Notiz 17: Das Konzept der Shechina

Shechina“ meint den Ort, wo der hier Wohnende (Shochen) offenbart wird. Es steht geschrieben: „Die ganze Erde ist voll Seiner Herrlichkeit.[1]“ Es gibt keinen Ort, der frei von Ihm wäre. Doch damit einher waltet der Aspekt der Verhüllung.

Und dort, wo es die Offenbarung Seiner Göttlichkeit gibt – dieser Ort heißt Shechina, und hier offenbart sich der Shochen (Einwohnender). Daraus folgt, dass wenn wir von der Shechina sprechen, wir vom Shochen sprechen, also vom Schöpfer, und wenn wir Ihn beim Namen „Shechina“ nennen, dann meint dies den Ort der Offenbarung.

Das bedeutet, dass alles, was in Malchut offenbart wird, an die Unteren weitergegeben wird. Also dass der Anteil der Göttlichkeit, der offenbart wird, nur in Bezug auf die Unteren gilt, denn in Bezug auf den Höheren existiert weder das Konzept der Offenbarung noch das Konzept der Verhüllung.

In einem Gleichnis kann man das so ausdrücken, dass man in Bezug auf den Menschen selbst nicht sagen kann, dass er sich zeigt oder verschwindet, sondern das Erscheinen und das Verschwinden gelten nur in Bezug auf seine Umgebung. Gleiches gilt im Spirituellen, dass also das Konzept von Offenbarung und Verschwinden nur in Bezug auf das Geschöpf Gültigkeit hat.

Daraus folgt, dass, wenn von der Shechina die Rede ist, also wenn wir von dem Maß sprechen, in welchem Sich der Schöpfer den Unteren offenbart, es sich um das Gleiche handelt, ob wir nun „Schöpfer“ oder „Shechina“ sagen, es ist alles Eins. Die eigentliche Bedeutung hiervon ist die Folgende: „Schöpfer“ wird der Aspekt der Verhüllung genannt, und „Shechina“ wird der Aspekt der Offenbarung genannt, das heißt, dass der Shochen (Einwohnender) enthüllt ist, also dass hier der Shochen erkennbar und offenbart ist.

Und wenn wir sagen: „Für die Vereinigung des Schöpfers und Seiner Shechina“, so bedeutet dies, dass sich der Aspekt des Verschwundenen zum Aspekt des Offenbarten gesellen möge. Folglich ist alles die Kategorie des Spirituellen. Wenn wir daher sagen, dass ein Mensch dem Verweilen der Shechina würdig wurde, so bedeutet dies, dass der Mensch der Offenbarung des Shochen (Einwohnender) würdig wurde, und das Maß der Offenbarung heißt Shechina, wie oben erklärt.

Und wenn wir sagen, dass die Heilige Shechina „die Gesamtheit der Seelen Israels“ heißt, so ist die Bedeutung hiervon wie oben ausgeführt, denn das Konzept der Offenbarung gilt in Bezug auf den Nächsten (auf den Anderen). Folglich stellt der Aspekt der Shechina die Offenbarung an die Unteren dar. Sie kleidet sich in den Willen der Unteren, denn der Wille ist der Aspekt des Geschöpfs, weshalb die Seele als ein Teil der Göttlichkeit bezeichnet wird.

Der Begriff „Teil“ wird im Sohar so erklärt, dass es einen Willen zu empfangen gibt, und durch die Korrekturen im Willen, um zu geben, wird dem Geschöpf das Licht des Schöpfers offenbart. Und in Bezug auf den Unteren wird nur ein Teil des Lichts offenbart, nämlich der Teil, den der Schöpfer will, dass die Unteren ihn empfangen.

Folglich lautet die Erklärung von „Seele“, dass es eine Offenbarung der Göttlichkeit in einem gewissen Maße gibt, welches die Unteren empfangen können. Also stellen wir fest, dass die Seele nur ein Teil der Heiligen Shechina ist, die als „die Gesamtheit der Seelen Israels“ bezeichnet wird.

Das heißt, das ganze Maß, in dem der Schöpfer wollte, dass man Ihn erkennt, wird als Sein Wille bezeichnet, den Geschöpfen Gutes zu schenken. Und „Seele“ heißt „Teil der Shechina„, also der Teil, den der Untere gemäß dem Grad seiner Reinheit erreichen kann.

Deswegen sagten die Weisen: „Moses wiegt alle 600 000 auf“, das heißt Moses, Friede sei mit ihm, wurde eines solchen Maßes an Offenbarung der Göttlichkeit würdig, dass der Schöpfer bereit war, sich ganz Israel zu offenbaren. Und es steht geschrieben: „Shechina spricht aus dem Mund[2] von Moses“, was bedeutet, das Moses der allgemeinen Enthüllung würdig wurde, genannt Shechina.

[1] Jesaja 6,3

[2] Wörtl. Kehle, Anm. Ü.

Notiz 8: So ist der Weg der Tora

„So ist der Weg der Tora (…) entbehrungsreich sollst du leben.“[1] (wörtl. ein leidvolles Leben sollst du führen, Anm. Ü.)

Und der Grund dafür ist, dass ein Diener des Ewigen keinen Genuss im Körper (hat/empfindet), da er nichts empfängt. Wenn man allerdings den Körper gewöhnt, im Aspekt des Gebens zu arbeiten, unter Zwang, dann wird man nachher der Kategorie würdig: „Alsdann wirst du an dem Ewigen deine Lust haben.“[2] Das heißt, wenn man im Namen des Schöpfers arbeitet, genießt man und das wird genannt: „Ihre [der Tora] Wege sind liebliche Wege“[3].

 

[1] Sprüche der Väter 6,4: So ist der Weg der Tora: Iss Brot mit Salz, trinke Wasser nach dem Maß [Hes. 4,11], schlafe auf der Erde, lebe entbehrungsreich und mühe dich ab mit der Tora. Tust du so, wirst du glücklich sein, und es ist gut für dich [Ps. 128,2] „Glücklich sein“ – auf dieser Welt, und „Es ist gut für dich“ – in der kommenden Welt.

[2] Jesaja 58,14: Alsdann wirst du an dem Ewigen deine Lust haben; und ich will dich über die Höhen des Landes führen und dich speisen mit dem Erbe deines Vaters Jakob!

[3] Sprüche 3,17: Ihre Wege sind liebliche Wege und alle ihre Pfade sind Friede.

Notiz 4: Wenn eine Jungfrau, die einem Mann verlobt ist

„Wenn eine Jungfrau, die einem Mann verlobt ist, von einem andern Mann in der Stadt angetroffen wird, und dieser bei ihr liegt“[1].

Man kann klarstellen, dass die heilige Shechina[2] als Jungfrau bezeichnet wird. Und es gibt drei Aspekte: frei, verlobt und verheiratet.

Im Zustand von Domem de Kedusha („unbewegt“ in spiritueller Hinsicht) heißt sie „frei“. Denn alles, was er (der Mensch) für sie tut, ist nur um Gegenleistungen zu erhalten, also entweder [in] Dieser Welt oder [in] der Kommenden Welt. Doch er weiß, dass die heilige Shechina von ihm unterdrückt wird, also durch den Aspekt des Empfangens aus Eigennutz. Deswegen heißt sie frei, da es niemanden gibt, der sie benötigt – so will er, dass sie ihn benötigt. Deshalb kann er dann im Zustand von Domem mit seiner Arbeit fortfahren, und er ist durch nichts behindert. Weiterlesen

Notiz 2: Der Mensch wird mit Gedanken geschlagen

überarbeitet, EY, 23.06.2024

„Wegen jenem Schlag (Aufpralls) des Höheren Lichts, das auf diesen Massach (Schirm) schlägt, sind Lichter aufgetaucht und durch diesen Schirm hindurchgegangen.“[1]

Und man kann das Konzept des Schlags (Aufpralls) so erklären, dass der Schlag der Gedanken bedeutet, dass die Gedanken auf den Menschen einschlagen und ihn stören und ermüden, und er hat Überlegungen in beide Richtungen. Und all das geschieht, weil er über einen Schirm (Massach) verfügt.

Und wenn er den Massach aufrechterhält und zustimmt, auf dem Weg des Schöpfers zu gehen, was als der Aspekt von Mocha (Verstand) bezeichnet wird, genannt der Aspekt der Klärung (Beweisführung), wobei er klärt, dass es gut für ihn ist, den Glauben über dem Verstand anzunehmen. Das bedeutet, dass er zusätzliches Licht in der höheren Stufe verursacht, und die Freude kommt gerade durch die Klärung.

Das Gleiche sehen wir bei zwei Menschen, die einander lieben. Und wenn es einem von ihnen passiert, dass er einen weiteren Freund trifft und er den Wunsch hat, sich auch mit dem zweiten zu verbinden, aber dies nicht im Einklang mit dem Wunsch des ersten ist, dann sitzt der erste und wartet ab, zu sehen, wen er als seinen treuen Freund erwählt, und er beginnt, den ersten gegen den zweiten zu prüfen.

Und er beginnt, die Bedeutung und den Nutzen zu messen, den er von beiden erhält, und die Gedanken beginnen zu fliegen und seine Gedanken zu zerschmettern, und das wird als „Schlag (oder Aufprall) auf seine Meinung“ bezeichnet.

Und schließlich entscheidet er sich für den ersten, also dass es sich lohnt, sich mit ihm zu verbinden. Und er klärt dies nur mit der Kraft Glaubens über dem Verstand. Das heißt, obwohl er nicht so sehr die Wichtigkeit des Höheren spürt, findet die Klärung mittels des Massach (Schirm) statt, genannt Prüfung, und das ist der Aspekt der Verhüllung.

Wenn er jedoch den Massach überwindet und aufrechterhält, wenn er also den Massach nicht annulliert, wird dadurch Oben Freude verursacht, und dann schenkt ihm der Höhere ebenfalls Freude.

Das heißt, in dem Maße, wie er die Bedeutung des Höheren über dem Verstand angenommen hat, genau in diesem Maß wird die Größe des Höheren in seinen Verstand übertragen, nicht mehr und nicht weniger.

[1] TES, S. 115, P. 6

Notiz 824: Innerlichkeit und Äußerlichkeit

Bescheidenheit bedeutet, dass man sich immer – in Handlung und Verstand – vor dem anderen annulliert.

Es gibt Innerlichkeit und Äußerlichkeit. Sie heißen „enthüllt“ und “verhüllt“, „Handlung“ und „Gedanke“. Was jeder sehen kann, gehört zum Teil der Handlungen, doch der Gedanke ist nicht enthüllt. Darum gilt er als innerlich und gehört somit zur Innerlichkeit des Menschen. Aber eine Handlung gilt als äußerlich, wenn sie einen inneren Gedanken beinhaltet.

Wenn man sich daher vor dem Freund annullieren muss, wird das nicht wirklich als Annullierung betrachtet – außer in zwei Arten – in Gedanken und in der Handlung.

Es ist nicht unbedingt die Handlung, sondern man muss auch seinen Verstand annullieren und sagen, dass die Ansicht des Freundes wichtiger ist als die eigene. Sonst gilt es nicht als Annullierung. Wenn man seine Annullierung offen seinem Freund zeigt, ist es nichts anderes als Schmeichelei; das bedeutet, dass es nach außen so aussieht, als wäre der Freund wichtiger, jedoch innerlich ist man sicher, dass der Freund seiner Stufe nicht einmal annähernd gleich ist.

Notiz 674: Jemand anderen tadeln

„‘Der sich nicht in acht zu nehmen wusste’. Es heißt nicht, dass er nicht ‚zu warnen’ wusste, sondern, ‚sich in acht zu nehmen’“ (Sohar WaJeshev).

Der Mensch will andere tadeln. Jeder will, dass jeder mit den Gefäßen des Gebens arbeitet, denn arbeiteten alle Freunde um des Gebens willen, würden sie ihm alles Notwendige geben. Sollte er sich jedoch selbst tadeln, dass er der Gebende sein sollte, dann würde sein Wille zu empfangen verlieren. Doch wenn die Gefäße der anderen um des Gebens willen arbeiten, wird sein Verlangen zu empfangen Nutzen davon haben. Darum möchte jeder, dass alle anderen rein sind.

