Warum die Prügel in Wellen kommen

Von Dr.  Michael Laitman

Früher oder später wird sich die Welt von dem Schlag von Covid-19 erholen. Aber es ist klar, dass eine andere Version von Covid oder eine neue Art Krise folgen wird. Schon vor dem Ausbruch von Covid-19, am 13. August 2018, sagte die WHO-Virologin Dr. Belinda Herring: „Die nächste Pandemie könnte schon an der nächsten Ecke lauern.“ Am 2. März 2021 veröffentlichte die Zeitschrift Infection Control Today einen Artikel mit dem Titel „Ready for the Next Pandemic? (Spoiler Alert: It’s Coming)“. Sie können sich denken, worum es darin geht. Weiterlesen

Der Tod beginnt mit dem Ausscheiden aus dem Berufsleben

Von Dr.  Michael Laitman

Ich bin 74 Jahre alt, und zum Glück arbeite ich jeden Tag. Ich lehre meine Studenten die Weisheit der Kabbala in der Zeit von drei bis sechs Uhr morgens. Meine Studenten verbinden sich aus unterschiedlichen Zeitzonen rund um den Globus live mit meinen Unterrichten.

Danach mache ich einen kleinen Spaziergang und ein bisschen Sport, ruhe mich aus und beginne den zweiten Teil des Vormittags: Meetings, Interviews, Fernsehaufnahmen und Studien aus den Originalquellen der Kabbala. Weiterlesen

Parasha Matot / Tora Abschnitt “Stämme“

4. Buch Mose, Numeri 30:2-32:42

Zusammenfassung

In diesem Abschnitt weist Moses die Oberhäupter der Stämme in die Gebote ein, die mit dem Schließen und Ablegen von Gelübden verbunden sind. Der Abschnitt spricht auch von Pinchas, der Israel in den Kampf gegen Midian führt und siegreich daraus hervorgeht. Nach dem Kampf erfolgt die Aufteilung der Beute (wovon einiges dem Schöpfer gewidmet wird) sowie die Anweisung, wie die Kelim koscher zu machen sind. Dieser Prozess des “Eintauchens in kochendes Wasser“ wird detailliert beschrieben. Weiterlesen

30. Juni 2021, Gute-Nacht-Text

Damit es ihm gelingt zu bleiben, wenn er dem Kampfplatz entkommen möchte, braucht der Mensch große Barmherzigkeit von Oben. Und er hat schon jeden weisen Rat befolgt, und auch den Rat „Ich erschuf den Bösen Trieb, ich erschuf die Tora als Gewürz“. Doch, obwohl er ihn mehrfach befolgt hat, konnte auch dieser ihm nicht helfen. Und er sagt auch, dass er den Rat „Wer kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen“ mehrfach befolgt hat, aber alle diese Ratschläge seien scheinbar nicht für ihn geeignet. Daher weiß er nicht, was er tun soll. 

Es beginnt der schlimmste Zustand für einen Menschen, d.h. er möchte diesen Zuständen nur noch entkommen. Doch es gibt keinen Ausweg. Dann leidet er, weil er zwischen Verzweiflung und Zuversicht steht, und fragt: „Wohin soll ich mich wenden?“

Am Ende bleibt kein anderer Rat als das Gebet. Doch auch dieses Gebet ist ohne Zuversicht. Er betet dann, glauben zu können, dass der Schöpfer ein Gebet hört, und dass alles, was der Mensch in diesen Zuständen empfindet, ihm zugute kommt.

Rabash, 1990/34, Was ist „Ein Kelch des Segens muss voll sein“, in der spirituellen Arbeit 

 

 

Die Prophezeiung von Baal HaSulam

Die Prophezeiung von Baal HaSulam

(Aus einem Manuskript)

„Und es geschah in den Tagen des Krieges, in den Tagen des schrecklichen Gemetzels.“ Und ich betete und weinte die ganze Nacht hindurch bitterlich. Und es war in der Morgendämmerung. Siehe es schien, als hätten sich alle Menschen der Welt in meiner Phantasie in einer Gruppe versammelt. Und ein Mann schwebte zwischen ihnen mit seinem Schwert über ihren Köpfen und peitschte auf ihre Köpfe ein. Die Köpfe flogen in die Höhe, und ihre Leichname fielen in ein großes Becken und wurden zu einem Meer von Knochen. Weiterlesen

