Parasha WaJeze / Tora Abschnitt „Und er zog aus“

1. Buch MoseGenesis 28:10 – 32:3

Zusammenfassung

Der Abschnitt Wajeze (Und er zog aus) beginnt damit, dass Jakob Beersheba verlässt und nach Haran geht. Er übernachtet dort und sieht in einem Traum eine Leiter, die war auf die Erde gestellt, und reichte mit der Spitze bis an den Himmel. Und siehe, auf ihr stiegen die Engel Gottes auf und nieder.“ (Genesis 28:12). Der Schöpfer erscheint ihm und verspricht, dass die Erde, auf der er liegt, ihm gehören wird, dass er viele Söhne haben und Er über ihn wachen wird. Am nächsten Morgen errichtet Jakob an diesem Ort ein Denkmal und nennt es Bethel von Beit El (Haus Gottes).

In der Nähe von Haran trifft Jakob an einem Brunnen auf Rahel und ihren Vater, den Aramäer Laban. Jakob bietet ihm an, sieben Jahre für ihn zu arbeiten, wenn er danach Rahel heiraten darf. Laban betrügt Jakob am Ende der sieben Jahre und gibt ihm anstatt Rahel, Lea zur Frau. Um Rahel heiraten zu können, zwingt er Jakob, weitere sieben Jahre für ihn zu arbeiten. Danach gibt er ihm Rahel und Jakob heiratet sie. Weiterlesen

Parascha Toldot / Tora Abschnitt „Geschlechterfolge“

1. Buch MoseGenesis 25:19 – 28:9

Zusammenfassung

Der Abschnitt Toldot (Geschlechterfolge) beginnt mit der Hochzeit von Isaak und Rebekka. Nach zwanzig Jahren der Unfruchtbarkeit wird Rebekka schwanger und der Schöpfer sagte ihr, dass sie zwei Zwillingssöhne gebären wird. Der erste ist Esau, und der zweite, der sich an der Ferse seines Bruders festhält, ist Jakob. Esau wird Jäger, und Jakob studiert die Tora.

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Parasha Chaje Sara / Tora Abschnitt „Das Leben Sarahs“

1. Buch Mose, Genesis 23:1 – 25:18

Zusammenfassung

Im Abschnitt Chaje Sara (Das Leben Sarahs) hält Abraham nach Sarahs Tod im Alter von 127 Jahren eine Grabrede. Er kauft von Ephron, dem Hethiter, für 400 Schekel Silber ein Grundstück für ihr Grab und begräbt sie in der Höhle von Machpelah in Hebron.

Abraham ist mit der Heirat Isaaks mit einer Frau aus dem Volk der Kanaaniter nicht einverstanden und schickt seinen Knecht Elieser nach AramNaharajim, um eine Frau für seinen Sohn zu finden. Als Elieser sich einem Brunnen nähert, trifft er auf Rebekka und bittet sie, ihm Wasser zu geben. Sie gibt ihm Wasser und bietet auch seinen Kamelen Wasser an. Elieser nimmt ihr Angebot als Zeichen dafür, dass sie die richtige Frau für Isaak ist, und bringt sie nach Kanaan. Weiterlesen

Parasha WaJera / Tora Abschnitt „Und Er erschien“

1. Buch MoseGenesis 18:1 – 22:24

Zusammenfassung

Der Abschnitt WaJera (Und Er erschien) beginnt mit der Geschichte der drei Engel, die zu Abraham kommen und Sarah sagen, dass sie einen Sohn bekommen wird. Sarah lacht darüber, weil sie nicht glauben kann, dass sie in ihrem Alter noch einen Sohn empfangen könnte. Dennoch bekommt sie einen Sohn, namens Jizchak (Isaak), nach dem hebräischen Wort Zchok, was Lachen bedeutet. Weiterlesen

Parasha Lech Lecha /Tora Abschnitt „Gehe für dich“

1. Buch Mose, Genesis 12:1 – 17:27

Zusammenfassung

Der Abschnitt Lech Lecha, „Gehe für dich beginnt damit, dass Abram befohlen wird, in das Land Kanaan auszuziehen. Als Abram das Land Kanaan erreicht, zwingt Hunger ihn und seine Sippe, nach Ägypten hinabzusteigen. Dort entführen die Diener des Pharaos seine Frau, die schöne Sarai. Abram gibt sie im Haus des Pharaos als seine Schwester aus, weil er um sein Leben fürchtet. Der Schöpfer bestraft den Pharao mit Plagen und er ist gezwungen, Sarai Abram zurückzubringen. Weiterlesen

Parasha Noah / Tora Abschnitt „Noah“

1. Buch Mose, Genesis 6:9 – 11:32

Zusammenfassung

Der Tora Abschnitt Noah handelt von der Menschheit, die sündigt, worauf der Schöpfer eine Sintflut über die Welt bringt. „Noah, ein gerechter Mann, war untadelig unter seinen Zeitgenossen; Noah wandelte mit Gott.“ (Genesis 6:9). Deshalb ist er der Auserwählte, der die Sintflut überlebt.

Er überlebte sie aber nicht allein. Ihm wird befohlen, eine Arche zu bauen und zusammen mit seiner Sippe und jeweils einem Paar jedes Tieres, in die Arche zu ziehen und vierzig Tage und vierzig Nächte, bis zum Ende der Sintflut, in der Arche zu bleiben. Weiterlesen

Parasha Bereshit / Tora Abschnitt „Im Anfang“

 

1. Buch MoseGenesis 1,1–6,8 

Zusammenfassung

Bereshit (Im Anfang) ist der erste Abschnitt der Tora (Pentateuch oder die Fünf Bücher Moses). Darin wird die Erschaffung der Welt in sechs Tagen und die Ruhe am siebten Tag geschildert. Es wird beschrieben, wie der „Mann“ erschaffen wird und im Garten in Eden ankommt. Auch die Erschaffung der „Frau“ und die darauf folgende Sünde am Baum der Erkenntnis, sowie die Geburten von Kain und Abel werden geschildert. Danach werden die Generationen von Kain bis Lamech, sowie die zehn Generationen von Adam bis Noah und deren Verderben beschrieben. Der Abschnitt endet mit der neuen Hoffnung durch die Geburt Noahs. Weiterlesen

Sich in „Es gibt nichts außer Ihm“ bestärken

Sich in „Es gibt nichts außer Ihm“ bestärken – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

 

  1. Baal HaSulam, Shamati 1. Es gibt nichts außer Ihm (Ejn Od Milvado)

Es steht geschrieben: „Es gibt nichts außer Ihm“, was bedeutet, dass es keine andere Kraft in der Welt gibt, die über eine Möglichkeit verfügen würde, etwas gegen den Schöpfer zu tun. Und wenn der Mensch sieht, dass es in der Welt Dinge und Kräfte gibt, welche die Existenz der Höheren Kräfte verneinen, so ist der Grund dafür, dass so der Wille des Schöpfers ist.

Und dies gilt als eine Methode der Korrektur, die heißt „die linke Hand stößt weg, und die rechte Hand zieht heran“, was bedeutet, dass das, was die Linke wegstößt, als Korrektur erachtet wird. Das heißt, dass es in der Welt Dinge gibt, die von vornherein kommen, um den Menschen vom rechten Weg abzulenken und durch welche er von der Heiligkeit abgestoßen wird.

Und der Nutzen der Zurückweisungen besteht darin, dass mit ihrer Hilfe der Mensch ein Bedürfnis erhält und ein volles Verlangen danach, dass der Schöpfer ihm helfen möge, weil er sieht, dass er nicht mehr weiter weiß. 

 

  1. Sohar für Alle, Einleitung zum Buch Sohar, „Während der Brautnacht“, Punkt 138

Es ist ein Gesetz, dass das Geschöpf kein enthülltes Böses vom Schöpfer empfangen kann, denn es ist ein Fehler in der Herrlichkeit des Schöpfers für das Geschöpf, um Ihn als jemanden zu sehen, der Böses tut, denn dies passt nicht  zum perfekten Führer. Wenn sich daher jemand schlecht fühlt, liegt im gleichen Maße das Verleugnen des Schöpfers auf ihm, und dies ist die größte Strafe der Welt.

