1988/32 Was sind die beiden Handlungen während eines Abstiegs?

korrigiert, EY, 15.08.2023

Unsere Weisen schrieben in Chulin (S. 7b): „Rabbi Hanina sagte: ‚Ein Mensch wird unten keinen Finger heben, es sei denn, er wird von Oben gerufen’, so wie gesagt wurde (Psalm 37): ‚Der Schöpfer legt die Schritte des Menschen fest’, und wie kann der Mensch seinen Weg verstehen?'“ 

Es ist notwendig herauszufinden, worauf unsere Weisen bezüglich der spirituellen Arbeit hingewiesen haben, damit wir verstehen, dass „ein Mensch unten keinen Finger heben wird, es sei denn, er wird von Oben gerufen“. Weiterlesen

1987/16 Der Unterschied zwischen der Arbeit der Allgemeinheit und der Arbeit des Einzelnen

korrigiert, EY, 22.08.2023

Im Heiligen Sohar (Emor, Artikel 58) steht geschrieben: „Komm und sieh: Sobald ein Mensch geboren wird, wird solange keine Kraft von oben über ihn eingesetzt, bis er beschnitten ist. Sobald er beschnitten ist, erwacht die Seele in ihm, das heißt das Licht von Nefesh von oben. Wenn er mit dem Vorhaben, sich mit Tora zu beschäftigen, belohnt wird, ist er ein vollkommener Mensch – vollkommen in allem, denn er ist mit dem Licht von Chaja belohnt worden. Aber wenn ein Tier geboren wird, wird es die Kraft, die es am Ende hat, schon bei seiner Geburt haben. Deshalb steht geschrieben: ‚Wenn ein Ochse oder ein Schaf oder eine Ziege geboren wird.'“ Weiterlesen

1988/28 Was bedeutet es, dass seine Führung verhüllt und enthüllt ist?

Rabash, Artikel 1988/28, korrigiert, EY, 21.08.2023

Im Midrash Rabba, Ruth (Kapitel 2:11) wird gefragt: „In einem Vers heißt es: ‚Denn der Ewige lässt sein Volk nicht im Stich und verlässt sein Erbe nicht‘, und in einem anderen Vers heißt es: ‚Denn der Ewige lässt sein Volk nicht im Stich, um Seines großen Namens willen.‘ Rabbi Shmuel Bar Nachmani sagte: ‘Manchmal tut er es um seines Volkes und seines Erbes willen, und manchmal um seines großen Namens willen.’ Rabbi Ibi sagte: ‘Wenn Israel würdig ist – um Seines Volkes und Seines Erbes willen. Wenn Israel nicht würdig ist – um Seines großen Namens willen.’ Und unsere Weisen sagten: ‚Im Land Israel, um Seines Volkes und Seines Erbes willen. Im Ausland, um Seines großen Namens willen, wie gesagt wurde: ‚Um Meinetwillen, um Meinetwillen will ich tun.'“ Weiterlesen

Zusammenfassung von Rabashs Artikel „Was ist der Unterschied zwischen Gesetz und Gericht in der Arbeit?“

Zum Original: 1988/26 Was ist der Unterschied zwischen Gesetz und Gericht in der Arbeit?

Rabash erörtert in diesem Artikel die Tiefe der Tora, die als „Gericht“ bezeichnet wird und im menschlichen Verstand erlangt werden muss. Sie ist auch als „die Namen des Schöpfers“ bekannt. Dieses Verständnis ist jedoch vorerst nur „Israel“ zugänglich, einem Zustand, der den „Glauben über dem Verstand“ repräsentiert und erreicht werden muss, bevor man die Tora wirklich verstehen kann. Weiterlesen

Newsletter September 2023

Parasha Ki Tawo / Tora Abschnitt „Wenn du kommst“

5. Buch MoseDeuteronomium 26:10 – 29:8

Zusammenfassung

Der Abschnitt Ki Tawo (Wenn du kommst) beginnt mit dem letzten Teil von Moses‚ Rede, die er vor seinem Tod an das Volk richtet. Während des Einzugs in das Land Israel befiehlt Moses dem Volk, die Worte auf große, weiss getünchte Steine zu schreiben und daraus einen Altar für den Schöpfer zu bauen.

Außerdem beschreibt Moses den Segen, der über Israel kommt, wenn sie die Mizwot (Gebote) einhalten, und den Fluch, wenn sie es nicht tun. Er erklärt den Zustand des Segens und des Fluches auf den Bergen Ebal und Garizim und welcher der beiden Berge die Flüche und welcher die Segnungen darstellt. Auch wird beschrieben, wie und von welcher Seite her ein Menschen diese aussprechen soll. Weiterlesen

Die Reinigung des Herzens

Die Reinigung des Herzens – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen 2023

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 30 (1989), „Was bedeutet es, die Menora in der Arbeit anzuzünden?“

Beten bedeutet, dass er wissen sollte, dass das Einhalten von Tora und Mizwot nicht um des Schöpfers, sondern um des erschaffenen Wesens willen geschieht. Das heißt, da er sein Herz reinigen will, wie es geschrieben steht: „Reinige unsere Herzen, damit wir dir in Wahrheit dienen“, folgt daraus, dass der Mensch durch das Gebet, wenn er für die Reinigung des Herzens betet, sich daran erinnert, dass das Einhalten der Tora und der Gebote um des Menschen willen geschieht. Er sieht dann, wie das Böse den Menschen beherrscht und er sich nicht aus dessen Herrschaft befreien kann. Mit anderen Worten: Das Einhalten von Tora und Mizwot und das Beten bringen ihm die Reinheit des Herzens.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 942, „Über den Verstand, der das Herz kontrolliert“

Der Verstand dient dem Herzen, das der Wille zum Empfangen ist, genauso wie die Hände und Beine und der Rest der Helfer, die man hat. Aus diesem Grund gibt es keinen anderen Weg, als das Herz zu reinigen. Aus diesem Grund beten wir: „Reinige unsere Herzen, damit wir Dir in Wahrheit dienen.“ Der Verstand kann nicht bestimmen, ob der Mensch auf dem guten Weg ist oder nicht. Vielmehr heißt es, wie schon bei der Übergabe der Tora: „Wir werden tun und wir werden hören.“

Das heißt, zuerst werden wir gedankenlos tun, und dann werden wir mit dem Hören belohnt, damit wir hören können, dass das, was wir tun, gut für uns ist. Wenn wir dagegen erst verstehen wollen, dass es sich für uns lohnt, dem Schöpfer zu geben, und dann erst tun, werden wir das nie erreichen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 342, „Noah war ein gerechter Mensch“

Der Mensch hat keine Kontrolle über sein Herz, um das Gefühl im Herzen ändern zu können, wenn das Herz fühlt, was seine Mitmenschen ihm sagen, und das Herz der Mehrheit folgt.

