26. August 2021, Gute-Nacht-Text

Es gibt die Regel, dass es nicht möglich ist, ohne Genuss etwas zu tun. Wie können wir in diesem Fall geben, ohne eine Belohnung zu erhalten, sondern indem wir die eigene Herrschaft vor dem Schöpfer zurücknehmen, sodass nur die Herrschaft des Einzigen bleibt? Woher kann unser Antrieb kommen, um mit der Absicht zu geben arbeiten zu können? 

Die Kraft, der Brennstoff, für unsere Arbeit sollte aus dem Maß der Wichtigkeit kommen, dem König zu dienen. Denn der Schöpfer hat der Welt eine Kraft zugrunde gelegt, dass man große Freude daran hat, einem bedeutenden Menschen zu dienen. Der Mensch verspürt Genuss aufgrund dessen, dass er sich der Wichtigkeit des Königs bewusst wird. Mit anderen Worten, in dem Maße, wie der Mensch wahrnimmt, dass er einem großen König dient, genießt er mehr. Und deshalb, je höher die Wichtigkeit des Königs, um so größer ist der Genuss, den der Mensch von seiner Arbeit hat. 

Die Freude, die er empfängt, wenn er dem König dient, besteht darin, dass er sich umso mehr vor Ihm annullieren möchte, je größer der König ist. Daraus folgt, dass all die Freude und das Vergnügen, das er empfängt, nicht in die Herrschaft des Menschen gelangen. Im Gegenteil, in dem Maße, wie er sich der Größe und Bedeutung des Königs bewusst wird, möchte er sich vor Ihm annullieren.

Rabash, 1986/6, „Vertrauen“

22.August 2021, Gute-Nacht-Text

Der Mensch muss immer wieder prüfen, ob seine Tora und seine Arbeit nicht in die Tiefen des Abgrunds führen. Denn die Größe des Menschen wird am Maß seiner Dwekut (Anhaftung) an den Schöpfer gemessen, was das Maß seiner Annullierung vor dem Schöpfer bedeutet. Damit ist gemeint, dass man keine Rücksicht auf die Liebe zu sich selbst nimmt, sondern sich im Gegenteil, völlig aufheben will.

Mit dem gleichen Maß wird aber auch seine Größe bemessen, wenn ein Mensch arbeitet, nur um für sich selbst zu empfangen. Arbeitet ein Mensch also nur zu seinen eigenen Vorteil für den Schöpfer, dann wird er in seinen eigenen Augen größer und fühlt sich als eigenständig und unabhängig. Umso mehr fällt es ihm dann schwer, sich vor dem Schöpfer zu annullieren.

Arbeitet ein Mensch hingegen um des Gebens willen, und beendet seine Arbeit – korrigiert also all seine Verlangen um zu empfangen, die seiner Seele zugrunde liegen – dann wird er in dieser Welt frei von Arbeit sein. Daher sollten sich seine ganze Aufmerksamkeit und all seine Gedanken nur darauf konzentrieren.

Baal HaSulam, Shamati 62, „Steigt ab und spornt an; steigt auf und klagt an“

19. August 2021, Gute-Nacht-Text

Wenn sich jeder in die Gruppe hineinversetzt, und sich den Freunden gegenüber annulliert, dann entsteht ein Ganzes, in dem sich alle kleinen Verlangen, den anderen lieben zu wollen, zu einer großen Kraft vereinen, die aus vielen Teilen besteht. Und der Mensch sammelt eine so große Kraft an, dass er fähig wird, die Liebe zum nächsten wirklich zu leben. 

Und dann kann er die Liebe zum Schöpfer erreichen. Aber die Bedingung ist, dass sich jeder vor dem anderen aufhebt. Wenn sich der Mensch jedoch von seinen Freunden löst, kann er nicht den Anteil erhalten, den er braucht. Denn er selbst ist ihnen gegenüber nichts. Das ist es, was er sagen muss.

 

Rabash, 1984/7, Bezüglich der Regel „Liebe deinen Freund wie dich selbst“ 

15.August 2021, Gute-Nacht-Text

Ani (Ich) ist das Verlangen eines Menschen. Das heißt, der Wunsch des Menschen ist, zu empfangen. Dies wird Nukwa (aramäisch: weiblich) genannt. Ein (Nichts/Null) ist die Aufhebung dieses Verlangens.

