Baal HaSulam, Brief 8

überarbeitet, EY, 24.07.2024

 

3. April 1922, Jerusalem

An meinen ehrenwerten Freund…

Ich möchte dich nun darauf aufmerksam machen, dass du dich durch die Schreibarbeit bestärkst und von Zeit zu Zeit an mich herantrittst. Es ist erforderlich, dass du regelmäßig Informationen über deine Erkenntnisse veröffentlichst, denn dann würden sich mehrere Bänke im Lehrhaus (Beit haMidrash) füllen. Dies habe ich dir bereits in meinem ersten Brief vom ersten Nissan geschrieben.

Siehe, im Midrasch Rabba, Jitro, steht: „Rabbi Jeremia sagte: Und wenn zur Zeit, als Er Leben in die Welt brachte, die Erde bebte, um wie viel mehr dann, wenn Er mit den Sündern abrechnet, die gegen die Worte der Tora verstoßen haben, wie es heißt: ‚Vor Seinem Zorn, wer kann bestehen und wer kann den Tag seines Kommens ertragen.‘ Wenn Er wohlwollend ist, kann kein Wesen Seiner Kraft widerstehen. Wenn Er in seinem Zorn aufsteht, wer kann vor Ihm bestehen? Wer würde Dich nicht fürchten, König der Völker?“ Obwohl Rabbi Jeremias Worte in sich stimmig sind, ist es so, dass die Tora immer, wenn man sie gründlich studiert, neuen Geschmack offenbart. Und ich bin hier, um sie dir zu erleuchten.

Du findest das in dem Gedicht: „Du bist furchterregend über alle Furchtbaren, erhaben über alle Erhabenen; Du umgibst alles und füllst alles.“

Das bedeutet: „Wir sehen Schrecken und Furchtbarkeiten…“, „Schmerzen, die schlimmer sind als der Tod…“. Wer ist derjenige, der das alles tut? …Das ist sein Name, „furchterregend über alle Furchtbaren“, er ist von ihnen entfernt! Ebenso sehen wir seit Anbeginn der Zeit bis heute viele Menschen, die ihr Leben mit allen möglichen Leiden und Entbehrungen verbittert haben, nur um irgendeinen Geschmack in der Arbeit für den Schöpfer zu finden oder um zu wissen, wer der Herr des Hauses ist! Doch sie alle haben ihr Leben umsonst verbracht und sind aus dieser Welt gegangen, wie sie gekommen sind, ohne jeglichen Trost zu finden. Warum hat der Schöpfer nicht auf all ihre Gebete geantwortet? Warum hat er sich ihnen so sehr verweigert und sich nicht versöhnt? Und was ist sein Name? „Erhaben über alle Erhabenen“, das ist sein Name (siehe die beigefügten Lieder, die fragen, für wen das Feld gesät wurde, denn ich habe eine passende Antwort darauf). Doch diejenigen, die die Schrecken und die ferne Erhabenheit akzeptieren und verstehen, wissen mit Sicherheit, dass der Heilige, gesegnet sei Er, von ihnen entfernt ist, auch wenn sie nicht wissen, warum!

Was sagen die Dichter darüber? Sie sagen, dass es einen wichtigen Zweck für alle Ereignisse dieser Welt gibt, genannt „Tropfen der Einheit“. Wenn die Bewohner dieser Lehmhäuser durch all diese Schrecken und diese Abgelegenheit in Seiner Erhabenheit gehen, dann öffnet sich eine Öffnung in den sehr verschlossenen Wänden ihres Herzens, von Natur aus, und dadurch werden sie fähig, diesen „Tropfen der Vereinigung“ in ihre Herzen eingeträufelt zu bekommen. Und sie werden sich wie Ton in der Hand des Töpfers verwandeln und klar sehen, dass inmitten dieser furchtbaren Schrecken gerade durch sie die Erhabenheit erreicht wird. Eben dort, und nirgends anders haftet sich der Schöpfer Selbst an, und kann den Tropfen der Vereinigung in sie einträufeln.

Er umgibt sie alle in einem solchen Maße, dass der Herr der Einheit weiß, dass er „Lösegeld gefunden“ hat, und eine offene Tür für seine Gegenwart, gesegnet sei Er. Und das steht im Gedicht: „Er umgibt alles und erfüllt alles.“ In dem Moment der Erkenntnis wird der Überfluss wahrgenommen, der sich gerade auf alle Gegensätze legt, und das ist „furchterregend über alle Furchtbaren und erhaben über alle Erhabenen“, wie oben erwähnt, und somit erfüllt Er „alles“, denn der Dichter wusste, dass „Er sie mit großem Überfluss erfüllt“; und er hätte den Geschmack seiner Einheit nicht erreicht, bis es ihm in seiner Vollkommenheit schien, dass die Leiden, die er durchmachte, einen gewissen Wert im Vergleich zu dem Geschmack und dem Wohlstand seiner Einheit hatten, und alle seine Glieder und Sehnen würden ihm sagen und bezeugen, dass jeder Mensch auf der Welt siebenmal am Tag seine Hände und Füße abgehackt hätte, um einen einzigen Moment in seinem ganzen Leben mit einem solchen Geschmack zu erleben.

Das ist das Gesetz des Aussätzigen am Tag seiner Reinigung / und er wird zum Priester gebracht für all seine Schuld, Und das ist ein Gesetz für jede gute Tat / Daher wirst du den Handelnden im Land der Schuld antreffen. Jeder Vorbeiziehende, der zu ihm zurückkommt und sich an ihn wendet; Sie würden schon wissen, wie sie zusammen klarkommen. Was sind Seine Gespräche zu dieser Zeit während Er zwischen den Hörnern der Antilopen umhergeht? Dort gibt es ein Ohr für sehr angenehme Worte / sie ziehen Balsamströme herbei, Rinnsale von Rinnsalen. Und sie sehen, dass es nur wegen ihrer Schuld angenehm ist / und ihr Gestank entfernt sich so weit von ihnen wie der Osten vom Westen entfernt ist. Und Er lacht über sie, weil er ihre Seele seit jeher kennt / dass das Lösegeld in ihren Augen niemals vollständig sein wird. Wenn Er sich ihnen als Lösegeld gibt / Und jeder Fremde wird Ohren für schöne Worte haben. Und das ist eine Hand für jedes reine Gefäß / es wird ergriffen, um das Licht zu enthüllen. Zu erschaffen und zu bewahren durch das Licht / Im Gesetz der Erlösung und im Gesetz des Austauschs.

Und obwohl dir dies alles nicht verborgen ist, möchte ich damit die Worte von Rabbi Jeremija erfüllen. Dies ist die erhabene Bedeutung seiner allegorischen Worte: „Was … wenn Er wohlwollend ist, kann kein Wesen Seiner Kraft widerstehen, wenn Er in Seinem Zorn aufsteht, wer kann vor Ihm bestehen – wer würde Dich nicht fürchten, König der Völker“. Das heißt, „furchterregend über alle Furchtbaren, erhaben über alle Erhabenen“, wie oben erwähnt. Und das alles, um die „Worte des lebendigen Gottes“ zu verkünden.