Das Heilmittel des Erinnerns

Erinnern und Vergessen, Bewahren und Verlieren

Während der Zeit des Exils, dem Aspekt „Welt von Nukwa“, besteht die Arbeit im „Bewahren“. Jemand, der bei dieser Arbeit Fehler macht, kann verlieren, was ihm gegeben wurde. Und Dwekut (Anhaftung) in dieser Welt geschieht durch die Kraft des Bewahrens. Die Verschönerung der Kraft des Bewahrens geschieht durch die Erhebung der Gefühle, ebenso wie durch die Erhebung seiner Vollkommenheit und der Stärke seiner Dwekut. Weiterlesen

Wir müssen wissen – müssen wir wissen?

1 Wir müssen wissen, dass alles, was wir nutzen und täglich konsumieren, obwohl wir es nicht wirklich brauchen, als überflüssig und nicht notwendig erachtet wird

2 Wir müssen wissen, dass wir dadurch sicherlich jemand anderem etwas wegnehmen und ihm Schaden zufügen (in Leiden leben lassen) Weiterlesen

Die Liebe wird alle Sünden bedecken und alles Leid wegradieren

Durch die Lehre der Kabbala, in der die echte Erlangung der Nächstenliebe das gemeinsame Ziel ist, bilden sich auf der ganzen Welt kleine altruistische Gemeinschaften, die lichtvolle Energien auf ihre Umgebungen ausströmen. Deren Gedanken und Handlungen werden im Laufe der Zeit wie eine Impfung gegen den Egoismus wirken – d.h. gegen die Absicht, alles Gegebene nur zum eigenen Vorteil zu nutzen.

Wie Einstein sagte: Es ist sinnlos, ein Problem auf der selben Stufe lösen zu wollen, wo es entstanden ist. Wir sollten unseren Verstand nicht dazu nutzen, Symptome zu „behandeln“, sondern, wie Baal HaSulam sagte:

“Unsere ganze Arbeit besteht darin, die Liebe in uns zu enthüllen, jeden einzelnen Tag.”–Baal HaSulam, Pri HaCham (Frucht des Weisen), Briefe

 

 

Parasha Shlach Lecha / Tora Abschnitt “Entsende“

4. Buch Moses, Numeri 13:1-15:41

Zusammenfassung

Der Abschnitt beginnt damit, dass Moses die zwölf Oberhäupter der Stämme des Landes Kanaan aussendet, um das Land Israel auszukundschaften, es zu prüfen und um sich darauf vorzubereiten, es zu besetzen.

Die Kundschafter kehren zurück und beschreiben ein Land, in dem Milch und Honig fließen, das aber von Riesen bewohnt wird. Das macht es dem Volk unmöglich, in das Land einzuziehen, es in Besitz zu nehmen und darüber zu herrschen. Ihre Worte verbreiten Angst im Volk, nur nicht bei Joshua Ben Nun und Kaleb Ben Jepunne. Das erzürnt den Schöpfer und er will das ganze Volk vernichten. Moses betet und bittet um Gnade für das Volk. Daraufhin sterben nur jene zehn Kundschafter, die über das Land lästerten, durch eine Plage. Die anderen beiden, Josua Ben Nun und Kaleb Ben Jepunne, begleiten das Volk weiter. Weiterlesen

Etwas mehr Liebe.. A Little More Love

by Tony Kosinec and Friends


Ich lebe in einem Buch und träume dass ich frei bin.
Ich sehe den Freund an und sehe plötzlich den Grund.
Weil ein Genie der Herzen einen Schlüssel enthüllte:
ein bisschen weniger von mir, und etwas mehr Liebe …
hhmm… etwas mehr Liebe.

