PESSACH

Am 5. April (14. Nissan) beginnen die acht Feiertage des Pessach. Für die meisten Menschen ist es ein in der jüdischen Tradition verankerter Anlass – er birgt in sich jedoch eine Botschaft und Vorhersage für die gesamte Menschheit. Es ist kein Zufall, dass die Geschichte von Moses und Pharao und dem Auszug aus Ägypten mehrere epische Filme inspiriert hat – die universelle Botschaft der Befreiung aus der Versklavung berührt einen Punkt in jedem Menschen: das Streben nach Freiheit…

Um aus der Erzählung, welche ursprünglich aus der Tora stammt, etwas lernen zu können, muss der Mensch verstehen, was oder wer ihn versklavt, und wie er befreit werden kann. Der Name des Feiertags Pessach steht für den Übergang von der Versklavung in die Freiheit. Der Pharao, der große Unterdrücker, ist niemand anderes als das Ego des Menschen. Moses, dessen Name vom hebräischen Wort moshech (ziehen) kommt, ist die Kraft, die den Menschen aus der Herrschaft des Pharaos herauszieht, ihn befreit und ihn zum Herren des eigenen Schicksals macht.

Die Geschichte der Befreiung vom Ego betrifft jeden einzelnen Menschen. Irgendwann wird jeder spüren, dass das Ego ein unbarmherziger Herr ist, vor dem man nur noch weglaufen will. Das ist der Zeitpunkt, an dem man, indem man Moses folgt, Ägypten verlassen kann um ein freier Mensch zu werden – befreit vom quälenden Pharao, dem eigenen Ego.

Wie alles andere im Leben verändert sich auch der Pharao mit der Zeit. Das Ego des Menschen wächst und entwickelt sich, und dabei wird es immer anspruchsvoller. Was gestern noch großartig war, ist heute völlig unzureichend. Allmählich beginnt man, sich immer unzufriedener zu fühlen. Doch sollte es nicht genau umgekehrt sein? Dass, je mehr man hat, desto glücklicher ist man? Genau dies geschieht nicht, da es das eigene Ego ist, dessen immer grösser werdenden Wünsche man erfüllen muss. Das Ego ist unersättlich; je mehr man es füttert, desto hungriger wird es. Am Ende befriedigt man nur noch Wünsche, welche solange als lohnend erscheinen, bis sie sich erfüllt haben. Sobald man das hat, was man will, fordert das Ego: Bring mir mehr!“

So erkennt der Mensch irgendwann, dass er nicht davon loskommt. Er ist ein Sklave seines eigenen Egos. Je mehr er sich wehrt, desto mehr bedrängt es ihn. Schlussendlich erkennt er, dass der Pharao ihn ausnutzt, und nur so lange gut zu ihm ist, wie er ihm dient. In jenem Moment, in dem ein Mensch aufhören will ihm zu dienen, enthüllt er dessen wahres Gesicht. Zu diesem Zeitpunkt beginnt die Versklavung in Ägypten.

Die Menschen müssen erkennen, dass der Pharao, das Ego, die Ursache für all ihre schlechten Gefühle ist, und nicht ein Virus oder eine andere Katastrophe. Begreifen die Menschen das, ist das der Beginn des Auszugs aus Ägypten.

Anfangs genügt es, wenn man alles, was einem am jetzigen Leben nicht gefällt, untersucht und sich fragt, wer genau darunter leidet. So fängt man an, etwas Raum zwischen sich und dem Ego zu schaffen, und kann so erkennen, wer die ganze Zeit fordert, wer die Belohnung erntet und wer den Preis dafür zahlt. Die Zustände, welche die Menschheit momentan durchmacht, Kriege, Hass, aber auch genau das Gegenteil davon, die große Solidarität, lässt eine Konfrontation zwischen Einheit und Trennung entstehen. Die Welt befindet sich zwischen Hass und Liebe, und die Menschen müssen wählen, in welche Richtung sie gehen wollen.

Es steht geschrieben, dass der Mensch jeden Tag aufs Neue prüfen muss, wie er aus Ägypten herauskommen kann. Er muss seine Einstellung gegenüber dem Ausstieg aus dem Egoismus überprüfen. Will er sich weiterhin in Ägypten befinden oder will er die Befreiung? Der Auszug aus Ägypten ist erst möglich, wenn sich die Menschen darin einig sind oder zumindest erkennen, dass dies von der inneren Einheit zwischen allen abhängt. Alle zusammen müssen das gleiche Ziel haben und nur dafür leben.

Spirituell bedeutet Pessach darum, dass der Mensch vom Zustand der Unmöglichkeit sich mit anderen zu verbinden, zum Zustand, in welchem er seinen Egoismus überwindet und sich verbindet, gelangen kann.

Michael Laitman

Die Verbindung zu einer Seele

Die Verbindung zu einer Seele – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

 

  1. Rabash, Artikel 10 (1984), „Welche Stufe muss der Mensch erreichen, um nicht wiedergeboren zu werden

Man muss wissen, dass alle Seelen von der Seele von Adam haRishon abstammen. Nach der Sünde am Baum der Erkenntnis zerbrach die Seele von Adam in 600 000 Seelen. Dies bedeutet, dass das eine Licht, welches Adam haRishon im Garten Eden hatte und das der Heilige SoharSihara Ilaa“ nennt, sich in viele Teile zerstreut hat.

 

  1. Baal HaSulam, „600.000 Seelen“

Es heißt, dass es 600 000 Seelen gibt, und jede Seele teilt sich in mehrere Funken. Wir müssen nun verstehen, wie es für das Spirituelle möglich ist, sich zu teilen, da anfänglich nur eine Seele, die Seele von Adam haRishon, erschaffen wurde.

Meiner Meinung nach gibt es tatsächlich nur eine Seele in der Welt, […] Meiner Meinung nach gibt es tatsächlich nur eine Seele (Neshama) in der Welt, wie es in 1. Moses 2,7 steht: „Und blies den Odem (Neshama) des Lebens in seine Nasenlöcher.“ Die gleiche Seele existiert in allen Kindern Israels, in jedem einzelnen vollständig, wie in Adam haRishon, da das Spirituelle unteilbar ist und nicht geteilt werden kann – dies ist eher ein Zeichen von physischen Dingen.

Die Aussage, dass es 600 000 Seelen und Seelenfunken gibt, erweckt den Anschein, als wäre sie durch die Kraft des Körpers eines jeden Menschen geteilt worden.

 

  1. Baal HaSulam, „600.000 Seelen“

Es gibt nichts mehr als eine Seele, die in dem Maße erkennbar ist, in dem jede einzelne Seele (Nefesh) sich von ihrer Verunreinigung reinigt und säubert.

Wenn also alle Seelen (Nefashot, Pl. von Nefesh) korrigiert sind, werden sie jeden Aspekt der Höheren Seele von Azilut zu jeder einzelnen Seele (Nefesh) anziehen, da das Spirituelle unteilbar ist. Zu dieser Zeit „wird der Ewige König sein über die ganze Erde“ (Sacharja 14,9). Solange es einer Seele an der Vollkommenheit der Reinheit mangelt, wird es jeder Seele aus Israel an dieser Anziehungskraft der Heiligkeit mangeln.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Handlungen und Taktiken des Menschen“

Von allen Geschöpfen geht eine Vielzahl von Handlungen aus, die sich am Ende miteinander vereinen müssen, bis sie wirklich eine Handlung sind, und diese Einheit kommt in jedem Geschöpf und seinen Handlungen vor.

[…] Nachdem sich also alle Handlungen der Geschöpfe zu einer Handlung verbinden, […] müssen sich danach alle Seelen in der Welt zu einer Seele verbinden und anhaften, die wahrhaftig eine ist, die aus allen Seelen hervorgeht, und sie werden wahrhaftig eins, wie am Anfang der Schöpfung, als nur ein Mensch [Adam] erschaffen wurde.

 

  1. Baal HaSulam, Einführung in das Buch Panim Meirot uMasbirot Pkt. 22

Nach dem oben Gesagten verstehen wir, dass die ewige Seele, die der Schöpfer nur für die Bedürfnisse von Adam HaRishon in dessen Nasenlöcher geblasen hatte, wegen der Sünde am Baum der Erkenntnis verschwand. Sie nahm eine neue Form an, die „Schweiß des Lebens“ genannt wird. Das bedeutet, dass sich das Allgemeine in unzählige winzige Tropfen spaltete, die zwischen Adam HaRishon und all seinen Nachkommen bis zum Ende der Zeit aufgeteilt wurden.

Da sich die Handlungen des Schöpfers nie ändern, gibt es hier eine zusätzliche Form. Dieses gemeinsame Licht des Lebens in der Nase von Adam HaRishon weitete sich zu einer langen Kette aus, und dreht sich auf dem Rad der Transformation in vielen Körpern, Körper für Körper, bis zum notwendigen Ende der Korrektur.

 

  1. Baal HaSulam, „Von meinem Fleisch aus, werde ich den Schöpfer sehen“

Jede vollständige Seele erlangt alle Seelen von Adam haRishon bis zum Ende der Korrektur, so wie man seine Bekannten und Nachbarn wahrnimmt und sich je nach Erkenntnis vor ihnen schützt oder sich mit ihnen verbindet und mit ihnen lebt. Und es ist nicht verwunderlich, dass man alle Seelen erlangt, denn die spirituelle Erkenntnis ist nicht von Zeit und Ort abhängig, und es gibt keinen Tod

 

  1. Baal HaSulam, Artikel zum Abschluss des Buches Sohar

Der Körper mit seinen Organen stellt ein einziges Ganzes dar. Und der Körper tauscht Gedanken und Empfindungen mit jedem einzelnen Organ aus. Wenn zum Beispiel der Organismus denkt, dass eines seiner Organe ihm dienen und Genuss bringen kann, erfährt dieses Organ sofort von diesem Gedanken und bereitet dem Körper jenen Genuss, an welchen er denkt. So auch, wenn irgendein Organ denkt und sich in der Position eingeschränkt fühlt, in der es sich befindet, erfährt der Körper unmittelbar von dessen Gedanken und dessen Empfindung und nimmt eine dafür angenehmere Position ein.

Wenn es jedoch geschah, dass irgendein Organ sich vom Körper abspaltete, dann werden sie zu zwei unterschiedlichen, selbstständigen Teilen, und der Körper kennt nicht mehr die Bedürfnisse dieses einzelnen Organs. Und das Organ kennt nicht mehr die Gedanken des Körpers, um eine Möglichkeit zu haben, ihm zu dienen und Nutzen zu bringen. Wenn jedoch ein Arzt dieses Organ mit dem Körper so verbindet, wie es früher war, wird das Organ wieder die Gedanken und Bedürfnisse des Organismus kennen, und der Organismus wird wieder die Bedürfnisse des Organs kennen.

 

  1. Sohar für Alle, Toldot [Generationen], „Dies sind die Generationen Isaaks“, Punkt 3

Es gibt kein Organ im Körper eines Menschen, das nicht ein entsprechendes Geschöpf in der Welt hat. Denn so wie sich der Körper des Menschen in Organe aufteilt, die Stufe für Stufe übereinander stehen und alle ein Körper sind, so sind auch die Welt und alle Geschöpfe in der Welt viele Organe, die übereinander stehen, und wenn sie alle korrigiert sind, werden sie wirklich zu einem Körper.

 

  1. Degel Machane Efraim, BeShalach [Und Jakob sandte]

Wer dem Schöpfer wirklich dienen will, muss sich mit allen Geschöpfen verbinden, sich mit allen Seelen verbinden, sich in sie einschließen, und sie in ihn. Das heißt, man sollte für sich selbst nur das übrig lassen, was für die Verbindung mit der Schechina [Gottheit] notwendig ist. Das erfordert Nähe und viele Menschen, denn je mehr Menschen dem Schöpfer dienen, desto mehr erscheint ihnen das Licht der Schechina. Deshalb muss man sich mit allen Menschen und mit allen Geschöpfen verbinden und alles zu seiner Wurzel erheben, zur Korrektur der Schechina.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 4

Dir fehlt nichts, als auf ein Feld zu gehen, das der Ewige gesegnet hat, und all die schlaffen Organe zu sammeln, die von deiner Seele herabhängen, und sie zu einem einzigen Körper zusammenzufügen.

In diesen vollständigen Körper wird der Schöpfer seine Shechina unaufhörlich einflößen, und die Quelle der Intelligenz und der hohen Lichtströme wird wie ein nie versiegender Brunnen sein.

 

  1. Baal HaSlam, „600.000 Seelen“

Das Zeichen für die vollständige Korrektur des Körpers ist, wenn man fühlt, dass die eigene Seele in der ganzen Gemeinschaft Israels existiert. Denn man fühlt sich dann nicht mehr als Individuum, da man von den anderen abhängig ist. Zu diesem Zeitpunkt ist er vollkommen, ohne Makel, und die Seele scheint auf ihn wahrhaftig in ihrer ganzen Kraft, so wie sie in Adam haRishon erschien

 

  1. Ramchal, Derushei 24, „Der Schmuck der Braut“

„Ihr seid alle schön, meine Frau“ Alles, was atmet, soll den Ewigen preisen! Um vollendet zu werden, müssen sich die übrigen Seelen mit ihr verbinden und alle in ihr eins werden. Dann leuchtet die Shechina [Gegenwart Gottes] in einer großen Korrektur, und dann heißt es: „Ihr seid alle schön, meine Frau“, und es bleibt kein Makel an ihr zurück, denn durch die Kraft der Arwut [gegenseitige Garantie] korrigiert jeder für den anderen, und so ist alles korr

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Newsletter März 2023

Parasha WaJikra / Tora Abschnitt “Und Er rief“

3. Buch MoseLeviticus 1:1 – 5:26

Zusammenfassung

Der Tora Wochenabschnitt WaJikra (Und Er rief) handelt von den Regeln für das Opfern und jenen Regeln für die Priester, welche in der Stiftshütte dienen. Einige Opfer sind freiwillig, andere sind vorgeschrieben. Mehrere der Opfer werden auf dem Altar zu Asche verbrannt, die anderen bleiben für die Priester und den Geber der Opfergabe übrig. Weiterlesen

Dargot 936: Die Zeit der Erlösung

„Am zehnten Tag – ein Anführer der Söhne Dans, Ahieser, der Sohn Ammi-Schaddais.“

Die Zeit der Erlösung naht, und wir müssen uns auf das Licht der Erlösung vorbereiten, also auf den Auszug aus der Sklaverei in die Freiheit. Es ist bekannt, dass es unmöglich ist, aus dem Exil herauszukommen, bevor man sich im Exil befindet. Ebenso weiß man, dass die heilige Tora ewig ist und für jede Generation gilt. Außerdem heißt es in der Haggada [Pessach-Geschichte]: „Jede Generation muss sich so sehen, als wäre sie aus Ägypten ausgezogen.“

Aus diesem Grund müssen wir die Bedeutung des Exils kennen, in dem wir uns befinden, und wissen, was es bedeutet, dass jede Generation aus diesem bitteren Exil herauskommen muss.

Der ARI sagt, dass das Exil in Ägypten darin bestand, dass Daat [Wissen, Erkenntnis,] im Exil war, was das Wissen der Kedusha [Heiligkeit] meint. Wir müssen auch die Bedeutung von Daat der Kedusha im Exil erklären. Der Sohar sagt, dass Sauerteig und Hefe dieselbe Stufe sind, die wir „böser Trieb“, „andere Herrschaft“, „fremder Gott“ oder „andere Götter“ nennen.

Baal HaSulam interpretiert, dass die Sitra Achra [andere Seite] und die Klipa [Schale/Hülle] und der böse Trieb alles andere als der Wille zu empfangen sind, und dies bezieht sich sowohl auf den Verstand als auch auf das Herz. Das heißt, die Herrschaft des Pharaos, des Königs von Ägypten, und der Diener des Pharaos ist die Herrschaft des Willens zu empfangen über die Organe. Das bedeutet, dass alle 248 Organe, wenn sie dem Willen zu empfangen dienen, „Sklaven des Pharaos“ genannt werden.

Es heißt, dass der erste Schritt in der Arbeit lo liShma [nicht für Ihren Namen] ist. Das heißt, durch die Lehre, die „auswendig lernen“ genannt wird, beginnt man, sich vor allem auf den Willen zu empfangen zu verlassen, indem man versteht, dass körperliche Genüsse wertlos sind. Denn was sind schon die Jahre des Menschen in dieser Welt?

So wird er durch Tora und Mizwot [Gebote] mit einem spirituellen Genuss in der nächsten Welt, die eine ewige Welt ist, belohnt. Auch der Erfolg in den körperlichen Genüssen in dieser Welt kommt durch das Befolgen der Tora und Mizwot. Dadurch werden wir Gesundheit und Erlösung, ein großes Einkommen, Erfolg haben und lange leben.

Natürlich hat der Mensch durch seinen Willen zu empfangen, die Eigenschaft des Nichtstuns. Das heißt, manche Menschen begnügen sich mit Brot und Wasser, und manche brauchen auch Fleisch und Fisch. Andere brauchen zudem Accessoires und schöne Kleidung und wieder andere sogar ein luxuriöses Haus. Alles hängt von der Kraft des Menschen ab, das heißt, er will nicht mehr arbeiten, als für ihn notwendig ist.

Jeder hat sein eigenes Maß an Notwendigkeit, aber zu arbeiten, um zu geben, liegt nicht in der Natur des Menschen. Denn der Mensch wurde mit dem Willen erschaffen, für sich selbst zu empfangen. Weil das Erreichen der wahren Genüsse die Belohnung mit Dwekut [Anhaftung] voraussetzt, die „Gleichheit der Form“ genannt wird, ist dies gegen seine Natur. Das bedeutet, dass seine Absicht um des Schöpfers willen sein soll, genannt „um zu geben“. Das ist die Eigenschaft des Schöpfers, welcher „der Geber“ genannt wird.

Daraus folgt, dass er unter der Herrschaft des ägyptischen Königs ins Exil geschickt wird. Und da der Körper als “Wille zu empfangen” genannt wird, hat es keinen Sinn, dem Schöpfer gegen den eigenen Willen zu dienen. Denn es gibt keine Freude an etwas, das gezwungen ist, sondern nur ein Leben in Leid.

Aber nur das ist der Weg der Tora, der Weg, bis wir Tora in liShma [für Ihren Namen] erreichen. Bis dahin ist das Leben ein Leben im Leid, also ein Zwang.

Dr. Michael Laitman, anlässlich des Internationalen Frauentages

Lass dir den Text vorlesen..

Kabbalist Michael Laitman, anlässlich des Internationalen Frauentages

„Der Mensch ist die Vereinigung von männlich und weiblich, und die Welt kann nicht erbaut werden, wenn nicht beides, das Männliche und das Weibliche, vorhanden ist“ aus dem Buch Sohar.

Das Streben danach, Gleichgewicht zu schaffen, ist gut und richtig. Es entspringt einem echten Wunsch, in der Interaktion zwischen Männern und Frauen Ganzheit, Vollendung und Perfektion zu finden. Aber was ist Geschlechtergleichstellung? Was bestimmt das Gleichgewicht? Wenn wir es aus unserer eigenen Perspektive heraus suchen – ob als Mann oder als Frau – sehen wir die Dinge nur fragmentiert und daher falsch. Weiterlesen

Purim aus kabbalistischer Sicht

Von Dr. Michael Laitman

Der Brauch, an diesem Tag Masken aufzusetzen und sich zu verkleiden, symbolisiert, dass Haman, welcher für das egoistische Verlangen steht, sich in die Kleider von Mordechai, dem altruistischen Verlangen, einkleiden will.  Die „Hüte“ stehen dafür, dass die Verlangen des Empfangens mit der Absicht um zu Geben „bedeckt“ werden. Auch die am Fest dargereichten dreieckigen Gebäckstücke, sogenannte „HamanTaschen“, stehen für das Verlangen zu Empfangen.

Dieses Fest wird ausgiebig gefeiert. Vor allem, weil an diesem Feiertag uneingeschränkt Alkohol konsumiert werden soll. Dies steht symbolisch dafür, dass man in diesem Zustand „nicht mehr zwischen dem verfluchten Haman und dem gesegneten Mordechai unterscheiden kann“ (Megillat, 7) und die beiden so verbindet.

Quellen

In der traditionellen, an Purim (vom Wort Pur, Los stammend) stattfindenden Lesung des Megillat Esther (Buch Ester), wird eine Zeit im alten Persien, in der sich das Volk Israel unter existenzieller Bedrohung befindet, beschrieben. Der Anführer der Verfolgungen des Volkes ist der persönliche Assistent von König Ahasverus, genannt Haman. Haman weiss, dass sich das Volk Israel in einem Zustand der Zerrissenheit befindet und dass diese Schwäche ihn in die Lage versetzt, es vernichten zu können. Darüber steht geschrieben: „Es gibt ein Volk, das lebt zerstreut […] unter allen Völkern“ (Esther, 3:8). Haman erkennt, dass er das Volk Israel zerstören kann, weil es nicht mehr verbunden ist.

Mordechai hingegen, der Held der Purim-Geschichte, arbeitet daran, die Spaltung des Volkes Israel zu überbrücken. Dies rettet dem Volk schließlich das Leben. Das Volk „versammelt sich, um für sein Leben einzustehen“ (Esther, 8:11). In jenem Moment, in dem die Menschen des Volkes Israel beginnen sich einander anzunähern, erscheint eine große Kraft zwischen ihnen und sie nehmen das höhere Ziel der Schöpfung wahr. Sie bekommen die Zuversicht und die Kraft, dass sie sich gerade durch jene, die gegen sie arbeiten, verbinden können.

Kabbalistische Sicht

Jeder neue Zustand wird nur unter der Bedingung geboren, dass sich der vorherige vollständig erschöpft hat. Wie bei einem Getreidekorn, welches in die Erde gepflanzt wird, um dann vollständig zu verrotten, sodass ein neuer Lebensabschnitt aus dem vorherigen geboren wird. Nur aus dem Zustand der Dunkelheit kann das größte Licht erreicht werden. Dieser Zustand wird Purim genannt. Er bezieht sich auf das Erlangen des Endes der Korrektur des Menschen.

Purim ist deshalb das Fest der Endkorrektur. Immer wenn dieses Fest gefeiert wird, wird aus dem korrigierten, höheren Zustand, in welchem sich die Menschen einordnen wollen, die Kraft, welche korrigiert und verbindet, angezogen. Der Mensch muss das starke Verlangen von Haman erhalten, um sich dann, mit Hilfe von Mordechaidem Licht Chassadim (Güte) und der Eigenschaft des Gebens – durch die Absicht geben zu wollen, korrigieren zu können. So empfängt man das Licht Chochma (Weisheit) – die Enthüllung der Höheren Kraft – und der Zustand der Endkorrektur wird erreicht.

Am Anfang sind alle Verlangen des Menschen egoistisch und dadurch befindet er sich in der Dunkelheit. Das symbolisiert Haman. Andererseits gibt es Mordechai, das Verlangen zu Geben. Die Korrektur des Menschen besteht darin, die Absicht der Verlangen für sich selbst zu empfangen, in die Absicht anderen zu Geben umzuwandeln. Auf diese Weise wird Haman getötet und Mordechai erhebt sich. Dabei bleiben die Verlangen die gleichen. Lediglich deren „Bedeckung“, die Absicht, welche der Rosh (Kopf) des Parzufs ist, ändert sich. Die Kelim (Gefäße) des Empfangens sind ewig. Die Absicht jedoch, wie Malchut (Königreich), das ganze menschliche Verlangen, benutzt wird – auf egoistische oder altruistische Weise – kann verändert werden.

Mit anderen Worten, wenn der Mensch nicht in der Verbindung, der mittleren Linie, arbeitet, dann werden auch Handlungen des Gebens seine Entwicklung nur blockieren. Daher braucht der Mensch beide Eigenschaften in sich. Von denen kann sich Mordechai dann mit Haman verbinden. Nur durch das starke Verlangen von Haman kann der Mensch das Licht, die Eigenschaft von Mordechai, empfangen. Die Absicht des Gebens wiederum macht es erst möglich, die Verlangen Hamans zu benutzen. Dennoch werden seine tatsächlichen Verlangen nicht erfüllt und das führt dazu, dass ein Konflikt zwischen ihm und Mordechai entsteht. Durch ihr Aufeinandertreffen, dem Kampf zwischen der Absicht des Gebens und dem egoistischen Verlangen, fängt der Mensch an zu verstehen, in welchem Ausmaß er fähig oder unfähig ist, sich zu verbinden.

In Megillat Esther werden genau diese Kämpfe, Verwirrungen und Zweifel beschrieben, welche den Menschen auf dem Weg erwarten, bis er die richtige Methode zur Korrektur findet. Es erklärt dem Menschen, wie er die richtige Verbindung zwischen den zwei streitenden Kräften oder den zwei gegensätzlichen Absichten schaffen kann.

Zusammengefasst aus Texten von Michael Laitman:

Purim ist das Fest der Endkorrektur,

Purim bezeichnet die Geburt einer korrigierten Welt,

Die Verbindung der Welt in der letzten Generation

Die Verbindung der Welt in der letzten Generation – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

 

  1. Baal HaSulam, „Die Schriften der letzten Generation“

Die Grundlage meines gesamten Kommentars ist der Wille zu empfangen, der jedem Geschöpf eingeprägt ist, und der die Ungleichheit der Form zum Schöpfer ist. So hat sich die Seele von Ihm getrennt, wie ein Organ vom Körper getrennt ist, denn die Ungleichheit der Form in der spirituellen Welt ist wie eine Trennungsaxt in der körperlichen Welt. Deshalb ist es klar, dass der Schöpfer von uns die Gleichwertigkeit der Form will, bei der wir wieder an Ihm haften, wie vor unserer Erschaffung.

