Parasha Ha’asinu / Tora Abschnitt “Höret“

5. Buch Mose,  Deuteronomium 32:1-32:52

Zusammenfassung

Der Abschnitt Ha’asinu (Höret) beschreibt den Einzug in das Land Israel. Moses beginnt mit einem Lied, das dem Volk als Erinnerung dienen soll, wenn es in Zukunft die Arbeit für den Schöpfer nicht ausführt. Das Lied preist die Lenkung des Schöpfers und Seine Erwählung des Volkes Israel. Es beschreibt das törichte Volk Israel, welches sich der Götzenanbetung zuwendet.

Danach folgt eine Erklärung der Bestrafung für die Götzenanbetung und die Aussage, dass der Schöpfer dem Volk Israel in einem solchen Fall nicht helfen wird. In dem Maße jedoch, in dem Israel Buße tut, wird der Schöpfer es vor all seinen Feinden retten. Weiterlesen

Rosh HaShana aus kabbalistischer Sicht

Rosh HaShana, wörtlich aus dem Hebräischen „Haupt des Jahres“, oder auch Rosh Hashinui, der Anfang der Änderung, ist der bekannte jüdische Neujahrs-Feiertag. Dieses Jahr findet er vom 15.September abends bis 17.September abends statt.

Traditionelles

Nach jüdischer Tradition triff man sich an Neujahr zum Gebet in der Synagoge. In diesen Tagen wird jedem Menschen ein „gutes oder schlechtes Jahr in das Buch des Lebens geschrieben“. Deshalb wünscht man sich: „le-shana towa tikatewu“, möge Dir ein gutes Jahr eingeschrieben werden! Oder kurz: „shana towa“, ein gutes Jahr!

Traditionell gibt es zum Neujahrsfest „gefilte Fisch“, ein mit Fisch gefüllter Karpfen. Diese Tradition hat sich über die Jahrhunderte entwickelt. Sicher belegt ist, dass Fisch ein Gericht ist, das schon früh in der jüdischen Tradition an Feiertagen gegessen wurde. Dazu wird rund gewickeltes Weißbrot gereicht. Dieses soll den Jahreskreislauf symbolisieren. Um den Wunsch nach einem „süßen Jahr“ voller Segen und Fülle zum Ausdruck zu bringen, werden in Honig eingetauchte Apfelstücke gegessen.

Kabbalistische Sichtweise

Alle traditionellen jüdischen Feste symbolisieren tatsächlich Etappen auf dem kabbalistischen Weg.  Dabei geht es um die Transformation von der bösen Neigung – genannt Egoismus – zum Altruismus, zur Liebe zum Nächsten, so wie man sich selbst liebt.

Rosh HaShana, setzt sich aus den Wörtern Rosh, Kopf oder Anfang und Shinui, Veränderung,  zusammen und steht somit für den Beginn einer Veränderung. Wenn man will, kann es der Beginn der neuen Fähigkeit sein, den derzeitigen Weg des Leidens, der Unsicherheit und der Leere in einen neuen Lebensweg zu verwandeln, der von Glück, Zuversicht und Erfüllung geprägt ist.

Der erste Schritt für diesen Neuanfang ist die Bewusstwerdung. Es ist wichtig zu erkennen, dass menschliche Beziehungen – ob gut oder schlecht – das ganze Leben eines Menschen bestimmen. Sie wirken nicht nur auf ihn selbst, sondern auch auf alle anderen Stufen der Natur: die unbelebte, die pflanzliche und die tierische. Da die menschliche Stufe die höchste ist, wird sich eine Veränderung von der dysfunktionalen und rücksichtslose Art und Weise des Umgangs von Menschen untereinander, hin zu wohlwollenden und gebenden Beziehungen, auch auf den Rest des Systems auswirken.

Die zunehmenden Probleme, die die ganze Weltbevölkerung betreffen, sollten den Menschen dazu bringen, seine Beziehungen zu anderen zu analysieren. Er soll schließlich erkennen, dass alles von seiner Haltung gegenüber dem Schicksal, der Natur, ja gegenüber allem, abhängt. Eine gründliche Analyse der Qualität der Beziehungen wird zeigen, wie schlecht man sich im letzten Jahr gegenseitig behandelt hat. Dies wiederum ist die Ursache für die Leiden und Sorgen, die diese Welt erfährt.

