1987/17 Über die Schwierigkeit, Götzendiener die Tora zu lehren

Artikel Nr. 17, 1987 (korr, EY, 8.5.2024)

Unsere Weisen sagten (Chagiga 13), Rav Ami sagte ‚Worte der Tora sollten nicht Götzenanbetern gegeben werden’, wie geschrieben steht, ‚Er hat an keinem Volk so gehandelt; und was Seine Satzungen betrifft, haben sie Ihn nicht gekannt’. Im Sanhedrin (59) sagte Rabbi Yochanan, ‚Ein Götzenanbeter, der sich mit der Tora beschäftigt, muss sterben, wie es geschrieben steht, ‘Moses befahl uns ein Gesetz, ein Erbe’. Uns wurde es vererbt, und nicht ihnen‘.

Die Gemara fragt, Rabbi Meir sagt, ‚Wie das? Schließlich gleicht ein Götzenanbeter, der sich mit der Tora beschäftigt, sogar einem hohen Priester, wie es geschrieben steht, ‘Wenn ein Mensch sie tut, dann wird er durch sie leben’. Es hieß nicht, ‘Priester, Leviten oder Israelis’, sondern ‘ein Mensch’. Das bedeutet, dass sogar ein Götzenanbeter, der sich mit der Tora beschäftigt, einem hohen Priester gleicht.‘ Weiterlesen

Shamati 221 Gesamtherrschaft

Ich hörte

Das Kli kann aus seiner eigenen Herrschaft nur austreten, wenn man es mit etwas Anderem füllt. Es kann aber nicht leer bleiben. Da es also unter der Herrschaft von Sitra Achra steht, muss man es dort natürlich herausbringen, und deshalb muss man versuchen, es mit anderen Dingen zu füllen. Aus diesem Grunde ist es notwendig, es mit Liebe zu füllen. Es steht geschrieben: „Und dann strebt er nach ihr, aus der Selbstliebe heraus“.

Shamati 5. LiShma bedeutet Erwecken von Oben, und warum brauchen wir ein Erwachen von unten?

Ich hörte im Jahr 1945

Um liShma zu erreichen, liegt es nicht an uns, diesen Vorgang zu verstehen. Denn der menschliche Verstand vermag nicht zu ergründen, wie es so etwas auf unserer Welt geben kann. Denn man darf nur begreifen, dass man etwas erlangt, wenn man sich mit Tora und Mizwot [Geboten] beschäftigt. Hier muss es einen Eigennutzen geben, weil der Mensch sonst nicht in der Lage ist, irgendetwas zu tun.

Vielmehr ist dies eine Erleuchtung von Oben, und nur wer diesen Geschmack erlebt hat, kann wissen und verstehen. Darum steht geschrieben: „Kostet und seht, dass der Schöpfer gut ist.“ Darum sollten wir verstehen, warum der Mensch nach Rat und Mitteln suchen muss, wie er liShma erreichen kann. Letzten Endes werden ihm keine Ratschläge helfen. Denn wenn der Schöpfer dem Menschen nicht die zweite Natur gibt, die der Wille zu geben genannt wird, wird er liShma nicht erreichen.

Die Antwort ist, wie unsere Weisen sagten (Awot, Kapitel 2,21): „Es liegt nicht an dir, die Arbeit zu vollenden, und du hast auch nicht die Freiheit, dich ihrer zu entledigen.“ Das bedeutet, dass es dem Menschen auferlegt ist, von unten[1] zu erwachen, zumal dies als Gebet bezeichnet wird.

Ein Gebet bedeutet Mangel, und ohne Mangel gibt es auch keine Füllung. Wenn jemand daher das Bedürfnis nach liShma hat, dann kommt die Füllung von Oben, und dann wird das Gebet Oben erhört und der Mensch erhält die Füllung seines Mangels. Um daher liShma vom Schöpfer zu erhalten, ist die Arbeit des Menschen nur in der Form des Mangels und eines Kli [Gefäß] nötig. Die Füllung kann der Mensch jedoch niemals von allein erlangen; vielmehr ist dies ein Geschenk des Schöpfers.

Das Gebet muss vollkommen sein. Es muss aus der Tiefe des Herzens kommen. Der Mensch muss deshalb hundertprozentig sicher sein, dass ihm auf der Welt niemand ausser dem Schöpfer helfen kann.

Doch woher weiß man, dass niemand außer dem Schöpfer selbst einem helfen kann? Diese Erkenntnis erlangt man erst, wenn man alles Menschenmögliche getan hat, um zum Schöpfer zu gelangen und nichts davon geholfen hat. Deshalb muss der Mensch alle in der Welt denkbaren Handlungen unternehmen, um zu “um des Schöpfers Willen“ zu gelangen. Dann betet er aus der Tiefe seines Herzens und der Schöpfer erhört das Gebet.

Wenn man sich anstrengt, zu liShma zu gelangen, muss man den Wunsch auf sich nehmen, die Arbeit ausschließlich dem Geben zuliebe zu verrichten, also nur zu geben und nichts zu empfangen. Erst dann beginnt man zu spüren, dass der gesamte Körper sich mit aller Kraft dagegen wehrt.

