Uns in „Es gibt nichts außer ihm“ zu festigen

Uns in „Es gibt nichts außer ihm“ zu festigen

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 1, „Es gibt nichts außer Ihm“

Es steht geschrieben: „Es gibt nichts außer Ihm“, was bedeutet, dass es keine andere Kraft in der Welt gibt, die über eine Möglichkeit verfügen würde, etwas gegen den Schöpfer zu tun. Und wenn der Mensch sieht, dass es in der Welt Dinge und Kräfte gibt, welche die Existenz der Höheren Kräfte verneinen, so ist der Grund dafür, dass so der Wille des Schöpfers ist.

Und dies gilt als eine Methode der Korrektur, die heißt „die linke Hand stößt weg, und die rechte Hand zieht heran“, was bedeutet, dass das, was die Linke wegstößt, als Korrektur erachtet wird. Das heißt, dass es in der Welt Dinge gibt, die von vornherein kommen, um den Menschen vom rechten Weg abzulenken und durch welche er von der Heiligkeit abgestoßen wird.

Und der Nutzen der Zurückweisungen besteht darin, dass mit ihrer Hilfe der Mensch ein Bedürfnis erhält und ein volles Verlangen danach, dass der Schöpfer ihm helfen möge, weil er sieht, dass er sonst verloren ist. 

 

  1. Sohar für Alle, Einleitung zum Buch Sohar, „In der Nacht der Braut“, Punkt 138

Es ist ein Gesetz, dass das Geschöpf kein offenbartes Übel vom Schöpfer empfangen kann, denn es ist ein Makel in der Herrlichkeit des Schöpfers, dass das Geschöpf ihn als Übeltäter wahrnimmt, denn das ist unwürdig für den vollständigen Handelnden. Wenn man sich also schlecht fühlt, liegt die Verleugnung der Führung des Schöpfers auf ihm, und der übergeordnete Handelnde wird vor ihm in demselben Maße verhüllt. Das ist die größte Bestrafung der Welt.

So bringt das Empfinden von Gut und Böse in Bezug auf Seine Führung das Empfinden von Belohnung und Bestrafung mit sich, denn wer sich anstrengt, sich nicht vom Glauben an den Schöpfer zu trennen, wird belohnt, auch wenn er einen schlechten Geschmack der Vorsehung schmeckt. Und wenn er sich nicht anstrengt, wird er bestraft, weil er sich vom Glauben an den Schöpfer getrennt hat.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 18

Man hat keine andere Wahl, als alle gegenwärtigen und zukünftigen Momente darauf auszurichten, dass sie Seinem großen Namen geopfert und dargeboten werden. Wer einen Moment vor Ihm ablehnt, weil er schwierig ist, stellt seine Torheit offen zur Schau, denn alle Welten und alle Zeiten lohnen sich für ihn nicht, weil das Licht Seines Antlitzes nicht in die wechselnden Zeiten und Anlässe gekleidet ist, obwohl sich die eigene Arbeit durch sie sicherlich verändert. Deshalb sind uns dank unserer heiligen Väter der Glaube und das Vertrauen über den Verstand bereitet worden, die man in den härteren Zeiten mühelos und unermüdlich einsetzt.  

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 18

Gleich am Morgen, wenn er aus dem Schlaf erwacht, soll er den ersten Augenblick mit Dwekut an den Schöpfer heiligen, sein Herz ausschütten, damit er die vierundzwanzig Stunden des Tages durchhält, so dass ihm kein müßiger Gedanke in den Sinn kommt und er es nicht für unmöglich oder über die Natur erhaben hält.

In der Tat ist es das Bild der Natur, das eine eiserne Trennwand bildet, und man sollte die Trennwände der Natur, die er fühlt, aufheben. Vielmehr muss er zuerst glauben, dass die Schranken der Natur ihn nicht von Ihm trennen. Danach sollte er aus tiefstem Herzen beten, auch für etwas, das über sein natürliches Verlangen hinausgeht.

Verstehe das immer, auch wenn Formen, die nicht von Kedusha [Heiligkeit] sind, dich durchqueren, und sie werden augenblicklich aufhören, wenn du dich daran erinnerst. Sieh zu, dass du dein Herz ausschüttest, damit der Schöpfer dich fortan vor der Trennung der Dwekut an Sich bewahrt. Allmählich wird sich dein Herz an den Schöpfer gewöhnen und sich danach sehnen, in Wahrheit an Ihm anzuhaften, und das Verlangen des Ewigen wird bei dir Erfolg haben.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 18

Wer die ganze Last des Himmelreichs auf sich nimmt, findet keine Mühsal in der Arbeit des Schöpfers und kann deshalb Tag und Nacht, im Licht und in der Dunkelheit am Schöpfer festhalten. Geshem [„Regen“, aber auch „Körperlichkeit“] – das im Kommen und Gehen, im Wechsel und Austausch erschaffen wird – wird ihn nicht aufhalten, denn Keter, der Ejn Sof ist, erleuchtet alle völlig gleich. Der Narr – der unter einer Flut von Verhinderungen wandelt, die sich von vorne und von hinten auf ihn ergießen – sagt allen, dass er das Aufhören und das Fehlen von Dwekut [Anhaftung] nicht als Verderben oder Schuld seinerseits empfindet.

Hätte er es gespürt, hätte er sich sicherlich bemüht, eine Taktik zu finden, um wenigstens vor dem Aufhören von Dwekut gerettet zu werden, sei es mehr oder weniger. Diese Taktik wurde nie jemandem verwehrt, der sie suchte, sei es als „Gedanke des Glaubens“ oder als „Zuversicht“ oder als „Bitten seines Gebets“, die für einen Menschen gerade in den engen und bedrängten Stellen geeignet sind, denn auch ein Dieb im Verborgenen ruft den Schöpfer an.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 138, „Über die Furcht, die manchmal über einen Menschen kommt“

Wenn Furcht über einen Menschen kommt, sollte er wissen, dass es „nichts außer Ihm“ gibt, sogar bei Magie. Und wenn er sieht, dass ihn die Furcht überkommt, sollte er sagen, dass es keine Zufälle gibt, sondern dass der Schöpfer ihm eine Möglichkeit von Oben gegeben hat und er muss darüber nachsinnen und studieren, zu welchem Zweck man ihm diese Furcht gesendet hat – vermutlich, damit er sich überwinden und sagen kann: „Es gibt nichts außer Ihm.“

Wenn jedoch nach alledem die Furcht und die Angst nicht von ihm gewichen sind, sollte er es als ein Beispiel nehmen und sagen, dass auch sein Dienst für den Schöpfer in dem gleichen Maße wie die Furcht sein muss, was bedeutet, dass die Furcht vor dem Himmel, die ein Verdienst ist, der Furcht gleichen muss, die er jetzt hat. Das heißt, so wie der Körper durch diese oberflächliche Furcht beeindruckt wird, genauso sollte auch die Furcht vor dem Schöpfer sein.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 6 (1990), „Wann sollte man bei der Arbeit Stolz anwenden?“

Ein Mensch sollte darauf achten und glauben, dass der Schöpfer sich um ihn kümmert und ihn auf den Weg führt, der zum Palast des Königs führt. Daraus folgt, dass er sich darüber freuen sollte, dass der Schöpfer über ihn wacht und ihm auch die Abstiege schenkt. Das heißt, der Mensch sollte, soweit er es verstehen kann, glauben, dass der Schöpfer ihm die Aufstiege schenkt, denn der Mensch kann nicht sagen, dass er selbst die Aufstiege empfängt, sondern dass der Schöpfer ihn näher bringen will; deshalb schenkt er ihm die Aufstiege.

Außerdem sollte der Mensch glauben, dass der Schöpfer ihm auch den Abstieg schenkt, weil er ihn näher bringen will. Deshalb muss er alles, was er tun kann, so tun, als befände er sich im Aufstieg. Deshalb nennt man es ein „Erwachen von unten“, wenn man sich während des Abstiegs überwindet. Bei jeder Handlung, die er tut, glaubt er, dass es der Wille des Schöpfers ist, und schon dadurch wird er mit einer größeren Annäherung belohnt, was bedeutet, dass der Mensch selbst zu spüren beginnt, dass der Schöpfer ihn näher gebracht hat.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 19 (1990), „Warum wird die Tora in der Arbeit als ‚Mittlere Linie‘ bezeichnet? – 2“

Man muss glauben, dass „es außer Ihm niemanden gibt“, was bedeutet, dass es der Schöpfer ist, der ihn zu den guten Taten zwingt. Aber da er noch unwürdig ist, zu wissen, dass es der Schöpfer ist, der ihn verpflichtet, kleidet sich der Schöpfer in Kleider aus Fleisch und Blut, durch die der Schöpfer diese Handlungen ausführt. So handelt der Schöpfer in der Form von Achoraim [Rückseite].

Mit anderen Worten: Der Mensch sieht die Gesichter der Menschen, aber er sollte glauben, dass hinter den Gesichtern der Schöpfer steht und diese Handlungen ausführt. Das heißt, hinter dem Menschen steht der Schöpfer und zwingt ihn, die Taten zu tun, die der Schöpfer will. Daraus folgt, dass der Schöpfer alles tut – aber der Mensch sieht, was er sieht und nicht, was er glauben sollte.

 

  1. Rabash, Artikel Nr.19 (1990), „Warum wird die Tora in der Arbeit ‚Mittlere Linie‘ genannt? – 2“

Der Mensch muss glauben, dass er eine bestimmte Sache getan hat, weil der Schöpfer ihm befohlen hat, die Mizwa zu befolgen. Und er musste gehorchen, was der Schöpfer ihm befohlen hat. Der Schöpfer hat sich jedoch in einer Kleidung von Lo liShma, wie den Freunden und ähnlichem, versteckt, so dass er durch diese Kleidung denkt, dass er der Stimme von Lo liShma gehorchen muss.

Aber in Wahrheit muss man glauben, dass alles das Werk des Schöpfers war. Nachdem er die Mizwa ausgeführt hat, sollte er also sagen, dass es der Schöpfer war, der hinter der Kleidung von Lo liShma gehandelt hat. Daraus folgt, dass man dem Schöpfer dafür danken sollte, dass Er ihm durch diese Kleidung das Verlangen gegeben hat, Seine Gebote zu halten.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 1, „Es gibt keinen anderen außer Ihm“

Man muss immer versuchen, am Schöpfer anzuhaften, und zwar so, dass sich alle seine Gedanken um Ihn drehen. Das heißt, selbst wenn er sich im schlimmsten Zustand befindet, aus dem heraus es keinen größeren Abstieg geben kann, sollte er Seinen Herrschaftsbereich nicht verlassen, nämlich dass es eine andere Herrschaft gibt, die ihn daran hindert, die Kedusha [Heiligkeit] zu betreten – die Nutzen oder Schaden bringen kann.

Das heißt, er darf nicht denken, dass es eine Kraft der Sitra Achra [andere Seite] gibt, die einen Menschen nicht gute Taten tun und auf den Wegen des Schöpfers wandeln lässt. Vielmehr wird alles durch den Schöpfer getan.

 

  1. Sohar für Alle, Einführung in das Buch Sohar „Zwei Punkte“ Punkt 121

All die vielen Widersprüche zu Seiner Einzigartigkeit, die wir in dieser Welt schmecken, trennen uns vom Schöpfer. Doch wenn wir uns bemühen, die Tora und die Mizwot mit Liebe, mit unserer Seele und unserer Kraft zu halten, wie es uns befohlen wurde, um unserem Schöpfer Zufriedenheit zu geben, wirken sich all diese Kräfte der Trennung nicht dahingehend aus, dass wir dem Schöpfer mit all unserer Seele und unserer Kraft etwas von seiner Liebe entziehen. Vielmehr wird in diesem Zustand jeder Widerspruch, den wir überwunden haben, zu einem Tor für die Erkenntnis Seiner Weisheit. Das ist so, weil in jedem Widerspruch eine besondere Qualität steckt, die eine besondere Stufe der Erkenntnis offenbart. Und die Würdigen, die damit belohnt wurden, verwandeln Dunkelheit in Licht und Bitteres in Süßes, denn alle Kräfte der Trennung – von der Dunkelheit des Geistes und der Bitterkeit des Körpers – sind für sie zu Toren geworden, um erhabene Stufen zu erlangen. So wird die Dunkelheit zu einem großen Licht und das Bittere wird süß.

In dem Maße, in dem sie vorher die Kräfte der Trennung geleitet haben, haben sie sich nun in Kräfte der Vereinigung verwandelt und die ganze Welt auf die Seite der Vorzüge gestellt.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 172, „Die Angelegenheit der Verhinderungen und Verzögerungen“

Alle Verhinderungen und Verzögerungen, die vor unseren Augen auftauchen, sind nur eine Form der Annäherung – der Schöpfer will uns näher bringen, und alle diese Verhinderungen bringen uns nur näher, denn ohne sie hätten wir keine Möglichkeit, uns Ihm zu nähern. Das ist so, weil es von Natur aus keine größere Entfernung gibt, da wir aus reiner Materie bestehen, während der Schöpfer höher als alles Erhabene ist. Erst wenn man beginnt, sich ihm zu nähern, spürt man die Entfernung zwischen uns. Und jede Verhinderung, die man überwindet, bringt den Weg für den Menschen näher.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 70, „Mit mächtiger Hand und mit ausgegossenem Zorn“

Wenn man alle Härten und Störungen überwindet, wird man nicht leicht zurückgestoßen, sondern mit mächtiger Hand. Und wenn man sogar die mächtige Hand überwindet und sich überhaupt nicht vom Ort der Kedusha [Heiligkeit] wegbewegen will, sondern ausdrücklich an Ihm in Wahrheit anhaften will, und sieht, dass er zurückgestoßen wird, dann sagt man, dass Zorn über ihn ausgegossen wird. Andernfalls würde er hineingelassen werden. Aber weil der Zorn des Schöpfers über ihn ausgegossen wird, wird er nicht in den Palast des Königs eingelassen, um an Ihm anzuhaften.

Daraus folgt, dass man nicht sagen kann, dass er spürt, dass Zorn über ihn ausgegossen wird, bevor er seinen Platz verlässt, einbricht und eintreten will. Vielmehr gilt nach all den Zurückweisungen, dass er zurückgewiesen wird und sich nicht von seinem Platz bewegt, das heißt, wenn die mächtige Hand und der ausgegossene Zorn bereits über ihn offenbart wurden, dann wird „Ich werde König über euch sein“ wahr. Das ist so, weil sich ihm nur durch Ausbruch und große Anstrengungen das Himmelreich offenbart und er mit dem Einzug in den Palast des Königs belohnt wird.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 52

Wenn ein Mensch in sich geht und seinen armen Zustand spürt, erwacht er, um zum Schöpfer zurückzukehren, und schüttet sein Gebet in großer Sehnsucht aus, um am Schöpfer anzuhaften. Er denkt, dass all diese Gebete und dieses Erwachen aus seiner eigenen Kraft kommen. Er sitzt da und wartet auf die Rettung des Schöpfers, ob klein oder groß. Wenn die Zeit vergeht und er kein Zeichen des Willkommens durch den Schöpfer sieht, verfällt er in Verzweiflung, weil der Schöpfer ihn nicht will, da er sich ihm nach all der Sehnsucht nicht zugewandt hat.

So steht es geschrieben: „Suchet den Ewigen, solange er zu finden ist.“ Das heißt, wenn der Schöpfer sich Euch zum Bitten präsentiert, dann sucht Ihn zwangsläufig, denn es ist die Art des Menschen, sich zuerst zu bewegen. Mit anderen Worten: Der Schöpfer gibt Euch zuerst das Herz, ihn zu suchen. Wenn du das weißt, wirst du sicherlich stärker werden, so stark, wie du bitten kannst, denn der König ruft dich.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 133, „Es sind alles Korrekturen“

„Alle Krankheiten, die ich Ägypten auferlegt habe, werde ich euch nicht auferlegen, denn ich, der Ewige, bin euer Heiler“ (Exodus 15,26).Unsere Weisen fragen: „Wenn ich die Krankheit nicht auferlege, wozu brauche ich dann einen Heiler?“ (Sanhedrin 101a) Wir sollten das so interpretieren: Wenn ich der Heiler bin, warum sollte ich dir dann eine Krankheit auferlegen, wenn ich die Krankheit heilen muss? Was habe ich davon, wenn ich dir eine Krankheit auferlege? Es müsste eine Strafe sein, und wenn ich die Krankheit heilen muss, was für eine Strafe ist es dann? Es ist, als ob ich umsonst arbeiten würde.

Aus diesem Grund werde ich dir keine Krankheit auferlegen, und das, was du für eine Krankheit hältst, hast du falsch verstanden. Vielmehr sind alle Zustände, die du empfindest, wenn du sie mir zuschreibst, alles Korrekturen, durch die du dich mir in Dwekut [Anhaftung] annähern wirst.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 121, „Sie ist wie Handelsschiffe“

„Der Mensch soll nicht vom Brot allein leben, sondern von dem, was aus dem Mund des Ewigen kommt.“ Das bedeutet, dass das Leben der Kedusha [Heiligkeit] in einem Menschen nicht nur durch die Annäherung, den Eintritt, also die Eintritte in die Kedusha, entsteht, sondern auch durch den Austritt, also die Entfernung. Das ist so, weil man durch das Anziehen der Sitra Achra in seinem Körper und ihre Behauptungen, „Sie gehört ganz mir“, mit einem gerechten Argument, durch die Überwindung dieser Zustände dauerhaften Glauben erhält.

Das bedeutet, dass man alles dem Schöpfer zuschreiben soll, das heißt, dass sogar die Ausgänge von ihm stammen. Wenn er belohnt wird, sieht er, dass sowohl die Ausgänge als auch die Eingänge alle von Ihm stammen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 28 (1987), „Was ist bei der Arbeit nicht hinzuzufügen und nicht wegzunehmen?“

Er muss über den Verstand hinweg glauben und sich vorstellen, dass er bereits mit dem Glauben an den Schöpfer belohnt wurde, der in seinen Organen zu spüren ist, und er sieht und fühlt, dass der Schöpfer die ganze Welt als der Gute führt, der Gutes tut. Obwohl er, wenn er innerhalb der Vernunft schaut, das Gegenteil sieht, soll er trotzdem über den Verstand arbeiten und es soll ihm so vorkommen, als ob er in seinen Organen schon spürt, dass es wirklich so ist, dass der Schöpfer die Welt als der Gute führt, der das Gute tut.

Hier erlangt er die Bedeutung des Ziels, und von hier leitet er das Leben ab, d.h. die Freude, dem Schöpfer nahe zu sein. Dann kann der Mensch sagen, dass der Schöpfer gut ist und Gutes tut.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 1

Jeder glaubt an die individuelle Vorsehung, hält sich aber überhaupt nicht daran.

Der Grund dafür ist, dass ein fremder und unreiner Gedanke nicht dem Schöpfer zugeschrieben werden kann, der der Inbegriff des „Guten, der Gutes tut“ ist. Doch nur den wahren Dienern des Schöpfers erschließt sich die Erkenntnis der individuellen Vorsehung, dass er alle Gründe, die ihm vorausgingen, verursacht hat, sowohl die Guten als auch die Schlechten. Dann sind sie an die individuelle Vorsehung angehaftet, denn alle, die mit dem Reinen verbunden sind, sind rein.

Da der Wächter mit seinem Beschützten vereint ist, gibt es keine offensichtliche Trennung zwischen Gut und Böse. Sie werden alle geliebt und sind alle rein, denn sie sind alle Träger der Gefäße des Schöpfers, bereit, die Offenbarung Seiner Einzigartigkeit zu verherrlichen. Es wird von den Sinnen erkannt, und insofern haben sie am Ende das Wissen, dass alle Handlungen und Gedanken, sowohl die guten als auch die schlechten, die Träger der Gefäße des Schöpfers sind. Er hat sie vorbereitet, aus seinem Mund sind sie hervorgegangen, und am Ende der Korrektur wird es allen bekannt sein.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 8

Es gibt einen erhabenen Zweck für alles, was in dieser Welt geschieht, und er wird „der Tropfen der Vereinigung“ genannt. Wenn die Bewohner der Lehmhäuser durch all die Schrecken, durch all die Bedrohungen gehen, die ihnen in seinem Stolz genommen wird, öffnet sich eine Tür in den Wänden ihrer Herzen, die durch die Natur der Schöpfung selbst fest verschlossen sind, und dadurch werden sie würdig dafür, diesen Tropfen der Vereinigung in ihre Herzen einzuflößen. Dann werden sie umgedreht wie eine geprägte Substanz, und sie werden offensichtlich erkennen, dass das Gegenteil der Fall ist – dass sie gerade in jenen schrecklichen Schrecken die Bedrohung wahrnehmen, die durch fremden Stolz entfernt wird. Dort, und nur dort, ist der Schöpfer selbst angehaftet, und dort kann er ihnen den Tropfen der Vereinigung einflößen.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 19, „Was ist ‚Der Schöpfer hasst die Körper‘ in der Arbeit?“

Die Hoffnung des Menschen sollte sein, dass er sich deshalb in einem ständigen Auf- und Abstieg befindet, weil er sich nicht von der Macht des Willens, etwas zu empfangen, lösen kann. Deshalb wartet er auf den Schöpfer, um vom Schöpfer belohnt zu werden, der ihm die Augen öffnet, und um die Kraft zu haben, zu überwinden und nur um des Schöpfers willen zu arbeiten. Es steht geschrieben: „Eine habe ich vom Ewigen erbeten; sie will ich suchen.“ Mit „ihr“ ist die Shechina [Gegenwart Gottes] gemeint. Und man bittet, „dass ich im Haus des Ewigen wohne alle Tage meines Lebens“.

 

Der Schöpfer heilt mit dem, womit er schlägt

Der Schöpfer heilt mit dem, womit er schlägt

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 133, „Es sind alles Korrekturen“

„Alle Krankheiten, die ich Ägypten auferlegt habe, werde ich euch nicht auferlegen, denn ich, der Ewige, bin euer Heiler“ (Exodus 15,26). Unsere Weisen fragen: „Wenn ich die Krankheit nicht auftrage, wozu braucht man dann einen Heiler?“ (Sanhedrin 101a) Wir sollten das so interpretieren: Wenn ich der Heiler bin, warum sollte ich dir dann eine Krankheit auferlegen, wenn ich die Krankheit heilen muss? Was habe ich davon, wenn ich dir eine Krankheit auferlege? Es müsste eine Strafe sein, und wenn ich die Krankheit heilen muss, was für eine Strafe ist es dann? Es ist, als würde ich umsonst arbeiten.

Aus diesem Grund werde ich dir keine Krankheit auferlegen, und das, was du für Krankheit hältst, hast du falsch verstanden. Vielmehr sind alle Zustände, die du empfindest, wenn du sie mir zuschreibst, alles Korrekturen, durch die du dich Mir in Dwekut [Anhaftung] annähern wirst.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 289 „Der Schöpfer ist pingelig mit den Gerechten“

Der Schlag, den jemand vom Schöpfer empfängt, wenn Er ihm den Geschmack der Arbeit nimmt, heilt ihn selbst dadurch, weil er dann keinen anderen Weg hat, dem Schöpfer zu dienen, als mit Glauben über den Verstand. Daraus folgt, dass der Schlag, den er vom Schöpfer empfing, durch ihn selbst geheilt werden kann, denn sonst bleibt er in der Trennung.

So verstehen wir, was unsere Weisen sagten: Durch die Schläge des Schöpfers heilt er (Mechilta BeShalach). Mit anderen Worten, das ist die Heilung – dass er ihm Raum gibt, um mit dem Glauben ohne jede Unterstützung zu arbeiten.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 15 (1984), „Kann etwas Negatives von oben herab kommen“

Das Wichtigste ist zu wissen, was die wirkliche Krankheit ist. Es stellt sich heraus, dass die große Summe, die du einem großen Experten bezahlst, im Vergleich zu einem Arzt, der kein Experte ist, darin besteht, genau zu bestimmen was die Krankheit ist.

Es stellt sich heraus, dass die Bestimmung des Fehlers, der als negativ angesehen wird, dennoch positiv ist. Das heißt, das Wissen um die Krankheit ist eigentlich eine Korrektur, denn jetzt weiß er, was er korrigieren muss. Es stellt sich heraus, dass die Kenntnis der Krankheit ein Teil der Heilung der Krankheit ist, denn es ist unmöglich, die Krankheit zu heilen, wenn man die Ursache der Krankheit nicht kennt.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 30 (1991), „Was bedeutet es, dass jemand, der auf einem weit entfernten Weg war, zu einem zweiten Pessach in die Arbeit versetzt wird?“

Es gibt eine Korrektur von oben, dass ein Mensch das Böse nicht sehen kann, denn es gibt die Regel, dass einem nicht mehr gezeigt wird, als man in sich selbst korrigieren kann. Es ist wie in der Körperlichkeit, wenn man seine wahre Krankheit nicht erfährt, wenn die Krankheit unheilbar ist.

Aus diesem Grund wird gerade demjenigen, der mit einer Verunreinigung kommt, und der die Wahrheit sehen will, diese eröffnet. Wenn er vorankommen will und darum betet, dass ihm das wahre Maß des Schlechten gezeigt wird, das sich im Willen befindet, für sich selbst zu empfangen, wird ihm von oben geholfen, das heißt, er wird von oben verunreinigt. Das heißt, ihm wird von oben der Schaden in Tuma’a gezeigt. Dann fängt er an, aus tiefstem Herzen zu beten, dass der Schöpfer ihm das Verlangen zu geben, statt des Willens zu empfangen, den er von Natur aus hat, und dass ihm eine zweite Natur gegeben wird, die ein Geschenk von oben ist.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 337, „Glücklich ist der Mensch“

„Glücklich ist der Mensch, den der Ewige bedrängt.“ Wir sollten uns fragen, ob es nicht der Zweck der Schöpfung ist, seinen Geschöpfen Gutes zu tun? Das ist also das Gegenteil von dem, was das Ziel ist.

Wir können interpretieren, dass es bekannt ist, dass jeder Zweig seiner Wurzel ähneln will, wie es in der „Einleitung zum Buch Sohar“ steht, dass die ganze Welt die Ruhe liebt. Das ist jedoch so, als würde ein Mensch einen Stock in der Hand halten und alle schlagen, um sie zur Arbeit zu zwingen. Deshalb muss jeder seine Ruhe aufgeben, um von den Qualen der Stockschläge verschont zu bleiben.

Der Stock ist die Plage, wenn ein Mensch das Gefühl hat, dass ihm etwas fehlt. Deshalb muss ein Mensch, dem es an etwas fehlt, weil er nichts zu essen hat, arbeiten, um sein Hungerleiden zu stillen. Je größer der Mangel ist, desto mehr muss er sich anstrengen, bis er gezwungen ist, das Objekt seiner Sehnsucht zu bekommen. Wenn also der Schöpfer ihm Leiden schickt, dass er keine Spiritualität hat, zwingt das Leiden den Menschen zu großen Anstrengungen, bis er die Spiritualität erlangen muss, die ihm zu fehlen scheint.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 307. „Du hast nicht einen Grashalm unter dir“

„Du hast keinen Grashalm unter dir, der nicht einen Engel hat, der ihn anschlägt und ihm sagt: ‚Wachse!'“

Wir sollten uns fragen, warum es einen Engel braucht, der es schlägt, oder warum es nicht wachsen will. Schließlich sehen wir in der Natur, dass jedes einzelne wachsen und nicht klein sein will.

