Rabash, Brief 48

13. April 1959, Tel Aviv

Frieden und aller Segen sei für immer für meinen Freund!

Das Buch, das Du mir geschickt hast, hat mir gut gefallen, denn es ist genauso, wie Du gesagt hast.

Pessach steht vor der Tür. Es heißt: „Die Tora sprach von vier Söhnen“ und so weiter, „Und der, der nicht zu fragen weiß, offenbare es ihm.“ Und wir müssen das Wort „fragen“ als „um Regen fragen/bitten“ auslegen, was Gebet bedeutet. Das heißt, jemandem, der nicht weiß, wie man betet, und der Grund dafür ist das Fehlen eines Gefühls des Mangels, denn das Gebet bezieht sich genau auf ein Gefühl des Mangels, dann „offenbare ihm“. Das heißt, der Ort des Mangels wird ihm offenbart, und dann hat er etwas, wofür er beten kann, und dann kann der Schöpfer ihm das Licht der Tora geben. Und so hat die Tora gesprochen, denn wer keinen Mangel hat, der hat auch kein Empfangsgefäß, und deshalb ist es ihm unmöglich zu geben. Weiterlesen

Rabash, Brief 45

22. Januar 1959, Tel-Aviv

Shalom und alles Gute an meinen lieben Freund,

hier ist meine Antwort auf deinen Brief vom Dienstag, Parashat Vayishlach. Du hast zwei Fragen zum Thema „Schlange“ aus der Schöpfungsgeschichte gestellt:

  1. Warum wurde die Schlange bestraft, obwohl wir nirgendwo eine Warnung finden, dass sie nicht verführen darf?
  2. Was bedeutet die Strafe „Auf deinem Bauch wirst du gehen“ in Bezug auf den bösen Trieb?

Im Kommentar Shaftei Chachamim zum Vers (Genesis 3:14) steht geschrieben, dass die Schlange nur deshalb bestraft wurde, weil durch sie ein Schaden entstanden ist. Denn es gab keine ausdrückliche Anweisung an sie, nicht zu verführen. So steht es wörtlich. Weiterlesen

Notiz 838:  Die Wahrhaftigkeit der Vorsehung

Es ist bekannt, dass das Ziel der Schöpfung darin besteht, den Geschöpfen Gutes zu tun. Dieses Ziel kann jedoch nicht erreicht werden, bevor sich der Mensch nicht selbst korrigiert hat, um die Eigenschaft der Gleichwertigkeit zu erlangen, die als Eigenschaft der Güte bezeichnet wird. Erst danach wird er das Ziel erreichen, welches als Wahrheit bezeichnet wird, und dann wird die wahre Vorsehung des Schöpfers, die in der Eigenschaft von „Gutes tun und Gutes erweisen“ besteht, erkennbar.

Wir sehen, dass der Vers sagt: „Was fordert der Herr, dein Gott, von dir, außer dass du Ehrfurcht vor Ihm hast?“ Das bedeutet, dass der Mensch das Maß der Gottesfurcht erlangen muss. Dies ist das Einzige, wonach der Mensch streben muss, wie es geschrieben steht: „außer dass du Ehrfurcht hast“. Dies wird als der Zustand des Glaubens bezeichnet, in dem der Mensch an den Schöpfer glauben muss, wie unsere Weisen sagten: „Ein Auge sieht, und ein Ohr hört, und alle deine Taten werden in einem Buch aufgezeichnet.“

Der Mensch kann sich selbst überprüfen, ob er daran glaubt. Er kann dies anhand eines Beispiels aus der Ehrfurcht vor einem Mitmenschen tun. Wenn ein Mensch beispielsweise durch das Fenster in das Haus eines Freundes schaut, wird er sicherlich nur solche Handlungen ausführen, die seinem Freund gefallen, und sicherlich nichts tun, was unangemessen wäre.

Es stellt sich heraus, dass, wenn der Mensch allein in einem Raum ist und er daran glaubt, dass „ein Auge sieht“, er sicherlich keine Handlungen ausführen würde, die dem Schöpfer nicht gefallen, genauso wie er nichts Unangemessenes tun würde, wenn sein Freund ihn beobachtet.

