Shamati 149. Warum man den Aspekt von Chochma heranziehen muss

Ich hörte am 9. März 1953, Tel Aviv

Er [Baal Sulam] fragte: „Warum muss man Chochma (Weisheit) heranziehen, welche Wissen ist, wenn doch all unsere Arbeit im Glauben über dem Wissen besteht?“

Und er erklärte das so: „Wenn die Gerechten der Generation sich nicht im Aspekt des Wissens befänden, wäre die Gesamtheit Israels nicht in der Lage, im Glauben über dem Wissen zu arbeiten. Sondern gerade dann, wenn der Gerechte der Generation das Leuchten von Chochma ausbreitet, leuchtet sein Verstand in der Gesamtheit Israels.“

Nehmen wir den Menschen als Beispiel: Wenn das Gehirn des Menschen versteht und weiß, was es will, dann arbeiten die Organe, wie sie sollen, und bedürfen selbst keines Verstandes. Die Hand und der Fuß und der Rest der Organe tun das, was ihnen auferlegt ist. Und keinem intelligenten Menschen würde in den Sinn kommen zu sagen, dass die Arbeit von Hand und Fuß erhabener wäre, wenn sie einen Verstand hätten.

Der Verstand verändert nicht die Organe, sondern die Organe werden gemäß der Größe des Verstandes geordnet. Wenn das Gehirn daher einen großen Verstand hat, werden alle Organe danach benannt und heißen also „große Organe“.

Genauso gilt hier: Wenn die Allgemeinheit einem wahren Gerechten anhaftet, der bereits des Aspektes des Wissens würdig wurde, kann diese Allgemeinheit im Glauben handeln. Und sie hat vollkommene Zufriedenheit, und es fehlt ihr keinerlei Aspekt des Wissens.

Shamati 148. Die Klärung von bitter und süß, Wahrheit und Lüge

Ich hörte

Es gibt eine Unterscheidung von „bitter und süß“ und eine Unterscheidung von „Wahrheit und Lüge“. Die Analyse von Wahrheit und Lüge findet in Mocha (Verstand) statt, und die Analyse von bitter und süß findet im Herzen statt. Deswegen muss man der Arbeit im Herzen Aufmerksamkeit schenken und darauf achten, dass sie im Aspekt des Gebens sein möge und nicht im Empfangen.

Von Natur aus ist für den Menschen nur das Empfangen süß, das Geben aber bitter. Und die Arbeit besteht darin, das Empfangen in Geben umzuwandeln; dies nennt man „Arbeit im Herzen“[1].

Im Verstand ist die Arbeit von Wahrheit und Lüge. Daher müssen wir im Glauben arbeiten, also den Weisen glauben. Denn der Arbeitende selbst kann für sich zwischen Wahrheit und Lüge nicht unterscheiden.

[1] wörtl. Arbeit im Herzen

Shamati 147. Die spirituelle Arbeit des Empfangens und Gebens

Ich hörte am 8. März 1953

Das Thema der Arbeit von Empfangen und Geben hängt vom Herzen ab, und das ist der Aspekt von WaK. Die Arbeit von Glauben und Wissen dagegen stellt den Aspekt von GaR dar. Und auch wenn es die gleiche Unterscheidung ist, also gemäß dem Wert der Arbeit von Empfangen und Geben, so wird der Aspekt des Glaubens von ihm angenommen. Dennoch sind sie zwei separate Unterscheidungen.

Denn auch wenn er im Aspekt des Gebens arbeiten kann, will er doch sehen, wem er gibt und wer seine Arbeit in Empfang nimmt. Also muss er im Aspekt von Mocha (Verstand) arbeiten, das heißt, er muss glauben, dass es einen Aufseher gibt, der die Arbeit der Unteren annimmt.

überarbeitet, EY, 29.01.2024

Shamati 146. Ein Kommentar zum Sohar

Ich hörte im Jahr 1938

Im Sohar steht: „Wenn [er] geboren wird, gibt man ihm eine Seele (Nefesh) eines reinen Tieres.“ Und er interpretiert, dass auch seine tierische Seele einwilligt, Diener des Schöpfers zu sein. „Wenn er würdiger wird, gibt man ihm eine Seele (Nefesh) der Räder der Kedusha (Heiligkeit).“ Das bedeutet, er hat eine Seele, die sich immer sehnt und sich von einem Ort zum anderen bewegt. Wie ein sich stets drehendes Rad, dreht sie sich und rollt, um der Kedusha anzuhaften.