Der Wunsch des Schöpfers ist es, zu geben. Wenn ein Mensch Ani annulliert, wird Ani und Ein miteinander verbunden, was gleich der Form zu geben ist. Deshalb besteht die Arbeit des Menschen darin, Ani in Ein, d.h. das Verlangen Nukwa in das Verlangen zu geben zu wandeln. Doch ohne den Wunsch danach, ist dies nicht möglich.

RABASH, Ausgewählte Notizen 58, Ani (Ich) und Ein (Nichts/Null)“

14.August 2021, Gute-Nacht-Text

Mit der Liebe zum Schöpfer ist gemeint, dass ein Mensch nur für den Schöpfer arbeitet. Das heißt, ohne jegliche Belohnung. Das bedeutet, dass er zu völligen Hingabe bereit ist, ohne dass daraus irgendeine Gegenleistung erwächst. Es ist das Ziel seiner Arbeit, dass er sein Selbst vor dem Schöpfer aufheben will. Er möchte seinen Willen zu Empfangen, welcher die Existenz eines Geschöpfes ist, aufheben. Das heisst, sich Selbst vor dem Schöpfer annullieren. Sein Ziel ist es, seine Seele dem Schöpfer zu geben.

RABASH, 1985/12, Jakob wohnte in dem Land, in dem sein Vater gelebt hat“

5. August 2021, Gute-Nacht-Text

Der Fötus ist während seiner Entwicklung in der Gebärmutter wie eine Pflanze, nicht mehr als das. Alle seine Bewegungen werden als Bewegungen nicht seines Lebens bezeichnet, denn sie erfolgen durch seine Mutter, deren Teil er ist.

Seine Umgebung wird „Mutterleib“ genannt, und die Mutter ist die Grenze der Umgebung, in die er hineinversetzt wurde. Und er isst, was seine Mutter isst usw. Die erwartete Geburt jedoch beginnt mit dem Kopf (Rosh).

 

Baal HaSulam, „Die Bedeutung von Empfängnis und Geburt“

Tu B’Aw (15. Aw)

Tu B’Aw ist ein kleiner jüdischer Feiertag, der immer in der Nacht zwischen dem 14. und 15. Tag des Monats Aw beginnt. Tu B’Aw ist ein fröhliches Fest, er wird auch ein Fest der Liebe genannt. In der Nacht zu Tu B’Aw wird gefeiert, getanzt und gesungen.

Worüber freuen wir uns und wen lieben wir?

Der 15. Aw ist laut der Überlieferung ein gutes Omen. Er ermutigt zur Annäherung zwischen den Menschen. Dieser Tag ist ein guter Tag, um zu heiraten, einen Heiratsantrag zu machen, oder zumindest einen Blumenstrauß oder eine Tafel Schokolade zu verschenken. Es wird oft eine gewisse Analogie zum Valentinstag dargestellt.

Aber nein, er ist keine Analogie. Vielmehr ist dieser Tag ein großer Fortschritt, der einen direkten Einfluss auf jeden einzelnen von uns hat. Dieser Feiertag hat seine Wurzeln in den Ursprüngen des jüdischen Volkes.

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18.Juli 2021, Gute-Nacht-Text

Die Tiefe des Bösen und dessen Gegenteil, die Erhabenheit seiner Wurzel, das Gute, sind in ihrem Ausmaß gleich. Der Mensch wird erkennen, dass das Ausmaß des Hasses dem Ausmaß der Liebe gleich ist.

Wird die Menschheit durch ihren unbegründeten Hass zerstört und die Welt mit ihr, wird danach, durch bedingungslose Liebe, die Menschheit und mit ihr die Welt, wieder aufgebaut.

Rabbi Kook, Orot HaKodesh (Heilige Lichter) 3

Auszüge aus den Quellen für den Gedenktag des ARI – 2021

Auszüge aus den Quellen für den Gedenktag des ARI – 2021

 

  1. Der Ari, Der Baum des Lebens, Teil 1, Tor 1

Der Baum des Lebens – ein Gedicht

Seht, bevor die Emanationen ausgestrahlt und die Geschöpfe erschaffen wurden,

hatte das Obere Einfache Licht das ganze Dasein erfüllt.