Daher, wenn der Mensch sieht, dass er Handlungen ausführt, die nicht dem Willen des Schöpfers entsprechen, muss er zwangsläufig sagen, dass er nicht an das „sehende Auge“ glaubt, sonst wäre es ihm nicht möglich, solche Handlungen auszuführen.

Ebenso, wenn es die Möglichkeit gäbe, dass sein Freund seine Gedanken sehen könnte und wüsste, was er denkt, würde er sicherlich keine schlechten Gedanken hegen, weil er sich nicht vor seinem Freund schämen möchte.

Daraus folgt, dass, wenn der Mensch daran glaubt, dass der Schöpfer die Gedanken kennt, wie kann es dann möglich sein, dass der Mensch Gedanken hegt, die nicht dem Willen des Schöpfers entsprechen? Daher sieht er, dass er keinen echten Glauben hat. Dies ist daher eine echte Prüfung, um zu wissen, ob man Glauben hat.

Wenn der Mensch sieht, dass sein Glaube nicht in Ordnung ist, bedeutet dies, dass ihm die Gottesfurcht fehlt, und er muss den Schöpfer bitten, sie ihm zu gewähren.

Notiz 844: Die Anstrengung ist der Lohn

„Nach dem Maß des Schmerzes ist der Lohn.“ Mit anderen Worten: Er sieht hinterher, dass die Anstrengung, die ihm gegeben wurde, seine Belohnung war. In dem Maße, in dem die Anstrengung geleistet wurde, ist auch die Belohnung, denn die Anstrengung ist der Lohn, und der Schöpfer hat ihm das Verlangen gegeben, sich anzustrengen.

Notiz 857: Das Bedürfnis nach einem Gefäß ohne Licht

18. Februar 1976

Vollkommener Glaube, das bedeutet Glaube, der zur Vollkommenheit führt, nach dem, was der Rambam sagte, ist wahre Reue, wenn derjenige, der die Geheimnisse kennt, Zeugnis ablegt.

Er erklärte in der Einführung zum Talmud der Zehn Sefirot, dass es bedeutet, dass der Heilige, gepriesen sei Er, die Augen erleuchtet und der Mensch die Nähe zum Schöpfer erlangt. Dies wird als Zeugnis des Heiligen, gepriesen sei Er, betrachtet. Daraus ergibt sich auch, dass Vollkommenheit bedeutet, dass der Schöpfer ihn näher gebracht und ihn in Seinen ganzen heiligen Palast eingelassen hat.

Die zehn Sefirot wurden in der Phase der Nekudim (Punkte) gebildet, aber ihre endgültige Wirksamkeit erreichten sie in der Welt von Azilut. In der Welt Akudim (Die zehn Sefirot des Toch in sämtlichen Parzufim von AK) gab es nur ein Gefäß, nämlich die Sefira Malchut, in der Finsternis herrschte, da der Zimzum auf sie gelegt wurde und sie in Finsternis blieb.

Es ergibt sich nach der Regel, dass nur Malchut empfängt. Somit folgt, dass Malchut die neun oberen Sefirot erreicht, die durch den Siwug de Hakaa (Paarung durch Schlagen) entstanden sind, die Malchut gemacht hat. Dies wird als ein Gefäß und ein Punkt betrachtet, weil nach dem Zimzum nur ihre eigene Eigenschaft in Finsternis blieb.

In der Phase der Nekudim, als Malchut zu Bina aufstieg, bedeutet das, dass Malchut nur die Gefäße des Gebens in jeder Sefira benutzt. Daraus folgt, dass Malchut die Galgalta we Ejnaim (wörtl.: Schädel und Augen, entsprechend Keter und Chochma) in den neun ersten Sefirot erlangt. Und die ACHaP in jeder Sefira sind außerhalb der Stufe. Somit entstand Dunkelheit in jeder Sefira, weil in die Empfangsgefäße kein Licht hineingezogen wurde.

Und später, in der Phase von Gadlut (Erwachsenheit/Größe), als sie die Fülle in die Empfangsgefäße zogen, zerbrachen die Gefäße, weil sie kleine Gefäße waren. Das bedeutet, dass der Massach (Schirm) nicht in der Lage war, sich vom Empfangen um des Empfangens willen zurückzuhalten.

