9. September 2021, Gute-Nacht-Text

Das Wichtigste ist das Gebet. Das heißt, dass der Mensch den Schöpfer um Hilfe bitten sollte, über dem Verstand zu gehen. Das bedeutet, dass er Freude in der Arbeit hat, so als ob er bereits spirituelles Wissen erlangt hätte. Und in dem Maße, wie er Freude empfindet, sollte er den Schöpfer bitten, ihm Kraft zu geben, über dem Wissen seines Körpers gehen zu können. Mit anderen Worten, obwohl der Körper nicht damit einverstanden ist, um des Gebens Willen zu arbeiten, bittet er den Schöpfer, in Freude arbeiten zu können, wie es sich für jemanden gehört, der einem großen König dient. Er bittet den Schöpfer nicht darum, ihm seine Größe zu offenbaren, um daraufhin mit Freude zu arbeiten. Vielmehr bittet der Mensch den Schöpfer, ihm Freude an der Arbeit über dem Verstand zu geben, damit sie für ihn eine solche Wichtigkeit bekommt, als ob er das Wissen bereits erlangt hätte.

Rabash, 1991/12, „Diese Kerzen sind heilig“

1986/28 Eine Versammlung besteht aus nicht weniger als zehn

Eine Versammlung besteht aus nicht weniger als zehn

Artikel 28, 1986

Im Sohar, Nasso ( Punkt 105) steht: „Rabbi Elasar begann: ‚Warum bin ich gekommen, und es gibt keinen Menschen?‘ Wie sehr liebt der Schöpfer Israel, denn wo immer sie sind, ist der Schöpfer unter ihnen. „Und sie sollen Mich zu einem Tempel machen, und Ich werde unter ihnen wohnen.“ Jede Synagoge in der Welt wird ‚Tempel‘ genannt. „Und Ich will unter ihnen wohnen, da die Shechina zuerst in den Tempel kommt. Glücklich ist, wer zu den ersten im Tempel gehört, denn durch sie wird vollendet, was vollendet ist, nämlich die Gemeinde, die nicht weniger als zehn ist. Auch müssen die zehn auf einmal im Tempel sein und nicht einer nach dem anderen kommen, denn alle zehn sind wie Organe eines einzigen Körpers, in dem die Shechina wohnt. Denn der Schöpfer hat den Menschen auf einmal geschaffen und alle seine Organe gemeinsam eingesetzt, wie es geschrieben steht: ‚Er hat euch geschaffen und eingesetzt‘. Weiterlesen

1986/1 Und Moses ging

Und Moses ging

Artikel Nr.1, Tav-Shin-Mem-Vav, 1985-86

Im Sohar (Absatz 1-3) steht geschrieben: „`Und Moses ging. Rabbi Hiskija begann, `Es führt zur Rechten von Moses der Arm seiner Herrlichkeit, er teilt das Wasser vor ihnen´. Drei heilige Geschwister gingen zwischen ihnen. Wer sind sie? Moses, Aaron, und Miriam. Wir setzten fest, dass Aaron Israels rechter Arm ist, wie es geschrieben steht, `Und es hörte der Kanaanit, König von Arad, dass Israel durch die Stätten zog´. `Durch die Stätten´ heißt, dass Israel wie ein Mensch war, der ohne Arm geht, und sich selbst an jedem Ort unterstützt, denn `Stätten´ bedeutet `Orte´. Dann kämpfte er gegen Israel und nahm einige von ihnen gefangen´, weil sie ohne rechten Arm waren. Komm und sieh, Aaron war der rechte Arm des Körpers, welcher Tiferet ist. Und darüber steht geschrieben,`es führt zur Rechten von Moses der Arm seiner Herrlichkeit´“. Weiterlesen

1990/44 Was ist ein freiwilliger Krieg in der Arbeit? – 2

Was ist ein freiwilliger Krieg in der Arbeit? – 2

Artikel Nr. 44, 1990

RASHI interpretiert den Vers „Wenn ihr gegen eure Feinde in den Krieg zieht“, dass der Vers von einem freiwilligen Krieg spricht. Wir sollten die Bedeutung von „Wenn du gegen deine Feinde in den Krieg ziehst“ im Sinne eines freiwilligen Krieges verstehen. Was ist ein „freiwilliger Krieg“ in der Arbeit, und was ist ein „nicht-freiwilliger Krieg“? Weiterlesen