Und es gab keine Leere, wie eine leere Luft, einen Hohlraum,

sondern alles war erfüllt von dem Einfachen, Grenzenlosen Licht.

Und es gab keinen Teil wie ein Kopf oder ein Ende,

sondern alles war ein einziges, einfaches Licht, gleichmäßig und gleichmäßig verteilt,

Und es wurde „das Licht von Ejn Sof (Unendlichkeit)“ genannt.

Und als auf Seinen einfachen Willen der Wunsch kam, die Welten zu erschaffen und die Emanationen auszustrahlen,

um die Vollkommenheit Seiner Taten, Seiner Namen, Seiner Bezeichnungen ans Licht zu bringen,

die die Ursache für die Erschaffung der Welten waren,

Dann schränkte der Ejn Sof sich selbst ein, in Seinem Mittelpunkt, genau in der Mitte,

Und Er begrenzte dieses Licht, und zog sich weit zu den Seiten um diesen Mittelpunkt herum.

Und es blieb ein leerer Raum, eine leere Luft, ein Vakuum

Genau von dem Mittelpunkt aus.

Und diese Begrenzung war gleichmäßig um diesen leeren, mittleren Punkt herum,

so dass der Raum gleichmäßig um ihn herum kreiste.

Und nach der Einschränkung, als der leere Raum leer blieb

genau in der Mitte des Lichtes von Ejn Sof,

entstand ein Ort, an dem sich die Emanationen, Geschöpfe, Formationen und Handlungen aufhalten konnten.

Dann hing aus dem Licht von Ejn Sof eine einzelne Linie von oben herab, die sich in diesen Raum senkte.

Und durch diese Linie emanierte, erschuf, formte und machte Er alle Welten.

Vor diesen vier Welten gab es das eine Licht von Ejn Sof, dessen Name Eins ist, in wundersamer, verborgener Einheit,

Und selbst in den Engeln, die Ihm am nächsten sind

Es gibt keine Kraft und keine Errungenschaft im Ejn Sof,

So wie es keinen Verstand eines Erschaffenen gibt, der Ihn erreichen könnte,

Denn Er hat keinen Ort, keine Grenze, keinen Namen.

 

  1. Baal HaSulam, „Einleitung zum Buch Panim Meirot uMasbirot“, Nr. 8

Kommt und seht, wie dankbar wir unseren Lehrern sein sollten, die uns ihre heiligen Lichter vermitteln und ihre Seelen widmen, um unseren Seelen Gutes zu tun. Sie stehen in der Mitte zwischen dem Pfad der harten Qualen und dem Pfad der Reue. Sie bewahren uns vor der Unterwelt, die härter ist als der Tod, und gewöhnen uns daran, die himmlischen Freuden, die erhabene Sanftheit und die Annehmlichkeit zu erreichen, die unser Anteil sind und die von Anfang an auf uns warten, wie wir oben gesagt haben. Jeder von ihnen handelt in seiner Generation, entsprechend der Kraft des Lichtes seiner Lehre und Heiligkeit.

Unsere Weisen haben schon gesagt: „Es gibt keine Generation ohne solche wie Abraham, Isaak und Jakob.“ In der Tat, dieser gottesfürchtige Mensch, Rav [Lehrer/Großer] Isaak Luria [der ARI (Abkürzung für Adonenu Rebejnu Izhak [unser Herr und großer Lehrer Isaak]], hat uns im vollsten Maße beunruhigt und versorgt. Er tat wundersamerweise mehr als seine Vorgänger, und wenn ich in der Lage wäre zu loben, würde ich jenen Tag loben, an dem seine Weisheit zum Vorschein kam, fast wie der Tag, an dem die Tora Israel gegeben wurde.

 

  1. Baal HaSulam, „Einleitung zum Buch Panim Meirot uMasbirot“, Nr. 8

Es gibt nicht genug Worte, um seine heilige Arbeit zu unseren Gunsten zu messen. Die Türen der Erkenntnis waren verschlossen und verriegelt, und er kam und öffnete sie für uns. […] Ihr findet einen Achtunddreißigjährigen, der mit seiner Weisheit alle seine Vorgänger durch die Ge’onim [pl. für Genie] und durch alle Zeiten unterworfen hat. Alle Ältesten des Landes, die galanten Hirten, Freunde und Schüler des göttlichen Weisen, des RAMAK, standen vor ihm wie Schüler vor dem Rav.