Shamati 145. Was heißt es, dass Er gerade „den Weisen Weisheit gibt“?

Ich hörte am 11. Februar 1943

„Er gibt den Weisen Weisheit.“

Er [Baal Sulam] stellte die Frage: „Sollte es nicht eher heißen, „Er gibt Weisheit den Dummen?“

Und er antwortete: Es ist bekannt, dass „es keinen Zwang in spirituellen Angelegenheiten gibt“, vielmehr gibt man jedem nach seinem Willen. Der Grund dafür ist, dass Spiritualität die Quelle des Lebens und der Freude ist. Wie kann man also Zwang auf etwas Gutes ausüben? Wenn wir also sehen, dass wir uns in der Tora und in den Geboten mit Zwang beschäftigen, dann müssen wir über den Körper herrschen, weil er nicht einverstanden ist, weil er keine Freude an dieser Arbeit findet. Der Grund dafür ist sicherlich, dass er, wie oben erwähnt, die Spiritualität in ihnen nicht spürt. Denn die Spiritualität ist die Quelle des Lebens und der Freude, wie es im Sohar heißt: „Wo es Mühe gibt, gibt es Sitra Achra„.

Und das ist der Grund dafür, warum nur Weise Weisheit erhalten können, denn die Dummen haben keinen Bedarf an Weisheit. Weisheit kann man nur Weisen geben, und der Grund liegt in ihrer Natur. Wer nämlich weise ist, der liebt die Weisheit. Und das ist sein ganzes Verlangen! Und gemäß dem Prinzip „Nichts kann den Willen hindern“ unternimmt er alle Anstrengungen, um Weisheit zu erlangen, und deswegen wird sie ihm letztendlich auch zuteil. Wer also Weisheit liebt, kann bereits ein Weiser genannt werden, gemäß seinem Endzustand.

Über Narren dagegen steht geschrieben: „Der Narr begehrt keine Einsicht.“ Der Vers „Er gibt den Weisen Weisheit“ will uns folglich sagen, dass derjenige, der Weisheit liebt, sich nicht davon beeindrucken lässt, dass er trotz seiner Anstrengungen noch keine Weisheit erlangt hat. Er wird vielmehr seine Arbeit fortsetzen und mit Sicherheit Weisheit erlangen, weil er Weisheit liebt. Deshalb sagt man: „Gehe diesen Weg und du wirst sicherlich Erfolg haben.“

Man muss jedoch verstehen, was ein Mensch tun kann, denn von Natur aus wird der Mensch als „wildes Tier geboren“. Und woher soll er das Verlangen nehmen, nach Weisheit zu streben?

Dazu wird uns geraten, in der Eigenschaft derer zu arbeiten, „die Sein Wort erfüllen“ [damit wir dann] „die Stimme Seiner Worte“ hören können. Das bedeutet, dass man Handlungen unternimmt, um das Erwünschte zu erreichen. Hier also, wenn er keinen Willen nach Weisheit hat, folgt daraus, dass ihm nur das Verlangen nach Weisheit fehlt. Deshalb beginnt er, sich anzustrengen und Handlungen auszuführen, um den Willen nach Weisheit zu erlangen, denn dieser allein fehlt ihm.

Und die Reihenfolge ist so, dass der Mensch in der Tora und der Arbeit Anstrengungen unternehmen muss, obwohl er keinen Wunsch danach hat, und das wird „Anstrengung“ genannt. Das heißt, er führt Handlungen aus, obwohl er keine Lust zu dem hat, was er tut. Und das entspricht dem, was die Weisen sagten: „Alles, was in deiner Macht steht zu tun, tu es“ Und mit Hilfe der Anstrengung formen sich in ihm der Wunsch und das Verlangen nach Weisheit.

Und dann verwirklicht sich bei ihm das Geschriebene: „Gibt Weisheit den Weisen“, und er wird würdig, „auf die Stimme Seiner Worte zu hören“. Was bei ihm also vorher nur eine Handlung ohne Willen war, das wird würdig, ein Wunsch zu werden.

Wenn wir also wissen wollen, wer Weisheit liebt, so müssen wir auf diejenigen schauen, die sich um die Weisheit bemühen, auch wenn sie diese noch nicht erlangt haben. Der Grund dafür ist, wie oben erwähnt, dass sie durch ihre Anstrengungen zu Liebhabern der Weisheit werden. Und danach, das heißt, nachdem sie den Wunsch nach Weisheit haben, werden sie Weisheit erlangen. Im Grunde genommen ist der Wunsch nach Weisheit das Gefäß, und die Weisheit ist das Licht. Und das heißt, dass es „keinen Zwang im Spirituellen gibt“.