Somit bringt das Empfinden von Gut und Böse hinsichtlich Seiner Führung das Gefühl von Belohnung und Strafe mit sich, denn jemand, der sich bemüht nicht vom Glauben an den Schöpfer abzuweichen, wird sogar belohnt, wenn er einen schlechten Geschmack an der Vorsehung empfindet. Und wenn er sich nicht anstrengt, wird er eine Strafe erhalten, weil er vom Glauben an den Schöpfer getrennt ist.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 18

Es gibt keine Korrektur für den Menschen, außer jeden gegenwärtigen Moment und die zukünftigen Momente so auszurichten, dass sie zu Seinem großen Namen beitragen. Und wer einen Moment vor sich wegschiebt, weil er schwierig ist, zeigt seine Dummheit allen, denn alle Welten und alle Zeiten sind ihm nicht würdig, da das Licht Seines Angesichts nicht durch die Veränderung der Zeiten und Jahreszeiten beeinflusst wird, obwohl die Arbeit des Menschen notwendigerweise durch sie verändert wird. Deshalb wurde uns durch das Verdienst unserer heiligen Urväter der Glaube und das Vertrauen über den Verstand gegeben, welche der Mensch in schweren Zeiten mühelos verwendet.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 18

Gleich am Morgen, wenn er aus dem Schlaf erwacht, soll er den ersten Augenblick mit Dwekut (Anhaftung) an den Schöpfer heiligen, sein Herz dem Schöpfer ausschütten, damit Er ihn die vierundzwanzig Stunden des Tages bewahrt, damit ihm kein müßiger Gedanke in den Sinn kommt und er es nicht für unmöglich oder über der Natur stehend hält.

In der Tat ist es das Bild der Natur, das eine eiserne Trennwand bildet, und man sollte die Trennwände der Natur, die er fühlt, aufheben. Zuerst muss er glauben, dass die Schranken der Natur ihn nicht von Ihm trennen. Danach sollte er aus tiefstem Herzen beten, auch für etwas, das über sein natürliches Verlangen hinausgeht.

Verstehe das immer, auch wenn Formen, die nicht von Kedusha [Heiligkeit] sind, dich durchqueren, und sie werden augenblicklich aufhören, wenn du dich daran erinnerst. Sieh zu, dass du dein Herz ausschüttest, damit der Schöpfer dich fortan vor der Unterbrechung der Anhaftung an den Schöpfer bewahrt. Allmählich wird sich dein Herz an den Schöpfer gewöhnen und sich danach sehnen, in Wahrheit an Ihm anzuhaften, und das Verlangen des Ewigen wird bei dir Erfolg haben.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 18

Wer die vollkommene Last des Himmelreichs auf sich nimmt, findet keine Mühe in der Arbeit des Schöpfers und kann deshalb Tag und Nacht, im Licht und in der Finsternis am Schöpfer festhalten. Der Geshem [„Regen“, aber auch „Körperlichkeit“] – der im Kommen und Gehen, im Wechsel und Austausch erschaffen wird – wird ihn nicht aufhalten, denn Keter, der Ejn Sof ist, leuchtet allen völlig gleich. Der Narr – der unter einer Flut von Verhinderungen wandelt, die sich von vorne und von hinten auf ihn ergießen – sagt allen, dass er das Aufhören und das Fehlen von Dwekut [Anhaftung] nicht als Verderben oder Schuld seinerseits empfindet.

Hätte er es gespürt, hätte er sich sicherlich bemüht, eine Taktik zu finden, um wenigstens vor dem Aufhören von Dwekut gerettet zu werden, sei es mehr oder weniger. Diese Taktik wurde nie jemandem verwehrt, der sie suchte, weder als „Gedanke des Glaubens“ noch als „Vertrauen“ oder als „Bitten seines Gebets“, die für einen Menschen gerade in den engen und bedrängenden Stellen geeignet sind, denn auch ein Dieb im Verborgenen ruft den Schöpfer an.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 138, „Über Furcht und Angst, die einen Menschen manchmal überkommt“

Wenn Furcht über einen Menschen kommt, so soll er wissen, dass es „nichts außer Ihm“ gibt, selbst bei Hexerei. Und wenn er sieht, dass ihn die Furcht überkommt, sollte er sagen, dass es keinesfalls Zufall ist, sondern dass der Schöpfer ihm eine Gelegenheit von oben gegeben hat. Er muss darüber nachdenken und studieren, zu welchem Zweck ihm diese Furcht zugesandt wurde. Offensichtlich, damit er sie überwinden und sagen kann: „Es gibt nichts außer Ihm.“

Wenn jedoch nach alledem die Furcht und die Angst nicht von ihm gewichen sind, sollte er es als ein Beispiel nehmen und sagen, dass auch sein Dienst an den Schöpfer in dem gleichen Maße wie die Furcht sein soll, was bedeutet, dass die Furcht vor dem Schöpfer, die ein Verdienst ist, der Furcht gleichen soll, die er jetzt verspürt. Das heißt, so wie der Körper durch diese oberflächliche Furcht beeindruckt wird, genauso sollte auch die Furcht vor dem Schöpfer sein.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 6 (1990), „Wann sollte man Stolz in der Arbeit anwenden?“

Ein Mensch sollte darauf achten und glauben, dass der Schöpfer sich um ihn kümmert und ihn auf den Weg führt, der zum Palast des Königs führt. Daraus folgt, dass er sich darüber freuen sollte, dass der Schöpfer über ihn wacht und ihm auch die Abstiege schenkt. Das heißt, der Mensch sollte, soweit er es verstehen kann, glauben, dass der Schöpfer ihm die Aufstiege schenkt, denn der Mensch kann nicht sagen, dass er selbst die Aufstiege empfängt, sondern dass der Schöpfer ihn näher bringen will; deshalb schenkt er ihm die Aufstiege.

Außerdem sollte der Mensch glauben, dass der Schöpfer ihm auch die Abstiege schenkt, weil er ihn näher bringen will. Deshalb muss er alles, was er tun kann, so tun, als befände er sich im Aufstieg. Deshalb nennt man jegliche Überwindung beim Abstieg eine „Erweckung von unten“. Bei jeder Handlung, die er tut, glaubt er, dass es der Wille des Schöpfers ist, und schon dadurch wird er mit einer größeren Annäherung belohnt, was bedeutet, dass der Mensch selbst zu spüren beginnt, dass der Schöpfer ihn näher gebracht hat.

 

  1. 8. Rabash, Artikel Nr.19 (1990), „Warum wird die Tora in der Arbeit ‚Mittlere Linie‘ genannt? – 2“

Dennoch soll man, wie oben gesagt, glauben, dass „es außer Ihm niemanden gibt“, was bedeutet, dass es der Schöpfer ist, der einen  zur Ausübung guter Taten zwingt. Da man aber immer noch unwürdig ist, zu wissen, dass es der Schöpfer ist, der einen verpflichtet, kleidet sich der Schöpfer in Gewänder aus Fleisch und Blut, durch die der Schöpfer handelt. So handelt der Schöpfer in der Form von Achoraim [Rückseite].

Mit anderen Worten: Man sieht die Gesichter von Menschen, doch sollte man glauben, dass hinter den Gesichtern der Menschen der Schöpfer steht und Handlungen ausführt. Das heißt, hinter dem Menschen steht der Schöpfer und zwingt ihn, die Taten zu tun, die der Schöpfer will. Daraus folgt, dass alles vom Schöpfer ausgeht. Der Mensch aber sieht nur das, was er sehen will, und nicht das worauf er vertrauen sollte.

 

  1. Rabash, Artikel Nr.19 (1990), „Warum wird die Tora in der Arbeit ‚Mittellinie‘ genannt? – 2“

Ein Mensch sollte glauben, dass er die Tat vollbracht hat, weil der Schöpfer ihm geboten hat, das Gebot zu erfüllen. Es war seine Pflicht zu tun, was der Schöpfer ihm befohlen hat. Der Schöpfer verbarg sich jedoch in einer Einkleidung von Lo liShma, d.h. durch Freunde und Ähnliches, damit er durch diese Einkleidung denkt, dass er der Stimme von Lo liShma gehorchen muss.

Aber in Wahrheit muss man glauben, dass alles vom Schöpfer getan wurde. Deshalb sollte er nach der Ausführung des Gebotes sagen, dass es der Schöpfer war, der hinter der Einkleidung von Lo liShma gehandelt hat. Daraus folgt, dass man dem Schöpfer dafür danken sollte, dass er ihm durch diese Einkleidung das Verlangen gegeben hat, seine Gebote zu befolgen.