Um das zu verstehen, müssen wir es in der Arbeit interpretieren. Solange jemand von Natur aus in die Erde eingetaucht ist, verzichtet er auf jede Art von Gadlut [Größe/Erwachsenheit] und will in der Erdigkeit bleiben. Es gibt jedoch eine Kraft von oben, die „Engel“ genannt wird, und ein Engel ist eine Kraft, die ihm gibt und ihn schlägt und ihm sagt: „Wachse!“ Mit anderen Worten: Er schlägt ihn mit seiner Macht des Gebens und sagt ihm: „Wachse! Komm aus deinem Erdendasein heraus“, obwohl man mit einem Verlangen geboren wird, das „Erdendasein“ genannt wird.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 409, „Über das Leiden – 2“

Durch das Leiden bildet sich in ihm ein echtes Verlangen, das „Licht des Antlitzes des Königs ist Leben“ zu empfangen, und das wird „Schmerzen der Liebe“ genannt, wo es keine Aufhebung der Tora gibt. Das ist so, denn je mehr er sich in die Tora vertieft, desto mehr vergrößert er das Leiden.

Daraus folgt, dass es keine Aufhebung der Tora in ihnen gibt, denn wer Tora lernt, in dem wird das Leiden geboren. Wenn er keine Tora hat, hat er auch kein Leid. Wie bereits gesagt, nennt man das „Schmerzen der Liebe“, weil die Tora darin nicht aufgehoben ist.

Es heißt: „Wen der Ewige liebt, den ermahnt er.“ Das ist so, weil nicht jeder Mensch mit diesen Leiden belohnt wird, weil er den Schöpfer nicht in der Tora findet. Deshalb heißt es: „Glücklich ist der Mensch, den der Ewige bedrängt.“

Der Mensch muss sich das Leid aneignen, damit er ein echtes Verlangen und eine echte Sehnsucht hat, denn gerade im echten Verlangen offenbart sich die Qualität des Leidens, denn der Mensch hat kein anderes Kli, in dem er die Lust erlangen kann, außer diesem Verlangen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 60, „Eine Bitte um Hilfe“

Wenn ein Mensch an einem körperlichen Leiden leidet, sollte es ihm leid tun, dass der Schöpfer ihn bestraft hat, dass er leidet. Wenn es ihm nicht leid tut, ist es keine Strafe, denn eine Strafe ist das, was einem Menschen weh tut und er seine Situation nicht ertragen kann, sei es Kummer über Versorgung oder Kummer über Krankheit.

Wenn er sagt, dass er den Kummer nicht spürt, dann hat er die Strafe, die der Schöpfer ihm gegeben hat, nicht empfangen. Wir müssen wissen, dass die Strafe eine Korrektur für seine Seele ist. Wenn es ihm also nicht leid tut, hat er die Korrektur verloren.

Man sollte zum Schöpfer beten, dass er das Leid und den Kummer, den er empfindet, von ihm nimmt, denn ein Gebet, das aus dem Leid heraus entsteht, ist eine größere Korrektur als die Korrektur der Strafe.

Wie ich von Baal HaSulam gehört habe, bestraft der Schöpfer einen Menschen nicht aus Rache, um ihn dafür zu bestrafen, dass er ihm nicht gehorcht, wie es die Menschen tun. Vielmehr ist die Strafe eine Korrektur.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 60, „Eine Bitte um Hilfe“

Wenn jemand den Schöpfer bittet, die Strafe von ihm zu nehmen, ist es so, als würde er den Schöpfer bitten, die Korrektur von ihm zu nehmen. Er fragte: „Wie kann ein Mensch den Schöpfer bitten, die Korrektur von ihm wegzunehmen, wenn die Korrektur zu Gunsten des Menschen ist? Und er erklärte, dass der Mensch durch das Gebet, wenn er den Schöpfer um Hilfe bittet, eine Verbindung mit dem Schöpfer erlangt, und das ist eine größere Korrektur als die Korrektur, die ein Mensch durch die Strafe empfängt.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 19, „Was bedeutet ‚Der Schöpfer hasst die Körper‘ in der Arbeit?“

Wenn der Schöpfer Raum für Arbeit gibt, sind diese Gerechten sehr glücklich. Deshalb haben sie gesagt: „Zuerst ist die Schuld zu zählen.“ Für sie ist es freudig, dass sie nun einen Platz für die Arbeit haben, was bedeutet, dass sie nun des Schöpfers bedürftig geworden sind und nun in engen Kontakt mit dem Schöpfer kommen können.

 

  1. Baal HaSulam, Einleitung zu Frucht der Weisen, Über die Tora, „Drei Partner“

Es ist unmöglich, das Schlechte dem Schöpfer zuzuschreiben, der das absolut Gute ist. Solange man also schlechte Zustände empfindet, muss man sagen, dass sie von woanders kommen – von der Umgebung. Aber wenn man in Wahrheit damit belohnt wird, dass man nur Gutes sieht und dass es kein Schlechtes in der Welt gibt und sich alles zum Guten wendet, dann wird einem die Wahrheit gezeigt, dass der Schöpfer alles tut, da er er alles kann – denn Er allein tat, und tut, und wird alle Taten tun.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 1 (1991), „Was bedeutet: ‚Wir haben keinen anderen König als dich‘ in der Arbeit?“

Ein Mensch sollte sagen, dass die Tatsache, dass er in einem niederen Zustand ist, nicht daran liegt, dass er jetzt schlechter geworden ist. Vielmehr wird ihm jetzt, da er sich korrigieren will, so dass alle seine Handlungen dem Schöpfer dienen, von oben sein wahrer Zustand gezeigt wird – das, was in seinem Körper ist, was bisher verhüllt und nicht sichtbar war. Jetzt hat der Schöpfer dies offenbart […].

Ein Mensch sagt dazu, dass es eine Gnade ist, dass der Schöpfer ihm das Schlechte in ihm offenbart hat, so dass er die Wahrheit erkennt und den Schöpfer um ein echtes Gebet bitten kann. Daraus folgt zum einen, dass er jetzt sieht, dass er weit vom Schöpfer entfernt ist. Auf der anderen Seite sollte der Mensch sagen, dass der Schöpfer ihm nahe ist und sich um ihn kümmert und ihm die Mängel zeigt. Daher sollte er sagen, dass diese Barmherzigkeit sind.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 5

Ich freue mich über die offenbarten Fehler und die, die noch offenbart werden.

Ich bedaure und klage jedoch über die Verderbnisse, die sich noch nicht offenbart haben, aber dazu bestimmt sind, sich zu offenbaren, denn ein verborgenes Verderben ist hoffnungslos, und sein Auftauchen ist eine große Erlösung vom Himmel. Die Regel lautet, dass man nicht gibt, was man nicht hat. Wenn sie sich also jetzt offenbart hat, gibt es keinen Zweifel daran, dass sie von Anfang an da war, aber verborgen wurde. Deshalb freue ich mich, wenn sie aus ihren Löchern kommen, denn wenn man ein Auge auf sie wirft, werden sie zu einem Haufen von Knochen.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 138, „Über die Ehrfurcht, die manchmal über einen Menschen kommt“

Wenn Ehrfurcht einen Menschen befällt, soll er wissen, dass es keinen anderen gibt als Ihn. Und auch keine Hexerei. Und wenn er sieht, dass die Ehrfurcht ihn überwältigt, soll er sagen, dass es keinen Zufall gibt, sondern dass der Schöpfer ihm von oben eine Chance gegeben hat, und er soll darüber nachdenken und untersuchen, zu welchem Zweck ihm diese Ehrfurcht geschickt wurde. Es offenbart sich, dass es so ist, dass er überwinden und sagen wird: „Es gibt keinen anderen außer Ihm.“

Wenn aber nach all dem die Furcht nicht von ihm gewichen ist, soll er sich ein Beispiel daran nehmen und sagen, dass sein Dienst am Schöpfer im gleichen Maß wie die Ehrfurcht sein soll, das heißt, dass die Furcht vor dem Himmel, die ein Verdienst ist, in der gleichen Art von Furcht sein soll, die er jetzt hat. So dass der Körper von dieser oberflächlichen Furcht beeindruckt ist, und genau so, wie der Körper beeindruckt ist, sollte auch die Ehrfurcht vor dem Himmel sein.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 338, „Eine Heilung vor dem Schlag“

In der Medizin gilt: Wer eine Medizin empfängt, aber nicht krank ist, dem schadet die Medizin. Deshalb muss er zuerst die Tora lernen, denn durch die Tora wird er erkennen, dass er krank ist, und dann wird er die Tora empfangen und von seinen Krankheiten geheilt werden.

Daraus folgt, dass wir die Tora auf zweierlei Weise begreifen: 1) dass er krank ist, wofür die Tora Tushia genannt wird, denn sie Mateshet [erschöpft] die Kraft des Menschen, und seine ganze Kraft und Vitalität sind nur von der Qualität eines Tieres. Um das zu korrigieren, gibt es die Tora in der Weise Nummer 2), wenn sie ihn von allen Krankheiten heilt.

Damit ist gemeint, dass der Schöpfer das Heilmittel vor dem Schlag schickt, d.h. die Tora, die „Heilmittel“ genannt wird, geht dem Schlag voraus, denn die Tora bringt ihm die Erkenntnis des Bösen.

Wenn er dann den Schlag erleidet, d.h. das Ausmaß des Bösen in ihm, „legt er sich einen Verband aus dem Schlag selbst an“, d.h. aus der Tora, die ihn erkennen lässt, dass er in seinen Eigenschaften angeschlagen ist. Daraufhin heilt ihn die Tora.

Deshalb folgt daraus: Wenn er das Böse nicht erkennt, wie kann er dann mit dem Guten belohnt werden?

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 629, „Derjenige, der einen weisen Schüler verachtet“

„Wer einen weisen Schüler verachtet, für den gibt es keine Heilung“ (Shabbat [Sabbat] 119b). Das bedeutet, dass nur jemand, der eine Krankheit hat, die Heilung nicht empfangen kann. Wer aber keine Krankheit hat, hat nichts zu befürchten.

Wir sollten sagen, dass „seine Krankheit“ bedeutet, dass jeder Mensch, der noch nicht Buße getan hat, ein kranker Mensch ist, und die Heilung für seine Krankheit bedeutet, dass er Buße tun wird. Da jeder Mensch aus „ungebildeten Menschen“ und der Eigenschaft des „weisen Schülers“ besteht, die man den „Punkt im Herzen“ nennt, wird er, wenn er den weisen Schüler in sich verachtet, niemals Buße tun können und in seinem niederen Zustand bleiben, und es gibt kein größeres Leid als dieses.

Nur wenn er den weisen Schüler in sich respektiert, d.h. wenn er darauf bedacht ist, ihm zu nützen, und jeden Tag danach sucht, wie er ihm nützen kann, was den weisen Schüler nährt, d.h. Tora und Gebet, dann kann er hoffen, dass sein Leiden geheilt wird, d.h. dass er Buße tut.

 

  1. Baal HaSulam, „Einführung in das Studium der Zehn Sefirot“, Punkt 108

Eine bekannte Geschichte handelt von einem Juden, der Hausverwalter bei einem bestimmten Vermieter war. Der Vermieter liebte ihn innig. Einmal ging der Hausherr weg und überließ sein Geschäft seinem Stellvertreter, der ein Antisemit war.

Was hat er getan? Er nahm den Juden mit und peitschte ihn vor allen Leuten fünfmal aus, um ihn gründlich zu demütigen.

Als der Hausherr zurückkam, ging der Jude zu ihm und erzählte ihm alles, was ihm passiert war. In seinem Zorn rief er den Stellvertreter und befahl ihm, dem Juden sofort tausend Münzen für jede Peitsche zu geben, mit der er ihn geschlagen hatte.

Der Jude nahm sie und ging nach Hause. Seine Frau fand ihn weinend vor. Ehrfurchtvoll fragte sie ihn: „Was ist dir mit dem Wirt passiert?“ Er erzählte es ihr. Sie fragte: „Warum weinst du dann?“ Er antwortete: „Ich weine, weil er mich nur fünfmal ausgepeitscht hat. Ich wünschte, er hätte mich mindestens zehnmal ausgepeitscht, denn dann hätte ich zehntausend Münzen gehabt.“

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 289, „Der Schöpfer ist nachsichtig mit den Gerechten“

Unsere Weisen sagten: „Der Schöpfer erlässt ein Dekret und ein Gerechter widerruft es“ (Moed Katan, 16). Das bedeutet, dass der Schöpfer ein Dekret erlässt, das ihm die Freude an der Arbeit nimmt, und es gibt kein härteres Dekret, als jemandem die Lebenskraft an der Arbeit zu nehmen.

Aber der Gerechte widerruft es. Das heißt, wenn ein Mensch sagt, dass er ohne jegliche Belohnung von Lebenskraft und Freude an der Arbeit arbeiten will, dann wird das Dekret auf jeden Fall widerrufen. Außerdem steigt er jetzt in eine höhere Stufe auf, denn jetzt befindet er sich im Zustand des reinen Glaubens und gilt als uneigennützig.

 

  1. Degel Machane Efraim, Ekew

Wenn der Schöpfer deine Feinde quälen will, wird er es so machen, wie er es den Ägyptern mit den zehn Plagen angetan hat, die nicht auf natürliche Art und Weise erfolgten. Das wird ein Wunder sein, ein Zeichen, wie es in der Tora mehrmals geschrieben steht: „die Zeichen“. Es wird ein Wunder innerhalb eines Wunders sein, so wie er es in Ägypten tat, das geplagt und geheilt wurde, Ägypten geplagt und Israel geheilt. Jede Plage, die der Schöpfer über Ägypten brachte, beinhaltete eine große Barmherzigkeit für Israel.

 

Nur Liebe!

Nur Liebe!

Frage: Was würden Sie allen Menschen wünschen?

Antwort: Ich wünsche uns allen absolute gegenseitige Liebe. Mehr ist nicht nötig! Nur Liebe. Liebt euch einfach gegenseitig, ohne Bedingungen, einfach aus der Tatsache heraus, dass wir alle Menschen sind.

Frage: Ist es möglich, so zu leben, wie Sie es gerade gesagt haben?

Michael Laitman: Es ist möglich.

Frage: Was muss man tun, um jemanden oder alle Menschen ohne Berechnung zu lieben?

Michael Laitman: Es muss einem klar sein, dass es in der Natur nichts Besseres gibt als dieses Gefühl, diese Beziehung, und dass die ganze Natur auf Liebe aufgebaut ist. Alles, was in der höheren Natur vor uns verborgen ist, ist nur die Liebe.

Frage: Können wir, wenn wir es alle wollen, die Kraft der Natur nutzen und anziehen?

Michael Laitman: Ja, die Natur wartet nur darauf. Die Liebe ist das höchste, das stärkste, das zentrale Gefühl und die zentrale Kraft in der Natur.

Frage: Kann man tatsächlich vom Hass zur Liebe übergehen? Jetzt hasse ich jemanden ganz klar – und plötzlich gehe ich zur Liebe über. Kann das so geschehen oder ist das eher eine Illusion?

Michael Laitman: So kann es gehen! Wir befinden uns in einem so extremen Zustand – dem Gegenteil vom Gefühl der Liebe – und gerade deshalb können wir es schaffen. In diesem Zustand, in dem all unsere Bemühungen ins Leere laufen und all unsere Errungenschaften verschwinden, haben wir die Möglichkeit das gegenteilige Gefühl der Liebe zu finden. Doch sie ist nur gegeben, wenn wir die Höhere Kraft bitten uns zu verändern, werden wir diese gegenteiligen Kräfte, Gefühle und Eigenschaften erlangen, welche wir uns jetzt nicht einmal vorstellen können. Denn, die Höhere Kraft ist Liebe.

Aus dem TV-Programm „Nachrichten mit Michael Laitman“, vom 01.01.2023

Rabash, Brief 17

Brief 17

18. Januar 1956

Hallo und alles Gute für meinen Freund, der an die Fesseln meines Herzens gebunden ist…

Ich antworte auf deinen Brief vom 29. Dezember 1955, zu dessen Beantwortung ich bis jetzt keine Zeit hatte, da ich mit der Hochzeit meiner Tochter beansprucht war.

Und zur ersten Frage: „Warum segnete Jakob, unser Vater, die Söhne durch einen Engel?“ In den Schriften des ARI wird erklärt, dass NaRaN de Zadikim (Gerechte) die Innerlichkeit der drei Welten sind, Brija, Yezira, Assija. Der Ursprung der Seelen liegt in der Welt Brija, Ruach erstreckt sich von der Welt Yezira, und Nefesh stammt aus der Welt Assija. Und alle Geschenke kommen aus der Welt Azilut, die heißt: „Er, Sein Leben und Sein Wesen sind eins.“

In der Welt Azilut teilen sich die zehn Sefirot in drei Unterscheidungen:

1) Keter;

2) Chochma und Bina;

3) SA und Malchut.

Sie gelten als Shoresh, also Keter, Mochin, das heißt Chochma und Bina, und die Empfangenden der Mochin, also SA und Malchut, genannt „männlich“ und „weiblich“, Israel und Lea, Jakob und Rachel. Die SoN empfangen die Mochin für die Seelen der Gerechten, die die Innerlichkeit der drei Welten BYA sind.

Der Handelnde und Überbringer der höheren Fülle ist der Engel Matat[1]. Im Sohar wird der Engel Matat der „Minister der Welt“ genannt, dessen Name der Name seines RAV ist. Einmal wird er mit dem Namen HaWaYaH und ein anderes Mal mit dem Namen Shadai bezeichnet, da er zwei Handlungen ausführt.

  1. Er empfängt Chochma und gibt BYA, und dann wird er Shadai genannt, wie in „Er sagte zu Seiner Welt: ‚Genug‘, verbreite nicht mehr“. Das bezieht sich auf die Fülle von Chochma, denn es gab in den Kelim (Gefäßen) des Willens zu empfangen einen Zimzum (Einschränkung) auf dem Empfangen von Chochma. Deshalb hat der Emanator das linke Bein von Taw wieder hochgezogen, und deshalb ist das Bein von Taw dick, weil Er das linke Bein wieder hochgezogen hat, damit es nicht in die Klipot (Schalen) leuchtet[2].
  2. Die zweite Unterscheidung des Engels Matat erfolgt, wenn er auch Chassadim hat, um sie an die Unteren weiterzugeben. Zu dieser Zeit ist sein Name wie der Name seines RAV, der HaWaYaH ist, und Matat ist vollendet und wird mit dem Namen seines Herrn, HaWaYaH, genannt.

Als Jakob seine Söhne segnete, musste er den Segen in der Reihenfolge der Stufe verteilen, bis der Reichtum auch den unteren Söhnen zuteil wurde. Deshalb streckte er den Reichtum für die Söhne bis zum Engel Matat aus, und von Matat aus würde der Reichtum zu den Söhnen fließen. Deshalb segnete Jakob seine Söhne durch den Engel Matat, der der Geber und Überbringer des Überflusses von der Welt Azilut zu NaRaN de Zadikim und zu den drei Welten BYA ist. Deshalb sagte er: „Der erlösende Engel wird mich segnen.“

So wirst du deine zweite Frage verstehen, die sich auf „mein Name in Seiner Mitte“ bezieht, von der Maimonides schrieb: „denn mein Name ist in Seiner Mitte enthalten“ Du hast gefragt: „Was bedeutet es, dass sein Name wie der Name seines RAV ist?, denn wir haben keine Erkenntnis in Seinem Wesen, sondern nur zu dem, was uns offenbart wurde.

Denn ein gemeinsamer Name bedeutet, dass jeder Name auf eine Erlangung hinweist, denn das, was wir nicht erlangen, definieren wir nicht durch einen Namen. Und jede Errungenschaft in der Spiritualität besteht genau dann, wenn eine Verbindung zwischen dem Erreichten und dem Erreichenden besteht. Das nennt man „vom Erreichenden und dem Erreichten gemeinsam geteilt“. Dann können wir sagen, dass es die Offenbarung eines Namens, einer Form und einer bestimmten Einschränkung der Fülle gibt. Aber beim Erreichen ohne einen Erreichenden kann man nicht von irgendeiner Form oder Einschränkung sprechen, und es wird keine Erlangung dafür angerechnet. Dies wird als „Es gibt überhaupt keinen Gedanken oder Wahrnehmung in ihm“ und als „Essenz ohne Substanz“ betrachtet.[3]

Dies ist die Bedeutung Seines Namens, was bedeutet, dass das, was wir durch den Engel Matat erreichen, wie der Name seines RAV ist, der auch eine Offenbarung ist. Das bedeutet, dass Matat die SoN gibt, die die Empfangenden der Mochin de Azilut sind, wo es zwei Unterscheidungen gibt – Chochma und Bina – die den Unteren in Form von Chassadim und Chochma erscheinen.

Wenn Matat Chochma gibt, wird er mit dem Namen seines RAV genannt, mit dem Namen Shadai. Und wenn er auch Chassadim gibt, dann ist der Name seines RAV HaWaYaH. Und dann heißt Matat „der Älteste seines Hauses, der über alles herrscht, was er hat“, wobei der Engel Matat der Minister der Welt ist und die Welt regiert, was bedeutet, dass sich die Fülle durch ihn auf die Welten BYA ausdehnt und in den NaRaN de Zadikim enthalten ist.

Das ist die Bedeutung von „Mein Name ist in Seiner Mitte“, was bedeutet, dass das Geben der Namen von Matat sich auf die Form der Fülle bezieht, die aus zwei Formen besteht, welche Chochma und Chassadim sind, dass diese Namen in Matat entsprechend dem Maß des Namens des RAV wirken, den er ausbreitet.

Und was deine dritte Frage betrifft, warum die Heilige Tora in der Einleitung von Ephraim für Menasse ausführt, so können wir dies mit der Regel erklären, die wir in der Arbeit für den Schöpfer haben, dass das Ziel sich immer vor ihm befinden muss, und zu wissen, was seine Aufgabe im Leben ist, und zu welchem Endziel ein Mensch kommen sollte, damit er sagen kann, dass er Frieden und Ruhe erreicht hat.

Denn erst wenn das Endziel vor ihm liegt, kann sich der Mensch mit allen Mitteln vorbereiten und die ihm zur Verfügung stehenden Kräfte aktivieren. Wäre dies nicht der Fall, wüsste er nicht, wie er seine Kräfte und die Bewahrung im Gleichgewicht halten kann, denn die wirklichen Mittel, die erforderlich sind, um auf den Wegen zu bleiben, die Gefahren mit sich bringen, kennt er nicht in vollem Umfang, wenn er den auf ihn lauernden Feind nicht kennt, weil er nicht weiß, wer der wahre Feind ist, der besiegt werden soll. Deshalb sollte das Ziel von größter Wichtigkeit sein, wenn man beginnt, von den Aufgaben und vom Segen der Arbeit zu sprechen.

Es ist auch bekannt, dass, wenn man auf dem Weg der Arbeit zu gehen beginnt, man vom Leichten zum Schweren übergeht. Zuerst lernen und tun wir das, was am einfachsten zu verstehen und zu tun ist, und dann das, was ein wenig schwieriger ist, usw., bis wir an die Wege des Krieges der Neigung gewöhnt und darin erfahren sind. Zu dieser Zeit nehmen wir die schwersten Angriffe auf uns.

Es zeigt sich, dass wir zwei Dinge haben, von denen wir eines dem anderen vorziehen sollten. Josephs Meinung war, dass wir vor allem über die Wege der Arbeit sprechen sollten, entsprechend der Reihenfolge, also von leicht bis schwer. Und Jakobs Ansicht war, dass wir zuallererst über das Ziel sprechen müssen.

Entwürfe und Anhänge zu diesem Schreiben

1) Zu deiner dritten Frage: „Warum die Heilige Tora in der Einleitung Ephraim für Menasse so ausführlich behandelt: Es ist bekannt, dass das Priorisieren des einen vor dem anderen von der Wichtigkeit der Angelegenheit abhängt. Was die Arbeit des Schöpfers betrifft, müssen wir wissen, was wichtig ist, das heißt, den Schwerpunkt auf den wichtigsten Punkt zu legen, der das Ziel ist.

…Im Sohar[4] steht geschrieben, dass es zwei große und wichtige Minister gibt. Der eine Minister ist aus Ephraim, dessen Eigenschaft es ist, Israel im Exil zu halten und es sich dort vermehren zu lassen. Der andere Minister ist aus Menasse, und seine Aufgabe ist es, es im Exil in Vergessenheit zu bringen.

Er erklärt dort, dass es zwei Arten von Urteilen gibt:

1) Urteile von Rachamim, genannt Malchut in Bina, und

2) Urteile von Malchut in Malchut, genannt „Urteile, die von Malchut kommen.“

Er beschreibt, dass jeder Minister aus beiden Unterscheidungen besteht.

…Er beschreibt, dass der Minister von Menasse aus Rachamim (Barmherzigkeit) und Urteil in Barmherzigkeit besteht, und der Minister von Ephraim aus Barmherzigkeit und Urteil in Urteil, genannt Malchut.

Daraus folgt, dass Jakob sie segnete, was bedeutet, dass das Urteil gemildert wird, und dadurch die Erlösung erfolgt. Und da die Reihenfolge der Arbeit in der Barmherzigkeit und dann im Urteil liegt, gibt es bekanntlich vier Unterscheidungen:

1) Empfangen, um zu empfangen;

2) Geben, um zu empfangen;

3) Geben, um zu geben;

4) Empfangen, um zu geben.

Die ersten beiden Unterscheidungen entsprechen nicht wirklich dem Weg der Tora. Sondern liShma [für Ihren Namen] im Sinne der Tora beginnt mit dem Geben, um zu geben. Und dies wird die „Eigenschaft der Barmherzigkeit“ genannt. Die zweite Unterscheidung der Tora in liShma wird „Empfangen, um zu geben“ genannt und wird die “ Eigenschaft des Urteils“ genannt.

Deshalb wollte Josef sie nach der Reihenfolge der Arbeit segnen, wo zuerst die Eigenschaft der Barmherzigkeit kommt, die Menasse genannt wird, und dann die Eigenschaft von Ephraim, die Urteil genannt wird, aber Jakob segnete nach der Reihenfolge der Wichtigkeit, was bedeutet, dass die vollständige Korrektur die Eigenschaft des Urteils ist, die korrigiert werden soll, was „die Dunkelheit leuchtet wie das Licht“ genannt wird. Jakob vertrat die Ansicht, dass wir zwar mit der Eigenschaft der Barmherzigkeit zu arbeiten beginnen, dass aber das Ziel vor ihm offensichtlich sein sollte – dass der Zweck darin besteht, das Ziel der Korrektur zu erreichen, und dass wir danach beginnen, gemäß der Reihenfolge zu arbeiten, also mit der Eigenschaft der Barmherzigkeit.

2) Der Engel: Die Shechina (Göttliche Gegenwart) wird als Engel bezeichnet, denn es steht geschrieben: „Siehe! Ich sende einen Engel vor dir her.“ Sie wird Engel genannt, weil die Shechina durch Matat handelt. Das ist während des Exils so, aber zur Zeit der Erlösung befindet er sich in Dwekut (Anhaftung) mit dem König, der Seir Anpin genannt wird.[5]

3) Siehe im Abschnitt Wajeze[6], wo er erklärt, was in den Korrekturen (Tikunim)[7] über den Vers „und die Tiere liefen hin und her“ steht. „Hin“ ist Nuriel, und „her“ ist Matat. Er interpretiert im Sulam, dass „hin“ Chochma und „her“ Chassadim bedeutet. Da er bereits Chochma hat, wird er Chassadim erhalten. Es stellt sich heraus, dass er bereits die gesamte Chochma und Chassadim zusammen hat. Deshalb wird Matat der „Minister der Welt“ genannt, denn in ihm ist die Ganzheit für die Unteren in den drei Welten BYA, in denen sich die NaRaN de Zadikim befinden, die dort die „Innerlichkeit von BYA“ genannt werden.