Das ist die Bedeutung der Worte: „Haltet an Seinen Eigenschaften fest, wie Er barmherzig ist usw.“ Das bedeutet, dass wir unsere Eigenschaft, zu empfangen, ändern und die Eigenschaft des Schöpfers, nur zu geben, annehmen sollen, so dass alle unsere Handlungen nur dazu dienen, unsere Mitmenschen zu beschenken und ihnen so gut wie möglich zu helfen.

Auf diese Weise erreichen wir das Ziel des Anhaftens an Ihm, das die Gleichwertigkeit der Form ist. Was man für sich selbst tun muss, nämlich das notwendige Minimum für den eigenen Unterhalt und den der Familie, wird nicht als Ungleichheit der Form betrachtet, denn „Notwendigkeit wird weder verdammt noch gelobt.“ Dies ist die große Offenbarung, die erst in den Tagen des Messias in vollem Umfang offenbart werden wird. Wenn diese Lehre angenommen wird, werden wir mit der vollständigen Erlösung belohnt werden.

 

  1. Baal HaSulam, „Der Frieden in der der Welt“

… Attribut der Einzigartigkeit, das in jedem von uns mehr oder weniger existiert.

Obwohl wir klärten, dass die Einzigartigkeit aus einem erhabenen Grund kommt und dass dieses Attribut direkt vom Schöpfer – der einzigartig in der Welt und die Wurzel aller Schöpfungen ist – auf uns übergeht, wirkt sie dennoch. Denn die Empfindung der Einzigartigkeit setzte sich in unserem engen Egoismus fest und brachte Ruin und Zerstörung, bis sie schließlich zur Quelle jeglichen Untergangs wurde, den es in der Welt gab und geben wird.

In der Tat gibt es keinen einzigen Menschen auf der Welt, der frei davon wäre, und alle Unterschiede bestehen nur in der Art und Weise, wie dieses Attribut eingesetzt wird – für die Wünsche des Herzens, für Macht oder für Ehre. Und das ist es, was die Menschen voneinander trennt.

Aber allen Menschen der Welt ist gemein, dass jeder von uns bereit ist, alle anderen mit allen Mitteln zu seinem eigenen privaten Vorteil auszubeuten. Keiner bedenkt, dass sich dieser Vorteil auf dem Ruin seines Freundes gründet.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Nation“

Mit dem Begriff „Egoismus“ beziehe ich mich nicht auf den ursprünglichen Egoismus. Vielmehr beziehe ich mich auf den „engen Egoismus“. Das heißt, der ursprüngliche Egoismus ist nichts anderes als die Selbstliebe, also die gesamte positive, individualistische Existenzkraft des Menschen. In dieser Hinsicht steht er nicht im Widerspruch zur altruistischen Kraft, obwohl er ihr nicht dient.

Es liegt jedoch in der Natur des Egoismus, dass die Art und Weise, wie man ihn einsetzt, ihn sehr einschränkt, da er mehr oder weniger gezwungen ist, eine Art von Hass und Ausbeutung anderer anzunehmen, um die eigene Existenz zu erleichtern. Außerdem ist es kein abstrakter Hass, sondern einer, der sich in Handlungen äußert, bei denen man seinen Freund zum eigenen Vorteil missbraucht und der je nach Stufe immer düsterer wird, wie Betrug, Diebstahl, Raub und Mord. Das nennt man „engstirnigen Egoismus“, und in dieser Hinsicht steht er im Gegensatz zur Liebe zu anderen und ist das komplette Gegenteil davon. Er ist eine negative Kraft, die die Gesellschaft zerstört.

Ihr Gegenteil ist die altruistische Kraft. Sie ist die konstruktive Kraft der Gesellschaft, denn alles, was man für andere tut, geschieht nur durch die altruistische Kraft.

 

  1. Baal HaSulam, „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“

… ein wilder, unentwickelter Mensch hält den Egoismus keineswegs für eine negative Eigenschaft und benutzt ihn daher öffentlich grenzenlos und ohne jede Scham. Vor den Augen aller beraubt und ermordet er skrupellos jeden, der sich in seiner Reichweite befindet. Ein etwas mehr Entwickelter empfindet seinen Egoismus bereits bis zu einer gewissen Stufe als böse und schämt sich, sich dieses Egoismus öffentlich zu bedienen – die Menschen zu bestehlen und zu morden, wo man es sehen kann – begeht aber weiterhin seine Verbrechen.

Und ein noch weiter Entwickelter empfindet den Egoismus tatsächlich als Gräuel, sodass er ihn in sich nicht mehr dulden kann und ihn von sich stößt und ihn, entsprechend dem Grad seiner Erkenntnis des Bösen gänzlich vertreibt, sodass er es nicht mehr wollen und können wird, auf Kosten anderer zu genießen. Und dann beginnen in ihm Funken der Liebe zum Nächsten zu erwachen, die als „Altruismus“ bezeichnet werden, welcher die allgemeine Eigenschaft des Guten ist.

Das entwickelt sich in ihm ebenfalls stufenweise. Zunächst entwickelt sich in ihm das Gefühl der Liebe zur Familie und zu seinen Nächsten sowie der Wunsch, sich um sie zu kümmern, wie es heißt:„Vor dem eigenen Fleisch kann man nicht fliehen.“ Und wenn er sich noch mehr entwickelt, so wächst in ihm der Grad des Gebens an alle, die ihn umgeben, an die Bewohner seiner Stadt und an sein Volk. Und so wächst er heran, bis sich in ihm schließlich die Nächstenliebe zur gesamten Menschheit entwickelt.

 

  1. Baal HaSulam, „Der Frieden“

Das bedeutet, dass falsche Handlungen im Verhalten, die für die Menschheit üblich sind, selbst die Ursache guter Zustände sind, das heißt, diese selbst kreieren. Und jeder gute Zustand ist nichts anderes als das Ergebnis der Arbeit eines vorangehenden schlechten Zustands.

Tatsächlich muss die Bewertung des Guten und des Bösen nicht nach der Bewertung des Zustands als solchem gegeben werden, sondern in Übereinstimmung mit dem allgemeinen Schöpfungsziel, wenn jeder Zustand, welcher die Menschheit an das Ziel annähert, als gut gilt, und jeder vom Ziel sich entfernende als schlecht. Nur darauf basiert das „Gesetz der Entwicklung“; in Übereinstimmung mit dem Grad an Unkorrigiertheit und Sünde, die in einem Zustand eingeschlossen sind und Ursache für die Entstehung und den Prozess des Aufbaus eines guten Zustandes sind.

Die Existenz eines jeden Zustands dauert dabei eine streng bestimmte Zeit, welche für das Heranwachsen des Umfangs des in einem Zustand eingeschlossenen Bösen vonnöten ist, und zwar bis zu einem solchen Grad, dass sich die Menschheit nicht mehr in ihm befinden können wird. Dann wird die Gesellschaft zusammenrücken, ihn zerstören und in einen besseren Zustand hinsichtlich der Korrektur der gegebenen Generation übergehen müssen.

 

  1. Baal HaSulam, „Der Frieden in der Welt“

Wir müssen wissen, dass das erwähnte Gesetz der Entwicklung, das sich über die gesamte Wirklichkeit erstreckt, alles Böse zum Guten und Nützlichen umwandelt. Es wirkt durch die Macht der Herrschaft des Himmels, das heißt, ohne die Menschen, also die Bewohner der Erde, um Erlaubnis zu bitten. Der Schöpfer legte jedoch Wissen und Befugnis in die Hände des Menschen und erlaubte ihm, das oben erwähnte Gesetz der Entwicklung unter seine eigene Herrschaft zu bringen, und gab ihm die Fähigkeit, den Entwicklungsprozess nach Belieben zu beschleunigen, frei und völlig unabhängig von den Grenzen der Zeit.

Es stellt sich heraus, dass es hier zwei Herrschaften gibt, die in der oben erwähnten Entwicklungsrichtung wirken: Die eine ist die „Herrschaft des Himmels“, die sicherlich alles Schädliche und Böse in Gutes und Nützliches verwandeln wird, aber zu einem gegebenem Zeitpunkt – auf ihre Weise, schwer und nach langer Zeit.

Und es gibt die „Herrschaft der Erde“.

Wenn das „sich entwickelnde Objekt“ ein lebendes, fühlendes Wesen ist, erleidet es durch den unbarmherzigen „Druck der Entwicklung“ entsetzliche Qualen und Schmerzen.

Im Gegensatz dazu besteht die „Herrschaft der Erde“ aus Menschen, die dieses oben erwähnte Gesetz der Entwicklung unter ihre eigene Herrschaft genommen und sich völlig von den Ketten der Zeit befreit haben und die Zeit stark beschleunigen – das bedeutet die Vollendung der Reifung und Korrektur eines Objekts, was dann das Ende seiner Entwicklung darstellt.

 

  1. Baal HaSulam, „Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 19

Und all diese Leiden herrschen nur über unsere körperliche Hülle, welche zu nichts anderem erschaffen wurde, als zu sterben und begraben zu werden. Dies lehrt uns, dass der Wille für sich zu empfangen, welcher in ihm [im Körper] ist, lediglich dazu erschaffen wurde, um ihn [den Willen für sich zu empfangen] auszulöschen und vom Antlitz der Erde zu vertilgen, indem man ihn in den Willen zu geben verwandelt. Und die Leiden, die wir empfinden, sind nur zu dem Zweck gegeben, um die Nichtigkeit und den Schaden dieses Willens zu empfangen zu enthüllen. Und komm und sieh, wenn alle Menschen der Welt sich damit einverstanden erklären, ihren Wunsch, für sich selbst zu empfangen, abzuschaffen und auszurotten, und in allen nur der Wille sein wird, anderen zu geben, so würden alle Sorgen und Gefahren der Welt aufhören zu existieren. Und jeder würde eines gesunden und vollen Lebens sicher sein, weil jeder von uns die ganze große Welt haben würde, die sich um ihn und um seine Bedürfnisse kümmert.

Doch wenn in jedem nur der Wille ist, für sich selbst zu empfangen, resultieren eben daraus alle Sorgen und Leiden, Morde und Kriege, vor denen wir keine Rettung haben. Diese schwächen unseren Körper durch unterschiedliche Krankheiten und Schmerzen. Daraus wird sichtbar, dass alle Leiden, die wir in unserer Welt finden, dazu da sind, um unsere Augen zu öffnen, um uns dazu anzutreiben, die Hülle des bösen Körpers loszuwerden und die vollkommene Form des Willens zu geben zu erlangen. 

 

  1. Baal HaSulam, „Der Frieden“

… so ist es für uns besser, zu einer tieferen Gegenüberstellung überzugehen und die Meinung der Kabbalisten darüber anzunehmen, dass der Zahlenwert der Worte „Natur“ und „Elokim“ (einer der Namen des Schöpfers) gleich ist und 86 beträgt. Und dann kann man die Gesetze des Schöpfers als die Gebote der Natur bezeichnen und umgekehrt, weil dies ein und dasselbe ist. 

 

  1. Baal HaSulam, „Der Frieden“

die Natur uns wie ein professioneller Richter entsprechend unserer Entwicklung bestraft, weil offensichtlich ist, dass im Maße der Entwicklung der Menschheit und der Erreichung des wirtschaftlichen und technischen Fortschritts die Leiden und das Unglück sich anhäufen werden.

Dies ist die wissenschaftliche – praktische – Basis dafür, dass wir durch die Lenkung des Schöpfers in unserem ganzen Naturell dazu bestimmt wurden, das Gebot des „Gebens an den Nächsten“ in ganzer Präzision zu erfüllen. Und zwar so, dass jeder von uns keine Bemühungen scheuen und in vollem Umfang arbeiten sollte, wie es für den Wohlstand und die Wohlfahrt der Gesellschaft notwendig ist. Und solange wir hadern, dies in vollem Umfang auszuführen, wird die Natur nicht aufhören, uns dafür zu bestrafen, und sich an uns rächen.

Ausgehend von den Schlägen, die wir in unserer Zeit erhalten, müssen wir das Schwert erahnen, das zukünftig über uns schwebt, und die richtige Schlussfolgerung ziehen, dass die Natur uns besiegen wird und wir verpflichtet sein müssen, alle gemeinsam, wie ein Mensch, ihre Gebote in vollem Umfang zu erfüllen, wie es von uns gefordert wird.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Schriften der letzten Generation“

Ich habe bereits gesagt, dass es zwei Wege gibt, die Vollkommenheit zu entdecken: den Weg der Tora oder den Weg des Leidens.

Deshalb hat der Schöpfer der Menschheit die Technologie gegeben, bis sie die Atom- und Wasserstoffbomben erfunden hat. Wenn der totale Ruin, den sie über die Welt bringen sollen, der Welt immer noch nicht klar ist, können sie auf einen dritten oder vierten Weltkrieg warten. Die Bomben werden ihr Werk tun, und die Überbleibsel, die nach dem Untergang übrig bleiben, werden keine andere Wahl haben, als diese Arbeit auf sich zu nehmen, bei der sowohl der Einzelne als auch die Nationen nicht mehr für sich selbst arbeiten werden, als für ihren Lebensunterhalt notwendig ist, während alles andere, was sie tun, dem Wohl anderer dienen wird. Wenn alle Nationen der Welt dem zustimmen, wird es keine Kriege mehr auf der Welt geben, denn kein Mensch wird sich mehr um sein eigenes Wohl kümmern, sondern nur noch um das Wohl der anderen.

 

  1. Baal HaSulam, „Der Frieden in der Welt“

Um dies zu verstehen, müssen wir den proportionalen Wert zwischen dem Individuum und dem Kollektiv, in dem das Individuum lebt und von dem es sich ernährt, sowohl in der Materie als auch im Geist, genau kennen.

Die Wirklichkeit zeigt uns, dass ein Individuum nicht existieren kann, ohne eine ausreichende Anzahl von Menschen um sich herum zu haben, die ihm dienen und ihm helfen, seine Bedürfnisse zu befriedigen. Daher ist der Mensch von Natur aus dazu geboren, ein soziales Leben zu führen. Jeder Einzelne in der Gesellschaft ist wie ein Rad, das mit mehreren anderen Rädern in einer Maschine verbunden ist. Dieses einzelne Rad hat keine eigene Bewegungsfreiheit, sondern bewegt sich mit den anderen Rädern in eine bestimmte Richtung, damit die Maschine ihre allgemeine Funktion erfüllen kann.

Und wenn eine Störung am Rad auftritt, wird diese nicht in Bezug auf das Rad selbst bewertet, sondern nach seiner Funktion und Rolle in Bezug auf die gesamte Maschine.

 

  1. Baal HaSulam, „Der Frieden in der Welt“

Seien Sie nicht überrascht, wenn ich das Wohlergehen eines bestimmten Kollektivs mit dem Wohlergehen der ganzen Welt vermische, denn in der Tat sind wir schon so weit gekommen, dass die ganze Welt als ein Kollektiv und eine Gesellschaft betrachtet wird. Denn weil jeder Mensch der Welt sein Lebensmark und seinen Lebensunterhalt von allen Menschen der Welt bezieht, wird er dadurch im Gegenzug genötigt, dem Wohl der ganzen Welt zu dienen und für sie zu sorgen.

 

  1. Baal HaSulam, „Der Frieden in der Welt“

Und in unserem Fall wird der Nutzen jedes Individuums innerhalb des Kollektivs nicht nach seinem eigenen Nutzen, sondern nach seinem Dienst an der Allgemeinheit bewertet. Umgekehrt bemessen wir das Maß des Bösen eines jeden Einzelnen nur nach dem Schaden, den er der Allgemeinheit zufügt, und nicht nach seinem eigenen individuellen Wert.

Diese Dinge sind kristallklar, sowohl aus der Perspektive der Wahrheit als auch aus der Perspektive des Guten in ihnen. Denn was im Kollektiv zu finden ist, ist nur das, was im Individuum zu finden ist, und der Nutzen des Kollektivs ist der Nutzen eines jeden Einzelnen. Wer dem Kollektiv schadet, bekommt seinen eigenen Anteil am Schaden, und wer dem Kollektiv nützt, hat seinen Anteil am Nutzen, denn die Einzelnen sind Teile des Ganzen, und das Ganze ist in keiner Weise mehr wert als die Summe seiner Teile.

 

  1. Baal HaSulam, „Der Frieden in der Welt“

Daher ist es in unserer Generation, in der jeder Mensch für sein Glück von allen Ländern der Welt unterstützt wird, notwendig, dass der Einzelne sich in die Welt einfügt wie ein Rad in eine Maschine.

Daher ist es unvorstellbar, dass in einem Staat gute, glückliche und friedliche Bedingungen für den Menschen herrschen, solange dies nicht in allen Ländern der Welt der Fall ist. In unserer Zeit sind alle Länder in der Befriedigung ihrer Lebensbedürfnisse miteinander verbunden, so wie es früher die einzelnen Menschen in ihren Familien waren. Deshalb können wir nicht mehr nur von Bedingungen und Verhaltensweisen sprechen, die das Wohlergehen eines Landes oder einer Nation garantieren, sondern nur noch vom Wohlergehen der ganzen Welt, denn der Nutzen oder Schaden jedes einzelnen Menschen hängt vom Nutzen aller Individuen der ganzen Welt ab und wird daran gemessen.

 

 

  1. Baal HaSulam, „Der Frieden in der Welt“

Es stellt sich also heraus, dass das Kollektiv und das Individuum ein und dasselbe sind. Das Individuum wird durch seine Versklavung an das Kollektiv nicht geschädigt, da die Freiheit des Kollektivs und die Freiheit des Individuums ebenfalls ein und dasselbe sind. Und da sie das Gute teilen, teilen sie auch die Freiheit. So werden gute und schlechte Eigenschaften und Taten nur im Hinblick auf den Nutzen für die Allgemeinheit bewertet.

Natürlich gelten die obigen Worte nur dann, wenn alle Individuen ihre Rolle gegenüber der Allgemeinheit in vollem Umfang erfüllen und nicht mehr erhalten, als ihnen bzw. ihrem Freund zusteht. Wenn aber ein Teil des Kollektivs sich nicht entsprechend verhält, schadet er nicht nur dem Kollektiv, sondern auch sich selbst.

Wir sollten nicht weiter über etwas diskutieren, das allen bekannt ist, und das oben Gesagte soll nur den schwachen Punkt aufzeigen, nämlich die Stelle, die korrigiert werden muss. Denn jeder Einzelne wird verstehen, dass sein eigener Nutzen und der Nutzen des Kollektivs ein und dasselbe sind, und dadurch wird die Welt zu ihrer vollen Korrektur kommen.

 

  1. Baal HaSulam, „Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 68

Und es soll dich nicht verwundern, dass ein einziger Mensch die Erhebung oder den Fall der ganzen Welt verursachen kann. Denn es ist ein unerschütterliches Gesetz, nach welchem ein Teilchen (Einzelheit) und das Ganze (Allgemeinheit) einander wie zwei Wassertropfen gleichen, und alles, was in Bezug auf das Ganze gilt, auch auf das Teilchen zutrifft. Darüber hinaus machen die Teilchen alles, was im Ganzen gilt, da das Ganze nicht in Erscheinung treten wird, bevor nicht dessen Teile in Erscheinung treten, gemäß ihrer Anzahl und Qualität. Die Tat eines entsprechenden Teils senkt oder erhebt also zweifellos das Ganze. 

 

  1. Likutej Moharan, Erste Ausgabe, Zeichen 5

Jeder Mensch soll sagen: „Die ganze Welt wurde nur für mich erschaffen“ (Sanhedrin 37). Daraus folgt, dass ich, wenn die ganze Welt für mich erschaffen wurde, jederzeit auf die Korrektur der Welt schauen und mich in sie vertiefen muss, die Bedürfnisse der Welt befriedigen und für sie beten muss.

 

  1. Baal HaSulam, „Ein Gebot“

Ich sage, dass die erste und einzige Mizwa, die das Erreichen des Strebens nach liShma garantiert, darin besteht, sich zu entschließen, nicht für sich selbst zu arbeiten, abgesehen von den notwendigen Arbeiten – nur um für seinen Unterhalt zu sorgen. In der übrigen Zeit wird er für die Allgemeinheit arbeiten: zur Rettung der Unterdrückten und aller Wesen in der Welt, die Rettung und Nutzen brauchen

 

  1. Baal HaSulam, „Die Nation“

Das jedem Geschöpf innewohnende Maß an Egoismus ist eine notwendige Bedingung für die tatsächliche Existenz des Geschöpfes. Ohne ihn wäre es kein eigenständiges und unterschiedliches Wesen. Dies soll jedoch keineswegs das Maß an Altruismus in einer Person leugnen. Das Einzige, was erforderlich ist, ist, klare Grenzen zwischen ihnen zu ziehen: Das Gesetz des Egoismus muss mit aller Macht eingehalten werden, soweit es das Existenzminimum betrifft. Und bei jedem Überschuss dieses Maßes wird die Erlaubnis erteilt, zum Wohle des Mitmenschen darauf zu verzichten.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Schriften der letzten Generation“

Die religiöse Form aller Völker sollte ihre Mitglieder zuerst dazu verpflichten, sich gegenseitig zu geben (so, dass das Leben des Freundes vor dem eigenen Leben kommt), wie in „Liebe deinen Freund wie dich selbst“, damit man sich nicht mehr an der Gesellschaft erfreut als das schwächste Mitglied.

Dies wird die kollektive Religion aller Nationen sein, die in den Rahmen des Kommunismus fallen. Daneben kann aber jede Nation ihrer eigenen Religion und Tradition folgen, und die eine darf sich nicht in die andere einmischen.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Schriften der letzten Generation“

Die Regeln der gleichen Religion für die ganze Welt lauten wie folgt:

1) Man soll so viel für das Wohlergehen der Menschen arbeiten, wie man kann, und wenn nötig sogar mehr als man kann, bis es auf der ganzen Welt keinen Hunger oder Durst mehr gibt.

2) Man kann fleißig sein, aber kein Mensch soll mehr von der Gesellschaft profitieren als die Nachzügler. Es wird einen gleichen Lebensstandard für alle geben.

3) Auch wenn es eine Religion gibt, sollten die Ehrenbezeugungen entsprechend der Religion verteilt werden: Je größer der Nutzen ist, den man für die Gesellschaft erbringt, desto höher ist die Auszeichnung, die man empfangen soll.

4) Wer seinen Fleiß zum Wohle der Gesellschaft nicht unter Beweis stellt, wird nach den Gesetzen der Gesellschaft bestraft.

5) Jeder und jede ist verpflichtet, sich dafür einzusetzen, den Lebensstandard der Weltgesellschaft immer weiter anzuheben, so dass alle Menschen auf der Welt ihr Leben genießen und immer mehr Glück empfinden.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Nation“

Unser Planet ist reich genug, um uns alle zu versorgen. Warum also sollten wir diesen tragischen Krieg auf Leben und Tod führen, der unser Leben seit Generationen verdunkelt? Lasst uns die Arbeit und ihre Erzeugnisse gleichmäßig unter uns aufteilen, und das wird das Ende aller Leiden! Denn welche Freude haben selbst die Millionäre unter uns an ihrem Besitz, wenn nicht die Sicherheit, dass sie und ihre Nachkommen auch nach mehreren Generationen noch davon leben können? Aber in einem Regime der gerechten Teilung werden auch sie die gleiche Sicherheit haben und sogar noch mehr.

Und wenn du sagst, dass sie nicht den Respekt haben werden, den sie hatten, als sie noch Eigentümer waren, dann ist auch das nichts, denn all die Starken, die es geschafft haben, sich als Eigentümer Respekt zu verschaffen, werden mit Sicherheit anderswo das gleiche Maß an Ehre finden, denn die Tore des Wettbewerbs und der Ehre werden niemals verschlossen sein.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Schriften der letzten Generation“

Es ist wichtig, eine solche Korrektur vorzunehmen, dass kein Mensch seine Bedürfnisse von der Gesellschaft einfordern wird. Stattdessen wird es auserwählte Menschen geben, die die Bedürfnisse jedes Einzelnen prüfen und für jeden einzelnen Menschen sorgen. Die öffentliche Meinung wird denjenigen anprangern, der etwas für sich beansprucht, wie den Dieb und Schurken von heute.

So werden die Gedanken eines jeden Menschen dem Geben an seine Mitmenschen gewidmet sein, wie es das Wesen jeder Erbauung ist, die sie kultiviert, noch bevor man seine eigenen Bedürfnisse spürt.

All dies beruht auf der Tatsache, dass wir sehen, dass wir in unserem Konsum wie jedes andere Tier sind. Auch jede verachtenswerte Handlung in der Welt rührt vom Konsum her. Auf der anderen Seite sehen wir, dass alle guten und freudigen Taten in der Welt aus der Eigenschaft des Gebens an seine Mitmenschen stammen.

Deshalb müssen wir sparsame Gedanken des Konsums für uns selbst zurückweisen und unseren Geist mit Gedanken des Gebens an unsere Mitmenschen füllen.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Schriften der letzten Generation“

Das Motto „Jeder empfängt, was er braucht, und arbeitet, was er kann“ ist eindeutig absoluter Altruismus. Wenn dies angewandt wird, wird die Mehrheit der Öffentlichkeit oder die gesamte Öffentlichkeit mit der Maßnahme „Meins soll deins sein“ bewaffnet sein. Welches sind also die Elemente, die die Öffentlichkeit zu diesem Verlangen bringen können? Die heutigen Elemente, nämlich der Hass auf die Kapitalisten und alle Arten von Animositäten, die sich daraus ergeben, werden den Menschen nur zum Gegenteil bringen. Sie werden den Menschen das Maß „Lass meins mein sein und lass deins deins sein“ einträufeln, was die Sodomitenregel ist, das Gegenteil von Liebe zu anderen.