Das Licht der Weisheit (Or Chochma) bedeutet das Licht des Lebens. Weisheit nehmen wir nicht als intellektuelles Konzept wahr, sondern als das Leben selbst, das tatsächliche Wesen des Lebens, und sogar soweit, dass man ohne sie als tot gilt. (Deshalb kann man sagen, dass aus diesem Grund Weisheit als „Leben“ bezeichnet wird.)

überarbeitet, EY, 27.12.2023

Shamati 144. Es gibt ein bestimmtes Volk

Ich hörte in der Nacht von Purim, nach der Lesung der Megilla, im Jahr 1950

„Es gibt ein Volk, das unter den Völkern zerstreut und abgesondert ist.“[1] Haman sagte, seiner Meinung nach „werden wir die Juden vernichten können, da sie in Trennung voneinander leben. Daher wird unsere Kraft gegen sie sicherlich erfolgreich sein, da dies eine Trennung zwischen dem Menschen und dem Schöpfer bewirkt. Und der Schöpfer wird ihnen ohnehin nicht helfen, da sie von Ihm getrennt sind. Daher ging Mordechai, diesen Makel zu korrigieren, so wie in dem Vers dargelegt wird: „Die Juden versammelten sich […], um sich zu versammeln und sich für ihr Leben einzusetzen.“

Das heißt, durch die Verbindung retteten sie ihre Seelen.

[1] Esther 3, 8

Shamati 143. Der Schöpfer ist gut zu Israel

Ich hörte von meinem Vater, Meister und Lehrer

„Der Schöpfer ist gut zu Israel, zu denen, die ein reines Herz haben.“ Es ist bekannt, dass überall in der Tora, wo „ach“ (allein) und „rak“ (nur) vorkommt, dies auf eine „Verkleinerung“ hindeutet.

Daher sollten wir dies in Bezug auf die Arbeit so deuten, als wenn der Mensch sich klein und nichtig macht. Niedrigkeit gilt dann, wenn der Mensch überheblich sein will, er also in Gadlut (Großsein) sein möchte. Das bedeutet, er möchte jede Sache verstehen und seine Seele lechzt danach, alles zu sehen und zu hören. Dennoch macht er sich nichtig und ist einverstanden, mit geschlossenen Augen zu handeln und Tora und Mizwot in vollkommener Einfachheit zu erfüllen. Dies gilt als „gut zu Israel“, wobei das Wort „Isra-El“ aus den Buchstaben „li-Rosh“ (wörtlich: mir gehört der Kopf) zusammengesetzt ist.

Er glaubt also, er hätte einen Rosh der Kedusha (Heiligkeit), obwohl er sich nur im Aspekt von „rak“ (nur) befindet, also in einem Zustand der Verringerung und Niedrigkeit. Und er sagt über dieses „nur“, dass es das absolut Gute sei. Dann gilt der Vers für ihn: „Der Schöpfer ist für jene reinen Herzens“, was bedeutet, dass er eines reinen Herzens würdig wird. Und das ist die Bedeutung von „und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein Herz aus Fleisch geben.“ Fleisch ist Mochin de Wak, genannt Mochin der Kleidung, welche vom Höheren kommt. Jedoch sollte Mochin de GaR vom Niederen kommen, durch die Untersuchungen des Niederen.

Das Konzept von Wak de Mochin und GaR de Mochin erfordert eine Klärung: Es gibt viele Unterscheidungen von Wak und GaR in jeder Stufe. Und vielleicht bezieht er sich auf das, was an einigen Stellen geschrieben steht, dass Katnut (Kleinsein) – auch bezeichnet als „GE des Niederen“ – durch das Kli, welches MaN erhebt, genannt ACHaP des Höheren, zu MaN aufsteigt. Folglich erhebt der Höhere den Niederen. Und um danach GaR der Lichter und ACHaP der Kelim zu empfangen, muss der Niedere sich selbst erheben.

Shamati 142. Der Hauptkrieg

Ich hörte

Der Hauptkrieg sollte um den Bereich des Erlaubten stattfinden. Was nicht der Fall bei der Mizwa [Gebot] und der Sünde ist – dort ist man nah am Verlust und weit weg vom Lohn. Daher sollte er dort alles ohne jegliche Abwägungen erfüllen.