Blättere um und schau noch einmal hinter den Worten
und zum Buch und durch das Buch hindurch in die Seele …
Hundert Millionen Leben vom Ziel entfernt …
Hartgewicht aus Stein eingraviert in Runen.
Um vom Himmel zu tauchen, springe einfach kopflos,
… fange den Funken ein, bevor er erlischt,
bedecke das Ego, mache es kleiner …
hhmm… mache es kleiner…

bremse ab und kehre zurück zu dir,
du fühlst es und ich fühle dich,
und die endlose Welt jenseits des Wunderns,
wo mein ich aufhört und das du beginnt…
trotz gebrochener Herzen und verstreuter Teile, immerwährender Bedürfnisse,
trotz endloser Schrecken, trotz Hass, der uns ständig begegnet,
es ist nur so in mir …
hhmm… es ist nur so in mir …

bremse ab und kehre zurück zu dir, du fühlst es und ich fühle dich,
und die endlose Welt jenseits dieses Lebens, wo ich hinzufüge und du gibst.
Ich lebte in einem Buch und träumte dass ich frei bin.
Ich sah den Freund an und sah plötzlich den Grund.
Weil ein Genie der Herzen einen Schlüssel enthüllte:
ein bisschen weniger von mir, und etwas mehr Liebe …
hhmm… etwas mehr Liebe …

1985/86/11 Ein wahres Gebet betrifft einen wahren Mangel

Ein wahres Gebet betrifft einen wahren Mangel

Artikel Nr. 11, Tav- Shin- Mem- Vav, 1985-86

In der Schrift heißt es, „Und dieses sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen. …Da stand ein neuer König über Ägypten auf, der von Josef nichts wusste. … Und die Ägypter zwangen die Söhne Israels zu harter Arbeit…Und es ächzten die Kinder Israels unter der Arbeit, und wehklagten, und ihr Wehklagen über die Arbeit stieg empor zu Gott. Und Gott vernahm ihr Wehgeschrei“. Weiterlesen

1985/22 Die gesamte Tora ist ein heiliger Name

Zum Hörtext

Die gesamte Tora ist ein heiliger Name

Artikel Nr. 22, Taw-Shin-Mem-Hej, 1985

Es steht im Sohar geschrieben (Shmini, Absatz 1): „Rabbi Yizchak eröffnete: „Die gesamte Tora ist ein einziger heiliger Name des Schöpfers, und die Welt wurde in der Tora erschaffen, die das Werkzeug des Künstlers für die Erschaffung der Welt war.“ Im zweiten Absatz steht geschrieben: „Der Mensch wurde in der Tora erschaffen, wie es geschrieben steht: „Und Gott sagte, ‘Lasst uns den Menschen erschaffen…’“ Es ist in der Mehrzahl geschrieben. Er sagte zu ihr: „Du und ich werden ihn in der Welt gründen.“ Rabbi Chija sagte: „Die geschriebene Tora, welche SA ist, und die mündliche Tora, welche Malchut ist, begründeten den Menschen.“

Wir sehen hier drei Dinge:

  1. Die gesamte Tora ist ein heiliger Name
  2. Die Welt wurde mit der Tora erschaffen
  3. Der Mensch wurde mit der Tora erschaffen

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Das Gesetz der Liebe und das System von Adam HaRishon

Das Gesetz der Liebe und das System von Adam HaRishon – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

  1. Baal HaSulam, „600.000 Seelen“.

Es gibt in der Tat nur eine Seele in der Welt, wie es geschrieben steht (1. Mose 2:7), „und hauchte in seine Nasenlöcher die Seele (auch „Atem“ auf Hebräisch) des Lebens“. Dieselbe Seele existiert in allen Kindern Israels, vollständig in jedem einzelnen, wie bei Adam HaRishon, da das Geistige unteilbar ist und nicht zerschnitten werden kann – was eher ein Charakterzug der körperlichen Dinge ist.

Zu sagen, dass es 600 000 Seelen und Seelenfunken gibt, erscheint eher so, als ob es durch die Kraft des Körpers eines jeden Menschen geteilt wird. Mit anderen Worten, zuerst teilt sich der Körper und verleugnet ihm die Ausströmung der Seele vollständig, und durch die Kraft der Tora und der Mizwa (Gebot) wird der Körper gereinigt, und im Ausmaß seiner Reinigung leuchtet ihm die gemeinsame Seele. Weiterlesen

Ausgewählte Auszüge aus dem Buch „Ein Busch brennt in Kozk“

 

Ausgewählte Auszüge aus dem Buch „Ein Busch brennt in Kozk“

Der Bezug zur Realität

  1. Ein Busch brennt in Kozk

In den langen Winternächten saß Mendele manchmal vom Sonnenuntergang bis zum Ende der dritten Wache allein in einer Ecke des Priesterseminars mit einem aufgeschlagenen Buch vor sich, doch seine Gedanken schweiften in andere Welten, die noch keine menschliche Zunge ausdrücken konnte. Die Mysterien der Schöpfung fesselten ihn, die Geheimnisse der Welt vom Anfang des Universums und seinem Ende. Er sehnte sich danach, sich mit dem Herzen der Existenz zu verbinden.