Die Bedeutung ist, dass das Gewicht der erhabenen Schrecken nur dazu dient, die Stimmen zu sehen, die das Auge nicht sehen und das Herz nicht denken und überlegen kann. Bis zu diesem Punkt handelte der Schöpfer, gesegnet sei Er, als Handelnder über die Handlung – ohne jegliche Beschwerde. Es fühlte sich an, als ob die Handlung noch nicht stattgefunden hätte. Deshalb war der gesamte lange Schrecken, durch den er gegangen ist, erwünscht und versöhnt für Seine Handlung, um sie zur bestimmten Zeit zu offenbaren. Und das sagte Rabbi Jeremija: „Wenn er wohlwollend ist …“, das heißt, Seine ganze Absicht war, die Diener Gottes daran zu erinnern, dass Seine erhabene Seite immer vor ihnen stehen wird, nachdem die Tat in Fülle enthüllt wurde. Daher, wer kann dafür verantwortlich gemacht werden, dass Seine Ehre nicht entweiht werden würde? Denn wer ist töricht genug zu sagen, dass der Heilige, gesegnet sei Er, nachsichtig ist? Er zitierte den Vers: „Und wer kann am Tag Seines Zorns bestehen, und wer kann den Tag Seines Kommens ertragen?“ Und untersuche dies sehr gründlich, denn aus der langen erhabenen Vergangenheit kommt der „Tag Seines Zorns“, der genau den „Tag Seines Kommens“ unterstützt, wie mit einer Waage, wie oben erwähnt.

Und dies versteht man aus dem Ausspruch von Rabbi Tarfon, der lehrt, dass es genug ist, und beweist dies aus dem Vers: „Und wenn ihr Vater ihr ins Gesicht gespuckt hätte, würde sie nicht sieben Tage lang beschämt sein? Um wie viel mehr dann, wenn sie von der Shechina gestraft wird, sollte es zumindest zwei Wochen dauern. Und dennoch endet es mit: ‚und sie soll sieben Tage lang abgesondert sein‘.“ Das heißt, genau wie bevor die „Tat und die Shechina“ enthüllt wurden, und es nur „ihr Vater hat ihr ins Gesicht gespuckt“ gab, und das bedeutet: um „ihr Gesicht zu enthüllen“. Und verstehe dies.

Man unterscheidet zwei Spuckarten, eine im Herzen und eine im Verstand, im Geheimnis von „furchterregend über alle Furchtbaren und erhaben über alle Erhabenen“, wie oben erwähnt. Und wir sagen „es ist genug“ vor der Shechina „wie am Anfang“, und wenn du ein verständiges Herz hast, wirst du aus deinem Herzen das Geheimnis des Verses verstehen, dass nach der siebentägigen Absonderung sie ihren Weg fortsetzten, in den Wegen der Tora, was nicht der Fall war, bevor die Absonderung vollständig war.

Und auch wenn mein Mund voll wäre mit Gesängen wie das Meer, und meine Lippen mit Poesie wie die Wogen seiner Fluten, würde es nicht ausreichen, um die Gerechtigkeiten des Schöpfers zu erklären, was er getan hat, tut und tun wird, vor den Augen Seiner Geschöpfe, die Er erschaffen hat, erschafft und erschaffen wird. Ich habe erkannt und sehr wohl verstanden, dass es in der Welt Massen von Menschen gibt, die mit aller Kraft schreien und nicht erhört werden, und sie kommen und gehen leer, und wie zu Beginn, so am Ende, sie nehmen viel, aber fügen nichts hinzu, und wehe dieser Schande und wehe dieser Schmach.

Denn es ist ein präziser Grundsatz, dass „man in der Spiritualität aufsteigt und nicht absteigt“, aber die Einheit des Schöpfers, wie er sich über die leeren Körper erhebt, die aller Begehrlichkeit entbehren, wird niemals geschwächt, Gott bewahre. Vielmehr erhebt Er sich sogar über „die Auserwählten Menschen der Versammlung, die berühmten Menschen“. Und auch sie, wenn sie sich nicht sehr davor hüten, ihre Zeit nicht zu verschwenden, könnten diese Welt verlassen wie die ersten, denn Seine Ehre ist stark, und Er ändert sich nicht aus Angst vor dem Mund seiner Geschöpfe, wie bekannt. Und viele Große haben hierin geirrt, denn sie sagen, dass sie sicher sind, dass ihr Herz wach ist. Und die Schrift sagt: „Und Er, der Erstgeborene Judas, war böse in den Augen des Herrn und Er tötete ihn“, und dies ist das Wort des Weisen: „Auch wer in seiner Arbeit nachlässig ist, ist ein Bruder des Verderbers“, denn die Hauptsache ist, Aufmerksamkeit und Gedanken zu schenken, und „alles, was deine Hand findet zu tun, tue es mit aller Kraft“, um seinen großen und gesegneten Namen zu erheben und zu heiligen.

Und das auf weise Art, nicht wie das Geschrei der Narren, die wissen, wie man Worte ohne weises Herz spricht. Doch der Weise hat seine Augen in seinem Kopf, und er kennt keine körperlichen Kräfte, und er ist weder „Er“ noch „Onan“, sondern „die Worte der Weisen werden in Ruhe gehört“, in intensiver Betrachtung nur für den Herrn allein, wie im Sohar steht: „alles wird in Gedanken geklärt“, und hier gibt es kein Geschrei und keine Selbstgeißelungen und keine Krankheiten und kein Unglück, nichts dergleichen, „denn ihre Wege sind angenehme Wege, und all ihre Pfade sind Frieden“, „jeder, der geizig ist, ist wütend“, und „jeder, der wütend ist, ist, als würde er fremde Götter anbeten“, und seine Seele verlässt ihn.

Doch es bedarf vieler intellektueller Kräfte und Gedanken, um all seine Aufmerksamkeit und Kraft darauf zu richten. Und „den ganzen Tag und die ganze Nacht sollen sie niemals ruhen. Ihr, die ihr den Ewigen erwähnt, nehmt euch keine Auszeit, und gebt auch Ihm keine Auszeit, bis Er Jerusalem zum Lobpreis auf Erden macht.“

Und die Wahrheit sage ich dir: Wenn ich die Leeren sehe, die ihre Tage vergeuden, betrübt mich dies nicht, denn am Ende wird ihnen nichts Geistliches widerfahren, nur ein Körper aus Fleisch und Knochen leidet, wofür er geschaffen wurde, wie oben ausführlich beschrieben. Am Ende wird jedes Tier geschlachtet, und ohne Verstand sind sie alle wie Tiere. Und alle Ordnungen der Natur betrüben das verständige Herz nicht, im Gegenteil, „sie erfreuen das Herz“ derer, die sie verstehen. Aber wenn ich die Gefallenen sehe, die Männer des Namens, die von jeher existierten, dann kommt es wie ein brennendes Schwert in mein Herz, denn sie quälen die heilige Shechina mit ihren eitel fabrizierten Torheiten.

Wehe dieser Schönheit, die in dieser Asche zerfällt! Der heilige und treue Tropfen, der von der langen Vorsehung begleitet wird, um das Gesicht der Wahrheit zu enthüllen, und in seiner Enthüllung zurückkehrt und reines Wasser, treues Wasser auf alle Ecken der Vorsehung und der Realität gießt, und alle Leeren werden gefüllt und alle Gequälten werden getröstet, und es gibt weder eiserne Fesseln noch Spinnweben, sondern es gibt große Ehre und treue Liebe, die vom Schöpfer zu seinen Geschöpfen zurückkehrt, und überall, wo Er seine Augen hinwendet, heilt Er.

Glücklich ist das Ohr, das nie eine schlechte Zunge gehört hat, und glücklich ist das Auge, das nie etwas Falsches gesehen hat, und jeder, der verflucht, ist definitiv verflucht, und jeder, der segnet, ist definitiv gesegnet, und was auch immer aus seinem Mund kommt, daran gibt es keinen Zweifel und nichts mehr. Dies ist das Gebot des Schöpfers: Hafte Ihm an!