Notiz 349: Der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse

Im Sohar steht: „Der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse; sind sie würdig – gut, sind sie nicht würdig – schlecht (wörtlich: böse).“

Im Sulam Kommentar wird erklärt, dass, wenn man würdig ist, Midat ha Din (Eigenschaft des Gerichts) – die unverminderte Behina Dalet – verhüllt ist und Midat ha Rachamim (Eigenschaft der Barmherzigkeit) enthüllt ist. Es bedeutet, dass die verminderte Malchut in Midat ha Rachamim enthüllt ist. Doch wenn man nicht würdig ist, trifft das Gegenteil zu.

Wir müssen die Bedeutung von Enthüllung und Verhüllung verstehen. Bekanntlich besteht ein Mensch aus Tugenden und aus guten wie auch schlechten Eigenschaften. Denn „es gibt keinen Rechtschaffenen auf Erden, der Gutes tun und nicht sündigen wird“. Anders ausgedrückt gibt es im Menschen immer einen Mangel – etwas, das zu korrigieren ist. Ansonsten hätte er in dieser Welt nichts mehr zu tun.

Es gleicht dem, wenn zwei Menschen sich in Freundschaft verbunden haben und einer plötzlich merkt, dass der andere ihm etwas Schlechtes angetan hat. Letztere zieht sich dann zurück und kann den Freund nicht mehr ansehen oder nahe bei ihm sein. Doch danach vertragen sie sich wieder.

Unsere Weisen folgerten: „Versuche nicht, den Freund zu besänftigen, solange er zornig ist.“ Doch warum? Während er zornig ist, fallen ihm nur die Fehler des Freundes auf und er kann ihm nicht vergeben, da sich der Fehler des Freundes enthüllt hat und dessen gute Eigenschaften, derentwegen er ihn zum Freund gewählt hatte, nun verhüllt sind. Wie kann er sich also an jemanden wenden, der böse ist?

Doch sobald er nach einiger Zeit den Ärger vergisst, den ihm der Freund bereitete, kann er die guten Eigenschaften des Freundes wieder entdecken und dessen schlechten Eigenschaften verhüllen, was bedeutet, dass er die Wahrnehmung der guten Eigenschaften des Freundes wiederbelebt.

Wenn man den schlechten Eigenschaften des Freundes keine Macht und keine Aufmerksamkeit gibt, werden sie nebensächlich und verhüllt. Wenn man daher von etwas spricht, verleiht man dem Besprochenen Macht und Lebenskraft. Sobald der Ärger vergessen ist und der Stachel des durch den Freund verursachten Zorns seine Kraft verliert, kann man wieder von den Genüssen sprechen, die man aus den guten Eigenschaften des Freundes erhält.

Das Bild ist verständlicher, wenn man es auf einen Mann und seine Ehefrau überträgt. Manchmal sind sie sich so uneinig, dass sie sich am liebsten trennen würden. Doch dann vertragen sie sich wieder. Die Frage ist, was mit den schlechten Dingen passiert, die sich während ihres Streits zutrugen? Sind sie von der Welt verschwunden?

Wir müssen tatsächlich annehmen, dass sie die Gründe verhüllten – also die schlechten Eigenschaften, die sie in einander sahen. Und nun, da wieder Frieden herrscht, erinnert sich jeder nur an die guten Eigenschaften und die Tugenden, derentwegen sie sich zusammenschlossen.

Doch auch dann, wenn jemand aus der Familie kommt und zu dem Mann oder der Frau über die Fehler des jeweils anderen spricht, gibt man den Dingen, die zuvor unterdrückt und verhüllt waren, erneut Macht und Lebenskraft und bringt sie wieder an die Oberfläche. In so einem Zustand kann jemand die Trennung der beiden verursachen.

Gleiches ergibt sich bei zwei Freunden, wenn ein Dritter kommt und einem der Freunde die Fehler und Mankos des anderen aufzeigt, in dem er über die verborgenen Dinge in ihnen spricht; er verleiht letzteren Macht und Lebenskraft und verursacht dadurch die Trennung der beiden Freunde.

Und vielleicht ist das der Grund, warum üble Nachrede, selbst wenn sie wahr ist, verboten ist, da sie Dinge ans Licht bringt, die zuvor verborgen waren. Es verursacht das Gegenteil – verhüllt die Tugenden und legt Fehler offen – und bringt Trennung und Hass zwischen ihnen. Und auch wenn alles Gesagte wahr ist, ist der Grund wie oben beschrieben: dass alles davon abhängt, ob etwas verhüllt oder enthüllt ist.

Dasselbe gilt für den Menschen und den Schöpfer. Solange das Böse im Menschen verhüllt ist und dieser sich als tugendhaft betrachtet, fühlt er sich tauglich, sich mit Tora und Geboten zu beschäftigen, da er würdig ist, die Stufen aufzusteigen. Doch wenn seine Tugenden verhüllt und nur seine Fehler offensichtlich sind, kann er sich nicht mit Tora und Geboten beschäftigen, da er sich für untauglich für alles hält.

Daher genießt er diese Welt zumindest wie ein Tier, da er kein Mensch sein kann. Baal HaSulam sagte darüber, dass ein Mensch, solange er sich mit Tora und Geboten beschäftigt, seine Niedrigkeit spürt; doch wenn er sich mit materiellen Dingen beschäftigt, spürt er keinerlei Niedrigkeit.

Doch eigentlich sollte das Gegenteil der Fall sein: Bei der Beschäftigung mit materiellen Dingen sollte man Niedrigkeit fühlen und alles ohne Lebenskraft erledigen; doch wenn man sich mit Tora und Geboten beschäftigt, sollte man sich als ganz empfinden. Es ist tatsächlich so, wie oben gesagt.

Rabash, Brief 40

31. Tag des Monats Elul, 6. Mai 1958, Manchester

korr, EY, 10.09.2024

 

An die Studenten, mögen sie leben,

Ich habe ein Telegramm von … erhalten, dass wir gesiegt haben. Hoffen wir, dass wir auch den Krieg gegen den Trieb gewinnen werden – dass wir auch hier erfolgreich sein und das Ziel erreichen werden, und zwar dem Schöpfer Zufriedenheit zu bereiten.

Es ist an der Zeit, dass wir beginnen, vorwärts zu gehen und unser heiliges Ziel wie tapfere Krieger zu erreichen. Es ist bekannt, dass der gepflasterte Weg, der zum Ziel führt, wie bekannt ist, die Liebe zu den Freunden ist, durch die man zur Liebe zum Schöpfer übergeht. Und in Sachen Liebe heißt es: „Kauf dir einen Freund.“ Mit anderen Worten, durch Taten kauft man sich das Herz seines Freundes. Und selbst wenn man sieht, dass das Herz seines Freundes wie ein Stein ist, ist das keine Entschuldigung. Wenn man das Gefühl hat, dass man geeignet ist, sein Freund in der Arbeit zu sein, dann muss man ihn durch Taten kaufen. Weiterlesen

Rabash, Brief 37

Brief Nr. 37

In Bezug auf die Trennung zwischen der Liebe der Freunde und der Arbeit für den Schöpfer – dies verstehe ich nicht… denn es war niemals üblich bei meinem Vater und Lehrer seligen Andenkens (Baal Hasulam), diese zwei Dinge zu verbinden.

Im Gegenteil war es immer verboten, unter Freunden Worte der Tora zu sprechen, oder von Zuständen des Kleinheit oder Größe zu reden. Unser Weg war immer, “Gehe in Demut”. Es war kaum erlaubt, unter Freunden über die Arbeit zu sprechen, wie es in einigen Artikeln von Baal Hasulam erörtert wurde.

Im Gegenteil, die Hingabe der Freunde war gerade charakteristisch für gewöhnliche Menschen, wenn jeder sich nur um die physische Realität der Freunde sorgt, und nicht um ihre Spiritualität. Und alle Annäherung unter Freunden war gerade mittels der Mahlzeiten mit dem Trinken von Wein, und nicht durch Worte der Tora.

Daher weiß ich nicht, was du hier erneuern willst. Vielleicht hast du bis jetzt geglaubt, dass man für die Liebe der Freunde nicht über die Belange der Arbeit zu sprechen und sich nicht mit ihnen zu befassen braucht, und nun sicher weißt, dass es nur so sein muss, also durch das Gehen in Demut.

Es muss so sein, wie wenn man der Einladung zu einem freudigen Ereignis seines Freundes folgt: man nimmt auf sich keine Rücksicht, ob man nun gute Laune hat oder nicht, sondern man muss an der Freude des Freundes teilhaben. Man darf dem Freund kein verärgertes, sondern nur ein glückliches Gesicht zeigen. So auch hier: die Verbindung der Freunde muss so sein, dass jeder dem anderen Freude zu bereiten sucht, und zwar gerade in den körperlichen Dingen, denn gerade dies ist das Prinzip von „erwerbe dir einen Freund“.

„Mache dir einen Rav“ ist bereits eine andere Sache. Manchmal kommt es unter Freunden vor, dass einer dem anderen gegenüber „Mache dir einen Rav“ ausführen will. Das passiert gerade unter Freunden, die sehr aufpassen und außerordentlich strikt sind. Nicht alle sind dafür geeignet. Vor allem ist das keine „Liebe der Freunde“ mehr, [also] das, was die Liebe der Freunde erfordert, denn es gibt keinerlei Verbindung zur Arbeit, wie du mir geschrieben hast.

Baruch Shalom Halevi Ashlag, Sohn von Baal Hasulam

Rabash, Brief 24

Shalom und alles Gute,

An meinen Freund…

Als Antwort auf deinen Brief (…), zu deiner ersten Frage in Bezug darauf, dass du Wache stehen musst, um Liebe in den Herzen der Freunde zu erwecken, und dass dir diese Sache nicht gut bekommt – gerade das sehe ich in Bezug auf dich als eine Notwendigkeit. Dir ist bekannt, was mein Vater sagte, dass man nämlich aus der Beziehung zum Freund lernt, wie man sich gegenüber dem Schöpfer verhalten soll.

Denn das Obere Licht befindet sich in vollkommener Ruhe, und man muss immer die Liebe erwecken, „bis die Liebe unserer Verlobung verlangt“. Mit anderen Worten zeigt man dir vom Himmel, dass du auf diesem Wege immer die Liebe Seines Namens erwecken musst. Denn alle harren ob deiner Erweckung. Weiterlesen

Rabash, Brief 8

26. Mai 1955, Tel-Aviv, am 48. Tag der Omer-Zählung, einen Tag vor Shavuot

Hallo und alles Gute für meinen Freund…

Als Antwort auf deinen Brief muss ich zugeben, dass ich momentan nichts Schriftliches hinzuzufügen habe. Sondern wie es geschrieben steht: „Sage den Kindern Israel, dass sie ziehen.“ [1] Euch ist bekannt, dass „ziehen“ das Gehen von einem Zustand zum zweiten Zustand bedeutet, also die Ortsänderung. Wie Baal Sulam im Sulam Kommentar den Vers „Ein Tag sagt’s dem andern“[2] deutete und dazu schrieb, dass es nicht sein kann, dass ein Tag auf den anderen folgt, ohne dass sich der Zustand der Nacht dazwischen befindet, dass es also in der Mitte eine Unterbrechung gibt, sonst gilt dies als ein langer Tag und nicht als ein Tag nach dem andern. Die Arbeitsabfolge ist aber gerade ein Tag nach dem andern. „Und eine Nacht tut’s kund der andern“, was bedeutet, dass es zwischendurch einen Tag gibt, bis hier seine Worte. Weiterlesen

1985/7 Das Leben von Sara

Zum Hörtext..