Daraus gelangt man zur Erkenntnis, dass es nur einen Ratschlag geben kann, um zu liShma zu gelangen: seine Klagen an den Schöpfer zu richten, damit er einem helfen möge, den Körper dazu zu bringen, sich bedingungslos dem Schöpfer zu unterwerfen. Denn man sieht, dass man selbst nicht in der Lage ist, seinen Körper zu überzeugen, sich vollkommen zu annullieren. Es stellt sich heraus, dass genau dann, wenn man sieht, dass es keine Hoffnung für den Körper gibt, von allein für den Schöpfer zu arbeiten, das Gebet aus tiefstem Herzen kommen kann. Und ein solches Gebet wird erhört.

Man muss wissen, dass man durch die Erlangung von liShma seinen Bösen Trieb tötet, weil der Böse Trieb den Willen zu empfangen darstellt. Und durch das Erlangen des Willens zu geben wird der Wille zu empfangen aufgelöst und handlungsunfähig gemacht.

Das bedeutet, dass man ihn tötet. Wenn der Böse Wille seiner Aufgabe entledigt wurde und er nichts mehr zu tun hat, wird dies als seine Tötung definiert.

Und wenn der Mensch sich innerlich fragt: „Welchen Lohn hat der Mensch von der Arbeit unter der Sonne?“, wird er sehen, dass es gar nicht so schwer ist, sich der Arbeit für den Schöpfer zu unterwerfen. Das hat zwei Gründe:

  1. Einerseits muss jeder, ob er will oder nicht, sich in dieser Welt anstrengen. Doch was bleibt von all diesen investierten Mühen?
  2. Andererseits empfängt jeder, der sich für liShmabemüht, während seiner Arbeit auch Genuss. Wie im Gleichnis des Maggid von Dubna, das von folgendem Vers handelt: „Aber nicht Mich hast du angerufen, Jakob, dass du dich um Mich bemüht hättest, Israel.“

Er sagt, dies gleiche einem reichen Mann, der aus dem Zug steigt und nur eine kleine Tasche hat. Er legt sie an die Stelle, an der auch alle anderen Reisenden ihr Gepäck abstellen. Die Kofferträger nehmen die Gepäckstücke von dort und bringen sie zu den Hotels der Gäste.

Da der Gepäckträger dachte, der reiche Mann würde seine kleine Tasche selber tragen und keinen Träger benötigen, nahm er sich eines großen und schweren Koffers an. Als der reiche Mann dem Träger aus Gewohnheit ein kleines Trinkgeld gab, wollte dieser es nicht annehmen und sagte: „Ich habe einen großen und schweren Koffer in das Lager des Hotels getragen, bin dadurch müde geworden, und es hat mich viel Mühe gekostet, Ihren Koffer zu schleppen. Und jetzt wollen Sie mich mit einem solch kleinen Trinkgeld entlohnen?“

Wenn also jemand behauptet, er hätte viele Mühen und Anstrengungen in die Erfüllung von Tora und Mizwot investiert, sagt der Schöpfer zu ihm: „Aber nicht Mich hast du angerufen, Jakob.“ Das heißt, nicht meinen Koffer hast du getragen, sondern das Gepäck von jemand anderem. Da du gesagt hast, dass du große Anstrengungen in Tora und Mizwot investiert hast, war deine Arbeit sicherlich für einen anderen Herrn. Geh deshalb zu ihm, damit er dich entlohnt.

Das ist die Bedeutung von: „dass du dich um mich bemüht hättest, Israel.“ Das heißt: Wer für den Schöpfer arbeitet, empfindet keine Mühe, sondern im Gegenteil Genuss und große Begeisterung.

Wer aber für andere Ziele arbeitet als für den Schöpfer, darf sich nicht beim Schöpfer beklagen, dass Er ihm keine Lebensenergie für seine Arbeit gibt. Denn er arbeitete nicht für den Schöpfer, damit dieser ihm den Lohn für seine Arbeit bezahlen möge. Stattdessen soll sich der Mensch bei denen beklagen, für die er gearbeitet hat, damit sie ihm Lebensenergie und Genuss geben.

Da es viele Ziele in lo liShma gibt, sollte der Mensch von dem Ziel, für das er gearbeitet hat, Belohnung verlangen, das heißt Genuss und Vitalität. Darüber wird gesagt: „Die sie gemacht haben, sollen ihrem Machwerk gleichen – alle, die den Götzen vertrauen.“

Aber das ist schwer zu verstehen, denn wir sehen doch, dass sogar einer, der das Joch des Himmlischen Königreichs ohne eine andere Absicht [als für den Schöpfer] auf sich nimmt, dennoch keinerlei Lebenskraft spürt, sodass man sagen könnte, dass ihn diese Lebenskraft verpflichten würde, das Joch des Himmlischen Königreichs auf sich zu nehmen. Doch er nimmt das Joch des Himmlischen Königreichs nur wegen des Glaubens über dem Verstand auf sich, das heißt, er tut es durch Überwindung mit Zwang und gegen seinen Willen.

Wenn dem so ist, stellt sich die Frage, warum sich jemand in einer Sache bemüht, bei der sein Körper jeden Augenblick danach trachtet, sich dieser Arbeit zu entledigen, zumal er keine Lebenskraft darin spürt?

