Schweigen ist Gold – Warum die Kabbalisten oft einsilbig sind

Von Dr. Michael Laitman

Ich verbrachte unzählige Stunden im Gespräch mit meinem Lehrer Rav Baruch Shalom Ashlag (RABASH). Meistens sprachen wir miteinander, wenn wir bei unseren täglichen Morgenspaziergängen oder während unserer häufigen zweitägigen Ausflüge nach Tiberias allein waren. Ich habe ihn einmal gefragt, was er gemacht hat, bevor ich kam, denn als ich ihn traf, war er bereits dreiundsiebzig Jahre alt. Er sagte: „Ich war allein“ und als ich ihn fragte, ob er es nicht nötig hätte, mit jemandem zu reden, sagte er einfach „Nein“. Weiterlesen

Die traurige Wahrheit über unsere Existenz und was wir dagegen tun können

Von Dr. Michael Laitman

Die meisten von uns sind sich der Beweggründe für ihr Handeln nicht bewusst. Wir gehen sozusagen „auf Autopilot“ durchs Leben und denken selten darüber nach, was uns dazu veranlasst, zu tun, was wir tun, zu sagen, was wir sagen, und zu denken, was wir denken. Dafür gibt es einen guten Grund: Niemand will erkennen, dass die Motivation für unser Handeln Angst ist. Wir sind ständig auf der Flucht, und der Gedanke daran ist unerträglich. Weiterlesen

Beruht die Evolution auf purem Zufall?

Verfasst von Schülern von Dr. Michael Laitman

Sollte die Evolution nur ein zufälliges Geschehen sein? Sie ist alles andere als reiner Zufall. Wenn wir Naturerscheinungen als zufällig wahrnehmen, so scheint uns dies nur so, da uns das tiefere Verständnis dafür fehlt, wie die Natur tatsächlich funktioniert. Nichts, was sich je ereignete, geschah zufällig. Ebenso entwickelt sich unser Leben heute keineswegs willkürlich, sondern vielmehr im Rahmen festgelegter Naturgesetze.

Weiterlesen

Wie sollte man seinen Lehrer auswählen?

Von Dr. Michael Laitman

Einmal fragte mich einer meiner Schüler, woher ich wusste, dass Rabash der richtige Lehrer für mich ist, bei dem ich bleiben will. Es gibt eine klare Antwort auf diese Frage. Die Weisen des Talmuds formulierten sie vor tausenden von Jahren so: „Ein Mensch lernt von einem Ort, nach dem sein Herz verlangt“ (Avoda Sara 19a) oder in drei Worten zusammengefasst: Folge deinem Herzen.

Ich verbrachte viele Jahre auf der Suche nach einem Lehrer, der meine brennenden Fragen beantworten könnte: Woher stammt das Leben? Wofür leben wir? Was ist die Bedeutung des Lebens?

Ich war mir sicher, die Antworten auf diese Fragen weder in der Physik noch in anderen ihr verwandten Wissenschaften zu finden. Schließlich entschied ich mich dafür, Bio-Kybernetik zu studieren, in der Hoffnung, hier eine Antwort auf meine drängenden Fragen zu erhalten. Die Bio-Kybernetik erklärt den Aufbau von Organismen und die Funktionsweise organischer Systeme. Auf diesem Wege hoffte ich, das Wesen des Lebens und sein Ziel erforschen zu können.

Das war aber leider nicht der Fall. Ich war desillusioniert. Alles was ich in der Bio-Kybernetik fand, waren einige wenige Formeln betreffend die Wirkungsweise organischer Systeme. Über das Leben als solches und dessen Sinn lernte ich nichts. Ich fand nicht eine einzige Antwort auf meine dringlichsten Fragen. In all den Jahren meines wissenschaftlichen Studiums lernte ich, dass jeder Organismus danach strebt, sich selbst zu erhalten und seine Existenz zu sichern. Aber warum ein Organismus sich eigentlich selbst erhalten will, darüber fand ich nichts. Was sich einer wissenschaftlichen Messung entzieht, ist hier nicht zu finden. Es ist für die Wissenschaft irrelevant. Aber gerade im Nicht Messbaren schien für mich die wahre Bestimmung unseres Lebens verborgen zu sein. Und genau das war es, was ich wissen wollte.

Nachdem ich mein Studium beendet hatte, war ich zwar eine Zeitlang als Wissenschaftler tätig, setzte aber parallel dazu meine Suche andernorts fort. Ich befasste mich mit verschiedenen Ansätzen der Philosophie, allerdings ohne mich wirklich in diese zu vertiefen, da auch sie mich unbefriedigt ließen. Weder von Mystik noch Esoterik fühlte ich mich angezogen, sondern vielmehr von jenen Fachgebieten, welche der Wissenschaft näher stehen. Dies entspricht mehr meiner Natur. Eine solide Beweisführung war mir immer wichtig.

Als ich auf die Weisheit der Kabbala stieß, war ich überglücklich. Endlich hatte ich in ihr eine Lehre gefunden, die alle meine Fragen in klarer, methodischer und rationaler Weise beantwortete. Ich lernte hier eine Weisheit kennen, wo Glaube nicht gleichbedeutend damit ist, den Worten eines anderen Menschen einfach blinden Glauben zu schenken. Die Weisheit der Kabbala spricht davon, dass wir erst die Kraft des Gebens erlangen müssen, um zu verstehen, was diese eigentlich ist.

Bevor wir nicht die spirituelle Erlangung dessen erreichen, was wir in den kabbalistischen Büchern lernen, können wir nichts begreifen. Mir gefiel die Tatsache, dass die Weisheit der Kabbala absolut kompromisslos ist. Entweder ich begreife einen Sachverhalt in Gänze oder aber ich begreife ihn überhaupt nicht. Alles oder nichts. Es gibt nichts dazwischen.