Artikel 1985/7

Im Sohar, im Teil Das Leben von Sara (Artikel 17), steht geschrieben:
„Eine andere Interpretation: ‚Dieser König ist eine Frau, die den Herrn fürchtet, wie du sagst: ‚Eine Frau, die den Herrn fürchtet, sie soll gelobt werden,‘ was Göttlichkeit/Shechina bedeutet. ‚.. auf ein bestelltes Feld‘ ist das fremde Feuer, womit Sitra Achra gemeint ist, wie es heißt: ‚Dich vor einer fremden Frau schützen‘. Denn es gibt ein Feld und es gibt ein Feld. Es gibt ein Feld, in dem der ganze Segen und die Heiligkeiten sind, wie du sagst, ‚Wie der Duft eines Feldes, das der Herr gesegnet hat,‘ was die Shechina ist. Und es gibt ein Feld, wo alles Zerstörung, Unreinheit, Ausrottung, Tötungen und Kriege wohnen, das ist die andere Seite (Sitra Achra)“, soweit seine Worte.

Nach unserer Auslegung bedeutet dies, dass wir zwei Wege haben: Entweder folgen wir jenen, die zum Schöpfer kommen, dessen Eigenschaft das Geben ist, oder wir folgen dem Weg, der zu den Menschen führt, was empfangen bedeutet. Denn die Geschöpfe werden nur in Bezug auf die Selbstliebe, die aus dem Kern der Schöpfung kommt, und in Bezug auf das Empfangen „Geschöpfe“ genannt. Es gab den Zimzum (Einschränkung) und die Verhüllung in diesem Aspekt, denn an dieser Stelle kann nicht erkannt werden, dass die ganze Erde mit Seiner Herrlichkeit erfüllt ist. Man kann erst dann erkennen, dass die ganze Erde mit Seiner Herrlichkeit erfüllt ist, wenn man dem Empfangen entsagt. Aber vor dem Verlassen des Empfangens kann man nur daran glauben, dass es so ist. Weiterlesen

1988/30 Was wir in der Versammlung der Freunde suchen sollen

Artikel Nr. 30, 1988

Unsere Weisen sagten (Awot, Kapitel 1, 6), „Mach dir einen Rav (Lehrer), kaufe dir einen Freund, und beurteile jeden Menschen wohlwollend.“ Wir sollten den Zusatz „Und beurteile jeden Menschen wohlwollend“ zu „Kaufe dir einen Freund“ verstehen.

Auch in Matan Tora (Die Gabe der Tora, Punkt 14) steht geschrieben, dass die Mizwa „Liebe deinen Freund wie dich selbst“ eine Vorschrift ist, um die Liebe des Schöpfers zu erhalten, welche die Dwekut (Anhaftung) an Ihn ist. Er schreibt: „Es ist vernünftig zu denken, dass derjenige Teil der Tora, welcher die Beziehungen des Menschen mit seinem Freund behandelt, eher geeignet ist, jemanden zum ersehnten Ziel zu bringen. Das kommt daher, weil die Arbeit in den Mizwot (Geboten), welche die Beziehungen zwischen dem Menschen und dem Schöpfer regeln, stetig und bestimmt ist. Sie fordert nichts und der Mensch gewöhnt sich leicht daran. Und alles, was aus Gewohnheit getan wird, kann, wie wir wissen, keinen Nutzen bringen. Aber die Mizwot zwischen Mensch und Mensch sind unstetig und unbestimmt, und Forderungen umgeben den Menschen, wohin er auch schaut. Daher sind sie ein sicheres Mittel und ihr Ziel ist näher.“ Soweit seine Worte. Weiterlesen

1989/22 Warum werden vier Fragen speziell in der Pessachnacht gestellt?

Artikel Nr. 22, 1989, (korrigiert, EY, 25.04.2024)

Wann stellt jemand eine Frage? Wenn es ihm an etwas mangelt. Er fragt: „Warum muss ich darunter leiden, dass ich nicht das habe, was ich für nötig halte?“ Er kommt zum Schöpfer mit Beschwerden und Forderungen und fragt: „Warum muss ich leiden?“ Aber wenn ein Mensch Überfluss besitzt, welche Fragen sollte er sich stellen, wenn er sich frei und durch nichts versklavt fühlt? Wenn er fühlt, dass ihn das schmerzt, was er nicht hat, dann gibt es Raum nach dem „Warum“ zu fragen? Weiterlesen

1986/13 Komm zum Pharao, 2

Artikel Nr. 13, 1986

Der Sohar fragt: „Es steht geschrieben: ‚Komm zum Pharao‘, aber es hätte heißen müssen: ‚Geh zum Pharao‘, usw. Da der Schöpfer sah, dass Moses sich fürchtete und andere ernannte Abgesandte sich ihm nicht nähern konnten, sagte der Schöpfer: ‚Siehe, ich bin gegen dich, Pharao, König von Ägypten, das große Ungeheuer, das inmitten seines Niles liegt.‘ Der Schöpfer musste gegen ihn Krieg führen und kein anderer, denn es steht geschrieben: ‚Ich bin der Ewige‘, was sie mit ‚Ich und nicht ein Bote‘ erklärten.“ So weit seine Worte (am Anfang des Teils Bo [Komm]).

Der Unterschied zwischen „komm“ und „geh“ ist, dass „komm“ bedeutet, dass wir zusammen gehen sollen, wie ein Mensch, der seinem Freund sagt: „Komm.“

Wir sollten das verstehen, denn der Sohar fragt, warum der Schöpfer Bedarf hatte, mit Moses zu gehen. Weil Moses allein ihn nicht bekämpfen konnte, sondern der Schöpfer selbst und kein anderer. Warum brauchte er also Moses, um mit dem Schöpfer zu gehen? Schließlich heißt es: „Ich und nicht ein Bote“. Welchen Sinn hat es also, dass der Schöpfer mit Moses zum Pharao geht, der „großes Ungeheuer“ genannt wird? Er hätte auch ohne Moses zum Pharao gehen können.

Wir sollten auch verstehen, was unsere Weisen sagten (Kiddushin [Ehe] 30b): „Resh Lakish sagte: ‚Der Trieb des Menschen überwältigt ihn jeden Tag und sucht ihn zu töten, wie es heißt: ‚Der Böse wacht über den Gerechten‘, und würde der Schöpfer ihm nicht helfen, würde er ihn nicht überwinden, wie es heißt: ‚Der Ewige wird ihn nicht in seiner Hand lassen.'“

Auch hier stellt sich die Frage: „Wenn der Mensch nicht aus eigener Kraft siegen kann und die Hilfe des Schöpfers braucht, warum dann diese Verdoppelung?“ Mit anderen Worten: Entweder gibt der Schöpfer dem Menschen die Kraft, ihn allein zu überwinden, oder der Schöpfer wird alles tun. Warum sind hier zwei Kräfte erforderlich, zuerst jene des Menschen und anschließend die Kraft des Schöpfers? Es scheint, als könnten nur beide das Böse besiegen und eine Kraft nicht ausreicht.

Es ist bekannt, dass die Vollkommenheit des Menschen darin besteht, dass er das Ziel der Schöpfung erreichen muss, um den Zweck zu erreichen, für den die Welt erschaffen wurde, der heißt: „Seinen Geschöpfen Gutes zu tun.“ Mit anderen Worten, die Geschöpfe sollen die Freude und den Genuss empfangen, den Er ihnen zu bereiten gedachte.

Davor wird das Geschöpf noch nicht als eine dem Schöpfer angemessene Schöpfung bezeichnet, da bekanntlich aus dem vollkommenen Handelnden auch vollkommene Handlungen hervorgehen sollen. Das bedeutet, dass jeder die Schönheit der Schöpfung spüren sollte und in der Lage sein wird, die Schöpfung zu preisen und zu verherrlichen, dass jeder in der Lage sein wird, den Schöpfer für die von Ihm erschaffene Schöpfung zu verherrlichen und ihm zu danken, und dass jeder in der Lage sein wird, zu sagen: „Gesegnet sei Er, der gesagt hat: ‚Es werde die Welt.'“ Mit anderen Worten, jeder sollte den Schöpfer dafür segnen, dass Er eine gute Welt voller Genüsse erschaffen hat, in der jeder froh und glücklich ist durch die Zufriedenheit, die er durch all die Genüsse, die er in der Welt erlebt, empfindet.

Wenn der Mensch jedoch zu prüfen beginnt, ob er wirklich mit seinem Leben zufrieden ist und wie viel Zufriedenheit er wirklich aus sich selbst und aus seiner Umgebung schöpft, sieht er das Gegenteil – alle leiden, quälen sich und jeder Mensch leidet auf andere Art. Aber man sollte sagen: „Gesegnet sei Er, der gesagt hat: ‚Es werde die Welt'“, damit er sieht, dass er es nur oberflächlich sagt.

Es ist jedoch bekannt, dass die Freude und der Genuss nicht in der Welt erscheinen können, solange die Welt keine Kelim [Gefäße] des Gebens hat, da unsere Gefäße des Empfangens noch durch egoistisches Empfangen verunreinigt sind, das in seinem Maß stark eingeschränkt ist und uns vom Schöpfer trennt (was bedeutet, dass es die erste Einschränkung der Gefäße des Empfangens gab, damit die Fülle dort nicht leuchtet, siehe in der „Einführung in das Buch Sohar„, S. 138).

Das Erlangen der Gefäße des Gebens ist der Ort, an dem Streitigkeiten und Kriege beginnen, da es gegen unsere Natur ist. Und deshalb wurden uns Tora und Mizwot gegeben, um die Stufe des Gebens zu erreichen, wie unsere Weisen sagten: „Ich habe den Bösen Trieb erschaffen; Ich habe das Gewürz der Tora erschaffen“ (Kiddushin 30).

Außerdem wurde uns die Mizwa [Gebot] „Liebe deinen Freund wie dich selbst“ gegeben, und Rabbi Akiva sagte: „Das ist die große Regel der Tora“ (BeReshit Rabba, Abschnitt 24). Mit anderen Worten: Indem der Mensch in der Liebe zu seinen Freunden arbeitet, gewöhnt er sich daran, die Eigenliebe aufzugeben und die Liebe zum Nächsten zu erreichen.

Wir sollten jedoch verstehen, was wir vor uns sehen, dass es Menschen gibt, die sich in der Liebe zu Freunden anstrengen und dennoch keinen Zentimeter näher an die Liebe zum Schöpfer herankommen, so dass sie aus Liebe zum Schöpfer in Tora und Mizwot arbeiten können. Sie sagen, dass sie in der Liebe zu den Freunden tatsächlich ein wenig vorankommen, aber sie sehen keinen Fortschritt in der Liebe zum Schöpfer. Wir sollten jedoch wissen, dass es auch in der Freundesliebe Stufen gibt, was bedeutet, dass wir die Verpflichtung der Freundesliebe betrachten müssen.

Wir können es auch mit einem zweistöckigen Gebäude mit einem Erdgeschoss vergleichen. Der König befindet sich im zweiten Stock, und demjenigen, der zum König kommen möchte – dessen einziges Ziel es ist, mit dem König von Angesicht zu Angesicht zu sprechen – wird gesagt, dass er zuerst in den ersten Stock hinaufsteigen muss, da es unmöglich ist, in den zweiten Stock zu gelangen, ohne zuerst in den ersten Stock zu gelangen.

Gewiss, jeder versteht, dass dies so ist. Es gibt jedoch einen Grund, warum sie zuerst in den ersten Stock steigen müssen – er heißt „Korrekturen“. Mit anderen Worten, wenn man in den ersten Stock hinaufsteigt, kann man lernen, wie man den König von Angesicht zu Angesicht anspricht, und wird in der Lage sein, den König um seinen Wunsch zu bitten.

Er, der hört, dass er erst in den ersten Stock und dann in den zweiten Stock steigen muss, versteht das sehr gut. Da er aber nur den Wunsch hat, das Antlitz des Königs zu sehen, und sich um nichts anderes kümmert, ist das, was ihm gesagt wird – dass er in den ersten Stock steigen muss – für ihn eine Last und eine Mühsal.