Das ist die Bedeutung von „der Älteste seines Hauses herrscht über alles, was er hat“, was bedeutet, dass er Chochma und Chassadim hat. Indem er die Welt regiert, hat er den Namen Shadai, was die erste Unterscheidung von „und her“ ist, das heißt, von der Sefira Chochma, die sich links befindet, und dies ist die Bedeutung des Namens Shadai. Danach geht er hinauf, was die zweite Unterscheidung von „und her“ ist. Das bedeutet, dass er zu dem Namen HaWaYaH zurückkehrt, der Chassadim ist, und er rief im Namen seines Herrn HaWaYaH.

[1] siehe im Sohar, Wajeze, S. 36 und im Sulam [Leiter Kommentar], Punkt 71

[2] siehe in „Die Einführung in das Buch Sohar„, S. 26, und im Sulam, Punkt 23

[3] siehe im „Vorwort zum Buch Sohar„, S. 50, Punkt 12

[4] Sohar, Wajechi 4:14, und im Sulam, Punkt 41

[5] Wajechi S. 18, Artikel 53, 23

[6] Wajeze S. 36, Punkt 71 im Sulam

[7] Tikun Nr. 70, S. 119

Der Mensch wird durch die Tora mit Rechtschaffenheit und Frieden belohnt

Rabash, Artikel Nr. 3, 1986

Im Sohar (Lech Lecha, Punkt 1) erklärt Rabbi Aba, warum Abraham mehr als alle seine Zeitgenossen damit belohnt wurde, dass der Schöpfer zu ihmGeh hinaus“ [Lech Lecha] sagte. Er schreibt: „Rabbi Aba begann die Rede und sagte: ‚Hört auf Mich, ihr Hartherzigen, die ihr weit von der Rechtschaffenheit [Zedaka] entfernt seid.‘ Hört auf mich, ihr Hartherzigen‘, gemeint ist, wie hart die Herzen der Gottlosen sind. Sie sehen die Pfade und Wege der Tora und achten nicht darauf. Ihre Herzen sind hart, denn sie kehren nicht zu ihrem Meister zurück, um Buße zu tun. Deshalb werden sie ‚Hartherzige, die weit von der Rechtschaffenheit entfernt sind‘ genannt, was bedeutet, dass sie weit von der Tora und damit weit von der Rechtschaffenheit [Zedaka] entfernt sind.“

Rabbi Chiskia sagte: „Sie sind weit vom Schöpfer entfernt. Und weil sie weit vom Schöpfer entfernt sind, werden sie hartherzig genannt.“ Die Bedeutung des Verses ist „fern von der Rechtschaffenheit“. Und warum? Weil sie sich dem Schöpfer nicht nähern wollen, da sie hartherzig sind. Und deshalb sind sie weit entfernt von der Rechtschaffenheit.

Weil sie fern von der Rechtschaffenheit sind, sind sie fern vom Frieden, das heißt, sie haben keinen Frieden, wie geschrieben steht: „Es gibt keinen Frieden“, sagte der Herr zu den Gottlosen. Was ist der Grund dafür? Weil sie weit von der Rechtschaffenheit entfernt sind, und deshalb haben sie keinen Frieden.

Wir sollten verstehen, was Rabbi Aba sagt, dass „weit von der Rechtschaffenheit entfernt“ bedeutet, dass sie weit von der Tora entfernt sind. Und deshalb sind sich auch von der Rechtschaffenheit entfernt.Einerseits sagt er, dass Rechtschaffenheit Tora heißt, und dann sagt er, dass sie wegen der Entfernung von der Tora, von der Rechtschaffenheit entfernt sind. Das impliziert, dass die Tora der Grund für die Rechtschaffenheit ist, aber wir sehen keine Verbindung zwischen Tora und Rechtschaffenheit.

Wir sehen, dass die Völker der Welt keine Tora haben, wie unsere Weisen sagten: „Er sagt Seine Worte zu Jakob“, und dennoch geben sie Zedaka [Rechtschaffenheit/Almosen].“ Setzt das Geben von Zedaka voraus, dass man an den Schöpfer glaubt und die Tora und die Mizwot [Gebote] einhält, und erst dann kann man Zedaka geben? Vielmehr sagt er, dass sie weit von Zedaka entfernt sind, weil sie weit von der Tora entfernt sind.

Er sagt auch, dass sie weit von Zedaka entfernt sind, weil sie weit von der Tora entfernt sind. Dies impliziert, dass die Tora der Grund ist, durch den wir Zedaka einhalten können. Das heißt, das Wichtigste für uns ist, Zedaka zu erreichen. Wie können wir eine so hohe Stufe erreichen? Durch die Tora.

Daher sollten wir die Größe und Wichtigkeit von Zedaka verstehen, was bedeutet, dass die Tora eine niedrigere Stufe als Zedaka ist, weil wir durch die Tora Zedaka erreichen können. Das müssen wir verstehen.

Es ist auch schwierig, die Worte von Rabbi Chiskia zu verstehen, die er den Worten von Rabbi Aba hinzufügt und sagt: „Wer sind die Hartherzigen? Diejenigen, die sich dem Schöpfer nicht annähern wollen. Und weil sie sich dem Schöpfer nicht annähern wollen, sind sie weit von Zedaka entfernt.“ Wie können wir das verstehen? Bedeutet das, dass sie durch die Annäherung an den Schöpfer mit einer höheren Stufe belohnt werden, die Zedaka ist?

Wir sollten auch verstehen, warum Rabbi Chiskia sagt: „Da sie fern von Zedaka sind, sind sie fern vom Frieden.“ Das ist umso verwirrender, weil er uns einmal die Bedeutung von Zedaka verdeutlicht hat, das heißt, nach Rabbi Abas Ansicht ist Zedaka wichtiger als die Tora, und nach Rabbi Chiskias Ansicht ist Zedaka wichtiger als die Annäherung an den Schöpfer. Jetzt kommt er und sagt, dass sie die Stufe des Friedens nicht erreichen können, wenn sie nicht die Stufe von Zedaka haben.

Wir sollten also verstehen, was die Stufe des Friedens ist. Es wird angedeutet, dass er nach all der Arbeit die Stufe des Friedens erreichen wird. Das heißt, die erste Stufe ist entweder Tora oder die Annäherung an den Schöpfer, die zweite ist Zedaka und die dritte ist Frieden. Dies bedarf der Klärung.

Wir sehen, dass Zedaka „Glaube“ genannt wird, wie es über Abraham geschrieben steht: „Und er glaubte an den Herrn, und Er sah es ihm als Rechtschaffenheit [Zedaka] an.“ Da also der Glaube als Zedaka angesehen wird, können wir bereits die Bedeutung von Zedaka erkennen. Es ist nicht so, wie es wörtlich erscheint. Vielmehr impliziert Zedaka den Glauben.

Was ist Glaube? Wird er als Zedaka betrachtet? Wir sehen, dass jemand, der den Armen Zedaka [Almosen] gibt, nicht erwartet, dass der Arme ihm die Almosen, die er ihm gegeben hat, in irgendeiner Weise zurückzahlt. Das gilt besonders für verborgene Almosen; er hat sicher nicht vor, etwas dafür zu bekommen. Daher bedeutet Zedaka, dass er etwas tut, ohne eine Gegenleistung zu erhalten.

Da aber der Glaube, den wir auf uns nehmen sollen, ohne Gegenleistung sein muss, bedeutet dies, dass wir an die Größe des Schöpfers glauben müssen, was der heilige Sohar so nennt: „Denn Er ist groß und herrschend.“ Er soll nicht denken, dass er die Last des Himmelreichs auf sich nimmt und dadurch von Ihm eine Belohnung erhält. Vielmehr arbeitet er ausschließlich, um zu geben. Aus diesem Grund wird der Glaube Zedaka genannt, um uns die Form zu verdeutlichen, die der Glaube, den wir auf uns nehmen, haben sollte.

Wir müssen jedoch darauf achten, wie wir einen solchen Glauben erreichen, der um zu geben ist. Es liegt in unserer Natur, nur zu empfangen und nicht zu geben. Was kann man also tun, um das Geben zu erreichen? Er sagt uns, dass dies gerade durch die Tora geschieht, wie unsere Weisen sagten (Kidushin 30): „Ich habe den bösen Trieb erschaffen, ich habe für ihn die Tora als Gewürz erschaffen.“

In der „Einführung in das Studium der Zehn Sefirot“ (Punkt 11) sagt er: „Aber wir finden und sehen in den Worten der Weisen des Talmuds, dass sie uns den Weg der Tora leichter gemacht haben als die Weisen der Mishna. Das liegt daran, dass sie sagten: ‚Man sollte sich immer mit Tora und Mizwot beschäftigen, sogar in lo liShma, und von lo liShma wird er zu liShma gelangen.‘ Das heißt, das Licht darin bringt ihn zur Quelle zurück. So haben sie uns ein neues Mittel gegeben anstelle der Buße, wie sie in der oben erwähnten Mishna (Awot) vorgestellt wird: Das „Licht in der Tora“. Es hat genügend Kraft, um einen Menschen zum Guten zu führen und ihn dazu zu bringen, sich mit der Tora und den Mizwot in liShma zu beschäftigen.“

So verstehen wir die Worte von Rabbi Aba, der sagte, dass „weit von Zedaka“ bedeutet, dass sie sich von der Tora entfernen, daher sind sie weit weg von Zedaka. Wir fragten: „Ist die Tora der Grund, um Zedaka zu erreichen? Ist es unmöglich, Zedaka ohne Tora zu geben?“ Die Sache ist die, dass Zedaka sich auf den Glauben bezieht. Es ist unmöglich, wirklichen Glauben zu erlangen, bevor man nicht die gleiche Form wie der Schöpfer hat, was bedeutet, dass alle seine Handlungen nur dazu dienen, dem Schöpfer Zufriedenheit zu bereiten.

Er sagt in der „Einführung in das Buch Sohar“ (Punkt 138): „Es ist ein Gesetz, dass das Geschöpf kein offenbartes Übel vom Schöpfer empfangen kann, denn es ist ein Makel in der Herrlichkeit des Schöpfers, dass das Geschöpf Ihn als Übeltäter wahrnimmt. Daher liegt, wenn man sich schlecht fühlt, in gleichem Maße die Verleugnung der Lenkung des Schöpfers auf ihm, und der Handelnde ist ihm verborgen.“
Der Grund dafür ist, dass der Mensch, bevor er mit den Gefäßen des Gebens belohnt wird, nicht in der Lage ist, das Gute und den Genuss von Ihm zu empfangen. Daraus folgt, dass er sich schlecht fühlt und daher nicht mit echtem Glauben belohnt werden kann, bevor er nicht das Böse in sich korrigiert hat, was „empfangen, um zu empfangen“ genannt wird.

Daraus folgt, dass er durch die Tora, die ihn zurück zur Quelle führt, was bedeutet, dass er durch das Empfangen von Gefäßen des Gebens mit dem Glauben belohnt wird, was Zedaka genannt wird, was heißt „Glaube, weil Er groß und herrschend ist“, und nicht, dass die Grundlage seines Glaubens darin besteht, eine Belohnung zu erhalten.

Jetzt werden wir verstehen, was wir über die Worte von Rabbi Chiskia gefragt haben, wo er die Bedeutung von „hartherzig“ erklärt. Er erklärt, dass sie sich von Zedaka entfernen, weil sie sich vom Schöpfer entfernen. Wir fragten: „Kann die Annäherung an den Schöpfer ein Grund dafür sein, dass wir die Fähigkeit haben, Zedaka zu geben? Was ist die Verbindung zwischen beiden?“ Im Sulam-Kommentar zum Sohar steht geschrieben: „Rabbi Chiskia widerspricht Rabbi Aba nicht. Vielmehr interpretiert er mehr als dieser.“ Wir fragten: „Aber die Erklärung von Rabbi Chiskia ist noch schwieriger zu verstehen!“

Nach dem, was wir oben erklärt haben, erklärt Rabbi Chiskia ausführlicher, was es bedeutet, dass sie „hartherzig“ genannt werden, wodurch sie weit von Zedaka entfernt sind, da sie in Bezug auf das, was Rabbi Aba sagt, dass sie sich von der Tora entfernt haben, denken, dass sie einfach Tora lernen müssen und dadurch mit Zedaka, genannt „Glaube“, belohnt werden. Die Absicht von Rabbi Aba ist jedoch, dass sie durch die Tora die Gleichheit der Form, genannt „Gefäße des Gebens“, erreichen, da sie keinen wirklichen Glauben erreichen können, bevor sie Gefäße des Gebens haben, wie es im Sulam („Einführung in das Buch Sohar“) geschrieben steht.

Aus diesem Grund führt Rabbi Chiskia weiter aus und sagt in einfacher Weise, dass „hartherzig“ diejenigen sind, die sich vom Schöpfer entfernen. Das heißt, sie wollen sich dem Schöpfer nicht nähern, weil sie hartherzig sind, deshalb sind sie weit von Zedaka entfernt. Das heißt, wie wir oben sagten, dass es unmöglich ist, mit Glauben belohnt zu werden, was Zedaka ist, bevor wir mit der Annäherung an den Schöpfer belohnt werden, was Gleichheit der Form genannt wird, welche Gefäße des Gebens sind.

Der Grund, warum Rabbi Abba nicht dasselbe interpretiert wie Rabbi Chiskia, ist vielleicht, dass Rabbi Abba uns zwei Dinge auf einmal sagen will, nämlich den Grund und den Rat. Der Grund, warum sie keinen Glauben haben, ist der, dass sie keine Gefäße des Gebens haben. Der Ratschlag dafür ist, sich mit der Tora zu beschäftigen, wo ihnen durch das Licht der Tora die Gleichheit der Form verliehen wird, da alle ihre Handlungen nur dem Geben dienen. Zu diesem Zeitpunkt werden sie mit Zedaka belohnt werden, was echter Glaube ist.

Und zu Rabbi Chiskias Ergänzung, dass sie durch Zedaka mit Frieden belohnt werden, fragten wir: „Wenn Zedaka eine so große Sache ist, die sich auf den Glauben bezieht, was ist dann Frieden? Es impliziert, dass der Frieden noch wichtiger ist!“

Wir sollten interpretieren, dass Frieden die Vollendung der Arbeit ist. Bevor jemand mit Gefäßen des Gebens belohnt wird, hat er keinen Platz für den Glauben. Sobald er Gefäße des Gebens hat und mit Glauben belohnt wurde, erlangt er den Zweck der Schöpfung, der darin besteht, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Das bedeutet, dass er dann das Gute und das Vergnügen spürt, welche der Schöpfer geschaffen hat, um Seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Zu diesem Zeitpunkt wird man mit Frieden belohnt.

Aber solange man nicht mit Zedaka, dem Glauben, auf der Basis von Gefäßen des Gebens belohnt wird, hat man nicht die Kelim, um das Gute und den Genuss zu erlangen, da dem Guten die Korrektur fehlt, nicht das Brot der Scham zu essen. Dafür gab es die Korrektur von Zimzum Alef [erste Einschränkung]. Erst wenn die Geschöpfe diese Korrektur erlangen, die „Gefäße des Gebens“ genannt wird, wird es einen Ort geben, an dem das Licht des Schöpfers (das Seinen Geschöpfen zugute kommen soll) anwesend sein kann.

Davor ist er im Zwist mit dem Schöpfer, wie er im Sulam-Kommentar („Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 175) sagt: „Auch der Friede beklagte sich, dass er ganz im Zwist sei, weil er sich nicht mit Mizwot [Geboten] beschäftigen kann, um zu geben, sondern mit einer Mischung aus Selbstgefälligkeit.“ So ist er immer im Zwist mit dem Schöpfer, weil er sich für einen vollkommenen Gerechten hält und seine Fehler gar nicht spürt. Das heißt, er fühlt nicht, dass seine ganze Beschäftigung in Tora und Mizwot lo liShma [nicht für Ihren Namen] ist, und er ist wütend auf den Schöpfer, weil Er ihn nicht so belohnt, wie ein vollkommen Gerechter belohnt werden sollte.

Wir sehen also, dass es unmöglich ist, Frieden zu haben, bevor man mit Zedaka belohnt wird, was der Glaube an den Schöpfer auf Grundlage von Gefäßen des Gebens ist, die einen dazu bringen, sich dem Schöpfer anzunähern. Daraus folgt, dass das Ende der Arbeit, wenn das Ziel erreicht ist, die Stufe des Friedens erreicht ist. Dieser Frieden kann nicht erreicht werden, bevor wir nicht die Vorstufen durchlaufen haben, nämlich die Annäherung an den Schöpfer, dann den Glauben, der Zedaka genannt wird, und schließlich das Ziel, das „Frieden“ genannt wird.

korr, EY, 20.08.2023

1986/2 Erhöre mich, oh Himmel

Erhöre mich, oh Himmel

Artikel Nr. 2, 1986

„‚Erhöre mich, oh Himmel.‘ Rabbi Yehuda begann die Rede und sprach: ‚Ich öffnete für meinen Geliebten. ‚Die Stimme meines Geliebten klopft an.‘ Er sagt: ‚Die Stimme meines Geliebten klopft an‘. Das ist Moses, der Israel in verschiedenen Argumenten, in verschiedenen Streitigkeiten ermahnte, wie es geschrieben steht: ‚Das sind die Worte‘, ‚Ihr seid ungehorsam gewesen‘ und ‚In Horev habt ihr provoziert‘, wie es geschrieben steht, ‚klopft an.'“[1] „Obwohl Moses Israel ermahnte, waren alle seine Worte mit Liebe, wie geschrieben steht: ‚Denn ihr seid ein heiliges Volk für den Herrn, deinen Gott‘ und ‚Der Herr, dein Gott, hat euch erwählt, sein Volk zu sein‘, ‚aber weil der Herr euch geliebt hat‘, wie geschrieben steht: ‚Öffne mir, meine Schwester, meine Frau‘, liebevoll.“ 

Wir sollten die Worte des heiligen Sohar verstehen.

1) Wenn er das Volk Israel so sehr preist, wie es geschrieben steht: „Denn du bist dem Herrn, deinem Gott, ein heiliges Volk“ und „Der Herr, dein Gott, hat dich zu Seinem Volk erwählt“, wie kann man dann von einer Mahnung sprechen? Wenn sie ein heiliges Volk sind, was fehlt ihnen dann noch?

2) Was lehrt uns das für die zukünftigen Generationen, wenn sie zwei Gegensätze in ein und demselben Träger sind? Das heißt, entweder sie sind ein heiliges Volk, oder sie sind es nicht!

3) Es gibt eine Regel: „Die Liebe bedeckt alle Vergehen“. In der Schrift[2] heißt es: „Nicht deshalb, weil ihr zahlreicher wärt als alle Völker, hat der Herr sein Herz euch zugewandt und euch erwählt, denn ihr seid das geringste unter allen Völkern … sondern weil der Herr euch liebt.“ Wie ist es also möglich, in ihnen Vergehen zu finden, da „die Liebe alle Vergehen bedeckt“?

Es ist bekannt, dass es zwei Linien gibt, die sich gegenseitig widersprechen, bis die dritte Linie kommt und entscheidet. „Linien“ in der Spiritualität bedeutet, dass die Eigenschaft von Chessed (Barmherzigkeit) „rechte Linie“ genannt wird. Chessed bedeutet, dass er nur Gutes für andere tun will, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Er sehnt sich nach der Liebe zum Schöpfer und sorgt sich nicht um sich selbst. Vielmehr ist sein ganzes Streben nur darauf ausgerichtet, seinen Schöpfer zu erfreuen. Und für sich selbst gibt er sich mit wenig zufrieden. Das heißt, er achtet nicht auf das, was er hat, nämlich guten Geschmack in der Tora, im Gebet oder in den Mizwot (Geboten), sondern ist mit seinem Los zufrieden.

Hier, in der Spiritualität, wenn ein Mensch in sich geht und sagt, dass er an die persönliche Vorsehung glaubt, dass alles von oben kommt, was bedeutet, dass der Schöpfer ihm einen Gedanken und den Wunsch gegeben hat, dem Schöpfer zu dienen und sich mit Tora und Mizwot zu beschäftigen, obwohl er keinen Geschmack an Tora und Mizwot findet. Dennoch stört es ihn nicht und er sagt, dass er damit zufrieden ist, dass er das Gebot des Schöpfers einhalten kann. Das allein ist für ihn so, als ob er ein Vermögen verdient hätte. Und auch wenn er die Größe des Schöpfers nicht erreicht, so erfüllt ihn doch das, was er hat. Außerdem hält er es für ein Geschenk des Himmels, dass ihm der Gedanke und das Verlangen gegeben wurde.

Er sieht, dass dies anderen nicht gegeben wurde. Im Gegenteil, sie streben nur danach, körperliche Dinge zu erlangen, das heißt, von den Menschen begünstigt zu werden oder den Körper mit Dingen zu erfreuen, so wie das auch die Tiere nutzen. Ihm hingegen wurde der Gedanke und das Verlangen gegeben, dem Schöpfer zu dienen, „und wer bin ich, dass er mich erwählt hat?“ Es ist so, wie wir sagen: „Gepriesen seist Du, Herr, der Sein Volk Israel mit Liebe erwählt.“

Es stellt sich heraus, dass wir den Schöpfer dafür preisen, dass er uns auserwählt hat, was bedeutet, dass uns der Gedanke und der Wunsch gegeben wurde, Tora und Mizwot einzuhalten. Wenn er also andere betrachtet, die nicht das gleiche Verlangen nach Tora und Mizwot haben wie er, sagt er, dass Er ihn aus allen anderen erwählt hat, um Ihm zu dienen. Obwohl Er ihm nur einen kleinen Dienst erwiesen hat, ohne Intellekt und Verstand, sagt er, dass sogar dieser Dienst, der kleinste der Kleinsten, mehr ist als sein eigener Wert, denn wenn er sich selbst mit den Augen der Größe Gottes betrachtet, sagt er, dass er nicht einmal dies verdient. Deshalb ist er gewiss so glücklich, als ob er mit einem Dienst belohnt worden wäre, der für große Menschen angemessen ist.

Die rechte Linie kommt von den höheren Sefirot. Diese Unterscheidung wird die Sefira (Singular von Sefirot) Chessed genannt, die sich auf die Gleichheit der Form mit dem Schöpfer bezieht – wie Er gibt, so möchte der Untere den Höheren geben. Dies wird als Gleichheit der Form betrachtet, bei der er das, was er hat, nicht in Gefäßen des Empfangens betrachtet. Vielmehr ist sein einziger Maßstab für die Vollkommenheit seine Fähigkeit zu geben.

Auch wenn er nicht viel geben kann, gibt er sich damit zufrieden, weil er seine Niedrigkeit im Vergleich zum Geber und im Vergleich zu anderen Menschen, die er für tugendhafter als sich selbst hält, prüft. Dennoch wurde ihm von oben ein Gedanke und ein Verlangen gegeben, das ihnen nicht gegeben wurde, und er nicht darüber sagt: „Meine Kraft und die Stärke meiner Hand.“

Aus diesem Grund ist er immer zufrieden und hat seiner Arbeit nichts hinzuzufügen. Vielmehr dankt und preist er den Schöpfer, so sehr er kann, und in allen möglichen Lobpreisungen. Und selbst wenn er dem Schöpfer nicht den Lobpreis und die Dankbarkeit zuteil werden lässt, die er seiner Meinung nach ihm zuteil werden lassen sollte, bedauert er dies nicht, denn er sagt von sich selbst: „Wer bin ich, dass ich immer zum König spreche, wie es sich für wichtige Leute gehört, und nicht für einen Niedrigen Menschen wie mich?“ Folglich befindet er sich immer in der Ganzheit und hat nichts hinzuzufügen.

Und wenn er manchmal die Arbeit vergisst und sein Verstand in weltliche Dinge eintaucht, und er sich dann wieder an die Spiritualität erinnert und sieht, dass er die ganze Zeit mit körperlichen Dingen dieser Welt beschäftigt war, denkt er trotzdem nicht an die Zeit, in der er getrennt war. Stattdessen freut er sich darüber, dass der Schöpfer ihn aus der Menge der Menschen erwählt hat und ihm sagte: „Wo bist du?“ Sogleich beginnt er, dem Schöpfer dafür zu danken, dass Er ihn daran erinnerte, über Spiritualität nachzudenken.

Deshalb denkt er auch in diesem Zustand nicht an die Mängel und bedauert, dass er die ganze Zeit die Arbeit völlig vergessen hat, sondern er ist froh, dass er wenigstens jetzt an die Arbeit für den Schöpfer denken kann. Folglich befindet er sich auch jetzt in einem Zustand der Vollkommenheit und wird nicht in einen Zustand geraten, in dem er von der Arbeit geschwächt ist, sondern immer in Vollkommenheit sein wird. Dies wird „rechte Linie“ genannt, Chessed, was Vollkommenheit bedeutet.

Dies ist jedoch davon abhängig, inwieweit ein Mensch an die persönliche Vorsehung glaubt, das heißt, dass der Schöpfer alles gibt – sowohl das Licht als auch das Kli (Gefäß) -, was sowohl das Verlangen und den Mangel des Menschen danach bedeutet, dass er nicht so sehr an den Schöpfer angehaftet ist, als auch das Gefühl in seinem Körper, dass er die Tora und die Mizwot nicht hält. Der Schöpfer gibt alles. Das Licht ist gewiss etwas, das der Schöpfer geben muss, denn der Geschmack an Tora und Mizwot gehört ganz zum Schöpfer. Es ist so, wie wir in der Nacht von Jom Kippur (Versöhnungstag) sagen: „So wie Ton in den Händen des Töpfers – Wenn Er will, gibt Er reichlich, wenn Er will, gibt Er sparsam – so sind wir in Deinen Händen, Hüter der Barmherzigkeit“.

Wenn ein Mensch sieht, dass in ihm das Verlangen zu studieren erwacht, und sei es auch nur eine Stunde am Tag, und wenn er betet, sieht er, dass er für ein paar Minuten weiß, dass er betet und nicht vergisst, dass er in einen Tallit (Gebetsmantel) und Tefillin gehüllt ist, und sein Herz jeden Gedanken der Welt denkt. Dann erinnert er sich für ein paar Minuten daran, dass er in Tallit und Tefillin gehüllt ist und dass er sich jetzt mitten im Gebet befindet. Er beginnt zu überlegen, zu wem er während des Gebets spricht. Er spürt, dass er nicht einfach spricht, sondern vor dem König steht, und er glaubt an „Du hörst das Gebet eines jeden Mundes“. Obwohl er sieht, dass er schon viele Male gebetet hat und sein Gebet nicht erhört wurde, glaubt er immer noch über dem Verstand, dass der Schöpfer das Gebet erhört, und dass der Grund, warum sein Gebet nicht erhört wurde, darin liegt, dass er wahrscheinlich nicht aus tiefstem Herzen gebetet hat. Deshalb nimmt er sich vor, noch intensiver zu beten, „und der Schöpfer wird mir gewiss helfen und mein Gebet erhören.“ Dann beginnt er sofort, dem Schöpfer dafür zu danken, dass er ihn daran erinnert hat, dass er jetzt mit Tallit und Tefillin gekrönt ist. Er fühlt sich gut, denn er schaut auf andere Menschen, wie sie noch schlafen, während bei mir „der Schöpfer mich mitten im Gebet erweckte“, und so freut er sich.