 

  1. Baal HaSulam, „Der Frieden“

Wenn jedoch die ganze Arbeit im Geben an den Nächsten nur im Namen der Gesellschaft ausgeführt wird, dann ist das ein wackeliger Boden: Denn wer und was wird das Individuum dazu bringen, alles für die Gesellschaft zu investieren?

Man kann unmöglich hoffen, dass ein lebloses Prinzip Motivation geben könnte, Kraft, um sich vorwärts zu bewegen, sogar für ausreichend entwickelte Menschen, um nicht von den weniger Entwickelten zu sprechen. Und es entsteht die Frage: Woher wird ein Arbeiter oder Bauer ausreichend Kraft erhalten, die ihn zum Arbeiten veranlasst? Denn die Menge an seinem täglichen Brot wird sich nicht dadurch verkleinern oder vergrößern, dass er seine Kräfte verausgabt – er sieht vor sich kein Ziel und keine Belohnung. 

 

  1. Baal HaSulam, „Der Frieden“

Wenn du Aufseher einsetzen würdest, damit diese jeden bestrafen würden, der bei der Arbeit faul wäre, und ihm dafür sein tägliches Brot wegnähmen – woher nähmen dann die Aufseher selbst die Bewegkraft für diese Arbeit? Denn das Befinden an einem bestimmten Ort und die Bewachung der Menschen mit dem Ziel, sie zum Arbeiten zu zwingen, ist an sich eine große Anstrengung, vielleicht eine noch größere als die Arbeit selbst. Das gleicht einem, der sich ein Auto ohne Brennstoff anschaffen möchte.

Daher sind die Beschlüsse zur Vernichtung schon durch die Natur selbst veranlagt, weil die Gesetze der Natur die Menschen bestrafen werden. Denn sie selbst werden die Bestimmungen der Natur nicht ausführen können – dem Nächsten um des Schöpfers willen zu geben –, um in dieser Arbeit zum Schöpfungsziel zu gelangen, zur Verschmelzung mit dem Schöpfer, was im Artikel „Gabe der Tora“ (Punkt 6) beschrieben wurde. Diese Verschmelzung kommt zum Arbeitenden in Form eines immer größer werdenden, riesigen Genusses, der sich bis zum begehrten Grad des Aufstiegs in der Erkenntnis der Wahrheit des Schöpfers vermehrt und entwickelt, bis das Individuum endlich des großen Wunders gewürdigt wird, dessen Andeutung in der Schrift enthalten ist: „Außer dir wird niemand den Schöpfer erblicken.“

Stellt euch nun vor, dass ein Bauer oder ein Arbeiter dieses Ziel während seiner Arbeit für das Wohl der Gesellschaft spüren würde, dann würde er natürlich keines Aufsehers bedürfen, weil er bereits über ausreichend Bewegkraft für riesige Anstrengungen verfügen würde, um die Gesellschaft auf den Höhepunkt des Glücks zu erheben.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Schriften der letzten Generation“

Weder Bajonette noch Erziehung oder die öffentliche Meinung können die menschliche Natur ändern, ohne ausreichenden Treibstoff bereitwillig zu arbeiten.

Daher ist es ein Fluch für Generationen. Wenn der staatliche Zwang aufgehoben wird, werden die Arbeiter keine Produkte mehr liefern, die für den Lebensunterhalt des Staates ausreichen. Es gibt kein anderes Heilmittel als den Glauben an spirituelle Belohnung und Bestrafung von oben in die Herzen der Arbeiter zu bringen, von dem, der die Geheimnisse kennt.

Durch die richtige Ausbildung und Beförderung wird diese spirituelle Belohnung und Bestrafung ausreichend Treibstoff für die Früchte ihrer Arbeit sein. Sie werden keine Manager oder Aufseher mehr brauchen, die ihnen über die Schulter schauen, sondern jeder wird bereitwillig und von ganzem Herzen für die Gesellschaft arbeiten, um dementsprechend Lohn vom Himmel zu erhalten.

 

  1. Baal HaSulam, „Der Frieden“

… gibt es für die Menschheit kein anderes Heilmittel in der Welt, außer das Gesetz der Höchsten Lenkung anzunehmen, des „Gebens an den Nächsten um des Schöpfers willen (für den Schöpfer)“, welches, wie es geschrieben steht, zwei Aspekte einschließt.

Einer von ihnen ist „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ – dies ist das Wesen dieser Arbeit, und es bedeutet, dass der Grad der Anstrengungen für das Geben an den Nächsten im Namen des Glücks der Gesellschaft nicht geringer sein darf als der Grad des natürlichen Bedürfnisses des Menschen, sich um seine eigenen Belange zu kümmern. Mehr als das, sollte die Sorge um das Wohlergehen des Nächsten der Sorge um das eigene Wohlergehen zuvorkommen, wie es im Artikel „Gabe der Tora“ beschrieben ist.

Und der zweite Aspekt: „Du sollst Gott lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Wesen“, dessen Ziel jeden dazu verpflichtet, zu der Zeit, zu der er sich um das Wohlergehen seines Nächsten kümmert, dies nur zu tun, um Wohlgefallen in den Augen des Schöpfers zu finden, damit er sagen kann, dass er Seinen Wunsch ausführt.

„Wollt ihr Mir gehorchen, so sollt ihr des Landes Gut genießen“ (Jesaja, 1:19), und es wird jeder Bedürftige und Gequälte von der Erde verschwinden und auch der Versklavte, und das Glück eines jeden wird jedes Maß übersteigen. 

 

  1. Baal HaSulam, „Der Frieden“

Wie wir bereits oben sagten, verschärft die egoistische Konfrontation zwischen dem Menschen und seinem Nächsten die nationalen Beziehungen. Und all das wird nicht von sich aus verklingen, und es werden der Menschheit keine Ratschläge und Tricks helfen – es wird das sein, was sein muss. Denn man sieht, wie sich der Unglückliche vor unerträglichem Schmerz, der ihm von allen Seiten zugefügt wird, dreht und windet. Und die Menschheit neigte sich bereits zu den extrem Rechten wie in Deutschland und zu den extrem Linken wie in Russland, und nicht nur, dass es ihre Situation nicht verbessert hat, sondern es hat die Krankheit und den Schmerz nur noch verschlimmert. Und wie wir wissen, erhebt sich das Gestöhn zum Himmel.

Es gibt für sie keinen anderen Rat als das Joch des Schöpfers auf sich zu nehmen, indem sie Ihn anerkennen. Das heißt, ihre Handlungen auf den Wunsch des Schöpfers und auf Sein Ziel auszurichten, wie Er sie vor der Erschaffung plante. Und sobald sie dies tun werden, ist offensichtlich, dass bei der Menschheit in der Arbeit des Schöpfers sogar die Erinnerung an Neid und Hass erlöschen wird, wie ich dies in dem, was bis jetzt gesagt wurde, klar zeigte. Denn dann wird sich die ganze Menschheit zu einem einzigen Ganzen mit einem Herzen vereinigen, welches mit der Kenntnis des Schöpfers gefüllt ist. Denn Frieden in der Welt und Erkenntnis des Schöpfers sind eins.

 

  1. Baal HaSulam,“ Die Freiheit“

Wenn die Menschheit ihr Ziel in Bezug auf den Erfolg der Körper erreicht, indem sie sie auf die Stufe der vollkommenen Liebe zu anderen bringt, werden sich alle Körper der Welt zu einem einzigen Körper und einem einzigen Herzen vereinen. Erst dann wird sich das der Menschheit zugedachte Glück in seiner ganzen Pracht offenbaren.

 

Verbindung zu einem Zehner

Verbindung zu einem Zehner – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 10 (1984), „Welche Stufe muss der Mensch erreichen

um nicht wiedergeboren zu werden?“

Man muss wissen, dass alle Seelen von der Seele von Adam haRishon abstammen. Nach der Sünde am Baum der Erkenntnis zerbrach die Seele von Adam in 600 000 Seelen. Dies bedeutet, dass das eine Licht, welches Adam haRishon im Garten Eden hatte und das der Heilige SoharSihara Ilaa“ nennt, sich in viele Teile zerstreut hat.

 

  1. Baal HaSulam, „600 000 Seelen“

Es heißt, dass es 600 000 Seelen gibt, und jede Seele teilt sich in mehrere Funken. Wir müssen nun verstehen, wie es für das Spirituelle möglich ist, sich zu teilen, da anfänglich nur eine Seele, die Seele von Adam haRishon, erschaffen wurde.

Meiner Meinung nach gibt es tatsächlich nur eine Seele (Neshama) in der Welt, wie es in 1. Moses 2,7 steht: „Und blies den Odem (Neshama) des Lebens in seine Nasenlöcher.

 

  1. Baal HaSulam, „Artikel zum Abschluss des Buches Sohar“

Der Körper mit seinen Organen stellt ein einziges Ganzes dar. Und der Körper tauscht Gedanken und Empfindungen mit jedem einzelnen Organ aus. Wenn zum Beispiel der Organismus denkt, dass eines seiner Organe ihm dienen und Genuss bringen kann, erfährt dieses Organ sofort von diesem Gedanken und bereitet dem Körper jenen Genuss, an welchen er denkt. So auch, wenn irgendein Organ denkt und sich in der Position eingeschränkt fühlt, in der es sich befindet, erfährt der Körper unmittelbar von dessen Gedanken und dessen Empfindung und nimmt eine dafür angenehmere Position ein.

Wenn es jedoch geschah, dass irgendein Organ vom Körper abgeschnitten wurde, dann werden sie zu zwei unterschiedlichen, selbstständigen Teilen, und der Körper kennt nicht mehr die Bedürfnisse dieses einzelnen Organs. Und das Organ kennt nicht mehr die Gedanken des Körpers, um eine Möglichkeit zu haben, ihm zu dienen und Nutzen zu bringen. Wenn jedoch ein Arzt dieses Organ mit dem Körper so verbindet, wie es früher war, wird das Organ wieder die Gedanken und Bedürfnisse des Organismus kennen, und der Organismus wird wieder die Bedürfnisse des Organs kennen.

 

  1. Sohar für Alle, Toldot [Generationen], „Dies sind die Generationen Isaaks“, Punkt 3

Es gibt nicht ein Organ im Körper des Menschen, welches nicht ein entsprechendes Geschöpf in der Welt hat.

Das ist so, weil sich der Körper des Menschen in Organe teilt und sie alle in einer Stufe über der anderen Stufe stehen, eine ist auf der Spitze der anderen aufgebaut, und so sind sie ein ganzer Körper, ähnlich der Welt, was bedeutet, dass alle Kreationen in der Welt viele Organe sind, eines auf dem anderen stehend, und sie ein ganzer Körper sind. Und wenn sie alle korrigiert werden, werden sie wirklich ein Körper sein.

 

  1. Baal HaSulam, „600 000 Seelen“

Das Zeichen für die vollständige Korrektur des Körpers ist, wenn man fühlt, dass die eigene Seele in der ganzen Gemeinschaft Israels existiert. Denn man fühlt sich dann nicht mehr als Individuum, da man von den anderen abhängig ist. Zu diesem Zeitpunkt ist er vollkommen, ohne Makel, und die Seele scheint auf ihn wahrhaftig in ihrer ganzen Kraft, so wie sie in Adam haRishon erschien.

 

  1. Degel Machane Efraim, BeShalach [Als Jakob sandte]

Wer dem Schöpfer wirklich dienen will, muss sich in alle Geschöpfe einbeziehen, sich mit allen Seelen verbinden, sich selbst in sie einbeziehen, und sie in ihn. So dass man nur das für sich selbst übrig lassen sollte, was für die Verbindung mit der Shechina [Gegenwart Gottes] sozusagen notwendig ist. Das erfordert Nähe und viele Menschen, denn je mehr Menschen dem Schöpfer dienen, desto mehr offenbart sich ihnen das Licht der Shechina. Aus diesem Grund muss man sich mit allen Menschen und mit allen Geschöpfen verbinden und alles zu seiner Wurzel erheben, sozusagen zur Korrektur der Shechina.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 28 (1986), „Eine Versammlung besteht aus nicht weniger als zehn“

wie unsere Weisen sagten (Sanhedrin, S. 39): „In jedem Zehner gibt es Shechina“ (Shawuot, S. 42).

Es ist bekannt, dass Malchut als „Zehnte“ bezeichnet wird. Es ist auch bekannt, dass das empfangende Kli „Sefira Malchut“ genannt wird, welche die zehnte Sefira ist, die den oberen Überfluss erhält. Sie wird „Wille zu empfangen“ genannt, und alle Geschöpfe gehen nur von ihr aus. Aus diesem Grund ist eine Gemeinde nicht weniger als zehn, da alle körperlichen Zweige von den oberen Wurzeln ausgehen. Deshalb gilt nach der Regel „Es gibt kein Licht, das nicht zehn Sefirot hat“, dass nur eine aus zehn Männern bestehende Gemeinschaft als wichtig betrachtet wird – entsprechend den höheren Stufen.

 

  1. Baal HaSulam, „Einführung in das Buch Sohar“, Nr. 68

Und es soll dich nicht verwundern, dass ein einziger Mensch die Erhebung oder den Fall der ganzen Welt verursachen kann. Denn es ist ein unerschütterliches Gesetz, nach welchem ein Teilchen (Einzelheit) und das Ganze (Allgemeinheit) einander wie zwei Wassertropfen gleichen, und alles, was in Bezug auf das Ganze gilt, auch auf das Teilchen zutrifft. Darüber hinaus machen die Teilchen alles, was im Ganzen gilt, da das Ganze nicht in Erscheinung treten wird, bevor nicht dessen Teile in Erscheinung treten, gemäß ihrer Anzahl und Qualität. Die Tat eines entsprechenden Teils senkt oder erhebt also zweifellos das Ganze.

 

  1. Shem MiShmuel

Das Wort „Versammlung“ ist mehr eine Vereinigung des Herzens und der Seele als das Wort „Gruppierung“. „Gruppierung“ kann sich auch nur auf den Körper beziehen, obwohl die Ansichten nicht verbunden sind. Aber eine Versammlung von Menschen ist auch mit einem Herzen. Es ist eine Versammlung von außen nach innen, wo sie sich am meisten verbinden.

 

  1. Pri haArez [Frucht des Landes]

Man sollte sich angewöhnen, die Liebe zu den Freunden bis zu seinem Todestag in sein Herz einzupflanzen, und damit fortfahren, bis seine Seele anhaftet und sie sich aneinander festhalten. Wenn dann alle wie ein einziger Mensch sind, wird der Schöpfer in ihnen wohnen und sie mit reichlich Erlösung und Trost überschütten, und sie werden sich mit erhobenem Körper und Seele erheben.

 

In Freude sein

In Freude sein – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

 

  1. Sohar für Alle, WaJechi [Jakob lebte], „Jakob“, Nr. 116

Die Gegenwart des Schöpfers [Shechina] ist nur an einem vollkommenen Ort vorhanden, und nicht an einem mangelhaften Ort oder einem fehlerhaften Ort oder einem Ort der Traurigkeit, sondern an einem richtigen Ort – einem Ort der Freude

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 58, „Die Freude ist der „Spiegel“ guter Taten“

Die Freude ist der „Spiegel“ der guten Taten: Wenn die Taten [eines Menschen] Taten der Kedusha (Heiligkeit) sind, dann offenbart sich dadurch Freude. Doch man muss wissen, dass es auch den Aspekt der Klipa (Hülle) gibt. Und um zu wissen, ob es sich um Kedusha handelt, findet die Klärung im „Verstand“ statt, denn in der Kedusha gibt es den „Verstand“, wohingegen es in Sitra Achra (die andere Seite) keinen Verstand gibt, denn: „Ein anderer Gott ist unfruchtbar und wird keine Frucht bringen.“ Wenn daher Freude zum Menschen kommt, muss er über die Worte der Tora nachdenken, damit sich ihm der „Verstand“ der Tora enthülle.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 58, „Die Freude ist ein „Spiegel“ guter Taten“

Die Freude ist eine höhere Erleuchtung, die durch MaN enthüllt wird, was gute Taten sind. Und der Schöpfer beurteilt den Menschen „gemäß dem, wo er ist“. Mit anderen Worten: „Wenn der Mensch das Joch des Himmlischen Königsreichs für die Ewigkeit auf sich nimmt, so leuchtet hierauf unmittelbar ein höheres Leuchten, was auch den Aspekt der Ewigkeit hat.

Und selbst wenn es für Ihn offensichtlich und Ihm bekannt ist, dass der Mensch alsbald von seiner Stufe abfallen wird, so beurteilt Er ihn dennoch „gemäß dem, wo er ist“. Dies bedeutet: „Wenn der Mensch jetzt in seinem Verstand beschlossen hat, das Joch des Himmlischen Königreichs für ewig auf sich zu nehmen, so wird dies als Vollkommenheit angesehen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 17 (1991), „Was ist „Denn ich habe sein Herz verhärtet“ in der Arbeit?“

Der Mensch muss froh sein, dass er wenigstens ein Bedürfnis nach Spiritualität hat, während der Rest der Menschen überhaupt kein Interesse an Spiritualität hat.

Wenn ein Mensch dies zu schätzen weiß, obwohl es für ihn nicht wichtig ist, weiß er es dennoch zu schätzen und versucht, dem Schöpfer dafür zu danken. Dadurch gewinnt er an Wichtigkeit für die Spiritualität, und dadurch kann der Mensch glücklich werden. Dadurch kann ein Mensch mit Dwekut belohnt werden, denn wie Baal HaSulam sagte: „Der Gesegnete haftet an dem Gesegneten an.“ Mit anderen Worten: Wenn ein Mensch glücklich ist und dem Schöpfer dankt, spürt er, dass der Schöpfer ihn gesegnet hat, indem er ihm ein wenig Kedusha gegeben hat, dann „klammert sich der Gesegnete an den Gesegneten.“ Durch diese Vollkommenheit kann man echte Dwekut erreichen.

 

  1. Rabash, Ausgewählte Notizen. Artikel Nr. 42, „Diene dem Schöpfer mit Freude“

Ein Diener des Schöpfers, dessen Absicht es ist, zu geben, sollte glücklich sein, wenn er dem König dient. Wenn er während dieser Arbeit keine Freude hat, ist das ein Zeichen dafür, dass es ihm an Wertschätzung für die Größe des Königs mangelt.

Deshalb sollte man, wenn man sieht, dass man keine Freude hat, Änderungen vornehmen, d.h. über die Größe des Königs nachdenken. Wenn er immer noch nicht fühlt, sollte er zum Schöpfer beten, dass er seine Augen und sein Herz öffnet, um die Größe des Schöpfers zu fühlen.

Hier entwickeln sich die zwei Unterscheidungen: 1) Er sollte bedauern, kein Gefühl für die Größe des Königs zu haben. 2) Er sollte glücklich sein, dass sein Bedauern sich auf die Spiritualität bezieht und nicht wie der Rest der Menschen, deren Bedauern nur dazu dient, zu empfangen.

Wir sollten wissen, wer es ist, der uns das Bewusstsein gegeben hat, dass unser Bedauern über die Spiritualität sein sollte, und wir sollten glücklich sein, dass der Schöpfer uns Gedanken über den spirituellen Mangel geschickt hat, was an sich als die Rettung des Schöpfers angesehen wird. Aus diesem Grund sollten wir glücklich sein.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 12 (1991), „Diese Kerzen sind heilig“

Das Wichtigste ist das Gebet. Das heißt, man muss den Schöpfer darum bitten, dass er ihm hilft, über den Verstand zu gehen. Das bedeutet, dass die Arbeit mit Freude geschehen soll, so als ob er bereits mit dem Grund der Kedusha belohnt worden wäre, und welche Freude er dann empfinden würde. Genauso sollte er den Schöpfer bitten, ihm diese Kraft zu geben, so dass er über den Verstand des Körpers hinausgehen kann.

Mit anderen Worten: Obwohl der Körper nicht mit dieser Arbeit um zu geben einverstanden ist, bittet er den Schöpfer darum, mit Freude arbeiten zu können, wie es sich für jemanden gehört, der einem großen König dient. Er bittet den Schöpfer nicht darum, seine Größe zu zeigen, und dann wird er gerne arbeiten. Vielmehr bittet er den Schöpfer, ihm Freude an der Arbeit über den Verstand zu geben, so dass sie für den Menschen so wichtig wird, als hätte er bereits Verstand.

 

  1. Baal Hasulam. Shamati Artikel Nr. 42. „Was bedeutet das Akronym Elul in der Arbeit?“

Wie die Weisen sagten: „ Alle Gierigen sind verärgert“, was bedeutet, wer im Empfangen für sich versunken ist, ärgert sich, denn er spürt immer einen Mangel. Er hat ewig das Bedürfnis, seine Empfangsgefäße zu füllen. Derjenige jedoch, der den Weg des Gebens gehen möchte, muss immer erfreut sein, das heißt in allen Formen, die zu ihm kommen, muss er voll Freude sein, da er keinerlei Absicht hegt, für sich selbst zu empfangen.

Daher sagt er, dass so oder so, wenn er wirklich zum Zwecke des Gebens arbeitet, er gewiss voll Freude darüber sein sollte, dass es ihm zuteil geworden sei, seinem Erschaffer Freude zu bereiten. Und wenn er fühlt, dass seine Arbeit noch immer nicht zum Zwecke des Gebens ist, sollte er dennoch freudig sein, denn für sich selbst sagt der Mensch, dass er nichts möchte. Er freut sich darüber, dass der Wille zu empfangen sich nicht über diese Arbeit freuen kann. Dies sollte ihm Freude bereiten.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 5

„Ich freue mich und bin glücklich über diese sichtbaren Verdorbenheiten, welche sich offenbaren.“

Allerdings bedauere und beschwere ich mich über diejenigen Verdorbenheiten, welche sich noch nicht offenbart haben, jedoch dazu bestimmt sind, sich in der Zukunft zu offenbaren, da ein verborgenes Verderben ohne Hoffnung ist, und sein Erscheinen an der Oberfläche eine große Erlösung des Himmels ist. Sie ist Seine Offenbarung. Denn die Regel ist, dass man nicht gibt, was man nicht hat. Daher, jetzt, da sie einmal offenbart sind, gibt es keinen Zweifel, dass sie auch von Anfang an existierten – jedoch verborgen waren. Darum bin ich froh, wenn sie aus ihren Löchern kommen, denn ehe du dein Auge auf sie wirfst, werden sie sich in einen Haufen von Knochen verwandeln,

 

  1. Baal HaSulam. Shamati Artikel Nr. 1, „Es gibt nichts außer ihm“

Das gleiche gilt, wenn der Mensch sich der Heiligkeit ein wenig nahe fühlt und er Freude daran hat, des Wohlwollens des Schöpfers würdig geworden zu sein. Auch dann ist ihm die Verpflichtung auferlegt zu sagen, dass das Wichtigste an seiner Freude darin besteht, dass es jetzt Oben, bei der heiligen Shechina Freude darüber gibt, dass sie ihn, ihr Einzelorgan, an sich annähern kann und ihn nicht nach außen wegstoßen muss.

Weil der Mensch würdig wurde, der Shechina Freude zu bereiten, freut auch er sich. Und das folgt der gleichen Weise wie oben beschrieben, da die Freude des Einzelnen nur ein Teil jener Freude ist, die das Ganze hat. Mit Hilfe dieser Berechnungen verliert er seine Individualität und gerät nicht in die Macht von Sitra Achra, welche den Willen darstellt, für den eigenen Nutzen zu empfangen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 507, „Was ist Freude?

Einer, der sieht, dass er keine Freude hat, so wie andere Menschen, ist es, weil er auf einer höheren Stufe steht. Deshalb sollte er wissen, dass der Schöpfer ihm eine Chance gibt, mit der Tora und der Arbeit zu beginnen, und dies wird ihm die wahre Freude bringen, die „die Freude der Mizwa [Gebot] genannt wird.“

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 805, „Über die Freude“

Freude ist ein Zeugnis. Wenn ein Mensch in der Sache des Glaubens gestärkt wird, zu glauben, dass der Schöpfer gut ist und Gutes tut, dass es keinen über Ihm gibt, obwohl er in der Situation, in der er sich gerade befindet, nichts hat, worüber er sich freuen könnte, d.h. worüber er sich freuen könnte, und dennoch bestärkt er sich selbst und sagt, dass der Schöpfer auf eine Art und Weise über ihn wacht, die gut ist und Gutes tut, wenn sein Glaube aufrichtig ist, dann ist es naheliegend, dass er glücklich und erfreut sein sollte. Und das Maß der Freude bezeugt den Grad der Aufrichtigkeit in seinem Glauben.

So können wir interpretieren, was über Rabbi Elimelech gesagt wird, der sagen würde, dass er, wenn er stirbt und ihm gesagt wird, dass er in die Hölle kommt, sagen wird: „Wenn es das ist, was der Schöpfer will, werde ich hineinspringen.“ Das heißt, dies wird als Vorsehung des Guten betrachtet und Gutes zu tun. So ist er immer glücklich.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 57

Es gibt keinen fröhlicheren Zustand im Leben eines Menschen, außer wenn er findet, dass er von seinen eigenen Kräften enttäuscht wird. Gemeint ist, dass er bestrebt war und alles getan hat, was in seiner Kraft liegt und es kein Heilmittel gibt. Weil er dann dem vollständigen Gebet um Seine – gesegnet sei Er – Hilfe würdig ist. Denn nun weiß er mit Sicherheit, dass seine eigenständige Arbeit ihm keinen Nutzen bringen wird. Und solange er seinerseits irgendeine Kraft für die Arbeit fühlt, ist sein Gebet nicht aufrichtig. Weil ihm der böse Trieb zuvorkommt und sagt, dass er verpflichtet ist, alles zu tun, was in seiner Kraft liegt und dann wird er dem Schöpfer –  gesegnet sei Er – würdig sein.