Er hat jedoch keine andere Wahl und steigt in den ersten Stock. Er ist nicht daran interessiert, zu sehen, was sich dort befindet, obwohl er gehört hat, dass man im ersten Stockwerk lernt, wie man mit dem König spricht. Er schenkt dem aber keine Beachtung, denn das ist nicht sein Ziel. Sein Ziel ist der König, nicht das, was er im ersten Stock lernen kann. Sein Ziel ist nicht das Studium, sondern das Antlitz des Königs zu sehen. Warum sollte er seine Zeit mit Belanglosigkeiten vergeuden, da alles im Vergleich zum König nichts wert ist? Warum sollte er sich also für das interessieren, was in der ersten Etage gelehrt wird?

Wenn er in den ersten Stock hinaufsteigt, hat er kein Verlangen, dort zu bleiben. Stattdessen möchte er schnell in den zweiten Stock zum König selbst aufsteigen, denn das ist alles, was er will. Er erfährt jedoch: „Ohne die Regeln zu kennen, die in der ersten Etage gelten, wirst du die Ehre des Königs mit Sicherheit beschmutzen. Aus diesem Grund kannst du nicht darauf hoffen, in den zweiten Stock aufzusteigen, bevor du nicht alles gelernt hast, was es im ersten Stock zu lernen gibt.“

Ähnlich verhält es sich mit der Liebe zu Freunden: Wir haben gehört, dass es unmöglich ist, mit der Liebe zum Schöpfer belohnt zu werden, bevor man mit der Liebe zu den Freunden belohnt wird, wie Rabbi Akiva sagte: „Liebe deinen Freund wie dich selbst, das ist die große Regel der Tora.“ Doch wenn der Mensch sich in der Liebe zu Freunden übt, dann betrachtet er diese nicht als etwas wertvolles, sondern als etwas Überflüssiges.

Er behält sie bei, weil er keine andere Wahl hat, aber er sucht ständig nach dem Zeitpunkt, an dem „ich mit der Liebe des Schöpfers belohnt werde und mich von der Liebe zu den Freunden befreien kann. Diese Arbeit ist mir lästig, denn ich kann meine Freunde kaum ertragen, weil ich sehe, dass sie alle andere Eigenschaften haben als ich und ich nichts mit ihnen gemeinsam habe. Aber ich habe keine andere Wahl, denn mir wurde gesagt, dass ich ohne die Liebe zu den Freunden die Liebe zum Schöpfer nicht erreichen kann. Also sitze ich gegen meinen Willen mit ihnen.

Ich kann mich jedoch fragen: ‚Was habe ich von den Freunden?‘ Nur eines: Ich korrigiere mich selbst, indem ich bei ihnen sitze und ihre Gespräche dulde, die ich nicht mag und die gegen meine Natur sind. Aber was kann ich tun? Man hat mir gesagt, dass ich in dieser Welt leiden muss, also tue ich es: Ich sitze und warte auf die Zeit, in der ich vor ihnen fliehen kann, um die Niedrigkeit, die ich in ihnen sehe, nicht zu sehen.“

Es stellt sich heraus, dass er von der Liebe zu den Freunden nicht freiwillig das Mittel „Liebe zum Nächsten“ nimmt, sondern nur, weil ihm gesagt wurde, dass er keine andere Wahl hat, denn sonst wird er die Liebe zum Schöpfer nicht erreichen. Er beschäftigt sich aus diesem Grund mit der Liebe zu den Freunden und hält alle Verpflichtungen ein, zu denen die Freunde ihn verpflichten. Aber was er von ihnen lernen sollte, ist meilenweit von ihm entfernt.

Das bedeutet, dass er die Selbstliebe nicht verlässt und die Liebe zum Nächsten nicht erreicht. Er befolgt die Liebe der Freunde nicht aus Liebe, sondern aus Ehrfurcht, da er nicht in die Liebe des Schöpfers eintreten darf, bevor er in die Liebe der Freunde eintritt. Daher fürchtet er, die Liebe der Freunde nicht befolgen zu können, weil er dann nicht in die Liebe des Schöpfers eintreten darf.

Dies ist vergleichbar mit dem Gleichnis, dass er nicht in den zweiten Stock darf, wo der König sitzt, solange er nicht in den ersten Stock hinaufgestiegen ist. Die Idee ist, dass er die Regeln lernt, wie man die Ehre des Königs bewahrt; also wäre es vernünftig, dass er sich freut, in den ersten Stock zu gehen, da er jetzt lernt, wie man auf die Ehre des Königs achtet.

Er würde davon profitieren, weil er danach, wenn er den Palast des Königs betritt, die Ehre des Königs nicht beschmutzen wird. Er achtet deshalb, während er im ersten Stockwerk ist, auf alle Regeln, die dort gelten, und darauf, sich an sie zu gewöhnen, denn er will zum König eintreten, dem König geben und keinesfalls die Ehre des Königs verachten.

Dies bezieht sich nur auf den, der vor den König treten will, um ihm Zufriedenheit zu geben. Wer aber zum egoistischen Empfangen vor den König treten will, für den ist das, was im ersten Stockwerk zu finden ist, überflüssig und uninteressant. Er geht nur deshalb in den ersten Stock, weil er Angst hat, denn er weiß, dass es ihm nicht erlaubt sein wird, in den zweiten Stock zu gehen, bevor er in den ersten Stock gegangen ist. Er verspürt keinen Bedarf, die Gesetze zu studieren, die dort gelehrt werden, um die Ehre des Königs nicht zu beschmutzen, denn der einzige Grund, warum er vor den König treten will, ist die Eigenliebe.

Deshalb sollten wir wissen, dass uns die Freundesliebe gegeben wurde, um zu lernen, wie man die Ehre des Königs nicht beschmutzt. Mit anderen Worten, wenn er kein anderes Verlangen hat, als dem König Zufriedenheit zu schenken, wird er mit Sicherheit die Ehre des Königs verletzen, was „Weitergabe der Kedusha [Heiligkeit] an die Außenstehenden“ genannt wird. Aus diesem Grund dürfen wir die Bedeutung der Arbeit in der Freundesliebe nicht unterschätzen, denn dadurch lernen wir, die Eigenliebe zu verlassen und den Weg der Nächstenliebe zu betreten. Und sobald der Mensch seine ganze spirituelle Arbeit in der Freundesliebe abschließt, kann er der Liebe zum Schöpfer würdig werden.

Und man muss wissen, dass in der Freundesliebe etwas Besonderes liegt, dass nämlich der Mensch sich nicht selbst betrügen kann, indem er fälschlicherweise behauptet, dass er seine Freunde liebt, während er sie in Wirklichkeit nicht liebt. Denn hier kann sich der Mensch selbst prüfen – ob er seine Freunde tatsächlich liebt oder nicht. Und in der Liebe zum Schöpfer kann sich der Mensch nicht prüfen: Ob er tatsächlich dem Schöpfer geben möchte oder ob sein Wunsch nur im Empfangen für sich besteht.

Aber wir sollten wissen, dass nach all den Korrekturen, die der Mensch ohne die Hilfe des Schöpfers vornehmen muss, ihm kein Fortschritt in der Arbeit des Gebens vergönnt sein wird. Und wir fragten: „Warum sollte man dann Dinge tun, um später mit der Hilfe des Schöpfers belohnt zu werden? Schließlich kann der Schöpfer auch ohne die Arbeit der Unteren helfen, und die Arbeit des Menschen am Fortschritt in der Arbeit wird ohnehin nicht helfen.“

Wenn der Mensch jedoch nicht anfängt zu arbeiten, weiß er nicht, dass er nicht über den Trieb siegen kann. Wenn der Mensch aber beginnt, in der Arbeit des Schöpfers zu wandeln und das tut, was er tun kann, dann kann er ein wahres Gebet an den Schöpfer richten, damit dieser ihm hilft.

Aber warum sollte der Schöpfer wollen, dass der Mensch ein wahres Gebet an Ihn richtet? Man würde meinen, dass nur die Menschen wollen können, dass man sich mit einer richtigen Bitte an sie wendet. Denn wenn ein Mensch seinen Freund um etwas nachdrücklich bittet, dann bedeutet das, dass er ihm später entsprechend dankbar sein wird. Und bekanntlich sind den Menschen Respekt und Anerkennung der Umgebung sehr wichtig, und da die Dankbarkeit den Menschen sozusagen vor seinem Freund erniedrigt, hat letzterer Genuss daran. Wenn jedoch die Rede vom Schöpfer ist – braucht etwa auch Er die Ehrungen, welche die Menschen ihm entgegenbringen können? Wozu will der Schöpfer, dass der Mensch ein wahres Gebet aus der Tiefe des Herzen an ihn richtet?

Bekanntlich gibt es kein Licht ohne das Verlangen nach dem Licht (Kli). Man kann dem Menschen nichts geben, das für ihn keinen großen Wert hat. Denn ein Mensch, der kein richtiges Verlangen nach einer Sache hat, wird sie nicht schätzen und nicht bewahren, und schließlich wird sie verschwinden. Denn das menschliche Verlangen nach einer Sache ist genau so groß wie sein Mangel daran. Und nur das Verlangen verleiht ihm die Empfindung der Wichtigkeit des gegebenen Gegenstands. Und in dem Maß der Wichtigkeit des Gegenstandes wird der Mensch aufpassen, den Gegenstand nicht zu verlieren, denn sonst geht alles an die Klipot (unreinen Kräfte).

Dies wird „Saugen der Klipot“ genannt, was bedeutet, dass alles zu den Gefäßen des Empfangens geht, die alles in ihre Herrschaft aufnehmen, was der Mensch in Angelegenheiten der Kedusha vernachlässigt. Daher wissen wir, warum man die spirituelle Arbeit beginnen sollte. Aber warum gibt der Schöpfer einem nicht die Kraft, die Arbeit allein, ohne Seine Hilfe, zu vollenden?

Es ist bekannt, was der Sohar bezüglich der Aussage unserer Weisen schlussfolgert: „Wer kommt, um gereinigt zu werden, dem wird geholfen.“ Er fragt: „Womit?“ Und er sagt: „Mit einer heiligen Seele“, d.h. er empfängt ein Leuchten von Oben, das Neshama [eine Seele] genannt wird, genannt „Erkenntnis der Göttlichkeit“, was bedeutet, dass er in den Schöpfungsgedanken eingeschlossen wird, um Seinen Geschöpfen Gutes zu tun.

Daraus folgt, dass er, wenn er ein Kli und ein Verlangen nach Gefäßen des Gebens hat, das Licht, Neshama genannt, empfängt. Es ist also beides erforderlich. Mit anderen Worten, ein Mensch sollte beginnen, und dadurch empfängt er ein Kli. Und wenn er es nicht zu Ende bringen kann, ruft er den Schöpfer um Hilfe an, und dann empfängt er das Licht.

Jetzt können wir verstehen, was geschrieben steht: „Komm zum Pharao, denn Ich habe sein Herz und das Herz seiner Knechte verhärtet, damit Ich diese, Meine Zeichen in ihm zeige.“

Es stellt sich die Frage: „Warum hat der Schöpfer das Herz des Pharao verhärtet?“ Der Text antwortet: „Damit Ich diese Meine Zeichen mitten unter ihnen zeige.“ Und die Auslegung lautet: „Warum hat der Schöpfer das Herz des Menschen verhärtet, sodass er den Kampf gegen den Trieb nicht selbst gewinnen kann?“

Die Antwort ist, damit der Mensch zum Schöpfer schreit und dadurch das Kli erlangt. Und dann wird der Schöpfer in der Lage sein, die Buchstaben der Tora in ihm, in seinem Kli, zu platzieren. Das ist die Seele, die der Schöpfer ihm als Hilfe gibt.