Wenn weitere Minuten vergehen und er wieder vergisst, wo er sich befindet, und an den Ochsen und den Esel denkt, und er dann plötzlich wieder von oben erweckt wird, dann liegt es nahe, dass er sich darüber beschwert, dass er die ganze Angelegenheit vergessen hat – dass er jetzt in der Synagoge ist. Doch davon will er nichts hören. Vielmehr freut er sich darüber, dass er daran erinnert wurde. Daraus folgt, dass er auf diese Weise nur auf „Gutes tun“ schaut, was bedeutet, dass er sich darüber freut, dass er jetzt Gutes tun konnte, und nicht bemerkt, dass er bis jetzt in der Welt der Trennung umherirrte.

All das fühlt er in dem Maße, in dem er seinen Wert erkennt, dass er nicht besser ist als andere Menschen, und dass sie sogar den Geist der Irrlehre und keine Bindung zum Judentum haben. Er sieht auch, dass es Menschen gibt, die dem Judentum nicht einmal Beachtung schenken, sondern wie alle anderen Tiere leben, ohne sich um irgendeinen Sinn im Leben zu kümmern. Vielmehr denken sie, dass ihr ganzes Leben, das sie auf einer höheren Stufe als das der Tiere sehen, darin besteht, dass es ihnen auch um Respekt geht, und sie verstehen, dass es manchmal besser ist, auf Begierden zu verzichten, um Respekt zu erhalten. Aber was das Judentum betrifft, so achten sie selbst dann nicht darauf, selbst wenn sie von ihren Eltern beschnitten wurden, weil andere Dinge sie mehr interessieren.

Wenn er sie betrachtet, sieht er, dass er nicht weiß, warum er mehr begünstigt wurde als sie, weil der Schöpfer ihm den Gedanken und das Verlangen gab, sich mit der Tora und den Mizwot zu beschäftigen, wenn auch nur in der Handlung. Das heißt, er sieht, dass er noch weit davon entfernt ist, die Stufe von liShma (für Ihren Namen) zu erreichen, aber er sagt: „Auf jeden Fall bin ich mit lo liShma (nicht für Ihren Namen) begünstigt worden, wie unsere Weisen sagten: ‚Von lo liShma kommen wir zu liShma. So befinde ich mich wenigstens auf der ersten Stufe der Kedusha (Heiligkeit).“ Er denkt darüber nach, wie glücklich er ist, dass der Schöpfer ihn auf die erste Stufe der Kedusha, genannt lo liShma, gebracht hat, wie sehr er dem Schöpfer danken und ihn preisen sollte. Vor allem wenn ein Mensch belohnt wird und ihm der Gedanke gegeben wird, sich mit den Geheimnissen der Tora zu beschäftigen, obwohl er kein einziges Wort versteht, das dort geschrieben steht, so ist es doch ein großes Privileg, dass er nun dem Studium der Innerlichkeit der Tora anhaftet.

Mit anderen Worten, er glaubt, dass sie nur über die Göttliche Gegenwart sprechen und dass er Raum hat, sich in seine Gedanken zu vertiefen, denn „alles, was ich lerne, sind die heiligen Namen, also muss ich sehr glücklich sein. Alles, was ich tun muss, ist dem Schöpfer zu danken und Ihn zu preisen. Das heißt, die Lebenskraft der ganzen Welt kommt nur vom Geschwätz, während ich mit dem Eintritt in die erste Stufe der Kedusha, genannt lo liShma, belohnt wurde.“ Dies wird als „rechte Linie“ betrachtet, was Vollkommenheit bedeutet, die keiner Korrektur bedarf.

Aber es steht geschrieben: „rechts und links und dazwischen eine Braut“. Das heißt, wir brauchen auch eine linke Linie. Wir müssen das wirklich verstehen: Wenn er das Gefühl hat, dass er vollkommen ist und den ganzen Tag und die ganze Nacht dem Schöpfer danken und ihn preisen kann, was braucht er dann noch? Er weiß jedoch selbst, dass es lo liShma ist und dass es die Aufgabe des Menschen ist, für den Schöpfer zu arbeiten, und er sagt, dass er diese Stufe nicht erreicht hat. Wie kann man also in Stufen aufsteigen, wenn man keinen Mangel verspürt?

Es gibt eine Regel, die besagt, dass ein Mensch, der den Schöpfer um etwas bittet, dies aus tiefstem Herzen tun muss. Das bedeutet, dass man den Mangel im Herzen spüren sollte, und nicht als bloßes Lippenbekenntnis. Denn wenn man um Überfluss bittet, ohne den man leben könnte, hat niemand Erbarmen mit diesem Menschen, wenn er schreit und weint, weil er etwas nicht hat, was viele andere nicht haben. Und obwohl er schreit und weint, um es zu bekommen, ist es unwahrscheinlich, dass es Menschen gibt, die Mitleid mit ihm haben. Wenn aber jemand wegen eines Mangels schreit und weint, weil der Rest der Welt etwas hat und er nicht, dann wird er erhört, und jeder, der ihm helfen kann, versucht, ihm zu helfen, wenn er schreit und um Hilfe bittet.

Genauso ist es bei der Arbeit für den Schöpfer. Wenn er versucht, die Vollkommenheit in der rechten Linie zu finden, weiß er zwar, dass er versuchen muss, alle seine Handlungen auf den Schöpfer auszurichten, aber er weiß auch, dass der Mensch sich an das halten muss, was geschrieben steht: „Er hat seine Lust hat am Gesetz des Herrn und über sein Gesetz sinnt er Tag und Nacht.“[3]. Er hält sich nicht daran, aber er versucht mit aller Kraft, die Vollkommenheit auf der rechten Linie zu spüren. Zu dieser Zeit kann er, obwohl er weiß, dass er noch keine Vollkommenheit hat, den Schöpfer nicht bitten, ihm die Kraft zu geben, „Und über sein Gesetz nachsinnt Tag und Nacht.“, und den Schöpfer anflehen, ihm zu helfen, liShma zu erreichen, es sei denn als Überfluss und nicht als Notwendigkeit.

Denn wenn jemand um etwas bittet und schreit und weint, weil er es nicht hat, während andere Menschen in seiner Stadt es auch nicht haben, kann er nicht sagen, dass dies eine Notwendigkeit ist, sondern eher ein Überfluss, und man weint oder bettelt nicht um Überfluss. Aber hier, wenn er auf der rechten Linie wandelt und sieht, dass andere Menschen nicht das haben, was er hat, da nur ein winziger Teil der Welt das hat, was er an Spiritualität hat. Wie kann er dann sagen, dass er vom Schöpfer verlangt, dass er sich ihm annähert, damit er sich in liShma beschäftigen kann? Das ist ein Überfluss, und man kann nicht aus der Tiefe des Herzens um Überfluss bitten, was bedeutet, dass dieser Mangel die Tiefe des Herzens erreichen wird. Er selbst sagt, dass das, was er hat, bereits eine große Sache ist, wie kann er also den Schöpfer um Barmherzigkeit bezüglich eines Überfluss bitten, um ihm die Kraft zu geben in liShma zu arbeiten, das heißt, um seinem Schöpfer Zufriedenheit zu schenken?

Daraus folgt, dass es für einen Menschen unmöglich ist, den Schöpfer zu bitten, ihn auf dem Pfad der Wahrheit zu führen, da er dieses Bedürfnis nicht hat, denn wir sagen über Überfluss, also über etwas, das andere nicht haben: „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“ Daher hat er keine Chance, jemals zur Erkenntnis des Bösen zu gelangen, dass die Tatsache, dass er sich nicht mit Tora und Mizwot beschäftigen kann, für den Schöpfer schlecht ist. Daraus folgt, dass er den Zustand von lo liShma annimmt, und obwohl dieser Weg als „Weg der Lüge“ und nicht als „wahrer Weg“ bezeichnet wird, wird er niemals das Gefühl haben, dass er auf dem Weg der Lüge wandelt, wie es in der „Einleitung zum Buch Sohar[4] geschrieben steht.

Deshalb muss man auch auf der linken Linie gehen. Allerdings darf man sich nur wenig Zeit für die Prüfung der linken Linie nehmen. Die meiste Zeit sollte man sich in der rechten Linie aufhalten, denn nur diejenigen, die eine innere Anziehung haben, liShma zu erreichen, dürfen auch auf der linken Linie gehen. Wer jedoch das Gefühl hat, nicht zu den Arbeitenden zu gehören, wer glaubt, seine Verlangen nicht überwinden zu können, der darf nicht auf der linken Linie gehen. Aus diesem Grund müssen auch diejenigen, die eine innere Anziehung haben, um liShma zu erreichen, obwohl sie auf der linken Linie gehen können, darauf achten, dass sie sich nicht länger als eine kurze Zeit auf der linken Linie befinden, und nur zu einer bestimmten Zeit. Und zwar nicht zu jeder Zeit, sondern entsprechend der Zeit, die sich jeder für die Prüfung der linken Linie nimmt.

Der Zeitplan sollte so aussehen, dass man sich entweder einen Tages-, einen Wochen- oder einen Monatsplan macht. Jeder nach seinem Gefühl, aber er sollte den Zeitplan, für den er sich entschieden hat, nicht in der Mitte ändern. Wenn er in der Mitte wechseln will, weil der Körper zu ihm kommt und ihm zu verstehen gibt, dass „es dir lieber ist, einen anderen Zeitplan zu haben als den, den du für dich selbst festgelegt hast“, dann muss er seinem Körper sagen: „Ich habe meinen Zeitplan. Wenn ich einen anderen Zeitplan mache, das heißt, wenn ich einen Zeitplan für die ganze Woche gemacht habe und die Woche vorbei ist, werde ich anfangen, einen neuen Zeitplan zu machen. Dann kannst du zu mir kommen und mir sagen, dass ich einen anderen Zeitplan machen soll als den, den ich jetzt machen will. Aber ich kann ihn nicht mittendrin ändern.

Wir sollten jedoch die Bedeutung der linken Linie kennen, denn es gibt viele Unterscheidungen in der linken Linie. Es gibt eine linke Linie, die völlige Finsternis ist. Sie wird „Malchut“ genannt, die Eigenschaft des Gerichts, die in jeder einzelnen Sefira aufsteigt und zur Finsternis wird. Das heißt, dort scheint kein Licht. Es gibt auch eine linke Linie, die „Chochma ohne Chassadim“ genannt wird. Diese wird auch „Finsternis“ genannt, aber die Finsternis dort ist nur in Bezug auf das Licht. In Bezug auf die Kelim sind seine Kelim bereits in die Kedusha eingetreten, was bedeutet, dass er darauf ausgerichtet sein kann, wenn er die Gefäße des Empfangens auch um zu geben nutzt.

Daraus folgt, dass diese linke Linie eine hohe Stufe ist. Sie wird „Finsternis“ genannt, weil dort eine große Fülle erscheint. Solange er keine Kleidung von Chassadim hat, ist es ihm verboten, dieses Licht zu benutzen, denn während er es benutzt, könnte er aufgrund der reichlichen Fülle, die er nicht überwinden und empfangen kann, um zu geben, in das Empfangen fallen, um zu empfangen. Deshalb brauchen wir die linke Linie. Deshalb ist sie sehr wichtig.

Zunächst müssen wir wissen, dass es in der Spiritualität weder Zeit noch Raum gibt. Was ist also die Bedeutung von rechten und linken Linien?

Der Punkt ist, dass alles, was nicht korrigiert werden muss, als „rechte Linie“ bezeichnet wird, und etwas, das korrigiert werden muss, als „linke Linie“. Wir finden diese Angelegenheit im Zusammenhang mit dem Anlegen der Tefillin. Unsere Weisen sagten[5], „Rabbi Yossi Hachorem: ‚Woher wissen wir, dass wir die Tefillin auf der linken Seite anbringen? Er hat es dort gelernt, wo Rav Natan es gelernt hat: Rav Ashi sagte, dass es geschrieben steht, ‚von deiner Hand‘, mit einem stumpfen Hej. RASHI interpretierte, dass das Schreiben mit einem stumpfen Hej das Weibliche, die Linke, meint, da er sagte, dass sie so kraftlos ist wie eine Frau.“

Das bedeutet, dass „links“ als schwach und kraftlos angesehen wird und dass es gestärkt werden muss. Deshalb nennen wir es überall dort, wo wir ein Beispiel für etwas geben wollen, das der Korrektur bedarf, „links“. Deshalb brauchen wir nach der linken Linie die mittlere Linie, die die linke Linie korrigiert. Und deshalb nennen wir das, was der Korrektur bedarf, „links“, um zu wissen, dass wir jetzt Korrekturen vornehmen müssen.

Die Korrekturen, die die linke Seite korrigieren, werden „Mittlere Linie“ genannt, da die Linie die Mängel der rechten Seite aufzeigt, was bedeutet, dass die rechte Linie selbst keine Mängel aufweist, bis die linke Linie kommt. Das heißt, wenn er sich mit der linken Linie beschäftigt, sieht er, dass es Mängel auf der rechten Seite gibt. Sobald er in die linke Linie eingetreten ist, verliert er die Vollkommenheit, die er in der rechten Linie hatte, daher befindet er sich jetzt in einem Zustand des Mangels.

Es gibt jedoch viele Unterscheidungen, die wir bei dem Mangel machen sollten, den die linke Linie zeigt, also was der Grund dafür ist, dass es einen Mangel auf der linken Linie gibt. Das heißt, die Linke sagt, dass es einen Mangel in der Rechten gibt. Aber manchmal sehen wir keinen Mangel in der linken Linie, und wer zeigt dann, dass es auch in der linken Linie einen Mangel gibt, wenn die Linke gezeigt hat, dass es einen Mangel in der rechten Linie gibt? Der Weg der Linken muss also die Vollkommenheit sein. Was ist also der Grund dafür, dass es einen Mangel in der Linken gibt, weshalb er sie „links“ nennt? Darüber gibt es viele Ansichten. Alles ist von Fall zu Fall verschieden, denn in jeder Situation findet ein Mensch einen anderen Grund, und es ist unmöglich, den Grund zu bestimmen. Vielmehr ist alles von Fall zu Fall zu entscheiden.

Die Linke am Anfang der Arbeit ist die Prüfung an der Rechten – ob es richtig ist, in der Lüge zu verharren, weil uns Tora und Mizwot gegeben wurden und wir das Schlechte haben, das „Selbstliebe“ genannt wird. Das bedeutet, sich um nichts zu kümmern, sondern dass jedes Mittel recht ist, um das Ziel zu erreichen, unseren Willen zu empfangen mit jeglicher Füllung zufrieden zu stellen. Sie wird „schlecht“ genannt, weil sie uns daran hindert, Dwekut [Anhaftung] mit dem Schöpfer zu erreichen und die Selbstliebe zu verlassen, wie es der tierische Geist verlangt. Das Ziel ist vielmehr, mit Dwekut mit dem Schöpfer belohnt zu werden, wonach man das Gute und den Genuss erhält, die im Schöpfungsgedanken existieren, genannt „Sein Wunsch, seinen Schöpfungen Gutes zu tun“. Damit kann man den Schöpfer erfreuen, denn dadurch vollendet der Schöpfer sein Ziel vom möglichen zum tatsächlichen – dass die Geschöpfe die Freude und den Genuss empfinden, die Er zu ihren Gunsten vorgesehen hat.

Da dieser Wille zu empfangen, der als Selbstliebe betrachtet wird, alles ist, was dies verhindert, wird er „böse“ genannt. Um aus diesem Bösen herauszukommen, hat Er uns Tora und Mizwot gegeben, um die Stufe zu erreichen, die „Diener des Schöpfers“ genannt wird. Es ist nicht so, dass er für sich selbst arbeitet, sondern vielmehr, um die Stufe von liShma zu erreichen.

In der rechten Linie erfreut er sich an der Vollkommenheit von lo liShma, was bedeutet, dass er auf dem Pfad der Lüge wandelt und dort verbleiben will. Aber obwohl er weiß, dass er sich auf der Stufe von lo liShma befindet, warum wird dies so bezeichnet, dass er in lo liShma verbleiben will?

Dies folgt der Regel, dass man den Schöpfer nicht aus tiefstem Herzen um einen Mangel an Überfluss bitten kann, sondern nur um eine Notwendigkeit. Da er bereits glücklich ist, dass er in lo liShma ist, auch nach all seinen Ausreden, dass es gut ist, auch in lo liShma glücklich zu sein, kann er dennoch keinen Mangel mehr empfinden, es unbedingt zu brauchen. Vielmehr wird dies für ihn zum Überfluss, wenn wir uns mit Tora und Mizwot in liShma beschäftigen können. Er muss also auf der rechten Linie verbleiben.

Deshalb sollte er mit Aufmerksamkeit und Kritik auf der rechten Linie arbeiten, was bedeutet, dass er die Mängel auf der rechten Linie sieht. Das bedeutet, dass die Mängel, die er sieht, keine Bedeutung haben, weil der Eindruck, den der Mensch von den Mängeln hat, davon abhängt, inwieweit es sein Herz berührt, den Mangel als unvollständig zu empfinden, und von seiner Neigung zur Wahrheit und seiner Abneigung gegen Lügen. Wenn also dieser Mangel das Herz berührt, was bedeutet, dass die Situation, in der er sich befindet, ihn schmerzt, dann wird der vorherige Zustand der rechten Linie, in dem er Vollkommenheit hatte, in ihm in Leiden umgewandelt. Zu dieser Zeit kann er aus tiefstem Herzen zum Schöpfer beten, denn jetzt ist liShma für ihn so wichtig wie das Leben, weil er dadurch an das Leben der Leben anhaftet. Aber als er der rechten Linie anhaftete, war liShma in seinen Augen Überfluss, was bedeutet, dass er auch ohne sie leben konnte, aber wer sein Leben verbessern und sich über andere erheben will, muss versuchen, die Stufe von liShma zu erreichen.

Wenn er aber wahrnimmt, dass er liShma nicht als Überfluss ansieht, was bedeutet, und sich damit über andere zu erheben, sondern dass er jetzt vielmehr das Gefühl hat, dass er der Schlimmste unter ihnen ist, weil er bemerkt, wie weit er vom Schöpfer und von der Qualität der Wahrheit entfernt ist – mehr als andere Menschen –, und obwohl er es nicht so wahrnimmt, dass sie den Weg von liShma gehen, ändert es nichts daran, dass er niemanden findet, der den Weg von liShma geht, weil man in Angelegenheiten, die das Herz betreffen, nicht von anderen beeindruckt ist. Obwohl es heißt: „Geteiltes Leid ist halbes Leid“, ändern diese Sprüche nichts an seiner Situation.

Nehmen wir an, jemand hat Zahnschmerzen und weint und schreit, und man sagt ihm: „Warum schreist du? Siehst du nicht, dass es hier in der Zahnarztpraxis noch andere Menschen gibt, denen die Zähne genauso wehtun wie dir?“ Wir sehen, dass er wegen seiner Zahnschmerzen nicht aufhört zu weinen. Die Tatsache, dass es andere Menschen wie ihn gibt, ändert für ihn nichts. Wenn er wirklich Schmerzen hat, kann er nicht auf andere schauen, um Linderung für seine eigenen Schmerzen zu finden, wenn es ihn wirklich schmerzt.

Ähnlich verhält es sich, wenn ein Mensch wirklich das Gefühl hat, dass er weit von der Wahrheit entfernt ist, dann wird er sich nicht damit trösten, dass alle den Weg der Lüge gehen. Vielmehr sehnt er sich Tag und Nacht danach, aus diesem Zustand herauszukommen. Zu dieser Zeit bekommt der Mensch das Bedürfnis, liShma zu erreichen, weil er die Lüge nicht mehr ertragen kann.

Aber da dieses Kli [Gefäß] nicht auf einmal gebildet wird, was bedeutet, dass das Verlangen, das der Mensch von der linken Linie erhält, nicht auf einmal gebildet wird, sondern sich stufenweise in ihm formt, bis es das vollständige Maß erreicht. Und davor kann er liShma noch nicht erreichen, da es kein Licht ohne ein Kli gibt. Das bedeutet, dass er nicht mit liShma belohnt werden kann, bevor er das Verlangen danach hat, und dieses Verlangen wächst langsam in ihm. Pfennig um Pfennig fügt sich zu einer großen Summe zusammen, was bedeutet, dass es zu einem vollständigen Verlangen gefüllt wird, und dann kann sich liShma in dieses Verlangen einkleiden, weil er bereits ein vollständiges Kli hat, was bedeutet, ein vollständiges Verlangen, mit liShma belohnt zu werden.

Wir müssen jedoch wissen, dass er sich in der Trennung befindet, wenn er auf der linken Linie ist, das heißt, wenn er sich selbst kritisiert. Das ist so, weil er spürt, dass er in der Selbstliebe versunken ist und sich nicht darum kümmert, etwas für den Schöpfer tun zu können. In diesem Zustand kann er nicht existieren, denn der Mensch kann nur aus dem Positiven heraus leben und nicht aus dem Negativen.

Deshalb muss der Mensch wieder in die rechte Linie eintreten, das heißt Tora und Mizwot in lo liShma einhalten und sagen, dass darin die Vollkommenheit liegt, wie wir oben erklärt haben. Wir müssen die grundlegende Regel kennen, dass es einen Unterschied zwischen Or Pnimi (Inneres Licht) und Or Makif (Umgebendes Licht) gibt. Or Pnimi bedeutet, dass das Licht im Inneren der Kelim (Gefäße) leuchtet. Das heißt, dass sich das Licht in das Kli einkleidet, weil es eine Gleichwertigkeit zwischen dem Licht und dem Kli gibt, und das Kli kann das Licht bereits empfangen, um zu geben. Or Makif bedeutet aber Erleuchtung aus der Ferne. Das bedeutet, dass das Kli zwar noch weit vom Licht entfernt ist, da das Kli zum Empfangen existiert und das Licht reines Geben ist, aber das Licht leuchtet aus der Ferne, wie in der Umgebung der Kelim.

Deshalb erhalten wir, wenn wir uns mit Tora und Mizwot in lo liShma beschäftigen, immer noch Erleuchtung in Form von Or Makif. Daraus folgt, dass wir durch lo liShma bereits Kontakt mit dem höheren Licht haben, obwohl es eine Erleuchtung aus der Ferne ist. Deshalb wird es „positiv“ genannt, und der Mensch kann daraus Lebenskraft schöpfen und existieren. Indem er lo liShma würdigt, würdigt er den Dienst für den Schöpfer im Ganzen, dass es sich lohnt, sich in irgendeiner Weise mit Tora und Mizwot zu beschäftigen. Baal HaSulam sagte, dass man in Wahrheit den Wert des Einhaltens von Tora und Mizwot in lo liShma nicht würdigen kann, denn am Ende gibt es nichts, was man an Handlungen hinzufügen könnte. Vielmehr hält er das Gebot des Schöpfers, und deshalb wird dies als die erste Stufe der Arbeit betrachtet, von der unsere Weisen sagten: „Von lo liShma gelangen wir zu liShma.“ Aus diesem Grund sollte der Mensch Lebenskraft und Vollkommenheit aus der rechten Linie erhalten, in der er das Licht des Schöpfers als Umgebendes Licht empfängt.

Danach muss er sein Handeln noch einmal kritisch prüfen, seine Beschäftigung in der rechten Linie, und noch einmal auf die rechte Linie wechseln. Dadurch wachsen die beiden Linien in ihm. Diese beiden Linien widersprechen sich jedoch und man nennt sie „zwei Schriften, die sich gegenseitig widersprechen, bis die dritte Schrift kommt und zwischen ihnen entscheidet.“

Wir sollten jedoch wissen, dass der Schöpfer die dritte Linie gibt, die so genannte „mittlere Linie“, wie unsere Weisen sagten: „Es gibt drei Partner im Menschen: den Schöpfer, seinen Vater und seine Mutter. Sein Vater sät das Weiße, seine Mutter sät das Rote, und der Schöpfer gibt einen Geist und eine Seele in ihn.“ Daraus ergibt sich, dass die zwei Linien zum Unteren gehören, und die mittlere Linie gehört zum Schöpfer. Das bedeutet, dass die beiden Linien dazu führen, dass er aus tiefstem Herzen zum Schöpfer beten kann, um ihm aus der Selbstliebe heraus zu helfen und Dwekut mit dem Schöpfer zu erreichen, denn wenn ein Mensch aus tiefstem Herzen betet, wird sein Gebet erhört.

Wir sollten jedoch wissen, dass es viele Aspekte der drei Linien gibt.

 

überarbeitet, EY, 7.3.2024

[1] Sulam (Leiter Kommentar), Punkt 1-2

[2] Deuteronomium, 7:7

[3] Psalm 1

[4] Einleitung zum Buch Sohar (Punkt 175)

[5] Minchot 37

Rabbi Shimon Bar Yochai (Rashbi)

 

Rabbi Shimon Bar Yochai (Rashbi) 

Ausgewählte Auszüge aus dem Sohar für alle

 

Die Großartigkeit von Rashbi

 

  1. Sohar für Alle, BeReshit [Genesis], „Der Schleuderstein“, Artikel 200

Die Gerechten, die Verfasser des Sohar und insbesondere Rabbi Shimon, ließen ihren Gedanken und Worten Taten folgen, denn je nach der Qualität der von ihnen entdeckten Neuerungen in der Tora wurden die höheren Stufen sofort eingerichtet und nach ihnen angeordnet. Das heißt, die Gerechten bauen mit ihren Neuerungen in der Tora Welten auf.

 

  1. Sohar für Alle, Acharej Mot [Nach dem Tod], „Seelen, bevor sie in die Welt kommen“, Punkt 99

Alle wahren Gerechten, bevor sie in diese Welt kommen, sind alle oben angesiedelt und werden mit Namen genannt. Seit dem Tag, an dem der Schöpfer die Welt erschaffen hat, war Rabbi Shimon vor dem Schöpfer bereit und war bei ihm, und der Schöpfer rief ihn bei seinem Namen. Glücklich ist er oben und unten.

 

  1. Sohar für Alle, Haasinu, „Sieben Firmamente und sieben Planeten“, Punkt 16

Rabbi Shimon sagte: „Ich erhob meine Hände im Gebet zum heiligen Höheren, dass diese Worte“, d. h. die Weisheit der Kabbala, „durch mich in jener Welt offenbart würden, wie sie in meinem Herzen verborgen waren.“

 

  1. Sohar für Alle, BeReshit [Genesis], „Lasst uns den Menschen machen“, Punkt 159

Rabbi Shimon hörte, dass er Shimon und nicht Rabbi Shimon gerufen wird. Das bedeutet, dass das Leuchten der Achoraim (Rückseite), das eine Berufung ist, so stark war, dass er alle seine Stufen verlor und ein einfacher Mensch wurde, Shimon vom Markt. Dadurch erkannte er, dass es eine Berufung und eine Einladung zu sehr hohen Erkenntnissen der Panim (Vorderseite) war.

Deshalb sagte er prompt zu seinen Freunden: „Das muss der Schöpfer sein, von dem geschrieben steht: ‚Und der Alte der Tage [Atik Yomin] sitzt‘,“ von dessen Stufe es keine höhere gibt. Und er sagte: „Und jetzt heißt es, dass die Erlaubnis zur Offenbarung gegeben wurde“, was bedeutet, dass er nun die Erlaubnis erhalten hat, dieses hohe Geheimnis zu offenbaren.