Die Kriegsführung und das Einhalten der ausgewählten Mizwa sollten dort stattfinden, wo es erlaubt ist, da die Handlung nur eine Sache des Herrschaftsbereiches ist. Selbst wenn man scheitert, ist daher in jedem Fall die Sünde nicht so groß. Darum wird es als nah am Gewinn erachtet, denn wenn er den Krieg gewinnt, wird er eine neue Herrschaft unter die Kedusha bringen.

Was nicht der Fall ist im Bereich des Erlaubten [wo es eine Wahl gibt], dort gehört es, Krieg zu führen und das Gebot der Wahl zu erfüllen. Denn die Handlung besteht nur aus einer Wahl. Selbst wenn er scheitert, ist die Sünde also nicht so groß. Deshalb wird er als dem Lohn nahe betrachtet, denn wenn er im Krieg siegt, bringt er eine neue Erlaubnis unter die Heiligkeit.

 

korr, EY, 16.10.2023

Shamati 141. Das Pessachfest

Ich hörte

Das Pessachfest bezieht sich auf Mochin de Chaja, und die Zählung[1] [des Omer] bezieht sich auf Mochin de Yechida. Daher gibt es zur Zeit der Zählung [des Omer] die Entfernung von Mochin, da das Zählen als Erhebung von MaN gilt. Und es ist bekannt, dass es während der Erhebung von MaN zu einer Entfernung der Lichter kommt. Doch nach der Zählung kehren die Mochin an ihren Platz zurück. Denn Katnut (Zustand des Kleinseins) zur Zeit der Zählung ist Katnut der Stufe Yechida, doch damit einher gibt es Mochin der Werktage, also ISHSuT und Mochin des Shabbattages, die Mochin von Aba we Ima sind.

[1] Gemeint ist die Zählung der Tage zwischen dem Feiertag von Pessach und dem Wochenfest (Shavuot).

Shamati 140. Wie liebe ich Deine Lehre

Ich hörte am Ausgang des 7. Pessachtages, im Jahr 1943

„Oh, wie liebe ich Deine Lehre, den ganzen Tag ist sie mein Gespräch.“[1] Das sagt aus, dass, obwohl König David bereits die Vollkommenheit erlangt hatte, er sich dennoch weiterhin nach der Tora sehnte. Denn die Tora ist größer und wichtiger als jede Vollkommenheit in der Welt.

[1] Psalm 119,97

Shamati 139. Der Unterschied zwischen den sechs Werktagen und Shabbat

Ich hörte

Die sechs Werktage werden als Seir Anpin (SA) angesehen, und Shabbat heißt Malchut. Und er fragte: Ist nicht etwa Seir Anpin eine höhere Stufe als Malchut? Und warum ist Shabbat wichtiger als die Werktage? Und auch: „Warum heißen sie Jamej Chol[1] (Werktage)?“

Und die Sache ist die, dass die Welt nur von Malchut genährt wird und Malchut daher den Namen „Versammlung von Israel“ hat, und von dort kommen all die guten Einflüsse zu ganz Israel. Obwohl die sechs Werktage Seir Anpin andeuten, gibt es dennoch keine Vereinigung von Seir Anpin und Malchut, und deswegen heißt es Chol, Werktag, da sich keine Fülle von Seir Anpin zu Malchut ausbreitet.

Wird also keine Heiligkeit von Malchut [aus] herangezogen, nennt man das Jamej Chol (Werktag). Am Shabbat hingegen gibt es eine Vereinigung von Seir Anpin und Malchut, und dann breitet sich Kedusha (Heiligkeit) von Malchut aus. Darum heißt es „Shabbat.

[1] Jamej – Tage; Chol kommt von dem Wort Chulin – weltlich, nicht heilig.

Shamati 138. Über Furcht und Angst, die einen Menschen manchmal überkommen

Ich hörte 1942

Wenn Furcht über einen Menschen kommt, sollte er wissen, dass es „nichts außer Ihm“ gibt, sogar bei Magie. Und wenn er sieht, dass ihn die Furcht überkommt, sollte er sagen, dass es keine Zufälle gibt, sondern dass der Schöpfer ihm eine Möglichkeit von Oben gegeben hat und er muss darüber nachsinnen und studieren, zu welchem Zweck man ihm diese Furcht gesendet hat – vermutlich, damit er sich überwinden und sagen kann: „Es gibt nichts außer Ihm.“

Wenn jedoch nach alledem die Furcht und die Angst nicht von ihm gewichen sind, sollte er es als ein Beispiel nehmen und sagen, dass auch sein Dienst für den Schöpfer in dem gleichen Maße wie die Furcht sein muss, was bedeutet, dass die Furcht vor dem Himmel, die ein Verdienst ist, der Furcht gleichen muss, die er jetzt hat. Das heißt, so wie der Körper durch diese oberflächliche Furcht beeindruckt wird, genauso sollte auch die Furcht vor dem Schöpfer sein.