Und darüber steht geschrieben: „Mächtig ist der Schöpfer und nur der Erniedrigte wird Ihn sehen…“ Denn, wenn der Mensch sich auf verschiedene Art und Weise bemüht hat und enttäuscht wird, erst dann kommt er zu einer wahren Erniedrigung und weiß, dass er der niedrigste unter den Menschen ist, denn er hat nichts, was ihm helfen kann. Erst dann ist sein Gebet wahrhaft, und er bekommt von Ihm eine Antwort.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 26 „Die Zukunft des Menschen hängt von der Dankbarkeit für die Vergangenheit ab“

Und wenn der Mensch die Wichtigkeit der heiligen Arbeit erkennen kann, dann soll er im Maß seiner Wichtigkeit dafür Lob und Dank erheben.

Denn die Wahrheit ist, dass wir es nicht ausreichend schätzen, wenn wir manchmal die Mizwot des Schöpfers auch ohne jegliche Absicht erfüllen können; und dann gelangt der Mensch zur Empfindung von Erhebung und Herzensfreude.

Und mittels des Lobes und des Dankes, die der Mensch erhebt, erweitert er seine Gefühle und wird von der heiligen Arbeit inspiriert und erkennt, für wen er arbeitet, und dadurch steigt er immer höher auf. 

 

  1. Rabash, Brief Nr. 22

Die Tora wird Matana (Geschenk) genannt. Das heißt, die Tatsache, dass es einem Menschen erlaubt ist, zu lernen und zu beten und die Mizwot auch nur eine Minute am Tag zu beachten, auch das ist ein Geschenk des Schöpfers, denn es gibt mehrere Milliarden auf der Welt, denen der Schöpfer nicht die Chance gegeben hat, auch nur eine Minute im Jahr an den Schöpfer denken zu können. Deshalb muss man sich freuen, wenn man sich mit der Tora beschäftigt, denn nur durch Freude wird man damit belohnt, dass man das Licht der Tora zieht.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 17 (1986), „Die Agenda der Versammlung – 2“

Aus den Worten “in der Vielzahl der Menschen liegt die Herrlichkeit des Königs“ folgt, dass je größer die Anzahl der Menschen in einer Gemeinschaft ist, desto wirksamer ist ihre Kraft. Mit andern Worten, eine Gemeinschaft erzeugt eine stärkere Atmosphäre der Größe und Wichtigkeit des Schöpfers. In so einem Moment empfindet jeder Menschen mit seinem Körper, dass er alles, was er für die Heiligkeit tun möchte, um Ihr zu geben, als großes Glück wahrnimmt. Denn er wurde ausgewählt, unter jenen Menschen zu sein, welche damit belohnt wurden, dem König zu dienen. In diesem Augenblick erfüllt ihn jede Kleinigkeit mit Genuss und Vergnügen, da er nun etwas hat, mit dem er dem König dienen kann.

Im dem Ausmaß, wie die Gemeinschaft die Größe des Schöpfers während der Versammlung bedenkt, bringt jeder gemäß seiner Stufe die Wichtigkeit des Schöpfers in sich hervor. So kann er den ganzen Tag in der Welt der Freude und Heiterkeit spazieren gehen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 386, „Dies ist der Tag, den der Ewige gemacht hat“

„Dies ist der Tag, den der Ewige gemacht hat; wir wollen uns freuen und fröhlich sein an ihm.“ „Dies ist der Tag“ bedeutet, dass „dies“ als „Tag“ bezeichnet wird, und nicht etwas anderes. Was ist es, wenn der Ewige „macht“? Es ist, dass ein jeder erlangen wird, dass „wir uns freuen und fröhlich sein werden in ihm“. „Darin“ bedeutet im Schöpfer, in Dwekut [Anhaftung] mit dem Schöpfer, was „Gleichwertigkeit der Form“ genannt wird, was bedeutet, dass jeder und jede verstehen wird, dass es keine größere Freude gibt, als seinem Schöpfer Zufriedenheit zu geben. Das ist es, worauf wir hoffen. Wenn die Allgemeinheit diese Stufe erreicht, wird es „das Ende der Korrektur“ genannt werden.

 

Newsletter Februar 2023

Parasha Mishpatim / Tora Abschnitt “Rechte“

2. Buch MoseExodus 21:1 – 24:18

Zusammenfassung

Im Abschnitt Mishpatim (Rechte) gibt der Schöpfer Moses eine Sammlung von Gesetzen und Bestimmungen zu verschiedenen Themen. Ein Teil regelt die Beziehung zwischen Mensch und Mensch. Wie  jene Gesetze zu hebräischen Sklaven und Mägden, Mord, Diebstahl, Geldverleih und anderen. Der andere Teil betrifft jene Gesetze, die den Menschen und den Schöpfer betreffen. Wie jene zu Fleisch- und Milchspeisen, den Shabbat, jene zur Shmita (Jahr des Verzichts, Verzicht auf den Anbau von Feldfrüchten), usw.

Moses überbringt den Kindern Israels die Botschaft, dass der Schöpfer ihnen helfen wird in das Land Israel einzuziehen, und warnt sie gleichzeitig davor, Götzendienst zu betreiben. Als Moses ihnen aus dem “Buch des Bundes“ (Tora) vorliest, antwortet das Volk: Wir wollen tun und wir wollen hören“ (Exodus 24:7). Moses errichtet einen Altar und bringt dem Schöpfer Opfer dar. Weiterlesen

Studenten schreiben

Auf dass ein Vulkan der Liebe ausbricht 

von Günther

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Uns in „Es gibt nichts außer ihm“ zu festigen

Uns in „Es gibt nichts außer ihm“ zu festigen

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 1, „Es gibt nichts außer Ihm“

Es steht geschrieben: „Es gibt nichts außer Ihm“, was bedeutet, dass es keine andere Kraft in der Welt gibt, die über eine Möglichkeit verfügen würde, etwas gegen den Schöpfer zu tun. Und wenn der Mensch sieht, dass es in der Welt Dinge und Kräfte gibt, welche die Existenz der Höheren Kräfte verneinen, so ist der Grund dafür, dass so der Wille des Schöpfers ist.

Und dies gilt als eine Methode der Korrektur, die heißt „die linke Hand stößt weg, und die rechte Hand zieht heran“, was bedeutet, dass das, was die Linke wegstößt, als Korrektur erachtet wird. Das heißt, dass es in der Welt Dinge gibt, die von vornherein kommen, um den Menschen vom rechten Weg abzulenken und durch welche er von der Heiligkeit abgestoßen wird.

Und der Nutzen der Zurückweisungen besteht darin, dass mit ihrer Hilfe der Mensch ein Bedürfnis erhält und ein volles Verlangen danach, dass der Schöpfer ihm helfen möge, weil er sieht, dass er sonst verloren ist. 

 

  1. Sohar für Alle, Einleitung zum Buch Sohar, „In der Nacht der Braut“, Punkt 138

Es ist ein Gesetz, dass das Geschöpf kein offenbartes Übel vom Schöpfer empfangen kann, denn es ist ein Makel in der Herrlichkeit des Schöpfers, dass das Geschöpf ihn als Übeltäter wahrnimmt, denn das ist unwürdig für den vollständigen Handelnden. Wenn man sich also schlecht fühlt, liegt die Verleugnung der Führung des Schöpfers auf ihm, und der übergeordnete Handelnde wird vor ihm in demselben Maße verhüllt. Das ist die größte Bestrafung der Welt.

So bringt das Empfinden von Gut und Böse in Bezug auf Seine Führung das Empfinden von Belohnung und Bestrafung mit sich, denn wer sich anstrengt, sich nicht vom Glauben an den Schöpfer zu trennen, wird belohnt, auch wenn er einen schlechten Geschmack der Vorsehung schmeckt. Und wenn er sich nicht anstrengt, wird er bestraft, weil er sich vom Glauben an den Schöpfer getrennt hat.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 18

Man hat keine andere Wahl, als alle gegenwärtigen und zukünftigen Momente darauf auszurichten, dass sie Seinem großen Namen geopfert und dargeboten werden. Wer einen Moment vor Ihm ablehnt, weil er schwierig ist, stellt seine Torheit offen zur Schau, denn alle Welten und alle Zeiten lohnen sich für ihn nicht, weil das Licht Seines Antlitzes nicht in die wechselnden Zeiten und Anlässe gekleidet ist, obwohl sich die eigene Arbeit durch sie sicherlich verändert. Deshalb sind uns dank unserer heiligen Väter der Glaube und das Vertrauen über den Verstand bereitet worden, die man in den härteren Zeiten mühelos und unermüdlich einsetzt.  

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 18

Gleich am Morgen, wenn er aus dem Schlaf erwacht, soll er den ersten Augenblick mit Dwekut an den Schöpfer heiligen, sein Herz ausschütten, damit er die vierundzwanzig Stunden des Tages durchhält, so dass ihm kein müßiger Gedanke in den Sinn kommt und er es nicht für unmöglich oder über die Natur erhaben hält.

In der Tat ist es das Bild der Natur, das eine eiserne Trennwand bildet, und man sollte die Trennwände der Natur, die er fühlt, aufheben. Vielmehr muss er zuerst glauben, dass die Schranken der Natur ihn nicht von Ihm trennen. Danach sollte er aus tiefstem Herzen beten, auch für etwas, das über sein natürliches Verlangen hinausgeht.

Verstehe das immer, auch wenn Formen, die nicht von Kedusha [Heiligkeit] sind, dich durchqueren, und sie werden augenblicklich aufhören, wenn du dich daran erinnerst. Sieh zu, dass du dein Herz ausschüttest, damit der Schöpfer dich fortan vor der Trennung der Dwekut an Sich bewahrt. Allmählich wird sich dein Herz an den Schöpfer gewöhnen und sich danach sehnen, in Wahrheit an Ihm anzuhaften, und das Verlangen des Ewigen wird bei dir Erfolg haben.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 18

Wer die ganze Last des Himmelreichs auf sich nimmt, findet keine Mühsal in der Arbeit des Schöpfers und kann deshalb Tag und Nacht, im Licht und in der Dunkelheit am Schöpfer festhalten. Geshem [„Regen“, aber auch „Körperlichkeit“] – das im Kommen und Gehen, im Wechsel und Austausch erschaffen wird – wird ihn nicht aufhalten, denn Keter, der Ejn Sof ist, erleuchtet alle völlig gleich. Der Narr – der unter einer Flut von Verhinderungen wandelt, die sich von vorne und von hinten auf ihn ergießen – sagt allen, dass er das Aufhören und das Fehlen von Dwekut [Anhaftung] nicht als Verderben oder Schuld seinerseits empfindet.

Hätte er es gespürt, hätte er sich sicherlich bemüht, eine Taktik zu finden, um wenigstens vor dem Aufhören von Dwekut gerettet zu werden, sei es mehr oder weniger. Diese Taktik wurde nie jemandem verwehrt, der sie suchte, sei es als „Gedanke des Glaubens“ oder als „Zuversicht“ oder als „Bitten seines Gebets“, die für einen Menschen gerade in den engen und bedrängten Stellen geeignet sind, denn auch ein Dieb im Verborgenen ruft den Schöpfer an.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 138, „Über die Furcht, die manchmal über einen Menschen kommt“

Wenn Furcht über einen Menschen kommt, sollte er wissen, dass es „nichts außer Ihm“ gibt, sogar bei Magie. Und wenn er sieht, dass ihn die Furcht überkommt, sollte er sagen, dass es keine Zufälle gibt, sondern dass der Schöpfer ihm eine Möglichkeit von Oben gegeben hat und er muss darüber nachsinnen und studieren, zu welchem Zweck man ihm diese Furcht gesendet hat – vermutlich, damit er sich überwinden und sagen kann: „Es gibt nichts außer Ihm.“

Wenn jedoch nach alledem die Furcht und die Angst nicht von ihm gewichen sind, sollte er es als ein Beispiel nehmen und sagen, dass auch sein Dienst für den Schöpfer in dem gleichen Maße wie die Furcht sein muss, was bedeutet, dass die Furcht vor dem Himmel, die ein Verdienst ist, der Furcht gleichen muss, die er jetzt hat. Das heißt, so wie der Körper durch diese oberflächliche Furcht beeindruckt wird, genauso sollte auch die Furcht vor dem Schöpfer sein.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 6 (1990), „Wann sollte man bei der Arbeit Stolz anwenden?“

Ein Mensch sollte darauf achten und glauben, dass der Schöpfer sich um ihn kümmert und ihn auf den Weg führt, der zum Palast des Königs führt. Daraus folgt, dass er sich darüber freuen sollte, dass der Schöpfer über ihn wacht und ihm auch die Abstiege schenkt. Das heißt, der Mensch sollte, soweit er es verstehen kann, glauben, dass der Schöpfer ihm die Aufstiege schenkt, denn der Mensch kann nicht sagen, dass er selbst die Aufstiege empfängt, sondern dass der Schöpfer ihn näher bringen will; deshalb schenkt er ihm die Aufstiege.

Außerdem sollte der Mensch glauben, dass der Schöpfer ihm auch den Abstieg schenkt, weil er ihn näher bringen will. Deshalb muss er alles, was er tun kann, so tun, als befände er sich im Aufstieg. Deshalb nennt man es ein „Erwachen von unten“, wenn man sich während des Abstiegs überwindet. Bei jeder Handlung, die er tut, glaubt er, dass es der Wille des Schöpfers ist, und schon dadurch wird er mit einer größeren Annäherung belohnt, was bedeutet, dass der Mensch selbst zu spüren beginnt, dass der Schöpfer ihn näher gebracht hat.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 19 (1990), „Warum wird die Tora in der Arbeit als ‚Mittlere Linie‘ bezeichnet? – 2“

Man muss glauben, dass „es außer Ihm niemanden gibt“, was bedeutet, dass es der Schöpfer ist, der ihn zu den guten Taten zwingt. Aber da er noch unwürdig ist, zu wissen, dass es der Schöpfer ist, der ihn verpflichtet, kleidet sich der Schöpfer in Kleider aus Fleisch und Blut, durch die der Schöpfer diese Handlungen ausführt. So handelt der Schöpfer in der Form von Achoraim [Rückseite].

Mit anderen Worten: Der Mensch sieht die Gesichter der Menschen, aber er sollte glauben, dass hinter den Gesichtern der Schöpfer steht und diese Handlungen ausführt. Das heißt, hinter dem Menschen steht der Schöpfer und zwingt ihn, die Taten zu tun, die der Schöpfer will. Daraus folgt, dass der Schöpfer alles tut – aber der Mensch sieht, was er sieht und nicht, was er glauben sollte.

 

  1. Rabash, Artikel Nr.19 (1990), „Warum wird die Tora in der Arbeit ‚Mittlere Linie‘ genannt? – 2“

Der Mensch muss glauben, dass er eine bestimmte Sache getan hat, weil der Schöpfer ihm befohlen hat, die Mizwa zu befolgen. Und er musste gehorchen, was der Schöpfer ihm befohlen hat. Der Schöpfer hat sich jedoch in einer Kleidung von Lo liShma, wie den Freunden und ähnlichem, versteckt, so dass er durch diese Kleidung denkt, dass er der Stimme von Lo liShma gehorchen muss.

Aber in Wahrheit muss man glauben, dass alles das Werk des Schöpfers war. Nachdem er die Mizwa ausgeführt hat, sollte er also sagen, dass es der Schöpfer war, der hinter der Kleidung von Lo liShma gehandelt hat. Daraus folgt, dass man dem Schöpfer dafür danken sollte, dass Er ihm durch diese Kleidung das Verlangen gegeben hat, Seine Gebote zu halten.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 1, „Es gibt keinen anderen außer Ihm“

Man muss immer versuchen, am Schöpfer anzuhaften, und zwar so, dass sich alle seine Gedanken um Ihn drehen. Das heißt, selbst wenn er sich im schlimmsten Zustand befindet, aus dem heraus es keinen größeren Abstieg geben kann, sollte er Seinen Herrschaftsbereich nicht verlassen, nämlich dass es eine andere Herrschaft gibt, die ihn daran hindert, die Kedusha [Heiligkeit] zu betreten – die Nutzen oder Schaden bringen kann.

Das heißt, er darf nicht denken, dass es eine Kraft der Sitra Achra [andere Seite] gibt, die einen Menschen nicht gute Taten tun und auf den Wegen des Schöpfers wandeln lässt. Vielmehr wird alles durch den Schöpfer getan.

 

  1. Sohar für Alle, Einführung in das Buch Sohar „Zwei Punkte“ Punkt 121

All die vielen Widersprüche zu Seiner Einzigartigkeit, die wir in dieser Welt schmecken, trennen uns vom Schöpfer. Doch wenn wir uns bemühen, die Tora und die Mizwot mit Liebe, mit unserer Seele und unserer Kraft zu halten, wie es uns befohlen wurde, um unserem Schöpfer Zufriedenheit zu geben, wirken sich all diese Kräfte der Trennung nicht dahingehend aus, dass wir dem Schöpfer mit all unserer Seele und unserer Kraft etwas von seiner Liebe entziehen. Vielmehr wird in diesem Zustand jeder Widerspruch, den wir überwunden haben, zu einem Tor für die Erkenntnis Seiner Weisheit. Das ist so, weil in jedem Widerspruch eine besondere Qualität steckt, die eine besondere Stufe der Erkenntnis offenbart. Und die Würdigen, die damit belohnt wurden, verwandeln Dunkelheit in Licht und Bitteres in Süßes, denn alle Kräfte der Trennung – von der Dunkelheit des Geistes und der Bitterkeit des Körpers – sind für sie zu Toren geworden, um erhabene Stufen zu erlangen. So wird die Dunkelheit zu einem großen Licht und das Bittere wird süß.

In dem Maße, in dem sie vorher die Kräfte der Trennung geleitet haben, haben sie sich nun in Kräfte der Vereinigung verwandelt und die ganze Welt auf die Seite der Vorzüge gestellt.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 172, „Die Angelegenheit der Verhinderungen und Verzögerungen“

Alle Verhinderungen und Verzögerungen, die vor unseren Augen auftauchen, sind nur eine Form der Annäherung – der Schöpfer will uns näher bringen, und alle diese Verhinderungen bringen uns nur näher, denn ohne sie hätten wir keine Möglichkeit, uns Ihm zu nähern. Das ist so, weil es von Natur aus keine größere Entfernung gibt, da wir aus reiner Materie bestehen, während der Schöpfer höher als alles Erhabene ist. Erst wenn man beginnt, sich ihm zu nähern, spürt man die Entfernung zwischen uns. Und jede Verhinderung, die man überwindet, bringt den Weg für den Menschen näher.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 70, „Mit mächtiger Hand und mit ausgegossenem Zorn“

Wenn man alle Härten und Störungen überwindet, wird man nicht leicht zurückgestoßen, sondern mit mächtiger Hand. Und wenn man sogar die mächtige Hand überwindet und sich überhaupt nicht vom Ort der Kedusha [Heiligkeit] wegbewegen will, sondern ausdrücklich an Ihm in Wahrheit anhaften will, und sieht, dass er zurückgestoßen wird, dann sagt man, dass Zorn über ihn ausgegossen wird. Andernfalls würde er hineingelassen werden. Aber weil der Zorn des Schöpfers über ihn ausgegossen wird, wird er nicht in den Palast des Königs eingelassen, um an Ihm anzuhaften.

Daraus folgt, dass man nicht sagen kann, dass er spürt, dass Zorn über ihn ausgegossen wird, bevor er seinen Platz verlässt, einbricht und eintreten will. Vielmehr gilt nach all den Zurückweisungen, dass er zurückgewiesen wird und sich nicht von seinem Platz bewegt, das heißt, wenn die mächtige Hand und der ausgegossene Zorn bereits über ihn offenbart wurden, dann wird „Ich werde König über euch sein“ wahr. Das ist so, weil sich ihm nur durch Ausbruch und große Anstrengungen das Himmelreich offenbart und er mit dem Einzug in den Palast des Königs belohnt wird.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 52

Wenn ein Mensch in sich geht und seinen armen Zustand spürt, erwacht er, um zum Schöpfer zurückzukehren, und schüttet sein Gebet in großer Sehnsucht aus, um am Schöpfer anzuhaften. Er denkt, dass all diese Gebete und dieses Erwachen aus seiner eigenen Kraft kommen. Er sitzt da und wartet auf die Rettung des Schöpfers, ob klein oder groß. Wenn die Zeit vergeht und er kein Zeichen des Willkommens durch den Schöpfer sieht, verfällt er in Verzweiflung, weil der Schöpfer ihn nicht will, da er sich ihm nach all der Sehnsucht nicht zugewandt hat.

So steht es geschrieben: „Suchet den Ewigen, solange er zu finden ist.“ Das heißt, wenn der Schöpfer sich Euch zum Bitten präsentiert, dann sucht Ihn zwangsläufig, denn es ist die Art des Menschen, sich zuerst zu bewegen. Mit anderen Worten: Der Schöpfer gibt Euch zuerst das Herz, ihn zu suchen. Wenn du das weißt, wirst du sicherlich stärker werden, so stark, wie du bitten kannst, denn der König ruft dich.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 133, „Es sind alles Korrekturen“

„Alle Krankheiten, die ich Ägypten auferlegt habe, werde ich euch nicht auferlegen, denn ich, der Ewige, bin euer Heiler“ (Exodus 15,26).Unsere Weisen fragen: „Wenn ich die Krankheit nicht auferlege, wozu brauche ich dann einen Heiler?“ (Sanhedrin 101a) Wir sollten das so interpretieren: Wenn ich der Heiler bin, warum sollte ich dir dann eine Krankheit auferlegen, wenn ich die Krankheit heilen muss? Was habe ich davon, wenn ich dir eine Krankheit auferlege? Es müsste eine Strafe sein, und wenn ich die Krankheit heilen muss, was für eine Strafe ist es dann? Es ist, als ob ich umsonst arbeiten würde.

Aus diesem Grund werde ich dir keine Krankheit auferlegen, und das, was du für eine Krankheit hältst, hast du falsch verstanden. Vielmehr sind alle Zustände, die du empfindest, wenn du sie mir zuschreibst, alles Korrekturen, durch die du dich mir in Dwekut [Anhaftung] annähern wirst.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 121, „Sie ist wie Handelsschiffe“

„Der Mensch soll nicht vom Brot allein leben, sondern von dem, was aus dem Mund des Ewigen kommt.“ Das bedeutet, dass das Leben der Kedusha [Heiligkeit] in einem Menschen nicht nur durch die Annäherung, den Eintritt, also die Eintritte in die Kedusha, entsteht, sondern auch durch den Austritt, also die Entfernung. Das ist so, weil man durch das Anziehen der Sitra Achra in seinem Körper und ihre Behauptungen, „Sie gehört ganz mir“, mit einem gerechten Argument, durch die Überwindung dieser Zustände dauerhaften Glauben erhält.

Das bedeutet, dass man alles dem Schöpfer zuschreiben soll, das heißt, dass sogar die Ausgänge von ihm stammen. Wenn er belohnt wird, sieht er, dass sowohl die Ausgänge als auch die Eingänge alle von Ihm stammen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 28 (1987), „Was ist bei der Arbeit nicht hinzuzufügen und nicht wegzunehmen?“

Er muss über den Verstand hinweg glauben und sich vorstellen, dass er bereits mit dem Glauben an den Schöpfer belohnt wurde, der in seinen Organen zu spüren ist, und er sieht und fühlt, dass der Schöpfer die ganze Welt als der Gute führt, der Gutes tut. Obwohl er, wenn er innerhalb der Vernunft schaut, das Gegenteil sieht, soll er trotzdem über den Verstand arbeiten und es soll ihm so vorkommen, als ob er in seinen Organen schon spürt, dass es wirklich so ist, dass der Schöpfer die Welt als der Gute führt, der das Gute tut.

Hier erlangt er die Bedeutung des Ziels, und von hier leitet er das Leben ab, d.h. die Freude, dem Schöpfer nahe zu sein. Dann kann der Mensch sagen, dass der Schöpfer gut ist und Gutes tut.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 1

Jeder glaubt an die individuelle Vorsehung, hält sich aber überhaupt nicht daran.

Der Grund dafür ist, dass ein fremder und unreiner Gedanke nicht dem Schöpfer zugeschrieben werden kann, der der Inbegriff des „Guten, der Gutes tut“ ist. Doch nur den wahren Dienern des Schöpfers erschließt sich die Erkenntnis der individuellen Vorsehung, dass er alle Gründe, die ihm vorausgingen, verursacht hat, sowohl die Guten als auch die Schlechten. Dann sind sie an die individuelle Vorsehung angehaftet, denn alle, die mit dem Reinen verbunden sind, sind rein.