Staub, Staub, wie hartnäckig bist du. Alles, was Schönheit für die Augen ist, verkümmert in dir; wie anmaßend bist du. Dieses Auge, das segnet, wohin es sich wendet, wie fremd ist es geworden, und überall, wo Er seine Augen hinwendet, wird es verbrannt und verzehrt! Wie können die Menschen, die in größter Not sind, getröstet werden? – „Durch die Tröstung mit Eitelkeiten und Befriedigungen des Fleisches“? Was werden sie am Tag der Abrechnung antworten! Es reicht für Schmach und Wut.

Daher habe ich oft von Angesicht zu Angesicht gegen diese Menschen gesprochen und über die Worte, die sie aus ihrem Herzen erfinden, wie das Konzept der Ausdehnung des Materiellen. Und wie sie sind, so sind ihre Taten, „jeder, der auf sie vertraut“, und „verflucht sei der Mann, der auf Menschen vertraut und Fleisch zu seinem Arm macht“, und „gesegnet sei der Mann, der auf den Schöpfer vertraut“. „Glücklich ist der Mann, der nicht im Rat der Gottlosen wandelte … sondern an der Tora des Schöpfers erfreut ist, und über Seine Tora nachsinnt Tag und Nacht.“ Wie unsere Weisen sagten: „Ich habe den bösen Trieb erschaffen, ich habe die Tora als Gewürz dazu erschaffen“, und „wenn du diesen Bösewicht triffst, ziehe ihn ins Lehrhaus“. Und genug. Und wie wenig fühlt und bemerkt der Mensch, dass sein Meister ihm hilft.

Das ist es, was ich dir von Angesicht zu Angesicht in einer Zeit der Freude gesagt habe, dass die hauptsächliche Sünde der Generation der Erkenntnis im Geheimnis des Verses lag: „Unsere Väter in Ägypten haben Deine Wunder nicht verstanden … und lehnten sich am Meer, am Schilfmeer, auf“. Ich erklärte, dass ein wertvolles Geschenk nach der Herrlichkeit des Gebers geschätzt wird, und sie befleckten dies zuerst, „weil sie Deine Wunder nicht verstanden“, sondern einfach nur „Wunder“, und so fehlt das Wesentliche im Buch, und das verursachte, dass sie sich zur Zeit der Übergabe der Tora zurückzogen und sagten: „Sprich du mit uns, und wir werden hören“, und obwohl die Tora ihnen keine Sünde zuschreibt, denn es heißt: „Möge dieses Herz in ihnen sein, mich alle Tage zu fürchten usw.“, ist dies, weil die Sünde vor der Gabe der Tora war, und nicht in der Tora geschrieben stand. Und es ist bekannt, dass die Tora sich mit dem Weg der Korrektur beschäftigt und nicht mit dem Weg der Sünde.

Du fragtest mich: „Was ist zu tun?“ Ich sagte dir, dass du dich bemühen und viel Dankbarkeit für das Gute zeigen sollst, da es natürlich ist, dass, wenn der Gebende sieht, dass der Empfänger nicht dankbar ist, sich seine zukünftigen Gaben verringern werden.

Und du antwortetest mir, dass Dankbarkeit für seine Segnungen nicht in den Worten eines körperlichen Mundes ausgedrückt werden kann, sondern durch Anstrengung und Herzensweitung, im Vorzug des Verdienstes der Einheit, was die Feinde von links und rechts vertreibt, und dies nennt man „Dankbarkeit für seine Segnungen“ und nicht durch körperliche Worte. Aber komm und sieh, wie kostbar die treuen Wasser aus der Quelle sind, die niemals versiegt, wie es heißt: „Sie sollen sich sättigen und erfreuen an Deiner Güte.“ Die Sättigung hebt den Genuss nicht auf, denn er hat „Deine Wunder“ erkannt, nicht nur Wunder und Zeichen, denn wem soll Er antworten? Und sogar Er für Sich selbst braucht es nicht, und Er hat nie zu ihnen, oder zu ihresgleichen, gesagt: „Bringt mir von eurer Kraft, besticht mich“. Und ihre Väter waren es leid, die Herdenhunde für den minderwertigen Schutz zu stellen, und „wenn der Helfer stolpert, wird der, dem geholfen werden soll, fallen“ und „der Allmächtige, den wir nicht finden können, ist wunderbar in Seiner Macht.“

Alles ist ihm widerfahren, seit er die Eigenschaft des „Erhabenen und Hohen, über Allem Erhabenen“ vergessen hatte und begann, mit dem Maßstab von Fleisch und Blut zu messen, und von da an begann, die Bäume zu zählen und Berechnungen anzustellen, die auf denen anderer basieren. Aber es steht geschrieben: „Und du hast gefunden.“ Und Ravnai sagte: „Bis es ihm in die Hände kommt.“ Das bedeutet, dass er es nicht nur durch Sehen erwirbt; und das ist die Definition des naiven Menschen: „Er kauft es nicht, bis es ihm in die Hände kommt.“ Daher lehrt der Tana von den zwei Pforten – eines im Finden und eines im Handeln – um zu verstehen und zu lehren, bis er es tatsächlich in seinen Händen hält. Und es scheint so, dass es in den letzten Tagen offenbart wird. Die Weisen sagen: „Sieht er, von wem er die Münzen genommen hat?“ Sie erklären, dass er sie von zwei Personen genommen hat (was zusätzlich andeutet, dass es in den letzten Tagen offenbart wird), von einem freiwillig und von einem anderen unfreiwillig, und wir wissen nicht, von wem es freiwillig und von wem es unfreiwillig war. Das ist das Geheimnis des Verses: „Was sollen wir mit unserer Schwester machen, am Tage, wenn für sie gesprochen wird?“ Sie wird erscheinen und am Ende der Tage gesehen werden, da wir auf den Tag des Messias warten werden.

Und lasse und zu unserem Thema zurückkehren, das hauptsächlich darum geht, mehr über den Geber des Geschenks zu lernen, seine Größe, seinen Wert, und dann wird er mit wahrer Dwekut (Anhaftung) belohnt und die Geschmäcker der Tora erlangen, denn es gibt kein anderes Heilmittel in dieser Welt als dies.

Ich werde ein zartes und angenehmes Lied darüber singen, das ein wahres Herz erfreut, das in zehn Prüfungen und Herausforderungen erprobt wurde.

Mein Tropfen, mein Tropfen, du bist so zart, all meine Weite, all mein Morgen, all mein Abend. Das Antlitz des Verborgenen erhebt den Schleier, in die Weiten meiner Zukunft, all meine Trauer, all mein Trost. Der Ort des Kummers, die Menge soll dich auf ihren Ästen tragen, all meine Zerstörung, all meine Fülle. Du durchdringst mein Herz, und all dein Gewinn ist in meiner Hand, alle Banner meiner Liebe, all mein Gold, all mein Handel.

Und was sagt ein guter Gast? „All die Mühen, die der Hausherr auf sich genommen hat, hat er nur für mich auf sich genommen“, im Sinne des Spruchs: „Ein Mensch muss sagen: Die Welt wurde für mich erschaffen.“ Und so ist es, denn so wie die ganze Welt für ihn erschaffen wurde, so sind auch alle Elemente der Realität für ihn erschaffen worden. Und was das Individuum betrifft, so sind die Gesamtheit und die Einzelheiten aufgrund der Einheit gleich. Und was die Gesamtheit der Menschen in der Welt am Ende der Korrektur erreichen wird, erreichen vollkommene Einzelpersonen in jeder Generation. Denn jeder findet alle Elemente seiner Organe in der Tora, und so wie sie im Großen für das Kollektiv aufgebaut ist, so ist sie im Kleinen für das Individuum aufgebaut. Und es gibt im Kollektiv nichts mehr als im Einzelnen, und das ist eine wahre und vollständige Messung aus einer erhabenen Klärung.

