Der Unterschied zwischen einem Tier und einem Menschen

Wenn ein Mensch keine Absicht hat – dann ist er kein Mensch. Er ist wie eine Schraube, die eingedreht wird und er lebt wie Vieh. Wir nennen diesen Menschen ein „Vieh“, weil er nicht seinen freien Willen, seine freie Wahl realisiert. So ein Mensch ist auf der Stufe eines Tieres. Der Ausdruck „Vieh“ soll nicht abwertend verstanden werden; er ist einfach die Kennzeichnung einer Stufe, nichts weiter. Jemand, der nur dem nachgeht, was er begehrt, wird mit „Vieh“ gekennzeichnet; ein Vieh lebt auf diese Weise. Der Unterschied zwischen einem Tier und einem Menschen besteht darin, dass der Mensch nicht die Handlungen ausführt, die ihm durch die aufweckenden Befehle des Verlangens zu empfangen diktiert werden, die ständig in ihm entstehen. Anstelle dessen setzt er sich ein Ziel und fängt an, sich dementsprechend selbst daran auszurichten. Dies ist die Form des Menschen – sich selbst auf das Ziel ausrichtend. „Kavana“ (Absicht/Ausrichtung) kommt von Kivun (Richtung), lenken, eine Ausrichtung. Der Grad an Überlegenheit des Menschen über das Tier in jedem von uns wird an dem Ausmaß seiner Ausrichtung gemessen, dem Maße, in welchem seine Gedanken und Handlungen von einer Absicht gelenkt werden. „Absichtlich“ bedeutet, dass er erst nach dem Kritisieren und Wahrnehmen des Bösen, nachdem er sich selbst auf das Ziel eingerichtet hat, dass er erst dann eine Entscheidung trifft und die Handlung ausführt.

 

Handbuch der Absichten, Punkt 10

Wissenschaft

Unsere heutigen Wissenschaften sind eigentlich keine Wissenschaften, die Wissen schaffen. Sie zerlegen, analysieren, datieren, stellen fest und verändern Verbindungen, die schon lang vor ihnen selbst entstanden und aus welchen sie auch bestehen. Sie können dem Menschen erklären, aus welchen Bestandteilen beispielsweise eine Banane besteht. Diese Bestandteile können genau aufgelistet und quantitativ erhoben werden. Aber ermöglicht diese Analyse dem Menschen festzustellen, wie eine Banane schmeckt? Kann die Wissenschaft einem Blinden die Farbe „grün“ erklären?

Erklären ja, mit Worten, aus dem Verstand heraus – jedoch nicht im Sinne von Klärung oder Erlangung im Gefühl. Der Beobachter ist im Spiel dieser Kräfte der eigentliche Angelpunkt, denn wie die Wissenschaft  auch zeigt, ändern sich Ergebnisse von Experimenten entsprechend dem Vorhandensein eines Beobachters.

Was sagt der große Kabbalist Yehuda Ashlag (Baal HaSulam) dazu? Hier ein Auszug aus einem seiner Artikel: „Die Lehre der Kabbala und deren Wesen“

 

Wesen der Wissenschaft der Kabbala

Und damit ist klar, dass genauso wie die Enthüllung der Tierwelt in dieser Welt und die Ordnung ihrer Existenz eine wundersame Wissenschaft ist, auch die Enthüllung des Lichtes des Schöpfers in der Welt, sowohl der Wirklichkeit der Stufen, als auch der Weisen ihrer Einwirkung, zusammen eine wunderbare Wissenschaft ergeben, das Wunder der Wunder –  eine Wissenschaft, die unendlich viel wertvoller als die Physik ist, da die Physik lediglich eine Sonderform des Wissens ist, welches sich in einer Sonderwelt befindet, und sie nur im Bezug auf das  eigene Feld besonders ist, und es keine andere Wissenschaft gibt, die in sie eingeschlossen wäre.

Nicht so in der Wissenschaft der Kabbala. Ihre Basis ist die allgemeine Kenntnis aller Stufen: der bewegungslosen, pflanzlichen, der tierischen und der sprechenden  sowie aller ihrer Sondererscheinungen, die in das Vorhaben des Schöpfers eingeschlossen sind, das heißt, alles, was mit dem Ziel in Übereinstimmung steht, und daher sind alle Wissenschaften in der Welt, von den kleinsten bis zu den großen, in sie auf wunderbare Weise eingeschlossen, sodass sie alle Arten von Wissenschaften gleichsetzt, die sich voneinander unterscheiden und sich wie Osten und Westen fern stehen, und zwar setzt sie diese in einer für alle allgemeinen Ordnung gleich, sodass jede Wissenschaft mit ihr in Übereinstimmung sein muss.

So entspricht zum Beispiel die Physik exakt der Reihenfolge von Welten und Sefirot, und die Astronomie entspricht der gleichen Reihenfolge, sowie Musik etc.; sodass wir in ihr vorfinden, dass alle Wissenschaften entsprechend einer einzigen Verbindung und einem einzigen Kontakt geordnet sind, und alle ihr gleichen –  wie ein Sohn seinen Eltern gleicht. Und daher sind sie voneinander abhängig, das heißt, die Wissenschaft der Kabbala hängt von allen Wissenschaften ab, die ihrerseits von ihr abhängen. Und daher werden wir keinen einzigen wahren Kabbalisten finden, der nicht über ein breites Wissen in allen der Welt bekannten Wissenschaften verfügt, infolge der Tatsache, dass man sie ausgehend vom Wesen der Wissenschaft der Kabbala erlangt, weil alle Wissenschaften in ihr eingeschlossen sind.