  1. 10. Baal HaSulam, Shamati 1. „Es gibt nichts außer Ihm“

Der Mensch muss sich immer bemühen, den Weg zu gehen, auf dem er sich in Verschmelzung mit dem Schöpfer befindet, dass also alle seine Gedanken beim Schöpfer sind. Und selbst wenn er sich im schlimmsten Zustand befindet, wenn es keinen größeren Abstieg als diesen geben kann, darf er nicht aus der Herrschaft des Schöpfers austreten! Also [er darf nicht] behaupten, es gäbe eine andere Macht, die ihn nicht in die Heiligkeit eintreten lasse, und es in deren Kraft stünde, Gutes oder Böses zu tun. Das bedeutet, man darf nicht denken, dass Sitra Achra über Kraft verfüge – dass es sie wäre, die den Menschen daran hindere, gute Taten auszuführen und den Weg des Schöpfers zu gehen, sondern im Gegenteil: Alles wurde vom Schöpfer gemacht.

 

  1. Sohar für Alle, Einführung in das Buch Sohar „Der Eseltreiber“ Punkt 121

All die vielen Widersprüche zu Seiner Einzigartigkeit, die wir in dieser Welt erfahren, trennen uns vom Schöpfer. Doch wenn wir uns bemühen, die Tora und die Mizwot mit Liebe, mit unserer Seele und aller Kraft zu halten, wie es uns befohlen wurde, um unserem Schöpfer Zufriedenheit zu geben, wirken sich all diese Kräfte der Trennung nicht so aus, dass wir etwas von der Liebe des Schöpfers mit all unserer Seele und Kraft abziehen. Vielmehr wird in diesem Zustand jeder Widerspruch, den wir überwunden haben, zu einem Tor für die Erlangung Seiner Weisheit.

Das ist so, weil es eine besondere Eigenschaft in jedem Widerspruch gibt, eine besondere Stufe, die enthüllt, wie man Ihn erlangt. Und jene Würdigen, die damit belohnt wurden, wandeln Dunkelheit zu Licht und Bitter zu Süß, denn alle Kräfte der Trennung, von der Dunkelheit des Verstandes und der Bitternis des Körpers, sind für sie zu Toren für die Erlangung von erhabenen Stufen geworden. Daher wird die Dunkelheit ein großes Licht und das Bittere wird süß.

Daher, in dem Ausmaß, in dem zuvor die Führungen seiner Vorsehung für die Kräfte der Trennung waren, sind diese nun alle zu Kräften der Vereinigung umgedreht worden, und richten die gesamte Welt nach der Seite des Verdienstes. 

 

  1. Baal HaSulam, Shamati 172, „Hindernisse und Hemmnisse“

Alle Hindernisse und Hemmnisse, die sich vor unseren Augen auftun, sind nichts anderes als ein Merkmal der Annäherung, wenn der Schöpfer uns näherkommen will. Und all diese Hindernisse bringen uns nichts anderes als Annäherung. Denn ohne sie gäbe es keine Möglichkeit, sich ihm zu nähern. Denn von Seiten der Natur gibt es keinen größeren Abstand als zwischen uns, die wir aus Materie bestehen, und dem Schöpfer, der über dem Höchsten steht. Erst wenn der Mensch beginnt, sich ihm zu nähern, beginnt er die Entfernung zwischen uns zu spüren. Und jedes Hindernis, das er überwindet, bringt den Weg für ihn näher.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati 70. „Mit starker Hand und überströmendem Grimm“

Wenn ein Mensch Schwierigkeiten und Hindernisse überwindet, ist es unmöglich, ihn einfach wegzustoßen, und [das geht nur] mit einer „starken Hand“. Und wenn ein Mensch die „starke Hand“ überwindet und sich keineswegs vom Ort der Heiligkeit wegbewegen, sondern sich wahrhaftig an den Schöpfer klammern will, aber sieht, dass er weggestoßen wird – dann sagt der Mensch, dass „Zorn über ihn ausgegossen wird“, sonst würde er eintreten dürfen, aber „Zorn wird über ihn ausgegossen“ von Seiten des Schöpfers, deshalb darf er den königlichen Palast nicht betreten und sich an den Schöpfer klammern.

Es stellt sich heraus, dass bevor ein Mensch [in den Zustand gekommen ist, dass er] nicht von seinem Platz aufstehen will und durchbricht und eintreten will, nicht gesagt werden kann, dass er spürt, dass „Zorn über ihn ausgegossen wird“. Aber nach all den Zurückweisungen – wenn er zurückgestoßen wird und sich nicht von seinem Platz rührt, d.h. „eine starke Hand und Zorn über ihn ausgegossen“ ist, dann wird sich erfüllen was geschrieben steht: „Ich werde über euch herrschen.“ Nun offenbart sich dem Menschen dank seines starken Verlangens und seiner großer Anstrengung, das himmlische Königreich, indem er gewürdigt wird, in den Palast des Königs einzutreten.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 52

Wenn ein Mensch sich selbst beobachtet und seinen dürftigen Zustand sieht, erweckt ihn dies, sodass er zum Schöpfer zurückkehrt und sein Gebet in großer Sehnsucht vor Ihm ausschüttet, um am Schöpfer anhaften zu können. Er denkt, dass all diese Gebete und all das Erwachen durch seine eigenen Kräfte kamen. So sitzt er und wartet auf die Erlösung des Schöpfers, sei sie klein oder groß. Wenn die Zeit verstrichen ist und er keine Zeichen einer Einladung vom Schöpfer erhalten hat, fällt er in Verzweiflung, weil der Schöpfer ihn nicht will, da Er sich auch nach all seiner Sehnsucht überhaupt nicht ihm zugewendet hat.

Darüber steht geschrieben ‚Sucht den Herrn, während Er gefunden wird‘, wenn der Schöpfer sich euch zum Bitten vorstellt. Dann werdet auch ihr Ihn notwendigerweise suchen, denn es ist der Weg des Menschen, sich zuerst zu bewegen. Mit anderen Worten, der Schöpfer gibt euch zuerst das Herz, Ihn zu suchen. Wenn ihr das wisst, werdet ihr sicherlich stärker werden, so stark, dass ihr bitten könnt, denn der König ruft euch.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 133, „Es sind alles Korrekturen“

„Alle Krankheiten, die ich Ägypten auferlegt habe, werde ich euch nicht auferlegen, denn ich, der Ewige, bin euer Heiler“ (Exodus 15,26).Unsere Weisen fragen: „Wenn ich die Krankheit nicht auferlege, wozu brauche ich dann einen Heiler?“ (Wenn ich der Heiler bin, warum sollte ich dir dann eine Krankheit auferlegen, wenn ich sie heilen muss? Was habe ich davon, wenn ich dir eine Krankheit auferlege? Wenn ich die Krankheit heilen muss, was für eine Strafe ist es dann? Es ist, als würde ich umsonst arbeiten.

Aus diesem Grund werde ich dir keine Krankheit auferlegen, und was du für Krankheit hältst, siehst du falsch. Vielmehr sind alle Zustände, die du empfindest, wenn du sie mir zuschreibst, alles Korrekturen, durch die du dich mir in Dwekut [Anhaftung] nähern wirst.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati 121. „Sie ist wie ein Handelsschiff“

Und das ist die Bedeutung von: „Denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von all dem, was vom Mund des Schöpfers ausgeht.“ Das bedeutet, dass die Lebenskraft der Heiligkeit, die es im Menschen gibt, nicht unbedingt davon kommt, dass man näher kommt, das heißt von den Eintritten, also den Eintritten in die Heiligkeit, sondern auch von den Austritten, also von den Entfernungen. Denn indem sich Sitra Achra in den Körper des Menschen kleidet und mit gerechter Klage behauptet: „Sie ist ganz mein“, erlangt der Mensch durch die Überwindung in diesen Zuständen einen permanenten Glauben.

Das heißt, dass der Mensch alles mit dem Schöpfer vereinen muss, das heißt, auch die Austritte kommen von ihm. Und sobald er würdig wird, sieht er, dass alles, sowohl Aus- als auch Eintritte, von Ihm ist.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 28 (1987), „Was soll man in der Arbeit nicht hinzufügen und nicht wegnehmen?“

Er muss über dem Verstand glauben und sich vorstellen, dass er bereits mit dem Glauben an den Schöpfer belohnt wurde, der in seinen Organen zu spüren ist, und er sieht und fühlt, dass der Schöpfer die ganze Welt als der Gute führt, der Gutes tut. Obwohl er innerhalb des Verstandes das Gegenteil sieht, soll er dennoch über dem Verstand arbeiten und es soll ihm offenbaren, dass es wirklich so ist, dass der Schöpfer die Welt als der Gute führt, der Gutes tut.