In der Welt von Azilut, selbst wenn danach die Phase von Gadlut kommt, bleiben die echten Gefäße des Empfangens (ACHaP) jeder Sefira leer von der Fülle, denn nur WaK (die ersten sechs Sefirot) von Chochma leuchtete. Dies wird so betrachtet, dass der Siwug nicht auf Malchut selbst gemacht wurde, sondern auf Malchut, die in Bina gemildert wurde. Daraus ergibt sich, dass in jeder Sefira ein leerer Zustand blieb, der als Gefäß ohne Licht betrachtet wird.

Der Grund, warum ein Gefäß ohne Licht benötigt wird, ist, dass erst dann erkannt wird, dass es noch einen Mangel gibt, den es zu beheben gilt. Andernfalls könnte man denken, dass man bereits die Vollkommenheit erreicht hat.

Notiz 915: Ich und nicht ein Bote

Wie der ARI schrieb, befanden sich die Israeliten vor der Erlösung in neunundvierzig Toren der Tumaa [Unreinheit], bis Er ihnen offenbart wurde und sie erlöste. Das heißt, sie wurden mit „Ich und nicht ein Bote“ belohnt.

Baal HaSulam sagte, dass sie vor der Erlösung dachten, dass es Boten gibt, also bedeutet die Erlösung, dass sie mit „Ich und kein Bote“ belohnt wurden, dass es außer Ihm keinen anderen gibt. Daraus folgt, dass sie vor der Erlösung auch glaubten, dass der Schöpfer hilft, aber es gibt Boten; während Erlösung bedeutet, dass sie mit „Ich und kein Bote“ belohnt wurden.

Notiz 932: Die erste Neuerung

Alle Neuerungen beginnen erst, wenn ein Mensch mit dem Herauskommen aus dem egoistischen Empfangen belohnt wurde. Das ist die Bedeutung des Verbots, Götzendienern die Tora zu lehren, denn wenn der Mensch in Ägypten ist, kann er kein Jude sein, weil er dem Pharao, dem König von Ägypten, versklavt ist, und wenn er für den Pharao arbeitet, kann er kein Diener des Schöpfers sein.

Das ist die Bedeutung von „Denn die Kinder Israels sind mein, sie sind meine Knechte“, und nicht die Knechte eines Sklaven. Wenn der Mensch sein eigener Diener ist, kann er kein Diener des Schöpfers sein, denn es ist unmöglich, zwei Königen gleichzeitig zu dienen. Erst wenn er aus Ägypten, also aus dem egoistischen Empfangen, herausgekommen ist, kann er ein Diener des Schöpfers sein. Zu diesem Zeitpunkt kann er mit der Tora belohnt werden. Daraus folgt, dass die erste Neuerung der Auszug aus Ägypten ist.

Notiz 940: Der Punkt im Herzen

Als der Tempel zerstört wurde, steht geschrieben: „Und sie sollen Mir einen Tempel machen, und Ich werde in ihnen wohnen.“ Dies bezieht sich auf den Punkt im Herzen, der ein Tempel sein sollte, in dem das Licht des Schöpfers wohnt, wie es geschrieben steht: „Und Ich werde in ihnen wohnen.“ Daher sollte der Mensch versuchen, sein Bauwerk der Kedusha [Heiligkeit] zu errichten, und dieses Bauwerk sollte so beschaffen sein, dass die höhere Fülle hineinströmen kann. Diese Fülle wird „vom Geber zum Empfänger gegebene Fülle“ genannt. Es gilt jedoch die Regel, dass es eine Gleichheit der Form zwischen dem Geber und dem Empfänger geben muss. Das bedeutet, dass auch der Empfänger die Absicht haben muss, zu geben, wie es der Geber tut.

Dies wird „Handlung“ genannt, wie es geschrieben steht: „Und sie sollen Mir einen Tempel machen.“ Damit bezieht sich die Handlung auf das Kli [Gefäß] und nicht auf das Licht, da das Licht einzig und allein dem Schöpfer gehört, während die Handlung den erschaffenen Wesen zukommt.