Denn es steht geschrieben: „In ihrer Liebe wirst du immer entzücken“, „Du sollst darüber nachdenken Tag und Nacht“, und „Die Tora, der Schöpfer und Israel sind eins.“ Dies ist eine umfassende Klärung, da alles eins ist und das Spirituelle nicht in Teile geteilt werden kann. Man muss sich heiligen und reinigen im Verstand und im Herzen, und wenn du die Segnungen der Tora sprichst wie früher, wirst du den wichtigen Vers erreichen: „Siehe jetzt, dass Ich Ich bin, und kein anderer Gott ist neben mir.“

Ich bitte dich, zu deinem eigenen Nutzen und zu deiner Freude, mir regelmäßig Berichte über deinen Fortschritt in der Tora zu schicken, denn es wird viel Zeit sparen. Wisse, dass die Ausdehnung der Zeit der Korrektur den Wert der Korrektur verringert, und alle spirituellen Dinge wachsen und erheben sich, wenn sie weniger Zeit in Anspruch nehmen. Wenn du wüsstest, so wie ich, dass die Verlängerung der Zeit auf dem Weg des Lichts schädlich ist, würdest du dich sicherlich mehr beeilen in deiner Arbeit.

Obwohl ich weder willens noch berechtigt bin, für dich zu arbeiten, ist es erlaubt und ein großes Gebot, die Geliebten zu erfreuen, die du im gesegneten Feld des Herrn findest, und ihnen den Weg zu erleichtern. Unsere einzige Beschäftigung im Leben ist es, die Shechina aus dem Staub zu erheben und sie zu erfreuen, vor ihr mit aller Kraft zu singen, stets, mit allem, was dir gewährt wird, den Schöpfer mit deinem Munde zu preisen, und das vor allem dort, wo wir des Erfolges sicher sein können. Aus diesem Grund brauche ich regelmäßig Informationen von dir, damit wir uns in Liebe vereinen können, um die Dornen zu verbrennen, so dass wir die höhere Rose bald in unseren Tagen erblicken mögen, Amen, möge es so sein.

Yehuda

Gleichnis über die Erhebung des Dieners

Aus dem Brief Nr. 1

Es steht geschrieben: „Denn ein Hoher wacht hoch über dem Hohen und über ihnen – die Höchste Gewalt.“ Da eine heftige Antwort nun erforderlich ist, werde ich dir antworten, dass alle an die persönliche Vorsehung glauben, aber niemand haftet sich an sie an.

Der Grund dafür ist, dass kein fremder und fauler Gedanke dem Schöpfer, der der Inbegriff von „Gut und Gutes Tuend“ ist, zugeschrieben werden kann. Nur den wahren Dienern Gottes jedoch wird das Wissen der persönlichen Vorsehung gewährt, dass Er alles erschuf, was dem vorausging, beides, das Gute und das Böse gemeinsam. Dann sind sie angehaftet an die persönliche Vorsehung, denn alle, die mit dem Reinen verbunden sind, sind rein. Weiterlesen

Baal HaSulam, Brief 1. Der Diener, der König und der Minister

2. Mai 1922, Jerusalem

Für meinen Freund

Es ist nun Mittag, und ich habe deinen Brief vom 8. des ersten Monats erhalten und deine bettelnden Klagen gegen mich sind ein akzeptiertes Gebet, wie es im Sohar geschrieben steht.

In meinen vorherigen Briefen habe ich dir bereits bewiesen, dass es deine eigene Schwäche ist, um die du dich kümmern solltest, wenn du mich anschuldigst, dass ich dir in zwei Monaten nicht geschrieben habe. Bitte nimm zur Kenntnis, dass du in über zwei Monaten kein einziges Wort geschrieben hast, während ich dir in dieser Zeit vier Briefe geschrieben habe. Weiterlesen

Baal HaSulam, Brief 9, Die Eigenschaft der Faulheit in unserer Welt

überarbeitet, EY, 25.07.2024

1923, Jerusalem

An meinen Freund…möge seine Kerze brennen.

Ich kann mich nicht länger zurückhalten, bezogen auf alles, was zwischen uns steht, sodass ich einen offenen und ehrlichen Versuch der Warnung aussprechen werde. Ich muss um den Wert eines Wortes der Wahrheit in unserem Land wissen, da so immer meine Wege sind – alle Abläufe der Schöpfung in äußerster Genauigkeit zu studieren und ihre Vorteile zu erkennen, ob sie gut oder schlecht sind. Denn nur diesen Ort haben mir meine Väter auferlegt, um mich damit zu umzäunen; und mit Gottes Hilfe habe ich schon Kostbarkeiten und Aufbewahrungsorte in diesen vorüberziehenden, unbedeutenden Bildern gefunden: Denn es ist nicht umsonst, dass diese Fülle vor mir platziert wurde, und sie sind wunderbare Buchstaben für die Sätze einer jeden Weisheit und allen Wissens, und wurden nur für die Kombinationen der Weisheit erschaffen. Weiterlesen

Baal HaSulam, Brief 7, Einfachheit der Sprache

1921, Chanukka, Jerusalem

An meinen Freund, mein Herz und meinen Punkt, die Ehre seines Namens ist meine Herrlichkeit…möge seine Kerze brennen und für alle Ewigkeit leuchten, Amen, so möge es sein.

Seit dem neunten Elul (letzter Monat im jüdischen Kalender) bis zum zweiten Tag von Chanukka, seit ungefähr vier Monaten, wartete ich in freudiger Erwartung auf eines deiner geschriebenen Worte. Doch schlussendlich liegt vor mir ein langer Brief, voller poetischer Phrasen und Andeutungen, die keiner versteht, so wie der Staub, den der Fuchs mit seinem Schwanz aufwirbelt, der im gepflügten Feld umherläuft. Weiterlesen

Baal HaSulam, Brief Nr. 6, Schwert und Schild

überarbeitet, EY, 21.07.2024

5. August, 1921, Vorabend des Shabbat, Warschau

 

An meinen Seelenverwandten… möge seine Kerze ewig brennen:

Ich habe dir bereits zwei Briefe geschrieben, jedoch noch nicht die Zeit gehabt, sie dir zu schicken. In Wahrheit würde ich dich gerne noch einmal sehen, bevor ich am 22. des Aw abreise. Jetzt möchte ich dir gerne noch einen Geschmack geben, von dem Honig meiner Honigwaben.

Es steht geschrieben: „Du wirst die Lügner vernichten; der Ewige verachtet Menschen des Blutvergießens und des Betruges.“ Es gibt eine Allegorie über einen König, der es auf sich nahm, seinem Sohn die Kriegslisten der Königsherrschaft beizubringen.

Er zeigte ihm das Land, seine Feinde, und seine Freunde. Der König gab seinem Sohn ein Schwert aus den Schätzen seines Reiches. Dieses Schwert hatte eine wunderbare Eigenschaft: Sobald es seinen Feinden gezeigt wurde, fielen sie augenblicklich zu Boden.

Der Sohn des Königs ging und eroberte viele Länder, nahm ihre Schätze und wurde mächtig.