Es hängt alles davon ab, wie ehrlich man sich selbst beurteilt. Was hat man selbst investiert, um diesen Zustand zu ändern?

Ein solcher Neuanfang bedeutet nicht zwangsläufig, dass man alles Alte verwerfen muss. Man muss nur die Absicht, die Beziehungen zueinander auf eine bessere Ebene erheben zu wollen aufbauen.

Ein „gutes neues Jahr“ hängt also davon ab, ob man  die große kabbalistische Regel der Tora, „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, umsetzen will. Auf diesen Grundsatz hin müssen sich alle Menschen selbst prüfen.

Symbole von Rosh HaShana

Die Symbole des Festes Rosh HaShana stehen für den Zustand, den die Menschheit anstreben soll.

Apfel mit Honig   Der Apfel symbolisiert die Sünde (das Verlangen für sich selbst zu empfangen), die mit Honig gemildert, versüßt wird. Das Süßen wiederum symbolisiert den Wunsch, lernen zu wollen, dieses im Menschen angelegte Verlangen  altruistisch nutzen zu können.

Fisch  Das Tier, das im Wasser lebt, symbolisiert ein Leben in Gnade. Denn Wasser steht in der Wissenschaft der Kabbala für „Gnade“. Das „Essen des Fischkopfes“ erinnert daran, dass man „der Kopf und nicht der Schwanz sein will“. Das bedeutet, dass man den eigenen Weg untersucht und nicht blindlings der „Herde“ folgt, welche, ohne es zu merken, nur auf den eigenen Vorteil aus ist.

Granatapfel   Jeder einzelne Kern des Granatapfels steht für ein Verlangen, das man in sich entdecken muss, um davon zu lernen, es nicht zum eigenen Vorteil, sondern zum Segen für andere zu nutzen.

Rund gewickeltes Brot   Es steht für das ganze, vollständige Leben, das ein Mensch erreichen will.

Buch des Lebens   Damit ist gemeint, dass alle alle Handlungen und Gedanken des Menschen von der alles umfassenden Natur registriert werden. Im Zustand Rosh HaShana hat man die Möglichkeit zu entscheiden, ob es ein „guter“ Eintrag, also ein Gedanke hin zur Überwindung des Egoismus, wird oder nicht.

Deshalb ist allen Menschen zu wünschen, dass sie sich für ein gutes, süßes Jahr entscheiden!

Zusammengestellt aus den Artikeln: Rosh Hashana – ein neuer Anfang,  Rosh HaShana ist eine Gelegenheit des Wechsels und Meaning of Rosh HaShanah von Michael Laitman

Interessant zu wissen

Laut Talmud ist Rosh HaShana der Beginn der Weltschöpfung und in der Folge dessen Jahrestag. Er steht aber auch für den Jahrestag der „Erschaffung Adams“. Am 1. Tishrei 3760 v.u.Z. (Tishrei ist der Monat des Jahresanfangs im jüdischen Kalender, September-Oktober), erkannte ein Mann namens Adam die Höhere, alles lenkende Kraft. Deshalb begann an diesem Tag die kabbalistische Zeitrechnung.

Parashijot Nizawim und WaJelech / Tora Abschnitte „Ihr steht“ und „Und er ging“

5. Buch MoseDeuteronomium 29:9 – 30:20 / 31:1-31:30

Zusammenfassung

Der Tora Abschnitt Nizawim (Ihr steht) beschäftigt sich mit Moses‚ Rede bezüglich des Bundes zwischen Israel und dem Schöpfer. Moses erklärt, dass die Tora für das ganze Volk Israel bestimmt ist. Sie wurde jedem einzelnen Menschen und der gesamten Nachwelt gegeben. Er hebt auch den Grundsatz der Wahl hervor: Sollte ein Mensch andere Götter anbeten, wird er aus dem Land Israel verbannt. Möchte er sich aber korrigieren, so führt der Weg über die Buße. Der Schöpfer überlässt den Menschen die Wahl zwischen Leben und Tod, befiehlt ihnen aber: „So erwähle nun das Leben“ (Deuteronomium, 30:19). Weiterlesen

Parasha Ki Tawo / Tora Abschnitt „Wenn du kommst“

5. Buch MoseDeuteronomium 26:10 – 29:8

Zusammenfassung

Der Abschnitt Ki Tawo (Wenn du kommst) beginnt mit dem letzten Teil von Moses‚ Rede, die er vor seinem Tod an das Volk richtet. Während des Einzugs in das Land Israel befiehlt Moses dem Volk, die Worte auf große, weiss getünchte Steine zu schreiben und daraus einen Altar für den Schöpfer zu bauen.