 

  1. Sohar für Alle, WaJeze [Und Jakob ging hinaus], „Diesmal will ich loben – sie nannte seinen Namen Juda“, Artikel 175

Rabbi Shimon, der mit der Tora in der ganzen Welt leuchtet und durch den mehrere Lichter scheinen; er ist die Säule aller Säulen.

 

  1. Sohar für alle, Shemot [Exodus], „Eile, mein Geliebter“, Artikel 241-242

241) Bis Rabbi Shimon an den Ort des Gartens Eden der Gerechten kommt, bis die Tugend Rabbi Shimons durch alle Firmamente zu hören ist, wundern sich alle Höheren und Unteren einmütig und sagen: „Ist das Rabbi Shimon Bar-Jochai, der alle erschreckt hat? Wer kann vor ihm bestehen?“ Das ist Rabbi Shimon. Wenn er seinen Mund öffnet, um mit der Tora zu beginnen, hören alle Throne, alle Firmamente, alle Merkawot und alle, die ihren Herrn preisen, auf seine Stimme.

242) Es gibt niemanden, der anfängt und Lieder sagt, und es gibt niemanden, der seinen Gesang vollendet. Mit anderen Worten: Diejenigen, die in der Mitte des Gesangs stehen, vollenden ihren Gesang nicht, weil sie alle auf die Stimme von Rabbi Shimon aufmerksam werden, bis ein Mundwerk durch alle Firmamente oben und unten zu hören ist.

Als Rabbi Shimon die Beschäftigung mit der Tora beendet hat, wer hat dann Lieder gesehen? Wer hat die Freude derer gesehen, die ihren Herrn preisen? Wer hat die Stimmen gesehen, die in allen Himmelsrichtungen wandern? Für Rabbi Shimon kommen alle Seelen und Engel, knien nieder und verneigen sich vor ihrem Herrn und erheben die Düfte der Parfüme in Eden – das Leuchten von Chochma – bis hin zu Atik Yomin. All das ist für Rabbi Shimon.

 

Rashbi in der Höhle

 

  1. Zohar für Alle, Neuer Zohar, Ki Tavo, „Verheißungen und Tröstungen in den Flüchen der Mischna Tora“, Punkt 1

Rabbi Schimon floh in die Wüste von Lod und versteckte sich mit seinem Sohn Elazar in einer Höhle. Da geschah ihnen ein Wunder, und ein Johannisbrotbaum tauchte auf und eine Wasserquelle. Sie aßen von dem Johannisbrotbaum und tranken von dem Wasser, und Elia kam zweimal am Tag zu ihnen und lehrte sie, und niemand wusste von ihnen.

 

  1. Zohar für Alle, Einführung in das Buch Zohar, „Rabbi Schimon’s Ausgang aus der Höhle“, Artikel 187-188

Er sah zwei Vögel kommen und über das Meer fliegen. Er erhob seine Stimme und sagte: „Vögel, Vögel, da ihr über das Meer fliegt, habt ihr den Ort gesehen, wo Jochai ist?“ Er wartete ein wenig, dann sagte er: „Vögel, Vögel, fliegt und sagt es mir.“ Sie flogen ins Meer und flogen davon.

Kommentar: Rabbi Schimon floh vor dem Königtum, das befahl, ihn zu töten. Er und sein Sohn versteckten sich in einer Höhle, und sie wussten nicht, wo er sich aufhielt. Deshalb machte sich Rabbi Pinhas, der Sohn von Yair, auf den Weg, um ihn auf den Inseln des Meeres zu suchen.

Bevor er zum Schiff hinausfuhr, kamen die Vögel und einer von ihnen hielt einen Brief im Schnabel. Darin stand: „Rabbi Schimon Bar Jochai ist mit seinem Sohn, Rabbi Elazar, aus der Höhle gekommen.“ Rabbi Pinhas ging zu ihm und stellte fest, dass er sich verändert hatte. Sein Körper war voller Löcher und Wunden vom Sitzen in der Höhle. Er weinte über ihn und sagte: „Wehe, dass ich dich so gesehen habe.“ Rabbi Schimon sagte ihm: „Ich bin glücklich, dass du mich so gesehen hast, denn hättest du mich nicht so gesehen, wäre ich nicht so.“ Rabbi Schimon begann mit den Mitzvot der Tora und sagte: „Alle Mitzvot der Tora, die der Schöpfer Israel gegeben hat, sind in der Tora in allgemeiner Form geschrieben.“

Kommentar: In all den Jahren, in denen er in einer Höhle wohnen musste, musste er dort im Sand sitzen, um seine Blöße zu bedecken und sich mit der Tora zu beschäftigen, und sein Fleisch war durchbohrt und mit Wunden übersät. Rabbi Pinhas weinte über ihn und sagte: „Wehe mir, dass ich dich so gesehen habe.“ Rabbi Schimon antwortete ihm: „Ich bin glücklich, dass du mich so gesehen hast, denn wenn du mich nicht so gesehen hättest, wäre ich nicht so“, was bedeutet, dass ich nicht mit der Offenbarung der Geheimnisse der Tora belohnt worden wäre, denn er wurde während dieser 13 Jahre, in denen er sich in der Höhle versteckt hatte, mit all der großen Erhabenheit seiner Weisheit belohnt.

 

Rashbi enthüllt die Geheimnisse der Tora

 

  1. Zohar für alle, Jitro [Jethro], „Du wirst das Geheimnis der Linien in den Palmen sehen“, Artikel 170

Glücklich sind diejenigen, die vor Rabbi Schimon sitzen und damit belohnt werden, die Geheimnisse der Tora aus seinem Mund zu hören. Glücklich sind sie in dieser Welt und glücklich sind sie in der nächsten Welt.

 

  1. Zohar für Alle, Nasso, „Sie setzten meinen Namen“, Punkt 189

Rabbi Zira sagte zu Rabbi Aba: „Ich sah das Antlitz der Schechina [Gottheit], und wer das Antlitz der Schechina sieht, sollte ihr nachgehen und nachlaufen. […] und ich will dir nachlaufen und von den guten Dingen lernen, die du jeden Tag aus der heiligen Kammer von Rabbi Schimon kostest.

 

  1. Zohar für alle, Neuer Zohar, Lech Lecha, „Abraham hörte, dass sein Bruder gefangen genommen wurde“, Artikel 61-62

Wie wertvoll ist die Tora für den Schöpfer, denn durch ihren Verdienst wird man mit dem Leben in der nächsten Welt belohnt, und jeder, der andere die Tora lehrt, mehr als jeder andere. Wer andere und Kinder die Tora lehrt, dessen Lohn ist zweifach. Wer Kinder die Tora lehrt, dessen Wohnung ist bei der Schechina [Gottheit]. Wenn Rabbi Schimon die Jugendlichen im Haus ihres Herrn besuchte, sagte er: „Ich gehe, um das Gesicht der Schechina zu sehen.

 

  1. Zohar für alle, Nasso, „Die Idra Rabah Kadischa“, Punkt 3

Rabbi Schimon saß und weinte. Er sagte: „Wehe, wenn ich es sage; wehe, wenn ich es nicht sage.“ Wenn er es nicht sagt, werden die Neuerungen in der Tora verloren gehen. Wenn er es erzählt, könnte jemand, der der Geheimnisse der Tora nicht würdig ist, davon erfahren. Die Freunde, die dabei waren, schwiegen.

 

  1. Zohar für Alle, Haazinu, „Die Idra Zuta Kadischa“, Artikel 26-27

Rabbi Schimon sagte: „Jetzt ist eine Zeit des guten Willens, und ich möchte ohne Schande in die nächste Welt kommen. Und so will ich der Schechina [Gottheit] heilige Dinge offenbaren, die ich bisher nicht offenbart habe, damit nicht gesagt werden kann, dass ich mangelhaft von der Welt abgereist bin. Bis jetzt waren sie in meinem Herzen verborgen, um mit ihnen in die nächste Welt zu gehen.“

Und das ist es, wie ich dich arrangiere: Rabbi Aba wird schreiben, Rabbi Elazar wird mündlich studieren, und die übrigen Freunde werden in ihren Herzen flüstern.

 

  1. Zohar für Alle, VaYechi [Jakob lebte], „Zwei Kamele“, Punkt 120

Seit dem Tag, an dem Rabbi Schimon aus der Höhle kam, blieb den Freunden nichts mehr verborgen. Sie sahen die hohen Geheimnisse und wurden in ihnen offenbart, als ob sie damals am Berg Sinai gegeben worden wären. Nachdem Rabbi Schimon gestorben war, wurden die Quellen der Tiefe und die Fenster des Himmels geschlossen. Die Quellen der Weisheit waren versiegt. Die Freunde betrachteten die Dinge, aber sie standen nicht in ihnen, um ihre Bedeutung zu erkennen.

 

  1. Zohar für alle, Jitro [Jethro], „Du sollst nicht haben“, Artikel 411-412

Es steht geschrieben: „Denn es ist dein Leben und die Länge deiner Tage“. Wer mit der Tora belohnt wurde und sich nicht von ihr getrennt hat, wird mit zwei Leben belohnt: einem in dieser Welt und einem in der nächsten Welt. Es steht geschrieben: „Euer Leben“ im Plural [im Hebräischen kann es als Plural aufgefasst werden], das sind zwei. Und wer sich davon trennt, für den ist es, als ob er sich vom Leben trennt. Und wer sich von Rabbi Schimon trennt, für den ist es, als ob er sich von allem trennt.

Wenn wir in diesem Vers, in dem er eine Tür öffnete, nicht hineingehen konnten, so sind es die abstrusen Worte der Tora um ein Vielfaches mehr. Wehe einer Generation, von der Rabbi Schimon weggeht, denn wenn wir vor Rabbi Schimon stehen, sind die Quellen des Herzens nach allen Richtungen offen und alles wird offenbart. Und wenn wir uns von ihm trennen, wissen wir nichts und alle Quellen sind verborgen.

 

  1. Zohar für Alle, VaYakhel [Und Moses versammelte sich], „Die Intention des Gebets“, Punkt 118

Rabbi Aba sagte: „Wehe, Rabbi Schimon, du lebst noch, und ich weine schon um dich. Ich weine nicht um dich, sondern ich weine um die Freunde, und ich weine um die Welt, die nach deinem Ableben von der Welt verwaist bleiben wird.“ Rabbi Schimon ist wie das Licht einer Kerze, die oben brennt und unten brennt. Alle Menschen der Welt leuchten in dem Licht, das er unten entzündet hat. Wehe der Welt, wenn das Licht von unten weggeht und in das Licht von oben kommt. Wer wird das Licht der Thora für die Welt leuchten lassen?

 

  1. Zohar für Alle, Haazinu, „Die Idra Zuta Kadischa“, Artikel 196-197

Rabbi Aba sagte: „Rabbi Schimon sagte nicht zu Ende ‚Leben‘, bevor seine Worte verstummten. Und ich schrieb und wollte noch mehr schreiben, aber ich hörte nicht. Ich hob meinen Kopf nicht, denn das Licht war groß, und ich wollte nicht hinsehen. Währenddessen wurde ich aufgerüttelt. Ich hörte eine Stimme, die rief und sagte: ‚Länge der Tage und Jahre des Lebens‘. Danach hörte ich eine andere Stimme: ‚Er hat dich um Leben gebeten.‘

„Den ganzen Tag hörte das Feuer im Haus nicht auf, aber es gab niemanden, der ihn erreichen konnte, weil das Licht und das Feuer ihn umgaben. Den ganzen Tag über fiel ich zu Boden und schluchzte. Nachdem das Feuer erloschen war, sah ich Rabbi Schimon, das Allerheiligste, dass er aus der Welt gegangen war, dass er zugedeckt auf seiner rechten Seite lag und sein Gesicht lachte.“

 

  1. Zohar für Alle, VaYechi [Jakob lebte], „Wenn seine Zeit kommt, von der Welt zu scheiden“, Artikel 157

Wie lange hat man noch Zeit, in dieser Welt zu leben? Es gibt keine Erlaubnis, dies mitzuteilen, und man wird auch nicht darüber informiert. Aber Rabbi Schimon war am Tag seines Ablebens in großer Freude, und es herrschte große Freude in allen Welten wegen der vielen Geheimnisse, die er damals enthüllt hatte.

 

  1. Zohar für alle, VaYikra [Der Herr hat gerufen], „Solange Moses existiert“, Punkt 387

Wehe der Welt, wenn Rabbi Shimon sie verlässt, wenn die Quellen der Weisheit in der Welt verstopft sind und ein Mensch ein Wort der Weisheit sucht, aber niemand gefunden wird, der spricht. Und die ganze Welt wird sich in der Tora irren, und es wird niemand da sein, der die Weisheit erweckt.

 

  1. Zohar für Alle, Ki Tissa [Wenn du nimmst], „Das Kalb“, Punkt 104

Die Freunde kamen und küssten die Hände von Rabbi Schimon. Sie sagten: „Wenn wir nur auf die Welt gekommen wären, um dies zu hören, wären wir zufrieden gewesen.“ Sie weinten und sagten: „Wehe uns! Wenn ihr von der Welt fortgeht, wer wird dann leuchten und die Lichter der Tora offenbaren?“ Diese Sache leuchtet bis zum Himmel und ist auf dem Thron des Königs geschrieben, und der Schöpfer ist nun erfreut über diese Sache. Und wie viel Freude über Freude wurde vor dem heiligen König hinzugefügt? Wer wird Worte der Weisheit in der Welt hervorrufen, wie du es tust?

 

1985/39 Höre unsere Stimme

Höre unsere Stimme

Artikel Nr. 39, 1985

In den Slichot (Bitten um Vergebung) sagen wir: „Höre unsere Stimme, Herr, unser Gott, sei uns gnädig und erbarme dich unser und nimm unser Gebet barmherzig und wohlwollend an.“ In den Montags- und Donnerstagslitaneien sagen wir: „Erbarme dich unser, Herr, mit Deiner Barmherzigkeit, und gib uns nicht in die Hände der Grausamen. Warum sollen die Völker sagen: ‚Wo ist ihr Gott?‘ Höre unsere Stimme und vergib uns, und überlasse uns nicht den Händen unserer Feinde, damit sie unseren Namen auslöschen. Schließlich haben wir Deinen Namen nicht vergessen; bitte vergiss uns nicht.“

Wir sollten verstehen, warum es so endet: „Am Ende haben wir Deinen Namen nicht vergessen; bitte vergiss uns nicht.“ Es bedeutet, dass dies der Grund ist, warum wir den Schöpfer bitten, uns zu helfen, denn es heißt: „Am Ende haben wir Deinen Namen nicht vergessen.“ Welchen Grund und welche Ursache gibt es in „Am Ende haben wir Deinen Namen nicht vergessen“, weshalb wir sagen, „bitte vergiss uns nicht“?

Um das oben Gesagte zu verstehen, müssen wir wissen, wie die Völker sind, die solche Fragen stellen, denn wir sagen: „Warum sollten die Völker sagen: ‚Wo ist ihr Gott?'“ Wir müssen auch verstehen, warum wir zu unserem Schöpfer sagen: „Gib uns nicht in die Hände der Grausamen.“ Wer sind die Grausamen? Es scheint auch, dass, wenn wir im Exil nicht in die Hände der Grausamen gegeben würden, es nicht so schrecklich wäre und wir nicht darum beten müssten, aus dem Exil inmitten der Völker befreit zu werden.

Wir werden dies auf unsere Weise erklären. Da wir nach dem Zimzum (Einschränkung) und der Verhüllung geboren werden und nur der Wille, für uns selbst zu empfangen, in uns offenbart wird, lässt es uns verstehen, dass wir nur zu unserem eigenen Nutzen arbeiten sollten. Indem wir dem eigenen Nutzen verfallen, entfernen wir uns vom Schöpfer. Es ist bekannt, dass Nähe und Ferne mit der Ungleichheit und der Gleichheit der Form zusammenhängen.

Deshalb ist ein Mensch, der in das Empfangen für sich selbst vertieft ist, vom Leben der Leben getrennt. Natürlich kann er den Geschmack der Tora und der Mizwot (Gebote) nicht spüren, denn nur wenn er glaubt, dass er das Gebot des Schöpfers nicht zu seinem eigenen Nutzen befolgt, kann er sich dem Geber der Tora anhaften. Da der Schöpfer die Quelle des Lebens ist, spürt der Mensch zu dieser Zeit den Geschmack des Lebens und nennt die ToraTora des Lebens“, und der Vers „Dies ist dein Leben und die Länge deiner Tage“ wird wahr.

Aber während der Trennung ist alles dunkel für ihn. Obwohl unsere Weisen sagten: „Man sollte sich immer mit Tora und Mizwot in lo liShma (nicht für Ihren Namen) beschäftigen, und von lo liShma kommt man zu liShma (für Ihren Namen)“, gibt es viele Bedingungen. Zuerst muss er das Bedürfnis haben, liShma zu erreichen. Ein Mensch denkt: „Was verliere ich, wenn ich mich in lo lishma beschäftige, wobei ich mich immer an den Grund erinnern sollte, warum ich liShma erlerne? Es geht nicht darum, eine körperliche oder spirituelle Belohnung zu erhalten. Der Grund, warum ich in lo liShma studiere, ist vielmehr, dass ich dadurch die Stufe von liShma erreiche.

Zu dieser Zeit erwacht in ihm die Frage: „Soll ich für etwas arbeiten, das ich nicht brauche?“. Der Körper kommt zu ihm und sagt: „Was bekomme ich durch dein Verlangen, um des Gebens willen, genannt liShma, zu arbeiten? Wenn ich mich in lo liShma anstrenge, erhalte ich dann etwas Wichtiges namens liShma?“

In Wahrheit ist das Gegenteil der Fall. Wenn er seinem Körper sagt: „Arbeite in Tora und Mizwot in lo liShma, wodurch du liShma erreichen wirst“, wird der Körper ihn bestimmt stören, wenn das sein Ziel ist, liShma zu erreichen. Er bringt einem Menschen viele Ausreden, warum er die Arbeit von lo liShma nicht ausführen kann.

Vielleicht ist das der Grund, warum der Körper Menschen, die in lo liShma studieren, daran hindert, sich mit lo liShma zu beschäftigen, da der Körper sich davor fürchtet, „dass der Mensch liShma erreicht“.

Dies betrifft nicht die Art von Menschen, die nicht mit der Absicht studieren, liShma zu erreichen, und sich mit Tora und Mizwot beschäftigen, weil der Schöpfer uns befohlen hat, seine Tora und Mizwot einzuhalten, wofür wir in der nächsten Welt belohnt werden. Während des Studiums der Tora richten sie sich nicht darauf aus, die Selbstliebe zu verlassen und fähig zu sein, Tora und Mizwot einzuhalten, um zu geben. Daraus folgt, dass, da er nicht gegen den Körper, also gegen die Selbstliebe, handelt, der Körper nicht viel gegen das Einhalten von Tora und Mizwot einzuwenden hat, da der Körper der Meinung ist, dass er alles in seiner eigenen Macht, also in der Selbstliebe, einhalten wird.

Aber für diejenigen, die die Absicht haben, während ihrer Beschäftigung mit Tora und Mizwot mit liShma belohnt zu werden, ist es schwer, sie sogar in lo liShma einzuhalten, da der Körper sich davor fürchtet, die gesamte Selbstliebe zu verlieren und alles für den Schöpfer tun wird und nichts für den Körper zurücklässt. Daraus folgt, dass es sogar in lo liShma einen Unterschied gibt, nämlich in der Absicht von lo liShma selbst. Wenn die Absicht darin besteht, in lo liShma zu verbleiben und nicht weiter zu gehen, also liShma zu erreichen, kann der Mensch beim Studium der Tora durchhalten, weil sein Körper keinen großen Widerstand leistet.

Aber wenn der Mensch, während er sich in lo liShma beschäftigt, darauf ausgerichtet ist, liShma zu erreichen, widerspricht dies der Meinung des Körpers. Es stimmt zwar, dass er sich immer noch in lo liShma beschäftigt, aber wenn die Absicht ist, liShma zu erreichen, wird sich der Körper jeder einzelnen Bewegung widersetzen und bei jeder Kleinigkeit ein Hindernis darstellen. 

Das bedeutet, dass diejenigen, die nicht das Ziel haben, liShma zu erreichen, über die Hindernisse, von denen die Menschen sprechen, die sich auf dem Weg befinden, liShma zu erreichen, lachen. Sie sagen, dass sie sie nicht verstehen, dass sie jede Kleinigkeit wie einen hohen Berg betrachten, und sie wird für sie zu einem riesigen Hindernis, und sie müssen für jede einzelne Bewegung große Kraft aufbringen. Sie verstehen sie nicht und sagen ihnen: „Schaut selbst und seht, wie erfolglos euer Weg ist. Wir, Gott sei Dank, studieren und beten, und der Körper hat keine Macht, uns davon abzuhalten, uns mit Tora und Mizwot zu beschäftigen. Ihr aber, mit eurem Weg, sagt selbst, dass jede Kleinigkeit, die ihr tut, so ist, als ob ihr einen hohen Berg bezwungen hättet.“

Wir können dies mit dem vergleichen, was unsere Weisen sagten: „In der Zukunft (gemeint sind die Tage des Messias) wird der Schöpfer den bösen Trieb nehmen und ihn vor den Gerechten und vor den Bösen vernichten. Den Gerechten wird er wie ein hoher Berg erscheinen und den Bösen wie eine Haaresbreite.“[1] Obwohl dort von den Tagen des Messias die Rede ist, können wir uns ein Beispiel daran nehmen, also erklären, dass diejenigen, die die Absicht haben, liShma zu erreichen, als rechtschaffen gelten, da ihre Absicht darin besteht, rechtschaffen zu sein. Das bedeutet, dass ihre Absicht nur für den Schöpfer sein wird. Für sie wird der böse Trieb wie ein hoher Berg betrachtet. 

Diejenigen, die nicht das Ziel haben, liShma zu erreichen, also aus der Selbstliebe herauszukommen, werden als „böse“ angesehen, weil das Böse, genannt „empfangen, um zu empfangen“, in ihnen verbleibt. Sie sagen selbst, dass sie die Selbstliebe nicht aufgeben wollen, und der böse Trieb erscheint ihnen wie eine Haaresbreite.

Das ähnelt der Geschichte, die über Rabbi Bonim erzählt wird: Er wurde in der Stadt Danzig gefragt, warum polnische Juden Lügner sind und schmutzige Kleidung tragen, während deutsche Juden wahrheitsliebend sind und saubere Kleidung tragen. Rabbi Bonim antwortete, dass es so ist, wie Rabbi Pinchas Ben Yair sagte: „Rabbi Pinchas Ben Yair sagte: ‚Die Tora führt zur Vorsicht, Reinheit zur Enthaltsamkeit, und Furcht vor der Sünde führt zur Heiligkeit.'“[2]

Als die Juden in Deutschland begannen, sich in Reinheit zu üben, kam der böse Trieb zu ihnen und sagte: „Ich werde nicht zulassen, dass ihr euch in Reinheit beschäftigt, weil die Reinheit zu anderen Dingen führt, bis ihr schließlich in der Kedusha (Heiligkeit) angelangt seid. Also wollt ihr, dass ich euch erlaube, Kedusha zu erreichen. Das wird nicht geschehen!“ Was konnten sie tun? Da sie sich aber nach Reinheit sehnten, versprachen sie ihm, wenn er aufhören würde, sich in ihre Arbeit der Reinheit einzumischen, würden sie nicht weiter gehen, und es gibt keinen Grund, sich davor zu fürchten, dass sie die Kedusha erreichen könnten, denn sie sind aufrichtig. Deshalb sind die Juden in Deutschland rein, denn der böse Trieb stört sie nicht.

Als der böse Trieb sah, dass die polnischen Juden sich mit der Reinheit beschäftigen, kam er auch zu ihnen und wollte sie daran hindern, weil sie sonst Kedusha erreichen würden, und widersetzt sich dem. Sie sagten zu ihm: „Wir werden nicht weitergehen.“ Aber was taten sie? Als er sie verließ, gingen sie weiter, bis sie die Kedusha erreichten. Als der böse Trieb sah, dass sie Lügner sind, kämpfte er sofort mit ihnen um die Reinheit. Und weil die polnischen Juden Lügner sind, fällt es ihnen schwer, in Reinheit zu wandeln.

Genauso sollten wir diejenigen verstehen, die sich mit lo liShma beschäftigen und sagen, dass unsere Weisen uns versprochen haben, dass wir von lo liShma zu liShma gelangen, und dass wir deshalb keine großen Anstrengungen unternehmen müssen, es zu erreichen, sondern dass es letztendlich kommen wird. Deshalb haben wir nichts mit der Meinung zu tun, dass wir uns immer daran erinnern sollten, dass alles, was wir in Tora und Mizwot tun, dazu dient, liShma zu erreichen, und das ist unsere Belohnung, und das ist es, was wir erwarten.

Vielmehr werden wir uns in lo liShma beschäftigen und am Ende wird es kommen, wie es unsere Weisen uns versprochen haben. Das ist der Grund, warum der böse Trieb nicht kommt, um sie davon abzuhalten, sich in lo liShma zu beschäftigen, da er sieht, dass sie überhaupt kein Verlangen haben, liShma zu erreichen, also stört er sie überhaupt nicht, wie in der Geschichte über Rabbi Bonim.

Aber bei denen, die sich danach sehnen, liShma zu erreichen, sieht der böse Trieb, dass sie sich in lo liShma beschäftigen, weil es keinen anderen Weg gibt, als in lo liShma zu beginnen, wie unsere Weisen sagten: „Er sollte sich nicht in lo liShma beschäftigen, es sei denn, weil wir von lo liShma zu liShma gelangen“, und sie sitzen und warten: „Wann werde ich endlich liShma erreichen?“

Wenn der böse Trieb sieht, dass sie sich anstrengen, liShma durch das Hilfsmittel lo liShma zu erreichen, kommt er sofort zu ihnen und tut alles Mögliche, um sie zu stören, damit sie liShma nicht erreichen. Er lässt sie aus Furcht nicht einmal winzige Dinge in lo liShma tun, da sie sich anstrengen, liShma zu erreichen, so wie Rabbi Bonim antwortet.

Folglich gibt es zwei Unterscheidungen in lo liShma: 1) Seine Absicht in lo liShma ist es, liShma zu erreichen. Er prüft immer, ob er in seiner Arbeit schon einen Schritt Richtung liShma gemacht hat und 2) ob er sich liShma bereits angenähert hat. Wenn er sieht, dass er sich keinen Zentimeter bewegt hat, bedauert er das und tut so, als hätte er noch gar nicht mit der Arbeit für den Schöpfer begonnen, denn sein Maßstab in Tora und Mizwot ist, wie sehr er sich auf den Schöpfer ausrichten kann. Wenn er also sieht, dass er nicht einmal die kleinste Sache für den Schöpfer anstreben kann, fühlt er sich, als hätte er nichts in der Arbeit für den Schöpfer getan und betrachtet sich selbst als ein nutzloses Werkzeug.

Zu dieser Zeit beginnt er, über sein Ziel nachzudenken. Die Tage vergehen, und er kommt nicht aus seinem Zustand heraus; alles, was er will, ist Selbstliebe! Schlimmer noch: Jeden Tag sieht er die Hindernisse in der Arbeit nicht mehr wie Nichts, sondern wie hohe Berge. Er sieht immer ein großes Hindernis vor sich, das er nicht überwinden kann.