Aus diesem Grund bleibt ihm nichts anderes übrig, als durch Taten zu überwinden, um Handlungen des Gebens auszuführen und den Schöpfer zu bitten, ihm ein anderes Herz zu geben, wie es geschrieben steht: „Reinige unsere Herzen.“

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 268, „Der Mensch lernt nur dort, wo sein Herz ist“

Deswegen muss derjenige, der sich dem Schöpfer annähern möchte (damit man erlernen kann, wie man dem Schöpfer geben kann), den Schöpfer bitten, ihm ein anderes Herz zu geben, wie gesagt wurde: “Der Schöpfer hat für mich ein reines Herz erschaffen“. Also damit er ein anderes Herz hat, damit das Verlangen des Herzens das Geben wäre. Dann wird ihm das Erlernte die Möglichkeiten des Gebens an den Schöpfer aufzeigen. Doch was gegen das Herz des Menschen ist, kann er nicht erkennen. Darüber wurde gesagt: „Ich nehme von euch das steinerne Herz und gebe euch ein Herz aus Fleisch und Blut“.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 268, „Der Mensch lernt nur dort, wo sein Herz ist“

Es gibt keinen anderen Rat als zum Schöpfer zu beten, dass Er ihm ein anderes Herz geben möge. Das bedeutet, dass der Mensch verstehen sollte, dass es nichts Besseres gibt, als dem Schöpfer Freude zu bereiten. Dann wird er die Realität erkennen, dass er eine Verpflichtung gegenüber sich selbst hat. Das ist genau dann, wenn er versteht, dass, wenn er seine Pflicht erkennt, dies ein Verdienst für ihn selbst sein wird, da er dann die Möglichkeit zur Korrektur hat. Andernfalls bleibt er mit all seinen Mängeln zurück. Es stellt sich heraus, dass diese Pflicht tatsächlich sein Verdienst ist. Also wird er sich bemühen, die Pflicht zu erkennen, während jemand, der nie an Korrekturen arbeitet, nie seine Pflicht sehen wird.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 623, „Unsere Herzen läutern“

Bevor jemand den Zustand des Gebens erreicht, wenn seine Absicht um Seinetwillen ist, muss es eine Verhüllung geben. Erst wenn ein Mensch sein Handeln reinigt, verhält sich der Schöpfer ihm gegenüber mit einer offensichtlichen Führung.

Aus diesem Grund beten wir zum Schöpfer, dass er unsere Handlungen reinigt, wie in „Ein reines Herz, erschaffe mir, o Gott.“ Und warum betet man, dass der Schöpfer seine Handlungen reinigt? Nicht, weil man mit einer offensichtlichen Lenkung belohnt werden will, sondern um den “Aufrührern” das Maul zu stopfen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 35 (1989), „Um welche Hilfe in der Arbeit sollte man den Schöpfer bitten?“

Es steht geschrieben: „Reinige unsere Herzen, damit wir dir in Wahrheit dienen können.“ Die Reinheit des Herzens wird dazu führen, dass unsere Arbeit in Wahrheit geschieht, das heißt, um seinem Schöpfer Zufriedenheit zu geben. Eine Lüge bedeutet, dass ein Mensch behauptet, er arbeite für den Schöpfer, während er in Wirklichkeit zu seinem eigenen Vorteil und nicht um des Schöpfers willen arbeitet. „Lernende der Tora“ sind diejenigen, die verstehen, dass es sich lohnt, die Tora zu erlangen, denn die Tora kann nicht dort sein, wo es eine Trennung gibt, und der Eigennutz trennt den Menschen vom Schöpfer.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 26 (1985), „Zeige mir Deine Herrlichkeit“

Der Weg der Wahrheit wird liShma [um Seinetwillen] genannt, was bedeutet, dass er alles tut, um dem Schöpfer Zufriedenheit zu geben. Zu diesem Zeitpunkt kommt der Widerstand des Körpers zu ihm, wenn er argumentiert, dass er versteht, dass all seine Arbeit dazu dient, die Gefäße des Körpers zu befriedigen, was Selbstliebe ist. Zu diesem Zeitpunkt beginnt man zu erkennen, dass man nicht gegen den Körper vorgehen kann, und dann braucht er die Hilfe des Schöpfers. Das heißt, er hat bereits ein Kli, also ein Verlangen und den Bedarf, dass der Schöpfer ihn erfüllt, und dann gilt, was unsere Weisen sagten: „Wer kommt, um gereinigt zu werden, dem wird geholfen“.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 25 (1990), „Was ist ‚Lobt den Ewigen, alle Völker‘ in der Arbeit?“

Doch es steht geschrieben: „Wer kommt, um gereinigt zu werden, dem wird geholfen“, was andeutet, dass die Arbeit des Menschen dem Schöpfer geholfen hat, indem er einen Ort geschaffen hat, an dem er Hilfe leisten kann – warum heißt es dann, dass alles vom Schöpfer getan wird? Wir sollten schlussfolgern, was unsere Weisen sagten: „Wer kommt, um gereinigt zu werden…“ Wenn wir also sehen, dass der Mensch von sich aus gekommen ist, um sich zu reinigen, was ein Erwachen von unten ist, lautet die Antwort darauf: „ihm wird geholfen.“

Das heißt, die Tatsache, dass er gekommen ist, um sich zu reinigen, kommt durch Hilfe von oben. Sonst wäre er nicht gekommen, um sich zu reinigen. Daraus folgt, dass die Tatsache, dass er gekommen ist, um sich zu reinigen, auch vom Schöpfer kommt und nicht vom erschaffenen Wesen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 30 (1989), „Was bedeutet es, die Menora in der Arbeit anzuzünden?“

Nur wenn der Mensch in einen Zustand kommt, in dem er sagt: „Die Rettung durch den Menschen ist vergeblich“, bedeutet das, dass man sich nicht selbst helfen und das Gute wählen kann. Mit anderen Worten: Wenn ein Mensch sieht, dass die Angelegenheit in jeder Hinsicht schwierig ist, dann kommt die Hilfe von oben zu ihm und der Vers „Wer kommt, um gereinigt zu werden, dem wird geholfen“ wird wahr. Das heißt, wenn ein Mensch kommt, um sich zu reinigen, und beginnt, den Weg des Gebens zu beschreiten und das Böse in seinem Inneren auszurotten, sieht er, dass es nicht in seiner Hand liegt. Zu diesem Zeitpunkt ist das Kli aus der Sicht des Menschen, also des Mangels, vollkommen, wenn er den Schöpfer braucht, um sich aus der Herrschaft des Bösen zu befreien.