Alle Weisen der Generationen, die ihnen bis heute folgen, keiner fehlt, haben alle Bücher und Kompositionen aufgegeben, die ihm vorausgingen: die Kabbala des RAMAK, die Kabbala der Rishonim [Erste] und die Kabbala der Geonim, gesegnet sei das Andenken an sie alle. Sie haben ihr spirituelles Leben ganz und allein an seine heilige Weisheit gehängt.

 

  1. Sefer Habrit HaShalem, Teil 2, Artikel Nr. 12, Kapitel 5

Wisse gewiss, dass es nicht so ist wie in den ersten Generationen und den ersten Tagen, die im fünften Jahrtausend waren, denn in jenen Tagen waren die Tore dieser Weisheit verschlossen und verriegelt. Aus diesem Grund gab es nur wenige Kabbalisten. In diesem sechsten Jahrtausend ist es nicht mehr so, da die Tore des Lichts geöffnet wurden, die Tore der Barmherzigkeit. Jetzt ist es für den Schöpfer eine große Genugtuung, die Herrlichkeit Seines Reiches für immer und ewig bekannt zu machen, besonders jetzt, wo alle heiligen Schriften des ARI gedruckt worden sind. Er hat uns die Pforten des Lichtes geöffnet, die seit alten Zeiten durch tausend Schlösser verschlossen und versiegelt waren, und alle seine Worte sind die Worte des lebendigen Gottes aus dem Munde des Propheten Elija, und mit seiner Erlaubnis hat er offenbart, was er offenbart hat. Jetzt gibt es kein Hindernis und keine Gefahr mehr, genau wie in der Offenbarung.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 38

Ich hörte von dem ADMOR von Kalshin. In früheren Zeiten musste man zuerst alle sieben äußeren Lehren erlangen, genannt „die sieben Jungfrauen, die der Königstochter dienen“, sowie schreckliche Kasteiung. Und dennoch erlangten nicht viele die Gunst in den Augen des Schöpfers. Aber seit wir mit den Lehren des ARI und der Arbeit des Baal Shem Tov belohnt wurden, ist es wirklich für jeden möglich, und die oben genannten Vorbereitungen sind nicht mehr notwendig.

 

  1. Rav Chaim Vital, Pri Ez Chaim, Tor „Richtlinien des Lernens“, Kapitel 1

Mein Lehrer sagte, dass das wesentliche Ziel der Toralesung davon abhängt, die eigene Seele durch die Tora mit seiner Wurzel zu verbinden, um den oberen Baum zu vervollständigen und den oberen Adam [den Menschen] zu vervollständigen und ihn zu korrigieren, denn dies ist der ganze Zweck der Schöpfung des Menschen und der Zweck seiner Beschäftigung mit der Tora.

 

  1. Rav Chaim Vital, Shaar HaGilgulim, Einleitung, 38

Mein Lehrer ermahnte mich und alle Freunde, die mit ihm in dieser Gesellschaft waren, das praktische Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ auf uns zu nehmen und danach zu streben, jeden aus Israel wie seine eigene Seele zu lieben, denn dadurch würde das Gebet, das ganz Israel umfasst, aufsteigen und eine Korrektur nach oben vornehmen können. Besonders die Liebe zu den Freunden – jeder von uns sollte sich selbst einschließen, als ob er ein Organ dieser Freunde wäre. Mein Lehrer hat mich in dieser Angelegenheit streng ermahnt.