Weiterlesen

Parasha WaJechi / Tora Abschnitt “Und er lebte“

1. Buch MoseGenesis 47:28 – 50:26

Zusammenfassung

Im Abschnitt WaJechi (Und er lebte) folgen Jakob und seine Söhne Joseph nach Ägypten. Als die Zeit von Jakobs Tod näher rückt, ruft er Joseph zu sich, der ihm schwört, dass er ihn im Land Israel und nicht in Ägypten begraben werde. Joseph bittet seinen Vater, seine beiden Söhne Ephraim und Menasse zu segnen, bevor er stirbt. Jakob segnet sie und sagt, dass sie wie seine Söhne Ruben und Simeon sein werden. Anschließend segnet Jakob seine übrigen Söhne und befiehlt ihnen, ihn in der Höhle von Machpelah im Land Israel zu begraben.

Weiterlesen

Parasha WaJigash / Tora Abschnitt “Und er trat heran“

 

1. Buch MoseGenesis 44:18 – 47:27

Zusammenfassung

Im Abschnitt WaJigash (Und er trat heran) bittet Joseph seine Brüder, nachdem er den silbernen Kelch findet, den er selbst in Benjamins Habseligkeiten versteckt hat, Benjamin zurückzulassen. Juda erklärt Joseph, dass er ihn nicht zurücklassen kann, weil er für ihn verantwortlich ist und seinem Vater versprochen hat, ihn sicher zurückzubringen. Auch sagt er ihm, dass sie bereits einen Bruder verloren hätten, nicht wissend, dass es sein Bruder Joseph ist, der vor ihm steht und hinter den Kulissen die Fäden zieht.

Joseph beschließt, sich seinen Brüdern zu erkennen zu geben. Er erzählt ihnen, dass sich ihr Verkauf von ihm als Sklave sich zum Guten gewendet hat. Er könne nun seine Familie ernähren, denn er habe ganz Ägypten unter sich. Sie versöhnen sich und Joseph schickt seine Brüder mit Karren und Waren zu Jakob und bittet ihn, auch nach Ägypten zu kommen.

Zunächst kann Jakob die Geschichte nicht glauben, aber als die Brüder ihm die Geschenke Josephs überreichen, ist er begeistert und will, bevor er stirbt, nach Ägypten reisen, um Joseph zu sehen. Auf dem Weg nach Ägypten hält Jakob an und bringt ein Opfer dar. Der Schöpfer erscheint ihm und gibt ihm das Versprechen, dass seine Nachkommen in Ägypten ein großes Volk sein und schließlich alle in das Land Israel zurückkehren werden.

Als Jakob und Josephs Brüder in Ägypten, im Land Gosen, ankommen, begegnen sie dort Joseph. Er beginnt zu weinen, als er seinen Vater nach all den Jahren wiedersieht. Er berichtet ihnen, dass der Pharao sie treffen will.

Joseph bereitet sie auf das Treffen vor und rät seinen Brüdern und Jakob zu sagen, dass sie Hirten seien und an einem von Ägypten getrennten Ort, dem Land Gosen, leben möchten. Anschließend stellt Joseph seinen Vater und seine Brüder dem Pharao vor. Dieser willigt ein, dass sie im Land Gosen leben dürfen.

Die Hungersnot hält an, doch Joseph kann für alle sogen. Schlussendlich geben die Ägypter und alle anderen ihr Geld dem Pharao und schließlich sich selbst als Sklaven.

Am Ende des Abschnitts führt Joseph ein Steuersystem ein, bei dem der Pharao über das gesamte Vermögen seines Volkes verfügt. Der Pharao stellt allen Ägyptern Saatgut von Getreide zur Verfügung, und sie geben ihm dafür einen Fünftel ihrer Ernte.


Kommentar von Rav Michael Laitman

Der Abschnitt WaJigash beschreibt sowohl den inneren Prozess der Entwicklung des Menschen, als auch den ganzen Prozess der Korrektur der Welt. Der Mensch und die Welt sind eins, das Einzelne und das Gesamte sind gleich.

Dies ist ein besonderer Abschnitt. Er befasst sich mit der spirituellen Kraft, die in einen gewöhnlichen Menschen eintritt und beginnt, ihn zu korrigieren.

Um sich zu verbinden, braucht der Mensch sinnbildlich Himmel und Erde, sowohl die physische Kraft, als auch die spirituelle Kraft. Die beiden Kräfte – die der Höheren Kraft und jene des Geschöpfes – verbinden sich, und der Mensch wächst aus ihnen heraus. Es ist der eigentliche Zweck seiner Entwicklung, die Materie mit der menschlichen Form, die der Höheren Kraft ähnlich ist, zu verbinden.

Es ist nicht einfach, diese beiden Kräfte aus denen die Schöpfung besteht zu verbinden. Der Mensch muss die gebende Kraft, den Schöpfer, und die empfangende Kraft, das Geschöpf, das die gebende Kraft bewusst als Abbild seiner selbst erschaffen hat vereinen.

Die beiden Kräfte müssen sich verbinden, damit das Geschöpf in die Höhere Kraft aufgenommen wird und die Höhere Kraft in das Geschöpf, sodass es ein Verständnis, eine Verschmelzung zwischen ihnen gibt. In dieser Verbindung kann das Geschöpf Bitten an die Höhere Kraft richten, welche sie versteht und dem Geschöpf durch die gegenseitige Verbindung, durch den Teil der Höheren Kraft, der im Geschöpf ist, etwas gibt. So kann auch das Geschöpf die Höhere Kraft verstehen.