Außerdem beschreibt Moses den Segen, der über Israel kommt, wenn sie die Mizwot (Gebote) einhalten, und den Fluch, wenn sie es nicht tun. Er erklärt den Zustand des Segens und des Fluches auf den Bergen Ebal und Garizim und welcher der beiden Berge die Flüche und welcher die Segnungen darstellt. Auch wird beschrieben, wie und von welcher Seite her ein Menschen diese aussprechen soll. Weiterlesen

Parasha Ki Teze / Tora Abschnitt “Wenn du ausziehst“

5. Buch MoseDeuteronomium 21:10 – 25:19

Zusammenfassung

Der Abschnitt Ki Teze (Wenn du ausziehst) beschreibt detailliert die verschiedenen Mizwot (Gebote).

Einerseits werden besondere und seltene Mizwot (Gesetzte), welche das Verhalten gegenüber der geliebten oder der verschmähten Frau und dem Erstgeborenen oder einem widerspenstigen Sohn beschrieben, oder die Mizwa (Gebot), die Vogelmutter aus dem Nest zu vertreiben, und ihr nicht zu schaden, wenn man die Eier oder Jungen nimmt. Weiterlesen

Parasha Shoftim / Tora Abschnitt „Richter“

5. Buch MoseDeuteronomium 16:18 – 21:9

Zusammenfassung

Der Tora Abschnitt Shoftim (Richter) beschäftigt sich mit der genaueren Erklärung der Mizwot (Gebote), die mit dem Einzug in das Land Israel einhergehen. Er beginnt mit der Ernennung von Richtern, welche die Gesetze machen, und von Vorstehern, welche sie durchsetzen, damit im Volk Israel echte Gerechtigkeit herrscht.

Es werden die Gesetze zur Wahl des Königs durch das Volk beschrieben und auch das Verbot der Hexerei wird  thematisiert und führt das Volk zu den wahren Propheten. Schließlich belehrt der Abschnitt das Volk, wie es sich während eines Krieges verhalten soll. Weiterlesen

Parasha Re’eh / Tora Abschnitt „Siehe“

 

5. Buch MoseDeuteronomium 11:26 – 16:17

Zusammenfassung

Der Abschnitt, Re’eh (Siehe), beginnt mit Moses Worten an das Volk, es soll vortreten, um den Segen und den Fluch zu sehen, den der Schöpfer ihnen gebietet. Wenn das Volk sich an die Gebote des Schöpfers hält, wird es gesegnet sein, andernfalls wird es verflucht.

Daraufhin gibt Moses dem Volk einen Ausblick auf die Vorbereitungen für den Einzug in das Land Israel, und über die Pflichten und Verbote, die mit dem Einzug einhergehen. Er spricht auch von der Arbeit für den Schöpfer, insbesondere im Tempel und erinnert das Volk an das Verbot, auf falsche Propheten zu hören, die das Volk vom Dienst am Schöpfer ablenken. In diesem Abschnitt werden auch die Speisegesetze (Kaschrut) (1) beschrieben, jene des Zehnten, die des Erlasses (Shmitta), und die drei Feste, an denen es üblich ist, eine Aliya laRegel (Pilgerfahrt nach Jerusalem) zu machen.

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Parasha Ekew / Tora Abschnitt “Ursache“

5. Buch MoseDeuteronomium 7:12 – 11:25

Zusammenfassung

Im Abschnitt Ekew (Ursache) führt Moses seine Rede an das Volk Israel fort. Er wiederholt, dass wenn sie die Gesetze und Vorschriften des Schöpfers einhalten, ihnen Glück, Gesundheit und Sieg über ihre Feinde zuteil werden wird. Befolgen sie diese nicht, wird der Schöpfer sie nicht beschützen und sie werden sich unter den anderen Völker verirren.

Der Abschnitt beschreibt auch die Tugenden des Landes Israels, die sieben Gaben. Schließlich wird dem Volk befohlen, dies alles seinen Kindern beizubringen und die Mesusa(1) an ihre Türrahmen zu schreiben.