 

Hohe Feiertage im Jahr 2023

Die Hohen Feiertage Rosh HaShana (15.-17.09.23), Jom Kippur (24.-25.09.23), sowie die anschließenden Feiertage Sukkot (30.09.-06.10.23) und Simchat Tora (08.10.23) finden nach jüdischem Kalender im Monat Tishrei statt.

Doch was haben diese Feiertage mit der spiritueller Entwicklung eines Menschen zu tun?

„Wir müssen verstehen, dass die jüdischen Feiertage nicht die Tradition einer bestimmten Nation oder eines Volkes sind. Vielmehr sind sie Symbole einzigartiger spiritueller Zustände, in denen wir gegenseitige Hingabe, Liebe auf einer höheren Ebene und eine größere Tiefe der Verbindung des Herzens und des Verstandes erreichen.“ – Dr. Michael Laitman

Alle traditionellen jüdischen Feiertage im Jahreszyklus symbolisieren spirituelle Prozesse, die der Mensch während seines Lebens durchlaufen muss.

Der Egoismus der Menschheit entwickelte sich im Lauf von tausenden Jahren mit Hilfe der Reshimot (Erinnerungen, Aufzeichnungen), um letztendlich das menschliche Ego in seinem ganzen Ausmaß hervorzubringen. Diese Entwicklung dauert an, bis sich der Mensch mit dem Sinn seines Lebens zu beschäftigen beginnt. Man sagt in der Kabbala, “dass der Mensch die Stufe Tier verlassen und zur Stufe Mensch aufsteigen will.“

Vor 5783 Jahren war Adam haRishon (der erste Mensch) bereit, mit seiner spirituellen Entwicklung zu beginnen. Mittlerweile haben viele Menschen das Verlangen, ihre Seele kennenzulernen und ihren “Punkt im Herzen“ zu entdecken.

Die Hohen Feiertage (Jamim Noraim), Rosh HaShana (Anfang des Jahres) und Jom Kippur (Versöhnungstag oder “Tag des Gerichts“), sowie die 10 Tage, die dazwischen liegen, symbolisieren einen Prozess, in dem dem Menschen seine Gegensätzlichkeit zu den Eigenschaften der alles lenkenden Kraft (Schöpfer) gezeigt wird. Diese Kraft ist liebend, gebend und voll des Guten,  während der Mensch die “böse Neigung“ darstellt, was sich durch Narzissmus, Hass und Ausbeutung in dieser Welt zeigt.

Die Hohen Feiertage können aus kabbalistischer Sicht als vier Abschnitte der Korrektur der menschlicher Seele betrachtet werden:

 

Rosh HaShana ist der Anfang der Korrektur. Rosh (Kopf) bedeutet Beginn bzw. Anfang. Shana (Jahr) bedeutet Veränderung. Rosh HaShana ist eine Einladung der Höheren Kraft an jeden Menschen, einen neuen Weg in Richtung des ewigen, vollkommenen Lebens zu beschreiten.

 

Jom Kippur, der Tag des Gerichts, ist die nächste Etappe. Während der “zehn Tage der Buße“, deren Höhepunkt Jom Kippur ist, überprüfen man alle seine Erinnerungen und misst sie an den Regeln, zu deren Einhaltung der Mensch verpflichtet ist. Dann kann man erkennen, was einem schwer fiel und bei welchen Geboten man versagt hat. Das wichtigste Gebot ist “Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, es ist lt. Rabbi Akiva “die große Regel der Tora„.

Ein wichtiger Bestandteil der Bräuche am “Tag des Gerichts“ oder “Versöhnungstag“, dem feierlichsten Tag im jüdischen Kalender, ist die Lesung aus dem Buch des Propheten Jona. In der Erzählung befiehlt der Schöpfer Jona, den hartherzigen Bewohnern von Ninive zu sagen, dass sie ihre Beziehungen korrigieren müssen, wenn sie überleben wollen. Doch Jona flieht vor seiner Aufgabe und stürzte sich ins Meer, um dem Befehl des Schöpfers zu entgehen.

 

An Sukkot, dem Laubhüttenfest, findet die Endkorrektur statt. Das ist chibuk smol, die Umarmung von der linken Seite und chibuk jamin, die Umarmung von der rechten Seite. Also die Annäherung zwischen der Höheren Kraft (Schöpfer) und dem Geschöpf, hin zur Verbindung. Die sieben Tage von Sukkot symbolisieren sieben Stufen, in denen der Mensch allmählich seine inneren Eigenschaften korrigiert. Mit jedem “Tag“ oder mit jeder Stufe nähert sich der Mensch einen Schritt in Richtung Verbindung mit anderen Menschen. Schlussendlich verbindet er sich so mit der Höheren Kraft, der Liebe.

 

Am letzten Tag der 7 Tage von Sukkot erreicht der Prozess mit dem Tora-Freudenfest Simchat Tora (Empfang der Tora) seinen Höhepunkt. Nachdem der Mensch die Korrektur abgeschlossen hat, wird er mit unendlicher Freude und Genuss durch das Höhere Licht erfüllt. Simchat Tora symbolisiert die vollständige Einheit der Höheren Kraft, des Schöpfers, und dem Geschöpf, dem Menschen.

Sich selbst kritisieren

Sich selbst kritisieren – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 5 (1986), „Über die Achtung vor dem Vater“

Wenn jemand prüfen will, ob er in der Arbeit vorankommt, sollte er das auf zwei Arten tun: 

1.) Indem er die Belohnung betrachtet, die er vom Schöpfer zu empfangen hofft. Wenn er jeden Tag eine größere Belohnung empfängt, ist der Gradmesser das Gefäß des Empfangens. 

2.) Wie sehr er es genießt, dem Schöpfer zu dienen, und seine ganze Belohnung ist das, was er dem Schöpfer gibt. Wenn er zum Beispiel dem größten Menschen im Lande dient, hat er Freude daran. Wenn er aber dem Größten in der Generation dient, genießt er es sicherlich noch mehr. Deshalb will er, dass der Schöpfer in seinen Augen jeden Tag größer und wichtiger wird. Das ist das wahre Maß.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 146, „Leid und Freude“

Wenn ein Mensch prüft, ob seine Handlungen auf dem Weg der Wahrheit sind – um zu geben. Zu diesem Zeitpunkt sieht er alle seine Fehler. Das nennt man „Leiden“, was bedeutet, dass es ihn schmerzt, dass er beim Geben so schwach ist.

Er sieht dann die Wahrheit, dass er nichts in der Absicht um zu geben tun kann und keinen Ausweg aus seiner Situation hat, und er sieht, dass nur der Schöpfer ihm helfen kann. Deshalb hat er dann Raum für das Gebet, um aus tiefstem Herzen zum Schöpfer zu beten.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 28 (1987), „Was soll man in der Arbeit nicht hinzufügen und nicht wegnehmen?“

In dem Maße, in dem er die Bedeutung der Spiritualität spürt, stellt er das Lob des Schöpfers her.