Notiz 875: Drei Linien – 4 (Juni 1984)

„Was ist ein Streit um des Schöpfers Willen… und was ist kein Streit um des Schöpfers Willen? Das ist der Streit von Korach und seiner Gemeinde.“ Es stellt sich eine Frage: Warum heißt es nicht „Mose, und Korach und seine Gemeinde“, wie es über Hillel und Schammai geschrieben steht? Weiterlesen

26. August 2021, Gute-Nacht-Text

Es gibt die Regel, dass es nicht möglich ist, ohne Genuss etwas zu tun. Wie können wir in diesem Fall geben, ohne eine Belohnung zu erhalten, sondern indem wir die eigene Herrschaft vor dem Schöpfer zurücknehmen, sodass nur die Herrschaft des Einzigen bleibt? Woher kann unser Antrieb kommen, um mit der Absicht zu geben arbeiten zu können? 

Die Kraft, der Brennstoff, für unsere Arbeit sollte aus dem Maß der Wichtigkeit kommen, dem König zu dienen. Denn der Schöpfer hat der Welt eine Kraft zugrunde gelegt, dass man große Freude daran hat, einem bedeutenden Menschen zu dienen. Der Mensch verspürt Genuss aufgrund dessen, dass er sich der Wichtigkeit des Königs bewusst wird. Mit anderen Worten, in dem Maße, wie der Mensch wahrnimmt, dass er einem großen König dient, genießt er mehr. Und deshalb, je höher die Wichtigkeit des Königs, um so größer ist der Genuss, den der Mensch von seiner Arbeit hat. 

Die Freude, die er empfängt, wenn er dem König dient, besteht darin, dass er sich umso mehr vor Ihm annullieren möchte, je größer der König ist. Daraus folgt, dass all die Freude und das Vergnügen, das er empfängt, nicht in die Herrschaft des Menschen gelangen. Im Gegenteil, in dem Maße, wie er sich der Größe und Bedeutung des Königs bewusst wird, möchte er sich vor Ihm annullieren.

Rabash, 1986/6, „Vertrauen“

22.August 2021, Gute-Nacht-Text

Der Mensch muss immer wieder prüfen, ob seine Tora und seine Arbeit nicht in die Tiefen des Abgrunds führen. Denn die Größe des Menschen wird am Maß seiner Dwekut (Anhaftung) an den Schöpfer gemessen, was das Maß seiner Annullierung vor dem Schöpfer bedeutet. Damit ist gemeint, dass man keine Rücksicht auf die Liebe zu sich selbst nimmt, sondern sich im Gegenteil, völlig aufheben will.

Mit dem gleichen Maß wird aber auch seine Größe bemessen, wenn ein Mensch arbeitet, nur um für sich selbst zu empfangen. Arbeitet ein Mensch also nur zu seinen eigenen Vorteil für den Schöpfer, dann wird er in seinen eigenen Augen größer und fühlt sich als eigenständig und unabhängig. Umso mehr fällt es ihm dann schwer, sich vor dem Schöpfer zu annullieren.

Arbeitet ein Mensch hingegen um des Gebens willen, und beendet seine Arbeit – korrigiert also all seine Verlangen um zu empfangen, die seiner Seele zugrunde liegen – dann wird er in dieser Welt frei von Arbeit sein. Daher sollten sich seine ganze Aufmerksamkeit und all seine Gedanken nur darauf konzentrieren.

Baal HaSulam, Shamati 62, „Steigt ab und spornt an; steigt auf und klagt an“

19. August 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn sich jeder in die Gruppe hineinversetzt, und sich den Freunden gegenüber annulliert, dann entsteht ein Ganzes, in dem sich alle kleinen Verlangen, den anderen lieben zu wollen, zu einer großen Kraft vereinen, die aus vielen Teilen besteht. Und der Mensch sammelt eine so große Kraft an, dass er fähig wird, die Liebe zum nächsten wirklich zu leben. 

Und dann kann er die Liebe zum Schöpfer erreichen. Aber die Bedingung ist, dass sich jeder vor dem anderen aufhebt. Wenn sich der Mensch jedoch von seinen Freunden löst, kann er nicht den Anteil erhalten, den er braucht. Denn er selbst ist ihnen gegenüber nichts. Das ist es, was er sagen muss.