Er erlangt hier die Bedeutung des Ziels, und von hier aus leitet er das Leben ab, d.h. die Freude darüber, dem Schöpfer nahe zu sein. Dann kann der Mensch sagen, dass der Schöpfer gut ist und Gutes tut.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 1)

Jeder glaubt an die private Vorsehung, hält sich aber überhaupt nicht daran.

Der Grund dafür ist, dass ein fremder und fauler Gedanke … nicht dem Schöpfer zugeschrieben werden kann, der der Inbegriff des „Guten, der Gutes tut“ ist. Doch nur den wahren Dienern des Schöpfers erschließt sich die Erkenntnis der privaten Vorsehung, dass Er alle Gründe, die ihr vorausgingen, sowohl die guten als auch die schlechten, verursacht hat. Dann sind sie an die private Vorsehung angehaftet, denn alle, die mit dem Reinen verbunden sind, sind rein.

Da der Wächter mit seinen Bewahrern verbunden ist, gibt es keine offensichtliche Trennung zwischen Gut und Böse. Sie werden alle geliebt und sind alle rein, denn sie sind alle Träger der Gefäße des Schöpfers, bereit, die Offenbarung Seiner Einzigartigkeit zu verherrlichen. Es ist den Sinnen bekannt, und insofern haben sie am Ende das Wissen, dass alle Handlungen und Gedanken, sowohl die guten als auch die schlechten, die Träger der Gefäße des Schöpfers sind. Er hat sie vorbereitet, aus seinem Mund sind sie hervorgegangen, und am Ende der Korrektur wird es allen bekannt sein.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 8

Was sagen die Dichter darüber? Sie sagen, dass für alles, was in dieser Welt geschieht, ein erhabener Grund existiert, der als „Der Tropfen der Vereinigung“ bezeichnet wird. Wenn diese Bewohner der Lehmhäuser durch all diese Schrecken hindurchgehen, durch all die Absolutheit Seines Stolzes, der weit weg von ihnen ist, öffnet sich eine Tür in den Mauern ihrer Herzen, die von der Schöpfung selbst natürlicherweise fest verschlossen waren, und dadurch werden sie fähig, diesen „Tropfen der Vereinigung“ in ihre Herzen eingeträufelt zu bekommen.

Dann werden sie, wie bei einem Abdruck in einer Substanz, herumgedreht und sie sehen offensichtlich, dass alles genau umgekehrt ist – dass es eben durch diesen grauenhaften Schrecken ist, dass sie die absolute Erlangung erreichen, welche sich nur durch fremden Stolz von ihnen entfernt. Eben dort, und nirgends anders haftet sich der Schöpfer Selbst an, und kann den Tropfen der Vereinigung in sie einträufeln.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati19. „Was bedeutet Der Schöpfer hasst die Körper“ in der spirituellen Arbeit?“

Und die Hoffnung des Menschen soll aus der Erwartung heraus entstehen, dass er würdig wird, dass der Schöpfer seine Augen öffnen und ihm Kraft zur Überwindung geben wird, um nur zum Nutzen des Schöpfers zu arbeiten, obwohl sich der Mensch nicht von der Herrschaft des Willens zu empfangen lösen kann und sich deshalb ständig in Aufstiegen und Abstiegen befindet. Wie es geschrieben steht: „Eins wünsche ich vom Schöpfer, das ich erbitte.“ Das „das“ ist also die Heilige Shechina (Göttliche Gegenwart). Und er bittet zu „bleiben im Hause des Herrn all meine Lebenstage“ (Psalm 27, 4).

 

Simchat Tora aus kabbalistischer Sicht

Simchat Tora (Freude an der Tora) wird am letzten Tag der 7 Tage von Sukkot gefeiert. Mit dem Tora-Freudenfest ist der Höhepunkt erreicht. Der Feiertag wird auf viele verschiedene Arten gefeiert, aber immer sind die Tora und die Freude, die durch sie kommt, das Hauptthema.

Simchat Tora aus kabbalistischer Sicht

Die in der jüdischen Tradition begangenen Feiertage symbolisieren den Transformationsprozess vom der menschlichen Eigenschaft des Empfangens hin zum Geben. Der Feiertag Simchat Tora steht für den erfolgreichen Abschluss dieser Veränderung.

An Simchat Tora soll darüber nachgedacht werden, was für ein Mensch man selbst ist und zu welcher Art von Gesellschaft man beiträgt. Selbst wenn man erkennt, dass man nicht so gut ist, wie man gerne wäre, gibt es Grund zur Freude, denn die Wahrheit anzuerkennen ist der erste Schritt zur Veränderung.

Im Buch Sohar (Abschnitt Teruma) steht geschrieben, dass „die Tora Licht ist und derjenige, der sich mit Tora und Mizwot beschäftigt, mit dem Licht belohnt wird.“ Das „Licht“, von dem der Sohar spricht, ist ein aus der physischen Welt geborgter Ausdruck, der die schöpferische Kraft bezeichnet, die alles Existierende erschafft. Dieses Licht arbeitet nach einem sehr einfachen Prinzip. Es gibt, leucht und gibt noch mehr. Diese einzigartige Eigenschaft des Gebens erschafft alles in dieser Welt Existierende, das gesamte Universum und den Menschen darin. Wenn der Mensch das Universum studiert – die Galaxien, Planeten, Pflanzen, Tiere und sogar sich selbst – untersucht er tatsächlich die Manifestationen dieses Lichts. Dieses immerwährende Geben und Leuchten ist auch der Grund dafür, dass alles Erschaffene im Prinzip aus dem Verlangen, immer mehr und mehr von diesem Licht empfangen zu wollen, besteht.

Alles, was die Menschheit also durch Wissenschaften herausfinden kann, sind nur weitere Details über die Manifestationen dieses Lichtes und man kann somit nichts über die Eigenschaft, das Wesen des Lichtes selbst aussagen. Die Erkenntnis dieser Eigenschaft des Lichts gelingt nur, wenn der Mensch selbst diese Eigenschaft erwirbt. Dies kann er nur, wenn er seine von der Natur gegebenen Eigenschaft des egoistischen Empfangens korrigiert. Mit Hilfe der Weisheit der Kabbala lernt er, wie er dies erreichen kann.

Hat der Mensch diese Korrektur abgeschlossen, wird er in Form von unendlicher Freude und Genuss vom Höheren Licht erfüllt. Simchat Tora symbolisiert den Zustand der vollständigen Einheit des Lichtes, dem „Schöpfer“ und dem Geschöpf, dem Menschen.

Aus Artikeln von Michael Laitman, geschrieben von StudentInnen

Arbeiten in gegenseitiger Bürgschaft

Arbeiten in gegenseitiger Bürgschaft – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

 

  1. Rabbi Nachman von Breslev, Likutej Halachot [Ausgewählte Regeln]

Es ist unmöglich, die Tora einzuhalten, es sei denn durch Arwut [gegenseitige Bürgschaft], wenn jeder für seinen Freund verantwortlich wird. Da das Einhalten von Tora, das das Verlangen ist, durch Einheit erfolgt […], wenn jeder seinem Freund gefällt, gibt es keine Ungleichheit des Verlangens unter ihnen, und alle sind in ein Verlangen eingebunden, wodurch sie in das höhere Verlangen eingebunden werden, was der Zweck der Einheit ist.

 

  1. Baal HaSulam, „Matan Tora“ [Die Übergabe der Tora], Brief 15

Wenn sechshunderttausend Menschen ihre Arbeit für die Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse aufgeben und sich um nichts anderes kümmern als darum, dass es ihren Freunden an nichts mangelt, und wenn sie sich darüber hinaus mit großer Liebe, mit ganzem Herzen und ganzer Seele damit beschäftigen, im vollen Sinne der Mizwa „Liebe deinen Freund wie dich selbst“, dann steht es außer Zweifel, dass sich niemand in der Nation um sein eigenes Wohlergehen sorgen muss.

Dadurch wird man vollkommen frei davon, sein eigenes Überleben zu sichern und kann die Mizwa „Liebe deinen Freund wie dich selbst“ problemlos befolgen.

 

  1. Baal HaSulam, „Es ist nicht die Zeit, das Vieh zu versammeln“

Das ist der Sinn eines Gebets in der Allgemeinheit, dass man sich nicht von der Allgemeinheit ausschließen und für sich selbst bitten darf, nicht einmal, um seinem Schöpfer Zufriedenheit zu bringen, sondern nur für die gesamte Allgemeinheit […]

Wer sich von der Allgemeinheit abwendet, um speziell für seine eigene Seele zu bitten, baut nicht auf. Im Gegenteil, er fügt seiner Seele Verderben zu, so wie geschrieben steht: „Alle, die stolz sind“ usw., denn es kann niemanden geben, der sich von der Allgemeinheit zurückzieht, es sei denn mit einem Gewand aus Stolz. Wehe ihm, denn er fügt seiner Seele Verderben zu.