Wenn der Mensch die Wichtigkeit der Spiritualität erkannt hat, ist es an der Zeit, dass er auf die linke Seite wechselt. Wenn er innerhalb des Verstandes wirklich die Wichtigkeit des Königs spürt, muss er kritisch betrachten, ob er wirklich bereit ist, nur um des Schöpfers willen zu arbeiten.

Wenn er innerhalb des Verstandes sieht, dass er nackt und arm ist – dieser Zustand, in dem er die Wichtigkeit der Spiritualität sieht, aber nur über dem Verstand – kann diese Berechnung in ihm Mangel und Schmerz darüber erschaffen, dass er in völliger Niedrigkeit ist. Dann kann er von Herzen für das beten, was ihm fehlt.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 16 (1989), „Was ist das Verbot, an einem leeren Tisch, in der Arbeit zu segnen?“

In der spirituellen Welt bedeutet „links“ etwas, das der Korrektur bedarf. Das bedeutet, dass der Mensch einen kleinen Teil seiner Zeit darauf verwenden sollte, sich selbst zu kritisieren und zu sehen, wie viel Mühe er aufwenden kann, um ausschließlich um des Schöpfers willen und nicht um seiner selbst willen zu arbeiten. Wenn er also sagen kann, dass er nicht leben will, wenn er nicht arbeitet, um seinen Schöpfer zufrieden zu stellen usw.

Zu diesem Zeitpunkt erkennt er, dass er dies nicht allein tun kann, sondern dass nur der Schöpfer helfen kann. Daraus folgt, dass jetzt die Zeit ist, in der er aus tiefstem Herzen beten kann. Das heißt, er sieht und spürt, dass er machtlos ist, die Natur zu ändern, mit der er erschaffen wurde, genannt „Wille, für sich selbst zu empfangen und nicht zu geben.“

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 27, „Drei Linien – 1“)

Man sollte vor allem auf der richtigen Linie wandeln, d. h. gute Taten tun und sich als vollkommen fühlen und dem König dienen. Man muss glauben, dass alles, was man tut, Ihm Zufriedenheit bringt.

Gleichzeitig sollte man sich Zeit nehmen, um auf der Linken Linie zu gehen, d. h. zu kritisieren, aber die Linke sollte vor der Rechten kapitulieren. Das heißt, er geht auf der Linken Linie, nicht weil er die Eigenschaft der Linken will, sondern um die Rechte zu verbessern, um zu zeigen, dass er trotz all seiner Kritik und seines Wissens über dem Verstand geht, also auf der „Rechten“, die „Glaube“ genannt wird.

Das nennt man die „Mittlere Linie“, die sich zwischen den beiden Linien entscheidet und sich nach rechts neigt.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 518, „Er, der kommt, um zu verunreinigen“

Wer sich selbst als Ganzes betrachtet und seine Handlungen nicht kritisiert, ist nach seinem Verständnis gerecht und gehört zur Allgemeinheit, deren Arbeit in einer Art Belohnung und Bestrafung besteht.

„Bis sie Wissen erlangen und sich viel Weisheit aneignen“, während sie in einem Zustand der „Stille“ sind und nach der Wahrheit suchen, „wird ihnen das Geheimnis“ der Bedeutung von liShma [um Seinetwillen] gezeigt. Wer offenbart es ihnen? Es kommt von oben. Das heißt: „Er, der kommt, um geläutert zu werden, dem wird geholfen.“

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 776, „Still von Kedusha“

Es gibt keinerlei Kritik an all den Dingen, die der Mensch durch seine Erziehung auf sich nimmt. Außerdem könnte es zwei Gegensätze in ein und demselben Träger geben, da es keine Kritik gibt. Wenn man aber Dinge auf sich nimmt, die man nicht durch die Erziehung erhalten hat, gibt es Kritik und man kann nicht zwei Gegensätze im selben Träger empfangen.

Der Grund dafür ist, dass er sich bei jeder neuen Sache, die er tut, die Frage stellt: „Warum tue ich das? Wer verpflichtet mich dazu und welchen Nutzen habe ich davon?“ Und: „Zu wessen Nutzen tue ich es?“ Nur der Verstand, der ihn zur Arbeit verpflichtet, kann ihn dazu bringen. Sonst reicht ihm das, was er durch die Erziehung empfangen hat.

Er braucht aber den Glauben, wenn er neue Dinge empfängt. Und erst dann ist der Glaube angebracht, denn er hat bereits Kritik, es gibt immer wieder Widersprüche, und er kann nichts empfangen, wenn nicht durch die Kraft des Glaubens.

Das ist bei der Erziehung anders, wenn er keine Kritik hat. Er hat dann keinen Bedarf an Glauben, denn er ist es gewohnt, all diese Dinge aus Gewohnheit zu tun.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 17 (1984), Teil 2, „Die Tagesordnung der Versammlung“

Gleich zu Beginn der Versammlung, wenn wir uns versammeln, sollten wir die Freunde loben, die Bedeutung eines jeden Freundes. In dem Maße, in dem man die Größe der Gesellschaft annimmt, kann man die Gesellschaft würdigen.

„Und dann bete“ bedeutet, dass jeder sich selbst prüfen und sehen sollte, wie viel Mühe er sich für die Gesellschaft gibt. Wenn er dann sieht, dass er machtlos ist, etwas für die Gesellschaft zu tun, kann er zum Schöpfer beten, dass Er ihm hilft und ihm Kraft und Verlangen gibt, sich mit der Liebe zum Nächsten zu beschäftigen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 13 (1986), „Komm zum Pharao 2“)

Wir sollten wissen, dass die Liebe zu Freunden eine Tugend ist. Man kann sich nicht selbst betrügen und sagen, dass man die Freunde liebt, wenn man sie in Wirklichkeit nicht liebt. Er kann hier prüfen, ob er die Liebe zu seinen Freunden wirklich hat oder nicht. Aber bei der Liebe zum Schöpfer kann man sich nicht selbst prüfen, ob seine Absicht die Liebe zum Schöpfer ist, das heißt, dass er dem Schöpfer geben will, oder ob sein Verlangen darin besteht, zu empfangen, um zu empfangen.