  1. Ein Busch brennt in Kozk

In Pshischa (eine Stadt in Polen, die gewöhnlich Przysucha genannt wird), verstanden sie den Wert der Absicht in der Handlung. Jede oberflächlich-mechanische Handlung ohne einen vorherigen Gedanken ist fehlerhaft. Ein Gebot ohne eine Absicht ist wie ein Körper ohne Seele. Die Ausführung ist die äußere Manifestation des Willens des Menschen, „Das Gebot ist das Gefäß, und die Absicht – sein Inhalt.“

  1. Ein Busch brennt in Kozk

Die Eigenschaft der Wahrhaftigkeit drängte Rabbi Mendel dazu, jedem Phänomen des Lebens auf den Grund zu gehen und die gewohnten, oberflächlichen Gepflogenheiten immer wieder zu hinterfragen.

Der Sehsinn eines Mannes, der nach der Wahrheit sucht, wird während des Gewöhnungsprozesses nicht trübe. Sein Blick ist immer ein erster Blick, ein Blick, der die Selbstständigkeit der Idee, die Originalität der Idee bewahrt. Ein Mann der Wahrheit durchdringt alle Schalen, mit denen die Zeit die Idee umhüllt; er berührt die Emanation von allem und dringt in die Tiefe ihrer Wurzeln ein.

Rabbi Mendel denkt nicht über abgenutzte Vorstellungen nach, die über die Generationen hinweg eingerostet sind. Er hatte die Kraft, die Schale der Routine abzuschälen und die Idee in ihrer ganzen Reinheit freizulegen.

 

Die Beziehung zum Rav

  1. Ein Busch brennt in Kozk

Die Schüler setzten ihrem Rav keine Krone eines Wundertäters auf den Kopf. Sie nannten ihn mit einem Namen von ganz anderer Bedeutung, mit dem Namen „Goldkorn“, um zu bezeichnen, dass die Taten ihres Ravs rein von jedem Makel waren und sein Geist von jeder Spur der Sünde unbefleckt war, so wie bei einem Goldkorn alles in ihm – der Same, die Spreu und das Stroh – frei von jeglichen Zeichen des Verfalls sind.

 

  1. Ein Busch brennt in Kozk

Nach dem Tod ihres Ravs legte sich Traurigkeit auf den Schüler. Der „Jude“ offenbarte sich ihm im Traum und tröstete ihn in seinem Kummer: „Mach dir keine Sorgen; ich war dein Rav, als ich noch lebte, und ich werde es auch nach meinem Tod sein.“ Doch der Schüler, dessen Seele zu Lebzeiten seinem Rav anhing, erwiderte: „Ich wünsche mir keinen toten Rav, einen Rav aus dem Jenseits …“

Erschrocken wachte Rabbi Mendel aus seinem Traum auf, als ob ein Sturm in seinem Herzen tobte. Er machte sich in der dunklen Nacht auf den Weg zum Versammlungsort, wo er einige seiner Freunde vorfand, die ein Geheimnis untereinander austauschten. Plötzlich trat Rabbi Simcha Bonim an ihn heran und sagte zu ihm: „Der Rav ist gegangen; er hat uns die Angst vor dem Himmel hinterlassen. Wisse, Mendel, dass die Furcht vor dem Himmel nicht etwas ist, das man in eine Tabakdose stecken kann. Wo die Worte des Ravs existieren, dort ist der Rav…“

Die Ideen des Ravs, die Dinge, die er lehrte, sie sind der Rav selbst. Ein absolutes Inneres, eine verfeinerte Innerlichkeit ohne ein Fleckchen Körperlichkeit.