Gemäß dem oben Gesagten folgt, dass, während man in Demut arbeitet und kein anderes Ziel als die Absicht zu geben verfolgt, die Frage lautet: „Warum gibt der Schöpfer ihm nicht Geschmack und Lebenskraft in der Arbeit?“

Man muss wissen, dass diese Angelegenheit eine große Korrektur ist. Würden das Licht und die Vitalität sofort leuchten, wenn man sich das Joch des Himmlischen Königreichs aufbürdet, dann hätte man Lebenskraft in der Arbeit. Mit anderen Worten: Der Wille zu empfangen hätte dieser Arbeit auch zugestimmt, weil er seine Sehnsüchte zum eigenen Genuss befriedigen will. Wäre das der Fall, wäre es nie möglich gewesen, liShma zu erreichen.

Denn man wäre gezwungen, für den eigenen Nutzen zu arbeiten, da man in der Arbeit für den Schöpfer mehr Genuss als in körperlichen Begierden fühlen würde. Also müsste man in lo liShma verbleiben, weil man Befriedigung in der Arbeit gefunden hat. Dort, wo es Befriedigung gibt, kann der Mensch nichts tun, denn ohne Gewinn kann man nicht arbeiten. Daraus folgt: würde man Befriedigung in dieser Arbeit von lo liShma erhalten, müsste man in diesem Zustand verbleiben.

Es ist vergleichbar mit Folgendem: Wenn Menschen einem Dieb hinterherjagen, um ihn zu fangen, und rufen „Haltet den Dieb!“ und der Dieb macht das Gleiche und ruft ebenfalls „Haltet den Dieb!“ Dann ist es unmöglich zu erkennen, wer der wahre Dieb ist, um ihn zu fangen und ihm das Gestohlene wegzunehmen.

Aber wenn der Dieb, das heißt, der Wille zu empfangen, keinen Geschmack und keine Lebenskraft spürt, in der Arbeit die Last des Himmlischen Königreichs auf sich zu nehmen, und wenn man in diesem Zustand mit Glaube über dem Verstand arbeitet, sich dazu zwingt, und der Körper sich an diese Arbeit gewöhnt – also gegen den Wunsch des eigenen Willens zu empfangen – dann hat man die Mittel zur Arbeit, die das Ziel verfolgt, „seinem Erschaffer Zufriedenheit zu bereiten.“

Dies deshalb, weil die hauptsächliche Forderung an einen Menschen darin liegt, durch die eigene Arbeit zu Dwekut (Anhaftung) mit dem Schöpfer zu kommen, die als Gleichheit der Form bezeichnet wird, sodass alle seine Taten in der Absicht zu geben erfolgen.
Es ist so, wie der Vers sagt: „Dann wirst du Lust auf den Schöpfer haben.“ Die Deutung von „dann“ ist, dass man am Anfang der Arbeit keine Lust hatte, sondern sie unter Zwang verrichtete.

Aber nachher, wenn man sich an die Arbeit in der Absicht zu geben gewöhnt hat und nicht überlegt, ob man Freude an der spirituellen Arbeit empfindet, sondern daran glaubt, dass man durch seine Arbeit dem Schöpfer Zufriedenheit bereitet, dann muss der Mensch glauben, dass der Schöpfer die Arbeit der unteren akzeptiert, unabhängig von der Menge und Form ihrer Arbeit. In allem prüft der Schöpfer die Absicht, und das bringt dem Schöpfer Zufriedenheit. Dann wird man würdig: „Dann wirst du dich am Herrn erfreuen.“

Sogar während der Arbeit für den Schöpfer empfindet der Mensch Freude und Vergnügen, weil er nun tatsächlich für den Schöpfer arbeitet. Die Anstrengungen, die der Mensch in der Phase der Arbeit unter Zwang unternahm, qualifizieren ihn zur aufrichtigen Arbeit für den Schöpfer. Jetzt verstehen wir, dass der vom Menschen empfangene Genuss sich auf den Schöpfer bezieht, speziell für den Schöpfer.

Wenn der Mensch die Tora studiert und erreichen möchte, dass all seine Handlungen in der Absicht zu geben sein mögen, dann muss er sich bemühen, dass die Tora ihm stets als Stütze dienen möge. Und die Hilfe der Tora ist jener Nährboden, welcher Liebe, Ehrfurcht, Hochgefühl, Lebensmut und Ähnliches ist. Und all das muss er in der Tora finden, das heißt, die Tora muss ihm solcherlei Ergebnisse geben.

[1] auf seiner jetzigen Stufe

Von hinten und von vorne umfasst Du mich

Achor ve-kedem Zartani

Aus dem Buch „Pri Chacham“ (Früchte der Weisheit)