Das Licht wird „Segen des Schöpfers“ genannt, wie es geschrieben steht: „Und Ich werde dich segnen in allem, was du tust.“ Dies bedeutet: „Wir werden tun und wir werden hören.“ Durch unsere Arbeit werden wir mit dem Hören belohnt, wie es geschrieben steht: „Und das ganze Volk sah die Stimmen.“ Das heißt, sie hörten die Stimme des Schöpfers.

Sehen bedeutet, etwas mit den Sinnen wahrzunehmen, was ein Gefühl im Herzen ist. So spürte jeder Mensch am Berg Sinai, dass die Stimme des Schöpfers zu ihm sprach, und es gab keinen Zweifel daran. Dies wird „Sehen“ genannt. Ähnlich verhält es sich, wenn ein Mensch etwas sieht – er hat keinen Zweifel daran, anders als beim Hören, wo er vielleicht nicht gut gehört hat. Deshalb verlassen wir uns bei einer Zeugenaussage nicht auf Hörensagen, sondern einzig und allein auf Augenzeugnis.

Aus diesem Grund wird die Zeit des Gebens der Tora, als sie keinen Zweifel daran hatten, dass es die Stimme des Schöpfers war, als „Sehen“ bezeichnet, wie es geschrieben steht: „Ich und ihr sollt keine [anderen Götter] haben, wir haben es aus dem Mund des Schöpfers gehört“ (Makkot 24a).

Baal HaSulam, Brief 13

5. Februar 1925

An den mir teuren und ehrenwerten … möge sein Licht ewig leuchten.

Ich habe deine Worte mit einem Herzen voller Sehnsucht empfangen, denn du verbirgst dich vor mir. Aber auf jeden Fall musst du schriftlich mit mir kommunizieren.

Was du geschrieben hast, dass du mir von der ägyptischen Verbannung berichten möchtest, ist mir rätselhaft. „Geh und lern im Haus des Rabbis“: „Und sie schrien; und ihr Schrei stieg auf zu Gott aufgrund der Arbeit“, und dann „Gott wusste“. Siehe dort genau nach. Und wenn es keine Erkenntnis des Schöpfers in der Verbannung gibt, ist eine Erlösung nicht möglich. Das Wissen um die Verbannung selbst ist die Ursache der Erlösung. Wie kannst du mir also während der Erlösung davon berichten? Weiterlesen

Baal HaSulam, Brief 20

1. Tischrej, 5687 (9. September 1926), Rosh HaShana, London

An meinen geliebten Freund und Schüler … Möge seine Kerze leuchten.

Warum hast du mir nicht über Dwekut (Anhaftung) der Freunde berichtet, ob sie sich vermehrt und von Stufe zu Stufe wächst? Dies ist die Grundlage unserer guten Zukunft und eures Erfolgs auf den Lehrpfaden.

Ich gestehe und schäme mich nicht, dass die Verpflichtungen mich so stark einnehmen, dass ich nicht in der Lage bin, mich mit euch zu freuen und jedem individuell gemäß seinem Wunsch zu begegnen. Doch seid ihr den ganzen Tag und die ganze Nacht in der Tiefe meines Herzens eingraviert, in der brennenden Sehnsucht nach eurem Wohl und eurer Vollkommenheit. Und der Schöpfer weiß, wie viele Mühen und Kräfte ich in eure Angelegenheiten investiert habe. Wir sind sicher, dass diese Bemühungen nicht vergeblich sein werden und dass das Wort des Herrn ewig bestehen wird. Weiterlesen

Baal HaSulam, Brief 18

Tora-Wochenabschnitt Re’eh, August 1925

An meinen ehrenwerten Freund, möge seine Kerze leuchten…

… Hüte jedoch deine Schritte davor, den „Schlag eines Starken“ (Jesaja 22; 17) vorzeitig zu erhalten, denn „wo der Mensch denkt, dort ist er“. Wenn daher jemand sicher ist, dass es ihm an nichts mangeln wird, kann er seine Anstrengungen auf die Tora konzentrieren, denn „der Gesegnete verschmilzt mit dem Gesegneten.“ Weiterlesen