Nach einiger Zeit sagte der König zu seinem Sohn: „Jetzt werde ich auf meinen Turm hinaufgehen, und mich dort verstecken, während du auf meinem Thron sitzen wirst, und das ganze Land mit Weisheit und Macht regierst. Und hier ist noch dieser Schild, welcher bis jetzt in den königlichen Schatzkammern eingeschlossen war. Kein Feind oder Schadenbringer wird dir etwas anhaben können, solange dieser Schild in deinem Besitz ist.“

Der König nahm das Schwert, band es an den Schild, gab sie beide seinem Sohn, und ging selbst hinauf auf den Turm, um sich dort zu versteckten.

Der Sohn des Königs wusste nicht, dass das Schwert und der Schild miteinander verbunden waren. Da der Schild für ihn keinerlei Bedeutung hatte, bewahrte er ihn nicht auf, und der Schild wurde ihm gestohlen, zusammen mit dem Schwert.

Als die Neuigkeiten durch das Land gingen, dass das Schwert und der Schild vom Sohn des Königs, dem Herrscher der Erde, gestohlen worden waren, brach sogleich eine Schamlosigkeit aus und seine Feinde führten einen Krieg gegen ihn, bis sie ihn in Gefangenschaft nahmen, ihn und alle seine Besitztümer. Ihren Feind in ihren Händen, ergossen sie ihre Rache auf ihn, und rächten sich an ihm für all den Missbrauch, den er ihnen in den Tagen der Regierung seines Vaters zugefügt hatte. Jeden Tag schlugen sie ihn mit wilden Schlägen.

Der Sohn des Königs schämte sich vor seinem Vater, denn der Kummer seines Vaters schmerzte ihn mehr als sein eigener. Er dachte darüber nach, ein Schwert und einen Schild wie die ursprünglichen zu machen, um seinen Vater zu besänftigen und ihm seine Weisheit und Tapferkeit zu zeigen.

Mit List schuf er ein Schwert, das dem ersten Schwert ähnelte. Ebenso machte er einen Schild, der dem ersten Schild ähnelte.

Mit seinen Waffen in den Händen, rief er zu seinem Vater, zur Spitze des Turmes, hinauf: „Sei stolz auf mich, da ein weiser Sohn seinen Vater erfreut.“ Und während er zu seinem Vater rief, wurden seinem Gehirn und seiner Leber von seinen Feinden Schäden zugefügt. Und je mehr sie ihn schlugen, desto mehr richtete er sich auf und überwand sich, um die Güte seines Vaters zurückzugewinnen, und schrie: „Jetzt fürchte ich mich vor nichts mehr, und wer kann schon gegen mich ankämpfen, wo ich doch mein Schwert und meinen Schild in den Händen halte?“

Und je mehr er prahlte, desto mehr schlugen und verletzten ihn seine Feinde, Steine und Stöcke landeten auf seinem Kopf, und das Blut lief ihm über das Gesicht hinunter. Und die ganze Zeit versuchte er sich aufrecht zu halten, stolz wie ein Held, um seinem Vater zu zeigen, dass er sich vor nichts fürchte. Seine Feinde schienen im Vergleich zu seiner Tapferkeit wie nichts zu sein, denn das Schwert schützte ihn oder der Schild schützte ihn.

Dies ist, was der Dichter mit den Worten andeutete: „Du wirst die Lügner vernichten.“ Damit sind diejenigen gemeint, deren Gesichter wie Affen vor Menschen sind. Und welche durch ihre eigenen Kräfte ein solches Schwert erschaffen, wie es der Schöpfer gemacht hatte. Und darüber hinaus wünschen sie mit ihrer Arbeit zu prahlen, so wie der Schöpfer prahlt. Über sie wird gesagt: „Ein Mann des Blutes und des Betrugs verabscheut der Schöpfer,“ denn mit menschlichen Taten macht er einen Schild und rühmt sich, dass er keinen Schmerz spürt. Auch das verabscheut der Schöpfer, was bedeutet, dass seine Verkleidung enthüllt wird, weil er behauptet, weise und tapfer zu sein, und nichts zu fürchten, und gleichzeitig voller Betrug ist und List sucht. Das verabscheut der Schöpfer.

Allerdings ist die ganze Vollkommenheit im heiligen Namen, “Gott meiner Gerechtigkeit”, von welchem jedes Organ und jede Sehne weiß, dass der Ort der ‚Wohnung der Shechina der Ort der ‚Gerechtigkeit‘ ist, also im absoluten Wissen, dass all Seine Gedanken gerecht sind, und kein Mensch in der Welt jemals einen schlechten Schritt getan hat, wie er keinen guten Schritt aus eigener Kraft tut, und prüfe das genau.

Und obwohl jeder dies glaubt, ist es bekannt, dass sie es brauchen, dass es sich zuerst in ihre Herzen setzt. Es ist wie ein anfängliches Konzept, wo das Ausschütten eines wahrhaft hingebungsvollen Herzens zum Schöpfer, ein Konzept in der Welt offenbaren kann, so wie jede einfache und akzeptable Sache sich ausreichend ins Herz verankert.

Das ist die Bedeutung von: „Und ihr werdet ‚von dort’ den Ewigen, euren Gott, suchen und finden.“ Das ist auch die Bedeutung der Segnung „Der Gute, der Gutes tut“, der “Gutes tut den Anderen”, da seine Erkenntnis wahrlich im Guten ist, und dies ist warum Er „Gut“ genannt wird. Dieser Name ist leicht für jedermann zu erlangen. Und dies wird auch „Gott meiner Barmherzigkeit“ genannt. Aber weil es leicht zu akzeptieren ist, bleibt er nicht der Einzige für alle Menschen, und prüfe das genau.

Deshalb [während] der Arbeit im Exil und der Erfüllung der Tora aus Leid, wird vor allen Organen des Dienenden des Schöpfers der heilige Name „Gott meiner Gerechtigkeit“ offenbar, – das heißt, dass das Böse überhaupt nicht in der Realität existierte, nicht einmal für einen kurzen Moment, und das bedeutet „Und tut Gutes“, das heißt, dass Er sich nicht im Attribut „Guter“ offenbart, sondern nur im Attribut „Guter für andere“, was bedeutet „Auch dies ist zum Guten“. Dies ist eine tiefe und wichtige Angelegenheit, und diese Vereinigung lässt keinen Raum für irgendetwas außerhalb von Ihm. Das bedeutet „Der Schöpfer ist eins, und sein Name ist eins“, das für die Vollkommenen einfach zu begreifen ist.

Yehuda Leib

Spirituelle Funken: Baal Hasulam. Matan Tora, 16 

Wenn sechshunderttausend Männer ihre Arbeit zur Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse aufgeben und sich um nichts anderes kümmern, als Wache zu stehen, damit es ihren Freunden nie an etwas mangelt, und darüber hinaus, dass sie es mit einer mächtigen Liebe, mit Herz und Seele, im vollen Sinne der Mitzwa „Liebe deinen Freund wie dich selbst“ bewahren, dann ist es außer Zweifel, dass sich kein Mann der Nation um sein eigenes Wohlergehen zu sorgen braucht. Dadurch wird er völlig frei von der Sicherung seines eigenen Überlebens und kann die Mitzwa, „Liebe deinen Freund wie dich selbst“, unter Einhaltung aller in den Punkten 3 und 4 genannten Bedingungen leicht behalten. Warum sollte er sich schließlich um sein eigenes Überleben sorgen, wenn sechshunderttausend loyale Freunde bereit stehen, die mit großer Sorgfalt darauf achten, dass es ihm an nichts fehlt, was er braucht? Deshalb wurde ihnen, nachdem alle Mitglieder der Nation zugestimmt hatten, sofort die Tora gegeben, weil sie nun in der Lage waren, sie zu behalten.

