Baal HaSulam, Brief 25, Gleichnis über den Sohn eines Reichen im Keller

Rav Yehuda Ashlag, aus dem Jahr 1927

(…) Auf den ersten Blick müsste man „Rückkehr“ (Tshuva) als „Vollkommenheit“ (Shlemut) bezeichnen. Doch dieses Wort verweist darauf, dass alles von Anfang an bereitet ist und jede Seele bereits in ihrem ganzen Licht, in Güte und Ewigkeit weilt. Nur wegen des „Brotes der Scham“ ist die Seele aus diesem Zustand mittels Einschränkungen ausgetreten, bis sie sich schließlich in einen trüben Körper hüllte. Nur dank ihm kehrt sie zu ihrer Wurzel zurück, wo sie sich vor der Einschränkung befand, mit einer Belohnung für diesen ganzen schrecklichen Weg, den sie zurückgelegt hat. Im Grunde stellt diese Belohnung die wahre Verschmelzung dar. Mit anderen Worten befreit sich die Seele vom „Brot der Scham“, da ihr Gefäß des Empfangens sich in ein Gefäß des Gebens verwandelt und sie sich in ihren Eigenschaften ihrem Erschaffer angleicht. Doch zu diesem Thema habe ich bereits viel gesagt. Weiterlesen

Steter Tropfen höhlt den Stein

Auszug aus Rabashs Brief Nr. 40:

Die Zeit ist bereits gekommen, vorwärts zu schreiten, unserem heiligen Ziel entgegen, wie mutige Helden. Und der gepflasterte Weg, der zum Ziel führt, ist wie bekannt die Liebe zu Freunden, über die man zur Liebe zum Schöpfer gelangt. Die Liebe geht über „kauf dir einen Freund“. In anderen Worten, durch Taten kauft man das Herz des Freundes. Denn auch wenn man sieht, dass das Herz des Freundes wie Stein ist, ist dies dennoch keine Rechtfertigung, und wenn man fühlt, dass dieser sich eignet, ein Freund für die Arbeit zu sein, dann muss man ihn durch Taten erwerben. Weiterlesen

1984/14 Man sollte immer alles verkaufen, das man hat, und die Tochter eines weisen Schülers heiraten

Zum Hörtext.

Artikel Nr. 14, 1984

„Man sollte immer alles verkaufen, das man hat, und die Tochter eines weisen Schülers heiraten“ (Psachim 49). Das bedeutet, dass man den ganzen Besitz, den man mithilfe eigener Anstrengungen erworben hat, verkaufen  – d.h. alles geben und darauf verzichten soll  – und sich stattdessen die Tochter eines weisen Schülers nehmen soll. Weiterlesen

Es existiert nur eine Kraft

Aus Shamati 1, Es gibt nichts außer Ihm

Von Baal Ha Sulam

Der Mensch muss sich immer bemühen, den Weg zu gehen, auf dem er sich in Verschmelzung mit dem Schöpfer befindet, das heißt, dass alle seine Gedanken beim Schöpfer sind. Und sogar, wenn er sich im schlimmsten Zustand befindet, wenn es keinen größeren Abstieg als diesen geben kann, darf er nicht aus der Herrschaft des Schöpfers austreten!

Also er darf nicht behaupten, es gäbe eine andere Macht, die ihn nicht in die Heiligkeit eintreten lasse, und dass es in deren Kraft stünde, Gutes oder Böses zu tun. Weiterlesen

Was ist ein Freund?

Beziehung mit Ablaufdatum

Beziehungen ohne spirituelle Verbindung können schwer überleben..

Heute ist es für Partner praktisch unmöglich, ein ganzes Leben lang ein gutes Verhältnis zu pflegen, es sei denn, es besteht eine spirituelle Verbindung zwischen ihnen. Im Normalfall prallen schnell ihre Egos aufeinander und ihre Verbindung droht daran zu zerbrechen. Viele Beziehungen fallen auseinander, weil die Partner kein gemeinsames Ziel finden können. Sie stellen oft nur eine Kosten-Nutzen-Rechnung auf, um zu klären, wie viel dabei für jeden bei welcher Investition herausspringt.

Der biblische Vers „Mann, Frau – und die göttliche Gegenwart zwischen ihnen“ hat über die Zeit an Bedeutung verloren. Weiterlesen

Ungleiche Ziele

Wie kann man die Liebe bewahren, wenn der eine Partner Kabbala studiert und der andere nicht?