Es ist wie mit Beziehungen zwischen Menschen. Angenommen, zwei Menschen kennen sich nicht. Aber wenn sie einander von sich erzählen und mit dem anderen mitfühlen, erhält so jeder einen Teil vom anderen. Die Verbindung zwischen ihnen wird durch jene Dinge, die sie gemeinsam haben, hergestellt. Auch an Materiellem kann dies beobachtet werden. Der Mensch stellt z.B. Werkzeuge her, damit er Instrumente auf die gleiche Wellenlänge regulieren kann, damit sie sich “verstehen“. Wenn ein Computer einen anderen “verstehen“ soll, braucht es dafür ein Modem. u.s.w.

Ähnlich verhält es sich mit der Verbindung zwischen der Höheren Kraft und dem Geschöpf. Das ganze Ziel der Schöpfung ist, dass das Geschöpf zu Dwekut (Anhaftung) mit der Stufe der Höheren Kraft aufsteigt. Dies erreicht er entsprechend seiner Gleichheit der Form, der Gleichheit der Eigenschaften. Schlussendlich soll der Mensch die Eigenschaften der Höheren Kraft, des Gebens, haben.

Doch “das Trachten des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an“ (1. Mose 8:21). Der Mensch ist “Pharao“. Das ist seine Natur, sein “ich“. Die erste Eigenschaft der Höheren Kraft, die im Menschen erscheint, ist Abraham. Deshalb wird er “Vater des Volkes“ genannt. Dies meint die Eigenschaft des Gebens in einem Menschen.

Aus der Linie Abrahams, der rechten Linie, der Linie von Chessed (Barmherzigkeit), geht die Eigenschaft von Gwura (Gericht, Urteil), Isaak, hervor. Und schließlich erscheint die Eigenschaft von Tiferet (Schönheit), Jakob.

Jakob ist der Beginn der Bildung der richtigen Verbindung zwischen Abraham und Isaak. Das macht ihn zu etwas Besonderem unter den Urvätern. Er kann beide Kräfte, Geben und Empfangen, in sich vereinen und in der mittleren Linie ausrichten.

Aber das ist nicht genug. Der Mensch muss selbst lernen, wie er diese drei Linien, welche von Oben, von der Natur, zu ihm kommen, umsetzen kann. Der Abschnitt beschreibt, wie die Kraft von Oben den Menschen schrittweise durchdringt, so wie Wasser in den Boden sickert, um an den Ort zu gelangen, an dem es trocken ist, wie eben in Ägypten.

Der Kern des Problems von Jakob liegt in den Eigenschaften, die seine Söhnen darstellen. Mit Ausnahme von Joseph verstehen sie nicht, was ihre Aufgabe ist. Joseph weiß, dass es notwendig ist, alle Söhne Jakobs zu vereinen. Er sagt ihnen: „Ihr werdet euch alle vor mir verneigen, denn ich bin Jessod, das Fundament, das euch vereint.“ Aber sie verstehen das nicht.

Obwohl der Mensch alle Eigenschaften in sich trägt und versucht, sie miteinander zu verbinden, hat er keine Ahnung, wie es funktioniert. Deshalb lernt er durch das “Verkaufen” und “Kaufen”, wie er mit diesen Eigenschaften arbeiten kann.

Die Weisheit der Kabbala befasst sich nicht mit historischen Ereignissen, sondern mit der Korrektur des Innern eines Menschen. Im gesamten Prozess der Arbeit geht es um die Korrektur. Zuerst nimmt der Mensch die Eigenschaft des Gebens, der Liebe, der Sorge um andere an. Dadurch nähert er sich der Höheren Kraft an, verändert sich und korrigiert sich selbst.

In diesem Abschnitt wird, beginnend mit dem Verkauf Josephs an Ägypten, beschrieben, wie der Prozess voranschreitet. Joseph ist die Kraft des Gebens, während mit Ägypten die Gefäße, das Verlangen des Empfangens gemeint sind. Das Verlangen zu empfangen kann nur bei jemandem funktionieren, der nicht weit entwickelt ist. Joseph ist eine Eigenschaft, die bereits weiß, wie man Werkzeuge durch andere austauscht, wie man verkauft und kauft. Er gibt von seiner Ernte und erhält im Gegenzug etwas anderes von den Ägyptern, welche etwas produzieren, wie zum Beispiel Werkzeuge.

Durch Verhandeln, Geben und Empfangen ist es möglich, sich zu verbinden, Reichtum zu erlangen und Stufen aufzusteigen. Die Eigenschaft von Joseph ermöglicht dies, weil er es versteht, egoistische Teile zu verbinden, welche sich sonst nicht verbinden können. Dies ist der Prozess, den ein Mensch in Ägypten erlebt. So geschieht es auch in der physischen Welt.

Die Menschen des Volkes Israel leben, arbeiten und wirken unter den Völkern der Welt. Sie stellen in der Bildung, der Kultur, aber vor allem im Handel eine Verbindung zwischen allen Völkern dar. Der Handel floriert und die Industrie entwickelt sich, so wie es in der Erzählung in Ägypten geschieht. Mit dem Wohlstand kommt aber auch ein Probleme – je mehr man wächst, desto mehr neigt man zum Abstieg, zum Fall und zur Entdeckung von neuem Bösen.

Daraus entstehen die Jahre des Überflusses und die Jahre des Hungers. Nur die Kraft des Gebens kann sie steuern. Je mehr der Mensch in seiner Korrektur vorankommt, desto einfacher durchläuft er den Prozess in richtiger und guter Weise. So zieht das Haus Jakobs, alle früheren Eigenschaften des Gebens, nach Ägypten, in den Willen zu empfangen. Dadurch wird er so angereichert, dass als Jakob mit seiner Familie nach Ägypten kommt, der Pharao bereits versteht, wie viel er dadurch gewinnt.

Wenn der Mensch beginnt, mit den Gefäßen des Gebens so zu arbeiten – ich helfe dir und du hilfst mir – entwickelt sich dadurch sein Ego. Wer es versteht, sich mit anderen zu verbinden und sich mit ihnen auszutauschen, weiß, wie er mit der Kraft des Empfangens und der Kraft des Gebens zusammenarbeiten kann.