Shamati 137. Zelofchad sammelte Holz am Shabbat

Ich hörte im Jahr 1947

Zelofchad (Selophehad) sammelte Holz. Der Sohar erklärt, dass dieser Mann ausmaß, welcher Baum größer ist – der Baum des Lebens oder der Baum der Erkenntnis. Ein Gerechter wird „Baum des Lebens“ genannt, weil er ganz das Geben ist und es darin keinerlei Halt für die Äußeren [Kräfte] gibt. Die Vollkommenheit liegt jedoch im Baum der Erkenntnis, welches (im verborgenen Sinne) die Ausbreitung des Lichtes nach unten bedeutet. Dies bedeutet Seinen Geschöpfen Gutes tun. Und es ist verboten, dieses zu messen, „und sie sollen eins bleiben in Deiner Hand“ muss so sein.

Das bedeutet, dass einer ohne den anderen keine Vollkommenheit bildet. Und Mordechai stammte aus dem Aspekt des Baumes des Lebens, der nichts nach unten ausbreiten wollte, da er keinen Chissaron (Mangel) besaß. Daher musste er den Aspekt von Haman großziehen, damit dieser die Lichter nach unten ausbreitet. Und danach, wenn er den Chissaron zeigt, empfängt Mordechai sie in der Form des Empfangens um zu geben.

Damit verstehen wir, warum danach, als Mordechai gute Dinge über den König sprach, als er Ihn vor dem Tode errettete, der König Haman, seinen Feind, groß machte. Wie die Weisen sagten: „Nach dem Wunsch eines jeglichen“, nach dem Wunsch von Mordechai und Haman, die einander hassten.

Shamati 136. Der Unterschied zwischen den ersten Briefen und den letzten Briefen

Ich hörte zu Purim im Jahr 1947

Der Unterschied zwischen den ersten Briefen und den letzten Briefen besteht nur in der Abschrift des Geschriebenen, das heißt im Inhalt des Geschriebenen, das vom Palast des Königs ausging, wobei die Schreiber des Königs den Inhalt erweiterten, damit der Inhalt klarer wird.

Im Inhalt hieß es einfach, „dass sie gerüstet seien auf diesen Tag“. Und die Schreiber erklärten, dass es den Völkern obliegt, darauf vorbereitet zu sein, sich an den Juden zu rächen. Und diese Kraft war, damit Haman denken sollte: „Wem wird wohl der König verlangen Ehre zu zeigen, außer mir?“ Daher schrieb er bereits in den letzten Briefen vom König aus, „dass die Juden sich rüsten sollten“. Umgekehrt schrieb er in den ersten Briefen nicht ausdrücklich „die Juden“. Darum hatten sie die Kraft, anzuklagen.

Diese Kraft wurde deshalb gegeben, weil man keinen Wunsch nach dem Empfangen der Lichter rechtfertigen darf, also die Höheren Lichter nach unten weiterzuführen, da alle Arbeit im Geben besteht, und daher hat er keine Möglichkeit mehr, etwas von unten her auszubreiten. Dadurch also, dass er Haman Kraft gibt, will dieser gerade die Größeren Lichter, wie sein Name zeugt: „Haman der Agagi“, also Gag (Dach, obere Grenze) einer Stufe, was GaR ist.

Shamati 135. Den Reinen und den Gerechten sollst du nicht umbringen

Ich hörte am 23. März 1947, in Tel Aviv

„Den Reinen und den Gerechten sollst du nicht umbringen.“

„Gerechter“ bedeutet, dass er den Schöpfer rechtfertigt, indem er alles, was er fühlt, ob gut oder schlecht, über dem Verstand aufnimmt. Dies wird als „rechts“ erachtet.

Und „rein“ bedeutet die Reinheit der Sache, des Zustands wie er ihn sieht, denn „Der Richter hat nur das, was seine Augen sehen“. Und wenn er eine Sache nicht versteht, oder wenn er eine Sache nicht erfassen kann, darf er die Formen nicht verwischen, so wie sie ihm erscheinen. Und das gilt als „links“, und er muss sie beide versorgen.