Rav Yehuda Ashlag

„Achor ve-kedem zartani“- von vorn und von hinten umfasst Du mich, d.h. sowohl in der Offenbarung als auch in der Verhüllung des Schöpfers. Denn wahrlich „herrscht Sein Königreich über allem“, und alles wird zu seiner Wurzel zurückkehren, denn „es gibt keinen Ort, der frei von Ihm wäre“, der Unterschied besteht darin, ob in der „Gegenwart“ oder in der „Zukunft“. Denn derjenige, der dessen würdig wird, beide Welten zu vereinigen, enthüllt Seine Kleider in der „Gegenwart“, da alles Geschehende die Kleidung der Offenbarung der Shechina ist. Und das ist die „Gegenwart“, d.h. auch jetzt zieht Er in königlicher Kleidung aus und zeigt vor allen, dass „der Reiter nicht der Zusatz des Pferdes“ ist – keinesfalls – sondern, obwohl es äußerlich scheint, das Pferd führe den Reiter, wird doch in Wahrheit das Pferd zu keiner Bewegung anders angeregt, als wenn es die Leine und die Zügel seines Reiters spürt. Das wird „der Aufbau der Stufe der „Shechina“ genannt… und wird als das Stadium „von Angesicht zu Angesicht“ bezeichnet. Weiterlesen

Wo die Gedanken eines Menschen sind, da ist auch er, Brief 18

Rabbi Yehuda Ashlag, aus dem Jahr 1926

… aber halte dich fern, den „Schlag eines Starken“ (Jesaja 22; 17) vorzeitig zu erhalten, denn „man ist dort, wo man denkt“. Wenn daher jemand sicher ist, dass ihm an nichts mangeln wird, kann er seine Anstrengungen auf die Tora konzentrieren, denn „der Gesegnete verschmilzt mit dem Gesegneten“.

Doch wenn es jemandem an Zuversicht mangelt, wird er sich abmühen müssen und jede Mühe kommt von Sitra Achra, „und der Verfluchte kann nicht mit dem Gesegneten verschmelzen“, denn er wird seine ganzen Anstrengungen nicht den Worten der Tora widmen können. Wenn er dennoch den Zustand von „schwerer Arbeit im fernen Land“ spürt, soll er an diese Sachen überhaupt nicht denken, sondern er soll in großer Eile – so, als wäre er vom Teufel getrieben – zur Routine zurückkehren, damit er seine Funken nicht an anderen Orten und zu anderen Zeiten verstreut, solange sie noch nicht vereint sind.

Und wisse, dass den Niederen kein Mangel zugeschrieben wird, außer in Zeit und Raum, welche erlaubt sind, so wie es jetzt ist. Ich möchte damit sagen, dass wenn jemand für einen Moment bedauert, bereut oder verzweifelt, so wirft er alle Zeit und allen Raum der Welt weg. Das ist die Bedeutung von „Der Zorn eines Augenblickes, was ist er wert? Einen Moment“.

Deshalb ist ein Mensch unkorrigierbar, außer wenn er alle gegenwärtigen und zukünftigen Momente ausrichtet, damit sie Seinem Großen Namen gewidmet werden. Und jener, der den gegenwärtigen Moment ablehnt, weil er hart ist, zeigt seine Narrheit allen – dass all die Welten und all die Zeiten nicht für ihn sind, denn das Licht seines Angesichts kleidet sich nicht in die sich verändernden Zeiten, obwohl die Arbeit des Menschen notwendigerweise durch sie verändert wird. Aus diesem Grund wurden uns durch den Verdienst unserer heiligen Urväter der Glaube und die Sicherheit über dem Verstand vorbereitet, welche der Mensch in schweren Zeiten mühelos verwendet.

Shamati 9 – Drei Dinge, die den Verstand des Menschen erweitern

Ich hörte im August 1942

Der heilige Sohar erklärt, was unsere Weisen sagten: „Drei Dinge erweitern des Menschen Verstand. Diese sind: eine ansehnliche Frau, eine ansehnliche Behausung und ansehnliche Kelim (Gefäße).“ Er besagt: „Eine ansehnliche Frau ist die heilige Shechina (göttliche Gegenwart). Eine ansehnliche Behausung ist das Herz. Und ansehnliche Kelim sind seine Organe.“ Weiterlesen

Toldot – Diese sind die Nachkommen von Isaak

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Allgemeines Vorwort zum Buch „Panim Meirot uMasbirot“

Rav Yehuda Ashlag

Für den Tüchtigen im Baum des Lebens und für jeden, wie es heißt: „Lerne zuerst; dann verstehe!”

1) Unser Weisen sagten: „Es gibt keinen Grashalm unten, der nicht Oben einen Engel hätte, der ihn schlägt und ihm sagt „wachse!“„ Dies erscheint kompliziert, denn warum sollte der Schöpfer einen Engel von Oben damit quälen, einen winzigen, unbedeutenden Grashalm zu schlagen?

Und doch ist dieser Vers eines der Schöpfungsgeheimnisse, welche einer ausführlichen Deutung bedürfen. Denn das Herz eines unendlich Weisen strebt danach, ein Maß zu enthüllen, jedoch zwei weitere durch goldene Allegorien zu verhüllendie Weisen sind wachsam, dass sie die Tora nicht dem unwürdigen Schüler offenbaren. Unsere Weisen sagen, dass man nichts aus den Legenden (Agada) lernen kann, denn sie sind versiegelt und vor den Massen verborgen und werden nur einigen Wenigen in jeder Generation enthüllt.