Am Anfang wird diese Arbeit lo liShma (nicht für Ihren (Tora) Namen) genannt, da der Mensch noch immer profitiert und für sich empfängt. Er denkt, dass alles gut läuft, und arbeitet  deshalb mit beiden Kräften. Sind die Höheren Kräfte in einem Menschen enthalten, beginnt er die Entwicklung des Prozesses zu erkennen und bekommt das Gefühl, welches das “Exil” und der “Auszugs aus Ägypten” bedeutet.

Dies geschieht trotz der Tatsache, dass beide Kräfte, die Kraft des Gebens und die Kraft des Empfangens, die sich im Menschen befinden, zunächst zugunsten des Egos arbeiten und sich der Pharao daran bereichert. Mit anderen Worten, der fünfte Teil, Malchut, von Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin und Malchut, erhält dadurch Fülle.

Das Ego empfängt einen gewissen Prozentsatz des gesamten Gewinns und wächst dadurch. In der Erzählung geschieht dies auch mit allen Ägypter, den egoistischen Eigenschaften – sie leben und wachsen. Auch das Haus Jakob wächst. Es vervielfältigt sich, indem es mehr vom ägyptischen Ego, dem Willen zu empfangen, in sich aufnimmt.

Der Mensch fügt in seinem Leben dem Ego immer etwas hinzu, indem er wächst und sich weiterentwickelt. Dies dient der Vorbereitung auf den Prozess der Korrektur. Studiert ein Mensch die Weisheit der Kabbala, genießt er diese Welt ebenso, wie einen gewissen Anteil der spirituellen Welt und profitiert von beiden. Während er sich in dieser Welt befindet, lernt er zu verstehen und zu fühlen, was mit ihm geschieht und erhebt sich dadurch scheinbar über andere. Dieser Mensch profitiert von der Weisheit der Kabbala und hat das Gefühl, dass er so von beiden Welten einen Nutzen ziehen kann. Das ändert sich jedoch nach einiger Zeit.

In der Erzählung gewinnt nun sowohl das Haus des Pharao als auch das Haus Jakobs an Reichtum. Der Gewinn beruht auf den Eigenschaften der Höheren Kraft und auf jenen des Geschöpfes. Der Wille zu empfangen und das Verlangen zu geben vermischen sich und arbeiten zusammen. Es gibt eine große Verbindung zwischen ihnen, bis sie an einen Punkt kommen, an dem es nicht weitergeht.

An diesem Punkt steht diese Welt derzeit. Bis jetzt hat die Menschheit die Kraft des Gebens genutzt, um Technologien, Techniken, Instrumente und vieles mehr zu entwickeln. Nun befindet sie sich in einem globalen Netzwerk von Industrie und Handel in allen Bereichen. Die Menschen erlangen die Erkenntnis des Bösen und die Einsicht, dass alle miteinander verbunden sein müssen, um weiter voranzukommen. Aber das Ego hindert sie daran.

Das erleben die Kinder Israels in Ägypten – einen Zustand, der sie weiter, auf eine höhere Stufe, in das Land Israel bringt. Auch diese Welt muss aus der Krise heraus und auf die Ebene des Landes Israel kommen, um aller Willen.

Fragen und Antworten

Die Welt bewegt sich auf die “Jahre des Hungers“ zu, doch die Mehrheit der Menschen weigert sich, dies zu erkennen. Wo ist die Eigenschaft von Joseph heute, die Eigenschaft, welche sagt, dass die Menschen in den “guten Jahren“ sammeln müssen, damit sie die Hungerjahre überstehen?

In der Zeit des Überflusses ist alles groß. Joseph ist in Malchut, in Ägypten. Mit der Zeit des Hungers, beginnt die zweite Hälfte des Exils in Ägypten. Nun spürt der Mensch das Exil. Das ist der Zeitpunkt, an dem Joseph seine Rolle beendet und nicht mehr existiert.

Die neun SefirotKeter, Chochma, Bina, Chessed, Gwura, Tiferet, Nezach, Hod und Jessod – sind der Abstieg der Erfüllung von oben nach unten. Joseph ist die neunte Sefira. Er sammelt die vorherigen acht Sefirot und bringt sie zu Malchut. Deshalb wird er Joseph, vom hebräischen Wort Osef (sammeln), genannt. Malchut ist das ganze Ego, der Wille zu empfangen, die Eigenschaft des Geschöpfes, der Mensch. Joseph beinhaltet alle vorherigen Eigenschaften, die Eigenschaften der Höheren Kraft, die Fülle und Licht für alle.

[…]

Was geschieht heute in der Welt?

Die aktuelle Situation der Welt zeigt, dass die Menschheit sich an einem Wendepunkt befindet. Es ist offensichtlich, dass der Pharao die Kontrolle übernimmt, so dass die Menschen einerseits Zustände des Hungers und andererseits Zustände des Überflusses erleben. Auch Joseph tritt auf und sagt dem Pharao, dass er keine andere Wahl hat, als eine neue Ordnung in Ägypten zu schaffen. Alles wird unter seiner Kontrolle stehen. Er gibt allen Saatgut und erhält zwanzig Prozent Steuern von ihnen. Das Ganze muss er so aufteilen, um das Volk Israel schlussendlich arm zu machen.

Mit anderen Worten, die egoistischen Verlangen müssen sich “arm” fühlen, so dass sie, um zu überleben, nichts anderes tun können, als sich dem Ego zu ergeben. Das was sie aufrechterhält, ist die Verbindung mit Joseph. Er gibt ihnen Saatgut und Nahrung, und somit das Leben. Dafür erhält er von ihnen eine Steuer. 

So muss sich auch die Menschheit fühlen – dass nur die Kraft der Verbindung in der Welt sie vereinen kann und es erlaubt, voranzukommen und weiter zu leben.