Baal HaSulam sagte über solche Zustände, dass ein Mensch genau in diesen Zuständen vorankommt, die „Zustände von Achoraim (Rückseite)“ genannt werden. Allerdings darf man es nicht sehen, damit man es nicht als Panim (Angesicht) betrachtet, denn wenn ein Mensch sieht, dass er vorankommt, schwächt sich seine Kraft des Gebets, weil er die Situation als nicht so schlimm ansieht. Er kommt schließlich voran, wenn auch in kleinen Schritten. Es mag zwar etwas länger dauern, aber er bewegt sich. Wenn er aber sieht, dass er sich zurückentwickelt, dann betet er aus tiefstem Herzen, je nach dem Maß des Leids, das er aufgrund seines schlechten Zustands empfindet.

So werdet ihr verstehen, was wir in der Litanei sagen: „Erbarme dich unser, Herr, mit deiner Barmherzigkeit, und gib uns nicht in die Hände der Grausamen.“ Es ist wichtig zu wissen, wer die Grausamen sind. Wir sollten verstehen, dass, wenn wir von der eigenen Arbeit sprechen, der Mensch das Kollektiv ist. Das heißt, er trägt auch die Völker der Welt in sich. Das bedeutet, dass er Begierden und Ansichten der Völker der Welt hat, und befindet sich im Exil der Völker der Welt, die in ihm existieren. Dies wird „die Hände des Grausamen“ genannt.

Wir bitten den Schöpfer: „Gib uns nicht in die Hände der Grausamen“. In der Körperlichkeit ist ein grausamer Mensch jemand, der den Menschen gnadenlos Schwierigkeiten bereitet, ohne sich darum zu kümmern, dass er andere verletzt. Auch in der Arbeit für den Schöpfer, wenn ein Mensch die Last des Himmelreichs auf sich nehmen will, kommen die Meinungen der Völker der Welt in ihm und quälen ihn mit Verleumdungen, die er von ihnen hört. Er muss sie bekämpfen, aber sie sind stärker. Also gibt er auf und ist gezwungen, ihnen zuzuhören.

Das schmerzt und quält ihn, wie es geschrieben steht: „Und die Kinder Israels seufzten von der Arbeit und schrien, und ihr Schrei von der Arbeit stieg hinauf zu Gott, und Gott hörte ihr Seufzen.“ Wir sehen also, dass das Leiden des Menschen unter dem bösen Trieb der Grund ist, warum er Raum für das Gebet haben sollte. Daraus folgt, dass er gerade dann, wenn er sich mit dem bösen Trieb auf Kriegsfuß befindet und denkt, dass er nicht weiterkommt, gerade hier Raum für Fortschritte hat.

Baal HaSulam sagte, dass der Mensch die Wichtigkeit der Zeit nicht zu schätzen weiß, wenn er ernsthaften Kontakt mit dem Schöpfer hat. Daraus folgt, dass der Mensch spürt, dass er sich in den Händen der Grausamen befindet, und dass die Völker der Welt in ihm kein Erbarmen mit ihm haben, und dass ihre Grausamkeit ihm gegenüber besonders ist, wenn sie ihn fragen, wie es geschrieben steht: „Warum sollten die Völker sagen: ‚Wo ist ihr Gott?'“ Das ist eine Frage derjenigen, die der Irrlehre folgen, da sie den Namen Israels von ihm auslöschen wollen, wie es geschrieben steht: „Gib uns nicht in die Hände unserer Feinde, um unseren Namen auszulöschen.“

Daraus folgt, dass sie vor allem den Glauben Israels an den Schöpfer auslöschen wollen. Mit diesen Argumenten trennen sie ihn vom Schöpfer, damit er sich nicht mit dem Schöpfer verbinden kann, um am Leben der Leben festzuhalten und den Geschmack des spirituellen Lebens zu spüren. Deshalb sagt er, dass er zwar jeden Tag ihren Unglauben hört, wie es geschrieben steht: „Warum sollen die Völker sagen: ‚Wo ist ihr Gott?'“, aber „wir haben Deinen Namen nicht vergessen“, das heißt, ich erinnere mich noch an die Stelle, an die ich mich wenden soll.

Das heißt, obwohl nur der Schöpfer in uns verbleibt und nicht das, was im Namen enthalten ist, da sie den Namen, der in uns verbleibt, trocken und geschmacklos werden lassen, „haben wir Deinen Namen nicht vergessen“. Deshalb bitten wir: „Bitte vergiss uns nicht“, was bedeutet, dass Er uns die Kraft gibt, uns Ihm anzunähern, damit wir das erlangen können, was in dem heiligen Namen enthalten ist.

[1] Sukka, 52

[2] Awoda Sara, 21

Leseprobe aus „Annotations to the Book of Zohar“ von Dr. Michael Laitman

Leseprobe aus „Annotations to the Book of Zohar“


Buch Sohar, Das erste Gebot

  1. BERESHIT BARA ELOKIM (Im Anfang schuf der Schöpfer) ist die erste Mizwa (Gebot), die Wurzel und Grundlage von allem. Und es wird „Furcht vor dem Schöpfer“ oder Reshet (Anfang) genannt, wie es geschrieben steht: „Die Furcht vor dem Schöpfer ist der Anfang der Weisheit.“ Die Furcht vor dem Schöpfer ist der Anfang der Weisheit, denn diese Furcht wird „Anfang“ genannt. Und sie ist das Tor, das zum Glauben führt. Und die ganze Welt basiert auf dieser Mizwa.

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1985/37 Wer bezeugt für einen Menschen?

Wer bezeugt für einen Menschen?

Artikel Nr. 37, 1985

Im Sohar, Shoftim (Richter) und im Sulam-Kommentar[1] steht geschrieben: „Es ist eine Mizwa (Gebot/gute Tat) vor Gericht zu bezeugen, damit sein Freund kein Geld verliert, wenn er nicht bezeugt. Deshalb sagten die Verfasser der Mishna: ‚Wer bezeugt für einen Menschen? Die Mauern seines Hauses.‘

Was bedeutet ‚Die Mauern seines Hauses‘? Es sind die Mauern seines Herzens, wie es geschrieben steht: ‚Da wandte Hiskia sein Gesicht zur Wand.‘ Die Schreiber der Mishna behaupteten, sie lehrt, dass Hiskia aus den Wänden seines Herzens heraus betete. Außerdem bezeugt sein Hausstand für ihn. Sein Hausstand sind seine 248 Organe, denn der Körper wird ‚Haus‘ genannt.

Das behaupten auch die Verfasser der Mishna: ‚Einem Frevler sind seine Vergehen in die Knochen eingemeißelt, genauso einem Gerechten seine Verdienste.‘ Das ist der Grund, warum David sagte: ‚Alle meine Knochen sollen sprechen.‘ Aber warum sind die Vergehen mehr in die Knochen eingemeißelt als in das Fleisch, die Sehnen und die Haut? Der Grund dafür ist, dass die Knochen weiß sind, und eine schwarze Schrift nur aus dem Weiß heraus sichtbar ist. Es ist wie bei der Tora, die aus dem Inneren heraus weiß ist, also das Pergament, und von außen schwarz, also die Tinte. Schwarz und Weiß sind Dunkelheit und Licht. Außerdem ist der Körper dazu bestimmt, aus seinen Knochen aufzuerstehen, daher sind die Vergehen und Verdienste in seine Knochen eingemeißelt. Wenn er belohnt wird, wird der Körper aus seinen Knochen auferstehen. Wenn er nicht belohnt wird, wird er nicht auferstehen und wird keine Auferstehung von den Toten haben.“ So weit seine Worte.

Wir sollten verstehen, warum der Sohar besagt, dass ein Mensch vor Gericht bezeugen sollte, damit sein Freund kein Geld verliert. Dies wird in der Arbeit für den Schöpfer erklärt. Wir sollten also verstehen, was man verlangt und von wem man es verlangt. Und um es glaubwürdig zu machen, muss ein Mensch Zeugnis ablegen.

In der Arbeit für den Schöpfer verlangt der Mensch vom Schöpfer, dass er ihm gibt, was er vom Schöpfer will. Weiß der Schöpfer nicht, ob ein Mensch die Wahrheit sagt, um zu zeigen, dass sein Argument wahr ist oder nicht? Wenn der Mensch jedoch bezeugt, dann weiß er, dass sein Argument wahr ist. Und wie kann man jemandem vertrauen, der für sich selbst Zeugnis ablegt? Außerdem sollten wir verstehen, warum das Zeugnis aus den Mauern seines Herzens kommen muss, denn er bringt den Beweis für die Bedeutung von „Wände seines Hauses“ von Hiskia in den Worten: „Dann wandte Hiskia sein Gesicht zur Wand“, was wir als „die Wände seines Herzens“ interpretierten.

Das Zeugnis eines Menschen sollte also auch aus den Wänden seines Herzens kommen. Es ist jedoch bekannt, dass ein Zeugnis aus seinem Mund kommen muss, wie unsere Weisen sagten: „Aus ihrem Mund, nicht aus ihren Schriften“, und hier sagt er, dass es aus den Wänden seines Herzens und nicht aus dem Mund kommen sollte.

Wir sollten auch verstehen, warum es heißt: „Das haben die Verfasser der Mishna behauptet: ‚Einem Frevler sind seine Vergehen in die Knochen eingemeißelt, genauso wie einem Gerechten seine Verdienste.'“

Aber sind Vergehen und Verdienste in körperliche Knochen eingemeißelt? Wie kann eine spirituelle Sache, nämlich die Vergehen und Mizwot, in Knochen eingemeißelt sein? Und es ist noch schwerer, seine Antwort zu verstehen: „Das liegt daran, dass die Knochen weiß sind, und eine schwarze Schrift nur aus dem Weiß heraus sichtbar ist.“

Wir sollten auch verstehen, warum er sagt: „Und darüber hinaus ist der Körper dazu bestimmt, auf seinen Knochen aufzuerstehen“. Warum gerade „auf seinen Knochen“? Bedeutet es, dass es von seinen Knochen abhängt, ob er wieder aufersteht oder nicht?

Um das oben Gesagte in der Arbeit zu verstehen, müssen wir uns an die bekannte Regel erinnern: „Es gibt kein Licht ohne ein Kli (Gefäß)“. Das bedeutet, dass es unmöglich ist, jegliche Erfüllung zu erhalten, wenn es dort kein Loch oder keinen Mangel gibt, in den die Fülle eintreten kann. Zum Beispiel kann ein Mensch keine Mahlzeit zu sich nehmen, wenn er nicht hungrig ist. Außerdem wird das Maß an Genuss, das ein Mensch aus einer Mahlzeit beziehen kann, an dem Maß des Verlangens gemessen, das er nach dieser Mahlzeit hat.

Daraus folgt, dass man dort, wo man keinen Mangel empfindet, auch keine Freude erfährt, die man empfangen könnte, da es keinen Raum gibt, um eine Fülle zu empfangen. Wenn wir also von der Reihenfolge der Arbeit sprechen, muss der Mensch, wenn er in die Arbeit eintritt, das heißt, wenn er die Arbeit für die Heiligkeit mit der Absicht tun will, seinem Schöpfer Zufriedenheit zu schenken, gemäß der oben erwähnten Regel ein Bedürfnis danach haben. Er muss spüren, dass er dem Schöpfer etwas geben muss. Wir können also sagen, dass er ein Kli im Maße seines Verlangens hat, dem Schöpfer zu geben. Und die Erfüllung dieses Klis geschieht, während er dem Schöpfer gibt, das heißt, wenn er Ihm Zufriedenheit bereiten will. Das bedeutet, dass der Körper bereits damit einverstanden ist, dem Schöpfer zu geben.

Und da der Mensch mit einer Natur zu empfangen und nicht zu geben geboren wird, wird sich der Körper bestimmt dagegen wehren, wenn man geben will. Und wenn ein Mensch sich beschenken lassen will, das heißt, er hat den Wunsch, solch ein Kli zu erhalten, und ein Kli ist ein Verlangen und ein Mangel, dann kommt der Körper sofort und fragt: „Warum willst du die Natur, in der du erschaffen wurdest, ändern? Was ist der Mangel, den du fühlst, der dir fehlt? Bist du dir hundertprozentig sicher, dass du verstehst, dass du arbeiten musst, um zu geben? Sieh, wie die Mehrheit die Arbeit für die Heiligkeit verrichtet. Sie sind nicht sehr sorgfältig in dem, was sie tun. Mit anderen Worten, bei der Erfüllung der Tora oder der Mizwot achten sie vor allem auf die Korrektheit der Handlung mit all ihren Details, aber nicht auf die Absicht. Sie sagen: ‚Wir tun bestimmt, was wir können‘. Sie achten nicht auf die Absicht, weil sie sagen, dass die Arbeit in liShma (für Ihren Namen) zu einigen wenigen Auserwählten gehört und nicht allen.“

Daraus folgt, dass der Körper, der kommt und seine Fragen stellt, wahrscheinlich direkt fragt. Und da er keine ausreichende Antwort bekommt, erlaubt er dem Menschen keine Gedanken des Verlangens zu geben, denn er hat recht, es gibt kein Licht ohne ein Kli. Mit anderen Worten: „Wenn du nicht das Verlangen hast zu geben, warum machst du dann so einen Aufwand?“ Also sagt er zuerst zu ihm: „Gib mir dieses Bedürfnis, das Verlangen zu geben, und dann werden wir reden.“ Aber nach dem oben Gesagten muss das Bedürfnis nach dem Verlangen vorhanden sein, was bedeutet, dass er darunter leiden sollte, nicht geben zu können. Da er also kein Kli hat, kann ihm das Licht, also die Erfüllung, bestimmt nicht gewährt werden.

Deshalb sollte der Mensch versuchen, einen großen Mangel zu haben, weil er nicht fähig ist, dem Schöpfer zu geben. Und es ist bekannt, dass ein Mangel durch das Gefühl des Leidens bestimmt wird, das er durch den Mangel empfindet. Auch wenn er nicht das hat, worum er bittet, wird es nicht als Mangel angesehen, denn ein echter Mangel wird an dem Leid gemessen, das er empfindet, wenn er nichts besitzt. Ansonsten sind es nur leere Worte.

Jetzt können wir verstehen, was unsere Weisen sagten[2]: „‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben und Ihm von ganzem Herzen dienen‘. Was ist die Arbeit des Herzens? Es ist ein Gebet. Wir sollten verstehen, warum sie das Gebet über die wörtliche Bedeutung hinaus erweitert haben. Normalerweise bittet man einen anderen Menschen, wenn man etwas von ihm will, mündlich darum, wie es geschrieben steht: ‚Denn Du hörst das Gebet eines jeden Mundes‘. Warum haben sie dann gesagt, dass ein Gebet ‚die Arbeit des Herzens‘ genannt wird?“

Oben sagten wir, dass ein Gebet als „Mangel“ bezeichnet wird, und er möchte, dass sein Mangel gefüllt wird. Und doch wird kein Mangel im Mund des Menschen empfunden, vielmehr werden alle Empfindungen des Menschen im Herzen gefühlt. Wenn ein Mensch also keinen Mangel im Herzen fühlt, zählt das, was er mit dem Mund spricht, überhaupt nicht, um zu sagen, dass er das, worum er mit dem Mund bittet, wirklich braucht. Das ist so, weil die Fülle, um die er bittet, in einen Ort des Mangels eintreten sollte, nämlich in das Herz. Deshalb sagten unsere Weisen, dass ein Gebet aus der Tiefe des Herzens kommen sollte, was bedeutet, dass das ganze Herz den Mangel, um den er bittet, spüren wird.

Es ist bekannt, dass Licht und Kli „Mangel“ und „Fülle“ (oder „Erfüllung“) genannt werden. Wir schreiben das Licht, das die Fülle ist, dem Schöpfer zu, und das Kli, das den Mangel darstellt, den Geschöpfen. Der Mensch sollte also das Kli so vorbereiten, dass der Schöpfer dort die Fülle ausgießen kann, sonst gibt es keinen Raum für die Fülle. Wenn ein Mensch den Schöpfer bittet, ihm zu helfen, damit er seine Handlungen auf das Geben ausrichten kann, kommt aus diesem Grund der Körper und fragt ihn: „Warum betest du dieses Gebet? Was fehlt dir ohne dieses?“

Deshalb müssen wir die Bücher, die die Notwendigkeit der Arbeit des Gebens erörtern, studieren und prüfen, bis wir verstehen und fühlen, dass wir ohne dieses Kli nicht fähig sein werden, in die Kedusha einzutreten. Wir sollten nicht auf die Mehrheit achten, die sagt, dass das Wichtigste die Handlung ist und dass die ganze Kraft darauf verwendet werden sollte, und dass die Handlungen der Mizwot und die Erfüllung der Tora, die wir tun, genug für uns sind.

Stattdessen muss er jede Handlung der Tora und der Mizwot ausführen, um sich selbst in die Absicht zu geben zu bringen. Danach, wenn er ein vollständiges Verständnis davon hat, wie sehr er sich anstrengen muss, um zu geben, und er Schmerz und Leid darüber empfindet, dass er diese Kraft nicht hat, dann wird er als jemand betrachtet, der bereits etwas hat, für das er beten kann – für die Arbeit im Herzen – da das Herz fühlt, was es braucht.

Für so ein Gebet kommt die Antwort auf das Gebet. Das bedeutet, dass ihm diese Kraft von Oben gegeben wird, damit er sich auf das Geben ausrichten kann, denn dann hat er schon das Licht und das Kli. Was kann man aber tun, wenn man nach all den Anstrengungen, die man unternommen hat, den Mangel, nicht geben zu können, immer noch als Schmerz und Leid empfindet? Die Lösung besteht darin, den Schöpfer zu bitten, ihm das Kli zu geben, das „Ein Mangel aus dem Nicht Fühlen“ genannt wird, und dass er unbewusst ist, ohne jeden Schmerz darüber, nicht geben zu können.

Daraus folgt, dass, wenn er bedauern kann und sich darüber ärgert, dass er keinen Mangel hat, weil er nicht spürt, wie weit er von der Kedusha (Heiligkeit) entfernt ist, dass er vollkommen weltlich ist und nicht versteht, dass das Leben, das er lebt – der Wunsch, die körperlichen Verlangen zu erfüllen – nicht wichtiger ist als das eines jeden anderen Tieres, dem er begegnet, und dass er, wenn er darauf achten würde, sehen würde, wie ähnlich er ihnen mit all ihren Bestrebungen ist, und dass der einzige Unterschied die Klugheit des Menschen und seine Fähigkeit ist, andere auszubeuten, während die Tiere nicht klug genug sind, andere auszubeuten.

Manchmal, obwohl er sieht, dass er die Tora studiert und die Mizwot einhält, kann er sich nicht daran erinnern – während er die Mizwot einhält oder die Tora studiert -, dass er durch die Beschäftigung mit der Tora und den Mizwot eine Verbindung mit dem Schöpfer herstellen sollte. Es ist, als ob sie für ihn getrennte Dinge sind – die Tora und die Mizwot sind eine Sache, und der Schöpfer eine andere.

Und wenn er bedauert, dass er kein Gefühl des Mangels hat, dass er wie ein Tier ist, wird dies auch „Arbeit im Herzen“ genannt. Es wird „ein Gebet“ genannt. Das bedeutet, dass er für diesen Mangel bereits einen Ort hat, an dem er die Erfüllung vom Schöpfer erhält, um ihm das Gefühl des Mangels zu geben, was das Kli ist, das der Schöpfer mit Fülle erfüllt.

Jetzt können wir die Frage verstehen: „Warum ist ein Gebet im Herzen und nicht im Mund?“ Es liegt daran, dass ein Gebet „ein Mangel“ genannt wird, und man kann nicht sagen, dass er einen Mangel im Mund hat. Vielmehr ist der Mangel eine Empfindung im Herzen.

Jetzt sollten wir erläutern, warum wir nach seiner Aussage gefragt haben, dass die Verdienste und die Vergehen in die Knochen eingemeißelt sind und ob er sich aus den Knochen erheben kann oder nicht. Der Sohar vergleicht die Knochen, die weiß sind, mit der Tora, wo sich schwarz auf weiß befindet, wobei Schwarz die Dunkelheit und Weiß das Licht ist.

Wir sollten erklären, was es bedeutet, dass Knochen weiß sind. Das ist der Grund, warum sowohl die Verdienste als auch die Vergehen auf ihnen geschrieben stehen, denn in Bezug auf die Arbeit für den Schöpfer sollte es so verstanden werden, dass ein Mensch, der sich in Tora und Mizwot übt, „ein Knochen“ genannt wird. Der Hauptteil der Tora und der Mizwot wird als weiß angesehen, denn etwas, das keine Mängel hat, wird „weiß“ genannt. Und da es zu den Handlungen, die ein Mensch vollbringt, nichts hinzuzufügen gibt, denn es heißt: „Du sollst weder etwas hinzufügen noch etwas wegnehmen“, wird seine Beschäftigung mit der Tora „Knochen“ genannt. Sie sind weiß, weil die Verdienste und Vergehen eines Menschen in sie eingemeißelt sind.

Wenn ein Mensch jedoch seine Handlungen prüft – den Grund, warum er seine Grundlage aufbaut (der Grund, der ihn dazu bringt, sich mit Tora und Mizwot zu beschäftigen, seine Absicht, während er die Handlungen ausführt) – und versucht zu erkennen, ob er diese Handlungen wirklich für den Schöpfer ausführt, um Ihm Zufriedenheit zu schenken, dann kann er die Wahrheit erkennen: Er befindet sich in der Natur, in die er hineingeboren wurde, die „empfangen, um zu empfangen“ heißt, und er will sich nicht mit Tora und Mizwot beschäftigen, ohne dafür eine Belohnung zu erhalten.

Und der wahre Grund, warum der Mensch seine Natur nicht verlassen kann, liegt darin, dass er die Notwendigkeit dafür nicht sieht. Er müsste also die in ihn eingeprägte Natur, die „Selbstliebe“ genannt wird, ändern und die Liebe zu anderen annehmen, um die Liebe zum Schöpfers zu erreichen. Das ist so, weil der Mensch das Gefühl hat, dass es ihm an der Liebe seiner Umgebung mangelt, das heißt, dass die Familie ihn liebt, die Menschen seiner Stadt usw. Aber was bringt es ihm, den Schöpfer zu lieben? Und was bringt es ihm, wenn er seine Freunde liebt? Schließlich denkt er immer an den Nutzen, der mit der Selbstliebe verbunden ist. Wie kann er also diese Liebe verlassen?

Und wenn er sich fragt, warum er die Tora und die Mizwot in Handlungen befolgt und sogar sorgfältig auf alle Einzelheiten achtet, dann antwortet er sich selbst, dass er den Glauben durch Bildung erhalten hat. In der Bildung beginnt man, einen Menschen dazu anzuleiten, Tora und Mizwot in lo liShma [nicht für ihren Namen] auszuführen, wie Maimonides sagt[3]. Daraus folgt, dass er es auf sich genommen hat, an den Schöpfer zu glauben, dass er Ihm in der heiligen Arbeit dienen wird und dafür in dieser und in der nächsten Welt belohnt wird.

Deshalb wird einem Menschen gesagt, dass die eigentliche Arbeit darin besteht, an den Schöpfer zu glauben, der uns die Tora und die Mizwot gegeben hat, die wir einhalten sollen, und dadurch werden wir eine Gleichheit der Form erreichen, die „Dwekut (Anhaftung) mit dem Schöpfer“ genannt wird. Das bedeutet, dass man die Selbstliebe verlassen und die Liebe zu anderen annehmen sollte. Und in dem Maße, in dem er die Selbstliebe verlässt, kann er mit vollständigem Glauben belohnt werden. Andernfalls wird er getrennt, wie im Sulam-Kommentar[4] geschrieben steht: „Es ist ein Gesetz, dass das Geschöpf keinen erkennbaren Schaden von Ihm empfangen kann, denn es ist ein Mangel in Seiner Herrlichkeit, dass das Geschöpf Ihn als schadend wahrnimmt, da es für den vollkommenen Handelnden nicht passt. Daher ist es die größte Bestrafung der Welt, wenn man sich schlecht fühlt, in dem Maße, in dem man Seine Führung verleugnet und der Erschaffer vor ihm verborgen ist.“

Wenn ein Mensch sich selbst betrachtet, erkennt er die Wahrheit, dass die Tora und die Mizwot für den Schöpfer sein sollten. Er spürt, wie weit er von der Wahrheit entfernt ist, und die Prüfung bringt ihn in Schmerz und Leid, weil er ständig auf dem falschen Weg wandelt und nicht als „Diener des Schöpfers“ bezeichnet werden kann. Stattdessen arbeitet er nur für sich selbst, was man „für sich selbst arbeiten“ nennt, was der Weg aller Tiere ist, aber für den Menschen unpassend ist.

Daraus folgt, dass er durch diese Leiden ein Kli, also einen Mangel, erhält. Und da er sieht, dass er nicht imstande ist, aus eigener Kraft aus der Selbstliebe herauszukommen, weil er nicht die Kraft hat, sich gegen die Natur zu richten, besteht die Lösung darin, den Schöpfer zu bitten, ihm zu helfen, wie unsere Weisen sagten: „Wer kommt, um gereinigt zu werden, dem wird geholfen.“ Dann hat er Platz, um den Mangel zu füllen, denn es gibt kein Licht ohne ein Kli.

Das wirft die Frage auf, die wir bereits gestellt haben: „Was kann man tun, wenn man zwar versteht, dass es sich lohnt, zu arbeiten, um zu geben, aber immer noch nicht den Schmerz und das Leid empfindet, die Absicht zu geben nicht erreichen zu können?“ In diesem Fall sollte er wissen, dass dies nicht bedeutet, dass er keinen vollständigen Glauben an den Schöpfer hat, sondern nur, dass er nicht darauf ausgerichtet sein kann, zu geben. Er sollte wissen, dass ihm der vollständige Glaube fehlt, denn wenn er den vollständigen Glauben an den Schöpfer hat, gibt es ein Naturgesetz, dass sich der Kleine vor dem Großen annulliert. Wenn er also wirklich den vollständigen Glauben an die Größe des Schöpfers hätte, würde er sich natürlich vor dem Schöpfer annullieren, und er würde Ihm ohne jegliche Belohnung dienen wollen.

Daraus folgt, dass es hier keinen Mangel gibt, denn er kann die Natur nicht besiegen. Vielmehr mangelt es hier an einem vollständigen Glauben, obwohl er Glauben hat. Der Beweis dafür ist, dass er die Tora und die Mizwot einhält. Aber es ist nicht der vollständige Glaube, wie er es sein sollte.

Mit anderen Worten: die vollständige Ganzheit besteht darin, dass man an Seine Größe glaubt, und wenn jemand wissen will, ob er einen vollständigen Glauben hat, kann er sehen, wie sehr er bereit ist, um des Gebens willen zu arbeiten und wie sehr der Körper vor dem Schöpfer annulliert ist. Die Unfähigkeit des Menschen, zu arbeiten, um zu geben, ist also der Mangel. Aber es gibt noch einen größeren Mangel, nämlich den, dass ihm der vollständige Glaube fehlt, und das ist der wichtigste.