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Parasha WaEtchanan / Tora Abschnitt “Und ich flehte“

5. Buch MoseDeuteronomium 3:23 – 7:22

Zusammenfassung

Im Abschnitt WaEtchanan (Und ich flehte) wird an das Verbot für Moses, das Land Israel zu betreten erinnert und daran, dass Josua sein Nachfolger werden und das Volk in das Land Israel führen soll. Der Abschnitt handelt vom Gebot, die Tora zu befolgen und sich an das Zusammenstehen am Fuße des Berges Sinai zu erinnern. Der Gedanke an die Buße, erscheint hier zum ersten Mal und auch der bekannte Text von Shma Jisrael (Höre, oh Israel) ist Teil dieses Abschnittes.

Moses hält eine weitere Rede, in der er die Zehn Gebote und deren Empfang wiederholt. Er benennt auch drei Zufluchtsorte auf der Ostseite des Jordans, für jene, die unbeabsichtigt getötet haben. Auch warnt er vor der Götzenanbetung im Land Israel und ordnet die Zerstörung der Götzenbilder an. Er erinnert das Volk daran, dass der Schöpfer derjenige ist, der sie in das Land Israel führt, in das gute Land, das sie zu erben bestimmt sind.

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Unterschied zwischen Kabbala und Religion

Von Dr. Michael Laitman

Die Religion glaubt, dass der Schöpfer sein Verhalten dem Menschen gegenüber abhängig von seinen Handlungen ändert, und die Wissenschaft Kabbala besagt, dass die höchste Kraft unveränderlich ist, und die Handlungen des Menschen sie nicht verändern, wohl aber den Menschen selbst. Daher beginnt er, die Höchste Lenkung anders wahrzunehmen. Wenn er sich zur Nachahmung und zur Ähnlichkeit mit dem Schöpfer hin verändert, dann empfindet er Ihn als gütiger gegenüber sich selbst. Wenn er sich in einen größeren Widerspruch und Gegensatz zwischen den eigenen Eigenschaften (des Empfangens) und den Eigenschaften des Schöpfers (des Gebens) begibt, empfindet er, dass der Schöpfer ihm gegenüber negativer eingestellt ist. Weiterlesen

Parasha Dewarim / Tora Abschnitt “Dies sind die Worte“

5. Buch MoseDeuteronomium 1:1 – 3:22

Zusammenfassung

Der Abschnitt Dewarim (Dies sind die Worte) beginnt mit einer langen Rede, die Moses kurz vor seinem Tod an das Volk Israel richtet. Moses beschreibt dem Volk Israel rückblickend die Reise der vierzig Jahre durch die Wüste.

Der Abschnitt behandelt auch die Berufung der Oberhäupter der Stämme und der Richter, sowie die Sünde der Kundschafter und deren Bestrafung. Auch die Beziehungen zwischen Israel und Edom, Israel und Moab, und Israel und Amon, sowie die Kriege mit Sichon und Og werden beschrieben. Moses bestärkt Josua, den Sohn des Nun, als nächsten Anführer des Volkes Israel, der es in das Land Israel führen soll. Weiterlesen

Spiritualität und Herzlichkeit

Es gibt Menschen, die gefühlvoll und angenehm sind – ein spiritueller Mensch ist möglicherweise nicht sehr angenehm. 

Frage: Worin besteht der Unterschied zwischen den beiden?

Antwort: Herzlich nennen wir die Menschen, die im täglichen Leben angenehm und sehr mitfühlend sind. Sie sind dir nahe, sind stets hilfsbereit, usw.

Ein spiritueller Mensch dagegen ist einer, der hart an sich arbeitet, die „Zähne zusammenbeißt“, und sich dadurch völlig anders entwickelt als die Mensch dieser Welt. Er arbeitet mit Ausdauer an der Eigenschaft des Gebens, die es in dieser Welt nicht gibt.

Um diese Eigenschaft  zu erreichen, ist stetes Streben, klare Absicht, starke Konzentration und Aufmerksamkeit in der ständigen Arbeit und äußerste Selbstbeherrschung notwendig.

Wenn ein Mensch solch einen Zustand erreicht, hat er eine besondere Einstellung zu anderen. Er ist nicht gefühlvoll, zärtlich oder liebevoll in unseren Augen. Er denkt ständig darüber nach, wie er den spirituellen Weg verbreiten und uns zu Menschen mit einer Seele machen kann. Das bedeutet mitunter selbst auferlegte Härte und Druck. Deshalb werden solche Menschen auch nicht als nett wahrgenommen. Ihr Auftrag erfordert das von ihnen.

Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Mein Lehrer sah mich an, als wäre ich Lehm, aus dem er etwas formen wollte. Er wollte prüfen, wie weit sich dieser Lehm unter Ächzen formen lassen würde. So habe ich mich auch gefühlt. Auf der einen Seite die Erfahrung von großer Liebe, innerer Beteiligung und Verständnis. Auf der anderen Seite die äußeren Erscheinungsformen davon, die sehr speziell sind. Sie können nur von jemandem gewürdigt werden, der das Ziel, die Eigenschaft eines Schülers und die Arbeit des Lehrers versteht.

Aus der 2. Kongresslektion in Nowosibirsk, 07.12.2012

Die Rolle der Frau in der spirituellen Entwicklung der Menschheit

Frage: Was ist die Rolle der Frau in kritischen Phasen in der Geschichte der Menschheit?

Antwort: An allen kritischen Wendepunkten in der Geschichte der Menschheit, und zwar von der Antike bis zur Gegenwart, war tatsächlich die Frau der entscheidende Faktor. Die erste bedeutende Frau war Eva. Durch sie wurde das Ego als die große egoistische Kraft, die die Welt entwickelt, enthüllt.

Die nächste bedeutende Frau war Sarah. Mit ihrer Hilfe entwickelte sich Abraham, als der Schöpfer ihm sagte: Höre auf das, was Sarah dir sagt.“ Tatsächlich wurden alle großen Männer, auf die die Menschheit so stolz ist, bedeutend, weil sie auf ihre Frauen hörten. Das ist eine Tatsache!

Dann wurde Ismael, Abrahams erstgeborener Sohn, aus seinem Zweig geboren; er war der muslimische Prophet und damit der Stammvater der arabischen Nation. Er wurde bedeutend dank seiner Mutter, die Abrahams Konkubine war, und Abraham segnete ihn.

Es folgten Rebekka, Lea und Rahel, Matriarchinnen, die Einfluss nahmen auf ihre Ehemänner Isaak und Jakob. Jakob erhielt das Erstgeburtsrecht dank der Bemühungen seiner Mutter.

Hätten die Kinder Israels ohne die Frau von Potiphar, dem Minister des Pharaos, nach Ägypten einreisen können, wenn sie nicht versucht hätte, Josef zu verführen und ihn nicht in einen Kerker gesperrt hätte, aus dem er als Held befreit wurde? Seiner Schwester Mirjam ist es zu verdanken, dass Moses in den Palast des Pharaos kam, wo ihn die Tochter des Pharaos, Batya, aufzog. Als er dann bei Jethro lebte, heiratete Moses Tzipora. Sie wurde bestimmend für sein Leben, gebar ihm Kinder und wies ihn an, dass er zu seinem Volk nach Ägypten zurückkehren müsse.

Während des Auszugs aus Ägypten unterstützten die Frauen die Männer, inspirierten sie mit ihren Liedern und verpflichteten sie, gute Beziehungen zueinander aufzubauen. Sie bildeten einen Kreis um die Männer am Berg Sinai und stärkten sie, den Schöpfer, die Höhere Kraft, zu enthüllen. Nur mit ihr in ihrer Mitte und den Frauen im Hintergrund wurde es möglich, die Tora zu empfangen.

Als das Volk Israel in Land Israel kam, traten Prophetinnen in Erscheinung, die bestimmend für das Volk wurden. Aber sie waren eine ganz andere Art von Prophetinnen als Sarah, Rebekka, Lea und Rahel. Sie befanden sich auf einer höheren spirituellen Stufe als die Männer. Gelehrte Männer mit weißen Bärten kamen zu ihnen, um ernsthaften spirituellen Rat einzuholen.

Dasselbe sehen wir, als das Volk im zweiten Exil in Babylon war und die Königin Esther die Dinge heimlich und verborgen regelte. Das Wort Esther“ stammt vom hebräischen Wort histara – Verborgenheit. Das ist der Grund dafür, dass das große Buch über den Exodus aus dem babylonischen Exil Buch Esther (die Offenbarung der Verborgenheit) genannt wird.