Dafür müssen diese Zustände zuerst studiert werden. Der Mensch muss diesen ganzen Prozess durchlaufen um zur Erkenntnis zu gelangen, dass er sich selbst, seinen Pharao, korrigieren muss. Er muss sich über ihn erheben und Ägypten verlassen. Der ganze Prozess ist auf das Verlassen Ägyptens ausgerichtet.

Zur Korrektur Ägyptens sind zwei Vorgänge nötig. Als erstes muss der Mensch, wenn er eine bestimmte Eigenschaft von sich korrigieren will, aufhören, sie zu benutzten. Danach kann er sich ihr annähern um auf eine neue Weise mit ihr arbeiten, vielleicht in geringerem Maße als zuvor. In der materiellen Welt zum Beispiel, wenn jemand aus gesundheitlichen Gründen kein Salz zu sich nehmen darf, vermeidet er es zunächst vollständig und nimmt dann wieder kleine Mengen davon zu sich.

Die Menschen müssen aus Ägypten ausbrechen und sich wirklich und vollständig verbinden. Solange sie sich in Ägypten befinden, können sie dies nicht. Nur die Kinder Israels können sich in Ägypten verbinden, und das auch nur auf eine bestimmte Weise. Wenn der Mensch sich in seinem Ego befindet, aber trotzdem versucht, sich zu entwickeln, um im Einklang mit der Natur zu sein, entdeckt er plötzlich, dass das genau das Gegenteil passiert. Alles, was der Mensch aufbaut, wird vom Ego, dem Willen zu empfangen, eingenommen. Er kann nichts dagegen tun. Heute sieht man, wie alles, was in dieser Welt aufgebaut wurde, bedroht ist. Es wird verschwinden, keine Erinnerung hinterlassen und für die Zukunft der Kinder und Enkelkinder, gibt es keine Garantie.

Wohin wird das führen?

Wenn man darüber nachdenkt, könnte man denken, dass es keinen Sinn mehr hat, Kinder zu bekommen. Wenn es keinen Höheren Plan gäbe, dem der Mensch vertraut könnte, dann wäre es wirklich so. Aber es gibt zum Glück einen Plan.

Joseph behandelt seine Familie besonders. Er plant alles für sie, was zeigt, dass er sich um sie kümmerte. Gibt es in der spirituellen Welt so etwas wie “der Begünstigte“ zu sein?

Ägypten kann ohne die Kinder Israels nicht existieren, und so kann auch die Welt ohne die gebenden Eigenschaften nicht existieren. Auch der Mensch kann ohne Kontakt zur Höheren Kraft nicht existieren. Nun ist er im Begriff zu lernen, wie er sie auch wirklich spüren kann. Nur wenn er sich mit der ganzen Welt verbindet, also mit den Eigenschaften von Ägypten, wird er dies können.

Joseph ordnet an, dass die Kinder Israels nur außerhalb Ägyptens, im Land Gosen, leben sollen. Dies deshalb, weil der Mensch, um voranzukommen, seine Gefäße des Empfangens von den Gefäßen des Gebens getrennt halten muss. Andernfalls kann es geschehen, dass er feststellt, dass er nur für das Ego arbeitet und so nie in der Lage sein wird, aus diesem herauszukommen.

Um Ägypten richtig zu verwalten, müssen die Eigenschaften des Gebens außerhalb von Ägypten sein. Deshalb arbeiten die Kinder Israels, die sich im Land Gosen außerhalb Ägyptens befinden, in Berufen, die in den Augen der Ägypter unwürdig erscheinen, wie z.B. als Hirten. So scheint es, als ob sie nur dazu da sind, die Eigenschaften des Empfangens mit den Eigenschaften des Gebens zu “ernähren“. Für die Ägypter muss es so aussehen, da sie selbst alle Eigenschaften des Gebens so nutzen, dass sie die Eigenschaften des Empfangens, das Ego, füllen. In Wirklichkeit aber, arbeitet das Volk Israel anders. Es benutzt sein ganzes Ego so, dass die Eigenschaften des Empfangens nur daran arbeiten, die Eigenschaften des Gebens zu entwickeln.

Es scheint, als ob Joseph seine Familie begünstigt und ihr den Vorzug gibt.

Das ist richtig, aber selbst der Pharao versteht, dass es zu seinem eigenen Besten ist. Allerdings nur bis zu dem Moment, in dem Joseph sich von ihm trennt. Solange beide den Willen zu empfangen haben, lohnt es sich für einen Menschen. Diese Zeit wird lo liShma (nicht für Ihren (Tora) Namen) genannt. […]

Auf diese Weise kommt der Mensch voran, bis er in eine Krise kommt, zu einem Hindernis, das er nur mühsam überwinden kann. Dieser Übergang findet am Fuße des Berges Sinai (Hass) statt, wo der “Mensch mit einem Herzen“, geboren wird.

Sohar für Alle, Wajigash (Und er trat heran), Punkt 22

Nefesh, Ruach, Neshama

„Dann … näherte sich ihm“ ist die Annäherung der einen Welt in die andere Welt. Die Annäherung der unteren Welt, Nukwa, Nefesh mit Juda, an die Höhere Welt, Jessod de SA, Ruach, oder Joseph, so dass alles eins wird. Weil Juda und Joseph Könige waren, näherten sie sich einander an und schlossen sich ineinander ein.“

Es gibt viele Unterscheidungen während des gesamten Prozesses.  Beginnend mit Josephs Verkauf, über seine Ankunft in Ägypten, der Aussendung der Brüder und der Wiedervereinigung. In diesem Prozess verbindet der Mensch in sich die Eigenschaft der Höheren Kraft und jene des Geschöpfes.