Und weiter finden wir im Sohar, dass Rashbi (Rabbi Shimon bar Yochai) Rabbi Abba anwies, die Geheimnisse niederzuschreiben, denn er wusste, wie man sie mit Andeutungen enthüllt. Siehe in der Idra, wo geschrieben steht, dass Rashbi bei jedem Geheimnis, das er enthüllte, weinte und sagte: „Wehe mir, wenn ich es enthülle; wehe mir, wenn ich es nicht tue. Wenn ich es nicht enthülle, werden meine Freunde dieses Wort verlieren; und wenn ich es enthülle, werden die Schurken wissen, wie sie ihrem Meister dienen können.“ Weiterlesen

Talmud Esser haSefirot, Band 1 – Innere Betrachtung

Rav Yehuda Ashlag

Als Erstes muss man wissen, dass, wenn die Rede von spirituellen Begriffen ist, die unabhängig von Zeit, Ort und Bewegung sind und überdies, wenn wir vom Göttlichen sprechen, so haben wir keine Worte, um diese Begriffe auszudrücken und darüber nachzusinnen, weil unser ganzer Wortschatz den Empfindungen unserer imaginären Sinne entnommen ist. Und wie können sie uns dort dienen, wo weder Sinne noch Vorstellungsvermögen herrschen?

Sogar wenn wir zum Beispiel das feinste Wort unserer Welt nehmen„Licht“, so ähnelt es [in unserer Vorstellung[1]] dem Licht der Sonne oder einem gefühlvollen Licht der Befriedigung. Also, wie kann man dann mit ihnen [spirituelle,] Göttliche Angelegenheiten ausdrücken? Sie werden mit Sicherheit versagen, dem Studierenden irgendetwas Wahres zu vermitteln.

Und schon gar nicht, wenn diese Worte das einem Buch zugrundeliegende Gedankengut der Weisheit enthüllen sollen, wie das bei jeder Forschungstätigkeit im Bereich der Wissenschaft üblich ist. Wenn ein einziges Wort fehlerhaft interpretiert wird, wird der Studierende unweigerlich in die Irre geführt und die ganze Angelegenheit wird für ihn weder Hand noch Fuß haben. Weiterlesen

Vorwort zum Sulam Kommentar

Vorwort zum Sulam Kommentar [1]
(überarbeitet bis Pkt. 24, EY, 6.6.2024)

Rav Yehuda Ashlag

Zehn Sefirot

1) Zuerst müssen wir die Namen der Zehn Sefirot kennen: KaCHaB, CHaGaT, NeHJM, deren Akronyme für Keter, Chochma, Bina, Chessed, Gwura, Tiferet, Nezach, Hod, Jessod, Malchut stehen. Sie sind ebenfalls die Zehn Bedeckungen Seines Lichts und dazu eingerichtet, dass die Unteren Sein Licht empfangen können.

Dies ähnelt dem Sonnenlicht, welches man nur durch eine dunkle Brille sehen kann, die das Licht verringert und es dann für die Augen passend macht. Wenn Sein Licht nicht von diesen „Bedeckungen“, genannt „Zehn Sefirot“ bedeckt wäre, in welchen jede untere Sein Licht verdeckt, gelänge es den Unteren nicht, es zu erhalten.

2) Diese Zehn Sefirot sind die Zehn Heiligen Namen in der Tora: der Name EHYeH (Ekje ausgesprochen) ist die Sefira Keter, der Name YaH (ausgesprochen Koh) ist die Sefira Chochma, und der Name HaWaYaH mit der Interpunktion von Elokim ist Bina. Der Name EL (ausgesprochen Kel) ist Chessed, der Name ELoH-IM (ausgesprochen Elokim) ist Gwura, und der Name HaWaYaH mit der Interpunktion von Shwa, Cholam, Kamaz ist Tiferet. Der Name ZWAOT ist Nezach und Hod, der Name SHaDaJ (ausgesprochen Shadi) ist Jessod, und der Name ADoNaJ (ausgesprochen Adni) ist Malchut (Sohar, WaJikra, Punkte 157163, 166177). Weiterlesen

Einleitung zur „Einführung in die Weisheit der Kabbala“

Rav Yehuda Ashlag

1) Im Sohar, Wajikra, Abschnitt Tasria, S. 40, steht geschrieben: „Komme und siehe, alles in der Welt Bestehende existiert nur für den Menschen, und alles existiert für ihn, wie geschrieben steht: ‚Da bildete der Ewige, Gott, den Menschen‘ (2. Moses 2,7), mit einem vollständigen Namen, da wir festgestellt haben, dass er das Ganze von allem ist und alles beinhaltet, und alles, was Oben und unten ist usw., ist in dieser bildhaften Vorstellung inbegriffen.“

Also wird erklärt, dass alle Welten, Höhere und niedere, im Menschen enthalten sind. Und auch, dass die ganze Wirklichkeit innerhalb jener Welten einzig für den Menschen ist. Und wir sollten diese Worte verstehen: Ist diese Welt und alles in ihr, was ihm dient und ihm Nutzen bringt, für den Menschen zu klein, sodass er auch der Höheren Welten und all dem sich darin Befindlichen bedarf? Schließlich wurden sie einzig und allein für seine Bedürfnisse erschaffen. Weiterlesen

Vorwort zum Buch „Mund des Weisen“

Rav Yehuda Ashlag

Die Kabbalisten sprechen in ihren Büchern davon, dass jeder Mensch verpflichtet sei, Kabbala zu studieren. Und selbst, wenn ein Mensch bis in die Einzelheiten Tora studiert hat und über Eigenschaften verfügt, die alle Gerechten der Welt übertreffen, aber keine Kabbala studiert hat, wird er gezwungen sein, wieder einen Lebenskreislauf zu durchlaufen und nochmals in diese Welt zu kommen, um die Geheimnisse der Tora und der Kabbala zu studieren.