Da der Wächter mit seinem Beschützten vereint ist, gibt es keine offensichtliche Trennung zwischen Gut und Böse. Sie werden alle geliebt und sind alle rein, denn sie sind alle Träger der Gefäße des Schöpfers, bereit, die Offenbarung Seiner Einzigartigkeit zu verherrlichen. Es wird von den Sinnen erkannt, und insofern haben sie am Ende das Wissen, dass alle Handlungen und Gedanken, sowohl die guten als auch die schlechten, die Träger der Gefäße des Schöpfers sind. Er hat sie vorbereitet, aus seinem Mund sind sie hervorgegangen, und am Ende der Korrektur wird es allen bekannt sein.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 8

Es gibt einen erhabenen Zweck für alles, was in dieser Welt geschieht, und er wird „der Tropfen der Vereinigung“ genannt. Wenn die Bewohner der Lehmhäuser durch all die Schrecken, durch all die Bedrohungen gehen, die ihnen in seinem Stolz genommen wird, öffnet sich eine Tür in den Wänden ihrer Herzen, die durch die Natur der Schöpfung selbst fest verschlossen sind, und dadurch werden sie würdig dafür, diesen Tropfen der Vereinigung in ihre Herzen einzuflößen. Dann werden sie umgedreht wie eine geprägte Substanz, und sie werden offensichtlich erkennen, dass das Gegenteil der Fall ist – dass sie gerade in jenen schrecklichen Schrecken die Bedrohung wahrnehmen, die durch fremden Stolz entfernt wird. Dort, und nur dort, ist der Schöpfer selbst angehaftet, und dort kann er ihnen den Tropfen der Vereinigung einflößen.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 19, „Was ist ‚Der Schöpfer hasst die Körper‘ in der Arbeit?“

Die Hoffnung des Menschen sollte sein, dass er sich deshalb in einem ständigen Auf- und Abstieg befindet, weil er sich nicht von der Macht des Willens, etwas zu empfangen, lösen kann. Deshalb wartet er auf den Schöpfer, um vom Schöpfer belohnt zu werden, der ihm die Augen öffnet, und um die Kraft zu haben, zu überwinden und nur um des Schöpfers willen zu arbeiten. Es steht geschrieben: „Eine habe ich vom Ewigen erbeten; sie will ich suchen.“ Mit „ihr“ ist die Shechina [Gegenwart Gottes] gemeint. Und man bittet, „dass ich im Haus des Ewigen wohne alle Tage meines Lebens“.

 

Der Schöpfer heilt mit dem, womit er schlägt

Der Schöpfer heilt mit dem, womit er schlägt

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 133, „Es sind alles Korrekturen“

„Alle Krankheiten, die ich Ägypten auferlegt habe, werde ich euch nicht auferlegen, denn ich, der Ewige, bin euer Heiler“ (Exodus 15,26). Unsere Weisen fragen: „Wenn ich die Krankheit nicht auftrage, wozu braucht man dann einen Heiler?“ (Sanhedrin 101a) Wir sollten das so interpretieren: Wenn ich der Heiler bin, warum sollte ich dir dann eine Krankheit auferlegen, wenn ich die Krankheit heilen muss? Was habe ich davon, wenn ich dir eine Krankheit auferlege? Es müsste eine Strafe sein, und wenn ich die Krankheit heilen muss, was für eine Strafe ist es dann? Es ist, als würde ich umsonst arbeiten.

Aus diesem Grund werde ich dir keine Krankheit auferlegen, und das, was du für Krankheit hältst, hast du falsch verstanden. Vielmehr sind alle Zustände, die du empfindest, wenn du sie mir zuschreibst, alles Korrekturen, durch die du dich Mir in Dwekut [Anhaftung] annähern wirst.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 289 „Der Schöpfer ist pingelig mit den Gerechten“

Der Schlag, den jemand vom Schöpfer empfängt, wenn Er ihm den Geschmack der Arbeit nimmt, heilt ihn selbst dadurch, weil er dann keinen anderen Weg hat, dem Schöpfer zu dienen, als mit Glauben über den Verstand. Daraus folgt, dass der Schlag, den er vom Schöpfer empfing, durch ihn selbst geheilt werden kann, denn sonst bleibt er in der Trennung.

So verstehen wir, was unsere Weisen sagten: Durch die Schläge des Schöpfers heilt er (Mechilta BeShalach). Mit anderen Worten, das ist die Heilung – dass er ihm Raum gibt, um mit dem Glauben ohne jede Unterstützung zu arbeiten.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 15 (1984), „Kann etwas Negatives von oben herab kommen“

Das Wichtigste ist zu wissen, was die wirkliche Krankheit ist. Es stellt sich heraus, dass die große Summe, die du einem großen Experten bezahlst, im Vergleich zu einem Arzt, der kein Experte ist, darin besteht, genau zu bestimmen was die Krankheit ist.

Es stellt sich heraus, dass die Bestimmung des Fehlers, der als negativ angesehen wird, dennoch positiv ist. Das heißt, das Wissen um die Krankheit ist eigentlich eine Korrektur, denn jetzt weiß er, was er korrigieren muss. Es stellt sich heraus, dass die Kenntnis der Krankheit ein Teil der Heilung der Krankheit ist, denn es ist unmöglich, die Krankheit zu heilen, wenn man die Ursache der Krankheit nicht kennt.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 30 (1991), „Was bedeutet es, dass jemand, der auf einem weit entfernten Weg war, zu einem zweiten Pessach in die Arbeit versetzt wird?“

Es gibt eine Korrektur von oben, dass ein Mensch das Böse nicht sehen kann, denn es gibt die Regel, dass einem nicht mehr gezeigt wird, als man in sich selbst korrigieren kann. Es ist wie in der Körperlichkeit, wenn man seine wahre Krankheit nicht erfährt, wenn die Krankheit unheilbar ist.

Aus diesem Grund wird gerade demjenigen, der mit einer Verunreinigung kommt, und der die Wahrheit sehen will, diese eröffnet. Wenn er vorankommen will und darum betet, dass ihm das wahre Maß des Schlechten gezeigt wird, das sich im Willen befindet, für sich selbst zu empfangen, wird ihm von oben geholfen, das heißt, er wird von oben verunreinigt. Das heißt, ihm wird von oben der Schaden in Tuma’a gezeigt. Dann fängt er an, aus tiefstem Herzen zu beten, dass der Schöpfer ihm das Verlangen zu geben, statt des Willens zu empfangen, den er von Natur aus hat, und dass ihm eine zweite Natur gegeben wird, die ein Geschenk von oben ist.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 337, „Glücklich ist der Mensch“

„Glücklich ist der Mensch, den der Ewige bedrängt.“ Wir sollten uns fragen, ob es nicht der Zweck der Schöpfung ist, seinen Geschöpfen Gutes zu tun? Das ist also das Gegenteil von dem, was das Ziel ist.

Wir können interpretieren, dass es bekannt ist, dass jeder Zweig seiner Wurzel ähneln will, wie es in der „Einleitung zum Buch Sohar“ steht, dass die ganze Welt die Ruhe liebt. Das ist jedoch so, als würde ein Mensch einen Stock in der Hand halten und alle schlagen, um sie zur Arbeit zu zwingen. Deshalb muss jeder seine Ruhe aufgeben, um von den Qualen der Stockschläge verschont zu bleiben.

Der Stock ist die Plage, wenn ein Mensch das Gefühl hat, dass ihm etwas fehlt. Deshalb muss ein Mensch, dem es an etwas fehlt, weil er nichts zu essen hat, arbeiten, um sein Hungerleiden zu stillen. Je größer der Mangel ist, desto mehr muss er sich anstrengen, bis er gezwungen ist, das Objekt seiner Sehnsucht zu bekommen. Wenn also der Schöpfer ihm Leiden schickt, dass er keine Spiritualität hat, zwingt das Leiden den Menschen zu großen Anstrengungen, bis er die Spiritualität erlangen muss, die ihm zu fehlen scheint.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 307. „Du hast nicht einen Grashalm unter dir“

„Du hast keinen Grashalm unter dir, der nicht einen Engel hat, der ihn anschlägt und ihm sagt: ‚Wachse!'“

Wir sollten uns fragen, warum es einen Engel braucht, der es schlägt, oder warum es nicht wachsen will. Schließlich sehen wir in der Natur, dass jedes einzelne wachsen und nicht klein sein will.

Um das zu verstehen, müssen wir es in der Arbeit interpretieren. Solange jemand von Natur aus in die Erde eingetaucht ist, verzichtet er auf jede Art von Gadlut [Größe/Erwachsenheit] und will in der Erdigkeit bleiben. Es gibt jedoch eine Kraft von oben, die „Engel“ genannt wird, und ein Engel ist eine Kraft, die ihm gibt und ihn schlägt und ihm sagt: „Wachse!“ Mit anderen Worten: Er schlägt ihn mit seiner Macht des Gebens und sagt ihm: „Wachse! Komm aus deinem Erdendasein heraus“, obwohl man mit einem Verlangen geboren wird, das „Erdendasein“ genannt wird.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 409, „Über das Leiden – 2“

Durch das Leiden bildet sich in ihm ein echtes Verlangen, das „Licht des Antlitzes des Königs ist Leben“ zu empfangen, und das wird „Schmerzen der Liebe“ genannt, wo es keine Aufhebung der Tora gibt. Das ist so, denn je mehr er sich in die Tora vertieft, desto mehr vergrößert er das Leiden.

Daraus folgt, dass es keine Aufhebung der Tora in ihnen gibt, denn wer Tora lernt, in dem wird das Leiden geboren. Wenn er keine Tora hat, hat er auch kein Leid. Wie bereits gesagt, nennt man das „Schmerzen der Liebe“, weil die Tora darin nicht aufgehoben ist.

Es heißt: „Wen der Ewige liebt, den ermahnt er.“ Das ist so, weil nicht jeder Mensch mit diesen Leiden belohnt wird, weil er den Schöpfer nicht in der Tora findet. Deshalb heißt es: „Glücklich ist der Mensch, den der Ewige bedrängt.“

Der Mensch muss sich das Leid aneignen, damit er ein echtes Verlangen und eine echte Sehnsucht hat, denn gerade im echten Verlangen offenbart sich die Qualität des Leidens, denn der Mensch hat kein anderes Kli, in dem er die Lust erlangen kann, außer diesem Verlangen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 60, „Eine Bitte um Hilfe“

Wenn ein Mensch an einem körperlichen Leiden leidet, sollte es ihm leid tun, dass der Schöpfer ihn bestraft hat, dass er leidet. Wenn es ihm nicht leid tut, ist es keine Strafe, denn eine Strafe ist das, was einem Menschen weh tut und er seine Situation nicht ertragen kann, sei es Kummer über Versorgung oder Kummer über Krankheit.

Wenn er sagt, dass er den Kummer nicht spürt, dann hat er die Strafe, die der Schöpfer ihm gegeben hat, nicht empfangen. Wir müssen wissen, dass die Strafe eine Korrektur für seine Seele ist. Wenn es ihm also nicht leid tut, hat er die Korrektur verloren.

Man sollte zum Schöpfer beten, dass er das Leid und den Kummer, den er empfindet, von ihm nimmt, denn ein Gebet, das aus dem Leid heraus entsteht, ist eine größere Korrektur als die Korrektur der Strafe.

Wie ich von Baal HaSulam gehört habe, bestraft der Schöpfer einen Menschen nicht aus Rache, um ihn dafür zu bestrafen, dass er ihm nicht gehorcht, wie es die Menschen tun. Vielmehr ist die Strafe eine Korrektur.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 60, „Eine Bitte um Hilfe“

Wenn jemand den Schöpfer bittet, die Strafe von ihm zu nehmen, ist es so, als würde er den Schöpfer bitten, die Korrektur von ihm zu nehmen. Er fragte: „Wie kann ein Mensch den Schöpfer bitten, die Korrektur von ihm wegzunehmen, wenn die Korrektur zu Gunsten des Menschen ist? Und er erklärte, dass der Mensch durch das Gebet, wenn er den Schöpfer um Hilfe bittet, eine Verbindung mit dem Schöpfer erlangt, und das ist eine größere Korrektur als die Korrektur, die ein Mensch durch die Strafe empfängt.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 19, „Was bedeutet ‚Der Schöpfer hasst die Körper‘ in der Arbeit?“

Wenn der Schöpfer Raum für Arbeit gibt, sind diese Gerechten sehr glücklich. Deshalb haben sie gesagt: „Zuerst ist die Schuld zu zählen.“ Für sie ist es freudig, dass sie nun einen Platz für die Arbeit haben, was bedeutet, dass sie nun des Schöpfers bedürftig geworden sind und nun in engen Kontakt mit dem Schöpfer kommen können.

 

  1. Baal HaSulam, Einleitung zu Frucht der Weisen, Über die Tora, „Drei Partner“

Es ist unmöglich, das Schlechte dem Schöpfer zuzuschreiben, der das absolut Gute ist. Solange man also schlechte Zustände empfindet, muss man sagen, dass sie von woanders kommen – von der Umgebung. Aber wenn man in Wahrheit damit belohnt wird, dass man nur Gutes sieht und dass es kein Schlechtes in der Welt gibt und sich alles zum Guten wendet, dann wird einem die Wahrheit gezeigt, dass der Schöpfer alles tut, da er er alles kann – denn Er allein tat, und tut, und wird alle Taten tun.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 1 (1991), „Was bedeutet: ‚Wir haben keinen anderen König als dich‘ in der Arbeit?“

Ein Mensch sollte sagen, dass die Tatsache, dass er in einem niederen Zustand ist, nicht daran liegt, dass er jetzt schlechter geworden ist. Vielmehr wird ihm jetzt, da er sich korrigieren will, so dass alle seine Handlungen dem Schöpfer dienen, von oben sein wahrer Zustand gezeigt wird – das, was in seinem Körper ist, was bisher verhüllt und nicht sichtbar war. Jetzt hat der Schöpfer dies offenbart […].

Ein Mensch sagt dazu, dass es eine Gnade ist, dass der Schöpfer ihm das Schlechte in ihm offenbart hat, so dass er die Wahrheit erkennt und den Schöpfer um ein echtes Gebet bitten kann. Daraus folgt zum einen, dass er jetzt sieht, dass er weit vom Schöpfer entfernt ist. Auf der anderen Seite sollte der Mensch sagen, dass der Schöpfer ihm nahe ist und sich um ihn kümmert und ihm die Mängel zeigt. Daher sollte er sagen, dass diese Barmherzigkeit sind.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 5

Ich freue mich über die offenbarten Fehler und die, die noch offenbart werden.

Ich bedaure und klage jedoch über die Verderbnisse, die sich noch nicht offenbart haben, aber dazu bestimmt sind, sich zu offenbaren, denn ein verborgenes Verderben ist hoffnungslos, und sein Auftauchen ist eine große Erlösung vom Himmel. Die Regel lautet, dass man nicht gibt, was man nicht hat. Wenn sie sich also jetzt offenbart hat, gibt es keinen Zweifel daran, dass sie von Anfang an da war, aber verborgen wurde. Deshalb freue ich mich, wenn sie aus ihren Löchern kommen, denn wenn man ein Auge auf sie wirft, werden sie zu einem Haufen von Knochen.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 138, „Über die Ehrfurcht, die manchmal über einen Menschen kommt“

Wenn Ehrfurcht einen Menschen befällt, soll er wissen, dass es keinen anderen gibt als Ihn. Und auch keine Hexerei. Und wenn er sieht, dass die Ehrfurcht ihn überwältigt, soll er sagen, dass es keinen Zufall gibt, sondern dass der Schöpfer ihm von oben eine Chance gegeben hat, und er soll darüber nachdenken und untersuchen, zu welchem Zweck ihm diese Ehrfurcht geschickt wurde. Es offenbart sich, dass es so ist, dass er überwinden und sagen wird: „Es gibt keinen anderen außer Ihm.“

Wenn aber nach all dem die Furcht nicht von ihm gewichen ist, soll er sich ein Beispiel daran nehmen und sagen, dass sein Dienst am Schöpfer im gleichen Maß wie die Ehrfurcht sein soll, das heißt, dass die Furcht vor dem Himmel, die ein Verdienst ist, in der gleichen Art von Furcht sein soll, die er jetzt hat. So dass der Körper von dieser oberflächlichen Furcht beeindruckt ist, und genau so, wie der Körper beeindruckt ist, sollte auch die Ehrfurcht vor dem Himmel sein.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 338, „Eine Heilung vor dem Schlag“

In der Medizin gilt: Wer eine Medizin empfängt, aber nicht krank ist, dem schadet die Medizin. Deshalb muss er zuerst die Tora lernen, denn durch die Tora wird er erkennen, dass er krank ist, und dann wird er die Tora empfangen und von seinen Krankheiten geheilt werden.

Daraus folgt, dass wir die Tora auf zweierlei Weise begreifen: 1) dass er krank ist, wofür die Tora Tushia genannt wird, denn sie Mateshet [erschöpft] die Kraft des Menschen, und seine ganze Kraft und Vitalität sind nur von der Qualität eines Tieres. Um das zu korrigieren, gibt es die Tora in der Weise Nummer 2), wenn sie ihn von allen Krankheiten heilt.

Damit ist gemeint, dass der Schöpfer das Heilmittel vor dem Schlag schickt, d.h. die Tora, die „Heilmittel“ genannt wird, geht dem Schlag voraus, denn die Tora bringt ihm die Erkenntnis des Bösen.

Wenn er dann den Schlag erleidet, d.h. das Ausmaß des Bösen in ihm, „legt er sich einen Verband aus dem Schlag selbst an“, d.h. aus der Tora, die ihn erkennen lässt, dass er in seinen Eigenschaften angeschlagen ist. Daraufhin heilt ihn die Tora.

Deshalb folgt daraus: Wenn er das Böse nicht erkennt, wie kann er dann mit dem Guten belohnt werden?

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 629, „Derjenige, der einen weisen Schüler verachtet“

„Wer einen weisen Schüler verachtet, für den gibt es keine Heilung“ (Shabbat [Sabbat] 119b). Das bedeutet, dass nur jemand, der eine Krankheit hat, die Heilung nicht empfangen kann. Wer aber keine Krankheit hat, hat nichts zu befürchten.

Wir sollten sagen, dass „seine Krankheit“ bedeutet, dass jeder Mensch, der noch nicht Buße getan hat, ein kranker Mensch ist, und die Heilung für seine Krankheit bedeutet, dass er Buße tun wird. Da jeder Mensch aus „ungebildeten Menschen“ und der Eigenschaft des „weisen Schülers“ besteht, die man den „Punkt im Herzen“ nennt, wird er, wenn er den weisen Schüler in sich verachtet, niemals Buße tun können und in seinem niederen Zustand bleiben, und es gibt kein größeres Leid als dieses.

Nur wenn er den weisen Schüler in sich respektiert, d.h. wenn er darauf bedacht ist, ihm zu nützen, und jeden Tag danach sucht, wie er ihm nützen kann, was den weisen Schüler nährt, d.h. Tora und Gebet, dann kann er hoffen, dass sein Leiden geheilt wird, d.h. dass er Buße tut.

 

  1. Baal HaSulam, „Einführung in das Studium der Zehn Sefirot“, Punkt 108

Eine bekannte Geschichte handelt von einem Juden, der Hausverwalter bei einem bestimmten Vermieter war. Der Vermieter liebte ihn innig. Einmal ging der Hausherr weg und überließ sein Geschäft seinem Stellvertreter, der ein Antisemit war.

Was hat er getan? Er nahm den Juden mit und peitschte ihn vor allen Leuten fünfmal aus, um ihn gründlich zu demütigen.

Als der Hausherr zurückkam, ging der Jude zu ihm und erzählte ihm alles, was ihm passiert war. In seinem Zorn rief er den Stellvertreter und befahl ihm, dem Juden sofort tausend Münzen für jede Peitsche zu geben, mit der er ihn geschlagen hatte.

Der Jude nahm sie und ging nach Hause. Seine Frau fand ihn weinend vor. Ehrfurchtvoll fragte sie ihn: „Was ist dir mit dem Wirt passiert?“ Er erzählte es ihr. Sie fragte: „Warum weinst du dann?“ Er antwortete: „Ich weine, weil er mich nur fünfmal ausgepeitscht hat. Ich wünschte, er hätte mich mindestens zehnmal ausgepeitscht, denn dann hätte ich zehntausend Münzen gehabt.“

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 289, „Der Schöpfer ist nachsichtig mit den Gerechten“

Unsere Weisen sagten: „Der Schöpfer erlässt ein Dekret und ein Gerechter widerruft es“ (Moed Katan, 16). Das bedeutet, dass der Schöpfer ein Dekret erlässt, das ihm die Freude an der Arbeit nimmt, und es gibt kein härteres Dekret, als jemandem die Lebenskraft an der Arbeit zu nehmen.

Aber der Gerechte widerruft es. Das heißt, wenn ein Mensch sagt, dass er ohne jegliche Belohnung von Lebenskraft und Freude an der Arbeit arbeiten will, dann wird das Dekret auf jeden Fall widerrufen. Außerdem steigt er jetzt in eine höhere Stufe auf, denn jetzt befindet er sich im Zustand des reinen Glaubens und gilt als uneigennützig.

 

  1. Degel Machane Efraim, Ekew

Wenn der Schöpfer deine Feinde quälen will, wird er es so machen, wie er es den Ägyptern mit den zehn Plagen angetan hat, die nicht auf natürliche Art und Weise erfolgten. Das wird ein Wunder sein, ein Zeichen, wie es in der Tora mehrmals geschrieben steht: „die Zeichen“. Es wird ein Wunder innerhalb eines Wunders sein, so wie er es in Ägypten tat, das geplagt und geheilt wurde, Ägypten geplagt und Israel geheilt. Jede Plage, die der Schöpfer über Ägypten brachte, beinhaltete eine große Barmherzigkeit für Israel.

 

Nur Liebe!

Nur Liebe!

Frage: Was würden Sie allen Menschen wünschen?

Antwort: Ich wünsche uns allen absolute gegenseitige Liebe. Mehr ist nicht nötig! Nur Liebe. Liebt euch einfach gegenseitig, ohne Bedingungen, einfach aus der Tatsache heraus, dass wir alle Menschen sind.

Frage: Ist es möglich, so zu leben, wie Sie es gerade gesagt haben?

Michael Laitman: Es ist möglich.

Frage: Was muss man tun, um jemanden oder alle Menschen ohne Berechnung zu lieben?

Michael Laitman: Es muss einem klar sein, dass es in der Natur nichts Besseres gibt als dieses Gefühl, diese Beziehung, und dass die ganze Natur auf Liebe aufgebaut ist. Alles, was in der höheren Natur vor uns verborgen ist, ist nur die Liebe.

Frage: Können wir, wenn wir es alle wollen, die Kraft der Natur nutzen und anziehen?

Michael Laitman: Ja, die Natur wartet nur darauf. Die Liebe ist das höchste, das stärkste, das zentrale Gefühl und die zentrale Kraft in der Natur.

Frage: Kann man tatsächlich vom Hass zur Liebe übergehen? Jetzt hasse ich jemanden ganz klar – und plötzlich gehe ich zur Liebe über. Kann das so geschehen oder ist das eher eine Illusion?

Michael Laitman: So kann es gehen! Wir befinden uns in einem so extremen Zustand – dem Gegenteil vom Gefühl der Liebe – und gerade deshalb können wir es schaffen. In diesem Zustand, in dem all unsere Bemühungen ins Leere laufen und all unsere Errungenschaften verschwinden, haben wir die Möglichkeit das gegenteilige Gefühl der Liebe zu finden. Doch sie ist nur gegeben, wenn wir die Höhere Kraft bitten uns zu verändern, werden wir diese gegenteiligen Kräfte, Gefühle und Eigenschaften erlangen, welche wir uns jetzt nicht einmal vorstellen können. Denn, die Höhere Kraft ist Liebe.

Aus dem TV-Programm „Nachrichten mit Michael Laitman“, vom 01.01.2023

Rabash, Brief 17

Brief 17

18. Januar 1956

Hallo und alles Gute für meinen Freund, der an die Fesseln meines Herzens gebunden ist…

Ich antworte auf deinen Brief vom 29. Dezember 1955, zu dessen Beantwortung ich bis jetzt keine Zeit hatte, da ich mit der Hochzeit meiner Tochter beansprucht war.

Und zur ersten Frage: „Warum segnete Jakob, unser Vater, die Söhne durch einen Engel?“ In den Schriften des ARI wird erklärt, dass NaRaN de Zadikim (Gerechte) die Innerlichkeit der drei Welten sind, Brija, Yezira, Assija. Der Ursprung der Seelen liegt in der Welt Brija, Ruach erstreckt sich von der Welt Yezira, und Nefesh stammt aus der Welt Assija. Und alle Geschenke kommen aus der Welt Azilut, die heißt: „Er, Sein Leben und Sein Wesen sind eins.“

In der Welt Azilut teilen sich die zehn Sefirot in drei Unterscheidungen: 1) Keter; 2) Chochma und Bina; 3) SA und Malchut.

Sie gelten als Shoresh, also Keter, Mochin, das heißt Chochma und Bina, und die Empfangenden der Mochin, also SA und Malchut, genannt „männlich“ und „weiblich“, Israel und Lea, Jakob und Rachel. Die SoN empfangen die Mochin für die Seelen der Gerechten, die die Innerlichkeit der drei Welten BYA sind.

Der Handelnde und Überbringer der höheren Fülle ist Engel Matat[1]. Engel Matat wird der „Diener der Welt“ genannt, dessen Name der Name seines RAV ist. Einmal wird er mit dem Namen HaWaYaH und ein anderes Mal mit dem Namen Shadai bezeichnet, da er zwei Handlungen ausführt.

  1. Er empfängt Chochma und gibt BYA, und dann wird er Shadai genannt, wie in „Er sagte zu Seiner Welt: ‚Genug‘, verbreite nicht mehr“. Das bezieht sich auf die Fülle von Chochma, denn es gab in den Kelim (Gefäßen) des Willens zu empfangen einen Zimzum (Einschränkung) auf dem Empfangen von Chochma. Deshalb hat der Emanator das linke Bein von Taw wieder hochgezogen, und deshalb ist das Bein von Taw dick, weil Er das linke Bein wieder hochgezogen hat, damit es nicht in die Klipot (Schalen) leuchtet[2].
  2. Die zweite Unterscheidung des Engels Matat erfolgt, wenn er auch Chassadim hat, um sie an die Unteren weiterzugeben. Zu dieser Zeit ist sein Name wie der Name seines RAV, der HaWaYaH ist, und Matat ist vollendet und wird mit dem Namen seines Herrn, HaWaYaH, genannt.