Die Verbindung zwischen den Eigenschaften des Gebens und jenen des Empfangens im Menschen ist nicht so einfach. Dies zeigt sich dem Menschen auch bei seinen Freunden. Besonders bei jenen, die mit dem Kabbala Studium beginnen. Es ist schwer für sie, diese spirituellen Eigenschaften anzunehmen, da sie diese noch nie zuvor gespürt haben. Mit den Freunden zusammen beginnet er zu spüren, dass es Geben, Liebe und Verbindung gibt. Eine neue Art die Welt wahrzunehmen.


Lexikon Parasha WaJigash

Sklave: Er steht für das Verlangen des Menschen. Allgemeinen wird in der Kabbala immer über das Verlangen gesprochen. Die ganze Schöpfung ist ein einziger Wille zu empfangen, aufgeteilt in 613 Verlangen. Ein “Sklave“ ist eines dieser Verlangen, das unter der vollständigen Kontrolle des Unteren steht. Er befindet sich entweder auf der Seite des Pharaos, ist sein Diener, oder auf der Seite der Höheren Kraft und dient ihr. Er kann nicht in der Mitte zwischen ihnen sein.

Sohar für Alle, WaJigash (Und er trat heran), Artikel 112

Nehmt Wagen […] für eure Kleinen

Israel war unter der Herrschaft dieser Färse für REDU (Gematria: 210) Jahre, als sie in Ägypten waren. …Nur um diesen Wagen, der WAK (Waw Kzawot – 6 Kanten) der Linken ist, zu prüfen, war Israel mehrere Male und mehrere Jahre unter der Klipa (Schale/Hülle) Ägyptens, da es verboten ist, mehr als dieses Maß, “Wagen“ genannt, aus Ägypten mitzunehmen.”

Das Exil soll insgesamt 400 Jahre dauern, also vier Bchinot (Aspekte, Phasen), aber die Menschheit verbrachte nur 210 Jahre im Exil. Das ist deshalb die Wurzel aller anderen Exile.

Versprechen: In diesem Abschnitt bedeutet es, das Joseph aus Ägypten herauskommen kann. Die Schwierigkeit dabei ist, wie der Mensch mit seinem Ego arbeiten und sich sicher sein kann, dass es ihn am Ende nicht ganz verschlingt. Deshalb wird Joseph in der Erzählung geraten, für eine gewisse Zeit nach Ägypten zu gehen. So würde er mit großer “Habe“ in das Land Israel zurückkehren.

weinen: Das ist ein Zustand von Katnut (Kleinheit). Dann, wenn der Mensch von einem Zustand in den anderen wechselt. Dazwischen muss er “klein“ sein, wie ein Embryo oder ein Neugeborenes, das weint. Dies sind Merkmale von Katnut. In diesem Zustand hat der Mensch noch kein Mochin (Verstand, Lichter der Weisheit). Er versteht noch nicht, wo er ist oder warum er existiert. Deshalb befindet er sich im Leid, in einer Notlage, an einem beengten Ort, an dem es nicht genügend Chassadim (Barmherzigkeit) gibt. Daher weint er.

Getreide: Dies ist eine Pflanze, die aus dem Unbelebten heraus wächst. Es symbolisiert die Fähigkeit, sich aus dem Willen zu empfangen, dem egoistischen Verlangen, welches das Unbelebte ist, zu erheben. Wenn in der materielle Welt ein Same sich im Unbelebten befindet und man ihm Wasser, Mineralien und die richtige Pflege gibt, wächst daraus eine Pflanze – die nächste Stufe der Evolution.

Auch alles Spirituelle geht aus der Unbelebten Stufe hervor. Der Wille zu empfangen ist die Grundlage, und die Formen, die daraus hervorgehen – die pflanzliche, tierische und sprechende – sind Formen des Verlangens zu geben, vereint mit dem Willen zu empfangen. Davon ist der Wille zu empfangen die ganze Substanz. Ist zum Beispiel die Form pflanzlich, wird die nächst höhere Form davon tierisch sein, gefolgt von der sprechenden Form.

Segen: Er ist die Höhere Kraft, die von Bina ausgeht. Bet (2.Buchstabe im Hebr. Alphabet) ist Beracha (Segen). Ohne die Höhere Kraft gibt es kein Wachstum. Sie ist ähnlich dem Wasser, welches die Kraft von Bina in unserer Welt darstellt.

 

Parasha Mikez / Tora Abschnitt „Am Ende“

1. Buch MoseGenesis 41:1 – 44:17

Zusammenfassung

Der Abschnitt Mikez (Am Ende) beginnt mit dem Traum des Pharaos von sieben schönen und wohlgenährten Kühen, die aus dem Nil steigen, gefolgt von sieben mageren und häßlichen Kühen. In einem zweiten Traum sieht der Pharao sieben volle und gesund aussehende Ähren Getreide, gefolgt von sieben dünnen und versengten Ähren, und die dünnen verschlingen die vollen Ähren. Weiterlesen

Himmel und Hölle – wo sind sie?

„Stell dir vor, es gibt keinen Himmel“, sang John Lennon. „Keine Hölle unter uns, über uns nur der Himmel“, fuhr er fort. In gewisser Weise hatte er recht.

Die Weisheit der Kabbala lehrt, dass Himmel und Hölle keine Orte sind, sondern Zustände in unseren Beziehungen zueinander. Die Hölle ist, wenn wir uns nicht ausstehen können – ein bisschen wie heute, nur dass wir uns unseres Hasses bewusster sind; und der Himmel ist, wenn wir einander so lieben, wie wir uns selbst lieben, und einander nicht das antun, was uns selbst verhasst ist. Weiterlesen

Wir müssen das Bildungssystem verändern

Von Dr.  Michael Laitman

Es ist jetzt anderthalb Jahre her, dass das Corona-Zeitalter begann, und die Schulbildung wurde im Vergleich zum Vor-Covid-Zeitalter in vielerlei Hinsicht eingeschränkt, begrenzt und verändert. Aus Sicht des Bildungssystems hat Covid-19 mehr Schaden als Nutzen gebracht.