Das Haus Israels wurde dank Ruth gegründet. Denn, obwohl sie einem anderen Volk angehörte, schloss sie sich dem Volk Israel an, mit den Worten: Dieses Haus wird mein Haus sein.“ Sie wurde die Urgroßmutter des größten jüdischen Königs, König David. In Israel wurde die Monarchie nicht wie in anderen Nationen vererbt, sondern der König wurde durch seine spirituelle Stufe gekrönt. Aus diesem Grund kann Ruth als Mutter des Hauses Israel“ bezeichnet werden – das bedeutet die höchste spirituelle Stufe.

König David erreichte hohe spirituelle Stufen und wurde zum größten spirituellen Führer dieser Welt dank seiner Beziehung zu einer besonderen Frau, Bat Sheba. Ihr hat er es zu verdanken, dass er auf die nächst höhere Stufe aufstieg. Seine großen Leistungen und seine Ehrfurcht vor dem Schöpfer, der Höheren Kraft, kommen in seinem Buch der Psalmen zum Ausdruck, aus dem die ganze Welt bis zum heutigen Tag zitiert.

Von Rav Michael Laitman, aus der Kabbala-Lektion auf Russisch 29.05.2016

[194790]

Wacht auf!

Die Höhere Kraft will, dass der Mensch sich entwickelt. Daher erweckt sie in ihm durch verschiedene Probleme Leiden, die ihn dazu bringen, über eine Veränderung seines Zustands nachzudenken.

Sie weist ihm auch den Weg zur Veränderung, indem er zwischen den Menschen selbstsüchtige Beziehungen erweckt, die den Menschen zur Einsicht führen, dass er sich zu einer anderen Wahrnehmung der Welt erheben muss, zu einer Realität jenseits seines Verstandes.

Wir Menschen leben in einer imaginären Realität. Die ganze Welt ist eine Illusion, die in den menschlichen fünf Sinnen durch egoistische Wünsche entsteht, welche alles für ihn beanspruchen wollen. Eine solche Realität existiert nur in der persönlichen Vorstellung des Menschen.

Wenn sich die Menschen von der physischen Wahrnehmung der Welt zur spirituellen erheben, wird es sich anfühlen, als würden sie aus einem Traum erwachen.

Die Menschheit schläft und muss endlich aufwachen.

Michael Laitman

Lichttropfen

Aus dem täglichen Unterricht mit Dr. Michael Laitman

1. Was ist das Besondere am Übergang vom Empfangen zur Selbsthingabe? Obwohl nicht alle von uns diesen Übergang erreicht haben, lernen wir darüber und nähern uns ihm an. Man muss es sich vorstellen, darüber reden und darüber nachdenken, was sich in einem ändern muss, um diese Grenze zu überschreiten und den Grad von liShma zu erreichen.

2. Was passiert, wenn wir die Barriere überschreiten?
Es gibt eine große Veränderung in deiner Wahrnehmung der Realität, in deinem Gefühl für die Realität. Du wirst den Schöpfer enthüllen und erkennen, dass Er unsere ganze Welt erfüllt und alles in deinem Leben arrangiert und bestimmt, all deine Gedanken, Wünsche, alles, und dass es außer Ihm keinen anderen gibt. Weiterlesen

Das wichtigste Spiel

Für uns Menschen scheint “spielen“ etwas Lockeres, nicht ganz ernst Gemeintes zu sein. Wenn man dies aber aus kabbalistischer Sicht betrachtet, ist das Spiel ein Mittel, um von der tierischen zur menschlichen Stufe aufzusteigen. So stellt sich heraus, dass das Spiel das Wichtigste zur Entwicklung der menschlichen Gesellschaft ist.

Kinder werden durch das Spiel erzogen und passen sich so an die Gesellschaft und die Zeit an, in der sie leben – entwickeln sich vom “Tier” zum Menschen. Man lehrt ihnen die richtige Einstellung zur Welt um sie herum und zu den Menschen. Dies definiert das, was den Menschen vom Tier unterscheidet. Deshalb ist das Spielen, das Lernen das Wichtigste, damit sich der Mensch an die ihn umgebende Welt anpassen kann. 

Dies gilt ebenso für die Anpassung des Menschen an die spirituelle Welt. Auch dies ist ein Spiel, welches aber als ernstzunehmende Tätigkeit zu betrachten ist. Weiterlesen

Das Erscheinen der Shechina

Aus dem Buch von Rav Michael Laitman „Der Ursprung der zukünftigen Gesellschaft“

…Vielleicht sollte ein Buch geschrieben werden, in dem beschrieben wird, wie ich persönlich das erste Erscheinen der Shechina empfunden habe? Sie offenbarte sich mir in Form eines Feldes, das mich nach eigenen Gesetzen beeinflusste, in das der ganze Gedanke des Schöpfers eingebettet war. Es war der Schöpfer selbst.