Als Jakob seine Söhne segnete, musste er den Segen in der Reihenfolge der Stufe verteilen, bis der Reichtum auch den unteren Söhnen zuteil wurde. Deshalb streckte er den Reichtum für die Söhne bis zum Engel Matat aus, und von Matat aus würde der Reichtum zu den Söhnen fließen. Deshalb segnete Jakob seine Söhne durch den Engel Matat, der der Geber und Überbringer des Überflusses von der Welt Azilut zu NaRaN de Zadikim und zu den drei Welten BYA ist. Deshalb sagte er: „Der erlösende Engel wird mich segnen.“

So wirst du deine zweite Frage verstehen, die sich auf „mein Name in Seiner Mitte“ bezieht, von der Maimonides schrieb: „denn mein Name ist in Seiner Mitte enthalten“ Du hast gefragt: „Was bedeutet es, dass sein Name wie der Name seines RAV ist?, denn wir haben keinen Zugang zu seinem Wesen, sondern nur zu dem, was uns offenbart wurde.

Denn ein gemeinsamer Name bedeutet, dass jeder Name auf eine Erlangung hinweist, denn das, was wir nicht erlangen, definieren wir nicht durch einen Namen. Und jede Errungenschaft in der Spiritualität besteht genau dann, wenn eine Verbindung zwischen dem Erreichten und dem Erreichenden besteht. Das nennt man „vom Erreichenden und dem Erreichten gemeinsam geteilt“. Dann können wir sagen, dass es die Offenbarung eines Namens, einer Form und einer bestimmten Einschränkung der Fülle gibt. Aber beim Erreichen ohne einen Erreichenden kann man nicht von irgendeiner Form oder Einschränkung sprechen, und es wird keine Erlangung dafür angerechnet. Dies wird als „Es gibt überhaupt keinen Gedanken oder Wahrnehmung in ihm“ und als „Essenz ohne Substanz“ betrachtet.[3]

Dies ist die Bedeutung Seines Namens, was bedeutet, dass das, was wir durch den Engel Matat erreichen, wie der Name seines RAV ist, der auch eine Offenbarung ist. Das bedeutet, dass Matat die SoN gibt, die die Empfangenden der Mochin de Azilut sind, wo es zwei Unterscheidungen gibt – Chochma und Bina – die den Unteren in Form von Chassadim und Chochma erscheinen.

Wenn Matat Chochma gibt, wird er mit dem Namen seines RAV genannt, mit dem Namen Shadai. Und wenn er auch Chassadim gibt, dann ist der Name seines RAV HaWaYaH. Und dann heißt Matat „der Älteste seines Hauses, der über alles herrscht, was er hat“, wobei der Engel Matat der Minister der Welt ist und die Welt regiert, was bedeutet, dass sich die Fülle durch ihn auf die Welten BYA ausdehnt und in den NaRaN de Zadikim enthalten ist.

Das ist die Bedeutung von „Mein Name ist in Seiner Mitte“, was bedeutet, dass das Geben der Namen von Matat sich auf die Form der Fülle bezieht, die aus zwei Formen besteht, welche Chochma und Chassadim sind, dass diese Namen in Matat entsprechend dem Maß des Namens des RAV wirken, den er ausbreitet.

Und was deine dritte Frage betrifft, warum die Heilige Tora in der Einleitung von Ephraim für Menasse ausführt, so können wir dies mit der Regel erklären, die wir in der Arbeit für den Schöpfer haben, dass das Ziel sich immer vor ihm befinden muss, und zu wissen, was seine Aufgabe im Leben ist, und zu welchem Endziel ein Mensch kommen sollte, damit er sagen kann, dass er Frieden und Ruhe erreicht hat.

Denn erst wenn das Endziel vor ihm liegt, kann sich der Mensch mit allen Mitteln vorbereiten und die ihm zur Verfügung stehenden Kräfte aktivieren. Wäre dies nicht der Fall, wüsste er nicht, wie er seine Kräfte und die Bewahrung im Gleichgewicht halten kann, denn die wirklichen Mittel, die erforderlich sind, um auf den Wegen zu bleiben, die Gefahren mit sich bringen, kennt er nicht in vollem Umfang, wenn er den auf ihn lauernden Feind nicht kennt, weil er nicht weiß, wer der wahre Feind ist, der besiegt werden soll. Deshalb sollte das Ziel von größter Wichtigkeit sein, wenn man beginnt, von den Aufgaben und vom Segen der Arbeit zu sprechen.

Es ist auch bekannt, dass, wenn man auf dem Weg der Arbeit zu gehen beginnt, man vom Leichten zum Schweren übergeht. Zuerst lernen und tun wir das, was am einfachsten zu verstehen und zu tun ist, und dann das, was ein wenig schwieriger ist, usw., bis wir an die Wege des Krieges der Neigung gewöhnt und darin erfahren sind. Zu dieser Zeit nehmen wir die schwersten Angriffe auf uns.

Es zeigt sich, dass wir zwei Dinge haben, von denen wir eines dem anderen vorziehen sollten. Josephs Meinung war, dass wir vor allem über die Wege der Arbeit sprechen sollten, entsprechend der Reihenfolge, also von leicht bis schwer. Und Jakobs Ansicht war, dass wir zuallererst über das Ziel sprechen müssen.

Entwürfe und Anhänge zu diesem Schreiben

1) Zu deiner dritten Frage: „Warum die Heilige Tora in der Einleitung Ephraim für Menasse so ausführlich behandelt: Es ist bekannt, dass das Priorisieren des einen vor dem anderen von der Wichtigkeit der Angelegenheit abhängt. Was die Arbeit des Schöpfers betrifft, müssen wir wissen, was wichtig ist, das heißt, den Schwerpunkt auf den wichtigsten Punkt zu legen, der das Ziel ist.

…Im Sohar[4] steht geschrieben, dass es zwei große und wichtige Minister gibt. Der eine Minister ist aus Ephraim, dessen Eigenschaft es ist, Israel im Exil zu halten und es sich dort vermehren zu lassen. Der andere Minister ist aus Menasse, und seine Aufgabe ist es, es im Exil in Vergessenheit zu bringen.

Er erklärt dort, dass es zwei Arten von Urteilen gibt: 1) Urteile von Rachamim, genannt Malchut in Bina, und 2) Urteile von Malchut in Malchut, genannt „Urteile, die von Malchut kommen.“ Er beschreibt, dass jeder Minister aus beiden Unterscheidungen besteht.

…Er beschreibt, dass der Minister von Menasse aus Rachamim (Barmherzigkeit) und Urteil in Barmherzigkeit besteht, und der Minister von Ephraim aus Barmherzigkeit und Urteil in Urteil, genannt Malchut.

Daraus folgt, dass Jakob sie segnete, was bedeutet, dass das Urteil gemildert wird, und dadurch die Erlösung erfolgt. Und da die Reihenfolge der Arbeit in der Barmherzigkeit und dann im Urteil liegt, gibt es bekanntlich vier Unterscheidungen: 1) Empfangen, um zu empfangen; 2) Geben, um zu empfangen; 3) Geben, um zu geben; 4) Empfangen, um zu geben.

Die ersten beiden Unterscheidungen entsprechen nicht wirklich dem Weg der Tora, sondern der Tora in liShma [für Ihren Namen], beginnend mit dem Geben, um zu geben. Und dies wird die „Eigenschaft der Barmherzigkeit“ genannt. Die zweite Unterscheidung der Tora in liShma wird „Empfangen, um zu geben“ genannt und wird die “ Eigenschaft des Urteils“ genannt.

Deshalb wollte Joseph sie nach der Reihenfolge der Arbeit segnen, wo zuerst die Eigenschaft der Barmherzigkeit kommt, die Menasse genannt wird, und dann die Eigenschaft von Ephraim, die Urteil genannt wird, aber Jakob segnete nach der Reihenfolge der Wichtigkeit, was bedeutet, dass die vollständige Korrektur die Eigenschaft des Urteils ist, die korrigiert werden soll, was „die Dunkelheit leuchtet wie das Licht“ genannt wird. Jakob vertrat die Ansicht, dass wir zwar mit der Eigenschaft der Barmherzigkeit zu arbeiten beginnen, dass aber das Ziel vor ihm enthüllt werden sollte – dass der Zweck darin besteht, das Ziel der Korrektur zu erreichen, und dass wir danach beginnen, gemäß der Reihenfolge zu arbeiten, also mit der Eigenschaft der Barmherzigkeit.

2) Engel: Die Shechina (Göttliche Gegenwart) wird als Engel bezeichnet, denn es steht geschrieben: „Siehe! Ich sende einen Engel vor dir her.“ Sie wird Engel genannt, weil die Shechina durch Matat handelt. Das ist während des Exils so, aber zur Zeit der Erlösung befindet er sich in Dwekut (Anhaftung) mit dem König, der SA genannt wird.[5]

3) Siehe im Abschnitt Wajeze[6], wo er erklärt, was in den Korrekturen (Tikunim)[7] über den Vers „und die Tiere liefen hin und her“ steht. „Hin“ ist Nuriel, und „her“ ist Matat. Er interpretiert im Sulam, dass „hin“ Chochma und „her“ Chassadim bedeutet. Da er bereits Chochma hat, wird er Chassadim erhalten. Es stellt sich heraus, dass er bereits die gesamte Chochma und Chassadim zusammen hat. Deshalb wird Matat der „Minister der Welt“ genannt, denn in ihm ist die Ganzheit für die Unteren in den drei Welten BYA, in denen sich die NaRaN de Zadikim befinden, die dort die „Innerlichkeit von BYA“ genannt werden.

Das ist die Bedeutung von „der Älteste seines Hauses herrscht über alles, was er hat“, was bedeutet, dass er Chochma und Chassadim hat. Indem er die Welt regiert, hat er den Namen Shadai, was die erste Unterscheidung von „und her“ ist, das heißt, von der Sefira Chochma, die sich links befindet, und dies ist die Bedeutung des Namens Shadai. Danach geht er hinauf, was die zweite Unterscheidung von „und her“ ist. Das bedeutet, dass er zu dem Namen HaWaYaH zurückkehrt, der Chassadim ist, und er rief im Namen seines Herrn HaWaYaH.

[1] siehe im Sohar, Wajeze, S. 36 und im Sulam [Leiter Kommentar], Punkt 71

[2] siehe in „Die Einführung in das Buch Sohar„, S. 26, und im Sulam, Punkt 23

[3] siehe im „Vorwort zum Buch Sohar„, S. 50, Punkt 12

[4] Sohar, Wajechi 4:14, und im Sulam, Punkt 41

[5] Wajechi S. 18, Artikel 53, 23

[6] Wajeze S. 36, Punkt 71 im Sulam

[7] Tikun Nr. 70, S. 119

Der Mensch wird durch die Tora mit Rechtschaffenheit und Frieden belohnt

Rabash, Artikel Nr. 3, 1986

Im Sohar (Lech Lecha, Punkt 1) erklärt Rabbi Aba, warum Abraham mehr als alle seine Zeitgenossen damit belohnt wurde, dass der Schöpfer zu ihmGeh hinaus“ [Lech Lecha] sagte. Er schreibt: „Rabbi Aba begann die Rede und sagte: ‚Hört auf Mich, ihr Hartherzigen, die ihr weit von der Rechtschaffenheit [Zedaka] entfernt seid.‘ Hört auf mich, ihr Hartherzigen‘, gemeint ist, wie hart die Herzen der Gottlosen sind. Sie sehen die Pfade und Wege der Tora und achten nicht darauf. Ihre Herzen sind hart, denn sie kehren nicht zu ihrem Meister zurück, um Buße zu tun. Deshalb werden sie ‚Hartherzige, die weit von der Rechtschaffenheit entfernt sind‘ genannt, was bedeutet, dass sie weit von der Tora und damit weit von der Rechtschaffenheit [Zedaka] entfernt sind.“

Rabbi Chiskia sagte: „Sie sind weit vom Schöpfer entfernt. Und weil sie weit vom Schöpfer entfernt sind, werden sie hartherzig genannt.“ Die Bedeutung des Verses ist „fern von der Rechtschaffenheit“. Und warum? Weil sie sich dem Schöpfer nicht nähern wollen, da sie hartherzig sind. Und deshalb sind sie weit entfernt von der Rechtschaffenheit.

Weil sie fern von der Rechtschaffenheit sind, sind sie fern vom Frieden, das heißt, sie haben keinen Frieden, wie geschrieben steht: „Es gibt keinen Frieden“, sagte der Herr zu den Gottlosen. Was ist der Grund dafür? Weil sie weit von der Rechtschaffenheit entfernt sind, und deshalb haben sie keinen Frieden.

Wir sollten verstehen, was Rabbi Aba sagt, dass „weit von der Rechtschaffenheit entfernt“ bedeutet, dass sie weit von der Tora entfernt sind. Und deshalb sind sich auch von der Rechtschaffenheit entfernt.Einerseits sagt er, dass Rechtschaffenheit Tora heißt, und dann sagt er, dass sie wegen der Entfernung von der Tora, von der Rechtschaffenheit entfernt sind. Das impliziert, dass die Tora der Grund für die Rechtschaffenheit ist, aber wir sehen keine Verbindung zwischen Tora und Rechtschaffenheit.

Wir sehen, dass die Völker der Welt keine Tora haben, wie unsere Weisen sagten: „Er sagt Seine Worte zu Jakob“, und dennoch geben sie Zedaka [Rechtschaffenheit/Almosen].“ Setzt das Geben von Zedaka voraus, dass man an den Schöpfer glaubt und die Tora und die Mizwot [Gebote] einhält, und erst dann kann man Zedaka geben? Vielmehr sagt er, dass sie weit von Zedaka entfernt sind, weil sie weit von der Tora entfernt sind.

Er sagt auch, dass sie weit von Zedaka entfernt sind, weil sie weit von der Tora entfernt sind. Dies impliziert, dass die Tora der Grund ist, durch den wir Zedaka einhalten können. Das heißt, das Wichtigste für uns ist, Zedaka zu erreichen. Wie können wir eine so hohe Stufe erreichen? Durch die Tora.

Daher sollten wir die Größe und Wichtigkeit von Zedaka verstehen, was bedeutet, dass die Tora eine niedrigere Stufe als Zedaka ist, weil wir durch die Tora Zedaka erreichen können. Das müssen wir verstehen.

Es ist auch schwierig, die Worte von Rabbi Chiskia zu verstehen, die er den Worten von Rabbi Aba hinzufügt und sagt: „Wer sind die Hartherzigen? Diejenigen, die sich dem Schöpfer nicht annähern wollen. Und weil sie sich dem Schöpfer nicht annähern wollen, sind sie weit von Zedaka entfernt.“ Wie können wir das verstehen? Bedeutet das, dass sie durch die Annäherung an den Schöpfer mit einer höheren Stufe belohnt werden, die Zedaka ist?

Wir sollten auch verstehen, warum Rabbi Chiskia sagt: „Da sie fern von Zedaka sind, sind sie fern vom Frieden.“ Das ist umso verwirrender, weil er uns einmal die Bedeutung von Zedaka verdeutlicht hat, das heißt, nach Rabbi Abas Ansicht ist Zedaka wichtiger als die Tora, und nach Rabbi Chiskias Ansicht ist Zedaka wichtiger als die Annäherung an den Schöpfer. Jetzt kommt er und sagt, dass sie die Stufe des Friedens nicht erreichen können, wenn sie nicht die Stufe von Zedaka haben.

Wir sollten also verstehen, was die Stufe des Friedens ist. Es wird angedeutet, dass er nach all der Arbeit die Stufe des Friedens erreichen wird. Das heißt, die erste Stufe ist entweder Tora oder die Annäherung an den Schöpfer, die zweite ist Zedaka und die dritte ist Frieden. Dies bedarf der Klärung.

Wir sehen, dass Zedaka „Glaube“ genannt wird, wie es über Abraham geschrieben steht: „Und er glaubte an den Herrn, und Er sah es ihm als Rechtschaffenheit [Zedaka] an.“ Da also der Glaube als Zedaka angesehen wird, können wir bereits die Bedeutung von Zedaka erkennen. Es ist nicht so, wie es wörtlich erscheint. Vielmehr impliziert Zedaka den Glauben.

Was ist Glaube? Wird er als Zedaka betrachtet? Wir sehen, dass jemand, der den Armen Zedaka [Almosen] gibt, nicht erwartet, dass der Arme ihm die Almosen, die er ihm gegeben hat, in irgendeiner Weise zurückzahlt. Das gilt besonders für verborgene Almosen; er hat sicher nicht vor, etwas dafür zu bekommen. Daher bedeutet Zedaka, dass er etwas tut, ohne eine Gegenleistung zu erhalten.

Da aber der Glaube, den wir auf uns nehmen sollen, ohne Gegenleistung sein muss, bedeutet dies, dass wir an die Größe des Schöpfers glauben müssen, was der heilige Sohar so nennt: „Denn Er ist groß und herrschend.“ Er soll nicht denken, dass er die Last des Himmelreichs auf sich nimmt und dadurch von Ihm eine Belohnung erhält. Vielmehr arbeitet er ausschließlich, um zu geben. Aus diesem Grund wird der Glaube Zedaka genannt, um uns die Form zu verdeutlichen, die der Glaube, den wir auf uns nehmen, haben sollte.

Wir müssen jedoch darauf achten, wie wir einen solchen Glauben erreichen, der um zu geben ist. Es liegt in unserer Natur, nur zu empfangen und nicht zu geben. Was kann man also tun, um das Geben zu erreichen? Er sagt uns, dass dies gerade durch die Tora geschieht, wie unsere Weisen sagten (Kidushin 30): „Ich habe den bösen Trieb erschaffen, ich habe für ihn die Tora als Gewürz erschaffen.“

In der „Einführung in das Studium der Zehn Sefirot“ (Punkt 11) sagt er: „Aber wir finden und sehen in den Worten der Weisen des Talmuds, dass sie uns den Weg der Tora leichter gemacht haben als die Weisen der Mishna. Das liegt daran, dass sie sagten: ‚Man sollte sich immer mit Tora und Mizwot beschäftigen, sogar in lo liShma, und von lo liShma wird er zu liShma gelangen.‘ Das heißt, das Licht darin bringt ihn zur Quelle zurück. So haben sie uns ein neues Mittel gegeben anstelle der Buße, wie sie in der oben erwähnten Mishna (Awot) vorgestellt wird: Das „Licht in der Tora“. Es hat genügend Kraft, um einen Menschen zum Guten zu führen und ihn dazu zu bringen, sich mit der Tora und den Mizwot in liShma zu beschäftigen.“

So verstehen wir die Worte von Rabbi Aba, der sagte, dass „weit von Zedaka“ bedeutet, dass sie sich von der Tora entfernen, daher sind sie weit weg von Zedaka. Wir fragten: „Ist die Tora der Grund, um Zedaka zu erreichen? Ist es unmöglich, Zedaka ohne Tora zu geben?“ Die Sache ist die, dass Zedaka sich auf den Glauben bezieht. Es ist unmöglich, wirklichen Glauben zu erlangen, bevor man nicht die gleiche Form wie der Schöpfer hat, was bedeutet, dass alle seine Handlungen nur dazu dienen, dem Schöpfer Zufriedenheit zu bereiten.

Er sagt in der „Einführung in das Buch Sohar“ (Punkt 138): „Es ist ein Gesetz, dass das Geschöpf kein offenbartes Übel vom Schöpfer empfangen kann, denn es ist ein Makel in der Herrlichkeit des Schöpfers, dass das Geschöpf Ihn als Übeltäter wahrnimmt. Daher liegt, wenn man sich schlecht fühlt, in gleichem Maße die Verleugnung der Lenkung des Schöpfers auf ihm, und der Handelnde ist ihm verborgen.“
Der Grund dafür ist, dass der Mensch, bevor er mit den Gefäßen des Gebens belohnt wird, nicht in der Lage ist, das Gute und den Genuss von Ihm zu empfangen. Daraus folgt, dass er sich schlecht fühlt und daher nicht mit echtem Glauben belohnt werden kann, bevor er nicht das Böse in sich korrigiert hat, was „empfangen, um zu empfangen“ genannt wird.

Daraus folgt, dass er durch die Tora, die ihn zurück zur Quelle führt, was bedeutet, dass er durch das Empfangen von Gefäßen des Gebens mit dem Glauben belohnt wird, was Zedaka genannt wird, was heißt „Glaube, weil Er groß und herrschend ist“, und nicht, dass die Grundlage seines Glaubens darin besteht, eine Belohnung zu erhalten.

Jetzt werden wir verstehen, was wir über die Worte von Rabbi Chiskia gefragt haben, wo er die Bedeutung von „hartherzig“ erklärt. Er erklärt, dass sie sich von Zedaka entfernen, weil sie sich vom Schöpfer entfernen. Wir fragten: „Kann die Annäherung an den Schöpfer ein Grund dafür sein, dass wir die Fähigkeit haben, Zedaka zu geben? Was ist die Verbindung zwischen beiden?“ Im Sulam-Kommentar zum Sohar steht geschrieben: „Rabbi Chiskia widerspricht Rabbi Aba nicht. Vielmehr interpretiert er mehr als dieser.“ Wir fragten: „Aber die Erklärung von Rabbi Chiskia ist noch schwieriger zu verstehen!“

Nach dem, was wir oben erklärt haben, erklärt Rabbi Chiskia ausführlicher, was es bedeutet, dass sie „hartherzig“ genannt werden, wodurch sie weit von Zedaka entfernt sind, da sie in Bezug auf das, was Rabbi Aba sagt, dass sie sich von der Tora entfernt haben, denken, dass sie einfach Tora lernen müssen und dadurch mit Zedaka, genannt „Glaube“, belohnt werden. Die Absicht von Rabbi Aba ist jedoch, dass sie durch die Tora die Gleichheit der Form, genannt „Gefäße des Gebens“, erreichen, da sie keinen wirklichen Glauben erreichen können, bevor sie Gefäße des Gebens haben, wie es im Sulam („Einführung in das Buch Sohar“) geschrieben steht.

Aus diesem Grund führt Rabbi Chiskia weiter aus und sagt in einfacher Weise, dass „hartherzig“ diejenigen sind, die sich vom Schöpfer entfernen. Das heißt, sie wollen sich dem Schöpfer nicht nähern, weil sie hartherzig sind, deshalb sind sie weit von Zedaka entfernt. Das heißt, wie wir oben sagten, dass es unmöglich ist, mit Glauben belohnt zu werden, was Zedaka ist, bevor wir mit der Annäherung an den Schöpfer belohnt werden, was Gleichheit der Form genannt wird, welche Gefäße des Gebens sind.

Der Grund, warum Rabbi Abba nicht dasselbe interpretiert wie Rabbi Chiskia, ist vielleicht, dass Rabbi Abba uns zwei Dinge auf einmal sagen will, nämlich den Grund und den Rat. Der Grund, warum sie keinen Glauben haben, ist der, dass sie keine Gefäße des Gebens haben. Der Ratschlag dafür ist, sich mit der Tora zu beschäftigen, wo ihnen durch das Licht der Tora die Gleichheit der Form verliehen wird, da alle ihre Handlungen nur dem Geben dienen. Zu diesem Zeitpunkt werden sie mit Zedaka belohnt werden, was echter Glaube ist.

Und zu Rabbi Chiskias Ergänzung, dass sie durch Zedaka mit Frieden belohnt werden, fragten wir: „Wenn Zedaka eine so große Sache ist, die sich auf den Glauben bezieht, was ist dann Frieden? Es impliziert, dass der Frieden noch wichtiger ist!“

Wir sollten interpretieren, dass Frieden die Vollendung der Arbeit ist. Bevor jemand mit Gefäßen des Gebens belohnt wird, hat er keinen Platz für den Glauben. Sobald er Gefäße des Gebens hat und mit Glauben belohnt wurde, erlangt er den Zweck der Schöpfung, der darin besteht, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Das bedeutet, dass er dann das Gute und das Vergnügen spürt, welche der Schöpfer geschaffen hat, um Seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Zu diesem Zeitpunkt wird man mit Frieden belohnt.

Aber solange man nicht mit Zedaka, dem Glauben, auf der Basis von Gefäßen des Gebens belohnt wird, hat man nicht die Kelim, um das Gute und den Genuss zu erlangen, da dem Guten die Korrektur fehlt, nicht das Brot der Scham zu essen. Dafür gab es die Korrektur von Zimzum Alef [erste Einschränkung]. Erst wenn die Geschöpfe diese Korrektur erlangen, die „Gefäße des Gebens“ genannt wird, wird es einen Ort geben, an dem das Licht des Schöpfers (das Seinen Geschöpfen zugute kommen soll) anwesend sein kann.

Davor ist er im Zwist mit dem Schöpfer, wie er im Sulam-Kommentar („Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 175) sagt: „Auch der Friede beklagte sich, dass er ganz im Zwist sei, weil er sich nicht mit Mizwot [Geboten] beschäftigen kann, um zu geben, sondern mit einer Mischung aus Selbstgefälligkeit.“ So ist er immer im Zwist mit dem Schöpfer, weil er sich für einen vollkommenen Gerechten hält und seine Fehler gar nicht spürt. Das heißt, er fühlt nicht, dass seine ganze Beschäftigung in Tora und Mizwot lo liShma [nicht für Ihren Namen] ist, und er ist wütend auf den Schöpfer, weil Er ihn nicht so belohnt, wie ein vollkommen Gerechter belohnt werden sollte.