 

Baal HaSulam, Brief 5

korrigiert, EY, 19.7.2024

1921

An meinen Seelenverwandten, möge seine Kerze ewig brennen,

… was du in deinem letzten Brief angedeutet hast, dass ich mein Gesicht vor dir verborgen halte, und dich als Feind erachten würde – deine Absicht ist wie von jemandem, der von seiner Schande hört, aber schweigt. Und ich trage die Last meiner Freunde, aber die Schmerzen meiner Freunde interessieren mich dabei überhaupt nicht – In der Tat muss ich zugeben, dass du damit recht hast, dass ich diese Schmerzen, die du fühlst, überhaupt nicht empfinde. Im Gegenteil, ich freue mich über diese offensichtlichen und sich enthüllenden Verdorbenheiten. Weiterlesen

Baal HaSulam, Brief 2, Jeden Tag auf’s Neue die Liebe enthüllen

korr, EY, 17.07.2024

17. Tammus, 13. Juli 1922

An mein Fleisch und Blut … Erhaben sei Seine Hoheit und Herrlichkeit.

Nun bin ich dazu gekommen, um auf deinen Brief von Lag BaOmer (der 33. Tag des Omer – Zählens) zu antworten, wie auch auf den Brief vom 15. Siwan, den ich gestern erhielt. Wegen dieses letzten Briefes verzichtete ich auch darauf, dir eine Antwort auf deinen Brief von Lag BaOmer zu schreiben, da ich gehofft hatte, dass du mir eine Ordnung von zwischen uns feststehenden Begriffen mitteilen würdest. Dadurch könnten wir die Gedanken in unseren Herzen offenbaren. Weiterlesen

Baal HaSulam, Brief 4, Mund zu Mund

überarbeitet, EY, 20.07.2024

Brief Nr. 4

1921

An meinen Freund,

in der Tat sehe ich deine Schwierigkeit mit der Klarheit, dass du dich schämst, in Klarheit zu sprechen. Doch in all meinen Angelegenheiten mit dir, von Angesicht zu Angesicht oder auch in Briefen, habe ich deinen Geist nicht beeinflusst. Denn die Art der meisten Menschen, sich in solchen Angelegenheiten zu verhalten, ist so: sie schämen sich wie Räuber, über jedes Organ, mit dem sie sündigen, oder mit welchem sie sich wie Tiere benehmen. Sie verdecken es mit sieben Bedeckungen, wie beim Beschneidungsorgan, dem Hinterteil, und anderen solchen Organen, die sich wie Tiere verhalten. Weiterlesen

Baal HaSulam, Brief 18, Man ist dort, wo man denkt

Yehuda Ashlag, aus dem Jahr 1926

… aber halte dich fern, den „Schlag eines Starken“ (Jesaja 22; 17) vorzeitig zu erhalten, denn „man ist dort, wo man denkt“. Wenn daher jemand sicher ist, dass ihm an nichts mangeln wird, kann er seine Anstrengungen auf die Tora konzentrieren, denn „der Gesegnete verschmilzt mit dem Gesegneten“. Weiterlesen

Rabash, Brief 5

Am 24. Februar 1955

Meinem Freund,

Ich las deinen Brief vom Shabbat-Ausgang dieser Woche, und es bereitet mir großes Vergnügen, dass Du ein Bedürfnis hast, deine Zustände, die du in der Zeit zwischen den Briefen durchlaufen hast, offen zu legen. Sicher wird der Schöpfer unsere Augen durch seine Tora erleuchten. Weiterlesen

Baal HaSulam, Brief 17, Auf dem Weg der Wahrheit gehen

Rav Yehuda Ashlag, aus dem Jahr 1925

Ich möchte über den Sinn der Arbeit in der Mittleren Linie schreiben. Es ist wichtig, sich immer auf die Linke und die Rechte Linie zu stützen. Denn es gibt Fälle, in denen „sich fortzubewegen schlimmer ist, als faul da zu sitzen“ (oder „Ruhen der Fortbewegung vorzuziehen ist“), um den Weg nicht zu verlieren. Denn der Weg der Wahrheit ist eine äußerst schmale Linie, deren Treppen man aufwärts steigt, bis man den königlichen Palast erreicht.

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Baal HaSulam, Brief 16, Wahrheit und Lüge

Brief 16, 21. Dez. 1955

Möge ein verwehtes Blatt heil werden und lasse sie sagen, dass ich in der Gesandtschaft ihres Erschaffers bin, fliegend unter Fliegenden; unser verherrlichter Lehrer, Rav…, dem der Höhere Eine beisteht…

Ich habe Euren Brief erhalten, und möge der Ewige uns erleuchten, dass unser Weg der richtige ist, und wir werden uns stark an den Gedenktag erinnern. Dann werden wir würdig des Lichtes der Erinnerung, welches für die Reinigung der materiellen Luft gut ist, und wir werden die Luft der Heiligkeit atmen – das wahre und ewige Leben. Weiterlesen

Baal HaSulam, Brief 52, Suchet den Herrn, während ihr Ihn gefunden habt

14 Tishrey, Tav-Reish-Peh-Het, 10. Oktober, 1927, Am Sukkot Abend, London

An … möge seine Kerze brennen!
Ich erhielt deinen Brief und die Notizen. ..Interpretierte für mich den Vers ‚Suche den Herrn, während Er gefunden worden ist, rufe Ihn an während Er nahe ist‘. Dies ist verwunderlich. Wenn der Schöpfer bereits bei ihm ist und Er schon nahe ist, warum muss man Ihn noch suchen und nach Ihm rufen? Er erklärte, dass das Geschriebene über diejenigen spricht, die bereits mit der konstanten Nähe zum Schöpfer belohnt wurden. Der Prophet warnt sie, dass, obwohl es ihnen so erscheinen mag, dass sie nichts mehr suchen müssten oder zu erreichen hätten, sie niemals so denken sollten; denn es ist, als würde man das Gepflanzte wieder abschneiden. Vielmehr sollte man weiter suchen und sich für noch größere Erkenntnisse an den Schöpfer wenden. Weiterlesen

Brief 57

überarbeitet, EY, 19.08.2024

Baal HaSulam

Brief Nr. 57

Mai 1931, Jerusalem

 

An den berühmten und frommen Schüler …, möge seine Kerze leuchten:

Deinen Brief habe ich erhalten. Statt über das zu klagen, was nicht fehlt, ist es besser, sich um das zu sorgen, was tatsächlich fehlt. Dies ist die Regel: Alles, was von der Hand des Schöpfers abhängt, existiert in großem Überfluss. Doch die Empfangsgefäße können nur durch die Bemühungen der Unteren aktiviert werden, da der Schöpfer auf ihre Arbeit in Heiligkeit und Reinheit wartet. Dies ist, worum wir uns sorgen – wie wir das Verdienst erhalten können, mehr Anstrengung aufzubringen. Wer darüber hinaus unnötige Sorgen hegt, schwächt sich nur. Nicht nur, dass dies unnötig ist, es bringt sogar Schaden. Und verstehe dies gut.

Bezüglich der Frage des Weisen …, die du stellst, habe ich im Moment keinen Einwand, und „Der Kluge handelt mit Bedacht.“ Zu den weiteren Fragen, auf die du von mir Antworten suchst, gebe ich dir eine Antwort, die alle abdeckt.