Das heißt: „Die Tora und der Schöpfer sind eins.“ „Meine Zeichen“ bezieht sich auf die Buchstaben der Tora, wie auf die Namen des Schöpfers. Dies ist das „Seinen Geschöpfen Gutes tun“, das ist der Gedanke des Geschöpfes, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Dies kommt zu einem Menschen speziell dann, wenn er ein Kli hat, und dieses Kli kommt durch die Verhärtung des Herzens, denn dann gibt es einen Ort, wo er den Schöpfer um Hilfe anrufen kann, und Er hilft ihm mit einer heiligen Seele.

Jetzt können wir die Angelegenheit „Komm zum Pharao“, also uns beide, zusammen sehen. Mit anderen Worten, ein Mensch sollte anfangen und dann wird er sehen, dass er ihn nicht besiegen kann, und das wird dadurch angedeutet, dass Moses Angst hatte, sich ihm zu nähern. Und dann sagte der Schöpfer: „Siehe, Ich bin gegen dich, Pharao“, was bedeutet, dass dann die Hilfe vom Schöpfer kommt. Und worin? Mit einer heiligen Seele, wie im Heiligen Sohar geschrieben steht.

Daraus folgt, dass die Verhärtung des Herzens in den Worten: „Denn ich habe sein Herz verhärtet“, einen Platz für ein Gebet schaffen sollte. Und dieses Gebet ist nicht wie das eines Menschen aus Fleisch und Blut, der um Respekt gebeten werden möchte, damit er respektiert wird. Der Zweck des Gebets ist vielmehr, damit er ein Kli hat, einen Bedarf an der Hilfe des Schöpfers, denn ohne Kli gibt es kein Licht. Und wenn der Mensch sieht, dass er sich selbst in keiner Weise helfen kann, dann hat er Bedarf an der Hilfe des Schöpfers.

Das ist die Bedeutung dessen, was unsere Weisen sagten: „Der Schöpfer begehrt das Gebet der Gerechten.“ Auch hier stellt sich die Frage: „Aber braucht der Schöpfer die Hingabe des Menschen, die er von Ihm erbittet?“ Da es aber Sein Wunsch ist, Seinen Geschöpfen zu nützen, es aber kein Licht ohne ein Kli gibt, begehrt Er das Gebet der Gerechten, denn dadurch offenbaren sie die Kelim [Gefäße], welche Er füllen kann. Daraus folgt, dass, wenn der Mensch sieht, dass er das Böse in ihm nicht überwinden kann, dies wirklich der Zeitpunkt ist, um den Schöpfer um Hilfe zu bitten.

Jetzt können wir verstehen, was der Schöpfer gesagt hat (Exodus 6): „Und Ich will euch zu Mir nehmen als ein Volk, und Ich will euch ein Gott sein; und ihr sollt wissen, dass Ich der Ewige, euer Gott, bin, der euch aus der Last der Ägypter herausgeführt hat.“

In der Massechet Berachot (38a) schreiben unsere Weisen darüber: „‚Der euch aus der Last der Ägypter herausgeführt hat.‘ Die Weisen … So sprach der Schöpfer zu Israel: ‚Wenn Ich euch ausführe, will Ich etwas für euch tun, um euch zu zeigen, dass Ich es bin, der euch aus Ägypten herausgeführt hat, so wie es geschrieben steht: ‚Ich bin der Ewige, euer Gott, der euch herausgeführt hat.'“

Das bedeutet, dass es nicht ausreicht, dass der Schöpfer das Volk Israel aus Ägypten herausführt, dass sie von den Qualen, die sie dort erlitten haben, befreit wurden. Wenn man von der Arbeit des Schöpfers spricht, stellt sich die Frage: „War das nicht genug?“ Nun sind sie aus der Versklavung des Exils befreit worden, nachdem sie dem Schöpfer aufgrund der Herrschaft des Pharaos nicht dienen konnten, und alles, was sie sich aufgebaut haben, egal welche Stellung in der Arbeit, wurde alles in der Erde verschluckt, wie unsere Weisen sagten (Sotah S. 11), „Pitom und Ramses. Rav und Shmuel; einer sagte, ihr Name sei Pitom. Und warum war ihr Name Ramses? Weil sein Kopf zuerst mitroses [zersplittert].“ RASHI interpretiert: „Wenn sie etwas bauten, würde es zersplittert und zusammenfallen. Sie bauten es wieder auf, und es stürzte wieder ein. Und einer sagte: ‚Ihr Name ist Ramses, und warum hieß sie Pitom? Weil das Erste das Erste ist und vom Pi Tehom [Schlund des Abgrunds] verschluckt wurde.'“

Deshalb sehen wir, dass es keinen Streit zwischen Rav und Shmuel über die Fakten gibt, sondern nur über die Interpretation. Die Tatsache war, dass alles, was sie bauten, fallen würde. Das bedeutet, dass jedes Mal, wenn sie für sich selbst irgendein Gebäude in der Arbeit errichteten, die Ägypter kamen, d.h. die fremden Gedanken der Ägypter, und all ihre Arbeit zerstörten. Mit anderen Worten, die ganze Arbeit, die sie mit all ihren Bemühungen, zu überwinden und in der Arbeit der Heiligkeit zu dienen, geleistet hatten, wurde vom Erdboden verschluckt.

So mussten sie jeden Tag von vorn beginnen, und es schien ihnen, als wären sie nie in der Arbeit der Heiligkeit beschäftigt gewesen. Jedes Mal, wenn sie darüber nachdachten, weiterzumachen, stellten sie fest, dass sie nicht nur keine Fortschritte, sondern sogar Rückschritte machten, da in ihrem Verstand immer neue Fragen nach dem „Wer (ist der Schöpfer, auf dessen Stimme ich hören sollte)“ und „Was (bringt euch diese Arbeit)“ in ihren Sinn kamen.

Dementsprechend sollten wir diesen Auszug aus Ägypten als Möglichkeit verstehen, dem Schöpfer ohne die fremden Gedanken der Ägypter zu dienen. Was will uns folglich dieses Verständnis der Worte „Und ihr sollt wissen“ sagen? Dass wir wissen müssen, dass es der Schöpfer ist, der sie aus dem Land Ägypten befreit hat. Doch es gibt noch mehr, worüber wir uns bei der Untersuchung der ägyptischen Sklaverei wundern, als sie harte Arbeiten verrichten mussten, und daraus befreit wurden – also woran hat es ihnen noch gemangelt?

Aber was ist harte Arbeit? Unsere Weisen erklären den Vers: „Alle ihre Arbeiten, die sie ihnen auferlegt haben“ (Traktat Suta 11b). „Rabbi Shmuel Bar Nachmany sagte: ‚Rabbi Jonathan sagte: ‚Sie ersetzten die Arbeit der Männer durch die Arbeit der Frauen, und die Arbeit der Frauen durch die Arbeit der Männer. Und die Ägypter zwangen die Kinder Israels, Ba-Parech [mit Strenge] zu dienen.‘ Rabbi Elasar sagt: „Be Pe Rach [mit einem weichen Mund].“

Wir sollten die “harte Arbeit” für die Heiligkeit verstehen und dabei zwei Unterscheidungen treffen:

Die Handlung, welche „der offenbarte Teil“ genannt wird, den ein Mensch sehen kann und bei dem man nicht sagen kann, dass er sich irrt oder täuscht, da man nicht sagen kann, dass es einen Fehler bei etwas gibt, das sichtbar ist. Er sieht, wenn er Mizwot und Tora studiert, und andere können auch sehen, ob er Tora und Gebote ausführt oder nicht.

Die Absicht. Dies wird „der verborgene Teil“ genannt, da andere die Absicht hinter den Handlungen nicht sehen können. Er kann auch die Absicht in der Handlung nicht sehen, denn mit Absichten ist es möglich, sich selbst zu täuschen und zu betrügen, denn nur in den offensichtlichen Dingen, die „der offenbarte Teil“ genannt werden, kann jeder die Wahrheit sehen. Aber wenn es um die Absichten im Herzen oder die Gedanken im Verstand geht, kann man sich selbst nicht trauen. Daraus folgt, dass dies vor ihm selbst und vor anderen verborgen ist.

Nun können wir die Bedeutung von “harter Arbeit” interpretieren, von der es hieß: „Die Arbeit der Männer durch die Arbeit der Frauen zu ersetzen.“ „Männerarbeit“ bedeutet, dass er bereits ein Gever [Mann] ist, dass er sein Böses überwinden [lehitgaber] und sich mit Tora und Mizwot aktiv beschäftigen kann. Was soll er also tun, wenn er bereits „ein Mann“ genannt wird, d.h. ein Mann des Krieges, der mit seinem Bösen aktiv kämpfen kann? Jetzt ist es an der Zeit, dass er seine Arbeit in der zweiten Unterscheidung beginnt, d.h. im Verborgenen, was die Absicht ist. Er sollte mit anderen Worten von nun an prüfen, ob all seine Handlungen darauf abzielen, dem Schöpfer Zufriedenheit zu geben und nicht zu seinem eigenen Vorteil.

Und was taten die Ägypter, als sie sahen, dass er ein “Mann” war, der in der Lage war, ihre Herrschaft zu verlassen und in die Heiligkeit einzutreten? Sie tauschten ihre Arbeit aus und gaben ihnen die Arbeit der Frauen. Das bedeutet, dass ihre ganze Arbeit in der Arbeit der Frauen bestand, das heißt, die Ägypter brachten sie auf den Gedanken: „Wer braucht schon Absichten? Was zählt, sind die Taten, und hier, bei den Taten, wirst du Erfolg haben, wie du siehst – du bist ein Mensch, du kannst das Böse in dir besiegen und dich mit Tora und Mizwot bis ins kleinste Detail beschäftigen, und du musst dich bemühen, in Tora und Mizwot noch sorgfältiger zu sein.

„Du sollst dich aber nicht mit Absichten beschäftigen! Diese Arbeit ist nicht für dich, sondern nur für einige wenige Auserwählte. Wenn du mit der Arbeit des Gebens beginnst, d.h. bemerkst, dass du alles ausrichten musst, um zu geben, wirst du nicht die Energie haben, die enthüllten Handlungen präzise auszuführen. Dabei wirst du dich selbst nicht betrügen, weil du siehst, was du tust. Deshalb kannst du hier in deinen Handlungen detailgetreu und genau weiterkommen.

„Was aber die Absichten betrifft, so hast du keine wirkliche Überprüfung. Darauf verweisen wir dich zu deinem eigenen Wohl, und denke nicht, Gott bewahre, dass wir dich von der Arbeit der Heiligkeit abbringen wollen. Im Gegenteil, wir wollen, dass du in den Stufen der Heiligkeit aufsteigt.“

Das nennt man: „Ersetzen der Arbeit der Männer durch die Arbeit der Frauen“. Wo sie die Arbeit hätten tun sollen, die den Männern gehört, erklärten sie dem Volk Israel, dass es für sie am besten wäre, die Arbeit der Frauen zu tun, also das, was den Frauen gehört.

„Und die Arbeit der Frauen mit der Arbeit der Männer“ bedeutet, dass diese Menschen nicht die Kraft haben, zu überwinden. Vielmehr: „Sie sind schwach wie eine Frau“, was bedeutet, dass sie schwach im Einhalten von Tora und Mizwot waren und nicht die Kraft hatten, die Gebote zu befolgen und einzuhalten, auch nicht in der offenbarten Form, die „nur in der Handlung“ genannt wird. Und die ganze Arbeit der Überwindung lag nur in der Tat, nicht in der Absicht.

Die Ägypter kamen zu ihnen und ließen sie denken: „Wir wollen eure heilige Arbeit nicht unterbrechen. Im Gegenteil, wir wollen, dass ihr wahre Diener des Schöpfers seid. Mit anderen Worten, wir sehen, dass ihr in der Arbeit der Heiligkeit dienen wollt, deshalb raten wir euch, dass das Wichtigste nicht die Handlung ist, sondern die Absicht. Deshalb, anstatt euch anzustrengen, um in der Handlung zu überwinden, euch daran zu gewöhnen, euren Körper zu überwinden, eine weitere Stunde zu studieren oder eine weitere halbe Stunde zu beten, indem ihr versucht, „Gesegnet sei Er“ und „Gesegnet sei Sein Name“ und „Amen“ zu antworten, ganz zu schweigen von der Wiederholung des Vorbeters. Wer braucht das schon?

