ehrlich man sich selbst beurteilt. Was hat man selbst investiert, um diesen Zustand zu ändern?

Ein solcher Neuanfang bedeutet nicht zwangsläufig, dass man alles Alte verwerfen muss. Man muss nur die Absicht, die Beziehungen zueinander auf eine bessere Ebene erheben zu wollen aufbauen.

Ein „gutes neues Jahr“ hängt also davon ab, ob man  die große kabbalistische Regel der Tora, „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, umsetzen will. Auf diesen Grundsatz hin müssen sich alle Menschen selbst prüfen.

Symbole von Rosh HaShana

Die Symbole des Festes Rosh HaShana stehen für den Zustand, den die Menschheit anstreben soll.

Apfel mit Honig   Der Apfel symbolisiert die Sünde (das Verlangen für sich selbst zu empfangen), die mit Honig gemildert, versüßt wird. Das Süßen wiederum symbolisiert den Wunsch, lernen zu wollen, dieses im Menschen angelegte Verlangen  altruistisch nutzen zu können.

Fisch  Das Tier, das im Wasser lebt, symbolisiert ein Leben in Gnade. Denn Wasser steht in der Wissenschaft der Kabbala für „Gnade“. Das „Essen des Fischkopfes“ erinnert daran, dass man „der Kopf und nicht der Schwanz sein will“. Das bedeutet, dass man den eigenen Weg untersucht und nicht blindlings der „Herde“ folgt, welche, ohne es zu merken, nur auf den eigenen Vorteil aus ist.

Granatapfel   Jeder einzelne Kern des Granatapfels steht für ein Verlangen, das man in sich entdecken muss, um davon zu lernen, es nicht zum eigenen Vorteil, sondern zum Segen für andere zu nutzen.

Rund gewickeltes Brot   Es steht für das ganze, vollständige Leben, das ein Mensch erreichen will.

Buch des Lebens   Damit ist gemeint, dass alle alle Handlungen und Gedanken des Menschen von der alles umfassenden Natur registriert werden. Im Zustand Rosh HaShana hat man die Möglichkeit zu entscheiden, ob es ein „guter“ Eintrag, also ein Gedanke hin zur Überwindung des Egoismus, wird oder nicht.

Deshalb ist allen Menschen zu wünschen, dass sie sich für ein gutes, süßes Jahr entscheiden!

Zusammengestellt aus den Artikeln: Rosh Hashana – ein neuer Anfang,  Rosh HaShana ist eine Gelegenheit des Wechsels und Meaning of Rosh HaShanah von Michael Laitman

Interessant zu wissen

Laut Talmud ist Rosh HaShana der Beginn der Weltschöpfung und in der Folge dessen Jahrestag. Er steht aber auch für den Jahrestag der „Erschaffung Adams“. Am 1. Tishrei 3760 v.u.Z. (Tishrei ist der Monat des Jahresanfangs im jüdischen Kalender, September-Oktober), erkannte ein Mann namens Adam die Höhere, alles lenkende Kraft. Deshalb begann an diesem Tag die kabbalistische Zeitrechnung.

Parashijot Nizawim und WaJelech / Tora Abschnitte „Ihr steht“ und „Und er ging“

5. Buch MoseDeuteronomium 29:9 – 30:20 / 31:1-31:30

Zusammenfassung

Der Tora Abschnitt Nizawim (Ihr steht) beschäftigt sich mit Moses‚ Rede bezüglich des Bundes zwischen Israel und dem Schöpfer. Moses erklärt, dass die Tora für das ganze Volk Israel bestimmt ist. Sie wurde jedem einzelnen Menschen und der gesamten Nachwelt gegeben. Er hebt auch den Grundsatz der Wahl hervor: Sollte ein Mensch andere Götter anbeten, wird er aus dem Land Israel verbannt. Möchte er sich aber korrigieren, so führt der Weg über die Buße. Der Schöpfer überlässt den Menschen die Wahl zwischen Leben und Tod, befiehlt ihnen aber: „So erwähle nun das Leben“ (Deuteronomium, 30:19). Weiterlesen