Dr. Laitman: Ich denke, dass der Partner verstehen muss, dass der andere, der Kabbala studiert, fortschreitet. Früher oder später wird der Partner dies erkennen. Doch wenn jemand, der nicht Kabbala studiert, vom Partner verlangt, mitten in seiner Entwicklung das Studium aufzugeben, dann begeht er die egoistischste Handlung, die es überhaupt gibt. Weil er den Partner davon abhält, ein Mensch zu werden und zu wachsen. Keine andere Handlung ist egoistischer als diese. Weiterlesen

Die Menschheit in Harmonie unter einem Dach

M. Laitman, Betrachtungen zu Sukkot

Heimat ist heutzutage für viele Menschen auf der ganzen Welt ein relatives Konzept. Das Streben nach besseren Chancen und Arbeitsplätzen veranlasst viele dazu, an neue Standorte zu ziehen. Die meisten haben einfach keine andere Option und werden durch Krieg, Verfolgung, Verbrechen oder Naturkatastrophen zwangsweise vertrieben. Sehen wir, wie der Sukkot-Feiertag uns lehren kann, ein echtes Gefühl der Zugehörigkeit und friedlichen Koexistenz zu schaffen …

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen leben 258 Millionen Menschen weltweit in einem anderen Land als ihrem Geburtsort, ein Anstieg von 49% in den letzten zwei Jahrzehnten. Ein Drittel davon musste vor lebensbedrohlichen Bedingungen fliehen, um sich – hauptsächlich in wohlhabenden Ländern – eine neue Heimat zu suchen. Weiterlesen

Die Kabbalistische Bedeutung von Sukkot, dem Laubhüttenfest

Alle jüdischen Feiertage, die während eines Jahreszyklus stattfinden, symbolisieren Prozesse, die der Mensch in seinem Leben durchwandern muss. Im Laufe von tausenden von Jahren, in denen sich der Egoismus der Menschheit mit Hilfe der Reshimot (Erinnerungen, Aufzeichnungen) entwickelte, offenbart sich nun das Ego in seinem ganzen Ausmaß. Durch alle Stufen von unbelebt, pflanzlich und tierisch bis hin zur sprechenden Stufe, dem Menschen. Diese Entwicklung dauert so lange an, bis der Mensch, seine Seele, im Menschen erwacht.

Davor, vor 5782 Jahren, gab es einen ersten Menschen,  genannt Adam haRishon (der erste Mensch), der bereit war, mit seiner spirituellen Entwicklung zu beginnen. Bis zum heutigen Tage haben immer mehr Menschen dieses Verlangen, den sogenannten “Punkt im Herzen“ zu entdecken. Weiterlesen

M. Laitman: Gespräch zum Anlass von Jom Kippur

Gespräch zum Anlass von Jom Kippur

Rav Dr. Michael Laitman Jom Kippur, 1995

Das Beten ist die „Arbeit des Herzens“ – es drückt die Wünsche aus, die direkt dem Herzen entspringen. Der Mensch hat keine Macht über seine Wünsche; es ist so vorgesehen, dass er nur selten selbst weiß, wonach er sich sehnt und was seine wahren Absichten sind. Die intime Natur seines Gebetes verflüchtigt sich vor ihm selbst. Weiterlesen

Jom Kippur, Jona und der Wal

Rabash schreibt in vielen Artikeln, dass der Mensch entsprechend seinem inneren Zustand, ohne jegliche Verbindung mit dem kalendarischen Feiertag, zum Versöhnungstag kommt.

Jeder von uns durchläuft in seiner persönlichen Entwicklung diese Zustände, Aufstiege, die als „Rosh haShana“ (Jahresanfang), „Jom Kippur“ (Versöhnungstag) u. a. bezeichnet werden.

Jom Kippur ist ein sehr hoher Zustand, und es bedarf eines gewaltigen Lichtes, das auf uns einwirkt, um diesen Tag bzw. diese Stufe in uns zu enthüllen. Weiterlesen

Weibliche und männliche Seelen

Welcher Unterschied besteht zwischen den weiblichen und männlichen Seelen?

Man meint den Unterschied zwischen dem rechten und dem linken Teil des Parzuf und dies hat keinen Bezug zum Körper unserer Welt. Der Kabbalist, der nach oben steigt, befindet sich bald in der einen Art des Kli, bald in einer anderen, was auch heißt „man erwirbt bald die eine, bald die andere Seele“.