Die Kinder sind anfälliger für Depressionen, soziale Isolation, Rückschritte in den akademischen Leistungen sowie für eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, die Schule abzubrechen. Meiner Meinung nach liegt das Problem jedoch nicht bei Covid, sondern bei den Pädagogen, die nicht die Gelegenheit ergriffen, das veraltete Schulsystem zu reformieren. Sie haben versucht, eine bereits scheiternde physische Plattform in eine virtuelle Plattform zu „kopieren“, anstatt die Vorteile der Online-Arena zu nutzen. Weiterlesen

Warum die Prügel in Wellen kommen

Von Dr.  Michael Laitman

Früher oder später wird sich die Welt von dem Schlag von Covid-19 erholen. Aber es ist klar, dass eine andere Version von Covid oder eine neue Art Krise folgen wird. Schon vor dem Ausbruch von Covid-19, am 13. August 2018, sagte die WHO-Virologin Dr. Belinda Herring: „Die nächste Pandemie könnte schon an der nächsten Ecke lauern.“ Am 2. März 2021 veröffentlichte die Zeitschrift Infection Control Today einen Artikel mit dem Titel „Ready for the Next Pandemic? (Spoiler Alert: It’s Coming)“. Sie können sich denken, worum es darin geht. Weiterlesen

Der Tod beginnt mit dem Ausscheiden aus dem Berufsleben

Von Dr.  Michael Laitman

Ich bin 74 Jahre alt, und zum Glück arbeite ich jeden Tag. Ich lehre meine Studenten die Weisheit der Kabbala in der Zeit von drei bis sechs Uhr morgens. Meine Studenten verbinden sich aus unterschiedlichen Zeitzonen rund um den Globus live mit meinen Unterrichten.

Danach mache ich einen kleinen Spaziergang und ein bisschen Sport, ruhe mich aus und beginne den zweiten Teil des Vormittags: Meetings, Interviews, Fernsehaufnahmen und Studien aus den Originalquellen der Kabbala. Weiterlesen

Parasha Matot / Tora Abschnitt “Stämme“

4. Buch Mose, Numeri 30:2-32:42

Zusammenfassung

In diesem Abschnitt weist Moses die Oberhäupter der Stämme in die Gebote ein, die mit dem Schließen und Ablegen von Gelübden verbunden sind. Der Abschnitt spricht auch von Pinchas, der Israel in den Kampf gegen Midian führt und siegreich daraus hervorgeht. Nach dem Kampf erfolgt die Aufteilung der Beute (wovon einiges dem Schöpfer gewidmet wird) sowie die Anweisung, wie die Kelim koscher zu machen sind. Dieser Prozess des “Eintauchens in kochendes Wasser“ wird detailliert beschrieben. Weiterlesen

Was feiern wir am Feiertag Shawuot?

Was feiern wir am Feiertag Shawuot aus kabbalistischer Sicht?

An Shawuot feiern wir die Gabe der Tora – einen Tag, an dem allen, die als „Israel“ („Yashar El“ – „direkt zum Schöpfer“) bezeichnet werden, die Tora gegeben wurde. Sie ist eine Methode, ein Mittel, sich durch die freie Wahl zu entwickeln und von unserer Stufe auf eine Höhere überzugehen.

Erst ab dem Moment der Gabe der Tora verfügt der Mensch über die freie Wahl; die Wahl, diese Methode, an sich selbst, zu realisieren. Zuvor haben wir keinen freien Willen. Jetzt können wir selbst unsere Haltung dem Ziel der Schöpfung und dem Weg gegenüber, den wir gehen, zum Ausdruck bringen. Der Schöpfer hat uns die Möglichkeit gegeben, in Ihm zu sein. Wir nehmen bewusst an diesem Prozess  teil. Meine Freie Wahl bedeutet, dass ich mich selbst, meine Unabhängigkeit durchsetzte – in dem Maße, in dem ich mich mit dem Schöpfer identifiziere, mich Ihm angleiche. Je nach dem Maß der Veränderung gehen wir in diesen neuen Zustand über, bis sich all unsere irdischen, d.h. egoistische Eigenschaften in spirituelle, altruistische umwandeln und wir unser Leben auf der spirituellen Stufe fortsetzen. Sie korrigiert unsere Natur, lässt uns selbst in einer ewigen, vollkommenen Form erfahren, die voller Harmonie und ohne Einschränkungen der materiellen Welt ist.

Das Empfangen dieser Methode ist das Wichtigste in unserem Leben – ein wahrer Grund zu feiern!

Weiterlesen

Der Weg der Mutter

Dr. Michael Laitman antwortet

Frage: Gibt es in der Spiritualität einen Unterschied zwischen Mann und Frau?

Antwort: Nein. In jedem von uns gibt es zwei Teile: den weiblichen Teil und den männlichen Teil. Mit ihnen gehen wir eben vorwärts.

Bezüglich der Einheit in der Gruppe unterscheiden sich jedoch die männlichen und die weiblichen Seelen in ihrem Herangehen. Die Frauen werden je nach ihren Kräften und Verlangen vereinigt, und die Männer sind verpflichtet, vom ganzen Herzen und mit den starken brüderlichen Banden vereinigt zu werden. Weiterlesen

Das Herz der Mutter

Von Dr. Michael Laitman

Das Herz der Mutter befindet sich sowohl materiell als auch spirituell im Mittelpunkt des gesamten Universums.

Schließlich findet von diesem Punkt aus die spirituelle und materielle Geburt statt. Es gibt nichts Stärkeres als das Herz einer Mutter – es ist der sensibelste, der wichtigste Punkt in der ganzen Realität. Der Schöpfer erschuf den Wunsch, die Grundlage des Herzens einer Mutter.