  1. Ein Busch brennt in Kozk

Die Chassidim fühlten sich nach dem Weggang ihres Ravs verwaist. Eine Leere wurde in ihren Herzen erschaffen und es herrschte Verwirrung im Hof. Die Chassidim waren ratlos. Sie suchten nach einem Nachfolger – und die Meinungen waren geteilt. Die jungen und scharfsinnigen Studenten, die ein höheres Ziel auf der Erde suchten, schauten zu dem Schärfsten in der Gruppe, Rabbi Mendel, auf. Doch er, Rabbi Mendel, wandte sich von ihnen ab und stieß sie mit einer Zurechtweisung zurück: „Glaubt ihr, dass es so weitergehen wird, wie ihr es bisher gewöhnt seid? Der Rav wird für euch arbeiten und ihr schnappt euch die Reste; der Rav wird sich allein abmühen und ihr werdet euch in seinem Schatten verstecken; er wird dem Schöpfer dienen und die Rettung wird durch ihn zu euch kommen? Willst du einen Rav, der die Schlüssel zu den Schätzen des Himmels in der Hand hält und dir ausreichend Vorräte aushändigt, weiterhin Getreide kochen und gemeinsam essen, während dein Rav betet, dass deine erwachsenen Töchter anständige Bräutigame bekommen oder deine Frauen heilt? Nein! Ich bin kein Brötchenbäcker! Der Schöpfer hat mir keinen Korb mit Brötchen gegeben, um sie an die Menschen zu verteilen. Ich bin kein Hirte, der eine Weide für seine Herde sucht. Der Mann ist geboren, um zu arbeiten! Mit mir müsst ihr euch um euch selbst kümmern, in der Materie und im Geist, jeder für sich.

  1. Ein Busch brennt in Kozk

Die Chassidim erzählten keine großartigen Geschichten über ihren Rav und schon gar keine Geschichten über Wunder. Sie sparten auch mit der Weitergabe von Worten der Tora im Namen ihres Ravs. Es gab dort eine strenge Rationierung der Worte. In Kozk wurde eine Idee durch ein angedeutetes Wort ausgedrückt und manchmal sogar noch weniger. Sachverhalte wurden durch eine bloße Grimasse angedeutet. So machte es der Rav, und so machten es die Chassidim.

  1. Ein Busch brennt in Kozk

Die Worte von Rabbi Mendel enthalten keine abstrusen Geheimnisse der Tora, die jenseits der Fähigkeit des Menschen liegen, sie zu erreichen, und sie enthalten weder Rätsel noch Bilder von Gott. Die Worte durchdringen die Tiefen des Herzens und quälen die Seele.

  1. Ein Busch brennt in Kozk

Zu dieser Zeit war Rabbi Mendel unerschöpflich. Er war es gewohnt, mit den Schülern durch Feldwege zu gehen, wo er mit ihnen über die erhabensten Dinge sprach. Einmal sprach er zehn Stunden am Stück mit ihnen über die Tora, und Rabbi Mendels Sprechen über die Tora war von besonderer Art. Seine Unterhaltungen waren kurz und knapp; er sprach nur in Andeutungen.

Zu dieser Zeit war er es gewohnt, jeden Abend an den Mahlzeiten der Freunde im Seminar in der großen Hütte teilzunehmen. Bei diesen Mahlzeiten wurden die Seelen der Studenten gestärkt und es entstand eine Gruppe von Individuen, die wissen, was vor ihnen liegt.

In Tomaszow (Eine Stadt in Polen) wurde ein reines Gemeinschaftsleben etabliert, und alle Mitglieder der Gruppe teilten ihr Einkommen. Sie hatten eine gemeinsame Kasse und hielten ihre Mahlzeiten gemeinsam ab. Sie verdienten ihren Lebensunterhalt durch Handarbeit, indem sie harte und einfache Arbeiten verrichteten: Ziegel tragen und Mörtel legen. Jeden Tag gingen mehrere Dutzend Studenten zur Arbeit und kehrten am Abend mit ihrem Lohn zurück. Der Verdienst wurde an die Kassenwarte gegeben und jeden Abend gab es eine karge Mahlzeit aus Schwarzbrot und Feuerwasser (hartes Getränk). Der Rav setzte sich dann zu ihnen und beschenkte sie mit großem geistlichen Reichtum.

Die Gleichheit unter den Gruppenmitgliedern war absolut. Wie in der Körperlichkeit, so war es auch in der Spiritualität. Nicht nur, dass sie alles, was sie besaßen, gleichmäßig teilten, sie stellten auch eine Regel auf, dass die Gebote und Übertretungen der Freunde gleichmäßig geteilt werden sollten, dass auch ihr Anteil im Jenseits gleichmäßig unter ihnen aufgeteilt werden sollte.