Aber wir sollten wissen, dass dem Menschen nach all den Korrekturen, die er ohne die Hilfe des Schöpfers vornehmen muss, kein Fortschritt in der Arbeit des Gebens vergönnt sein wird. Und wir fragten: „Warum sollte man dann Dinge tun, um später mit der Hilfe des Schöpfers belohnt zu werden? Schließlich kann der Schöpfer auch ohne die Arbeit der Unteren helfen, und die Arbeit des Menschen am Fortschritt in der Arbeit wird ohnehin nicht helfen.“

Wenn jemand jedoch nicht anfängt zu arbeiten, weiß er nicht, dass er nicht über den Trieb triumphieren kann. Wenn der Mensch aber beginnt, in der Arbeit des Schöpfers zu wandeln und tut, was er tun kann, dann kann er ein wahres Gebet für den Schöpfer sprechen, damit er ihm hilft.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 17 (1984), Teil 2, „Die Tagesordnung der Versammlung“)

Nachdem wir uns selbst geprüft und die bekannten Ratschläge zum Beten befolgt haben, sollten wir so tun, als ob unser Gebet erhört worden wäre, und uns mit unseren Freunden freuen, als ob alle Freunde ein Körper wären. Und so wie der Körper möchte, dass alle seine Organe sich freuen, möchten auch wir, dass alle unsere Freunde sich jetzt freuen.

Deshalb kommt nach all den Berechnungen die Zeit der Freude und der Liebe zu den Freunden. Zu diesem Zeitpunkt sollte sich jeder glücklich fühlen, als hätte man gerade ein sehr gutes Geschäft abgeschlossen, das einem viel Geld einbringen wird. Und es ist üblich, dass er zu dieser Zeit den Freunden Getränke ausgibt.

Genauso braucht hier jeder seine Freunde, um zu trinken und Kuchen zu essen usw. Weil er jetzt glücklich ist, möchte er, dass sich auch seine Freunde gut fühlen. Deshalb sollte sich die Versammlung in einem Zustand der Freude und des Hochgefühls befinden.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Freiheit“

Es gibt keine zwei Menschen auf der Erde, deren Meinungen identisch sind, denn jeder Mensch hat einen großen und erhabenen Besitz, der ihm von seinen Vorfahren vermacht wurde und von dem andere nicht den geringsten Anteil haben.

Deshalb werden alle diese Besitztümer als das Eigentum des Einzelnen bezeichnet, und die Gesellschaft wird ermahnt, ihren Geschmack und ihren Geist zu bewahren, damit sie nicht durch ihre Umgebung verwässert wird. Vielmehr sollte jeder Einzelne die Integrität seines Erbes bewahren. Dann wird der Widerspruch und die Gegensätzlichkeit zwischen ihnen für immer bestehen bleiben, um für immer die Kritik und den Fortschritt der Weisheit zu sichern, die der ganze Vorteil der Menschheit und ihr wahres ewiges Verlangen ist.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 1 (1990), „Was bedeutet ‚Mögen wir der Kopf sein und nicht der Schwanz‘ in der Arbeit?“

Solange der Mensch unter der Herrschaft des Willens steht, für sich selbst zu empfangen, kann er nicht wissen, was gut und was schlecht ist, sondern muss alles so annehmen, wie es die Weisen für uns bestimmt haben, sonst kommen Staub und Schmutz in seine Augen und er kann nicht vorankommen. Aber wenn wir die Worte der Weisen nicht kritisieren und ihre Worte innerhalb des Verstandes annehmen wollen, werden wir gerade dadurch mit der Erkenntnis [Vernunft] der Kedusha [Heiligkeit] belohnt.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 21 (1985), „Wir sollten immer zwischen Tora und Arbeit unterscheiden“

Wenn es bereits Funken des Gebens gibt, was bedeutet, dass er bereits etwas von dem Heilmittel der Tora und der Mizwot in Form der Reinigung des Gedankens und des Verlangens empfangen hat, und sich in Angelegenheiten der Arbeit in einem Zustand der Selbstkritik befindet.

Aber man sollte sich in der Tora überhaupt nicht selbst kritisieren. Vielmehr sollte er die Tora so lernen, wie sie ist. Alles, was wir tun müssen, ist, uns Rat zu holen, wie wir die Tora schätzen können.

Parasha Ki Teze / Tora Abschnitt “Wenn du ausziehst“

5. Buch MoseDeuteronomium 21:10 – 25:19

Zusammenfassung

Der Abschnitt Ki Teze (Wenn du ausziehst) beschreibt detailliert die verschiedenen Mizwot (Gebote).

Einerseits werden besondere und seltene Mizwot (Gesetzte), welche das Verhalten gegenüber der geliebten oder der verschmähten Frau und dem Erstgeborenen oder einem widerspenstigen Sohn beschrieben, oder die Mizwa (Gebot), die Vogelmutter aus dem Nest zu vertreiben, und ihr nicht zu schaden, wenn man die Eier oder Jungen nimmt. Weiterlesen

1986/19 Die Freude betreffend

Rabash, Artikel Nr. 1986/19, korr EY, 24.7.2023

Die Mishna [hebr. “Wiederholung”; Niederschrift der mündlichen Tora] sagt (Taanit, 26): „Vom Beginn des [Monats] Aw an verringern wir die Freude. Vom Beginn des [Monats] Adar an mehren wir die Freude. Und wenn ein Mensch mit einem Götzendiener einen Streit hat, soll er ihn im [Monat] Adar richten.“ Wir sollten verstehen, was es bedeutet, wenn die Freude zunimmt und die Freude abnimmt. Schließlich ist die Freude das Ergebnis einer Ursache, die dem Menschen Freude bereitet hat, und er kann die Ursache nur vermindern oder vermehren. Deshalb sollte er wissen, was ihm Freude bringt.

Die Weisen, die den Rat gaben, die Freude zu vermehren, bezogen sich auf die Freude der Kedusha [Heiligkeit]. Deshalb sollte der Mensch überlegen, welche Ursache sie nannten, die die Freude der Kedusha bringt. Es ist auch wichtig zu verstehen, was sie meinten, als sie sagten: „Wenn er mit einem Götzendiener einen Streit hat, soll er ihn im [Monat] Adar richten.“ Schließlich befindet sich der Mensch im Land Israel, und dort gibt es mehrere Städte, in denen es keinen einzigen Götzendiener gibt. Und selbst wenn er einen Götzendiener in der Stadt findet, welchen Streit sollte es mit ihm geben? Weiterlesen

1990/2 Was bedeutet Scheitern in der Arbeit?