Wenn Frauen beginnen, ein wenig über die Verbindung nachzudenken, berühren sie bereits diesen zentralen Punkt des ganzen Universums, an dem die Geburt der ganzen Menschheit, der gemeinsamen Seele, begann. Die Welt wird nur dank einer Frau zur Korrektur kommen.

Eine Frau hat eine gewaltige Macht, die gebärt, sich entwickelt und organisiert. Und umgekehrt, wenn eine Frau an dieser Korrektur nicht teilnimmt, wird sie zu einem Grund für Unfrieden, zu einem Ort der Entfremdung und des Übels. Deshalb hoffe ich sehr, dass die Frauen sich verbinden und der Menschheit Frieden, Ruhe und Einheit bringen werden.

Aus dem Frauen Unterricht 29.08.2020

 

Unsere Kindheit ist vorüber

Auch wenn uns beim Gedanken daran die Tränen in die Augen treten, wird uns das nicht helfen, denn die Welt, die wir bis zum Anfang dieses Jahres kannten, existiert nicht mehr und wird auch nie mehr zurückkommen. Es ist, als wäre unsere Kindheit vorbei.

Vor Covid-19 waren wir wie Kinder, die, während ihre Eltern unterwegs waren, im “Haus” herumtobten und machten, was sie wollten. Aber Covid hat uns gezeigt, dass wir doch nicht ohne Aufsicht sind. Diese ist einfach unsichtbar. Und anstatt uns zu schelten, schickt uns die Aufsicht einfach eine unsichtbare Truppe, auch bekannt als das neuartige Coronavirus, die uns Hausarrest auferlegt und bestimmt, dass wir uns voneinander fernhalten sollen. Und jedes Mal, wenn wir versuchen, dem Hausarrest zu entkommen, erwischt uns diese Aufsicht und setzt weitere Einschränkungen durch, bis wir lernen, dass wir gehorchen müssen. Weiterlesen

Mütterlichkeit – eine besondere Kraft in der Natur

Frage: Wir wissen, dass die Mutterschaft das Leben einer Frau grundlegend verändert. Doch welche neuen Prozesse finden in einer Frau statt, die bald Mutter wird, und worauf muss sie sich vorbereiten?

Antwort: Eine werdende Mutter bewegt sich allmählich vom System der Einzelperson zu System der Symbiose mit dem neuen Erdenbürger. Hatte sie zuvor das Gefühl, eine Einzelperson zu sein und nur mit ihrem Zuhause, ihren Eltern und ihrem Ehemann verbunden zu sein, nimmt sie sich selbst ganz anders wahr, sobald sie ein Baby hat. Sie spürt eine zuvor unbekannte Verbindung zu ihrem Kind, das sie zur Sorge „verpflichtet“ und ihre ganze Aufmerksamkeit verlangt. Die Frau spürt, dass es auf der Welt nichts Wichtigeres gibt. Weiterlesen

Die EU stirbt, und das sollte sie auch

Von Dr. M. Laitman

Die Europäische Union wurde in Sünde geboren und wird unter Qualen sterben. Das Bündnis der Europäischen Union wurde geschmiedet, um Europa einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den USA und dem an Kraft zunehmendem China und Russland zu verschaffen. Der Fokus lag dabei fast ausschließlich auf der Errichtung eines gemeinsamen Marktes und einer gemeinsamen Währung. Die möglichen sozialen Auswirkungen einer Union von Nationen, sie sich seit Jahrhunderten immer wieder miteinander im Krieg  befanden, zog man nicht in Betracht. Weiterlesen

Der Krieg um Atemschutzmasken

Von Dr. M. Laitman

Die CBS46-Reporter Tim Lister, Sebastian Shukla und Fanny Bobille berichten darüber, dass eine neue Art von globalem Krieg ausgebrochen sei, in dem die Länder um Atemschutzmasken und PSA (persönliche Schutzausrüstung) kämpfen.

Weiterhin hätte die USA 200.000 Atemschutzmasken, die nach Berlin geliefert werden sollten, umgeleitet. Die spanische Außenministerin Arancha González Laya erklärt, eine Bestellung für bereits bezahlte Beatmungsgeräte sei in der Türkei beschlagnahmt worden. Nicht näher beschriebene amerikanische Kunden hätten versucht, chinesischen Lieferanten das Dreifache oder Vierfache des ursprünglich vereinbarten Preises zu zahlen, um lebensrettende Lieferungen aus Frankreich umleiten zu lassen. Die brasilianische Regierung behauptete, dass die Nachfrage der USA das verfügbare Angebot auslauge. Sie hätten versucht, PSA zu kaufen, aber viele dieser Ausrüstungen seien in amerikanische Hände gefallen. Weiterlesen

COVID-19 – Der Kapitalismus ist tot

COVID-19 – Der Kapitalismus ist tot (Newsmax)

Von Dr. M. Laitman

Am 20. März schrieb der Historiker Yuval Noah Harari in der Financial Times, dass das Wesen von Krisen darin besteht, die Entwicklungen der Vergangenheit zu beschleunigen. Alles, was wir kennen, unsere gesamte Zivilisation zerfällt gerade in rasender Geschwindigkeit. Doch die Hoffnung, dass das Leben nach dem Virus so weitergeht wie vorher, bleibt. Das wird es aber nicht. Das Coronavirus wird alles verändern.

Es findet eine Veränderung des gesamten Paradigmas unseres Leben statt und nicht nur unserer Einstellung dazu. Der ehemalige britische Premierminister Gordon Brown schrieb: Um das Coronavirus zu bekämpfen, sollte die G20 die Bemühungen der WHO unterstützen und die Globalen Fonds zur Koordinierung und Steigerung der Produktion und Beschaffung medizinischer Güter nutzen, statt weiterhin die Profitgier durch Preiskriege zu fördern. Weiterlesen