 

Rabash, 1984/7, Bezüglich der Regel „Liebe deinen Freund wie dich selbst“ 

15.August 2021, Gute-Nacht-Text

Ani (Ich) ist das Verlangen eines Menschen. Das heißt, der Wunsch des Menschen ist, zu empfangen. Dies wird Nukwa (aramäisch: weiblich) genannt. Ein (Nichts/Null) ist die Aufhebung dieses Verlangens.

Der Wunsch des Schöpfers ist es, zu geben. Wenn ein Mensch Ani annulliert, wird Ani und Ein miteinander verbunden, was gleich der Form zu geben ist. Deshalb besteht die Arbeit des Menschen darin, Ani in Ein, d.h. das Verlangen Nukwa in das Verlangen zu geben zu wandeln. Doch ohne den Wunsch danach, ist dies nicht möglich.

RABASH, Ausgewählte Notizen 58, Ani (Ich) und Ein (Nichts/Null)“

14.August 2021, Gute-Nacht-Text

Mit der Liebe zum Schöpfer ist gemeint, dass ein Mensch nur für den Schöpfer arbeitet. Das heißt, ohne jegliche Belohnung. Das bedeutet, dass er zu völligen Hingabe bereit ist, ohne dass daraus irgendeine Gegenleistung erwächst. Es ist das Ziel seiner Arbeit, dass er sein Selbst vor dem Schöpfer aufheben will. Er möchte seinen Willen zu Empfangen, welcher die Existenz eines Geschöpfes ist, aufheben. Das heisst, sich Selbst vor dem Schöpfer annullieren. Sein Ziel ist es, seine Seele dem Schöpfer zu geben.

RABASH, 1985/12, Jakob wohnte in dem Land, in dem sein Vater gelebt hat“

5. August 2021, Gute-Nacht-Text

Der Fötus ist während seiner Entwicklung in der Gebärmutter wie eine Pflanze, nicht mehr als das. Alle seine Bewegungen werden als Bewegungen nicht seines Lebens bezeichnet, denn sie erfolgen durch seine Mutter, deren Teil er ist.

Seine Umgebung wird „Mutterleib“ genannt, und die Mutter ist die Grenze der Umgebung, in die er hineinversetzt wurde. Und er isst, was seine Mutter isst usw. Die erwartete Geburt jedoch beginnt mit dem Kopf (Rosh).

 

Baal HaSulam, „Die Bedeutung von Empfängnis und Geburt“

Tu B’Aw (15. Aw)

Tu B’Aw ist ein kleiner jüdischer Feiertag, der immer in der Nacht zwischen dem 14. und 15. Tag des Monats Aw beginnt. Tu B’Aw ist ein fröhliches Fest, er wird auch ein Fest der Liebe genannt. In der Nacht zu Tu B’Aw wird gefeiert, getanzt und gesungen.

Worüber freuen wir uns und wen lieben wir?

Der 15. Aw ist laut der Überlieferung ein gutes Omen. Er ermutigt zur Annäherung zwischen den Menschen. Dieser Tag ist ein guter Tag, um zu heiraten, einen Heiratsantrag zu machen, oder zumindest einen Blumenstrauß oder eine Tafel Schokolade zu verschenken. Es wird oft eine gewisse Analogie zum Valentinstag dargestellt.

Aber nein, er ist keine Analogie. Vielmehr ist dieser Tag ein großer Fortschritt, der einen direkten Einfluss auf jeden einzelnen von uns hat. Dieser Feiertag hat seine Wurzeln in den Ursprüngen des jüdischen Volkes.

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18.Juli 2021, Gute-Nacht-Text

Die Tiefe des Bösen und dessen Gegenteil, die Erhabenheit seiner Wurzel, das Gute, sind in ihrem Ausmaß gleich. Der Mensch wird erkennen, dass das Ausmaß des Hasses dem Ausmaß der Liebe gleich ist.

Wird die Menschheit durch ihren unbegründeten Hass zerstört und die Welt mit ihr, wird danach, durch bedingungslose Liebe, die Menschheit und mit ihr die Welt, wieder aufgebaut.

Rabbi Kook, Orot HaKodesh (Heilige Lichter) 3