Es gibt keinen glücklicheren Zustand im Leben eines Menschen als den Moment, in dem er erkennt, dass er in seinen eigenen Kräften völlig verzweifelt ist. Das bedeutet, er hat bereits alles getan, was ihm möglich erschien, aber dennoch keine Erlösung gefunden. Dann ist er bereit für ein vollkommenes Gebet um die Hilfe vom Schöpfer, denn er weiß mit Gewissheit, dass seine eigene Arbeit ihm nicht helfen wird.

Solange er jedoch noch etwas Stärke in seiner eigenen Arbeit spürt, wird sein Gebet nicht vollkommen sein. Denn der böse Trieb eilt ihm voraus und sagt ihm: „Zuerst musst du tun, was in deiner Macht steht, und dann wirst du dem Schöpfer angenehm sein.“

Es heißt darüber: „Erhaben ist der Schöpfer, und der Niedrige wird sehen“ (Psalmen 138:6). Denn nachdem der Mensch sich in allen möglichen Arbeiten abgemüht und verzweifelt hat, gelangt er zu echter Niedrigkeit und erkennt, dass er der Niedrigste von allen ist, da nichts Gutes in seinem Wesen vorhanden ist. Zu diesem Zeitpunkt ist sein Gebet vollkommen, und er wird aus der großzügigen Hand des Schöpfers erhört.

Dazu steht geschrieben: „Und die Kinder Israels seufzten wegen der Arbeit, und ihr Schrei stieg auf“ (Shemot 2:23). Denn das Volk Israel kam damals in einen Zustand völliger Verzweiflung von der Arbeit. Es ist wie einer, der den ganzen Tag mit einem undichten Gefäß Wasser schöpft, aber keinen Tropfen hat, um seinen Durst zu stillen. So erging es den Kindern Israels in Ägypten: Alles, was sie bauten, wurde sofort von der Erde verschlungen, wie unsere Weisen sagten.

Ebenso ergeht es jemandem, der nicht die Liebe des Schöpfers erlangt hat. Alles, was er am Tag zuvor in seiner Arbeit zur Reinigung der Seele erreicht hat, scheint am nächsten Tag völlig verbrannt zu sein. Jeden Tag und jeden Moment muss er von Neuem beginnen, als hätte er nie etwas getan. Dann „seufzten die Kinder Israels wegen der Arbeit“, denn sie sahen klar, dass sie nicht in der Lage waren, aus ihrer eigenen Arbeit etwas zu bewirken. Deshalb waren ihr Seufzen und ihr Gebet vollkommen, wie es sein sollte, und deshalb „stieg ihr Schrei auf“. Denn der Schöpfer hört das Gebet, doch Er wartet nur auf ein vollkommenes Gebet.

Daraus folgt, dass sowohl das Kleine als auch das Große nur durch die Kraft des Gebets erreicht wird. Die gesamte Mühe und Arbeit, die wir leisten müssen, dient nur dazu, unsere Schwäche und Niedrigkeit zu offenbaren – dass wir aus eigener Kraft nichts erreichen können. Dann sind wir bereit, ein vollkommenes Gebet vor dem Schöpfer zu bringen.

Man könnte einwenden: „Wenn das so ist, entscheide ich im Voraus in meinem Herzen, dass ich zu nichts fähig bin, und warum sollte ich mich um all diese Mühen und Anstrengungen kümmern?“ Doch es gibt ein Naturgesetz, dass niemand so weise ist wie derjenige, der selbst Erfahrung gesammelt hat. Solange ein Mensch nicht praktisch versucht hat, alles zu tun, was in seiner Macht steht, kann er die wahre Niedrigkeit in ihrem vollen Ausmaß nicht erreichen, wie gesagt wurde.

Deshalb müssen wir uns in Heiligkeit und Reinheit bemühen, wie es heißt: „Alles, was deine Hand zu tun vermag, tue mit deiner Kraft“ (Kohelet 9:10). Versteh dies, denn es ist tief und wahr.

Ich habe dir diese Wahrheit offenbart, damit du nicht die Hände sinken lässt und nicht, Gott bewahre, die Barmherzigkeit aufgibst. Selbst wenn du nichts siehst, denn selbst wenn das Maß der Anstrengung erreicht ist, ist dies die Zeit für das Gebet. Bis dahin vertraue auf die Weisen: „Ich habe mich nicht bemüht und doch gefunden, glaube es nicht.“ Wenn das Maß erreicht ist, wird dein Gebet vollkommen sein, und der Schöpfer wird aus Seiner großzügigen Hand antworten. Unsere Weisen lehrten: „Ich habe mich bemüht und gefunden, glaube es.“ Denn vorher ist man nicht bereit für das Gebet, und der Schöpfer hört das Gebet.

Yehudah Leib

Brief Nr. 47, 1927

korrigiert, EY, 27.08.2024

 

Mit Gottes Hilfe, am Mittwoch, dem … Monat 5687 (1927)

Ehrwürdiger, der mir so teuer ist wie mein eigenes Leben, Herr…, für die Ewigkeit.

Heute habe ich deine Worte erhalten, und ich sehe darin nur eins: Deine große Furcht, dass ich mich, Gott bewahre, auch nur um ein Haarbreit von dir entfernen könnte.

In der Tat, es ist der Natur der Menschen innewohnend, und so ist es erlaubt, den wahren Segen in eine andere Richtung zu lenken. Und dort, wo die Furcht wirken sollte, um immer und ständig in deinem Herzen darauf zu achten, dich nicht von mir auch nur um ein Haar zu entfernen, wendest du diese Furcht auf mich an, dass mein Herz sich nicht von dir entfernen möge. So mühst du dich und versuchst zu reparieren an einem vollkommenen Ort, der niemals beschädigt wurde, während der gebrochene Ort in seinem Verderben bleibt, ohne dass du ihm Beachtung schenkst.

Ich weiß, dass auch diese Worte dir nicht klar sein werden und du nicht verstehen wirst, woher sie kommen. Und in Zeiten der Freude könntest du, Gott bewahre, noch weiter denken.

Mein Herz sehnt sich sehr nach dir, mein Lieber, dir einen Tropfen Wahrheit in deinen Schlund zu werfen, der keine einzige Schuld in allen 613 Körperteilen des menschlichen Wesens hat. Und wie oft hast du das von mir verstanden, und dennoch, jedes Mal, wenn ich dir eine Wahrheit nahebringe, kämpfst du mit all deiner Kraft gegen mich.

Tatsächlich ist es die Natur des Geistigen, dass derjenige, der an den Schöpfer gebunden ist, sich als ungebunden empfindet, darüber besorgt ist und zögert, und alles tut, was er in seiner Macht findet, um die Bindung zu erreichen. Denn der Weise empfindet das Gegenteil von dem, der nicht an den Schöpfer gebunden ist: Dieser empfindet sich als zufrieden und gesättigt und sorgt sich nicht angemessen, außer um das Gebot der Sorge und Sehnsucht zu erfüllen, denn „der Törichte fühlt es nicht“. Und wie es unmöglich ist, einem von Geburt an Blinden das Wesen des Nichtsehens zu erklären, es sei denn, er erhält das Licht der Augen, so ist es auch in dieser Sache. Und denke darüber gut nach.