 

  1. Noam Elimelech, Likutej Shoshana

Man muss immer für seinen Freund beten, denn man kann nicht viel für sich selbst tun, denn „Man befreit sich nicht selbst aus der Gefangenschaft.“ Aber wenn er für seinen Freund bittet, wird er schnell erhört. Deshalb sollte jeder für seinen Freund beten, und so arbeitet jeder am Verlangen des anderen, bis sie alle erhört werden. Deshalb wurde gesagt: „Israel sind Arewim [verantwortlich/süß] füreinander“, wobei Arewim Süße bedeutet, denn sie versüßen sich gegenseitig die Gebete, die sie füreinander beten, und dadurch werden sie erhört.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Arwut [gegenseitige Bürgschaft]“, Punkt 17

Sie bürgen füreinander, sowohl auf der positiven als auch auf der negativen Seite. Wenn sie die Arwut so weit einhalten, dass sich jeder um die Bedürfnisse seiner Freunde kümmert und sie befriedigt, können sie die Tora und die Mizwot [Gebote] vollständig befolgen, was bedeutet, dass sie ihrem Schöpfer Zufriedenheit bringen, […]. Wenn aber ein Teil des Volkes die Bürgschaft nicht einhalten will, sondern sich in Selbstliebe suhlt, führt das dazu, dass der Rest des Volkes in seinem Schmutz und seiner Niedrigkeit versinkt, ohne einen Ausweg aus seinem Schmutz zu finden.

 

  1. Rabash, Brief 24

Du musst immer auf der Hut sein, den ganzen Tag und die ganze Nacht, wenn du einen Zustand des Tages oder einen Zustand der Nacht spürst.

Wir sagen zum Schöpfer: „Dein ist der Tag, und dein ist auch die Nacht.“ So kommt auch die Nacht, die Dunkelheit der Nacht, vom Schöpfer zu Gunsten des Menschen, wie es geschrieben steht: „Der Tag spricht zum Tag, und die Nacht drückt das Wissen aus.“

Daraus folgt, dass du das Herz der Freunde erwecken musst, bis sich die Flamme von selbst erhebt […]. Dadurch wirst du mit der Erweckung der Liebe des Schöpfers zu uns belohnt werden.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 4 (1984),“ Sie halfen einem jeden seinen Freund“)

Es steht geschrieben: „Man befreit sich nicht selbst aus der Gefangenschaft.“ Vielmehr ist es sein Freund, der seinen Geist erheben kann.

Das bedeutet, dass sein Freund ihn aus seinem Zustand in einen Zustand der Lebendigkeit erhebt. Dann beginnt er, die Kraft und das Vertrauen des Lebens und des Reichtums wiederzuerlangen, und er beginnt, als sei sein Ziel nun in der Nähe.

Es zeigt sich, dass jeder aufmerksam sein und überlegen muss, wie er seinem Freund helfen kann, seinen Geist zu erheben, denn was die Stimmung angeht, so kann jeder einen bedürftigen Platz in seinem Freund finden, den er füllen kann.

 

  1. Rabash, Brief Nr. 40

Wenn jemand beginnt, die Liebe seines Freundes zu spüren, erwachen sofort Freude und Genuss in ihm, denn es gilt die Regel, dass eine Neuheit unterhält. Die Liebe seines Freundes zu ihm ist für ihn etwas Neues, denn er wusste immer, dass er der Einzige ist, der sich um sein eigenes Wohlbefinden kümmert. Aber in dem Moment, in dem er entdeckt, dass sein Freund sich um ihn kümmert, löst das in ihm eine unermessliche Freude aus, und er kann sich nicht mehr um sich selbst kümmern.

 

  1. Likutej Tora, Nizawim 44b

Indem sie den Bund schließen, wird ihre Liebe zu einer ewigen Liebe und wird niemals versagen. Kein Hindernis wird sie trennen, da sie ein starkes und festes Band zwischen ihnen knüpfen, das sie durch ihr Herz mit einem wundersamen Knoten und über dem Verstand und der Vernunft verbindet. Auch wenn Verstand und Vernunft der Liebe Einhalt gebieten oder Hass hervorrufen sollten, wird ihre Liebe aufgrund des geschlossenen Bundes für immer bestehen. Diese Liebe und dieses feste Band werden alle Verbrechen überdecken, denn sie haben den Bund der Verbindung geschlossen, als wären sie ein Fleisch geworden. Und so wie man selbst nicht aufhören kann, geliebt zu werden, so wird man auch nicht aufhören, seinen Freund zu lieben.

Sukkot aus kabbalistischer Sicht

Traditionell wird Sukkot sieben Tage lang gefeiert. Diese Feiertage sollen an die Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste nach ihrem Auszug aus Ägypten erinnern, aber auch daran, die Ernte zu würdigen. Bekannte Rituale, die dabei ausgeführt werden, sind der Bau der Laubhütte oder das Sprechen des Segens” über die vier (Pflanzen) Arten: eine Zitrusfrucht, ein Palmzweig, drei Myrthenzweige und zwei Weidenzweige.

Viele dieser Rituale haben ihren Ursprung in der Tora und beinhalten deshalb eine kabbalistische Bedeutung.

Sukka, eine provisorische Laubhütte

Am ersten Tag des Festes wird unter großer, gemeinsamer Anstrengung, eine Sukka mit einem Shach, einem Dach aus Pflanzenabfällen, gebaut.

Die Sukka, symbolisiert die gemeinsame Seele des Menschen, Adam HaRishon, den Ort der Einheit und der Verbindung. Diese gemeinsame Tätigkeit soll Vertrauen geben, dass die Menschheit von der verbindenden Kraft der Natur gehalten wird. Ein Shach zu errichten bedeutet, der Idee der Einheit wie ein Mensch mit einem Herzen” zu sein, zuzustimmen. Es soll alle Menschen, über sämtliche Unterschiede hinweg, verbinden.

Die Sukka ist nur eine vorübergehende, provisorische Behausung. Verbinden sich die Menschen unter dem Shach, werden sie vom Höheren Licht beeinflusst. Die Menschen sitzen gemeinsam im Schatten der Sukka und denken an ihre Verbindung und die Einheit. Jeder muss sich bemühen, der perfekten und alles verbindenden, in der Natur existierenden Form des Lichtes, zu gleichen. Der Schatten, d.h. die egoistischen, trennenden Verlangen eines jeden, werden respektiert. Gleichzeitig muss dem Menschen bewusst sein, dass sich alle Menschen über ihre Egos hinweg verbinden müssen. Mit dem Shach aus Pflanzenresten – symbolisch für das altruistische Konzept, welches für den Egoismus ohne Wert ist –werden die Egos bedeckt. Das heißt, sie werden mit dem Vorhaben andere zu lieben, korrigiert. Der Egoismus befindet sich unter dem Shach, darüber ist die Einheit, die Verbindung. Das Shach stellt aber auch den gemeinsamen Wunsch zu lieben, zu geben, und die Verbindung zwischen allen Menschen zu erreichen, dar.

Es ist kein Zufall, dass das Laubdach” mit Pflanzenabfällen der Brot- und Weinherstellung bedeckt wird. Der Begriff Abfall“ drückt die anfängliche Abneigung gegenüber der Einheit zwischen allen Menschen aus, denn der Mensch nimmt die Einheit als absolut unnötig wahr. Aber genau diesen Abfall“ muss der Mensch über sein eigenes Ich“ und diese Welt erheben, also das Geben über das Nehmen stellen.

Auch das Brot“ symbolisiert eine besondere Kraft, welche das Licht von Chassadim“ genannt wird. Wein“ stellt eine andere Kraft, das Licht von Chochma“, dar. Diese beiden Kräfte beeinflussen das Ego des Menschen auf verschiedene Weise hin zur Korrektur.

Minim, vier Pflanzenarten

Während eines festlichen Rituals werden vier Pflanzenarten, Weide, Myrthe, Palmblatt und Zitrusfrucht, in die Hände genommen.

Dies bedeutet, dass der Mensch nur durch die Überwindung von vier Zuständen zur Verbindung mit anderen Menschen gelangen kann. In die Hände nehmen“ drückt aus, dass der Mensch den Prozess des Übergangs zum korrigierten Zustand, mit Hilfe der Kabbala, selber kontrollieren und steuern kann.