„Die Hauptabsicht ist die Absicht um des Schöpfers willen. Darauf müsst ihr all eure Bemühungen konzentrieren. Warum sollte man seine Kraft an unbedeutende Dinge verschwenden? Die Halacha [religiöses Gesetz] sagt zwar, dass ihr all diese kleinen Dinge einhalten müsst, aber diese Arbeit ist nicht für euch; es ist Arbeit für Frauen. Ihr habt Bedarf, euch in der Arbeit der Männer zu beschäftigen. Die Tatsache, dass ihr euch nur mit dem Tun beschäftigen wollt, steht euch nicht zu. Ihr solltet euch in erster Linie auf die Absicht konzentrieren, das heißt, jedes bisschen Energie, das ihr habt, darauf verwenden, dass alles für den Schöpfer ist. Denkt aber nicht eine Minute lang, dass wir prüfen, Gott bewahre, eure Arbeit in der Arbeit des Schöpfers zu unterbrechen. Wir wollen das Gegenteil – ihr sollt auf der Leiter der Heiligkeit aufsteigen und Vollkommenheit erreichen, was bedeutet, dass alle eure Handlungen nur dazu dienen, eurem Schöpfer Zufriedenheit zu geben.“

Und da sie sich auf der Stufe befanden, die „Frauen“ genannt wird, und noch immer nicht die Kraft besaßen, sich zu überwinden, nicht einmal in dem Teil der Handlung – da sie so schwach sind wie die Frauen -, machten die Ägypter ihnen klar, dass das Wichtigste die Absicht liShma [für ihren Namen] ist. Dadurch stellten die Ägypter sicher, dass sie nicht die Kraft haben würden, in der Arbeit der Heiligkeit fortzufahren und zu überwinden.

Es ist so, wie Maimonides sagt, wenn er schreibt (Hilchot Teshuva [Gesetze der Umkehr], Abschnitt Nr. 10): „Die Weisen sagten: ‚Man sollte sich immer mit Tora beschäftigen, auch in Lo liShma [nicht für Ihren Namen], denn von Lo liShma wird man zu liShma [für Ihren Namen] kommen.‘ Deshalb müssen die Kleinen, die Frauen und die Ungebildeten im Allgemeinen gelehrt werden, aus Ehrfurcht zu arbeiten und Belohnung zu empfangen. Wenn sie Wissen erlangen und viel Weisheit erlangen, soll ihnen dieses Geheimnis nach und nach gezeigt werden, und sie müssen mit Leichtigkeit daran gewöhnt werden, bis sie es erlangen und Ihn kennen und Ihm aus Liebe dienen.“

Die Ägypter rieten denjenigen, die unter dem Urteilsvermögen der Frauen standen, nicht den Worten von Maimonides zu folgen. Im Gegenteil, auch wenn sie sich auf der Stufe von Frauen und Kleinen befanden, gaben sie ihnen zu verstehen, dass sie sofort mit der Arbeit an der Absicht liShma beginnen sollten. Damit stellten die Ägypter sicher, dass sie in ihrem Bereich, außerhalb der Kedusha [Heiligkeit], bleiben würden.

Daher wird dies als „harte Arbeit“ bezeichnet, wie Rabbi Shmuel Bar Nachmany schlussfolgert: „Ba-Parech [mit Mühsal] bedeutet BePricha [zerbrechlich/bröckelnd].“ Und RASHI schlussfolgert: „Im Zerbröckeln und Zerbrechen des Körpers und der Hüfte.“ Der Grund dafür ist, dass, wenn man die Arbeit der Männer durch die Arbeit der Frauen und die Arbeit der Frauen durch die Arbeit der Männer ersetzt, es so sein wird, wie wir es erklärt haben, da die Arbeit der Männer darin bestand, die Absicht liShma zu überwinden und voranzukommen, aber sie schwächten sie in dieser Arbeit, weil die Ägypter sich dieser Arbeit widersetzten. Daher mussten sie sich nicht nur bei der Überwindung abmühen, damit sie die Absicht haben konnten, um zu geben, sondern sie hatten noch mehr Arbeit, weil die Ägypter sie glauben machten, dass all diese Arbeit überflüssig sei, dass die Arbeit des Gebens sich nicht auf sie bezog, sondern nur auf einige wenige Auserwählte.

Dies wird als „zweifache Arbeit“ bezeichnet:

1.) die Anstrengung, sich auszurichten, um zu geben, und

2.) sie zu bekämpfen und zu sagen, dass es nicht wahr ist, dass sie liShma erreichen können, und nicht, wie die Ägypter sagten, dass sie Frauenarbeit machen sollen. Und das war die ganze Absicht der Ägypter, um sie daran zu hindern, sich der Arbeit des Gebens zu nähern.

Außerdem ersetzten sie die Arbeit der Männer durch die der Frauen, die, wie wir sagten, wertlos ist, weil sie Tora und Gebote nur in der Tat halten. Das bedeutet, dass sich ihr ganzer Krieg gegen den Trieb nur um die Handlung dreht, und nicht, wie Maimonides sagt, dass die Arbeit der Frauen nur darin bestehen sollte, Dinge zu tun und sie nicht zu lehren, dass sie liShma beabsichtigen müssen.

Deshalb war es für sie eine harte Arbeit, als die Ägypter kamen und ihnen sagten, sie müssten die Arbeit der Männer tun, d.h. die Absicht zu geben:

1.) Was liShma betrifft, so seid ihr völlig unfähig dazu.

2.) Die Überwindung des Körpers und die Einhaltung der praktischen Mizwot war für sie schwieriger, bevor die fremden Gedanken der Ägypter kamen und sie denken ließen, dass die Ausführung der Mizwot ohne Absicht völlig wertlos sei und die Bedeutung der Tora und der Mizwot in lo liShma erniedrigten. So wurde nun durch die Ägypter die Arbeit in der Form der Frauen entwürdigt, und dies verursachte ihnen harte Arbeit, wie es gesagt wurde, dass es das Brechen des Körpers und der Hüfte ist.

Aus all dem folgt, dass es drei Bedeutungen des Wortes Parech [Mühsal/schwere Arbeit] gibt, und doch gibt es keinen Widerspruch zwischen der einen und der anderen Interpretation. Vielmehr waren alle drei Dinge vorhanden, und jeder schlussfolgerte nach seinem eigenen Thema:

In der ersten Auslegung von BeParech sagt Rabbi Elasar, es sei „in Pe Rach [weicher Mund]“.

Rabbi Shmuel Bar Nachmany sagt „in Pericha„, was „brechen“ bedeutet.

Rabbi Shmuel Bar Nachmany: „Rabbi Jonathan sagte: ‚Sie haben die Arbeit der Männer durch die Arbeit der Frauen ersetzt, und die Arbeit der Frauen durch die Arbeit der Männer.'“

Sie alle schlussfolgern jedoch, dass hartes Arbeiten Pricha [Zertrümmerung] bedeutet, also das Zerbrechen des Körpers. Und der Grund, warum es so harte Arbeit war, dass sie diese Arbeit „Arbeit, die den Körper und die Hüfte bricht“ nannten, ist, dass sie die Arbeit der Männer durch die Arbeit der Frauen und die Arbeit der Frauen durch die Arbeit der Männer ersetzten. Das verursachte ihnen die schwere Arbeit.

Doch warum hörten sie auf die Ansichten der Ägypter? Weil sie mit Pe Rach [einem weichen Mund] zu Israel sprachen, das heißt, die Gedanken der Ägypter kamen mit einem weichen Mund zu Israel. Das heißt, alles, was sie ihnen sagten, sollte sie nicht davon abbringen, dem Schöpfer zu dienen, Gott bewahre. Im Gegenteil, sie wollten sie anleiten, erfolgreich auf den Wegen des Schöpfers zu wandeln, damit sie nicht vergeblich Zeit verschwenden, was bedeutet, dass sie keinen Fortschritt in der Arbeit der Heiligkeit sehen würden. Und da sie mit einem weichen Mund angesprochen wurden, war es für sie schwer, diese Gedanken zu überwinden.

Das deutet darauf hin, dass er, wenn er sagt, dass sie die Arbeit der Männer durch die der Frauen ersetzten, erklärt, warum sie auf die Ägypter hörten. Die Antwort ist, wegen des Parech – dass sie zu Israel mit Pe Rach [einem weichen Mund] sprachen. Aus den beiden oben genannten Gründen kamen sie also, um in der harten Arbeit zu arbeiten, wie Rabbi Shmuel Bar Nachmany sagt: Parech bedeutet Arbeit der Pricha [Zerbrechen], also Arbeit, die den Körper bricht.

Dementsprechend sollten wir verstehen, warum es für das Volk Israel nicht ausreicht, dass der Schöpfer sie aus Ägypten, aus ihrer Versklavung herausgeführt hat, damit sie sich mit Tora und Mizwot beschäftigen konnten, jeder nach seiner Erlangung, und die Klipa Ägyptens hatte nicht die Kraft, ihrer Arbeit zu widerstehen.

In der Tat, wie groß ist das Wunder, und wer kann die Bedeutung dieser Sache ermessen? Wenn ein Mensch die Menge an Leiden und Qual betrachtet, die er im Exil unter der Versklavung des Pharao, des Königs von Ägypten, empfindet, und das Ausmaß der Dunkelheit von Pitom und Ramses, die er in seinem Herzen annimmt und die er baute.

Und nun wurden die Tore der Klipa von Ägypten auf einmal vor ihnen geöffnet und sie kamen unter ihre eigene Herrschaft. Das bedeutet, dass sie sich nun ohne Unterbrechung mit Tora und Mizwot beschäftigen konnten, wie sie wollten. Welche Freude und welches Hochgefühl bringt es einem Menschen, wenn er die Zeit der Dunkelheit mit der Zeit der Erleuchtung vergleicht. Es ist so, wie es heißt: „Er, der zwischen Dunkelheit und Licht trennt.“

Nach dem oben Gesagten sollten wir die Notwendigkeit verstehen, zu wissen, dass nur der Schöpfer sie von den Lasten der Ägypter befreit, wie unsere Weisen sagten: „Wenn ich euch ausführe, werde ich etwas für euch tun, um euch zu zeigen, dass ich es bin, der euch aus Ägypten herausgeführt hat, wie es geschrieben steht: ‚Ich bin der Ewige, euer Gott, der euch aus der Last der Ägypter herausgeführt hat.'“

Die Sache ist die, dass wir uns immer an das Ziel erinnern müssen, das wir erreichen müssen. Und da es das Ziel der Schöpfung ist, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, ist unser Ziel, die Freude und den Genuss zu empfangen, die Er für uns vorgesehen hat. Aber für die Korrektur, Dwekut [Anhaftung] genannt, bei der es um die Gleichwertigkeit der Form geht, müssen wir arbeiten, um die Gefäße des Gebens zu erhalten.

Doch das ist nur die Korrektur der Schöpfung , nicht die Ganzheit. Ganzheitlichkeit bedeutet, den Schöpfer zu kennen, die Tora zu kennen und zu erlangen, die „die Namen des Schöpfers“ genannt wird.

Dementsprechend reicht es nicht aus, dass wir bereits die Kraft haben, Tora und Mizwot ohne Störungen zu halten, denn dies ist nur eine Korrektur, nicht das vollkommene Ziel. Das vollkommene Ziel ist es, die Erkenntnis der Tora zu erlangen, wie in: „Die Tora, Israel und der Schöpfer sind eins.“ Deshalb sagten unsere Weisen: „Das ist es, was der Schöpfer zu Israel gesagt hat: ‚Und ihr sollt wissen, dass ich der Ewige, euer Gott, bin, der euch herausgeführt hat‘, ich und nicht ein Bote.“ Das bedeutet, dass jeder Einzelne den Schöpfer kennen lernen soll, und das nennt man „Tora„, die Namen des Schöpfers.