Das Leben in Kozk

  1. Ein Busch brennt in Kozk

Im Zentrum des Chassidismus steht das soziale und moralische Fundament; dort steht das Gebot „Liebe deine Freunde.“ Im Chassidismus geht die Liebe zu den Freunden so weit, dass man eine Herzensverbindung eingeht.

  1. Ein Busch brennt in Kozk

Rabbi Mendels Laune war gut. In jenen Tagen verkehrte er mit seinen neuen Freunden, die ihn „schwarzer Mendel“ nannten; er vergaß sich selbst und die ganze Welt. Eines Wintertages, auf dem Weg von Tomashov nach Pshischa, kam er an einem Wagen voller Chassidim vorbei. Er stieg auf den Wagen und setzte sich unter sie. Es war bitterkalt und die Taschen waren voll mit Geld. Ohne ein Wort zu sagen, stieg Rabbi Mendel bei einem der Zwischenstopps vom Karren ab und kehrte bald darauf mit einer Flasche Feuerwasser in der Hand, aber ohne seinen Mantel zurück. Da er kein Geld hatte, verkaufte er den schönen Pelzmantel, den er von seinem wohlhabenden Schwiegervater empfangen hatte, und kaufte dafür Feuerwasser, um die Herzen auf dem Weg zum Rav zu erfreuen.

  1. Ein Busch brennt in Kozk

Im Priesterseminar von Rabbi Bonim wurde die Wunderarbeit völlig abgeschafft. Die Schüler sahen in ihrem Rav einen Führer-Bergsteiger-Erzieher, der für sich selbst neue Wege bahnt und seine Schüler darauf vorbereitet, in seine Fußstapfen zu treten. Das Wunder, das die Schüler ihrem Rav zuschrieben, war von einer anderen Art. Die Pshischa Schüler würden sagen: Unser Rav kann die Seele aus dem Körper entfernen, sie von ihrem Schmutz reinigen, läutern und sie dann rein an ihren Platz zurückbringen!

Rabbi Bonim verzichtete auf die Massen. Er bevorzugte die Gesellschaft einer kleinen Gruppe junger, ausgewählter Studenten, die bereit waren, die Sorge um materielle Bedürfnisse hinter sich zu lassen. Laien hatten keinen Platz in Rabbi Bonims Pshischa. Ein Mitglied der Gruppe musste intelligent sein, ein Mann mit Weitblick, und vernünftig. Diese Tugenden stachen in Rabbi Mendels Persönlichkeit hervor, und jeder erkannte ihn als das Aushängeschild der Gruppe.

  1. Ein Busch brennt in Kozk

Als ausgesprochene spirituelle Persönlichkeit glaubt Rabbi Mendel, dass die Fehler in der Gesellschaft nicht von den materiellen Bedingungen herrühren. Diese Bedingungen sind das Ergebnis einer tieferen Ursache. Die Wurzel des Übels stammt aus der Selbstversklavung des Menschen. Ein Mensch wird weder von der Gesellschaft noch von der sozialen Ordnung versklavt. Er ist angekettet mit Fesseln, die ihn zu Boden ziehen. Und diese Fesseln legt er selbst an seine Hände. Die Welt wird nicht korrigiert werden, wenn ihr nicht die Korrektur des Menschen vorausgeht, und die Korrektur des Menschen bedeutet, zum Himmel aufzublicken, sich zu bemühen, seine Bestimmung im Leben zu verstehen, den Anfang und das Endziel der Geschichte zu begreifen. Hier ist das reine messianische Fundament im Sinne von Rabbi Mendel. Die Gesellschaft wird nur mit der Befreiung des Menschen von den Ketten, in denen er sich selbst gebunden hatte, korrigiert werden. Nur ein Mensch, der die Kraft hat, sich selbst zu gestalten, hat die Kraft, das Schicksal der Welt zu gestalten.

In Rabbi Mendels Seminar wurde, mehr als in anderen Seminaren, der Schwerpunkt auf die Pflege der Persönlichkeit gelegt. Ein befreiter Mensch bedeutet ein Mensch, der seinen Geist von der Selbsttäuschung befreien kann.