Die Pflanzenarten symbolisieren die vier Zustände auf dem Weg vom unkorrigierten Menschen“ zum korrigierten Menschen“. Sie sagen auch etwas über die Einstellung des Menschen gegenüber den Werten der Verbindung aus.

Arava (Weide) – hat keinen Geschmack und keinen Geruch. Das meint, die Bedeutung der Verbindung wird vom Verstand nicht wahrgenommen und nicht gespürt.

Adas (Myrthe) – hat keinen Geschmack, aber einen Geruch. Der stimmt der Verbindung zu, aber es gibt kein Gefühl dazu.

Lulav (Palmenzweig) – hat einen Geschmack, aber keinen Geruch. In diesem Zustand gibt es ein Gefühl bezüglich der Verbindung, aber der Verstand akzeptiert es nicht.

Etrog (Zitrusfrucht) – hat einen Geschmack und einen Geruch. Der Verstand und das Gefühl stimmen der Verbindung zu.

Wenn der Mensch willig ist und sich sogar darüber freut, dass er im Schatten der Hütte sitzen bleiben muss, um in seinem Innern das Verlangen zu Geben zu erschaffen, dann kommt das Licht des Sukkot Festes zu ihm.

Aus Texten von RAV Michael Laitman

Jom Kippur aus kabbalistischer Sicht

Der Feiertag Jom Kippur, Versöhnungstag oder „Tag des Gerichts“, findet zehn Tage nach Rosh HaShana, dem „Anfang des Jahres“ statt. Aus kabbalistischer Sicht ist Jom Kippur der Tag, an dem der Mensch seine Taten des vergangenen Jahres bewerten soll. Dabei entdeckt er, dass, als ihm die Gelegenheit gegeben wurde, er zu wenig Anstrengungen unternommen hat, um sich der Höheren Kraft anzunähern. Dafür bittet er nun um Vergebung.

RABASH beschreibt in vielen Artikeln, dass der Mensch entsprechend seinem inneren Zustand, ohne jegliche Verbindung mit dem kalendarischen Feiertag, zum Tag des Gerichtes“ kommen kann. Alle Menschen durchlaufen in ihrer persönlichen spirituellen Entwicklung verschiedene Prozesse. Aufstiege in diesen Prozessen, werden auch als Rosh HaShana oder Jom Kippur bezeichnet. Jom Kippur ist ein sehr hoher Zustand. Es bedarf der Einwirkung eines gewaltigen, Höheren Lichtes auf den Menschen, damit diese Stufe in ihm enthüllt wird.

Die Erzählung von Jona

In der Erzählung von Jona wird einer dieser Prozesse beschrieben. Jona wird vom Schöpfer, der Höheren Kraft, beauftragt, in die heidnische Stadt Ninive zu gehen, um deren Bewohner zum Geben zu erwecken. Jona entscheidet sich aber, vor dieser Aufgabe und damit vor dem Schöpfer davonzulaufen. Er flüchtet auf ein Schiff, um zu entkommen. Der Schöpfer ruft daraufhin einen Sturm hervor. Die Seeleute suchen den Grund für diesen Sturm, diese Strafe, und erkennen, dass Jona daran schuld ist. Sie werfen ihn ins Meer und er wird von einem Wal verschluckt. Das ist seine Rettung. Der Wal bringt ihn nach drei Tagen, in denen er Zeit hat, sich selbst und seine Absichten zu überprüfen, an die Küste vor der Stadt Ninive. Der geläuterte Jona nimmt seinen Aufgabe nun wahr und geht in die Stadt Ninive. Überzeugt durch seine Reden und Erklärungen lassen die Menschen von Ninive von ihren egoistischen Absichten ab und erreichen dadurch die Nächstenliebe. 

Der Schöpfer schickt Jona, „den Punkt im Herzen“, der das Geben und die Wurzel der allgemeinen Seele symbolisiert, in diese Welt. Die Seeleute in der Erzählung, d.h. die Umgebung des Menschen, sind Beauftragte des Schöpfers.
Mit Jona ist also die Seele gemeint, die in den Körper des Menschen in diese Welt absteigt. Der Mensch in dieser Welt gleicht dem Schiff auf dem tosenden Meer. Die Seele kommt in den Körper, um ihre Korrektur, im Zusammenhang mit anderen Seelen, zu erreichen. Nur aufgrund des egoistischen Verlangens der Geschöpfe kann die Seele korrigiert werden. Dabei nutzt die Seele ihren Egoismus und die Trennung von anderen Menschen und entwickelt aus „dem Punkt im Herzen“, der sie mit der Höheren Welt verbindet, die Anhaftung an die Höhere Kraft, den Schöpfer und damit die Eigenschaft des Gebens und der Liebe.

In der Erzählung soll Jona seine egoistischen Verlangen erwecken, um sie zu korrigieren. Er muss sich mit allen Seelen in der Stadt Ninive verbinden und sie zur Korrektur anregen. Dadurch können sie das „Böse“ in das „Gute“, in die Liebe zum Nächsten, umwandeln. Andernfalls würden sie in der Eigenliebe und im Hass verbleiben, was sie in den Tod führen würde.

Kabbalistische Umsetzung

In dieser Welt muss der Mensch dazu die Hilfe des Höheren Lichts anziehen. In jenem Maße, in dem er um das korrigierende Licht bittet, erhebt die Höhere Kraft diesen Teil des Verlangen zu empfangen, in eine Handlung des Gebens. Der „Punkt im Herzen“ verursacht, durch sein Verlangen zu geben eine Gegenreaktion. Es entstehen immer größere egoistische Verlangen in diesem Menschen. Darum muss er jene Verlangen, die noch nicht für das Geben geeignet sind, zurückstellen. Er muss eine Beschränkung durchführen. Dieser Prozess geschieht entsprechend der Stufen der spirituellen Welt, 125 Mal, bis das vollkommene Geben erreicht ist. So korrigiert der Mensch schlussendlich alle Verlangen, für sich zu empfangen, zu Verlangen, anderen zu geben. Dadurch tritt er in die Welt der Höheren Kraft ein, in die Empfindung der Welt mit der Eigenschaft des Gebens, die als ewige und vollkommene Existenz empfunden wird.

Die Erzählung von Jona verdeutlicht, dass die Höhere Kraft den Menschen in dieser Welt zwingen wird, entweder den guten Weg oder den Weg der Leiden, welcher sich wie der Tod anfühlen wird, zu wählen. An Jom Kippur wird gefeiert, weil der Mensch die Möglichkeit der Wahl bekommt, wie beschrieben steht „so erwähle nun das Leben“(1). Dabei ist das Wichtigste, die Höher Kraft um Hilfe zu bitten, denn nichts in der Welt geschieht ohne die Kraft des Höheren Lichts.

Aus Unterrichten von RAV Michael Laitman

(1) Deuteronomium, 30,19: Ich nehme heute Himmel und Erde gegen euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt; so erwähle nun das Leben, damit du lebst, du und dein Same.

Parasha Ha’asinu / Tora Abschnitt “Höret“

5. Buch Mose,  Deuteronomium 32:1-32:52

Zusammenfassung

Der Abschnitt Ha’asinu (Höret) beschreibt den Einzug in das Land Israel. Moses beginnt mit einem Lied, das dem Volk als Erinnerung dienen soll, wenn es in Zukunft die Arbeit für den Schöpfer nicht ausführt. Das Lied preist die Lenkung des Schöpfers und Seine Erwählung des Volkes Israel. Es beschreibt das törichte Volk Israel, welches sich der Götzenanbetung zuwendet.

Danach folgt eine Erklärung der Bestrafung für die Götzenanbetung und die Aussage, dass der Schöpfer dem Volk Israel in einem solchen Fall nicht helfen wird. In dem Maße jedoch, in dem Israel Buße tut, wird der Schöpfer es vor all seinen Feinden retten. Weiterlesen

Rosh HaShana aus kabbalistischer Sicht

Rosh HaShana, wörtlich aus dem Hebräischen „Haupt des Jahres“, oder auch Rosh Hashinui, der Anfang der Änderung, ist der bekannte jüdische Neujahrs-Feiertag. Dieses Jahr findet er vom 15.September abends bis 17.September abends statt.

Traditionelles

Nach jüdischer Tradition triff man sich an Neujahr zum Gebet in der Synagoge. In diesen Tagen wird jedem Menschen ein „gutes oder schlechtes Jahr in das Buch des Lebens geschrieben“. Deshalb wünscht man sich: „le-shana towa tikatewu“, möge Dir ein gutes Jahr eingeschrieben werden! Oder kurz: „shana towa“, ein gutes Jahr!