Die großen Kabbalisten bis Baal HaSulam

Schlüsselfiguren in der Geschichte der Kabbala

aus: Die verborgene Weisheit der Kabbala

Vom ersten Gedanken zum ersten Menschen

Die Geschichte der Kabbala entspricht der Geschichte der Schöpfung. Der Schöpfungsgedanke lässt die Welt entstehen. Der Schöpfungsgedanke wird als Wurzelphase oder Phase Null bezeichnet. Phase Null erzeugt vier weitere Phasen, die dann die spirituelle Welt Adam Kadmon (der Erste Mensch) erschaffen. Aus Adam Kadmon entstehen vier weitere spirituellen Welten mit den Namen Azilut, Briah, Yetzira, und Assiya.

Am Ende der Welt Assiya findet sich der „Punkt dieser Welt“, welcher sich in das materialisierte, was Sie und ich unter Universum verstehen. Innerhalb unseres Universums existiert eine Galaxie mit dem Namen „Milchstraße“, und in dieser Galaxie gibt es den kleinen Planeten Erde. Die Entwicklung der Erde von der feurigen Lava bis zum Abkühlen der Meere, dem Auftürmen der Berge und dem Zerfallen der Landmassen in die Kontinente dauerte viele Millionen Jahre.

Es ist die physische Entwicklung, die mit der Entwicklung der spirituellen Wurzelphase parallel verläuft. Als sich die Erde abkühlte, entwickelte sich das pflanzliche Leben, welches fortan für mehrere Millionen Jahre den Globus beherrschte. Später erschienen die ersten Tiere.

Das letzte Tier der Evolution, Sie werden es bereits erraten haben, war der Mensch. Der Mensch tauchte zum ersten Mal vor mehreren Zehntausenden Jahren auf. Zuerst lebten die Menschen wie Tiere und ernährten sich von dem, was gerade verfügbar war. Allmählich entwickelte sich der Mensch weiter und wurde zum ersten Geschöpf, das sich Fragen über die Herkunft seiner eigenen Existenz stellte: Adam. Ja, dieser Adam. Aus diesem Grund wird Adam von Kabbalisten als die erste Person bezeichnet, welcher die Spiritualität erreichen wollte, um die Quelle seiner eigenen Existenz zu ergründen.

Wenn Sie auf diese kurze Geschichte der Evolution zurückblicken, stellen Sie vielleicht fest, dass es immer fünf Phasen gibt, bevor eine große Veränderung auftritt. Kabbalisten beschreiben diese fünf Phasen als die fünf spirituellen Welten und fünf Phasen in der physischen Welt: unbelebt, pflanzlich, tierisch, menschlich und spirituell.

Praxistipp:

Wenn wir über die Entwicklung vom Leblosen über das Pflanzliche, Tierische bis hin zum Menschen sprechen, denken wir automatisch an Darwin oder die aus unseren Glaubenssystemen entspringenden Schöpfungsinterpretationen. Aber Sie sollten wissen, dass gemäß der Kabbala der einzige Grund für das Hervortreten einer neuen Entwicklungsstufe die Vollendung der vorherigen Stufe ist. Wenn eine Phase vollendet wird, ist dies der Antrieb für das Erscheinen einer neuen Stufe.

Adam

Adam, der Lebensgefährte von Eva und vorübergehende Bewohner des Gartens Eden, markiert das Ende der Evolution und damit den Beginn der Spirituelle Phase. In Kabbala wird Adam als die Wurzelphase der menschlichen Spiritualität betrachtet. Deshalb wird er auch Adam haRishon – der „Erste Mensch“ genannt.

Adam war auch der erste Mensch, der ein Kabbalabuch schrieb: HaMalaach Raziel (Der Engel des Geheimnisses Gottes), ein kleines Buch, das einige Zeichnungen und Tabellen enthielt. (Obwohl die Kabbalisten diese Arbeit Adam zuschreiben, gibt es keinen schriftlichen Beweis, dass er tatsächlich dessen Autor ist). Der Name HaMalaach Raziel kommt aus den hebräischen Wörtern Malaach (Engel), Raz (Geheimnis), und El (Gott). HaMalaach Raziel offenbart uns die Geheimnisse des Schöpfers.

Die kabbalistische Tradition besagt, dass Adam HaMalaach Raziel vor mehr als 5.769 Jahren schrieb. Adam verwendete Allegorien und Metaphern, um uns zu erzählen, wie er fühlte, dass er in zwei Welten, der irdischen und der spirituellen, lebte. Er fühlte die gesamte Höhere Existenz, aber er konnte sie nicht so beschreiben, dass wir es heute verstehen könnten. Er empfand es gefühlshaft und schilderte es uns so gut er konnte.

Wenn Sie in HaMalaach Raziel lesen, ist es offensichtlich, dass der Autor kein unzivilisierter, ungebildeter Mammutjäger war. Adam war ein Kabbalist eines hohen Grades, welcher die grundsätzlichen Geheimnisse der Entwicklung auf seiner spirituellen Reise entdeckte. Er studierte die Höhere Welt, in der sich unsere Seelen vor ihrem Abstieg in diese Welt befanden und wohin sie nach dem körperlichen Tod zurückkehren. Entsprechend Adams Erkenntnis vereinigen sich diese Seelen in eine Seele und bauen etwas, das wir „Mensch“ nennen, von dem wir aber nur noch Bruchstücke sind. In Kapitel 8 erfahren wir mehr darüber, wie dies funktioniert.

Tipps und Tricks:

Kabbalistische Bücher sind voll gepackt mit bildhaften Beschreibungen von Eseltreibern bis zu fliegenden Türmen. Infolgedessen können wir uns leicht zu Schlussfolgerungen verleiten lassen, dass es Welten gibt, wo diese Dinge tatsächlich auf physischem Niveau geschehen. Sie tun es nicht. Alle Geschichten in der Kabbala beschreiben die Verbindung des Menschen mit dem Schöpfer, seine Stufe des Altruismus und die Anstrengungen, ein Altruist zu werden. Daher ist es für Sie wichtig, mit einem Lehrer zu studieren, der Ihnen die richtigen Erklärungen geben kann und Sie auf die Erde zurückholt.

Abraham

Abraham kam 20 Generationen nach Adam und war der erste, der „organisierte Kabbalaunterrichte“ abhielt. Er staunte über die Wunder der menschlichen Existenz, stellte sich Fragen über den Schöpfer und entdeckte so die Höheren Welten.

Abraham übermittelte seine Methode zur Erkenntnis der Höheren Welten an die folgenden Generationen. Auf diese Weise wurde Kabbala über viele Jahrhunderte von Lehrer zu Schüler übertragen. Jeder Kabbalist fügte seine einzigartige Erfahrung und Persönlichkeit dieser Sammlung von Erkenntnissen hinzu.

Abraham lebte in Mesopotamien (dem heutigen Irak) und wie alle Einwohner betete er die Sonne, den Mond, die Steine und die Bäume an. Doch eines Tages fragte er sich: „Wie wurde die Welt geschaffen?“ „Warum dreht sich alles um uns?“ und „Was ist der Sinn des Lebens?“ Es muss tatsächlich eine Bedeutung im Leben geben, einen Anfang, ein Ende, eine Ursache und deren Wirkung. Es muss eine Kraft geben, die alles in Bewegung bringt! Abraham stellte sich jene Fragen, sah und fühlte schließlich durch das Bild unserer Welt dasselbe wie Adam, dass er nämlich gleichzeitig in zwei Welten lebte, in der spirituellen und der materiellen.

Ja, es waren immer dieselben Fragen, die der Kabbala zu ihrem heutigen Stellenwert verhalfen.

Wie all die Kabbalisten nach ihm schrieb Abraham über seine Eindrücke. Sein Buch Sefer Yetzira (Das Buch der Schöpfung) ist ein weiterer wichtiger Text nach HaMalaach Raziel. Sefer Yetzira ist im Vergleich zu vielen anderen Kabbalabüchern aber ein eher kurzer Text. Abraham schrieb dieses Buch nicht, um über die Erkenntnis der Höheren Welten zu lehren, sondern um jene spirituelle Gesetze zu skizzieren, die er über der spirituellen Welt erfasste.

Die Kabbalisten betrachten dieses Buch als schwer verständlich, weil es für Menschen geschrieben wurde, die vor Tausenden von Jahren lebten; damals waren die Seelen nicht so grob, wie sie es heute sind. Sie konnten das Buch trotz seines geringen Umfangs verstehen. Heute brauchen wir dafür einen viel ausführlicheren und erklärenden Text. Es ist auch der Grund, warum Baal HaSulam Kommentare zum Buch Sohar und Baum des Lebens schrieb.

Abraham verbreitete seine Kenntnisse über die Spiritualität. Es steht geschrieben, dass er vor seinem Zelt saß und die Menschen hinein bat. Dort sprach er über die jenseitige Welt und seine Erfahrungen. Schließlich wurden die Gäste, die Abraham in sein Zelt eingeladen hatte, zur ersten „Studiengruppe“ in der Geschichte der Kabbala.

Moses

Der Name Moshe (Moses) kommt aus dem hebräischen Wort Moshech (das Ziehen), wie das Herausziehen aus dieser Welt – dem Vergänglichen – dem von der Zeit Abhängigen. Moses wurde befohlen, seine Erkenntnisse schriftlich zu veröffentlichen und Lernzentren zu gründen.

Moses hatte 70 Schüler, und Yehoshua Ben Nun (Joshua, Sohn des Nun) war derjenige, der ihm nachfolgte. Moses tat mehr als die Höhere Welt nur zu erforschen. Er beschäftigte sich auch mit der praktischen Umsetzung seiner Erkenntnisse wie zum Beispiel dem Auszug aus Ägypten. Durch seine Weisheit und mit Hilfe der Höheren Kräfte, die er von Oben empfing, brachte er die Menschen Israels aus dem Exil.

Danach schrieb er ein Buch, mit Hilfe dessen jeder Mensch die Höhere Welt „erobern“ konnte. Man konnte Ägypten geistig verlassen und aufhören, Götzen anzubeten. Man bekam Zugang zum spirituellen Israel – Azilut, einer Welt der Ewigkeit und Ganzheit.

In der Tora (Fünf Bücher Moses) – der Name beinhaltet Or (hebräisch Licht) findet der Mensch Mittel für seinen Fortschritt in der spirituellen Welt; denn jeder Mensch ist fähig, das gesamte Bild der Schöpfung selbst zu enthüllen. Sie können das gewünschte Ergebnis und das endgültige Ziel erreichen, indem Sie einfach nur lesen und die Anweisungen richtig deuten. Damit sind Sie in der Lage, die spirituelle Stufe Moses zu erreichen.

Rashbi (Rabbi Shimon Bar Yochai)

Das Buch Sohar (Das Buch des Glanzes) ist das nächste und wahrscheinlich berühmteste Werk in der Kabbala und wurde von Rabbi Shimon Bar Yochai (der „Rashbi“) um das Jahr 150 v. Ch. geschrieben. Rashbi war ein Schüler von Rabbi Akiva (40 – 135 v. Ch.), welcher in erster Linie wegen seiner Ausführungen betreffend die Regel „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ berühmt wurde.

Rabbi Akiva erlitt ein grausames Schicksal. Er und mehrere seiner Schüler wurden gefoltert und von den Römern getötet, da sich diese durch Akivas Kabbala Unterrichte bedroht fühlten. Sie zogen ihm die Haut ab und schälten seine Knochen mit einem Eisenstriegel, den sie für gewöhnlich für ihre Pferde verwendeten.