 

  1. Aus dem Buch, Lobpreisungen des ARI

Eines Tages, am Vorabend des Shabbat, ging der heilge ARI mit seinen Schülern zum Kabbalat Shabbat [Gottesdienst zu Beginn des Shabbat], wie es seine Gewohnheit war. Er sagte zu den Freunden: „Lasst uns jetzt nach Jerusalem gehen […] und den Tempel bauen und ein Shabbat-Opfer machen, denn ich sehe, dass diese Zeit wirklich die Zeit der Erlösung ist. Einige der Freunde sagten: ‚Wie sollen wir zu dieser Zeit nach Jerusalem gehen, es ist mehr als dreißig Parssa entfernt (ca. 115 km)?‘ Andere sagten: ‚Nun gut, wir sind bereit, mit euch zu gehen, aber zuerst werden wir unseren Frauen Bescheid geben, damit sie sich nicht um uns sorgen, und dann werden wir gehen.'“ Da schrie der Rav auf und sagte zu den Freunden: „Wie ist es der Verleumdung des Satans gelungen, die Erlösung Israels zu widerrufen? Ich bezeuge vor dem Himmel und der Erde, dass es seit der Zeit von Rabbi Schimon Bar Jochai bis heute keine bessere Zeit für die Erlösung gegeben hat als diese Zeit. Wäret ihr euch dessen bewusst gewesen, hätten wir den Tempel gehabt, und die Vertriebenen Israels hätten sich in Jerusalem versammelt. Nun war die Zeit vorbei und Israel ging erneut ins Exil.“ Als die Freunde dies hörten, bedauerten sie, was sie getan hatten, aber es half ihnen nicht.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 39

Zum Zeitpunkt seines Ablebens war Rav Chaim Vital nicht an der Seite des ARI. Dies sind seine Worte wortwörtlich: „Rav Itzhak HaCohen erzählte mir, dass er (Rav Itzhak HaCohen) zum Zeitpunkt des Ablebens meines Lehrers, als ich aus seinem Zimmer kam, eintrat und vor ihm weinte und sagte: ‚Ist das die Hoffnung, die wir alle in deinem Leben gehofft haben – großes Gutes, Tora und Weisheit in der Welt zu sehen?‘ Der ARI antwortete ihm: ‚Wenn ich auch nur einen vollkommenen Gerechten unter euch fände, würde ich nicht vorzeitig weggenommen werden.‘ Während er das sagte, fragte er nach mir (nach Rav Chaim Vital). Er sagte: ‚Wo ist Chaim hingegangen? Hat er mich zu einem solchen Zeitpunkt verlassen?‘ Er war sehr traurig. Er verstand aus seinen Worten, dass er mir ein Geheimnis mitzuteilen hatte, so dass Rav Itzhak HaCohen zu ihm sagte: ‚Was sollen wir von nun an tun?‘ Der ARI antwortete: ‚Sage den Freunden in meinem Namen, dass sie sich von heute an überhaupt nicht mehr mit dieser Weisheit beschäftigen sollen, die ich gelehrt habe, denn sie haben sie nicht richtig verstanden. Nur Rav Chaim Vital soll sich damit befassen, allein, im Stillen und im Verborgenen.‘ Rav Itzhak HaCohen sagte: ‚Aber gibt es denn gar keine Hoffnung?‘ Der ARI sagte: ‚Wenn Ihr würdig seid, werde ich zu euch kommen und euch lehren.‘ Rav Itzhak HaCohen antwortete ihm: ‚Wie willst du zu uns kommen und uns lehren, wenn du jetzt von dieser Welt gehst?‘ ARI entgegnete: ‚Du hast keine Kenntnis von der Verhüllung, wie mein Kommen zu euch sein wird‘, und er verschied unmittelbar.“

 

Baal HaSulam wurde mit dem Ibur der Seele des ARI belohnt.

 

  1. Baal HaSulam. Brief 39

Wisse sicher, dass es seit der Zeit des ARI bis heute niemanden gegeben hat, der die Methode des ARI vollständig verstanden hat, da es leichter war, einen doppelt so großen und doppelt so heiligen Geist zu erlangen als den des ARI, als seine Methode zu verstehen, an der viele Hände herumgefummelt haben – von dem, der sie zuerst hörte und schrieb, bis zu den letzten Kompilatoren, während sie die Dinge immer noch nicht so erreichten, wie sie in ihrer oberen Wurzel sind. Und nun bin ich durch den Willen des Schöpfers mit dem Ibur [Einnistung] der Seele des ARI belohnt worden, nicht wegen meiner guten Taten, sondern durch einen höheren Willen. Es ist mir auch unbegreiflich, warum ich für diese wunderbare Seele auserwählt worden bin, die seit seinem Ableben bis heute niemandem vergönnt war. Ich kann darauf nicht näher eingehen, da es nicht meine Art ist, über das Verborgene zu sprechen.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Lehre der Kabbala und ihre Essenz“