Traditionell gibt es zum Neujahrsfest „gefilte Fisch“, ein mit Fisch gefüllter Karpfen. Diese Tradition hat sich über die Jahrhunderte entwickelt. Sicher belegt ist, dass Fisch ein Gericht ist, das schon früh in der jüdischen Tradition an Feiertagen gegessen wurde. Dazu wird rund gewickeltes Weißbrot gereicht. Dieses soll den Jahreskreislauf symbolisieren. Um den Wunsch nach einem „süßen Jahr“ voller Segen und Fülle zum Ausdruck zu bringen, werden in Honig eingetauchte Apfelstücke gegessen.

Kabbalistische Sichtweise

Alle traditionellen jüdischen Feste symbolisieren tatsächlich Etappen auf dem kabbalistischen Weg.  Dabei geht es um die Transformation von der bösen Neigung – genannt Egoismus – zum Altruismus, zur Liebe zum Nächsten, so wie man sich selbst liebt.

Rosh HaShana, setzt sich aus den Wörtern Rosh, Kopf oder Anfang und Shinui, Veränderung,  zusammen und steht somit für den Beginn einer Veränderung. Wenn man will, kann es der Beginn der neuen Fähigkeit sein, den derzeitigen Weg des Leidens, der Unsicherheit und der Leere in einen neuen Lebensweg zu verwandeln, der von Glück, Zuversicht und Erfüllung geprägt ist.

Der erste Schritt für diesen Neuanfang ist die Bewusstwerdung. Es ist wichtig zu erkennen, dass menschliche Beziehungen – ob gut oder schlecht – das ganze Leben eines Menschen bestimmen. Sie wirken nicht nur auf ihn selbst, sondern auch auf alle anderen Stufen der Natur: die unbelebte, die pflanzliche und die tierische. Da die menschliche Stufe die höchste ist, wird sich eine Veränderung von der dysfunktionalen und rücksichtslose Art und Weise des Umgangs von Menschen untereinander, hin zu wohlwollenden und gebenden Beziehungen, auch auf den Rest des Systems auswirken.

Die zunehmenden Probleme, die die ganze Weltbevölkerung betreffen, sollten den Menschen dazu bringen, seine Beziehungen zu anderen zu analysieren. Er soll schließlich erkennen, dass alles von seiner Haltung gegenüber dem Schicksal, der Natur, ja gegenüber allem, abhängt. Eine gründliche Analyse der Qualität der Beziehungen wird zeigen, wie schlecht man sich im letzten Jahr gegenseitig behandelt hat. Dies wiederum ist die Ursache für die Leiden und Sorgen, die diese Welt erfährt.

Es hängt alles davon ab, wie ehrlich man sich selbst beurteilt. Was hat man selbst investiert, um diesen Zustand zu ändern?

Ein solcher Neuanfang bedeutet nicht zwangsläufig, dass man alles Alte verwerfen muss. Man muss nur die Absicht, die Beziehungen zueinander auf eine bessere Ebene erheben zu wollen aufbauen.

Ein „gutes neues Jahr“ hängt also davon ab, ob man  die große kabbalistische Regel der Tora, „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, umsetzen will. Auf diesen Grundsatz hin müssen sich alle Menschen selbst prüfen.

Symbole von Rosh HaShana

Die Symbole des Festes Rosh HaShana stehen für den Zustand, den die Menschheit anstreben soll.

Apfel mit Honig   Der Apfel symbolisiert die Sünde (das Verlangen für sich selbst zu empfangen), die mit Honig gemildert, versüßt wird. Das Süßen wiederum symbolisiert den Wunsch, lernen zu wollen, dieses im Menschen angelegte Verlangen  altruistisch nutzen zu können.

Fisch  Das Tier, das im Wasser lebt, symbolisiert ein Leben in Gnade. Denn Wasser steht in der Wissenschaft der Kabbala für „Gnade“. Das „Essen des Fischkopfes“ erinnert daran, dass man „der Kopf und nicht der Schwanz sein will“. Das bedeutet, dass man den eigenen Weg untersucht und nicht blindlings der „Herde“ folgt, welche, ohne es zu merken, nur auf den eigenen Vorteil aus ist.

Granatapfel   Jeder einzelne Kern des Granatapfels steht für ein Verlangen, das man in sich entdecken muss, um davon zu lernen, es nicht zum eigenen Vorteil, sondern zum Segen für andere zu nutzen.

Rund gewickeltes Brot   Es steht für das ganze, vollständige Leben, das ein Mensch erreichen will.

Buch des Lebens   Damit ist gemeint, dass alle alle Handlungen und Gedanken des Menschen von der alles umfassenden Natur registriert werden. Im Zustand Rosh HaShana hat man die Möglichkeit zu entscheiden, ob es ein „guter“ Eintrag, also ein Gedanke hin zur Überwindung des Egoismus, wird oder nicht.

Deshalb ist allen Menschen zu wünschen, dass sie sich für ein gutes, süßes Jahr entscheiden!

Zusammengestellt aus den Artikeln: Rosh Hashana – ein neuer Anfang,  Rosh HaShana ist eine Gelegenheit des Wechsels und Meaning of Rosh HaShanah von Michael Laitman

Interessant zu wissen

Laut Talmud ist Rosh HaShana der Beginn der Weltschöpfung und in der Folge dessen Jahrestag. Er steht aber auch für den Jahrestag der „Erschaffung Adams“. Am 1. Tishrei 3760 v.u.Z. (Tishrei ist der Monat des Jahresanfangs im jüdischen Kalender, September-Oktober), erkannte ein Mann namens Adam die Höhere, alles lenkende Kraft. Deshalb begann an diesem Tag die kabbalistische Zeitrechnung.

Parashijot Nizawim und WaJelech / Tora Abschnitte „Ihr steht“ und „Und er ging“

5. Buch MoseDeuteronomium 29:9 – 30:20 / 31:1-31:30

Zusammenfassung

Der Tora Abschnitt Nizawim (Ihr steht) beschäftigt sich mit Moses‚ Rede bezüglich des Bundes zwischen Israel und dem Schöpfer. Moses erklärt, dass die Tora für das ganze Volk Israel bestimmt ist. Sie wurde jedem einzelnen Menschen und der gesamten Nachwelt gegeben. Er hebt auch den Grundsatz der Wahl hervor: Sollte ein Mensch andere Götter anbeten, wird er aus dem Land Israel verbannt. Möchte er sich aber korrigieren, so führt der Weg über die Buße. Der Schöpfer überlässt den Menschen die Wahl zwischen Leben und Tod, befiehlt ihnen aber: „So erwähle nun das Leben“ (Deuteronomium, 30:19). Weiterlesen

Das Verbot der üblen Nachrede

Das Verbot der üblen Nachrede – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 22 (1989), „Warum werden gerade in der Pessach-Nacht vier Fragen gestellt?“

Das Verbot der üblen Nachrede ist das strengste aller Verbote, da es die gesamte Tora umfasst. Mit anderen Worten: Durch diese üble Nachrede werden sämtliche Korrekturen, die vorgenommen wurden, hinfällig. Da es also zwischen Mensch und Schöpfer so schwerwiegend  ist, ist auch das Verbot zwischen Mensch und Mensch eine schwerwiegende Angelegenheit, wie wir über „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ sagten, das Rabbi Akiva als die große Regel der Tora bezeichnete.