Im Buch Sohar, im Lied der Lieder ist davon die Rede, dass die Seele nach dem Tod des Menschen sich vor den Schöpfer stellt, und der Schöpfer ihr sagt: „Du bist die Schönste der Frauen und bist des Verweilens im Himmel mehr als alle anderen Seelen würdig, doch nichtsdestotrotz: da du über keine Kenntnisse der Kabbala verfügst, wirst du in diese Welt zurückkehren. Dort wirst du zu Weisen gehen und die Geheimnisse der Kabbala studieren.“ Weiterlesen

Körper und Seele

Rav Yehuda Ashlag

Bevor ich an die Erläuterung dieses erhabenen Themas gehe, ist es wichtig zu unterstreichen, dass es unmöglich erscheint dies einem menschlichen Verstand zu erklären, ohne jene abstrakten philosophischen Begriffe zu benützen, die normalerweise bei Erklärungen dieser Art üblich sindtrotzdem stößt die Kabbala jeden Studierenden von der abstrakten Philosophie und allem, was mit ihr in Verbindung steht, weg, und neigt ihn der reinen Wissenschaft zu, die über Präzision verfügt, gemäß der einfachen Erkenntnis praktischer Handlungen.

Und wenn im Weiteren philosophische Begriffe benützt werden, so nur, um den Unterschied aufzuzeigen zwischen dem, wie hoch sich der menschliche Verstand erheben kann, und den Erkenntnissen eines Kabbalisten, der über eine praktische Basis verfügt.

Zur Erläuterung des wahren Sinns der Begriffe „Körper“ und „Seele“ ist es notwendig, sich von allen benützten Begriffen zu befreien, die in den Massen Wurzeln geschlagen haben und hauptsächlich den abstrakten Theorien entnommen sind, da in ihnen der Sinn der Kabbala fern vom Ziel liegt. Weiterlesen

Der handelnde Geist

Rav Yehuda Ashlag

Es steht geschrieben, dass jeder Mensch verpflichtet ist, die Wurzel seiner Seele zu erreichen. Das bedeutet, dass das angestrebte Ziel des erschaffenen Wesens die Anhaftung [Dwekut] an Seine Eigenschaften ist, wie es geschrieben steht: „Und an Ihm zu kleben.“ Unsere Weisen interpretierten, dass dies die Dwekut an Seine Eigenschaften ist: „So wie Er barmherzig ist, so sei auch du barmherzig“ usw… Seine Eigenschaften sind die heiligen Sefirot. Und dies ist der handelnde Geist, der Seine Welt lenkt und durch den Er ihnen seine Gaben und seine Güte zuteilt.

Wir müssen verstehen, warum dies „Dwekut an den Schöpfer“ genannt wird, denn es scheint ein bloßes Lernen zu sein. Ich werde es mit einer Allegorie erklären: In jeder Handlung in der Welt steckt der Intellekt (Geist, Verstand) des Handelnden. Wie bei einem Tisch, an dem man die Größe des Intellekts und die Sorgfalt des Schreiners in dieser Kunst erkennen kann, ob viel oder wenig. Das ist so, weil er ihn während seiner Arbeit mit seinem Intellekt und den Eigenschaften seines Geistes gebaut hat. Und wer die Handlung betrachtet und über den darin verborgenen Intellekt nachdenkt, der ist im Augenblick der Handlung mit dem Geist des Handelnden verbunden, das heißt, sie sind wirklich vereint.

Denn in der Tat gibt es keine Entfernung oder Trennung zwischen spirituellen Objekten, und selbst wenn sie als getrennte Körper wahrgenommen werden, kann ihre geistige Komponente nicht getrennt werden. Denn mit welchem Messer kann man das geistige so schneiden, dass es getrennt bleibt?

Aber der Hauptunterschied zwischen spirituellen Objekten liegt in den Attributen – das heißt, ob sie lobenswert oder tadelnswert sind. Und auch die Zusammensetzung. Denn der Geist, der Astronomie studiert, wird sich nicht mit dem Geist verbinden, der Naturwissenschaften studiert. Und selbst innerhalb einer Wissenschaft gibt es viele Bestandteile. Denn selbst in ein und derselben Wissenschaft ist einer dem anderen überlegen. Und das ist die einzige Art und Weise, in der sich geistige Objekte voneinander unterscheiden. Wenn aber zwei Weise dieselbe Wissenschaft studieren und das Maß ihres Verständnisses dasselbe ist, sind sie wahrhaftig eins. Denn worin würden sie sich unterscheiden?

Wenn also einer über die Handlung eines anderen nachdenkt und den Intellekt des Weisen versteht, der sie ausführt, so wird man feststellen, dass beide im gleichen Maß an Kraft und Intellekt gemessen werden. Und nun sind sie wahrhaftig vereint – wie ein Mann, der seinen Lieblingsfreund auf dem Marktplatz getroffen hat und ihn umarmt und küsst. Und aufgrund der Einheit zwischen ihnen ist es unmöglich, den einen von dem anderen zu trennen.