Baal HaSulam, Brief 32

Jahr 5687 (1927) – Montag, 2. Ijar 5687, London

An die geehrten Schüler, möge der Ewige sie behüten:

Gestern erhielt ich die zweihundert Einführungen (Pticha), und heute euren Brief. Ihr alle habt eine gemeinsame Beschwerde, dass meine Briefe zu kurz sind. Ich für meinen Teil habe jedoch ausführlich geschrieben, und daher braucht es Zeit, denn es ist die Natur jeder großen Sache, dass sie über einen längeren Zeitraum verstanden wird.

Was der Rabbi … schrieb, dass er meinen Brief nicht verstanden habe, weil er voller „Anfangsbuchstaben“ (Abkürzungen) sei, zeigt, dass er noch nicht weiß, dass er nicht weiß. Die Wahrheit ist, dass es sich hierbei um „Endbuchstaben“ (Schlüsse) handelt, nicht um „Anfangsbuchstaben“. Denn jeden Tag hoffe ich auf den Ewigen, dass Er unser Werk vollendet, denn wir sind nicht frei, uns von Ihm zu lösen. Weiterlesen

Shamati 244. Alle Welten

Ich hörte am 12. Adar, 17. Februar 1943, Tel-Aviv

Alle Welten, in denen wir viele Stufen und Bezüge erkennen, sind alle aus der Perspektive der Seelen, die von den Welten empfangen. Dementsprechend werden wir die Regel verstehen: „Alles, was wir nicht erreichen, kennen wir nicht beim Namen“, denn ein Name weist auf die Erlangung hin. Das bedeutet, dass alle Namen, die Sefirot und die Zahlen, aus der Perspektive der Empfänger sind. Weiterlesen

Shamati 248. Lass deinen Freund beginnen

Die Liebe zu Freunden ist eine natürliche Eigenschaft: „Wie das Wasser das Gesicht spiegelt, so spiegelt das Herz des Menschen den Menschen.“ Doch jeder Einzelne möchte, dass sein Freund den ersten Schritt macht. Dazu heißt es: „Wer sich beeilt, gewinnt.“

Baal HaSulam, Brief 53 

27. Tishrei 5688 (23. Oktober 1927), London

An meinen Seelenfreund, den Lehrer und …, möge seine Kerze für immer leuchten.

… Tatsächlich habt ihr mir große Arbeit bereitet in Bezug auf die Trennung und den Hass, welche unter euch gesät und gewachsen sind, in einem Maße, das ich anfangs nicht erwartet habe. Denn jeder Schüler, möge er ewig leben, ist wie ein Teil meines eigenen Körpers. Und siehe, „es gibt keinen Frieden in meinen Knochen wegen meiner Sünden“. Deshalb bin ich gezwungen, anzufangen und mich wie ein neugeborenes Kind zu reinigen, bis ich das Verdienst erlange, Frieden zwischen den Schülern zu schaffen. Weiterlesen

Baal HaSulam, Brief 43

14. Tammuz 5687 (14. Juli 1927), London

An den geehrten …, möge sein Licht leuchten,

…und die Weisen sagten bereits: „Die Ehrfurcht vor deinem Rav soll so sein wie die Ehrfurcht vor dem Himmel.“ Doch in einem solchen Fall würde es sich ergeben, dass das Maß der Erhabenheit, das ein solcher Mensch in der Heiligkeit des Schöpfers erreicht, in keiner Weise die Erhabenheit des Schöpfers über die Erhabenheit Seines Rav erheben kann.

Damit rühmte sich der Rabbi von Ruzhin: dass er das Verdienst erlangte, die Stufe zu erreichen, die größer war als die aller Weisen seiner Generation, da er mehr Glauben an die Weisen erlangte als alle seine Zeitgenossen. Weiterlesen

Baal HaSulam, Brief 42

Jahr 5687

Mit Gottes Hilfe, am fünften Tag von Parashat Pinchas, 5687 (1927), in London, möge sie erbaut werden.

An den geschätzten … möge seine Kerze leuchten.