Leckerbissen

Akademiker und Kabbalisten sind sich uneinig über die Herkunft des Sohar. Kabbalisten führen den Sohar auf Rabbi Shimon und die Akademie von Rabbi Moshe de Leon aus Spanien (13. Jhdt.) zurück. Baal HaSulam stellt klar fest, dass Der Sohar von der höchsten spirituellen Stufe geschrieben wurde. Nur eine so entwickelte Seele wie Rabbi Shimon, und nicht ein Kabbalist der Stufe von Moshe De Leon könne es geschrieben haben, obwohl auch letzterer ein respektierter Kabbalist war. Baal HaSulam sagte sogar, dass Der Sohar von einer solch hohen Stufe aus geschrieben wurde, dass es ihn nicht überraschen würde, dass Moses selbst ihn schrieb.

In der Höhle

Eine Plage tötete fast alle 24.000 Studenten Rabbi Akivas. Kabbalisten sahen in dieser Plage die Auswirkungen ihres wachsenden Egoismus, der sie zum grundlosen Hass führte. Das war das Gegenteil der Regel ihres Lehrers „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“

Rabbi Akiva bevollmächtigte Rabbi Shimon Bar Yochai, die zukünftigen Generationen Kabbala zu lehren. Rashbi zog sich mit einer Handvoll Schülern, die die Plage überlebt hatten, vor den Römern in eine Höhle zurück. Sie lebten dort viele Jahre lang und nach der Überlieferung entstand dort das Buch Sohar.

Nach 13 Jahren hatten sie gehört, dass die Römer nicht mehr nach ihnen suchten und traten aus der Höhle hervor. Danach versammelte Rabbi Shimon Bar Yochai noch weitere acht Männer um sich und begab sich zu einer kleinen Höhle in Meron, einem Dorf im nördlichen Israel. Mit der Hilfe seines Sohns und der anderen acht Männer schrieb Rabbi Shimon Bar Yochai die Krönung aller Kabbalabücher, das Buch Sohar, um es sofort nach seiner Fertigstellung wieder zum Verschwinden zu bringen.

Rashbi schrieb den Sohar nicht selbst; er diktierte das Buch Rabbi Aba, der es auf solche Art und Weise zu verfassen wusste, dass nur diejenigen, die des Verstehens würdig waren, es erfassten. Nachdem der Sohar fertig war, sahen Rashbi und seine Schüler, dass die Menschen noch nicht für den Inhalt bereit waren, und sie versteckten das Buch, bis die Zeit reif würde. Viele berühmte Kabbalisten behaupten, dass dieser Zeitpunkt nun gekommen sei. Und tatsächlich ist die Nachfrage nach dem Sohar heute größer denn je.

Leckerbissen

Der Sohar verschwand für Hunderte von Jahren, bis er von Arabern entdeckt wurde, die seine Seiten zum Einpacken von Fisch auf den Markt verwendeten. Rechtzeitig wurde er von einem hungrigen Kabbalisten entdeckt.

Frühes Wiederauftauchen

Das Buch wurde also rein zufällig wiedergefunden. Es fiel in die Hände des Kabbalisten Rabbi Moshe De Leon, der es behielt und es im Geheimen studierte. Als er starb, verkaufte seine Frau das Buch, um ein bisschen Geld zu verdienen (über die Wichtigkeit dieses Buches hatte ihr Mann wohl nichts gesagt). Das ist auch der Grund, warum der Sohar häufig Moshe De Leon zugeschrieben wird, obwohl er selbst ihn Rashbi zuschrieb.

Der Sohar selbst stellt fest, dass er für jene Zeit geschrieben wurde, wenn chutzpah (Frechheit) steigt und die Generation das Gesicht eines Hundes trägt. Als bekannte Kabbalisten wie der Vilna Gaon, Baal HaSulam und andere in die Zukunft sahen, erklärten sie die gegenwärtige Generation als diejenige, auf den sich der Sohar bezog. Verständlicherweise meinten sie dies nicht als Kompliment.

Rabbi Isaac Luria (Der ARI)

Die Periode des „ARI“ (Rabbi Isaac Luria) ist für die Kabbala unserer Generation äußerst wichtig. Der ARI verkündigte den Anfang eines Zeitabschnittes, in der die Massen öffentlich Kabbala studieren würden.

Bis zur Ankunft des ARI war die Studienmethode des Ramak (Rabbi Moshe Cordovero) von Safed vorherrschend. Es war eine Methodik, durch die ein Kabbalist die Höhere Welt auf einfache Weise und fast intuitiv erfuhr.

Als der ARI nach Safed kam, war klar, dass sich die Zeiten geändert hatten. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts entwickelte sich die Welt langsam in Richtung Wissenschaft und Industrie. Der ARI begriff, dass das Kabbalastudium nach einer neuen und systematischeren Methode verlangte, den Bedingungen eines neuen und wissenschaftlicheren Zeitalters entsprechend. Nicht alle hatten so enthusiastisch zugestimmt, aber sogar der Ramak selbst, bis dahin der vorherrschende Kabbalist seiner Zeit, gab seine eigene Methode auf und übernahm den neuen Weg von ARI. Viele runzelten die Stirn, aber der 36 jährige ARI wusste, was die Generation brauchte, und der Ramak erkannte dies ebenfalls an.

Eine Methode zur passenden Zeit

Rabbi Isaac Luria wurde 1534 in Jerusalem geboren. Als sein Vater starb, war er noch ein Kind. Seine Mutter brachte ihn nach Ägypten, wo er im Haus eines Onkels aufwuchs. In Ägypten trieb er zwar Handel, aber er widmete den größten Teil seiner Zeit dem Studium der Kabbala. Eine Legende besagt, dass er sieben Jahre lang in Einsamkeit auf der Insel Roda auf dem Nil lebte, wo er den Sohar, die Bücher der ersten Kabbalisten und die Schriften des Ramak studierte.

Der ARI kam 1570 nach Safed in Israel. Trotz seiner Jugend begann er sofort, Kabbala zu unterrichten. Eineinhalb Jahre lang brachte sein Schüler, Rav Chaim Vital, die Antworten auf viele der Fragen, die während seiner Studien entstanden, zu Papier. Tatsächlich schrieb der ARI nichts selbst. „Die Schriften des ARI“ sind eigentlich die Niederschriften von Chaim Vital während seines Studiums mit seinem Meister.

Die wichtigen Arbeiten von ARI schließen Den Baum des Lebens, Mavo She’arim (Eingang zu den Toren), Sha’ar HaKavanot (Das Tor der Absichten), und Sha’ar HaGilgulim (Das Tor der Reinkarnation) ein. Das Highlight der Methode von ARI liegt in ihrer systematische Ordnung, die für das bevorstehende Zeitalter der wissenschaftlichen und industriellen Revolution passend war.

Heute ist die „Lurianische Kabbala“ die Hauptstudienmethode der Kabbala, da sie an die Seelen der heutigen Menschheit angepasst ist. Der ARI starb 1572 als junger Mann an einer akuten Erkrankung.

Die Schriften der Kabbala werfen ein einzigartiges Licht auf die Geschichte und man kann sagen, dass sie eine Geschichte des Lichtes des Schöpfers beinhalten. Während einer langen Zeit war die Kabbala jedoch verborgen, sie wurde im Verborgenen studiert, abseits der Öffentlichkeit. Es war eine Privatangelegenheit und meistens sogar geheim.

Mit den Vorhersagen des Sohar und den Arbeiten des ARI war die Kabbala dafür bestimmt, die gesamte Menschheit zu erleuchten. Dieses Unterfangen setzte Rabbi Yehuda Ashlag fort, der, wie das nächste Kapitel zeigt, das Studium der Kabbala für mehr Menschen denn je öffnete.

Zusammenfassung

  • Die Entwicklung gemäß der Kabbala besteht aus fünf Phasen.
  • Adam war der erste Kabbalist und es wird gesagt, er sei der Autor des Buches Der Engel des Geheimnisses Gottes.
  • Abraham rief durch seine Unterrichte die erste „Kabbala Gruppe“ ins Leben und schrieb Das Buch der Schöpfung.
  • Moses ist die Kraft, die uns aus dem Egoismus in die Spiritualität zieht. Er schrieb Die Tora (Pentateuch).
  • Das bahnbrechende Buch in der Kabbala, der Sohar, sagte sein eigenes Wiederauftauchen am Ende der Zeit voraus. Kabbalisten sagen, dass das Ende der Zeit nun angebrochen sei.
  • Der ARI entwickelte den wissenschaftlichen Ansatz, Kabbala zu unterrichten. Er ist für sein Buch Der Baum des Lebens berühmt.

 

Das Wesen der Religion und ihr Ziel (ed.)

Von Rav Yehuda Ashlag

Hörbuchversion: Das Wesen der Religion und ihr Ziel

In diesem Artikel möchte ich drei Fragen beantworten:

  1. Worin besteht das Wesen der Religion?
  2. Wird ihr Ziel in dieser Welt oder in der zukünftigen Welt erreicht?
  3. Ist das Ziel der Religion das Wohl des Schöpfers oder das Wohl der Geschöpfe?

Auf den ersten Blick wird sich der Leser über meine Worte wundern und diese drei Fragen nicht verstehen, die ich als Thema für diesen Artikel wählte. Denn wer weiß denn nicht über Religion Bescheid und kennt das Konzept von Belohnung und Bestrafung, das sich hauptsächlich auf das Leben nach dem Tod bezieht? Geschweige denn die dritte Frage. Alle wissen, dass sie auf das Wohl der Geschöpfe ausgerichtet ist – sie zu Erfüllung und Glück zu führen. Und was kann man dem noch hinzufügen? Weiterlesen

224-255, Bereshit. Die Schöpfungsgeschichte

Das Buch Sohar. Fünf Arten gemischter Vielzahl

224) Es gibt fünf Arten von gemischter Vielzahl: Nefilim, Mächtig, Anakim, Refaim und Amalekim. Ihretwegen fiel das klein Hej von seinem Platz, von Bina. Es steht geschrieben: „Der HERR hat einen dem anderen gegenüber gemacht.“ Da es daher fünf Bchinot KaChaB TuM in Kedusha sind, sind sie demnach auch ihr Gegenüber in den Klipot. Diese sind fünf Arten gemischter Vielzahl, deren Akronym Nega Re ist [gemeint ist „böses Übel] oder Oneg Ra [die gleichen Buchstaben in anderer Reihenfolge, und das Böse wird in Freude umgekehrt]. Diese fünf Arten von gemischter Vielzahl sind in Israel vermischt und veranlassten sie zu sündigen, in welchem Fall das kleine Hej von seinem Platz fiel, von seiner Schmälerung in Bina. Weiterlesen

189-198, Bereshit. Die Schöpfungsgeschichte

189) Das Shabbatgebet ist Almosen für die Armen, wie wir erfahren: “Sonne am Shabbat, Almosen für die Armen.“ Seir Anpin wird „Die Sonne“ genannt. Am Shabbat hat er einen Siwug Panim be Panim mit Nukwa, wie die oberen AwI und dann empfängt Bchina Gimel der Nukwa, ihre Malchut, auch ihren Überfluss, obwohl nicht weil sie dann vollendet ist in und von sich selbst, denn sie ist vor dem Ende der Korrektur nicht vollendet. Sondern vielmehr, weil der Überfluss aufgrund der am Shabbat leuchtenden, vollendeten Lichter von AwI, Bchina Gimel erreicht, obwohl sie nicht dazu geeignet ist. Weiterlesen

256-289, Bereshit. Die Schöpfungsgeschichte

Das Buch Sohar. Ein Fluss kommt aus Eden

256) “Und ein Fluss kommt aus Eden”. Es ist sicher, dass es keine fremden Klipot in dem oberen Baum des Leben, Seir Anpin de Azilut gibt, wie darüber geschrieben steht „Kein Übel wird dich befallen.“ Es ist so, weil die Klipot in der Welt von Beria beginnen, unter Azilut, aber im Baum unter der Welt von Beria gibt es fremde Klipot, und dieser Baum ist im Garten Eden von Seir Anpin unten, Seir Anpin der Beria, gepflanzt und der Baum, der dort ist, heißt Chanoch [Enoch] oder Matat. Weiterlesen