  1. Ein Busch brennt in Kozk

Die Qualität der Demut, die ein Kozk-Anhänger anstrebte, war anders als die Art von Demut, an die wir gewöhnt sind. Äußerlich ist sie völlig unauffällig. Im Gegenteil, es ist möglich, dass sie in den Augen anderer nur als Arroganz erscheinen wird. Sie behandeln andere mit einer Haltung der Ablehnung und scheuen sich nicht davor, selbst die Großen und Berühmten leicht zu beleidigen.

 

Innerlichkeit und Äußerlichkeit

  1. Ein Busch brennt in Kozk

Rabbi Mendel lernte eine wichtige Sache in Pshischa. Der Rav lehrte seine Schüler, dass sie dem Gerechten jede Nacht alle Stufen und Errungenschaften abnehmen, die er am Vortag erreicht hat. So wie die Natur jeden Tag erneuert wird, so muss der Mensch jeden Tag von vorne beginnen, um die Stufen von gestern zu erreichen. Er muss sich jeden Tag anstrengen, um die Errungenschaften, die er am Vortag erreicht hat, zu übertreffen.

Es gibt keine eingefrorene Gewohnheit; „heute“ ist nicht eine natürliche Fortsetzung von „gestern“. Jeder Tag ist ein neues BeReshit (Genesis/Beginn). Wenn der emotionale Antrieb, durch den er die gestrige spirituelle Stufe erreicht hatte, heute nicht erneuert wird, dann wird auch die Errungenschaft, die er am Vortag erreicht hatte, aufhören, ihren natürlichen Saugnapf zu säugen, daher das ständige Streben nach Erneuerung.

  1. Ein Busch brennt in Kozk

Wir dienen dem Schöpfer als Auftragnehmer: Wir bringen eine Arbeit ordentlich zu Ende, und wenn wir Lust haben, eine zweite Arbeit zu beginnen, sind wir wieder froh, sie zu tun. In Kozk gibt es keine Uhr. Anstelle einer Uhr gibt es eine Seele.

  1. Ein Busch brennt in Kozk

Rabbi Mendel enthielt sich einer blumigen Sprache, die einen Hauch von Schmeichelei an sich hat. Er betrachtete gesiebte Worte und geschliffene Sätze als eine Art Ausweichen vor der Wahrheit und als Wunsch, sie zu verhüllen. Wie einer der alten Weisen drückte er seine Ideen mit wenigen Worten aus. Rabbi Mendel redete nicht um den heißen Brei herum; was er zu sagen hatte, sagte er kurz und bündig, manchmal sogar kürzer als bündig: Die Idee wurde durch eine bloße, und manchmal sogar weniger als eine Andeutung ausgedrückt. Es genügte, dass Rabbi Mendel seine langen Augenbrauen hob, um das Herz des Zuhörers vor Angst erstarren zu lassen.

  1. Ein Busch brennt in Kozk

Rabbi Mendel würde sagen: „Es soll kein fremder Gott in dir sein“, der Gott in dir soll kein Fremder für dich sein. Es reicht nicht aus, an Gott zu glauben, du musst ihn kennen und seine Nähe spüren.

Als Rabbi Mendel noch ein Jugendlicher war, prüfte ihn sein Lehrer einmal und fragte: „Mendel, kannst du mir sagen, wo der Ewige wohnt?“ „Wo immer es ihm erlaubt ist, einzutreten“, antwortete der Jugendliche beiläufig.

 

 

 

Was feiern wir am Feiertag Shawuot?

Was feiern wir am Feiertag Shawuot aus kabbalistischer Sicht?

An Shawuot feiern wir die Gabe der Tora – einen Tag, an dem allen, die als „Israel“ („Yashar El“ – „direkt zum Schöpfer“) bezeichnet werden, die Tora gegeben wurde. Sie ist eine Methode, ein Mittel, sich durch die freie Wahl zu entwickeln und von unserer Stufe auf eine Höhere überzugehen.