Rabash, Artikel Nr. 1990/2, korr EY 28.7.2023

Es steht geschrieben (Hosea 14): „Kehre um, o Israel, bis zum Ewigen, deinem Gott, denn du bist in deiner Sünde gescheitert.“ Der RADAK interpretiert es so: „’Du bist in deiner Sünde gescheitert’, weil du siehst, dass du in deiner Sünde gescheitert bist, denn nichts erhebt dich von deinem Sturz als deine Teshuva [Umkehr] zu Ihm. Es heißt ‘bis zum’ [Ewigen], ist wie ’zum’. Unsere Weisen sagten: „Groß ist die Umkehr, welche bis zum Thron reicht, wie gesagt wurde: ‚bis zum Ewigen, deinem Gott‘.“ Weiterlesen

1986/35 Der fünfzehnte Aw

Rabash, Artikel Nr. 1986/35, korr EY, 2.8.2023

In der Mischna steht (Taanit, S. 26b): „Rabbi Shimon Ben Gamliel sagte: ‚Es gibt keinen besseren Tag für Israel als den fünfzehnten Aw [den 11. hebräischer Monat] und Jom Kippur [Versöhnungstag], an dem die Töchter Jerusalems in geliehenen weißen Kleidern herauskommen, um diejenigen nicht zu beschämen, die keine Kleider haben. Dann gehen die Töchter Jerusalems hinaus und tanzen in den Weinbergen. Was sagen sie? ‘Junger Mann, erhebe deine Augen und schau, was du wählst. Richte deine Augen nicht auf die Schönheit, sondern auf die Familie.'“ Und auf Seite 31: „Diejenigen, die keine Ehefrauen hatten, gingen dorthin. Unsere Weisen lehrten: ‚Was sagen die Schönen unter ihnen? ‚Richtet eure Augen auf die Schönheit, denn eine Frau ist nur für die Schönheit da.‘ Was sagen die Wohlgeborenen unter ihnen? ‘Richtet euren Blick auf die Familie, denn eine Frau ist nur für Söhne da’. In Das Auge Jakobs fügt er hinzu: „Die Wohlhabenden unter ihnen sagen: ‚Richtet eure Augen auf die Wohlhabenden.‘ Was sagen die Unansehnlichen unter ihnen? ‚Nehmt, was ihr nehmt für den Schöpfer, solange ihr uns mit Goldmünzen krönt.'“ Weiterlesen

1991/11 Was bedeutet es, dass der Gute Trieb und der Böse Trieb einen Menschen in der Arbeit beschützen?

Rabash,  Artikel Nr. 1991/11, korr KW

Im Sohar heißt es (WaJishlach, Punkt 1-4): „Rabbi Yehuda begann: ‚Er wird seinen Engeln die Aufsicht über dich geben, damit sie dich auf all deinen Wegen bewachen.‘ Wenn ein Mensch auf die Welt kommt, kommt der böse Trieb sogleich mit ihm. Es steht geschrieben: „Meine Sünde ist immer vor mir“, denn sie lässt den Menschen vor seinem Herrn sündigen. Der gute Trieb kommt zu einem Menschen, sobald er gereinigt wird. Und wann wird man gereinigt? Sobald er dreizehn Jahre alt wird. Zu diesem Zeitpunkt verbindet sich der Mensch mit beidem, rechts und links; dem guten Trieb rechts und dem bösen Trieb links. Und das sind tatsächlich zwei festgelegte Engel. Wenn ein Mensch kommt, um gereinigt zu werden, unterwirft sich der böse Trieb, und die Rechte beherrscht die Linke. Und beide, der gute Trieb und der böse Trieb, vereinen sich, um den Menschen auf all den Wegen zu halten, die er beschreitet.“ Weiterlesen

1989/37 Was ist „Ein Weg, der in Dornen beginnt und in der Ebene endet“ in der Arbeit?

Rabash, Artikel Nr. 1989/37, korrigiert, EY, 4.8.2023

Im Midrash Tanchuma (S. 318b) steht geschrieben: „Seht, ich lege vor Euch [heute den Segen und den Fluch]. Darüber steht geschrieben: „Kommen nicht Unheil und Wohltaten aus dem Mund des Allerhöchsten?“ Auch Moses legte ihnen zwei Wege vor – den guten und den schlechten, den Weg des Lebens und den Weg des Todes, einen Segen und einen Fluch. 

Es gibt eine Allegorie über einen alten Menschen, der an der Kreuzung zweier Wege saß: Der eine Weg beginnt mit Dornen und endet in einer Ebene, der andere beginnt mit einer Ebene und endet in Dornen. Er setzte sich an den Beginn der beiden Wege und warnte die Vorübergehenden mit den Worten: ‘Obwohl ihr seht, dass dieser Weg mit Dornen beginnt, nehmt ihn – denn er endet in einer Ebene.’ Jeder, der weise war, hörte auf ihn und nahm diesen. Er strengt sich an, aber er geht in Frieden und kommt in Frieden. Diejenigen aber, die nicht auf ihn hörten, gingen und scheiterten am Ende. Deshalb wähle das Leben; du und deine Nachkommen.“ Weiterlesen

1990/4 Was bedeutet in der Arbeit, dass “die Generationen der Gerechten gute Taten sind”?

Rabash, Artikel Nr. 4, 1990, korrigiert, EY, 5.8.23

Unsere Weisen sagten über den Vers „Dies sind die Generationen Noahs; Noah war ein gerechter Mann“: „Um euch zu lehren, dass die Generationen der Gerechten vor allem gute Taten sind.“ Das sollten wir verstehen, denn unsere Weisen sagten (Nedarim 64): „Wer keine Söhne hat, gilt als tot, denn es steht geschrieben: ‚Gib mir Söhne, sonst sterbe ich.'“ Deshalb werden Gerechte, die gute Taten vollbringen, trotzdem als tot angesehen. Kann man das über Gerechte sagen?

In der Arbeit werden Vater und Sohn als „Ursache und Wirkung“ bezeichnet. Mit anderen Worten: Das Potenzial wird „Vater“ genannt, und das, was sich später in der Praxis zeigt, heißt „Sohn“. Das Potenzial ist wie ein Tropfen im Gehirn des Vaters, und das daraus entstehende Ergebnis wird „Geburt“ genannt; und ein „Sohn“, der aus dem Potenzial zur Realität wird. Weiterlesen

1987/21 Was sind „schmutzige Hände“ in der Arbeit des Schöpfers?

Rabash, Artikel Nr. 21/ 1987, korrigiert, EY, 11.8.2023

Der Heilige Sohar sagt in Balak (Punkt 43) über den Vers „Wenn sie zum Zelt der Zusammenkunft kommen, sollen sie sich im Wasser waschen und werden nicht sterben“: Wir lernen aus diesem Vers, dass „derjenige, der sich nicht darum kümmert und sich mit schmutzigen Händen vor dem König zeigt, sterben muss. Was ist der Grund dafür? Es liegt daran, dass die Hände des Menschen an der Spitze der Welt stehen, wo nach seiner Aussage (von Chassid Rabbi Schmaja) jeder Dreck und jeder Schmutz zur Sitra Achra [andere Seite] aufsteigt, weil sich die Sitra Achra von diesem Dreck und Schmutz ernährt. Deshalb sagte der Chassid Rabbi Schmaja, dass derjenige, der mit schmutzigen Händen segnet, sterben muss.“ Weiterlesen

Parasha Shoftim / Tora Abschnitt „Richter“

5. Buch MoseDeuteronomium 16:18 – 21:9

Zusammenfassung

Der Tora Abschnitt Shoftim (Richter) beschäftigt sich mit der genaueren Erklärung der Mizwot (Gebote), die mit dem Einzug in das Land Israel einhergehen. Er beginnt mit der Ernennung von Richtern, welche die Gesetze machen, und von Vorstehern, welche sie durchsetzen, damit im Volk Israel echte Gerechtigkeit herrscht.