Daher gilt die Regel, dass der Verstand der Menschen die geeignetste Kraft [für die Kommunikation] zwischen dem Schöpfer und seinen Geschöpfen ist. Er wird als Medium betrachtet. Das heißt, dass Er einen Funken dieser Kraft erschaffen hat, und durch diesen Funken kehrt alles zu Ihm zurück.

Es heißt: „Du hast alle Dinge in Weisheit erschaffen „, das heißt, Er hat die ganze Welt durch Seine Weisheit erschaffen. Und deshalb verschmilzt derjenige, der die Ehre hat, die Art und Weise zu verstehen, wie Er die Welt und ihre Systeme erschaffen hat, mit dem Geist, der sie erschafft, und es stellt sich heraus, dass er mit dem Schöpfer verschmilzt.

Und das ist die Bedeutung der Tatsache, dass die Tora alle Namen des Schöpfers im Zusammenhang mit den Geschöpfen darstellt. Denn mit ihrer Hilfe begreift das Geschöpf den Geist, der alles erschafft – denn bekanntlich blickte der Schöpfer bei der Erschaffung der Welt in die Tora – und das Leuchten, das der Mensch durch die Schöpfung begreift, verbindet sich ständig mit diesem Geist. Es stellt sich heraus, dass er mit dem Schöpfer verschmilzt.

Und von hier aus wird klar, warum der Schöpfer uns das Werkzeug Seiner Arbeit gezeigt hat; müssen wir Welten erschaffen? Und aus dem Gesagten können wir schließen, dass der Schöpfer uns den Lauf seiner Gedanken gezeigt hat, damit wir wissen, wie wir uns an ihn binden können. Und das wird so genannt: „Verschmelze mit Seinen Eigenschaften“.

überarbeitet, EY, 7.1.2024

Dies ist für Yehuda

Rav Yehuda Ashlag

(aus einem Kommentar zur PessachHaggada)

„Das Brot, welches unsere Väter im Land Ägypten aßen.“ Die Mizwa des Essens der Maza[1] wurde den Kindern Israels bereits vor dem Verlassen Ägyptens gegeben und bezieht sich auf den bevorstehenden Exodus, der in aller Eile stattfand. Daraus folgt, dass ihnen die Mizwa vom Maza-Essen noch während ihrer Sklaverei gegeben wurde, während das Ziel dieser Mizwa sich auf die Zeit der Erlösung bezog, da sie in aller Eile geflüchtet waren.

Darum erinnern wir uns sogar noch heute gerne an das Maza-Essen in Ägypten, da wir uns auch wie Sklaven in einem fremden Land befinden. Auch beabsichtigen wir, mit der Mizwa des Maza-Essens die Erlösung, die bald, in unseren Tagen, geschehen wird, zu erlangenAmen. Genauso wie sie unsere Väter in Ägypten aßen. Weiterlesen

Shamati 225 Sich selbst erheben

Ich hörte

Es ist unmöglich, sich selbst über seinen eigenen Kreis zu erheben. Folglich ist der Mensch verpflichtet, von seiner eigenen Umgebung zu saugen. Und er hat keinen anderen Rat außer dem Weg der Tora und vielen Anstrengungen.

Wenn der Mensch für sich selbst eine gute Umgebung wählt, erspart er sich demzufolge Zeit und Anstrengung, da er entsprechend seiner Umgebung geformt wird, also ihr folgt.

Materie und Form in der Wissenschaft Kabbala

Rav Yehuda Ashlag

Die Wissenschaft wird im Ganzen in zwei Teilgebiete aufgeteilt: Das erste ist die Erkenntnis der Materie und das zweite die Erkenntnis der Form. Das bedeutet, dass in der uns umgebenden Wirklichkeit nichts existiert, in dem man nicht Materie und Form erkennen könnte. Zum Beispiel ein Tisch. Er hat eine Materie aus Holz und eine Formdie Form eines Tisches. Und die Materie, also Holz, ist Träger einer Form, nämlich der eines Tisches. Genauso bei dem Wort „Lügner“: Es hat als Materie den Menschen und eine Form„Lügner“, so ist die Materie der Mensch, Träger der Form „Lügner“. Und so ist es in allem.

Ähnlich dazu wird auch die Wissenschaft, welche die Wirklichkeit untersucht, in zwei Teilgebiete unterteilt:

  • die Erforschung der Materie und
  • die Erforschung der Form.