Ich bin froh, dass ich in einer solchen Generation geboren wurde, in der es erlaubt ist, die Weisheit der Wahrheit zu offenbaren. Und wenn ihr mich fragt, woher ich weiß, dass es erlaubt ist, werde ich antworten, dass es so ist, weil mir die Erlaubnis gegeben wurde, sie zu offenbaren. Das heißt, bis jetzt sind die Wege, auf denen es möglich ist, sich öffentlich zu engagieren und jedes Wort vollständig zu erklären, keinem Weisen offenbart worden […] Und das ist es, was mir der Schöpfer in vollem Umfang gegeben hat. Es hängt nicht von der Größe des Weisen ab, sondern von dem Zustand der Generation, wie unsere Weisen sagten: „Der kleine Samuel war würdig usw., aber seine Generation war unwürdig.“ Deshalb habe ich gesagt, dass meine Belohnung mit der Art und Weise, die Weisheit zu offenbaren, nur von meiner Generation abhängt.

 

  1. Baal HaSulam, „Einführung in das Buch Sohar“, Brief 58

Der Glaube hat im Allgemeinen abgenommen, der Glaube an die Heiligen, die Weisen der Generationen im Besonderen, und die Bücher der Kabbala und des Sohar sind voll von körperlichen Gleichnissen. Daher haben die Menschen Angst, mehr zu verlieren als zu gewinnen, da sie mit dem Materialisieren leicht scheitern könnten. Das ist es, was mich dazu veranlasst hat, eine ausreichende Interpretation über die Schriften des ARI und jetzt über den Sohar zu verfassen. Und ich habe diese Sorge vollständig beseitigt, denn ich habe offensichtlich die spirituelle Bedeutung jeder Sache erklärt und bewiesen, dass sie abstrakt und frei von jeglichem körperlichen Bild ist, jenseits von Raum und Zeit, wie die Leser sehen werden, um ganz Israel zu erlauben, das Buch Sohar zu studieren und von seinem heiligen Licht erwärmt zu werden.

 

  1. Baal HaSulam. TES. Teil 4. Innere Betrachtung, 90

Wisse, dass die Kenntnis dieser Weisheit vor allem davon abhängt, die Reihenfolge der Verkettung der Sefirot und der Parzufim in den Welten voneinander durch absolut notwendige Ursache und Folge zu kennen. Die Weisen des Sohar erklärten das auf geheime (hebr. Sod) Weise, aber niemand verstand ihre Worte, bis der ARI kam und die Dinge offenbarte.

Wisse auch, dass die ganze Neuerung in der Kabbala des ARI, in Bezug auf frühere Interpreten, hauptsächlich in der Offenbarung der Zehn Sefirot de Or Choser liegt. Obwohl die Zehn Sefirot de Or Choser im Allgemeinen allen früheren Kabbalisten bekannt waren, war ihre primäre Erkenntnis und Verstehen nur gemäß den Ausführungen in den Zehn Sefirot de Or Yashar . Als der ARI kam und uns das Wissen in den Wegen des Or Choser in allen Einzelheiten erklärte, öffnete er damit vor uns die verborgenen Schätze, die im Heiligen Buch Sohar verschlossen sind.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 102, „Und du sollst dir die Frucht eines Zitrusbaumes nehmen“

Der heilige ARI war der Messias, der Sohn von Josef, weshalb er solche Weisheit offenbaren konnte, da er die Erlaubnis der offenbarten Welt hatte.

 

  1. Baal HaSulam, „Ein Maß offenbaren, zwei bedecken“

Seit der Zeit von RASHBI [Rabbi Shimon bar Yochai] und seinen Schülern, den Autoren des Sohar, bis zur Zeit des ARI gab es keinen einzigen Schriftsteller, der die Worte des Sohar und der Tikkunim [Korrekturen] so verstand wie der ARI. Alle Werke vor seiner Zeit sind nur Andeutungen in dieser Weisheit, einschließlich der Bücher des Weisen RAMAK.