Dieses allgegenwärtige, alles durchdringende, atmende Feld, das dich umgibt und sich in dir befindet, ist der Schöpfer. Und es ist bereit, sich in dir zu offenbaren, für dich, damit du fühlen kannst, wie es bestimmte Gesetze für alles diktiert, wie du die Spannweite dieses Feldes in Bezug auf dich selbst spüren kannst.

Es hat, während es sich dir nähert, seine eigenen Strukturen, die in den Namen der Parzufim zum Ausdruck kommen. Angenommen, du befindest dich an dem Ort SoN, dann ist es so, als ob der nächste Kreis dieses Feldes, die nächste Welle seines Umfangs, auf dich einwirkt. Dich umgibt Aba we Ima, und der nächste Kreis ist Arich Anpin und so weiter…

Dieses Feld bewegt sich von außen nach innen und in Bezug zum Menschen. Es bewegt sich so, dass es auf die Energie, das Potential, das im Menschen ist, wirkt, und der Mensch gelangt mit seinem inneren Zustand in ein Gleichgewicht, in ein Gleichgewicht mit diesem Feld, wodurch er selbst sozusagen ein Generator dieses Feldes wird.

Das heißt, nicht nur, dass die Wellen von außen, von außerhalb, kreisförmig zu Malchut gelangen, die sich im Zentrum befinden, und Malchut wiederum ist die Ladung, die aus sich heraus die umgekehrten Wellen dieses Feldes erzeugt, wodurch sich diese und andere Wellen überlagern, wie bei einem Interferenzprozess, sondern dass es auch zu einer enormen Zunahme dieser gegenseitigen Wellen kommt, ihrer Vermehrung.

Denn jede Welle, die von Malchut kommt, ist wie eine Bewegung von Malchut, eine Äußerung eines Mangels in ihr, den sie ausgleichen will, während die entgegengesetzte Welle vom Schöpfer kommt und ihn abbildet. Diese Welle und die Welle, die das Geschöpf erzeugt, überschneiden sich in einer gemeinsamen Liebe, in einer gemeinsamen Interaktion, und verstärken sich so gegenseitig um ein Vielfaches.

PESSACH

Am 5. April (14. Nissan) beginnen die acht Feiertage des Pessach. Für die meisten Menschen ist es ein in der jüdischen Tradition verankerter Anlass – er birgt in sich jedoch eine Botschaft und Vorhersage für die gesamte Menschheit. Es ist kein Zufall, dass die Geschichte von Moses und Pharao und dem Auszug aus Ägypten mehrere epische Filme inspiriert hat – die universelle Botschaft der Befreiung aus der Versklavung berührt einen Punkt in jedem Menschen: das Streben nach Freiheit…

Um aus der Erzählung, welche ursprünglich aus der Tora stammt, etwas lernen zu können, muss der Mensch verstehen, was oder wer ihn versklavt, und wie er befreit werden kann. Der Name des Feiertags Pessach steht für den Übergang von der Versklavung in die Freiheit. Der Pharao, der große Unterdrücker, ist niemand anderes als das Ego des Menschen. Moses, dessen Name vom hebräischen Wort moshech (ziehen) kommt, ist die Kraft, die den Menschen aus der Herrschaft des Pharaos herauszieht, ihn befreit und ihn zum Herren des eigenen Schicksals macht.

Die Geschichte der Befreiung vom Ego betrifft jeden einzelnen Menschen. Irgendwann wird jeder spüren, dass das Ego ein unbarmherziger Herr ist, vor dem man nur noch weglaufen will. Das ist der Zeitpunkt, an dem man, indem man Moses folgt, Ägypten verlassen kann um ein freier Mensch zu werden – befreit vom quälenden Pharao, dem eigenen Ego.