Das Teilgebiet der Wissenschaft, das die Eigenschaften der in der Realität existierenden Materie untersucht (die reine Materie ohne deren Form sowie die Materie gemeinsam mit deren Form), gehört zur „Erkenntnis der Materie“. Diese Erkenntnis hat eine empirische Basis, das heißt, sie ist auf Beweisen und Gegenüberstellungen von Ergebnissen praktischer Versuche begründet, die sie als glaubwürdige Basis für wahre Schlussfolgerungen akzeptiert. Weiterlesen

Vorwort zum Buch Panim Meirot uMasbirot

Vorwort zum Buch Panim Meirot uMasbirot[1]

Rav Yehuda Ashlag

1) Im Traktat „Ukzin“ heißt es: „Der Schöpfer fand kein besseres Mittel, welches fähig wäre, den Segen für Israel festzuhalten, als den Frieden.“ Es heißt: „Der Schöpfer wird Seinem Volk Kraft geben, indem Er es mit Frieden segnet.“ Und hier gilt es vielerlei nachzuvollziehen: Wo ist bewiesen, dass es für Israel nichts Besseres gibt als den Frieden? Im Gesagten ist erklärt, dass der Frieden ein Segensspruch an sich ist, wie es geschrieben steht: „Es wurde Kraft gegeben und der Segen des Friedens.“ Sollte man nicht ihren Worten folgend sagen: „Es wurde der Frieden gegeben?“ Warum wurde dieser Artikel zum Abschluss der sechs Bücher des Talmuds verfasst? Und auch gilt nachzuvollziehen, was die Worte „Frieden“ und „Kraft“ bedeuten und was deren Herkunft ist.

Um den wahren Sinn dieses Artikels zu erklären, werden wir viel Zeit brauchen, da es unmöglich ist, die Tiefe des Herzens der Weisen der Agada (Legende) zu erkennen. Das bedeutet, dass alles, was mit der Tora und den Mizwot (Geboten) in Verbindung steht, über einen offenen und über einen verborgenen Sinn verfügt, wie es heißt: „Goldene Äpfel in Silber gehülltvon ihrem Wesen sollst du sprechen.“ Doch die Halachot (Gesetze) gleichen ausgezeichnetem Wein. Wenn du deinem Freund einen Silberkrug mit Wein als Geschenk überreichst, dann ist sowohl das Innere als auch das Äußere wichtig, denn der Krug an sich hat auch einen Wert, genauso wie der Wein in ihm. Weiterlesen

Vorwort zum Buch Sohar

Vorwort zum Buch Sohar (aktualisierte Übersetzung)[1]

Zum Hörbuch Teil 1, Zum Hörbuch Teil 2

Rav Yehuda Ashlag

  1. Die Tiefe der Weisheit der Lehre, die im Buch Sohar eingeschlossen ist, ist mit tausend Schlüsseln verschlossen. Und die menschliche Sprache ist arm und dürftig und kann uns nicht als eine würdige und ausreichende Ausdrucksweise erscheinen, um den vollen Sinn auch nur eines Satzes aus dem Buch Sohar in seiner Ganzheit zu vermitteln. Und die Erklärungen, die ich mache, sind nichts anderes als eine Leiter, um dem Studierenden zu helfen, zu den Höhen des Gesagten aufzusteigen und das im Buch selbst Dargelegte zu sehen und zu studieren. Somit hielt ich es für notwendig, den Interessierten vorzubereiten, ihm den Weg zu weisen sowie zuverlässige Definitionen zu geben, hinsichtlich dessen, wie man dieses Buch verstehen und studieren soll. Weiterlesen

Verhüllung und Enthüllung des Angesichts des Schöpfers, Teil 1 und 2

Verhüllung und Enthüllung des Angesichts des Schöpfers, Teil 1

Rav Yehuda Ashlag

ERSTE VERHÜLLUNG

Sein Angesicht ist nicht offenbart, der Schöpfer verhält sich ihm gegenüber nicht entsprechend Seinem Namen, der „der Gute und Gutes Tuend ist“, sondern verhält sich entgegengesetzt, denn er empfängt Leiden von ihm oder hat mangelndes Einkommen und hat viele Gläubiger, die ihm sein Leben verbittern und er ist voller Probleme und Sorgen den ganzen Tag. Oder er leidet an Krankheiten und ist in den Augen andere Geschöpfe nicht geschätzt. Keines der Vorhaben, die er anfängt, kann er zu Ende bringen. Und er befindet sich den ganzen Tag in seelischer Unzufriedenheit.

Auf diese Weise sieht der Mensch natürlich nicht das gute Angesicht des Schöpfers. Selbstverständlich glaubt er daran, dass es der Schöpfer ist, der ihm diese Dinge antut – entweder als Bestrafung für Sünden, die er begangen hat oder um ihn am Ende zu belohnen, so wie geschrieben steht: „Wen der Ewige liebt, den weist er zurecht. Gerechte beginnen ihren Weg mit Leiden, da der Schöpfer ihnen letztendlich großen Frieden geben will.“ Er wird nicht sagen, dass ihm all dies durch blindes Schicksal und von Natur aus widerfährt, ohne jeglichen Grund und Bedeutung. Sondern er stärkt sich im Glauben, dass es der Schöpfer mit seiner Lenkung war, der all das für ihn verursachte, dementsprechend sieht er natürlich die Rückseite (Achoraim) des Schöpfers.

ZWEITE VERHÜLLUNG

Die zweite Verhüllung, die in den Büchern als „Verhüllung innerhalb der Verhüllung“ bezeichnet wird, bedeutet, dass er nicht einmal die Rückseite des Schöpfers sieht. Stattdessen sagt er, dass der Schöpfer ihn verlassen habe und nicht mehr länger über ihn wache, und er führt all die Leiden, die er empfängt, auf blindes Schicksal und die Natur zurück. Und das, weil die Wege der Vorsehung in seinen Augen so komplex geworden sind, dass sie ihn zur Verleugnung führen.

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