Ich schreibe dir, um dir mein Herz zu öffnen: Ich bin sehr erstaunt, dass die Gemeinschaft sich nicht in angemessener Weise nach meiner baldigen Rückkehr nach Hause sehnt. Ich denke jedoch, dass du von allen derjenige bist, der sich am meisten danach sehnt. Das liegt daran, dass du nicht in der Lage bist, mir zu schreiben und deine Gedanken klar auszudrücken. Daher wirst du wohl die größte Sehnsucht haben, mich zu empfangen. Wenn dem so ist, denke ich, dass du dich mehr als alle anderen danach sehnst, und deshalb spreche ich es aus, was mich erleichtert.

Doch auf der anderen Seite wollen wir die Fortschritte aufzählen, die du während deiner Zeit bei mir gemacht hast. Auch wenn die Schuldfrage – warum die Ergebnisse nicht wie erhofft sind – noch unklar bleibt, ist die Hoffnung geschwächt und benötigt Stärkung. Weiterlesen

Baal HaSulam, Brief 37  

20. Adar II 5687 (24. März 1927), London

An meinen lieben Freund … möge seine Kerze leuchten.

Ich habe all deine Briefe vollständig und wohlbehalten erhalten. Stärke dich, und wir werden uns gemeinsam stärken. Fürchte dich nicht und sei nicht erschrocken vor ihnen. Ein Zeichen für dich wird sein, dass mit dem Näherkommen des Erfolges, die Furcht und der Schrecken vor ihnen zunehmen werden. Weiterlesen

Baal HaSulam, Brief 34

London, 28. April 1927

An meine lieben Schüler; möge der Schöpfer mit ihnen sein! 

Ich denke, dass ich euch nicht allzu viele Worte der Tora schreiben muss, da ihr mehr als genug in den Manuskripten und in gedruckter Form habt. Aber wer weiß, ob sie euch immer noch neu erscheinen, denn „jeden Tag erneuert Er in Seiner Güte die Schöpfung der Welt“, und deshalb wird der Mensch nur durch neue Dinge zum Guten angeregt. 

Vor Pessach habe ich euch neue Worte der Tora geschrieben, wie es heißt: „Ein Fest – wenn man an der Tora gearbeitet hat“ (die Tora des Festes). Und damit werdet ihr die Worte der Weisen in Bezug auf die Ehrfurcht vor dem Himmel verstehen, dass „die ganze Welt nur erschaffen wurde, um dies (se) zu gebieten“, und es sollte „diese“ (sot) gesagt werden, um darauf hinzuweisen. Denn Malchut, welche das Geheimnis der Halacha (Gesetze) und das Geheimnis der Ehrfurcht vor dem Himmel ist, wird „diese“ genannt, wie bekannt ist, und der Schöpfer wird „dieser“ genannt. Aber es ist in der Grammatik bekannt, dass wir uns im männlichen Geschlecht ausdrücken, wenn wir über Männliches und Weibliches zusammen sprechen, und der Schöpfer wird „dieser“ genannt, im Geheimnis, wie es bei den Weisen geschrieben steht: „In der Zukunft wird der Schöpfer einen Kreis für die Gerechten machen, und jeder wird mit dem Finger zeigen und sagen: Das ist unser Schöpfer… dies ist der Herr, auf den wir gehofft haben.“  Weiterlesen

Baal HaSulam, Brief 21

16. Cheshwan 5687 (24. Oktober 1926), London

An meinen ehrwürdigen Freund und Lehrer… Möge Sein Licht ewig leuchten:

Ich habe Deinen Brief vom .. erhalten. In Bezug auf das, was Du mir geschrieben hast: „Ich erkenne in großem Maße, wie sehr ich äußere Peinigungen brauche, um meine Äußerlichkeit zu korrigieren.“ Bis hierhin Deine Worte. Ich sage Dir, dass Du keine Peinigungen brauchst und nicht Deine Äußerlichkeit korrigieren sollst. Wer hat Dich diese neue Lehre gelehrt? Es muss daran liegen, dass Du nicht mehr wie zuvor an mir festhältst und daher in fremden Weinbergen wilderst. Weiterlesen