Shamati 134. Berauschender Wein

Ich hörte im Jahr 1947

Es ist unmöglich der Tora in ihrer Ganzheit würdig zu sein. Und durch die Berauschung mit „dem Wein der Tora“, wenn der Mensch fühlt, die ganze Welt gehöre ihm, und auch wenn er noch nicht die Weisheit in ihrer Ganzheit hat, wird er denken und fühlen, dass er alles in Vollkommenheit hat.

Shamati 133. Lichter des Shabbats

Ich hörte im Jahr 1947

Die Lichter des Shabbats gelangen zum Aspekt von Guf (Körper). Daher sagen wir am Shabbat: „Ein Psalm von David. Gesegnet sei der Herr, O meine Seele und all mein Inneres“, womit der Aspekt von Guf gemeint ist. Im Gegensatz dazu ist Rosh Chodesh (Beginn des Monats), der als  Neshama (Seele) angesehen wird, der nur zum Aspekt Neshama kommt und nicht zum Guf. Deshalb sagen wir nur „Gesegnet sei der Herr, O meine Seele“ und nicht „und all mein Inneres“, da sie den Guf nicht erreichen (siehe Sohar 1, 97).

Shamati 132. Im Schweiße deines Angesichts wirst du Brot essen

Ich hörte am 6. März 1947, in Tel Aviv.

„Im Schweiße Deines Angesichts wirst du Brot essen“. Brot bedeutet die Tora, also „Gehet, esset von Meinem Brot.“ Das Studium der Tora sollte mit Furcht, Zittern und Schweiß geschehen, wodurch die Sünde vom Baum der Erkenntnis versüßt wird.

Shamati 131: Wer sich zu reinigen kommt

Ich hörte im Jahr 1947

„Wer kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen“, das heißt der Mensch muss immer im „Kommen“ sein, und dann, wenn er sowieso fühlt, dass er bereits gereinigt ist, dann braucht er keine Hilfe mehr, denn Er reinigte sich und ging fort. Und wenn er fühlt, dass er sich im Kommen und Gehen befindet, dann wird ihm natürlich geholfen, denn der Wille kennt keine Hindernisse, da er die Wahrheit sucht.

„Denn deine Liebe ist lieblicher als Wein“, das heißt vom Wein kann man betrunken werden, und einem Betrunkenen gehört die ganze Welt, da es ihm an nichts mangelt, nicht einmal in den sechstausend Jahren.

Shamati 129. Shechina im Staub

Ich hörte,

„’Sind dir die Leiden lieb?‘ (1) Er antwortete ihm: ‚Weder sie noch der Lohn für sie.’ Dies bezieht sich ‚auf die Schönheit, die im Staub verrotten wird.“ (2)

Die Leiden sind hauptsächlich an einem Ort, der über den Verstand hinausgeht. Und die Menge der Leiden hängt davon ab, wie sehr sie im Widerspruch zum Verstand steht. Und das heißt „Glaube über dem Verstand“. Und diese Arbeit bereitet dem Schöpfer Zufriedenheit. Folglich besteht der Lohn darin, dass durch diese Arbeit Zufriedenheit für seinen Erschaffer erwächst.

Aber in der Zwischenzeit, das heißt, bevor sich jemand überwinden und die Führung des Schöpfers rechtfertigen kann, befindet sich die Shechina im Staub. Das bedeutet, dass die Arbeit im Glauben, bezeichnet als die heilige Shechina, im Exil ist, das heißt, in einem Zustand der Nichtigkeit im Staub. Und darüber sagte er: „Weder sie noch der Lohn für sie.“ Das heißt, er kann die Zwischenzeit des Leidens nicht ertragen. Und deshalb antwortete er: ‚Das ist gewiss des Weinens wert.'“ (2)

 

  1. Traktat Brachot, 5b. Rabbi Chija bar Abba wurde krank. Rabbi Yochanan kam zu ihm und sagte zu ihm: „Sind dir deine Leiden lieb?“ Er antwortete ihm: „Weder sie noch der Lohn für sie.“
  2. Traktat Brachot, 5b. Rabbi Yochanan sah, dass Rabbi Elieser weinte. Er fragte ihn: „Warum weinst du?“…? Er antwortete ihm: „Ich weine um die Schönheit, die im Staub verrotten wird.“ Er antwortete ihm: „Sie ist es gewiss wert, beweint zu werden.“ Und sie weinten beide.

 

korrigiert, EY, 27.11.2023