Daraus folgt, dass jemand, der üble Nachrede begeht, das Gegenteil der Regel „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ tut. Daher ist auch die Verleumdung zwischen Menschen eine Regel. Deshalb ist sie ein so schwerwiegendes Verbot.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 10 (1987), „Was ist das Wesen der üble Nachrede und gegen wen ist sie gerichtet?“

Wenn er Böses (üble Nachrede) gegen seinen Mitmenschen spricht, dann geht er durch diese Handlung „rückwärts“, d.h. er hat nicht nur seinen Nächsten nicht geliebt, sondern auch das Gegenteil getan, d.h. er hat Taten begangen, die zum „Hass auf den Nächsten“ führen, indem er Böses gegen seinen Mitmenschen sprach. Denn es ist in der Welt üblich, dass man gegen den, den man liebt, nichts Böses sagt, denn das führt zur Trennung der Herzen; deshalb will man auch nicht über den, den man liebt, etwas Übles sagen, damit die zwischen ihnen bestehende Liebe nicht zerbrochen wird, denn üble Nachrede führt zu Hass.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 10 (1987), „Was ist das Wesen der üble Nachrede und gegen wen ist sie gerichtet?“

Bei der Verleumdung denkt man jedoch nicht an die Tat selbst, wenn man verleumdet. Sein einziger Gedanke ist vielmehr, seinen Freund in den Augen der Menschen zu demütigen. Der einzige Gedanke ist also der des Hasses. Es ist eine Regel, dass man niemanden verleumdet, den man liebt. Daher ist es gerade die Verleumdung, die den Hass auf andere hervorruft, was wiederum zum Hass auf den Schöpfer führt. Aus diesem Grund ist Verleumdung ein schweres Vergehen, das die Welt in den Untergang führt.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 10 (1987), „Was ist das Wesen der üble Nachrede und gegen wen ist sie gerichtet?“

Wer üble Nachrede begeht, tötet drei: 1) denjenigen, der es erzählt, 2) denjenigen, der es hört, 3) denjenigen, über den es gesagt wird.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 10 (1987), „Was ist das Wesen der üble Nachrede und gegen wen ist sie gerichtet?“

Der Sohar sagt, dass für jeden, der ein Schwert in seiner Zunge trägt, also verleumdet, das Schwert bereitsteht, das alles verzehrt – Malchut in Form von Din (Gericht) in ihr. Und das lernen wir aus dem, was über die Schlange geschrieben steht, die die Frau verleumdete. Doch dort bezog sich die üble Nachrede auf den Schöpfer; wie soll das ein Beweis zwischen Mensch und Mensch sein, dass sie so schwerwiegend sein soll, dass sie den Tod verursacht, wie es der Vers „Und ihre Zunge, ein scharfes Schwert“ über die üble Nachrede zwischen Mensch und Mensch erklärt?

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 10 (1987), „Was ist das Wesen der üble Nachrede und gegen wen ist sie gerichtet?“

Wenn man den Schöpfer verleumdet, kann man verstehen, dass dies zum Tod führt, denn durch die Verleumdung des Schöpfers wird man vom Schöpfer getrennt. Da er vom Leben des Lebens getrennt ist, wird er aus diesem Grund als tot betrachtet.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 10 (1987), „Was ist das Wesen der üble Nachrede und gegen wen ist sie gerichtet?“

„Wer üble Nachrede treibt, von dem sagt der Schöpfer: ‚Er und Ich können nicht in der Welt wohnen.'“ Ist es möglich, dass die üble Nachrede dazu führt, dass der Schöpfer nicht mit ihm in der Welt wohnt?

Wie wir oben gesagt haben, wird jemand, der üble Nachrede verbreitet, dem Schöpfer gegenüber hasserfüllt. Wie in der Körperlichkeit kann ein Mensch in einem Haus mit vielen Menschen sein und dennoch gleichgültig sein, ob sie gute Menschen sind oder nicht. Aber wenn er seinen Hasser dort sieht, flieht er sofort, denn er kann nicht in einem einzigen Raum mit einem Hasser sein. Genauso sagen wir, dass jemand, der den Schöpfer hasst, der Schöpfer nicht mit ihm in der Welt sein kann.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 22 (1989), „Warum werden gerade in der Pessach-Nacht vier Fragen gestellt?“

Die üble Nachrede stammt in erster Linie von der Schlange, die den Schöpfer verleumdete und zu ihm sagte: „Der Schöpfer hat dir geboten, nicht vom Baum der Erkenntnis zu essen, sondern ihn zu verbergen und zu verstecken.“ Die Schlange sagte ihm daraufhin: „Du solltest nicht befolgen, was er dir gesagt hat, dass der Baum der Erkenntnis vor den Unteren verborgen bleiben soll.“ Stattdessen war sein Argument, dass alles offen sein sollte.

Das war die Verleumdung der Schlange. Daraus folgt, dass er über die Vorsehung sprach, dass das Verhalten des Schöpfers gegenüber den Geschöpfen der verborgenen Führung falsch war. Aber in Wahrheit dient die Verhüllung nur dazu, damit die Geschöpfe die Freude und den Genuss ohne Scham empfangen können. Das kann nur dann der Fall sein, wenn die Geschöpfe alles um des Schöpfers willen empfangen, was bedeutet, dass sie alles nur empfangen, um zu geben.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 34, „Der Vorteil eines Landes“

Durch die Qualen, die er empfindet, ist er gezwungen, zu verleumden. Wenn er also den Schöpfer bittet, ihm die Kraft des Glaubens zu verleihen und mit der Eigenschaft des Guten und des guten Tuns belohnt zu werden, dann nicht, weil er Gutes empfangen will, um sich selbst zu erfreuen. Er bittet vielmehr darum, nicht zu verleumden; das ist es, was ihn schmerzt.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 884, „Das Rosh HaShana Gebet“

Man muss glauben, dass alle Worte, die man aus seinem Mund ausspricht, nur durch die Macht des Schöpfers entstehen, und das nennt man „Dein Wort“. Wenn jemand das glaubt, wird er ganz sicher keine unnützen Worte sagen, nicht lügen, nicht tratschen und nicht verleumden, denn das Licht darin verwandelt das Schlechte in seinem Herzen in etwas Gutes, und dann wird er mit dem Hören der Tora belohnt.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 42, „Was sind Segen und Fluch bei der Arbeit?“

Ein Mensch sollte dankbar sein und dem Schöpfer immer dafür danken, dass er die Verleumdung nicht akzeptiert hat, die der Körper ihm immer sagt: „Das ist nichts für dich.“ Der Körper sagt zu ihm: „Du siehst, dass du, so sehr du dich auch abgemüht hast, immer noch an der gleichen Stelle stehst, an der du die Arbeit begonnen hast.“ Er sagt ihm: „Wenn du wissen willst, ob du überhaupt Erfolg hattest, dann siehst du, dass du eher einen Rückschritt als einen Fortschritt gemacht hast.“ Das ist die Vernunft [Ansicht], die ihn von Kedusha trennt, denn innerhalb der Vernunft ist der Körper korrekt.

Daraus folgt, dass die Tatsache, dass ein Mensch der Kampagne nicht entkommt, auch nicht an seinen eigenen Kräften liegt. Vielmehr sollte er sagen, dass es nur die Kraft ist, die ihm von oben gegeben wird, um nicht zu fliehen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 38 (1985), „Ein Gerechter, der glücklich ist, ein Gerechter, der leidet“

Wir finden vier Unterscheidungen, wenn eine Person beginnt, in der Reihenfolge von Werk der Selbsthingabe und Glauben zu wandeln:

1) Wenn der Körper mit seinen Argumenten der Verleumdung zu ihm kommt, nimmt er sie mit Liebe an. Er sagt: „Jetzt habe ich eine Chance, das Gebot des Glaubens über die Vernunft zu stellen, denn sonst würde ich nur mit der Vernunft arbeiten.“ Das bezieht sich auf die Reue aus Liebe, was bedeutet, dass er diese Reue liebt.

2) Wenn der Körper mit seinen Argumenten der Verleumdung zu ihm kommt, überwindet er sie zwar, aber er mag diese Arbeit nicht, denn es ist schwer zu überwinden, wenn er Verleumdung hört. Das ist ähnlich wie die Reue vor der Angst, wenn ihm die Sünden wie Fehler vorkommen, denn er wäre glücklicher, wenn sie nicht zu ihm kämen.

3) Wenn der Körper mit seinen Verleumdungen zu ihm kommt, kapituliert er unter ihren Argumenten und hat nicht die Kraft, sie zu überwinden. Zu diesem Zeitpunkt fühlt er sich schlecht, weil er vorher dachte, dass er bereits zu den Dienern des Schöpfers zählt, aber jetzt sieht er, dass er nichts hat. Er bedauert es, aber er kann nicht anders. Daraus folgt, dass die Situation, in der er sich befindet, ihn schmerzt.

4) Wenn der Körper mit seinen Verleumdungen zu ihm kommt, bricht er unter seiner Last zusammen, tut alles, was der Körper ihm sagt, und nimmt alles gelassen hin. Prompt vergisst er, dass er jemals ein Diener des Schöpfers war und fühlt sich gut, als ob nichts passiert wäre. Stattdessen genießt er seine Situation, weil er jetzt nicht mehr darunter leidet, nicht an die Arbeit des Schöpfers zu denken, und er möchte sein ganzes Leben lang in diesem Zustand bleiben. Manchmal denkt er nicht einmal darüber nach, das heißt, er denkt überhaupt nicht über den Sinn des Lebens nach, sondern ist einfach glücklich, so wie er ist.