Es werden die Gesetze zur Wahl des Königs durch das Volk beschrieben und auch das Verbot der Hexerei wird  thematisiert und führt das Volk zu den wahren Propheten. Schließlich belehrt der Abschnitt das Volk, wie es sich während eines Krieges verhalten soll. Weiterlesen

Die Notwendigkeit der Errettung durch den Schöpfer

Die Notwendigkeit der Errettung durch den Schöpfer – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 380, „Jeder, der den siebten Punkt heiligt – 2“)

Wenn jemand den Punkt in seinem Herzen richtig heiligt, beginnt er, das Exil in Ägypten zu betreten. Zu diesem Zeitpunkt beginnt er jedes Mal zu erkennen, wie weit er vom Akt des Gebens entfernt ist. Dann bilden sich in ihm Kelim, also Defizite, die der Schöpfer später ausfüllen kann.

Daraus folgt, dass der Mensch zu Beginn des Krieges Kelim und ein Bedürfnis nach Erlösung und der Hilfe des Schöpfers haben muss, wie gesagt wurde: „Wenn der Schöpfer ihm nicht helfen würde, würde er es nicht überwinden.“ Daraus folgt, dass Er dem Menschen nicht absichtlich die Fähigkeit gegeben hat, den Krieg zu gewinnen, denn durch den Krieg erhält man die Kelim und das Bedürfnis nach dem Überfluss.

Wir brauchen also beides: den Krieg, um Kelim zu bekommen, und die Hilfe, die wir brauchen, ist, dass der Schöpfer ihm hilft.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 21

Die Anstrengungen, die man jedes Mal unternimmt, um vorwärts zu kommen, während man sieht, dass man rückwärts geht, verstärken das Bedürfnis nach der Rettung durch den Schöpfer.

So ist die Natur – er sehnt sich und stellt sich jedes Mal vor, dass er bereits auf der Landstraße marschiert. Und plötzlich blickt er zurück zu dem Ort, von dem er gekommen ist, und verlässt dann die Landstraße und schließt sich wieder den ungebildeten Menschen an und folgt ihnen. Als er sieht, dass er sich unter den Ungebildeten, also in der Ketzerei befindet, beginnt er sich wieder nach dem Glauben zu begehren. Und dann wächst das Begehren durch das Gebet und weitet sich aus, bis es eine Stufe erreicht, auf der der Schöpfer sagt, dass seine Kelim jetzt bereit sind, das Heil zu empfangen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 29 (1988), „Wie man denjenigen, der Gott dient, von demjenigen, der ihm nicht dient, unterscheiden kann“

Sein Erwachen aus dem Abstieg wird „die Erweckung der Toten“ genannt, wenn er zu spüren beginnt, dass es ihm an Leben mangelt. Umgekehrt spürt jemand, der tot ist, nicht, dass es ihm an Leben mangelt, so dass er das Leben erhalten möchte.

Doch die Frage ist: Wer hat ihn wiederbelebt? Die Antwort lautet: „Ein König, der tötet und zum Leben erweckt“. Und warum brauchen wir das? Die Antwort lautet: „und das Heil hervorbringt“. Das bedeutet, dass der Schöpfer ihm einerseits einen Abstieg schenkte, den man „Töten“ nennt, und andererseits einen Aufstieg, den man „und zum Leben bringt“ nennt, wodurch das Heil kommt, wie es geschrieben steht: „und bringt das Heil hervor.“

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 2 (1990), „Was bedeutet das Scheitern in der Arbeit?“

Es steht geschrieben: „Wie ist die Umkehr?“ … „wenn Er, der alle Geheimnisse kennt, bezeugt, dass er nicht zur Torheit zurückkehren wird.“ Das heißt, wann kann man sicher sein, dass man mit vollkommener Reue belohnt worden ist? „Wenn Er, der alle Geheimnisse kennt, es ihm bezeugt“. „Das bedeutet, dass er die Offenbarung des Antlitzes erlangen wird. Zu diesem Zeitpunkt wird seine eigene Erlösung bezeugen, dass er nicht zur Torheit zurückkehren wird.“

 

  1. Baal HaSulam, Shamati 191. „Die Zeit des Abstiegs“

Während des Abstiegs spürt er jedoch, dass es ihm nicht möglich ist, eine Verbindung und Zugehörigkeit zum Schöpfer im Aspekt von Dwekut (Anhaftung) zu haben, denn er empfindet den Dienst als eine Sache, die der ganzen Welt fremd ist.

Und in Wahrheit ist es tatsächlich so. Doch: „Wo man Seine Größe findet, dort findet man auch Seine Bescheidenheit.“ Das bedeutet, dass es eine übernatürliche Sache ist, ein Geschenk, das der Schöpfer den Geschöpfen machte, um ihnen zu ermöglichen, mit Ihm verbunden zu sein und Ihm anzuhaften.

Wenn der Mensch wieder eine Verbindung zum Schöpfer erreicht, muss er sich stets an die Zeit seines Abstiegs erinnern, um die Zeit der Dwekut zu kennen, sie zu verstehen und zu schätzen, damit er weiß, dass er nun eine Rettung hat, über den natürlichen Weg hinaus.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati 13. Ein Granatapfel

Und das ist die Bedeutung von: „Gott aber hat es so gemacht, dass man sich vor Ihm fürchte“. Mit anderen Worten: Wenn dem Menschen diese Gedanken der Leere kommen, dann hat er sie deswegen erhalten, damit er das Bedürfnis bekommt, Glauben über dem Verstand auf sich zu nehmen. Und dazu ist die Hilfe des Schöpfers vonnöten. Der Mensch muss den Schöpfer darum bitten, dass Er ihm die Kraft geben möge, Glauben über dem Verstand anzunehmen.

Gerade dann benötigt der Mensch die Hilfe des Schöpfers, denn der äußere Verstand veranlasst ihn, das Gegenteil zu verstehen. Deswegen bleibt dem Menschen kein anderer Ausweg, als den Schöpfer um Hilfe zu bitten.