Erst ab dem Moment der Gabe der Tora verfügt der Mensch über die freie Wahl; die Wahl, diese Methode, an sich selbst, zu realisieren. Zuvor haben wir keinen freien Willen. Jetzt können wir selbst unsere Haltung dem Ziel der Schöpfung und dem Weg gegenüber, den wir gehen, zum Ausdruck bringen. Der Schöpfer hat uns die Möglichkeit gegeben, in Ihm zu sein. Wir nehmen bewusst an diesem Prozess  teil. Meine Freie Wahl bedeutet, dass ich mich selbst, meine Unabhängigkeit durchsetzte – in dem Maße, in dem ich mich mit dem Schöpfer identifiziere, mich Ihm angleiche. Je nach dem Maß der Veränderung gehen wir in diesen neuen Zustand über, bis sich all unsere irdischen, d.h. egoistische Eigenschaften in spirituelle, altruistische umwandeln und wir unser Leben auf der spirituellen Stufe fortsetzen. Sie korrigiert unsere Natur, lässt uns selbst in einer ewigen, vollkommenen Form erfahren, die voller Harmonie und ohne Einschränkungen der materiellen Welt ist.

Das Empfangen dieser Methode ist das Wichtigste in unserem Leben – ein wahrer Grund zu feiern!

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Der Weg der Mutter

Dr. Michael Laitman antwortet

Frage: Gibt es in der Spiritualität einen Unterschied zwischen Mann und Frau?

Antwort: Nein. In jedem von uns gibt es zwei Teile: den weiblichen Teil und den männlichen Teil. Mit ihnen gehen wir eben vorwärts.

Bezüglich der Einheit in der Gruppe unterscheiden sich jedoch die männlichen und die weiblichen Seelen in ihrem Herangehen. Die Frauen werden je nach ihren Kräften und Verlangen vereinigt, und die Männer sind verpflichtet, vom ganzen Herzen und mit den starken brüderlichen Banden vereinigt zu werden. Weiterlesen

Das Herz der Mutter

Von Dr. Michael Laitman

Das Herz der Mutter befindet sich sowohl materiell als auch spirituell im Mittelpunkt des gesamten Universums.

Schließlich findet von diesem Punkt aus die spirituelle und materielle Geburt statt. Es gibt nichts Stärkeres als das Herz einer Mutter – es ist der sensibelste, der wichtigste Punkt in der ganzen Realität. Der Schöpfer erschuf den Wunsch, die Grundlage des Herzens einer Mutter.

Wenn Frauen beginnen, ein wenig über die Verbindung nachzudenken, berühren sie bereits diesen zentralen Punkt des ganzen Universums, an dem die Geburt der ganzen Menschheit, der gemeinsamen Seele, begann. Die Welt wird nur dank einer Frau zur Korrektur kommen.

Eine Frau hat eine gewaltige Macht, die gebärt, sich entwickelt und organisiert. Und umgekehrt, wenn eine Frau an dieser Korrektur nicht teilnimmt, wird sie zu einem Grund für Unfrieden, zu einem Ort der Entfremdung und des Übels. Deshalb hoffe ich sehr, dass die Frauen sich verbinden und der Menschheit Frieden, Ruhe und Einheit bringen werden.

Aus dem Frauen Unterricht 29.08.2020

 

Das Studium der Zehn Sefirot, Teil 1

INHALT

Kapitel 1

Kapitel 2

Histaklut Pnimit (Innere Betrachtung)

Kapitel Eins

Kapitel Zwei

Kapitel Drei

Kapitel Vier

Kapitel Fünf

Kapitel Sechs

Kapitel Sieben

Kapitel Acht

Kapitel Neun

Kapitel Zehn

Tabelle der Fragen und Antworten zur Erklärung der Worte

Tabelle der Fragen und Antworten zur Erklärung der Themen

Talmud Esser haSefirot
(Das Studium der Zehn Sefirot)

TEIL 1

Zimzum und Kav – Einschränkung und Linie

Kapitel 1

Erklärung von Zimzum Alef, als sich Or Ejn Sof einschränkt, um die ausgeströmten Wesen auszuströmen und die Geschöpfe zu erschaffen; es beinhaltet 5 Teile:

  1. Vor dem Zimzum erfüllte Ejn Sof die gesamte Wirklichkeit. 2. Der Grund für die Schöpfung war die Enthüllung Seiner Namen und Bezeichnungen. 3. Der Zimzum des Lichts um den Mittelpunkt herum. 4. Der Raum (Chalal), der nach dem Zimzum übrigblieb, war rund (agol). 5. Weil Or Ejn Sof gleichförmig war, war auch der Zimzum gleichförmig. Das ist die tiefe Bedeutung von Kreis (Igul).

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