Wie alles andere im Leben verändert sich auch der Pharao mit der Zeit. Das Ego des Menschen wächst und entwickelt sich, und dabei wird es immer anspruchsvoller. Was gestern noch großartig war, ist heute völlig unzureichend. Allmählich beginnt man, sich immer unzufriedener zu fühlen. Doch sollte es nicht genau umgekehrt sein? Dass, je mehr man hat, desto glücklicher ist man? Genau dies geschieht nicht, da es das eigene Ego ist, dessen immer grösser werdenden Wünsche man erfüllen muss. Das Ego ist unersättlich; je mehr man es füttert, desto hungriger wird es. Am Ende befriedigt man nur noch Wünsche, welche solange als lohnend erscheinen, bis sie sich erfüllt haben. Sobald man das hat, was man will, fordert das Ego: Bring mir mehr!“

So erkennt der Mensch irgendwann, dass er nicht davon loskommt. Er ist ein Sklave seines eigenen Egos. Je mehr er sich wehrt, desto mehr bedrängt es ihn. Schlussendlich erkennt er, dass der Pharao ihn ausnutzt, und nur so lange gut zu ihm ist, wie er ihm dient. In jenem Moment, in dem ein Mensch aufhören will ihm zu dienen, enthüllt er dessen wahres Gesicht. Zu diesem Zeitpunkt beginnt die Versklavung in Ägypten.

Die Menschen müssen erkennen, dass der Pharao, das Ego, die Ursache für all ihre schlechten Gefühle ist, und nicht ein Virus oder eine andere Katastrophe. Begreifen die Menschen das, ist das der Beginn des Auszugs aus Ägypten.

Anfangs genügt es, wenn man alles, was einem am jetzigen Leben nicht gefällt, untersucht und sich fragt, wer genau darunter leidet. So fängt man an, etwas Raum zwischen sich und dem Ego zu schaffen, und kann so erkennen, wer die ganze Zeit fordert, wer die Belohnung erntet und wer den Preis dafür zahlt. Die Zustände, welche die Menschheit momentan durchmacht, Kriege, Hass, aber auch genau das Gegenteil davon, die große Solidarität, lässt eine Konfrontation zwischen Einheit und Trennung entstehen. Die Welt befindet sich zwischen Hass und Liebe, und die Menschen müssen wählen, in welche Richtung sie gehen wollen.

Es steht geschrieben, dass der Mensch jeden Tag aufs Neue prüfen muss, wie er aus Ägypten herauskommen kann. Er muss seine Einstellung gegenüber dem Ausstieg aus dem Egoismus überprüfen. Will er sich weiterhin in Ägypten befinden oder will er die Befreiung? Der Auszug aus Ägypten ist erst möglich, wenn sich die Menschen darin einig sind oder zumindest erkennen, dass dies von der inneren Einheit zwischen allen abhängt. Alle zusammen müssen das gleiche Ziel haben und nur dafür leben.

Spirituell bedeutet Pessach darum, dass der Mensch vom Zustand der Unmöglichkeit sich mit anderen zu verbinden, zum Zustand, in welchem er seinen Egoismus überwindet und sich verbindet, gelangen kann.

Michael Laitman

Parasha WaJikra / Tora Abschnitt “Und Er rief“

3. Buch MoseLeviticus 1:1 – 5:26

Zusammenfassung

Der Tora Wochenabschnitt WaJikra (Und Er rief) handelt von den Regeln für das Opfern und jenen Regeln für die Priester, welche in der Stiftshütte dienen. Einige Opfer sind freiwillig, andere sind vorgeschrieben. Mehrere der Opfer werden auf dem Altar zu Asche verbrannt, die anderen bleiben für die Priester und den Geber der Opfergabe übrig. Weiterlesen

Dr. Michael Laitman, anlässlich des Internationalen Frauentages

Lass dir den Text vorlesen..

Kabbalist Michael Laitman, anlässlich des Internationalen Frauentages

„Der Mensch ist die Vereinigung von männlich und weiblich, und die Welt kann nicht erbaut werden, wenn nicht beides, das Männliche und das Weibliche, vorhanden ist“ aus dem Buch Sohar.

Das Streben danach, Gleichgewicht zu schaffen, ist gut und richtig. Es entspringt einem echten Wunsch, in der Interaktion zwischen Männern und Frauen Ganzheit, Vollendung und Perfektion zu finden. Aber was ist Geschlechtergleichstellung? Was bestimmt das Gleichgewicht? Wenn wir es aus unserer eigenen Perspektive heraus suchen – ob als Mann oder als Frau – sehen wir die Dinge nur fragmentiert und daher falsch. Weiterlesen