Vom Schöpfer wurde ein Parzuf erschaffen, genannt Adam. Er zerbrach in 600 000 Teile und zersplitterte in weitere Fragmente. Aber in jedem Teil gibt es das, was im ersten Parzuf vorhanden war. Das heißt, jeder Teil ist ein kleiner Parzuf. Wie im ersten spirituellen Parzuf alle Eigenschaften und Kräfte des ganzen Universums konzentriert waren, so sind sie es jetzt auch in jedem der Splitter, in jedem der Bruchteile. Und diese Splitter Adams heißen „menschliche Seelen“.

Sie unterscheiden sich nach dem Ort der Herkunft voneinander: Aus welchem Teil der 10 Sefirot des Parzuf von Adam stammte diese Seele (und noch genauer – aus welcher Unter-Sefira und ihrer Unter-Sefira usw.). Die exakteste Teilung ist die in einen männlichen und einen weiblichen Teil. Dementsprechend geschieht das Einkleiden in den entsprechenden Körper in unserer Welt. In der spirituellen Welt jedoch durchläuft jede Seele alle Korrekturen, sowohl in ihrer männlichen als auch in ihrer weiblichen Linie.

In unserer Welt wiederum ist das anders festgelegt. Wir werden in einer bestimmten Rolle geboren. Alle unseren irdischen Eigenschaften ändern sich nicht, aber unsere inneren Eigenschaften ändern sich im Maße der Korrektur. Dann wird auch die Frau innere „männliche“ Zustände spirituell durchwandern und umgekehrt. Aber äußerlich im Körper – im „Hemd“ dieser Welt – bleibt sie eine Frau und muss äußerlich nur das einhalten und erfüllen, was für sie als Frau nötig ist.

Kann jede Frau in die spirituelle Welt hinaufsteigen und bis zu welcher Stufe?

Ja, sie kann es, und das um nichts weniger als der Mann. Sie braucht völlige Hingabe, was ja auch vom Mann verlangt wird.

Rabash, Brief 1

Brief Nr. 1

„Und du sollst sprechen mit all jenen, die weisen Herzens sind, die ich mit dem Geist der Weisheit erfüllt habe“ (Exodus 28:3) Etc.

An meinen ehrenwerten Vater, möge er lange und glücklich leben.

Bezugnehmend auf unser Gespräch über das Studium der Kabbala in Reinheit, etc., soll ich alles, was ich nicht weiß, schreiben, und du würdest mir alle meine Fragen beantworten.

Ich sehe, dass ich nichts Besonderes zu schreiben habe, nur im Allgemeinen, dass ich kein einziges Wort in Reinheit zu studieren vermag. Denn der Weg ist, dass man einzelne Unklarheiten aus einer Menge von Gewissheiten aussortiert, und nicht die Gewissheiten – aus der Menge von Unklarheiten. Dann muss man nämlich der Reihenfolge nach studieren. Weiterlesen

Texte für Rosh HaShana: Das jüdische Neujahr (Rosh HaShana)

Das Gebet, das zum Jüdischen Neujahr gesprochen wird, erwähnt drei Bedingungen für den Aufstieg auf die spirituelle Stufe, die Neues Jahr genannt wird:

  1. Königreich
  2. Erinnerung
  3. Das Widderhorn (Shofar) blasen

Was bedeutet das?

„Königreich“ ist das Verlangen zu Geben (der Schöpfer), die Höhere Kraft, die alles erschaffen hat, um in uns zu regieren.

Wir haben „Erinnerungen“ (Reshimot), die uns in einen Zustand bringen können, in dem wir den Schöpfer in dem Maße enthüllen, in dem wir Ihm – der Eigenschaft des Gebens – gleichen.

Um dorthin zu gelangen, „blasen wir das Shofar“ oder in anderen Worten, wir erheben die Eigenschaft des Gebens über die Eigenschaft des Empfangens.

Das Wort Shofar – Horn, stammt vom aramäischen Wort Shufra und bedeutet „Wichtigkeit“.

Aus: Laitman.de

Texte für Rosh HaShana: Bedeutung von Rosh HaShana

Der spirituelle Aufstieg vollzieht sich von dem Empfangen für sich hin zum Geben an die anderen, was als „Glaube über dem Verstand” bezeichnet wird. Es bedeutet, dass man das Geben dem Empfangen vorzieht und Genuss vom Geben empfängt.

Man muss Begeisterung und Freude verspüren, weil man sich über seinen Egoismus erheben kann und nicht mehr darauf achtet, welchen Gewinn man daraus hat. Doch man braucht dazu das Licht und die Kraft, um in sich eine solche Veränderung zu vollziehen.