Wir sehen also, dass es unmöglich ist, Frieden zu haben, bevor man mit Zedaka belohnt wird, was der Glaube an den Schöpfer auf Grundlage von Gefäßen des Gebens ist, die einen dazu bringen, sich dem Schöpfer anzunähern. Daraus folgt, dass das Ende der Arbeit, wenn das Ziel erreicht ist, die Stufe des Friedens erreicht ist. Dieser Frieden kann nicht erreicht werden, bevor wir nicht die Vorstufen durchlaufen haben, nämlich die Annäherung an den Schöpfer, dann den Glauben, der Zedaka genannt wird, und schließlich das Ziel, das „Frieden“ genannt wird.

korr, EY, 20.08.2023

1986/2 Erhöre mich, oh Himmel

Erhöre mich, oh Himmel

Artikel Nr. 2, 1986

„‚Erhöre mich, oh Himmel.‘ Rabbi Yehuda begann die Rede und sprach: ‚Ich öffnete für meinen Geliebten. ‚Die Stimme meines Geliebten klopft an.‘ Er sagt: ‚Die Stimme meines Geliebten klopft an‘. Das ist Moses, der Israel in verschiedenen Argumenten, in verschiedenen Streitigkeiten ermahnte, wie es geschrieben steht: ‚Das sind die Worte‘, ‚Ihr seid ungehorsam gewesen‘ und ‚In Horev habt ihr provoziert‘, wie es geschrieben steht, ‚klopft an.'“[1] „Obwohl Moses Israel ermahnte, waren alle seine Worte mit Liebe, wie geschrieben steht: ‚Denn ihr seid ein heiliges Volk für den Herrn, deinen Gott‘ und ‚Der Herr, dein Gott, hat euch erwählt, sein Volk zu sein‘, ‚aber weil der Herr euch geliebt hat‘, wie geschrieben steht: ‚Öffne mir, meine Schwester, meine Frau‘, liebevoll.“ 

Wir sollten die Worte des heiligen Sohar verstehen.

1) Wenn er das Volk Israel so sehr preist, wie es geschrieben steht: „Denn du bist dem Herrn, deinem Gott, ein heiliges Volk“ und „Der Herr, dein Gott, hat dich zu Seinem Volk erwählt“, wie kann man dann von einer Mahnung sprechen? Wenn sie ein heiliges Volk sind, was fehlt ihnen dann noch?

2) Was lehrt uns das für die zukünftigen Generationen, wenn sie zwei Gegensätze in ein und demselben Träger sind? Das heißt, entweder sie sind ein heiliges Volk, oder sie sind es nicht!

3) Es gibt eine Regel: „Die Liebe bedeckt alle Vergehen“. In der Schrift[2] heißt es: „Nicht deshalb, weil ihr zahlreicher wärt als alle Völker, hat der Herr sein Herz euch zugewandt und euch erwählt, denn ihr seid das geringste unter allen Völkern … sondern weil der Herr euch liebt.“ Wie ist es also möglich, in ihnen Vergehen zu finden, da „die Liebe alle Vergehen bedeckt“?

Es ist bekannt, dass es zwei Linien gibt, die sich gegenseitig widersprechen, bis die dritte Linie kommt und entscheidet. „Linien“ in der Spiritualität bedeutet, dass die Eigenschaft von Chessed (Barmherzigkeit) „rechte Linie“ genannt wird. Chessed bedeutet, dass er nur Gutes für andere tun will, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Er sehnt sich nach der Liebe zum Schöpfer und sorgt sich nicht um sich selbst. Vielmehr ist sein ganzes Streben nur darauf ausgerichtet, seinen Schöpfer zu erfreuen. Und für sich selbst gibt er sich mit wenig zufrieden. Das heißt, er achtet nicht auf das, was er hat, nämlich guten Geschmack in der Tora, im Gebet oder in den Mizwot (Geboten), sondern ist mit seinem Los zufrieden.

Hier, in der Spiritualität, wenn ein Mensch in sich geht und sagt, dass er an die persönliche Vorsehung glaubt, dass alles von oben kommt, was bedeutet, dass der Schöpfer ihm einen Gedanken und den Wunsch gegeben hat, dem Schöpfer zu dienen und sich mit Tora und Mizwot zu beschäftigen, obwohl er keinen Geschmack an Tora und Mizwot findet. Dennoch stört es ihn nicht und er sagt, dass er damit zufrieden ist, dass er das Gebot des Schöpfers einhalten kann. Das allein ist für ihn so, als ob er ein Vermögen verdient hätte. Und auch wenn er die Größe des Schöpfers nicht erreicht, so erfüllt ihn doch das, was er hat. Außerdem hält er es für ein Geschenk des Himmels, dass ihm der Gedanke und das Verlangen gegeben wurde.

Er sieht, dass dies anderen nicht gegeben wurde. Im Gegenteil, sie streben nur danach, körperliche Dinge zu erlangen, das heißt, von den Menschen begünstigt zu werden oder den Körper mit Dingen zu erfreuen, so wie das auch die Tiere nutzen. Ihm hingegen wurde der Gedanke und das Verlangen gegeben, dem Schöpfer zu dienen, „und wer bin ich, dass er mich erwählt hat?“ Es ist so, wie wir sagen: „Gepriesen seist Du, Herr, der Sein Volk Israel mit Liebe erwählt.“

Es stellt sich heraus, dass wir den Schöpfer dafür preisen, dass er uns auserwählt hat, was bedeutet, dass uns der Gedanke und der Wunsch gegeben wurde, Tora und Mizwot einzuhalten. Wenn er also andere betrachtet, die nicht das gleiche Verlangen nach Tora und Mizwot haben wie er, sagt er, dass Er ihn aus allen anderen erwählt hat, um Ihm zu dienen. Obwohl Er ihm nur einen kleinen Dienst erwiesen hat, ohne Intellekt und Verstand, sagt er, dass sogar dieser Dienst, der kleinste der Kleinsten, mehr ist als sein eigener Wert, denn wenn er sich selbst mit den Augen der Größe Gottes betrachtet, sagt er, dass er nicht einmal dies verdient. Deshalb ist er gewiss so glücklich, als ob er mit einem Dienst belohnt worden wäre, der für große Menschen angemessen ist.

Die rechte Linie kommt von den höheren Sefirot. Diese Unterscheidung wird die Sefira (Singular von Sefirot) Chessed genannt, die sich auf die Gleichheit der Form mit dem Schöpfer bezieht – wie Er gibt, so möchte der Untere den Höheren geben. Dies wird als Gleichheit der Form betrachtet, bei der er das, was er hat, nicht in Gefäßen des Empfangens betrachtet. Vielmehr ist sein einziger Maßstab für die Vollkommenheit seine Fähigkeit zu geben.

Auch wenn er nicht viel geben kann, gibt er sich damit zufrieden, weil er seine Niedrigkeit im Vergleich zum Geber und im Vergleich zu anderen Menschen, die er für tugendhafter als sich selbst hält, prüft. Dennoch wurde ihm von oben ein Gedanke und ein Verlangen gegeben, das ihnen nicht gegeben wurde, und er nicht darüber sagt: „Meine Kraft und die Stärke meiner Hand.“

Aus diesem Grund ist er immer zufrieden und hat seiner Arbeit nichts hinzuzufügen. Vielmehr dankt und preist er den Schöpfer, so sehr er kann, und in allen möglichen Lobpreisungen. Und selbst wenn er dem Schöpfer nicht den Lobpreis und die Dankbarkeit zuteil werden lässt, die er seiner Meinung nach ihm zuteil werden lassen sollte, bedauert er dies nicht, denn er sagt von sich selbst: „Wer bin ich, dass ich immer zum König spreche, wie es sich für wichtige Leute gehört, und nicht für einen Niedrigen Menschen wie mich?“ Folglich befindet er sich immer in der Ganzheit und hat nichts hinzuzufügen.

Und wenn er manchmal die Arbeit vergisst und sein Verstand in weltliche Dinge eintaucht, und er sich dann wieder an die Spiritualität erinnert und sieht, dass er die ganze Zeit mit körperlichen Dingen dieser Welt beschäftigt war, denkt er trotzdem nicht an die Zeit, in der er getrennt war. Stattdessen freut er sich darüber, dass der Schöpfer ihn aus der Menge der Menschen erwählt hat und ihm sagte: „Wo bist du?“ Sogleich beginnt er, dem Schöpfer dafür zu danken, dass Er ihn daran erinnerte, über Spiritualität nachzudenken.

Deshalb denkt er auch in diesem Zustand nicht an die Mängel und bedauert, dass er die ganze Zeit die Arbeit völlig vergessen hat, sondern er ist froh, dass er wenigstens jetzt an die Arbeit für den Schöpfer denken kann. Folglich befindet er sich auch jetzt in einem Zustand der Vollkommenheit und wird nicht in einen Zustand geraten, in dem er von der Arbeit geschwächt ist, sondern immer in Vollkommenheit sein wird. Dies wird „rechte Linie“ genannt, Chessed, was Vollkommenheit bedeutet.

Dies ist jedoch davon abhängig, inwieweit ein Mensch an die persönliche Vorsehung glaubt, das heißt, dass der Schöpfer alles gibt – sowohl das Licht als auch das Kli (Gefäß) -, was sowohl das Verlangen und den Mangel des Menschen danach bedeutet, dass er nicht so sehr an den Schöpfer angehaftet ist, als auch das Gefühl in seinem Körper, dass er die Tora und die Mizwot nicht hält. Der Schöpfer gibt alles. Das Licht ist gewiss etwas, das der Schöpfer geben muss, denn der Geschmack an Tora und Mizwot gehört ganz zum Schöpfer. Es ist so, wie wir in der Nacht von Jom Kippur (Versöhnungstag) sagen: „So wie Ton in den Händen des Töpfers – Wenn Er will, gibt Er reichlich, wenn Er will, gibt Er sparsam – so sind wir in Deinen Händen, Hüter der Barmherzigkeit“.

Wenn ein Mensch sieht, dass in ihm das Verlangen zu studieren erwacht, und sei es auch nur eine Stunde am Tag, und wenn er betet, sieht er, dass er für ein paar Minuten weiß, dass er betet und nicht vergisst, dass er in einen Tallit (Gebetsmantel) und Tefillin gehüllt ist, und sein Herz jeden Gedanken der Welt denkt. Dann erinnert er sich für ein paar Minuten daran, dass er in Tallit und Tefillin gehüllt ist und dass er sich jetzt mitten im Gebet befindet. Er beginnt zu überlegen, zu wem er während des Gebets spricht. Er spürt, dass er nicht einfach spricht, sondern vor dem König steht, und er glaubt an „Du hörst das Gebet eines jeden Mundes“. Obwohl er sieht, dass er schon viele Male gebetet hat und sein Gebet nicht erhört wurde, glaubt er immer noch über dem Verstand, dass der Schöpfer das Gebet erhört, und dass der Grund, warum sein Gebet nicht erhört wurde, darin liegt, dass er wahrscheinlich nicht aus tiefstem Herzen gebetet hat. Deshalb nimmt er sich vor, noch intensiver zu beten, „und der Schöpfer wird mir gewiss helfen und mein Gebet erhören.“ Dann beginnt er sofort, dem Schöpfer dafür zu danken, dass er ihn daran erinnert hat, dass er jetzt mit Tallit und Tefillin gekrönt ist. Er fühlt sich gut, denn er schaut auf andere Menschen, wie sie noch schlafen, während bei mir „der Schöpfer mich mitten im Gebet erweckte“, und so freut er sich.

Wenn weitere Minuten vergehen und er wieder vergisst, wo er sich befindet, und an den Ochsen und den Esel denkt, und er dann plötzlich wieder von oben erweckt wird, dann liegt es nahe, dass er sich darüber beschwert, dass er die ganze Angelegenheit vergessen hat – dass er jetzt in der Synagoge ist. Doch davon will er nichts hören. Vielmehr freut er sich darüber, dass er daran erinnert wurde. Daraus folgt, dass er auf diese Weise nur auf „Gutes tun“ schaut, was bedeutet, dass er sich darüber freut, dass er jetzt Gutes tun konnte, und nicht bemerkt, dass er bis jetzt in der Welt der Trennung umherirrte.

All das fühlt er in dem Maße, in dem er seinen Wert erkennt, dass er nicht besser ist als andere Menschen, und dass sie sogar den Geist der Irrlehre und keine Bindung zum Judentum haben. Er sieht auch, dass es Menschen gibt, die dem Judentum nicht einmal Beachtung schenken, sondern wie alle anderen Tiere leben, ohne sich um irgendeinen Sinn im Leben zu kümmern. Vielmehr denken sie, dass ihr ganzes Leben, das sie auf einer höheren Stufe als das der Tiere sehen, darin besteht, dass es ihnen auch um Respekt geht, und sie verstehen, dass es manchmal besser ist, auf Begierden zu verzichten, um Respekt zu erhalten. Aber was das Judentum betrifft, so achten sie selbst dann nicht darauf, selbst wenn sie von ihren Eltern beschnitten wurden, weil andere Dinge sie mehr interessieren.

Wenn er sie betrachtet, sieht er, dass er nicht weiß, warum er mehr begünstigt wurde als sie, weil der Schöpfer ihm den Gedanken und das Verlangen gab, sich mit der Tora und den Mizwot zu beschäftigen, wenn auch nur in der Handlung. Das heißt, er sieht, dass er noch weit davon entfernt ist, die Stufe von liShma (für Ihren Namen) zu erreichen, aber er sagt: „Auf jeden Fall bin ich mit lo liShma (nicht für Ihren Namen) begünstigt worden, wie unsere Weisen sagten: ‚Von lo liShma kommen wir zu liShma. So befinde ich mich wenigstens auf der ersten Stufe der Kedusha (Heiligkeit).“ Er denkt darüber nach, wie glücklich er ist, dass der Schöpfer ihn auf die erste Stufe der Kedusha, genannt lo liShma, gebracht hat, wie sehr er dem Schöpfer danken und ihn preisen sollte. Vor allem wenn ein Mensch belohnt wird und ihm der Gedanke gegeben wird, sich mit den Geheimnissen der Tora zu beschäftigen, obwohl er kein einziges Wort versteht, das dort geschrieben steht, so ist es doch ein großes Privileg, dass er nun dem Studium der Innerlichkeit der Tora anhaftet.

Mit anderen Worten, er glaubt, dass sie nur über die Göttliche Gegenwart sprechen und dass er Raum hat, sich in seine Gedanken zu vertiefen, denn „alles, was ich lerne, sind die heiligen Namen, also muss ich sehr glücklich sein. Alles, was ich tun muss, ist dem Schöpfer zu danken und Ihn zu preisen. Das heißt, die Lebenskraft der ganzen Welt kommt nur vom Geschwätz, während ich mit dem Eintritt in die erste Stufe der Kedusha, genannt lo liShma, belohnt wurde.“ Dies wird als „rechte Linie“ betrachtet, was Vollkommenheit bedeutet, die keiner Korrektur bedarf.

Aber es steht geschrieben: „rechts und links und dazwischen eine Braut“. Das heißt, wir brauchen auch eine linke Linie. Wir müssen das wirklich verstehen: Wenn er das Gefühl hat, dass er vollkommen ist und den ganzen Tag und die ganze Nacht dem Schöpfer danken und ihn preisen kann, was braucht er dann noch? Er weiß jedoch selbst, dass es lo liShma ist und dass es die Aufgabe des Menschen ist, für den Schöpfer zu arbeiten, und er sagt, dass er diese Stufe nicht erreicht hat. Wie kann man also in Stufen aufsteigen, wenn man keinen Mangel verspürt?

Es gibt eine Regel, die besagt, dass ein Mensch, der den Schöpfer um etwas bittet, dies aus tiefstem Herzen tun muss. Das bedeutet, dass man den Mangel im Herzen spüren sollte, und nicht als bloßes Lippenbekenntnis. Denn wenn man um Überfluss bittet, ohne den man leben könnte, hat niemand Erbarmen mit diesem Menschen, wenn er schreit und weint, weil er etwas nicht hat, was viele andere nicht haben. Und obwohl er schreit und weint, um es zu bekommen, ist es unwahrscheinlich, dass es Menschen gibt, die Mitleid mit ihm haben. Wenn aber jemand wegen eines Mangels schreit und weint, weil der Rest der Welt etwas hat und er nicht, dann wird er erhört, und jeder, der ihm helfen kann, versucht, ihm zu helfen, wenn er schreit und um Hilfe bittet.

Genauso ist es bei der Arbeit für den Schöpfer. Wenn er versucht, die Vollkommenheit in der rechten Linie zu finden, weiß er zwar, dass er versuchen muss, alle seine Handlungen auf den Schöpfer auszurichten, aber er weiß auch, dass der Mensch sich an das halten muss, was geschrieben steht: „Er hat seine Lust hat am Gesetz des Herrn und über sein Gesetz sinnt er Tag und Nacht.“[3]. Er hält sich nicht daran, aber er versucht mit aller Kraft, die Vollkommenheit auf der rechten Linie zu spüren. Zu dieser Zeit kann er, obwohl er weiß, dass er noch keine Vollkommenheit hat, den Schöpfer nicht bitten, ihm die Kraft zu geben, „Und über sein Gesetz nachsinnt Tag und Nacht.“, und den Schöpfer anflehen, ihm zu helfen, liShma zu erreichen, es sei denn als Überfluss und nicht als Notwendigkeit.

Denn wenn jemand um etwas bittet und schreit und weint, weil er es nicht hat, während andere Menschen in seiner Stadt es auch nicht haben, kann er nicht sagen, dass dies eine Notwendigkeit ist, sondern eher ein Überfluss, und man weint oder bettelt nicht um Überfluss. Aber hier, wenn er auf der rechten Linie wandelt und sieht, dass andere Menschen nicht das haben, was er hat, da nur ein winziger Teil der Welt das hat, was er an Spiritualität hat. Wie kann er dann sagen, dass er vom Schöpfer verlangt, dass er sich ihm annähert, damit er sich in liShma beschäftigen kann? Das ist ein Überfluss, und man kann nicht aus der Tiefe des Herzens um Überfluss bitten, was bedeutet, dass dieser Mangel die Tiefe des Herzens erreichen wird. Er selbst sagt, dass das, was er hat, bereits eine große Sache ist, wie kann er also den Schöpfer um Barmherzigkeit bezüglich eines Überfluss bitten, um ihm die Kraft zu geben in liShma zu arbeiten, das heißt, um seinem Schöpfer Zufriedenheit zu schenken?

Daraus folgt, dass es für einen Menschen unmöglich ist, den Schöpfer zu bitten, ihn auf dem Pfad der Wahrheit zu führen, da er dieses Bedürfnis nicht hat, denn wir sagen über Überfluss, also über etwas, das andere nicht haben: „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“ Daher hat er keine Chance, jemals zur Erkenntnis des Bösen zu gelangen, dass die Tatsache, dass er sich nicht mit Tora und Mizwot beschäftigen kann, für den Schöpfer schlecht ist. Daraus folgt, dass er den Zustand von lo liShma annimmt, und obwohl dieser Weg als „Weg der Lüge“ und nicht als „wahrer Weg“ bezeichnet wird, wird er niemals das Gefühl haben, dass er auf dem Weg der Lüge wandelt, wie es in der „Einleitung zum Buch Sohar[4] geschrieben steht.

Deshalb muss man auch auf der linken Linie gehen. Allerdings darf man sich nur wenig Zeit für die Prüfung der linken Linie nehmen. Die meiste Zeit sollte man sich in der rechten Linie aufhalten, denn nur diejenigen, die eine innere Anziehung haben, liShma zu erreichen, dürfen auch auf der linken Linie gehen. Wer jedoch das Gefühl hat, nicht zu den Arbeitenden zu gehören, wer glaubt, seine Verlangen nicht überwinden zu können, der darf nicht auf der linken Linie gehen. Aus diesem Grund müssen auch diejenigen, die eine innere Anziehung haben, um liShma zu erreichen, obwohl sie auf der linken Linie gehen können, darauf achten, dass sie sich nicht länger als eine kurze Zeit auf der linken Linie befinden, und nur zu einer bestimmten Zeit. Und zwar nicht zu jeder Zeit, sondern entsprechend der Zeit, die sich jeder für die Prüfung der linken Linie nimmt.

Der Zeitplan sollte so aussehen, dass man sich entweder einen Tages-, einen Wochen- oder einen Monatsplan macht. Jeder nach seinem Gefühl, aber er sollte den Zeitplan, für den er sich entschieden hat, nicht in der Mitte ändern. Wenn er in der Mitte wechseln will, weil der Körper zu ihm kommt und ihm zu verstehen gibt, dass „es dir lieber ist, einen anderen Zeitplan zu haben als den, den du für dich selbst festgelegt hast“, dann muss er seinem Körper sagen: „Ich habe meinen Zeitplan. Wenn ich einen anderen Zeitplan mache, das heißt, wenn ich einen Zeitplan für die ganze Woche gemacht habe und die Woche vorbei ist, werde ich anfangen, einen neuen Zeitplan zu machen. Dann kannst du zu mir kommen und mir sagen, dass ich einen anderen Zeitplan machen soll als den, den ich jetzt machen will. Aber ich kann ihn nicht mittendrin ändern.

Wir sollten jedoch die Bedeutung der linken Linie kennen, denn es gibt viele Unterscheidungen in der linken Linie. Es gibt eine linke Linie, die völlige Finsternis ist. Sie wird „Malchut“ genannt, die Eigenschaft des Gerichts, die in jeder einzelnen Sefira aufsteigt und zur Finsternis wird. Das heißt, dort scheint kein Licht. Es gibt auch eine linke Linie, die „Chochma ohne Chassadim“ genannt wird. Diese wird auch „Finsternis“ genannt, aber die Finsternis dort ist nur in Bezug auf das Licht. In Bezug auf die Kelim sind seine Kelim bereits in die Kedusha eingetreten, was bedeutet, dass er darauf ausgerichtet sein kann, wenn er die Gefäße des Empfangens auch um zu geben nutzt.

Daraus folgt, dass diese linke Linie eine hohe Stufe ist. Sie wird „Finsternis“ genannt, weil dort eine große Fülle erscheint. Solange er keine Kleidung von Chassadim hat, ist es ihm verboten, dieses Licht zu benutzen, denn während er es benutzt, könnte er aufgrund der reichlichen Fülle, die er nicht überwinden und empfangen kann, um zu geben, in das Empfangen fallen, um zu empfangen. Deshalb brauchen wir die linke Linie. Deshalb ist sie sehr wichtig.

Zunächst müssen wir wissen, dass es in der Spiritualität weder Zeit noch Raum gibt. Was ist also die Bedeutung von rechten und linken Linien?

Der Punkt ist, dass alles, was nicht korrigiert werden muss, als „rechte Linie“ bezeichnet wird, und etwas, das korrigiert werden muss, als „linke Linie“. Wir finden diese Angelegenheit im Zusammenhang mit dem Anlegen der Tefillin. Unsere Weisen sagten[5], „Rabbi Yossi Hachorem: ‚Woher wissen wir, dass wir die Tefillin auf der linken Seite anbringen? Er hat es dort gelernt, wo Rav Natan es gelernt hat: Rav Ashi sagte, dass es geschrieben steht, ‚von deiner Hand‘, mit einem stumpfen Hej. RASHI interpretierte, dass das Schreiben mit einem stumpfen Hej das Weibliche, die Linke, meint, da er sagte, dass sie so kraftlos ist wie eine Frau.“

Das bedeutet, dass „links“ als schwach und kraftlos angesehen wird und dass es gestärkt werden muss. Deshalb nennen wir es überall dort, wo wir ein Beispiel für etwas geben wollen, das der Korrektur bedarf, „links“. Deshalb brauchen wir nach der linken Linie die mittlere Linie, die die linke Linie korrigiert. Und deshalb nennen wir das, was der Korrektur bedarf, „links“, um zu wissen, dass wir jetzt Korrekturen vornehmen müssen.

Die Korrekturen, die die linke Seite korrigieren, werden „Mittlere Linie“ genannt, da die Linie die Mängel der rechten Seite aufzeigt, was bedeutet, dass die rechte Linie selbst keine Mängel aufweist, bis die linke Linie kommt. Das heißt, wenn er sich mit der linken Linie beschäftigt, sieht er, dass es Mängel auf der rechten Seite gibt. Sobald er in die linke Linie eingetreten ist, verliert er die Vollkommenheit, die er in der rechten Linie hatte, daher befindet er sich jetzt in einem Zustand des Mangels.

Es gibt jedoch viele Unterscheidungen, die wir bei dem Mangel machen sollten, den die linke Linie zeigt, also was der Grund dafür ist, dass es einen Mangel auf der linken Linie gibt. Das heißt, die Linke sagt, dass es einen Mangel in der Rechten gibt. Aber manchmal sehen wir keinen Mangel in der linken Linie, und wer zeigt dann, dass es auch in der linken Linie einen Mangel gibt, wenn die Linke gezeigt hat, dass es einen Mangel in der rechten Linie gibt? Der Weg der Linken muss also die Vollkommenheit sein. Was ist also der Grund dafür, dass es einen Mangel in der Linken gibt, weshalb er sie „links“ nennt? Darüber gibt es viele Ansichten. Alles ist von Fall zu Fall verschieden, denn in jeder Situation findet ein Mensch einen anderen Grund, und es ist unmöglich, den Grund zu bestimmen. Vielmehr ist alles von Fall zu Fall zu entscheiden.

Die Linke am Anfang der Arbeit ist die Prüfung an der Rechten – ob es richtig ist, in der Lüge zu verharren, weil uns Tora und Mizwot gegeben wurden und wir das Schlechte haben, das „Selbstliebe“ genannt wird. Das bedeutet, sich um nichts zu kümmern, sondern dass jedes Mittel recht ist, um das Ziel zu erreichen, unseren Willen zu empfangen mit jeglicher Füllung zufrieden zu stellen. Sie wird „schlecht“ genannt, weil sie uns daran hindert, Dwekut [Anhaftung] mit dem Schöpfer zu erreichen und die Selbstliebe zu verlassen, wie es der tierische Geist verlangt. Das Ziel ist vielmehr, mit Dwekut mit dem Schöpfer belohnt zu werden, wonach man das Gute und den Genuss erhält, die im Schöpfungsgedanken existieren, genannt „Sein Wunsch, seinen Schöpfungen Gutes zu tun“. Damit kann man den Schöpfer erfreuen, denn dadurch vollendet der Schöpfer sein Ziel vom möglichen zum tatsächlichen – dass die Geschöpfe die Freude und den Genuss empfinden, die Er zu ihren Gunsten vorgesehen hat.