Und dasselbe, was über den RASHBI gesagt wurde, sollte auch über den ARI selbst gesagt werden – dass seinen Vorgängern von oben keine Erlaubnis gegeben wurde, die Deutungen der Weisheit zu offenbaren, und dem ARI wurde diese Erlaubnis gegeben. Dies unterscheidet überhaupt keine Größe oder Kleinheit, da es möglich ist, dass der Vorzug der Vorgänger des ARI viel größer war als der seine, aber ihnen wurde die Erlaubnis dafür nicht gegeben. Aus diesem Grund verzichteten sie darauf, Kommentare zu schreiben, die sich auf die Essenz der Weisheit beziehen, sondern begnügten sich mit kurzen Andeutungen, die in keiner Weise miteinander verbunden waren.

Deshalb haben alle, die die Weisheit der Kabbala studieren, seit dem Erscheinen der Bücher des ARI in der Welt, ihre Hände von allen Büchern des RAMAK und allen ersten und großen, die dem ARI vorausgingen, gelassen, wie es unter denen bekannt ist, die sich mit dieser Weisheit beschäftigen. Sie haben ihr spirituelles Leben ausschließlich an die Schriften des ARI gebunden, und zwar so, dass die wesentlichen Bücher, die als richtige Interpretationen in dieser Weisheit gelten, nur das Buch Sohar, die Tikkunim und danach die Bücher des ARI sind.

 

 

  1. Baal HaSulam,“ Einführung in das Buch Panim Meirot uMasbirot“, Nr. 9

Wir haben das Privileg, von Ihm mit dem Geist des Baal Shem Tov belohnt worden zu sein, dessen Größe und Heiligkeit jenseits jedes Wortes und jeder Äußerung sind. Er wurde nicht bestaunt und wird nicht bestaunt werden, außer von jenen Würdigen, die unter seinem Licht gedient haben, und auch sie nur in Maßen, jeder nach dem, was er in seinem Herzen empfing.

Es ist wahr, dass das Licht seiner Tora und die Heilige Weisheit in erster Linie auf den heiligen Grundlagen des ARI aufgebaut sind. Sie sind sich jedoch keineswegs ähnlich. Ich werde dies mit einem Gleichnis eines im Fluss ertrinkenden Menschen erklären, der aufsteigt und untergeht, wie es Ertrinkende tun. Manchmal ist nur das Haar seines Kopfes sichtbar, und dann wird versucht, ihn am Kopf zu packen. Ein anderes Mal ist auch sein Körper zu sehen, und dann wird nach Möglichkeiten gesucht, um ihn gegenüber seinem Herzen zu ergreifen.

So ist die Sache vor uns. Nachdem Israel in den bösen Wassern des Exils unter den Völkern ertrunken ist, geht es seither bis heute auf und ab, und nicht alle Zeiten sind gleich. Zur Zeit des ARI war nur der Kopf sichtbar. Daher hatte der ARI sich zu unserem Wohl bemüht, um uns durch den Verstand zu retten. Zur Zeit des Baal Shem Tov gab es Erleichterung. Daher war es ein Segen für uns, uns am Herzen zu packen, und das war eine große und wahre Erlösung für uns.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir müssen das Bildungssystem verändern

Von Dr.  Michael Laitman

Es ist jetzt anderthalb Jahre her, dass das Corona-Zeitalter begann, und die Schulbildung wurde im Vergleich zum Vor-Covid-Zeitalter in vielerlei Hinsicht eingeschränkt, begrenzt und verändert. Aus Sicht des Bildungssystems hat Covid-19 mehr Schaden als Nutzen gebracht.

Die Kinder sind anfälliger für Depressionen, soziale Isolation, Rückschritte in den akademischen Leistungen sowie für eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, die Schule abzubrechen. Meiner Meinung nach liegt das Problem jedoch nicht bei Covid, sondern bei den Pädagogen, die nicht die Gelegenheit ergriffen, das veraltete Schulsystem zu reformieren. Sie haben versucht, eine bereits scheiternde physische Plattform in eine virtuelle Plattform zu „kopieren“, anstatt die Vorteile der Online-Arena zu nutzen. Weiterlesen