Das bedeutet: „Ich zu meinem Geliebten und der Geliebte zu mir”, wenn die Allgemeine Kraft und ich einander zu verstehen beginnen. Ich verstehe, warum der Schöpfer mein Leben leer erscheinen lässt und mir die Möglichkeit gab, mich der Gruppe anzuschließen, um das Thema Geben zu klären.

Er leuchtet mir ein wenig, als würde Er sagen: „Nimm das!”, damit ich den ersten Schritt machen kann. Doch die Umsetzung liegt bei mir. Malchut des Höheren (die Eigenschaft des Gebens) wird von meinem egoistischen Keter (Rosh, Kopf) als dunkel und leer gesehen. Doch wenn ich beschließe, mein Keter durch mein Verlangen zu geben an die Gruppe anzuheften, dann erscheint mir Malchut des Höheren nicht mehr leer – und dann hefte ich mich an sie als an eine höhere Stufe an.

Das bedeutet auch den Beginn eines neuen Weges. Der Anfang heißt Neujahr (Rosh HaShana – Haupt des Jahres), das dem Monat Elul folgt – Akronym von „Ich zu meinem Geliebten und der Geliebte zu mir”.

Aus: Laitman.de

Texte für Rosh HaShana: Die Symbolik der jüdischen Feiertage

Bedeutende Begriffe des Monats Tishrei im Lichte der Kabbala

Rosh Hashana

Rosh (Kopf) bedeutet der Beginn bzw. der Anfang. Shana (Jahr) bedeutet Veränderung. Rosh Hashana deutet auf eine Einladung von „Oben“ hin, die man dem Menschen gibt, um einen neuen Weg anzufangen in die Wirklichkeit eines neuen, ewigen, vollkommenen Lebens.

Chag (Feiertag)

Das Wort Chag (Feiertag) wird von der Wurzel „Chug“ – Kreis – abgeleitet. Laut der Weisheit der Kabbala, symbolisiert jeder Feiertag die Korrektur des menschlichen Egoismus. An jedem Feiertag, sprich jedes Jahr, wird über dieselbe Korrektur gesprochen, welche in einer anderen Weise und unter anderen Voraussetzungen erfolgt. Daher gibt es viele Feiertage.

Tapuach be Dwash (Apfel in Honig)  Weiterlesen

Texte für Rosh HaShana: Shamati 120

Ich hörte am Ende von Rosh HaShana, im Jahr 1942, in Jerusalem

Der Hintergrund des Brauches, an Rosh HaShana keine Nüsse zu essen, ist der, weil  Egos (Nuss) dem Zahlenwert von Chet (Sünde) entspricht. Und er fragte: „Entspricht Egos nicht dem Zahlenwert von Tov (gut)?“ Und er sagte, dass Egos den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse meint.

Und bevor man nicht aus Liebe bereut, ist Egos in ihm noch immer eine Sünde.

Und für denjenigen, der bereits der Reue durch Liebe würdig wurde, werden seine boshafte Vergehen zu unabsichtlichen Fehlern. Folglich wurde sein Chet zu Tow, und dann darf er bereits Nüsse essen. Deswegen muss man darauf achtgeben, Dinge zu essen, in denen es keinerlei Andeutung auf die Sünde gibt, welche als Baum des Lebens gelten. Die Dinge aber, welche den Zahlenwert von Chet (Sünde) aufweisen, deuten auf den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.

Die Einstellung der Massen zur Kabbala

Frage: Warum ruft allein die Erwähnung von Begriffen aus der Wissenschaft der Kabbala eine negative Reaktion bei den Menschen hervor, die sie nicht studieren?

Antwort: Die Sache ist die, dass im Laufe der Jahre so viele Missverständnisse um die Kabbala in Umlauf gekommen sind, dass es ganz natürlich ist, dass ihr niemand gleichgültig gegenüber steht. Die Kabbala wird nur von wenigen verstanden, und für die, die sie verstehen, ist sie unschätzbar.

Alle anderen stehen der Kabbala eher zurückhaltend gegenüber. Sie betrachten sie oftmals sogar als etwas Dunkles, Böses und Gefährliches.
Und auch die Religion ist meistens gegen die Kabbala, weil die Religion auf blindem Glauben beruht: Sie sagt mir, wie ich mich verhalten soll, und ich führe mechanisch alle Handlungen durch, um ein „guter Mensch“ zu sein..

Die Kabbalisten sagen aber: „Nein, du musst diese Welt erforschen, den Schöpfer mit deinem Verstand erkunden und erlangen. Erlange den Schöpfer und Seine Eigenschaften, um Ihm zu dienen.“

Dies ist der Zustand, zu dem wir kommen müssen.

Aus: Laitman.de