Da dieser Wille zu empfangen, der als Selbstliebe betrachtet wird, alles ist, was dies verhindert, wird er „böse“ genannt. Um aus diesem Bösen herauszukommen, hat Er uns Tora und Mizwot gegeben, um die Stufe zu erreichen, die „Diener des Schöpfers“ genannt wird. Es ist nicht so, dass er für sich selbst arbeitet, sondern vielmehr, um die Stufe von liShma zu erreichen.

In der rechten Linie erfreut er sich an der Vollkommenheit von lo liShma, was bedeutet, dass er auf dem Pfad der Lüge wandelt und dort verbleiben will. Aber obwohl er weiß, dass er sich auf der Stufe von lo liShma befindet, warum wird dies so bezeichnet, dass er in lo liShma verbleiben will?

Dies folgt der Regel, dass man den Schöpfer nicht aus tiefstem Herzen um einen Mangel an Überfluss bitten kann, sondern nur um eine Notwendigkeit. Da er bereits glücklich ist, dass er in lo liShma ist, auch nach all seinen Ausreden, dass es gut ist, auch in lo liShma glücklich zu sein, kann er dennoch keinen Mangel mehr empfinden, es unbedingt zu brauchen. Vielmehr wird dies für ihn zum Überfluss, wenn wir uns mit Tora und Mizwot in liShma beschäftigen können. Er muss also auf der rechten Linie verbleiben.

Deshalb sollte er mit Aufmerksamkeit und Kritik auf der rechten Linie arbeiten, was bedeutet, dass er die Mängel auf der rechten Linie sieht. Das bedeutet, dass die Mängel, die er sieht, keine Bedeutung haben, weil der Eindruck, den der Mensch von den Mängeln hat, davon abhängt, inwieweit es sein Herz berührt, den Mangel als unvollständig zu empfinden, und von seiner Neigung zur Wahrheit und seiner Abneigung gegen Lügen. Wenn also dieser Mangel das Herz berührt, was bedeutet, dass die Situation, in der er sich befindet, ihn schmerzt, dann wird der vorherige Zustand der rechten Linie, in dem er Vollkommenheit hatte, in ihm in Leiden umgewandelt. Zu dieser Zeit kann er aus tiefstem Herzen zum Schöpfer beten, denn jetzt ist liShma für ihn so wichtig wie das Leben, weil er dadurch an das Leben der Leben anhaftet. Aber als er der rechten Linie anhaftete, war liShma in seinen Augen Überfluss, was bedeutet, dass er auch ohne sie leben konnte, aber wer sein Leben verbessern und sich über andere erheben will, muss versuchen, die Stufe von liShma zu erreichen.

Wenn er aber wahrnimmt, dass er liShma nicht als Überfluss ansieht, was bedeutet, und sich damit über andere zu erheben, sondern dass er jetzt vielmehr das Gefühl hat, dass er der Schlimmste unter ihnen ist, weil er bemerkt, wie weit er vom Schöpfer und von der Qualität der Wahrheit entfernt ist – mehr als andere Menschen –, und obwohl er es nicht so wahrnimmt, dass sie den Weg von liShma gehen, ändert es nichts daran, dass er niemanden findet, der den Weg von liShma geht, weil man in Angelegenheiten, die das Herz betreffen, nicht von anderen beeindruckt ist. Obwohl es heißt: „Geteiltes Leid ist halbes Leid“, ändern diese Sprüche nichts an seiner Situation.

Nehmen wir an, jemand hat Zahnschmerzen und weint und schreit, und man sagt ihm: „Warum schreist du? Siehst du nicht, dass es hier in der Zahnarztpraxis noch andere Menschen gibt, denen die Zähne genauso wehtun wie dir?“ Wir sehen, dass er wegen seiner Zahnschmerzen nicht aufhört zu weinen. Die Tatsache, dass es andere Menschen wie ihn gibt, ändert für ihn nichts. Wenn er wirklich Schmerzen hat, kann er nicht auf andere schauen, um Linderung für seine eigenen Schmerzen zu finden, wenn es ihn wirklich schmerzt.

Ähnlich verhält es sich, wenn ein Mensch wirklich das Gefühl hat, dass er weit von der Wahrheit entfernt ist, dann wird er sich nicht damit trösten, dass alle den Weg der Lüge gehen. Vielmehr sehnt er sich Tag und Nacht danach, aus diesem Zustand herauszukommen. Zu dieser Zeit bekommt der Mensch das Bedürfnis, liShma zu erreichen, weil er die Lüge nicht mehr ertragen kann.

Aber da dieses Kli [Gefäß] nicht auf einmal gebildet wird, was bedeutet, dass das Verlangen, das der Mensch von der linken Linie erhält, nicht auf einmal gebildet wird, sondern sich stufenweise in ihm formt, bis es das vollständige Maß erreicht. Und davor kann er liShma noch nicht erreichen, da es kein Licht ohne ein Kli gibt. Das bedeutet, dass er nicht mit liShma belohnt werden kann, bevor er das Verlangen danach hat, und dieses Verlangen wächst langsam in ihm. Pfennig um Pfennig fügt sich zu einer großen Summe zusammen, was bedeutet, dass es zu einem vollständigen Verlangen gefüllt wird, und dann kann sich liShma in dieses Verlangen einkleiden, weil er bereits ein vollständiges Kli hat, was bedeutet, ein vollständiges Verlangen, mit liShma belohnt zu werden.

Wir müssen jedoch wissen, dass er sich in der Trennung befindet, wenn er auf der linken Linie ist, das heißt, wenn er sich selbst kritisiert. Das ist so, weil er spürt, dass er in der Selbstliebe versunken ist und sich nicht darum kümmert, etwas für den Schöpfer tun zu können. In diesem Zustand kann er nicht existieren, denn der Mensch kann nur aus dem Positiven heraus leben und nicht aus dem Negativen.

Deshalb muss der Mensch wieder in die rechte Linie eintreten, das heißt Tora und Mizwot in lo liShma einhalten und sagen, dass darin die Vollkommenheit liegt, wie wir oben erklärt haben. Wir müssen die grundlegende Regel kennen, dass es einen Unterschied zwischen Or Pnimi (Inneres Licht) und Or Makif (Umgebendes Licht) gibt. Or Pnimi bedeutet, dass das Licht im Inneren der Kelim (Gefäße) leuchtet. Das heißt, dass sich das Licht in das Kli einkleidet, weil es eine Gleichwertigkeit zwischen dem Licht und dem Kli gibt, und das Kli kann das Licht bereits empfangen, um zu geben. Or Makif bedeutet aber Erleuchtung aus der Ferne. Das bedeutet, dass das Kli zwar noch weit vom Licht entfernt ist, da das Kli zum Empfangen existiert und das Licht reines Geben ist, aber das Licht leuchtet aus der Ferne, wie in der Umgebung der Kelim.

Deshalb erhalten wir, wenn wir uns mit Tora und Mizwot in lo liShma beschäftigen, immer noch Erleuchtung in Form von Or Makif. Daraus folgt, dass wir durch lo liShma bereits Kontakt mit dem höheren Licht haben, obwohl es eine Erleuchtung aus der Ferne ist. Deshalb wird es „positiv“ genannt, und der Mensch kann daraus Lebenskraft schöpfen und existieren. Indem er lo liShma würdigt, würdigt er den Dienst für den Schöpfer im Ganzen, dass es sich lohnt, sich in irgendeiner Weise mit Tora und Mizwot zu beschäftigen. Baal HaSulam sagte, dass man in Wahrheit den Wert des Einhaltens von Tora und Mizwot in lo liShma nicht würdigen kann, denn am Ende gibt es nichts, was man an Handlungen hinzufügen könnte. Vielmehr hält er das Gebot des Schöpfers, und deshalb wird dies als die erste Stufe der Arbeit betrachtet, von der unsere Weisen sagten: „Von lo liShma gelangen wir zu liShma.“ Aus diesem Grund sollte der Mensch Lebenskraft und Vollkommenheit aus der rechten Linie erhalten, in der er das Licht des Schöpfers als Umgebendes Licht empfängt.

Danach muss er sein Handeln noch einmal kritisch prüfen, seine Beschäftigung in der rechten Linie, und noch einmal auf die rechte Linie wechseln. Dadurch wachsen die beiden Linien in ihm. Diese beiden Linien widersprechen sich jedoch und man nennt sie „zwei Schriften, die sich gegenseitig widersprechen, bis die dritte Schrift kommt und zwischen ihnen entscheidet.“

Wir sollten jedoch wissen, dass der Schöpfer die dritte Linie gibt, die so genannte „mittlere Linie“, wie unsere Weisen sagten: „Es gibt drei Partner im Menschen: den Schöpfer, seinen Vater und seine Mutter. Sein Vater sät das Weiße, seine Mutter sät das Rote, und der Schöpfer gibt einen Geist und eine Seele in ihn.“ Daraus ergibt sich, dass die zwei Linien zum Unteren gehören, und die mittlere Linie gehört zum Schöpfer. Das bedeutet, dass die beiden Linien dazu führen, dass er aus tiefstem Herzen zum Schöpfer beten kann, um ihm aus der Selbstliebe heraus zu helfen und Dwekut mit dem Schöpfer zu erreichen, denn wenn ein Mensch aus tiefstem Herzen betet, wird sein Gebet erhört.

Wir sollten jedoch wissen, dass es viele Aspekte der drei Linien gibt.

 

überarbeitet, EY, 7.3.2024

[1] Sulam (Leiter Kommentar), Punkt 1-2

[2] Deuteronomium, 7:7

[3] Psalm 1

[4] Einleitung zum Buch Sohar (Punkt 175)

[5] Minchot 37

Rabbi Shimon Bar Yochai (Rashbi)

 

Rabbi Shimon Bar Yochai (Rashbi) 

Ausgewählte Auszüge aus dem Sohar für alle

 

Die Großartigkeit von Rashbi

 

  1. Sohar für Alle, BeReshit [Genesis], „Der Schleuderstein“, Artikel 200

Die Gerechten, die Verfasser des Sohar und insbesondere Rabbi Shimon, ließen ihren Gedanken und Worten Taten folgen, denn je nach der Qualität der von ihnen entdeckten Neuerungen in der Tora wurden die höheren Stufen sofort eingerichtet und nach ihnen angeordnet. Das heißt, die Gerechten bauen mit ihren Neuerungen in der Tora Welten auf.

 

  1. Sohar für Alle, Acharej Mot [Nach dem Tod], „Seelen, bevor sie in die Welt kommen“, Punkt 99

Alle wahren Gerechten, bevor sie in diese Welt kommen, sind alle oben angesiedelt und werden mit Namen genannt. Seit dem Tag, an dem der Schöpfer die Welt erschaffen hat, war Rabbi Shimon vor dem Schöpfer bereit und war bei ihm, und der Schöpfer rief ihn bei seinem Namen. Glücklich ist er oben und unten.

 

  1. Sohar für Alle, Haasinu, „Sieben Firmamente und sieben Planeten“, Punkt 16

Rabbi Shimon sagte: „Ich erhob meine Hände im Gebet zum heiligen Höheren, dass diese Worte“, d. h. die Weisheit der Kabbala, „durch mich in jener Welt offenbart würden, wie sie in meinem Herzen verborgen waren.“

 

  1. Sohar für Alle, BeReshit [Genesis], „Lasst uns den Menschen machen“, Punkt 159

Rabbi Shimon hörte, dass er Shimon und nicht Rabbi Shimon gerufen wird. Das bedeutet, dass das Leuchten der Achoraim (Rückseite), das eine Berufung ist, so stark war, dass er alle seine Stufen verlor und ein einfacher Mensch wurde, Shimon vom Markt. Dadurch erkannte er, dass es eine Berufung und eine Einladung zu sehr hohen Erkenntnissen der Panim (Vorderseite) war.

Deshalb sagte er prompt zu seinen Freunden: „Das muss der Schöpfer sein, von dem geschrieben steht: ‚Und der Alte der Tage [Atik Yomin] sitzt‘,“ von dessen Stufe es keine höhere gibt. Und er sagte: „Und jetzt heißt es, dass die Erlaubnis zur Offenbarung gegeben wurde“, was bedeutet, dass er nun die Erlaubnis erhalten hat, dieses hohe Geheimnis zu offenbaren.

 

  1. Sohar für Alle, WaJeze [Und Jakob ging hinaus], „Diesmal will ich loben – sie nannte seinen Namen Juda“, Artikel 175

Rabbi Shimon, der mit der Tora in der ganzen Welt leuchtet und durch den mehrere Lichter scheinen; er ist die Säule aller Säulen.

 

  1. Sohar für alle, Shemot [Exodus], „Eile, mein Geliebter“, Artikel 241-242

241) Bis Rabbi Shimon an den Ort des Gartens Eden der Gerechten kommt, bis die Tugend Rabbi Shimons durch alle Firmamente zu hören ist, wundern sich alle Höheren und Unteren einmütig und sagen: „Ist das Rabbi Shimon Bar-Jochai, der alle erschreckt hat? Wer kann vor ihm bestehen?“ Das ist Rabbi Shimon. Wenn er seinen Mund öffnet, um mit der Tora zu beginnen, hören alle Throne, alle Firmamente, alle Merkawot und alle, die ihren Herrn preisen, auf seine Stimme.

242) Es gibt niemanden, der anfängt und Lieder sagt, und es gibt niemanden, der seinen Gesang vollendet. Mit anderen Worten: Diejenigen, die in der Mitte des Gesangs stehen, vollenden ihren Gesang nicht, weil sie alle auf die Stimme von Rabbi Shimon aufmerksam werden, bis ein Mundwerk durch alle Firmamente oben und unten zu hören ist.

Als Rabbi Shimon die Beschäftigung mit der Tora beendet hat, wer hat dann Lieder gesehen? Wer hat die Freude derer gesehen, die ihren Herrn preisen? Wer hat die Stimmen gesehen, die in allen Himmelsrichtungen wandern? Für Rabbi Shimon kommen alle Seelen und Engel, knien nieder und verneigen sich vor ihrem Herrn und erheben die Düfte der Parfüme in Eden – das Leuchten von Chochma – bis hin zu Atik Yomin. All das ist für Rabbi Shimon.

 

Rashbi in der Höhle

 

  1. Zohar für Alle, Neuer Zohar, Ki Tavo, „Verheißungen und Tröstungen in den Flüchen der Mischna Tora“, Punkt 1

Rabbi Schimon floh in die Wüste von Lod und versteckte sich mit seinem Sohn Elazar in einer Höhle. Da geschah ihnen ein Wunder, und ein Johannisbrotbaum tauchte auf und eine Wasserquelle. Sie aßen von dem Johannisbrotbaum und tranken von dem Wasser, und Elia kam zweimal am Tag zu ihnen und lehrte sie, und niemand wusste von ihnen.

 

  1. Zohar für Alle, Einführung in das Buch Zohar, „Rabbi Schimon’s Ausgang aus der Höhle“, Artikel 187-188

Er sah zwei Vögel kommen und über das Meer fliegen. Er erhob seine Stimme und sagte: „Vögel, Vögel, da ihr über das Meer fliegt, habt ihr den Ort gesehen, wo Jochai ist?“ Er wartete ein wenig, dann sagte er: „Vögel, Vögel, fliegt und sagt es mir.“ Sie flogen ins Meer und flogen davon.

Kommentar: Rabbi Schimon floh vor dem Königtum, das befahl, ihn zu töten. Er und sein Sohn versteckten sich in einer Höhle, und sie wussten nicht, wo er sich aufhielt. Deshalb machte sich Rabbi Pinhas, der Sohn von Yair, auf den Weg, um ihn auf den Inseln des Meeres zu suchen.

Bevor er zum Schiff hinausfuhr, kamen die Vögel und einer von ihnen hielt einen Brief im Schnabel. Darin stand: „Rabbi Schimon Bar Jochai ist mit seinem Sohn, Rabbi Elazar, aus der Höhle gekommen.“ Rabbi Pinhas ging zu ihm und stellte fest, dass er sich verändert hatte. Sein Körper war voller Löcher und Wunden vom Sitzen in der Höhle. Er weinte über ihn und sagte: „Wehe, dass ich dich so gesehen habe.“ Rabbi Schimon sagte ihm: „Ich bin glücklich, dass du mich so gesehen hast, denn hättest du mich nicht so gesehen, wäre ich nicht so.“ Rabbi Schimon begann mit den Mitzvot der Tora und sagte: „Alle Mitzvot der Tora, die der Schöpfer Israel gegeben hat, sind in der Tora in allgemeiner Form geschrieben.“

Kommentar: In all den Jahren, in denen er in einer Höhle wohnen musste, musste er dort im Sand sitzen, um seine Blöße zu bedecken und sich mit der Tora zu beschäftigen, und sein Fleisch war durchbohrt und mit Wunden übersät. Rabbi Pinhas weinte über ihn und sagte: „Wehe mir, dass ich dich so gesehen habe.“ Rabbi Schimon antwortete ihm: „Ich bin glücklich, dass du mich so gesehen hast, denn wenn du mich nicht so gesehen hättest, wäre ich nicht so“, was bedeutet, dass ich nicht mit der Offenbarung der Geheimnisse der Tora belohnt worden wäre, denn er wurde während dieser 13 Jahre, in denen er sich in der Höhle versteckt hatte, mit all der großen Erhabenheit seiner Weisheit belohnt.

 

Rashbi enthüllt die Geheimnisse der Tora

 

  1. Zohar für alle, Jitro [Jethro], „Du wirst das Geheimnis der Linien in den Palmen sehen“, Artikel 170

Glücklich sind diejenigen, die vor Rabbi Schimon sitzen und damit belohnt werden, die Geheimnisse der Tora aus seinem Mund zu hören. Glücklich sind sie in dieser Welt und glücklich sind sie in der nächsten Welt.

 

  1. Zohar für Alle, Nasso, „Sie setzten meinen Namen“, Punkt 189

Rabbi Zira sagte zu Rabbi Aba: „Ich sah das Antlitz der Schechina [Gottheit], und wer das Antlitz der Schechina sieht, sollte ihr nachgehen und nachlaufen. […] und ich will dir nachlaufen und von den guten Dingen lernen, die du jeden Tag aus der heiligen Kammer von Rabbi Schimon kostest.

 

  1. Zohar für alle, Neuer Zohar, Lech Lecha, „Abraham hörte, dass sein Bruder gefangen genommen wurde“, Artikel 61-62

Wie wertvoll ist die Tora für den Schöpfer, denn durch ihren Verdienst wird man mit dem Leben in der nächsten Welt belohnt, und jeder, der andere die Tora lehrt, mehr als jeder andere. Wer andere und Kinder die Tora lehrt, dessen Lohn ist zweifach. Wer Kinder die Tora lehrt, dessen Wohnung ist bei der Schechina [Gottheit]. Wenn Rabbi Schimon die Jugendlichen im Haus ihres Herrn besuchte, sagte er: „Ich gehe, um das Gesicht der Schechina zu sehen.

 

  1. Zohar für alle, Nasso, „Die Idra Rabah Kadischa“, Punkt 3

Rabbi Schimon saß und weinte. Er sagte: „Wehe, wenn ich es sage; wehe, wenn ich es nicht sage.“ Wenn er es nicht sagt, werden die Neuerungen in der Tora verloren gehen. Wenn er es erzählt, könnte jemand, der der Geheimnisse der Tora nicht würdig ist, davon erfahren. Die Freunde, die dabei waren, schwiegen.

 

  1. Zohar für Alle, Haazinu, „Die Idra Zuta Kadischa“, Artikel 26-27

Rabbi Schimon sagte: „Jetzt ist eine Zeit des guten Willens, und ich möchte ohne Schande in die nächste Welt kommen. Und so will ich der Schechina [Gottheit] heilige Dinge offenbaren, die ich bisher nicht offenbart habe, damit nicht gesagt werden kann, dass ich mangelhaft von der Welt abgereist bin. Bis jetzt waren sie in meinem Herzen verborgen, um mit ihnen in die nächste Welt zu gehen.“

Und das ist es, wie ich dich arrangiere: Rabbi Aba wird schreiben, Rabbi Elazar wird mündlich studieren, und die übrigen Freunde werden in ihren Herzen flüstern.

 

  1. Zohar für Alle, VaYechi [Jakob lebte], „Zwei Kamele“, Punkt 120

Seit dem Tag, an dem Rabbi Schimon aus der Höhle kam, blieb den Freunden nichts mehr verborgen. Sie sahen die hohen Geheimnisse und wurden in ihnen offenbart, als ob sie damals am Berg Sinai gegeben worden wären. Nachdem Rabbi Schimon gestorben war, wurden die Quellen der Tiefe und die Fenster des Himmels geschlossen. Die Quellen der Weisheit waren versiegt. Die Freunde betrachteten die Dinge, aber sie standen nicht in ihnen, um ihre Bedeutung zu erkennen.

 

  1. Zohar für alle, Jitro [Jethro], „Du sollst nicht haben“, Artikel 411-412

Es steht geschrieben: „Denn es ist dein Leben und die Länge deiner Tage“. Wer mit der Tora belohnt wurde und sich nicht von ihr getrennt hat, wird mit zwei Leben belohnt: einem in dieser Welt und einem in der nächsten Welt. Es steht geschrieben: „Euer Leben“ im Plural [im Hebräischen kann es als Plural aufgefasst werden], das sind zwei. Und wer sich davon trennt, für den ist es, als ob er sich vom Leben trennt. Und wer sich von Rabbi Schimon trennt, für den ist es, als ob er sich von allem trennt.

Wenn wir in diesem Vers, in dem er eine Tür öffnete, nicht hineingehen konnten, so sind es die abstrusen Worte der Tora um ein Vielfaches mehr. Wehe einer Generation, von der Rabbi Schimon weggeht, denn wenn wir vor Rabbi Schimon stehen, sind die Quellen des Herzens nach allen Richtungen offen und alles wird offenbart. Und wenn wir uns von ihm trennen, wissen wir nichts und alle Quellen sind verborgen.

 

  1. Zohar für Alle, VaYakhel [Und Moses versammelte sich], „Die Intention des Gebets“, Punkt 118

Rabbi Aba sagte: „Wehe, Rabbi Schimon, du lebst noch, und ich weine schon um dich. Ich weine nicht um dich, sondern ich weine um die Freunde, und ich weine um die Welt, die nach deinem Ableben von der Welt verwaist bleiben wird.“ Rabbi Schimon ist wie das Licht einer Kerze, die oben brennt und unten brennt. Alle Menschen der Welt leuchten in dem Licht, das er unten entzündet hat. Wehe der Welt, wenn das Licht von unten weggeht und in das Licht von oben kommt. Wer wird das Licht der Thora für die Welt leuchten lassen?

 

  1. Zohar für Alle, Haazinu, „Die Idra Zuta Kadischa“, Artikel 196-197

Rabbi Aba sagte: „Rabbi Schimon sagte nicht zu Ende ‚Leben‘, bevor seine Worte verstummten. Und ich schrieb und wollte noch mehr schreiben, aber ich hörte nicht. Ich hob meinen Kopf nicht, denn das Licht war groß, und ich wollte nicht hinsehen. Währenddessen wurde ich aufgerüttelt. Ich hörte eine Stimme, die rief und sagte: ‚Länge der Tage und Jahre des Lebens‘. Danach hörte ich eine andere Stimme: ‚Er hat dich um Leben gebeten.‘

„Den ganzen Tag hörte das Feuer im Haus nicht auf, aber es gab niemanden, der ihn erreichen konnte, weil das Licht und das Feuer ihn umgaben. Den ganzen Tag über fiel ich zu Boden und schluchzte. Nachdem das Feuer erloschen war, sah ich Rabbi Schimon, das Allerheiligste, dass er aus der Welt gegangen war, dass er zugedeckt auf seiner rechten Seite lag und sein Gesicht lachte.“

 

  1. Zohar für Alle, VaYechi [Jakob lebte], „Wenn seine Zeit kommt, von der Welt zu scheiden“, Artikel 157

Wie lange hat man noch Zeit, in dieser Welt zu leben? Es gibt keine Erlaubnis, dies mitzuteilen, und man wird auch nicht darüber informiert. Aber Rabbi Schimon war am Tag seines Ablebens in großer Freude, und es herrschte große Freude in allen Welten wegen der vielen Geheimnisse, die er damals enthüllt hatte.

 

  1. Zohar für alle, VaYikra [Der Herr hat gerufen], „Solange Moses existiert“, Punkt 387

Wehe der Welt, wenn Rabbi Shimon sie verlässt, wenn die Quellen der Weisheit in der Welt verstopft sind und ein Mensch ein Wort der Weisheit sucht, aber niemand gefunden wird, der spricht. Und die ganze Welt wird sich in der Tora irren, und es wird niemand da sein, der die Weisheit erweckt.

 

  1. Zohar für Alle, Ki Tissa [Wenn du nimmst], „Das Kalb“, Punkt 104

Die Freunde kamen und küssten die Hände von Rabbi Schimon. Sie sagten: „Wenn wir nur auf die Welt gekommen wären, um dies zu hören, wären wir zufrieden gewesen.“ Sie weinten und sagten: „Wehe uns! Wenn ihr von der Welt fortgeht, wer wird dann leuchten und die Lichter der Tora offenbaren?“ Diese Sache leuchtet bis zum Himmel und ist auf dem Thron des Königs geschrieben, und der Schöpfer ist nun erfreut über diese Sache. Und wie viel Freude über Freude wurde vor dem heiligen König hinzugefügt? Wer wird Worte der Weisheit in der Welt hervorrufen, wie du es tust?