Ihr irrt euch, wenn ihr sagt, ich sei von euch weggegangen, während ihr verstehen müsst, dass ihr euch von mir entfernt habt. Glaubt mir, meine Augen und mein Herz sind immer bei euch, ohne das Gefühl von Entfernung in Raum und Zeit. Wäre es nicht notwendig, dass der Hörer versteht, so wäret ihr Zeugen dieses Umstands gewesen. Im Gegenteil, die physische Entfernung von euch ist dazu geeignet, schneller in euch zu wirken. Und die Wahrheit ist, dass ich hoffte und hoffe, dass ihr es besser versteht.

Es ist wahr, dass auch ich euch wohlwollend beurteile, indem ich die Atmosphäre Jerusalems (möge es gebaut und gefestigt werden) berücksichtigte, während ich noch in eurer Nähe war. Umso mehr während meiner Entfernung von euch. Dies ist der Grund, warum ich euch bestimmte Ordnungen gegeben habe, durch die ihr in der Lage seid, zumindest den Stand und Zustand zu halten, ohne zurückzuweichen, Gott bewahre. Und eines davon ist die Anhaftung der Freunde.

Mein Versprechen ist wahr: Diese Liebe ist fähig. Und ich werde euch an all das Gute erinnern, das ihr braucht. Wenn ihr zumindest hierin standhaft bleibt, würdet ihr sicherlich, wie ich es zuvor versprochen habe, von Stärke zu Stärke aufsteigen, in den heiligen Stufen.

Wie kann ich euch für dies vergeben, wo doch die Leiter, die auf der Erde steht, leer ist, ohne dass jemand darauf steigt? Anstelle von heute, sagt ihr morgen. Sagt mir, was werdet ihr von meiner Vergebung gewinnen? Lasst es mich wissen, und ich werde euch antworten.

Ich bin kein Gesetzgeber, und das wisst ihr gut genug. Und wenn ich keine Angst hätte vor einem Rückschritt, wäre ich nicht aus meiner Fassung geraten, denn es fiel mir sehr, sehr schwer. Aber ich hatte großes Mitleid mit der langen Zeit…

Doch meine Seele hat dies in einem nicht vorhersehbaren Maße ertragen, selbst in einem gleichbleibenden Zustand, geschweige denn, Gott bewahre, bei einem Rückschritt. Das habe ich von Anfang an gesehen und beschlossen, es zu reparieren, bevor es passiert.

Daher erinnere ich euch erneut an die Bedeutung der Freundesliebe, besonders in dieser Zeit, „von der unser Fortbestand abhängt und an der das Maß unseres nahenden Erfolges gemessen wird“.

Daher wendet euch von allen imaginären Beschäftigungen ab und richtet euer Herz darauf, wahre Gedanken zu entwickeln und richtige Erfindungen zu machen, um euer Herz tatsächlich mit einem Herzen zu verbinden, und das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ möge in euch erfüllt werden. Denn „die Schrift weicht nicht von ihrer einfachen Bedeutung“, und ihr werdet rein sein von dem Gedanken der Liebe, welche alle Vergehen überdeckt. Prüft mich doch darin, und beginnt, euch in wahrer Liebe zu verbinden, und dann werdet ihr „sehen und schmecken“, und nichts auf der Welt wird zwischen mir und euch trennen. Das sollte genügen für den Verständigen.

Was dein Nachlässigkeit betrifft, zum Gebet zu kommen, ich weiß und fühle dein Schicksal und deinen Schmerz. Wäre da nicht, dass der Verlust sich nicht durch die Rechtschaffenheit der Ursache vermindert hat, so hätte ich nichts gesagt.

Yehuda Leib

Baal HaSulam, Brief 25, Gleichnis über den Sohn eines Reichen im Keller

Rav Yehuda Ashlag, aus dem Jahr 1927

(…) Auf den ersten Blick müsste man „Rückkehr“ (Tshuva) als „Vollkommenheit“ (Shlemut) bezeichnen. Doch dieses Wort verweist darauf, dass alles von Anfang an bereitet ist und jede Seele bereits in ihrem ganzen Licht, in Güte und Ewigkeit weilt. Nur wegen des „Brotes der Scham“ ist die Seele aus diesem Zustand mittels Einschränkungen ausgetreten, bis sie sich schließlich in einen trüben Körper hüllte. Nur dank ihm kehrt sie zu ihrer Wurzel zurück, wo sie sich vor der Einschränkung befand, mit einer Belohnung für diesen ganzen schrecklichen Weg, den sie zurückgelegt hat. Im Grunde stellt diese Belohnung die wahre Verschmelzung dar. Mit anderen Worten befreit sich die Seele vom „Brot der Scham“, da ihr Gefäß des Empfangens sich in ein Gefäß des Gebens verwandelt und sie sich in ihren Eigenschaften ihrem Erschaffer angleicht. Doch zu diesem Thema habe ich bereits viel gesagt. Weiterlesen

Wo die Gedanken eines Menschen sind, dort ist auch er

Rav Yehuda Ashlag, Brief 18 aus dem Jahr 1926

[…] aber halte dich fern, den „Schlag eines Starken“ (Jesaja, 22:17) vorzeitig zu erhalten, denn „man ist dort, wo man denkt“. Wenn daher jemand sicher ist, dass ihm an nichts mangeln wird, kann er seine Anstrengungen auf die Tora konzentrieren, denn „der Gesegnete verschmilzt mit dem Gesegneten“. Weiterlesen

Wo die Gedanken eines Menschen sind, da ist auch er, Brief 18

Rabbi Yehuda Ashlag, aus dem Jahr 1926

… aber halte dich fern, den „Schlag eines Starken“ (Jesaja 22; 17) vorzeitig zu erhalten, denn „man ist dort, wo man denkt“. Wenn daher jemand sicher ist, dass ihm an nichts mangeln wird, kann er seine Anstrengungen auf die Tora konzentrieren, denn „der Gesegnete verschmilzt mit dem Gesegneten“.

Doch wenn es jemandem an Zuversicht mangelt, wird er sich abmühen müssen und jede Mühe kommt von Sitra Achra, „und der Verfluchte kann nicht mit dem Gesegneten verschmelzen“, denn er wird seine ganzen Anstrengungen nicht den Worten der Tora widmen können. Wenn er dennoch den Zustand von „schwerer Arbeit im fernen Land“ spürt, soll er an diese Sachen überhaupt nicht denken, sondern er soll in großer Eile – so, als wäre er vom Teufel getrieben – zur Routine zurückkehren, damit er seine Funken nicht an anderen Orten und zu anderen Zeiten verstreut, solange sie noch nicht vereint sind.

Und wisse, dass den Niederen kein Mangel zugeschrieben wird, außer in Zeit und Raum, welche erlaubt sind, so wie es jetzt ist. Ich möchte damit sagen, dass wenn jemand für einen Moment bedauert, bereut oder verzweifelt, so wirft er alle Zeit und allen Raum der Welt weg. Das ist die Bedeutung von „Der Zorn eines Augenblickes, was ist er wert? Einen Moment“.

Deshalb ist ein Mensch unkorrigierbar, außer wenn er alle gegenwärtigen und zukünftigen Momente ausrichtet, damit sie Seinem Großen Namen gewidmet werden. Und jener, der den gegenwärtigen Moment ablehnt, weil er hart ist, zeigt seine Narrheit allen – dass all die Welten und all die Zeiten nicht für ihn sind, denn das Licht seines Angesichts kleidet sich nicht in die sich verändernden Zeiten, obwohl die Arbeit des Menschen notwendigerweise durch sie verändert wird. Aus diesem Grund wurden uns durch den Verdienst unserer heiligen Urväter der Glaube und die Sicherheit über dem Verstand vorbereitet, welche der Mensch in schweren Zeiten mühelos verwendet.