Aber was kann man tun, wenn man zwar sieht, dass es einem an vollständigem Glauben fehlt, dieser Mangel aber dennoch keinen Schmerz und kein Leid in ihm hervorruft, weil er nicht ausreicht? Der wahre Grund ist, dass er auf die Mehrheit schaut und sieht, dass es wichtige Menschen sind, mit Einfluss und Ansehen, und es ist nicht erkennbar, dass ihnen der vollständige Glaube fehlt. Wenn man mit ihnen spricht, sagen sie, dass dies nur für einige wenige Auserwählte bestimmt ist, das ist ihre bekannte Ansicht. Das ist die große Trennung, die zu einem Hindernis für den Menschen wird und sein Vorankommen auf dem richtigen Weg verhindert.

Aus diesem Grund brauchen wir ein Umfeld, also eine Gruppe von Menschen, die alle der Meinung sind, dass sie den vollständigen Glauben erreichen müssen. Das ist das Einzige, was einen Menschen vor den Ansichten der Allgemeinheit bewahren kann. Zu dieser Zeit bestärkt jeder jeden darin, dass er sich danach sehnt, den vollständigen Glauben zu erreichen, dass er dem Schöpfer Zufriedenheit schenken kann und dass dies sein einziges Bestreben sein wird.

Dies ist jedoch nicht die Lösung, um einen Mangel an vollständigem Glauben zu erreichen. Vielmehr muss man sich sowohl quantitativ als auch qualitativ mehr anstrengen, als man es gewohnt ist. Und der Körper wird sich sicherlich dagegen wehren und fragen: „Was ist heute anders als an anderen Tagen?“ Und er wird antworten: „Ich stelle mir vor, wie ich ein Diener des Schöpfers bin, wie ich dem Schöpfer dienen würde, wenn ich einen vollständigen Glauben hätte. Deshalb möchte ich Ihm demgemäß dienen, als ob ich bereits mit dem vollständigen Glauben belohnt wurde.“ Das erzeugt in ihm einen Mangel und einen Schmerz darüber, dass er nicht den vollständigen Glauben hat, denn der Widerstand des Körpers bewirkt, dass er ein Bedürfnis nach dem vollständigen Glauben hat. Aber das wird bestimmt gerade dann gesagt, wenn er sich gegen den Körper wendet, im Zwang, wo er mit dem Körper nicht nach seinem Willen arbeitet.

Daraus folgt, dass diese beiden Handlungen, mehr zu arbeiten, als er es gewohnt ist, und der Widerstand des Körpers, ihn dazu bringen, den vollständigen Glauben zu brauchen. Erst dann bildet sich in ihm ein Kli, in das sich später das Licht kleiden wird, denn nun hat er in seinem Herzen einen Raum für das Gebet, also einen Ort des Mangels. Und dann gibt ihm der Schöpfer, der sein Gebet erhört, das Licht des Glaubens, mit dem er dem König dienen kann und nicht um belohnt zu werden.

Jetzt können wir verstehen, was wir über die Bedeutung der Verdienste und Vergehen, die in die Knochen des Körpers eingemeißelt sind, gefragt haben. „Knochen“ beziehen sich auf den Kern der Sache („Knochen der Sache“ ist eine Redewendung im Hebräischen) und bezieht sich auf die Tora und die Mizwot, die er einhält. Wir haben sie erhalten, um sie zu erfüllen, und es gibt nichts hinzuzufügen, denn es steht geschrieben: „Du sollst weder hinzufügen noch wegnehmen.“

Und auf diesen Handlungen sind die Vergehen und Verdienste eingemeißelt, was bedeutet, dass, wenn er auf dem Pfad der Wahrheit wandeln möchte und seine Handlungen hinterfragt – ob sie mit der Absicht zu geben sind oder nicht – und er ein Mensch ist, der die Wahrheit liebt und sich nicht dafür interessiert, was andere tun, sondern wissen möchte, ob er sich in Tora und Mizwot in liShma (für Ihren Namen) betätigt oder ob er alles für sich selbst tut, dann sieht er, dass er in Selbstliebe versunken ist und von selbst nicht herauskommt.

Dann schreit er nach dem Schöpfer, damit Er ihm aus der Selbstliebe heraus hilft und ihn mit der Liebe zu anderen und der Liebe zum Schöpfer belohnt, und „Der Herr ist nahe allen, die Ihn anrufen, allen, die Ihn in Wahrheit anrufen.“ Deshalb wird er mit Dwekut (Anhaftung) an den Schöpfer belohnt.

Daraus folgt, dass die Verdienste in seinen Knochen eingemeißelt sind, was bedeutet, dass die Tora und die Mizwot, die er eingehalten hat, „weiß“ genannt werden, da in Bezug auf die Handlungen alles weiß, also positiv, ist und es nichts hinzuzufügen gibt. Aber danach prüfte er und sah, dass die Absicht nicht richtig war, und dass Dunkelheit auf ihnen lag, weil er getrennt war und keine Dwekut hatte, die „Gleichheit der Form“ genannt wird, dass er alles mit der Absicht tun will, zu geben. Stattdessen wird er von der Selbstliebe beherrscht.

So hat er die Dunkelheit über das Weiß gelegt, die weißen Knochen, wie es in den Worten des Sohar geschrieben steht. Das bedeutet, dass er sieht, dass sich auf der Tora und den Mizwot, die er erfüllt hat, Dunkelheit befindet, dass er vom Licht getrennt ist, da das Licht geben will, während er alles tut, um zu empfangen und nichts tun kann, außer dem, was die Selbstliebe anbelangt.

Daraus folgt, dass seine Knochen, also die praktischen Tora und Mizwot, weiß sind, was bedeutet, dass es keinen Mangel in der Handlung gibt, der ein Hinzufügen erfordert. Aber durch die Prüfung, die er an diesem Weiß vornimmt, sieht er, dass dort Dunkelheit ist. Und wenn er darauf achtet, es zu korrigieren, weil es ihm Schmerz und Leid bereitet, dass er sich in der Dunkelheit befindet, und er den Schöpfer bittet, ihm zu helfen und ihn von der Selbstliebe zu befreien, wird er später mit der Anhaftung an den Schöpfer belohnt.

Es heißt: „Ein Gerechter – seine Verdienste sind in seine Knochen eingemeißelt“, was bedeutet, dass seine Prüfung an seinen weißen Knochen dazu führte, dass er mit der Auferstehung der Toten belohnt wurde, da „die Frevler in ihrem Leben ‚tot‘ genannt werden“, denn sie sind vom Leben der Leben getrennt. Wenn sie also dafür belohnt werden, dass sie sich dem Schöpfer anhaften, wird dies als Belohnung für die Auferstehung der Toten angesehen.

Aber: „Einem Frevler sind seine Vergehen in die Knochen eingemeißelt“, denn ein Frevler ist jemand, der noch in Selbstliebe versunken ist, und ein Gerechter wird „gut“ genannt, und „gut“ heißt „Geben“, wie geschrieben steht: „Mein Herz quillt über von Gutem; ich sage: ‚Meine Arbeit ist für den König'“. Mit anderen Worten, was ist das Gute? Es ist, wenn man sagen kann: „Meine Arbeit ist für den König“, was bedeutet, dass all seine Handlungen für den Schöpfer und nicht um seiner selbst willen erfolgen.

Deshalb gilt: „Wer ein gutes Auge hat, wird gesegnet sein.“ Aus diesem Grund werden die Menschen, die die Tora und die Mizwot befolgen, was als der Kern betrachtet wird, dass die Tora und die Mizwot vom Schöpfer gegeben wurden, um sie einzuhalten, als „Weiß“ bezeichnet, da die Handlungen keine Mängel haben, wie es geschrieben steht: „Du sollst weder hinzufügen noch wegnehmen.“ Deshalb sind seine Knochen weiß.

„Seine Vergehen sind in seine Knochen eingemeißelt“, die weiß sind, weil er seine Handlungen nicht hinterfragte, ob sie nun darauf ausgerichtet sind, zu geben oder nicht. Stattdessen vertraute er der Mehrheit und der Art und Weise, wie sie Tora und Mizwot befolgen. Und sie sagen, dass die Arbeit für den Schöpfer eine Arbeit ist, die nur wenigen Auserwählten vorbehalten ist, und dass nicht jeder diesen Weg gehen muss, indem er sich darum kümmert, dass seine Arbeit mit der Absicht zu geben erfolgt.

Das nennt man „die Meinung der Hausherren“. Aber „die Sicht der Tora“ ist anders. Es ist bekannt, dass „die Meinung der Hausherren der Sicht der Tora entgegengesetzt ist“, denn die Meinung der Hausherren ist, dass durch die Beschäftigung mit Tora und Mizwot das Besitztum wächst und sich ausdehnt, da er der Eigentümer eines größeren Hauses wird. Mit anderen Worten, alles, was er tut, dient der Selbstliebe.

Aber die Sicht der Tora ist so, wie unsere Weisen über den Vers sagten: „Wenn ein Mensch in einem Zelt stirbt.“ Sie sagten: „Die Tora existiert nur in dem, der sich selbst deswegen zu Tode bringt.“ Das bedeutet, dass er sich selbst tötet, das heißt, es ist die Selbstliebe, die er tötet. So hat er kein Besitztum, denn es gibt keinen Hausherrn, dem wir Besitztümer zuordnen können, da seine einzige Absicht darin besteht, zu geben und nicht zu empfangen. Er annulliert also sein Selbst.

Daraus folgt, dass „Ein Frevler, dessen Vergehen in seinen Knochen eingemeißelt sind“ bedeutet, dass er nicht auf dem Pfad der Tora wandelte, da die Tora „schwarz auf weiß“ genannt wird. Der Sohar sagt, dass dies der Grund ist, warum seine Verdienste in seine Knochen eingeprägt sind, „denn die Knochen sind weiß, und eine schwarze Schrift ist nur aus dem Inneren von Weiß heraus sichtbar.“ Wie die Tora, das heißt, wenn es Weiß gibt, was bedeutet, dass er Tora und Mizwot einhält, kann man sagen, dass er wie die Tora ist, dass er Schwarz auf dem Weiß besitzt. Dann versucht er, Dwekut zu erreichen oder verbleibt mit den weißen Knochen und schreibt nichts auf sie.

Deshalb wird er „böse“ genannt, denn seine Vergehen sind in seine Knochen eingemeißelt. Aber diejenigen, die kein Weiß in sich haben, die keine praktische Tora und Mizwot besitzen, gehören nicht zu der Unterscheidung von „böse“. Vielmehr gehören sie zur Unterscheidung von Tieren, das heißt, sie sind nur Tiere.

[1] Sulam-Kommentar S. 8, Punkt 11

[2] Taanit, 2a

[3] Ende der Hilchot Teshuwa (Gesetze der Buße)

[4] Einführung in das Buch Sohar, S. 138

Der Sinn des Lebens

Der Sinn des Lebens – Ausgewählte Auszüge aus „Sohar für alle“

 

  1. Sohar für Alle, Sohar Chadash, Hohelied, „Die Weisheit, die man kennen muss, Artikel 482-483.

Die Weisheit, die man kennen sollte: das Geheimnis seines Meisters zu kennen und zu beobachten, sich selbst zu kennen, zu wissen, wer er ist, wie er erschaffen wurde, woher er kommt und wohin er geht, wie der Körper korrigiert wird und wie er vom König von allem gerichtet werden wird.

Das Geheimnis der Seele kennen und beobachten. Was ist diese Seele in ihm? Woher kommt sie und warum kommt sie in diesen Körper, der ein fauler Tropfen ist, der heute hier ist und morgen im Grab liegt? Man sollte wissen, in welcher Welt man sich befindet und wofür die Welt korrigiert werden soll. Danach sollte man die erhabenen Geheimnisse der Höheren Welt beobachten, um den eigenen Meister zu kennen. Und all das erfährt man aus den Geheimnissen der Tora.

 

  1. Sohar für alle, WaJeshew (Und Jakob saß), „Komm zur Frau deines Bruders“, Punkt 156

Der Schöpfer hat den Menschen so gemacht, wie er oben ist, ganz in Weisheit. Und es gibt kein einziges Organ im Menschen, das nicht in erhabener Weisheit steht, denn jedes Organ bedeutet eine einzigartige Stufe. Und nachdem der ganze Körper in seinen Organen richtig korrigiert ist, nimmt der Schöpfer Anteil an ihm und flößt ihm eine heilige Seele ein, um den Menschen die Wege der Tora zu lehren und seine Gebote zu halten, so dass der Mensch richtig korrigiert wird, wie es geschrieben steht: „Die Seele des Menschen wird ihn lehren.“

 

  1. Sohar für Alle, Schlach Lecha, „Der Fall der Menschen und der Fall der Tiere“, Punkt 21-22

Die Narren, die nicht wissen und nicht mit Weisheit beobachten, sagen, dass diese Welt sich zufällig bewegt und der Schöpfer nicht über sie wacht. Vielmehr ist der Fall des Menschen derselbe wie der Fall des Tieres. Als Salomo die Narren ansah, die das sagen, nannte er sie „Tiere“, denn sie machen sich wahrlich zu Tieren, indem sie diese Worte sagen.

Ich sagte zu mir selbst und schaute nachdenklich. Auf was? Auf die Worte der Torheit, die sie sagen, dass die Welt sich zufällig bewegt. Gott hat sie ausgesondert, damit sie allein sind und keine Verbindung zu anderen Menschen haben, die einen Glauben haben, so dass die Gläubigen sehen, dass sie wirklich Bestien sind, dass ihr Verstand wie der von Bestien ist und sie diese törichte Ansicht nicht zu den Gläubigen bringen.

Was ist ihre Meinung? Sie sind der Meinung, dass der Fall der Menschen und der Fall der Tiere für alle derselbe ist. Verflucht seien diese Bestien, diese Narren, diese Ungläubigen, wehe ihnen und wehe ihren Seelen; es wäre besser, wenn sie nicht auf die Welt kämen.

 

  1. Sohar für Alle, BeHaalotcha [Wenn du die Kerzen aufstellst], „Gott hat ihn nicht ermächtigt, von ihnen zu essen“, Punkt 140

Wie hartherzig sind die Menschen, denn sie achten überhaupt nicht auf die Worte jener Welt. Das Böse im Herzen, das allen Organen des Körpers anhaftet, tut ihnen das an. König Salomon sagte dazu: „Es ist ein Übel, das ich unter der Sonne gesehen habe, und es lastet schwer auf den Menschen.“ Dieses Übel ist die Kraft des Bösen im Herzen, das die weltlichen Dinge beherrschen will und sich gar nicht um die Dinge jener Welt kümmert.

 

  1. Sohar für Alle, Noah, „Und Noah ging in die Arche“, Artikel 194-195

Wie kaltblütig und blind sind die Menschen? Sie sehen nicht hin und kennen die Herrlichkeit ihres Meisters nicht, von dem geschrieben steht: „Ich aber fülle Himmel und Erde.“ Wie versuchen die Menschen, sich vor ihren Sünden zu verstecken und sagen: „Wer sieht uns und wer kennt uns?“ Es steht geschrieben: „Und ihre Arbeiten liegen im Dunkeln“; wo wollen sie sich vor ihm verstecken?

195) Es ist wie bei einem König, der einen Palast baute und unter dem Palast befestigte Verstecke anlegte. Einmal rebellierten die Leute im Palast gegen den König, und der König umzingelte sie mit seinen Armeen. Was taten sie? Sie versteckten sich in den befestigten Tunneln. Der König sagte: „Ich habe diese Verstecke gebaut und ihr wollt euch darin vor mir verstecken?“ Es ist, wie geschrieben steht: „Kann sich ein Mensch an geheimen Orten verstecken, dass ich ihn nicht sehen werde?“ Ich habe die befestigten Tunnel gemacht, und ich habe Licht und Dunkelheit gemacht, und Ihr, wie könntet Ihr Euch vor mir verstecken?

 

  1. Sohar für Alle, Toldot [Generationen], „Dies sind die Generationen Isaaks“, Punkt 3

Jeder, der sich mit der Tora beschäftigt, erhält die Welt und jede Handlung in der Welt auf seine Art und Weise. Außerdem gibt es kein Organ im Körper des Menschen, das nicht ein entsprechendes Geschöpf in der Welt hat.

Denn so wie sich der Körper des Menschen in Organe aufteilt, die Stufe für Stufe übereinander stehen und alle einen Körper bilden, so sind auch die Welt und alle Geschöpfe der Welt viele Organe, die übereinander stehen und alle ein Körper sind. Und wenn sie alle korrigiert sind, werden sie tatsächlich ein Körper sein. Und alles, sowohl der Mensch und die Welt, werden wie die Tora sein, denn die ganze Tora besteht aus Organen und Gelenken, die übereinander liegen. Und wenn die Welt korrigiert ist, werden sie zu einem einzigen Körper.

 

  1. Sohar für Alle, WaJechi [Jakob lebte], „Vier Arten“, Punkt 212

Es steht darüber geschrieben: „Jeder, der bei Meinem Namen gerufen wird … zu Meinem Ruhm“, so dass ich geachtet werde. „Den ich erschaffen habe“, um mich zu vereinen. „Ich habe ihn geformt“, um Mir Gutes zu tun, und „Ich habe ihn gemacht“, um durch ihn die Höhere Kraft hervorzurufen.

 

  1. Sohar für alle, WaJechi [Jakob lebte], Eine Lilie und eine Rose, Artikel 237

Die Menschen sehen nicht hin, wissen nicht und beachten nicht, dass der Schöpfer, als er den Menschen erschaffte und ihn mit dem Höheren Mochin bedachte, von ihm verlangte, an Ihm zu haften, damit er einzigartig sei und ein Herz habe und an einem einzigen Ort der Dwekut [Anhaftung] hafte, der sich nicht verändert – SA. Es wurde darüber gesagt: „Ich, der Ewige, verändere mich nicht“, und der sich niemals umkehrt und an den sich alles in einem Knoten der Vereinigung bindet.

 

  1. Sohar für alle, Hohelied, Neuer Sohar, Taamim, Nekudot und Otiot, Artikel 632-633

Wenn der Schöpfer einen Menschen will, werden alle seine Schritte und alle seine Wege vor ihm festgelegt, und er korrigiert sie, jeden so, wie er sein sollte, und sein Weg wird auch in den Angelegenheiten dieser Welt wünschenswert sein.

Wenn ein Mensch seinen Verstand, sein Herz und seinen Willen auf den heiligen König richtet, um auf den Wegen zu wandeln, die er selbst geschaffen hat, will der Schöpfer ihn so, als wären diese Wege tatsächlich seine.

 

  1. Sohar für alle, BeReshit, Neuer Sohar, „Ein Garten in Eden“, Punkt 741

Sieh, wie sehr man jeden Tag in seinem Herzen nachdenken und sorgfältig sein muss, und seine Handlungen erforschen und in all seinen Angelegenheiten sorgfältig sein muss, und in seinem Herzen darüber nachdenken muss, dass der Schöpfer ihn erschaffen und ihm eine höhere Seele gegeben hat als dem Rest seiner Geschöpfe, nur damit er über seine Arbeit nachdenkt und an Ihm haftet und nicht eitlen Angelegenheiten folgt.

 

  1. Sohar für Alle, WaJera [Der Ewige erschien], „Wer den Berg des Ewigen besteigen will“, Punkt 79

Wenn dieser Mensch dem Schöpfer folgt und ihn in dieser Welt begehrt, folgt er später, wenn er diese Welt verlässt, ebenfalls dem Schöpfer und erhält einen Weg, um zu dem Ort aufzusteigen, an dem die Seelen leuchten, weil sein Verlangen in dieser Welt jeden Tag folgte.

 

  1. Sohar für Alle, WaJera [Der Ewige erschien], „Wer in den Berg des Ewigen aufsteigt“, Artikel 76,78

Alle Menschen auf der Welt sehen nicht, warum sie auf der Welt sind. Sie beobachten nicht, so dass sie nicht wissen, zu welchem Zweck sie in der Welt leben, und die Tage vergehen und kehren nicht zurück. Und all die Tage, die die Menschen in dieser Welt leben, erheben sich und stehen vor dem Schöpfer, denn sie sind alle erschaffen worden und sie sind wirklich. […]

Wenn ein Mensch in dieser Welt nicht wacht und nicht darüber nachdenkt, warum er lebt, sondern jeden Tag als einen Gang ins Leere betrachtet, weiß die Seele, wenn sie diese Welt verlässt, nicht, in welche Richtung sie gehoben wird. Das ist so, weil der Weg nach oben, wo das Leuchten der hohen Seelen scheint – der Garten Eden – nicht allen Seelen gegeben ist. Vielmehr geht die Seele, so wie sie sich in dieser Welt anzieht, weiter, nachdem sie ihn verlassen hat.

 

  1. Sohar für alle, Acharej Mot [Nach dem Tod], „Alle Ströme gehen zum Meer“, Punkt 30-32

„Alle Ströme fließen zum Meer, doch das Meer ist nicht voll.“ Rabbi Shimon sagte: „Ich wundere mich über die Menschen in der Welt: Sie haben weder Augen, um zu sehen, noch ein Herz, um zu merken, und sie wissen nicht und achten nicht auf den Willen ihres Meisters. Sie schlafen und erwachen nicht aus ihrem Schlummer, bevor der Tag kommt, an dem Dunkelheit und Finsternis sie bedecken und der Verleiher seine Rechnung von ihnen verlangt.“

Und der Herold ruft ihnen jeden Tag zu, ihre Seele bezeugt es ihnen jeden Tag und jede Nacht, und die Tora ruft laut in alle Richtungen: „Bis wann, ihr Toren, werdet ihr die Torheit lieben? Wer ein Narr ist, der soll sich hierher wenden. Zu den Herzlosen sagt sie: ‚Kommt, esst von meinem Brot und trinkt von dem Wein, den ich gemischt habe.'“ Aber niemand leiht ein Ohr, und es gibt niemanden, der sein Herz erweckt.

In den letzten Generationen, die kommen werden, wird die Tora unter ihnen in Vergessenheit geraten, und die Herzlosen werden sich an ihren Plätzen versammeln, und es wird sich niemand finden, der die Tora schließt und öffnet. Wehe dieser Generation! Von nun an wird es nicht mehr so sein wie diese Generation, bis die Generation des Messias kommt und die Erkenntnis in der Welt erwacht, so wie es geschrieben steht: „Denn sie werden mich alle erkennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen.“

 

  1. Sohar für Alle, WaEtchanan, „Ledergewänder, Punkt 35

Der Schöpfer ist dazu bestimmt, Augen zu öffnen, die nicht weise waren, um in die Höhere Weisheit zu blicken und das zu erlangen, was sie in dieser Welt nicht erlangt haben, so dass sie ihren Herrn erkennen werden. Glücklich sind die Gerechten, die mit dieser Weisheit belohnt werden, denn es gibt keine Weisheit wie diese Weisheit, kein Wissen wie dieses Wissen und keine Dwekut [Anhaftung] wie diese Dwekut.

 

Leseprobe aus „Annotations to the Book of Zohar“ von Dr. Michael Laitman

Leseprobe aus „Annotations to the Book of Zohar“


Buch Sohar, „Himmel und Erde“

Als Ergebnis der Vermischung aller Teile besteht jeder Teil wiederum aus 320 Teilen. All diese 320 Teile, Nizozin (Funken) genannt, erlangten das egoistische Verlangen zu genießen, indem sie das Licht des Schöpfers empfingen, was ihren Abstieg in die unreinen Kräfte bedeutete.

Im spirituellen Bereich gibt es keine Orte oder Bereiche von rein und unrein. Um es anschaulicher darzustellen, stellen wir uns

  • den Erhalt niedrigerer Eigenschaften als Abstieg,
  • den Erhalt spirituellerer Eigenschaften als Aufstieg,
  • das Erreichen der Gleichheit der Form als Vereinigung und
  • das Entstehen einer neuen Eigenschaft als Trennung vor.

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Kabbala für Einsteiger

Von Dr. Michael Laitman

Seit Tausenden von Jahren studieren Wissenschaftler und Philosophen die Naturgesetze, sowie den darin eingebetteten Menschen mit seinem Verhalten. Zu diesem Zweck arbeitet die Wissenschaft mit logischen Schlussfolgerungen, quantitativen Forschungsmethoden und der Datenerfassung. Dennoch haben unsere Wissenschaftler und Forscher, je weiter sie mit ihren Forschungen vorankommen, feststellen müssen, dass ihnen die Welt immer unverständlicher und verwirrender erscheint. Mit jeder neuen Entdeckung enthüllen sich auch immer neue, noch tiefere Rätsel. Ohne Zweifel hat die Wissenschaft unserer Welt Fortschritte gebracht, doch bleiben diese eng begrenzt. Die innere Welt des Menschen, seine Seele, sein Verhalten und deren Ursachen und Beweggründe können mit wissenschaftlichen Instrumenten nicht gemessen werden. Der Mensch, der einen Hauptbestandteil der Schöpfung darstellt, wurde in Bezug auf seine Stellung in diesem Universum von der Wissenschaft ohne wahres Wissen belassen. Zu allen Zeiten hat der Mensch nach Antworten auf die grundlegenden Fragen des Lebens gesucht: Wer bin ich? Was ist der Zweck meines Daseins? Warum existiert die Welt? Existieren wir weiter, nachdem unsere körperliche Daseinsform seine Aufgaben erfüllt hat? Weiterlesen

Shechina (Gegenwart Gottes) – Ausgewählte Auszüge aus dem Sohar für alle

Shechina (Gegenwart Gottes) – Ausgewählte Auszüge aus dem Sohar für alle

 

  1. Sohar für Alle, Chaje Sara [Das Leben der Sara], „Über die Erweckung der Toten“, Punkt 171

Jeder, der seinen wahren Namen kennt, weiß, dass er einer ist und sein Name einer ist. Er ist der Schöpfer, und „Sein Name eins“ bezieht sich auf die Shechina (Gegenwart Gottes), wie es geschrieben steht: „An jenem Tag wird der Ewige eins sein und sein Name eins“, was bedeutet, dass der Name, die Shechina, und Er, SA, eins sind.

 

  1. Sohar für alle, das achte Gebot

Malchut, die Nukwa von SA, wird in Bezug auf die Offenbarung Shechina genannt. Das heißt, sie verlässt uns auch dann nicht, wenn wir sehr weit von ihr entfernt sind, wie wir lernen: „An jedem Ort, an den sie verbannt sind, ist die Shechina bei ihnen“, und wie es geschrieben steht: „Sie wohnt bei ihnen inmitten ihrer Unreinheit.“ In diesem Zusammenhang wird SA auch Shochen [Bewohner in männlicher Form] genannt und die Nukwa ist Shechina [in weiblicher Form]. Diese Offenbarung ist nur dann vorhanden, wenn SoN auf gleicher Stufe Panim be Panim  [von Angesicht zu Angesicht] sind, denn dann ist das Leuchten des Siwug sehr groß, bis die Vereinigung sich auch an den entlegensten und eingeschränktesten Orten offenbart.

 

  1. Sohar für Alle, WaJechi [Jakob lebte], „Jakob“, Artikel 116-117

Die Shechina ist nur an einem ganzen Ort präsent, und nicht an einem mangelhaften Ort oder einem Ort der Traurigkeit, sondern an einem richtigen Ort – einem Ort der Freude.

 

  1. Sohar für Alle, Neuer Sohar, BeHar, „Die ersten Zehn im Haus der Versammlung“, Punkt 16-17

Wenn die Shechina [Gegenwart Gottes] früh kommt und noch keine zehn Menschen beisammen sind, ruft der Schöpfer: „Warum bin ich gekommen und es ist kein Mensch da?“ „Es gibt keinen Menschen“, denn die Organe sind nicht korrigiert worden, denn auch wenn neun Menschen da sind, ist keiner von ihnen korrigiert worden und der Körper der Shechina ist nicht vervollständigt worden, denn wenn der Körper bei zehn nicht vollständig ist, gibt es tatsächlich keinen Menschen, keiner von ihnen ist ganz. Aus diesem Grund ist es eben so, dass „es keinen Menschen gibt“.