Und darüber steht geschrieben: „Das Verlangen des Menschen überkommt ihn jeden Tag, und wenn der Schöpfer ihm nicht helfen würde, könnte er nicht die Oberhand gewinnen.“ Erst dann tritt der Zustand ein, in dem der Mensch versteht, dass niemand außer dem Schöpfer ihm helfen kann. Und das ist die Bedeutung von „Gott aber hat es so gemacht, dass man sich vor Ihm fürchte“. Die Furcht ihrerseits bedeutet Glauben, denn erst dann braucht der Mensch die Errettung durch den Schöpfer.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 23 (1987), „Frieden nach einem Streit ist wichtiger, als gar keinen Streit zu haben“

„Der Gerechte hat viel zu leiden.“ Das heißt, nachdem der Gerechte viele Trübsale erlitten hat, denn „gerecht“ ist nach der Zukunft benannt, d.h. jemand, der gerecht sein will, der für den Schöpfer arbeiten will, der erleidet viele Trübsale, bis sich viele Trübsale angesammelt haben. Deshalb steht geschrieben: „von allen“. Das bedeutet, dass der Schöpfer ihn retten wird, wenn er viele Leiden hat, denn dann hat er die Hilfe des Schöpfers wirklich nötig und er wird die Rettung des Schöpfers zu schätzen wissen, denn es gibt kein Licht ohne ein Kli.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 6 (1991), „Was bedeutet ‚Die Hirten von Abrams Vieh und die Hirten von Lots Vieh‘ in der Arbeit?“

Es steht geschrieben: „Der Ewige wird für mich vollenden.“ Das bedeutet, dass es nicht in der Fähigkeit des Menschen liegt, das Verlangen zu geben.

Allerdings gibt es hier zwei Angelegenheiten: 1.) Ein Mensch muss sagen: „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?“ Deshalb sollte er sich nicht darüber beunruhigen, dass er nicht mit dem Verlangen zu geben belohnt wurde, obwohl er sich seiner Meinung nach sehr angestrengt hat. Trotzdem sollte er glauben, dass der Schöpfer wartet, bis er offenbart, was er tun muss. 2.) Danach wird der Schöpfer es für ihn zu Ende bringen, das heißt, dass er zu diesem Zeitpunkt sofort empfangen wird, was er sich wünscht, wie es geschrieben steht: „Das Heil des Ewigen ist wie ein Wimpernschlag.“

 

  1. Baal HaSulam, „Dies ist für Yehuda“

Und die Schriften sagen: „Mensch und Tier erhältst Du, oh Ewiger.“ Und so wie dem Tier alles zu seinem Erhalt und zur Erfüllung seines Zweckes gegeben wird, so versorgt Er den Menschen mit allem, was er zum Lebensunterhalt und zur Vervollkommnung seines Zweckes benötigt.

Darum müssen wir begreifen, worin der Vorzug der Menschenaus der Perspektive ihrer eigenen Vorbereitung gesehenvor dem Tier liegt. Es ist in der Tat ihren Wünschen entnommen, denn die Wünsche des Menschen sind auf jeden Fall anders als die eines Tieres. Und in dem Umfang unterscheidet sich Gottes Rettung des Menschen von der eines Tieres.

Daher finden wir nun nach all den Überprüfungen und Untersuchungen, dass der einzige Wunsch im Menschen, der nicht in der Tierwelt existiert, im Erwachen nach der göttlichen Anheftung (Dwekut) besteht. Nur die menschliche Spezies ist dazu bereit und keine andere.

Es folgt, dass das gesamte Thema über den Vorzug der menschlichen Art in der Vorbereitung liegt, zur Anheftung an den Schöpfer zu streben.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 15 (1990), „Was bedeutet es, dass vor dem Sturz des ägyptischen Ministers ihr Aufschrei nicht erhört wurde” in der Arbeit ?

Es ist unmöglich, eine halbe Sache zu geben. Vielmehr muss zuerst das ganze Übel aufgedeckt werden, und dann kommt die Hilfe von oben über eine vollkommene Sache. Deshalb ist jetzt, nachdem Moses sagte: „Warum hast Du diesem Volk Unheil gebracht und nicht gerettet“, sondern das Böse in seiner ganzen Macht offenbart, die Zeit gekommen, in der die Rettung von oben kommen wird. Deshalb sagte Er „jetzt“ und meinte damit, dass ihr jetzt sehen werdet, dass Ich ihnen die nötige Hilfe geben werde, wie es geschrieben steht: „Denn mit mächtiger Hand wird Er sie senden, und mit mächtiger Hand wird Er sie aus seinem Land vertreiben.“ Denn erst jetzt ist es an der Zeit, da all das Böse in ihnen offenbart worden ist.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 13

Ich spüre bei euch allen, dass das Heute für euch durch das Morgen ersetzt wurde und ihr statt „jetzt“ „später“ sagt. Dagegen gibt es kein Heilmittel, außer sich anzustrengen, um diesen Irrtum und diese Verzerrung zu verstehen – dass jemand, der vom Schöpfer gerettet werden will, nur dann gerettet wird, wenn er die Erlösung heute braucht. Jemand, der auf morgen warten kann, wird sein Heil erst nach Jahren erhalten, Gott bewahre.

Das ist dir passiert, weil du meiner Aufforderung, dich in der Liebe zu deinen Freunden zu üben, nicht nachgekommen bist, denn ich habe dir auf jede erdenkliche Art und Weise erklärt, dass dieses Heilmittel ausreicht, um dich für all deine Fehler zu entschädigen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 30 (1987), „Was ist ein Krieg um Herrschaft” in der Arbeit? – 1

Gerade jetzt, wo du erkannt hast, dass du diesen Krieg nicht gewinnen kannst, solltest du dem Feldzug nicht entfliehen. Vielmehr ist jetzt die Zeit, in der der Mensch aus tiefstem Herzen beten kann, weil er sieht, dass er allein nichts ausrichten kann.

Daraus folgt, dass er durch die Arbeit, die er bisher geleistet hat, das Bedürfnis nach der Rettung durch den Schöpfer gewonnen hat.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 32 (1991), „Was sind Banner in der Arbeit?“

„Israel sagte zu seinem Schöpfer: ‚Wir singen in Deinem Heil, das Du in Deinem Namen getan hast.'“ Das heißt, wir singen mit dem Heil, das Du uns im Verlangen zu geben gegeben hast, was „der Name des Schöpfers“ genannt wird, der der Geber ist. Er hat uns diesen Namen gegeben, was bedeutet, dass auch wir nun Handlungen des Gebens ausführen können.

Es steht geschrieben: „Und im Namen unseres Gottes werden wir unsere Fahnen aufstellen“, denn der Schöpfer hat seinen Namen in unserem Namen aufgestellt und uns zu Fahnen gemacht.“ Das bedeutet, dass wir jetzt den Namen des Schöpfers unterstützen, dessen Name „Verlangen zu geben“ ist. Das ist unsere Rettung, dass der Schöpfer seinen Namen, der das Verlangen zu geben bedeutet, in unserem Namen eingesetzt hat.