Wenn der Körper unten vollendet ist, wenn es zehn sind, kommt die höhere Kedusha [Heiligkeit] und tritt in den Körper ein, und die untere wird genau wie oben gemacht, denn die zehn Sefirot der Shechina kleiden sich in die zehn der Gemeinde. Zu dieser Zeit müssen alle davon absehen, den Mund zu öffnen und über weltliche Dinge zu sprechen, denn Israel ist jetzt in der höheren Ganzheit und sie sind in der höheren Kedusha geheiligt, glücklich sind sie.

 

  1. Sohar für alle, Truma [den Beitrag], „Und sie sollen eine Spende für mich nehmen“, Punkt 39

Wenn wir sehen, dass der Mensch mit seinem Herzen, seiner Seele und seinem Willen dem Schöpfer nachjagt und sich anstrengt, dann wissen wir mit Sicherheit, dass die Shechina dort vorhanden ist. Dann müssen wir diesen Menschen für den vollen Preis kaufen, uns mit ihm verbinden und von ihm lernen. Wir lernen darüber: „Und kaufe dir einen Freund.“ Er sollte für den vollen Preis gekauft werden, um mit der Shechina belohnt zu werden, die in ihm ist. So weit müssen wir einem gerechten Menschen nachjagen und ihn kaufen.

 

  1. Sohar für Alle, Am Achten Tag, „Der Mensch wurde in der Tora erschaffen“, Punkt 8

Alle, die sich in der Tora engagieren, klammern sich an den Schöpfer und werden mit dem Schmuck der Tora gekrönt. Sie werden oben und unten geliebt, und der Schöpfer bietet ihnen seine rechte Hand, die Barmherzigkeit. Das gilt erst recht für diejenigen, die sich auch nachts mit der Tora beschäftigen, denn sie haben festgestellt, dass sie an der Shechina teilhaben und sich miteinander verbinden. Und wenn der Morgen kommt, schmückt der Schöpfer sie mit einer einzigen Schnur der Gnade, so dass sie zu den Höheren und zu den Unteren gehören werden.

 

  1. Sohar für Alle, Nasso, BaHar, „Sie setzten meinen Namen“, Artikel 189

Rabbi Zira sagte zu Rabbi Aba: „Ich habe das Antlitz der Shechina [Gegenwart Gottes] gesehen, und wer das Antlitz der Shechina sieht, soll ihr nachlaufen, wie es geschrieben steht: ‚Und wir werden erkennen, danach streben, den Ewigen zu erkennen.'“

 

  1. Sohar für Alle, WaEtchanan, „Und du hier, steh mir bei“, Punkt 32

Bei allen seinen Handlungen sollte er den Schöpfer vor sich sehen. Wer auf der Straße unterwegs ist und sich vor Räubern fürchtet, sollte drei Dinge anstreben – ein Geschenk, ein Gebet und einen Krieg – so wie es Jakob tat, als er sich vor Esau fürchtete. Das wichtigste von ihnen ist jedoch das Gebet. Aber auch wenn das Gebet das Wichtigste ist, sind zwei oder drei Freunde, die sich mit Worten der Tora beschäftigen, das Wichtigste von allen, denn sie haben keine Furcht vor Räubern, weil die Shechina [Gegenwart Gottes] mit ihnen verbunden ist, weil sie sich mit der Tora beschäftigen.

 

  1. Sohar für Alle, WaEtchanan, „Wasser, das vor der Tür verschüttet wird“, Artikel 110

Der Mensch ist verpflichtet, das Antlitz der Shechina zu begrüßen. Und wer ist das Gesicht der Shechina? Es ist der eigene Lehrer.

 

  1. Sohar für Alle, Balak, „Asa und Asael fallen und werden offenbart“, Punkt 426

Rabbi Shimon sagte: „Wie oft habe ich das schon gesagt, und die Freunde schauen nicht hin. Der Schöpfer stellt seine Shechina nur an einen heiligen Ort, einen Ort, der es wert ist, dass man dort anwesend ist.“

 

Ehrfurcht – Ausgewählte Auszüge aus „Sohar für alle“

Ehrfurcht – Ausgewählte Auszüge aus „Sohar für alle“

 

  1. Sohar für Alle, Einführung in das Buch Sohar, „Die Gebote der Tora, das erste Gebot“, Punkt 189

„Anfangs erschuf Gott.“ Dies ist die allererste Mizwa, das erste Gebot. Diese Mizwa wird „Die Ehrfurcht vor dem Ewigen“ genannt und sie wird „Anfangs“ genannt, wie geschrieben steht „Der Anfang der Weisheit ist die Ehrfurcht vor dem Ewigen“. Es steht ebenso geschrieben „Die Ehrfurcht vor dem Ewigen ist der Anfang der Erkenntnis“, denn Ehrfurcht wird „Anfang“ genannt. Auch ist dies das Tor, um in den Glauben (Emuna) einzutreten. Und auf dieser Mizwa begründet sich die gesamte Welt. 

 

  1. Sohar für Alle, Einführung in das Buch Sohar, „Die Gebote der Tora, das erste Gebot“, Artikel 190-191

Es gibt drei Formen zur Auslegung von Furcht. Die zwei ersten Formen von Furcht entspringen keiner echten Wurzel – nur die dritte Form hat wahre Ehrfurcht zur Wurzel.
Es gibt einen Menschen, der den Schöpfer fürchtet, damit seine Söhne leben und nicht sterben, oder er fürchtet davor, körperliches Leid zu erfahren, oder finanzielle Einbußen, daher fürchtet er ihn in alle Ewigkeit. Folglich entspricht jene Furcht, die ihn veranlasst, sich vom Schöpfer zu fürchten, nicht ihrer Wurzel, da der  eigene Nutzen die Wurzel ist, und die Furcht daraus resultiert.

Und es gibt einen Menschen, der den Schöpfer aus Angst, von der dortigen Welt und in die Hölle zu kommen, fürchtet. Diese zwei Arten der Furcht – Furcht vor Strafe in dieser Welt und die Furcht vor Strafe in der kommenden Welt – sind keine wahre Ehrfurcht und entsprechen nicht ihrer Wurzel.

Ehrfurcht bedeutet hauptsächlich, dass man sich vor seinen Herrn fürchtet, weil er groß ist und über alles herrscht, er ist die Hauptsache und die Wurzel aller Welten ist, und es wird vor Ihm alles als Nichts erachtet.

 

  1. Sohar für Alle, Neuer Sohar, Ki Tissa, „Erläuterung zum Psalm ‚Der Himmel sagt'“, Punkt 91

„Der Anfang der Weisheit ist die Ehrfurcht vor dem Schöpfer.“ Die Furcht vor dem Schöpfer wurde gegeben, um mit Chochma [Weisheit] belohnt zu werden, denn es steht geschrieben: „Die Furcht vor dem Schöpfer ist wegen der Demut“, denn zuerst müssen wir Malchut fürchten, und dann steigen wir zu Chochma auf.

Außerdem: „Der Anfang der Weisheit ist die Ehrfurcht vor dem Schöpfer.“ Das ist die Höhere Furcht, Bina. Weil sie der Rosh der Unteren ist, hat sie den Namen des Höheren angenommen. Deshalb heißt Ateret [Keter/Krone] „der höhere Keter, der vor allen verhüllt ist“, um den Rosh mit dem Sof zu vereinen und in einem einzigen Namen in den Rosh zu integrieren.

 

  1. Sohar für alle, BeReshit Bet [2. Mose], „Kommt, seht die Arbeit des Ewigen, der Verwüstungen auf der Erde angerichtet hat“, Artikel 445

Wer den Schöpfer ehrt, bei dem ist der Glaube so, wie er sein sollte, denn dieser Mensch ist vollständig in der Arbeit seines Herrn. Wer keine Ehrfurcht vor seinem Herrn hat, dem fehlt der Glaube, und er ist es nicht wert, einen Anteil im Jenseits zu bekommen.

 

  1. Sohar für Alle, Pekudej [Konten], „Und er wird der Glaube eurer Zeit sein“, Punkt 51

„Die Ehrfurcht vor dem Ewigen ist sein Schatz.“ Sie ist der Schatz all dieser Stufen, denn die Ehrfurcht des Herrn, Malchut, nimmt all diese Flüsse, Stufen, und wird zu einem Schatzmeister für sie alle. Wenn all diese Geheimnisse aus ihr herauskommen, nimmt sie sie nach Nummern auf.

 

  1. Sohar für Alle, Neuer Sohar, Ki Tissa, „Erläuterung zum Psalm ‚Der Himmel erzählt'“, Punkt 82-83

Am Anfang sollen wir uns in Ehrfurcht abmühen, Malchut, die die Öffnung zu allem ist, und danach mit der geschriebenen Tora, SA, die oben ist. So dass jeder Mensch, der keine Ehrfurcht vor der Sünde hat, keine Erlaubnis hat, diese Öffnung zum Glauben, die die Malchut ist, zu betreten. Da er von dieser Öffnung abgewiesen wird, wird er von allem abgewiesen, da er keine Öffnung hat, durch die er alles betreten kann, wie es geschrieben steht: „Das ist das Tor zum Ewigen.“

Wessen Furcht seiner Weisheit vorausgeht, dessen Weisheit bleibt bestehen, denn die Weisheit sitzt auf ihrer Wurzel, wie geschrieben steht: „Und die Wurzel, die deine Rechte gepflanzt hat“, die ist die Furcht, die „die Herrlichkeit Gottes“ genannt wird.

 

  1. Sohar für Alle, Jitro [Jethro], „Und Jethro hörte“, Punkt 44-45

Hiob war von Ehrfurcht erfüllt, und in dieser Ehrfurcht lag der Kern seiner Kraft. So dass eine Beschneidung oben, sei es von Kedusha [Heiligkeit] oder von der Sitra Achra, den Geist oben nicht nach unten ziehen und in seine Nähe bringen kann, es sei denn mit Ehrfurcht, indem er sein Herz und seinen Willen mit Ehrfurcht und Herzensbrechung ausrichtet. Dann wird er den Geist oben nach unten und das erforderliche Verlangen ausdehnen.

Wenn man sein Herz und seinen Willen nicht auf diese Seite richtet, kann sein Wille nicht an ihm haften.

 

  1. Sohar für alle, VaYakhel [Und Mose versammelte sich], „Du sollst deinen Gott fürchten“. Artikel 417-418

Es gibt Liebe, nachdem er mit Ehrfurcht belohnt worden ist. Wenn die Ehrfurcht über dem Kopf eines Menschen von links kommt, dann erwacht die Liebe, die in Bezug auf den Chessed in ihm richtig ist, SA. Wer aus Liebe anbetet, klammert sich an einen hohen Ort oben und an die Kedusha der nächsten Welt, Bina, da er sich erhebt, um gekrönt zu werden und sich an die rechte Seite, Chessed de SA, zu klammern, auf der es Bina gibt.

Arbeit, die von der Seite der Ehrfurcht kommt, wird respektiert, steigt aber nicht auf, um sich oben in SA festzuhalten. Wenn er aus Liebe betet, erhebt er sich und krönt sich oben und klammert sich an die nächste Welt. Dies ist ein Mensch, der in die nächste Welt gerufen wird. Glücklich ist er, denn er beherrscht den Ort der Ehrfurcht, denn niemand beherrscht die Stufe der Ehrfurcht als die Liebe, das Recht, die Vereinigung von SA und Malchut.

 

  1. Sohar für Alle, Pekudei [Konten], „Der Name Mem-Bet und AB“, Punkt 263.

„Das Geheimnis des Ewigen liegt bei denen, die ihn fürchten.“ Diese Geheimnisse stehen in Ehrfurcht, und diejenigen, die die Sünde fürchten, fürchten diese hohen Geheimnisse, so dass sie sich nicht auf sie einlassen. Aber: „Und sein Bund ist, dass sie es erkennen“, dass sie die Dinge erkennen und auslegen können, weil es sich um Dinge handelt, die gedeutet werden sollen, denn die Geheimnisse werden durch den Jessod gedeutet, und es gibt keine Ehrfurcht, sich mit ihnen zu beschäftigen.

 

  1. Sohar für Alle, BaMidbar [In der Wüste], „Der Ewige ist mein Licht und meine Rettung“, Punkt 39

„Der Ewige ist mein Licht und mein Heil; vor wem soll ich mich fürchten?“ Da Adam in das obere Licht blickte und der Schöpfer auf ihn schien, fürchtet er weder die oberen noch die unteren, wie es geschrieben steht: „Aber über dir wird der Ewige aufgehen, und seine Herrlichkeit wird über dir erscheinen.“ „Der Ewige ist die Festung meines Lebens.“ Wenn der Schöpfer einen Menschen festhält, hat er keine Ehrfurcht vor allen Streitparteien der Welt.

 

Tu BiShwat

Tu BiShwat ist eine Hymne auf die Entwicklung, der Fähigkeit zu reifen und Früchte zu bringen. Ist es der “Feiertag der Bäume“? Nein, kabbalistisch gesehen ist es ein Fest der Menschen, die eine fruchtbare Umgebung für sich gefunden haben.

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1985/34 Und ich flehte zum Herrn

Und ich flehte zum Herrn

Artikel Nr. 34, 1985

„Und ich flehte zum Herrn.“ RASHI interpretiert, dass überall Chanun [(gnädig) von der Wurzel Chanan, der gleichen Wurzel wie für Etchanan (flehte)] Matnat Chinam (unverdientes Geschenk) bedeutet. Obwohl sich die Gerechten auf ihre guten Taten berufen können, bitten sie den Schöpfer nur um ein unverdientes Geschenk.

So steht es im Midrash Rabba geschrieben: „Und ich flehte zum Herrn. Der einzige, der mit einer flehenden Sprache betete, war Moses. Rabbi Jochanan sagte: ‚Daraus lernst du, dass man nichts mit dem Schöpfer gemein hat, denn Moses, der größte der Propheten, kam nur mit Worten des Flehens.‘ Rabbi Levi sagte: ‚Warum kam Moses nur mit Worten des Flehens?‘ Das Gleichnis besagt: ‚Hüte dich, dass der Ort deiner Worte nicht erfasst wird.‘ Wie das? Der Schöpfer sagte zu Moses: ‚Ich will gnädig sein, zu dem ich gnädig sein will.‘ Er sagte zu ihm: ‚Mit einem, der in Meiner Hand hat, will Ich barmherzig sein; Ich gehe mit ihm mit der Eigenschaft der Barmherzigkeit um. Und wer nicht in Meiner Hand hat, dem will Ich gnädig sein, ihm gegenüber handle Ich mit einem unverdienten Geschenk.'“

Wir sollten das oben Gesagte verstehen:

1) Wie kann es heißen: „Ich werde barmherzig sein“ in Bezug auf jemanden, der in Meiner Hand hat? Die Worte „Einer, der in Meiner Hand hat“ kommen von den Worten unserer Weisen: „Zähle für Mich in deiner Hand“, was bedeutet, dass er eine Schuld begleichen sollte. Was bedeutet es also, dass der Schöpfer sagte, dass derjenige, dem der Schöpfer etwas schuldet, der Schöpfer zu ihm sagt: „Ich werde barmherzig sein.“ Er hätte sagen müssen: „Ich werde zahlen“, denn es steht geschrieben: „Wer mir vorangegangen ist, dem werde ich zahlen.“ Wie kann man also sagen, dass das Bezahlen einer Schuld etwas mit Barmherzigkeit zu tun hat?

2) Wir sollten verstehen, wie es möglich ist, zwei so gegensätzliche Ansichten zu haben, dass er meint, dass ihm eine Schuld vom Schöpfer zusteht, wie er sagt: „Einer, der in Meiner Hand hat“, und die andere Ansicht ist, dass er nichts in seiner Hand hat. Worin liegen ihre Argumente so weit auseinander? Das heißt, woher kommen die gegensätzlichen Ansichten?

Um das oben Gesagte zu verstehen, müssen wir wissen, dass wir bei denen, die sich mit Tora und Mizwot (Geboten) beschäftigen, zwei Arten unterscheiden sollten. Obwohl es keinen Unterschied zwischen ihnen in den praktischen Handlungen gibt, was bedeutet, dass sie in Bezug auf die Handlungen nicht unterschieden werden können, so gibt es jedoch einen großen Unterschied in der Absicht zwischen den beiden oben genannten Arten.

Der Zweck, den die erste Art durch ihre Beschäftigung mit Tora und Mizwot erreichen will, ist, eine Gegenleistung für die Arbeit zu erhalten, da es eine Regel in unserer Natur gibt, dass es unmöglich ist, ohne Gegenleistung zu arbeiten. Was sie also dazu bringt, Tora und Mizwot einzuhalten, ist die Furcht davor, keine Erfüllung für die Mängel zu bekommen, die sie empfinden. Es mangelt ihnen an etwas, und sie haben ein starkes Verlangen und eine große Sehnsucht, es zu erfüllen.

Deshalb tun sie alles, was sie können, um das zu erlangen, was sie wollen. Aus diesem Grund zwingt sie diese Furcht, sich mit Tora und Mizwot zu beschäftigen. Dies wird als Furcht betrachtet, die nicht wegen des Gebotes des Schöpfers befolgt wird, sondern wegen des eigenen Nutzens, wie im Sulam (Kommentar)[1] dargelegt: „Daraus folgt, dass sein eigener Nutzen die Wurzel ist, und die Furcht ist ein Zweig, der von seinem eigenen Nutzen ausgeht.“

Es stellt sich heraus, dass diese Art sich mit Tora und Mizwot beschäftigt, damit der Schöpfer sie bezahlen kann. Daraus folgt, dass ihnen eine Schuld vom Schöpfer zusteht, denn sie haben sich sehr angestrengt, um Früchte zu erhalten. Aus diesem Grund kommen sie zum Schöpfer mit einer Forderung: „Bezahle uns für unsere Anstrengung.“ So können wir die Worte des obigen Midrash interpretieren, als Rabbi Levi sagte, dass der Schöpfer sagte: „Mit dem, der in der Hand hat“, das heißt, dem, der Ihm eine Schuld zusteht, nämlich dass es von Anfang an seine Absicht war, dass der Schöpfer für seine Anstrengung in Tora und Mizwot bezahlt.

Daraus folgt, dass er mit einer Beschwerde kommt, wie unsere Weisen sagen: „Zähle für Mich in deiner Hand.“ So können wir die Worte des obigen Midrash erklären. Wir sollten jedoch noch klären, warum der Schöpfer auf dieses Argument hin sagte: „Ich will barmherzig sein.“ Welche Barmherzigkeit gibt es hier, wenn man ihm zusteht, dass man ihm die Schuld bezahlt? Wie kann hier gesagt werden: „Ich gehe mit ihm mit der Eigenschaft der Barmherzigkeit um“?

Die zweite Art der Menschen sind diejenigen, die eine ganz andere Absicht haben, denn sie wollen dem Schöpfer dienen, um Ihm ohne jegliche Gegenleistung Zufriedenheit zu geben. Nach der Regel, dass der Mensch mit dem Verlangen erschaffen wurde, für sich selbst zu empfangen, stellt sich die Frage, wie er dann ohne jegliche Belohnung arbeiten kann? Wie ich in den vorangegangenen Artikeln gesagt habe, gibt es diejenigen, die arbeiten, um später eine Gegenleistung zu erhalten, und es gibt diejenigen, die arbeiten, weil sie die Arbeit selbst als Gegenleistung und Bezahlung ansehen, und sie haben keine größere Belohnung als die, dass sie arbeiten dürfen.

Das ist vergleichbar mit dem Dienst für einen wichtigen Menschen. Es liegt in der Natur der Sache, dass es keine größere Belohnung gibt, als einem wichtigen Menschen zu dienen. Das bedeutet, dass er in der Lage ist, alles zu geben, was er hat, um das Privileg zu haben, dem König zu dienen. Daraus folgt, dass die Arbeit selbst die Belohnung ist, und er erwartet keinen anderen Lohn. Vielmehr erwartet er das Privileg zu haben, dem König ununterbrochen zu dienen, und das macht sein ganzes Leben aus, das ist sein ganzer Lebenszweck, und das ist in die Natur eingeprägt.

Wir sollten jedoch verstehen, warum der Schöpfer eine solche Natur erschaffen hat, in der der Untere, wenn er die Wichtigkeit des Höheren kennt, Ihm ohne jegliche Gegenleistung dienen will. Baal HaSulam sagte dazu, dass der Schöpfer die Welten erschaffen hat, um Seine Geschöpfe zu erfreuen, und dass er in den Geschöpfen den Wunsch und das Verlangen erschaffen hat, Freude und Genuss zu empfangen. Andernfalls, ohne das Verlangen zu genießen, kann das Geschöpf keine Freude und keinen Genuss empfangen, da es ohne einen Mangel keine Erfüllung gibt.

Aber damit kam auch die Sache mit dem Brot der Scham hervor – dass es hier keine Dwekut (Anhaftung) gibt aufgrund der Ungleichheit der Form, die geboren wurde. Aus diesem Grund gab es die Korrektur des Zimzum (Einschränkung), was bedeutet, nicht zu empfangen, es sei denn, er will dem Schöpfer Zufriedenheit bereiten. Deshalb empfängt er von Ihm, und ansonsten verzichtet er auf den Genuss.

Damit stellt sich jedoch die Frage: Wenn er mit einem Willen zu empfangen geboren wurde und dies seine Natur ist, woher kann er dann den Wunsch bekommen, zu geben? Das ist doch der Natur entgegengesetzt! Deshalb hat der Schöpfer eine zweite Natur erschaffen – damit der Kleinere sich vor dem Größeren annulliert und Freude und Genuss daraus zieht, dass er dem Größeren dient. Wenn er dann den Wunsch hat, dem Größeren zu geben, denkt er: „Was kann ich dem Schöpfer geben, damit der Schöpfer daran Freude hat?“, denn er will Ihm Genuss bereiten, damit Er sich daran erfreut. Zu dieser Zeit sieht er, dass alles, was er dem Höheren geben kann, von dem man sagen könnte, dass es dem Höheren fehlt, nur eine einzige Sache ist: dass der Untere Freude und Genuss vom Schöpfer empfängt. Das erfreut den Schöpfer, denn das war der Zweck der Schöpfung, nämlich seinen Geschöpfen Gutes zu tun.

Daraus folgt, dass alles, was dem Menschen fehlt, um den Wunsch des Gebens zu erhalten , die Größe des Schöpfers ist, denn sobald er die Größe des Schöpfers erlangt hat, will er Ihm, aufgrund der Natur, dass das Untere, welcher der Kleinere ist, vor dem Größeren annulliert wird, sogleich geben.

Deshalb wurde uns die Sache mit dem Kummer über das Exil der Shechina (Göttliche Gegenwart) gegeben. Das bedeutet, dass die ganze Angelegenheit der Spiritualität erniedrigt wird, die „Shechina im Staub“ genannt wird, wenn ihre Wichtigkeit wie die von Staub ist, auf den man tritt und der bedeutungslos ist. Das ist die Bedeutung dessen, wie es heißt, dass wir bei jeder Mizwa (Gebot) beabsichtigen müssen, die Shechina aus dem Staub zu erheben. Das heißt, mit jeder Handlung sollte man die Absicht haben, dadurch die Herrlichkeit der Shechina wachsen zu lassen. Es ist so, wie wir sagen (Im Achtzehn-Bitten-Gebet des Zusatzgebets zu Rosh HaShana [Anfang des Jahres]): „Unser Vater, unser König, offenbare uns die Herrlichkeit Deines Reiches“, was bedeutet, dass das Himmelreich für uns nicht wie Staub sein wird, sondern in Herrlichkeit.

Daraus folgt, dass diese Art von Menschen vom Schöpfer fordern, dass Er ihnen die Herrlichkeit Seines Königsreiches offenbart, und diese Menschen haben nichts mit dem Schöpfer gemein, denn sie verlangen keine Gegenleistung vom Schöpfer. Vielmehr ist alles, was sie wollen, dem König zu dienen und Ihm Zufriedenheit zu bereiten. Sie bitten darum, dass der Schöpfer ihnen die Herrlichkeit des Himmelreichs zeigt.

Sie haben also nichts in den Händen des Schöpfers, um sagen zu können, dass sie dem Schöpfer etwas gegeben haben, von dem sie verlangen, dass Er ihre Wünsche erfüllt, denn alles, was sie tun können, um zu geben, existiert nur, weil der Schöpfer es ihnen mit einer bestimmten Wichtigkeit offenbart hat, wenn sie ein wenig von der Erhabenheit des Schöpfers spüren. Daraus folgt, dass die Menschen, die nichts in den Händen des Schöpfers haben, alles, was Er ihnen gibt, nur deshalb tun, weil gilt: „Ich werde gnädig sein“, „Ihm gegenüber handle Ich mit einem unverdienten Geschenk“.

Aber diejenigen, die arbeiten, um eine Gegenleistung zu erhalten, sagen, dass sie etwas in den Händen des Schöpfers haben. Das heißt, sie geben Ihm Arbeit und bitten den Schöpfer, ihnen dafür eine Gegenleistung zu bezahlen, indem Er ihnen die Belohnung für ihre Arbeit zahlt. Und da der Schöpfer keinem Wesen die Belohnung verweigert, bezahlt Er sie entsprechend ihrer Arbeit.

Wir müssen jedoch die Worte verstehen „Ich werde mit ihm barmherzig sein“ und „Ich gehe mit ihm mit der Eigenschaft der Barmherzigkeit (Rachamim) um„, denn der Schöpfer sagt damit, dass Er Barmherzigkeit gegenüber denen empfindet, die auf diesem Weg wandeln. Und dennoch verweigert der Schöpfer keinem Wesen die Belohnung, daher bezahlt Er sie entsprechend ihrer Forderung.

So werden wir verstehen, was wir gefragt haben: „Wie kann es einen so großen Unterschied zwischen diesen beiden oben genannten Ansichten geben? Es ist so, dass wir aus der Perspektive des Schöpfers lernen, dass der Zweck der Schöpfung darin besteht, seinen Geschöpfen Gutes zu tun, aber die Geschöpfe selbst machen daraus zwei Unterscheidungen, denn diejenigen, die die Wichtigkeit der Größe des Schöpfers nicht verstehen können, haben keine Möglichkeit, mit der Arbeit zu beginnen, außer in der Absicht, um eine Belohnung zu erhalten, wie unsere Weisen sagten: „Man sollte sich immer mit Tora und Mizwot beschäftigen, auch in lo liShma[2].“ Sie haben das Gefühl, dass sie dem Schöpfer etwas geben.

Aber diejenigen, die arbeiten wollen, in der Absicht, um zu geben, sehen, dass sie dem Schöpfer nichts geben können. Dies wird als „überhaupt nichts in den Händen haben“ betrachtet. Was sie also wollen, ist, dass der Schöpfer ihnen ein wenig von seiner Größe offenbart. Sie bitten um Gnade, und dann sagt ihnen der Schöpfer: „Und ich werde gnädig sein“, „Ihm gegenüber handle Ich mit einem unverdienten Geschenk“.

korr, EY, 27.08.2023

 

[1]Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 191

[2] Pesachim 50

Newsletter Januar 2023