Das Licht verändert sich nicht

Dies ist die Bedeutung von „Das Licht verändert sich nicht“, sondern alle Veränderungen geschehen in den Kelim, in unseren Sinnesorganen. Alles wird gemäß unserer Einbildung bewertet. Wenn also viele Menschen eine spirituelle Sache untersuchen, so wird jeder einzelne diese entsprechend seiner Einbildung und Empfindung erfassen. Somit sieht jeder eine andere Form.

 

Baal HaSulam: Shamati 3, Das Wesen der spirituellen Erkenntnis

Was uns im Wesentlichen fehlt

Was uns im Wesentlichen fehlt und weswegen wir keinen Brennstoff für die Arbeit haben, ist der Mangel an der Wichtigkeit des Ziels. Das bedeutet, dass wir nicht wissen, wie wir unseren Dienst einzuschätzen haben, um zu begreifen, wem wir da geben. Und ebenso fehlt uns die Kenntnis der Größe des Ewigen, damit wir wahrnehmen, wie glücklich wir sind, dass wir dem König dienen dürfen – denn wir haben überhaupt nichts, um Seine Größe begreifen zu können.

Rabash, Dargot HaSulam

Kabbala Chronik

Ha Uma – Das Volk

Im Israel des Jahres 1940 (damals Palästina genannt) war eine kabbalistische Publikation ein ungewöhnliches Unterfangen. Die Weisheit der Kabbala war für beinahe zwei Jahrtausende verborgen und nur einigen wenigen zugänglich. Doch am 5. Juni 1940 entschied Rabbi Yehuda Ashlag (1884-1954), einer der bekanntesten Kabbalisten des zwanzigsten Jahrhunderts, dass es Zeit für eine Veränderung war. Rav Ashlag, der wegen seines maßgebenden Sulam Kommentars (Leiter) im Buch Sohar auch Baal HaSulam (Herr der Leiter) genannt wurde, veröffentlichte damals die erste kabbalistische Zeitung der Geschichte unter dem Titel Das Volk (HaUma). Weiterlesen

Sonntag, 02. Juli! Online Kurs, 16:15 Uhr

Eine spannende Lektion: Neues Leben

  • Die Bildung des Menschen
  • Die Bildung des wahren Menschen
Vereinigung kann weder in Dir noch in mir existieren, sondern nur in einem neu aufgebauten Feld zwischen uns, wo wir außerhalb von uns Einzelnen zusammen Eins sind. Im gemeinsamen Feld offenbart sich der Schöpfer.

Wir freuen uns, dieses Thema mit euch gemeinsam zu erörtern!

Die Lektion kannst Du im „Studentenbereich“ verfolgen.
Nach der Anmeldung kannst Du dann im „Studentenbereich“ auch erst den Kurs und dann die Lektion anwählen.
Neu: Direktlink zum KLASSENRAUM: https://kabacademy.eu/de/classroom
Wir freuen uns auf Euch!
Jürgen und Edin

Pticha – Aufbau der Welten

Der Aufbau der Welten. Song: Ki Hilatzta Nafshi, Musik: Baal HaSulam, Vocals: Michael Laitman, Skizzen: Lehrbuch der Kabbala

Die hauptsächliche Arbeit des Menschen

Die hauptsächliche Arbeit des Menschen muss darin bestehen, den Geschmack daran, dem Schöpfer Genuss zu bereiten, zu erreichen und zu verspüren. Denn alles, was der Mensch zu seinem eigenen Nutzen tut, entfernt ihn aufgrund der Unterschiedlichkeit der Form vom Schöpfer. Wenn er aber eine Handlung zum Nutzen des Schöpfers ausführt – und sei es auch nur die kleinste Tat – wird dies auf jeden Fall „Mizwa“ (Gebot) genannt.

Baal HaSulam, Shamati 12: Die hauptsächliche Arbeit des Menschen

Rav Michael Laitman, Imagefilm

Sonntag, 25. Juni! Online Kurs, 16:15 Uhr

Eine spannende Lektion: Die Wahrnehmung der Wirklichkeit

  • Die Welt jenseits unserer 5 Sinne
  • Das Verlangen zu Empfangen und die Basis unserer Wahrnehmung
  • Raus aus der Schachtel mittels der richtigen Absicht
Wir können uns mit einer Box vergleichen, die fünf Öffnungen hat – unsere Sinne. Unsere Sinne interpretieren die Wirklichkeit
als ob außerhalb von uns existierend, in Wahrheit jedoch bilden wir die Wirklichkeit daraus,
wenn etwas von außerhalb sich uns nähert und wir es gemäß unserem inneren System (Ego) verarbeiten.
Das ist das Bild und die Wirklichkeit, mit der wir bleiben. Wir haben keine Ahnung von dem,

was sich wirklich außerhalb von uns befindet.

Wir freuen uns, diese und andere Fragen mit euch gemeinsam zu erörtern!

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Jürgen und Edin

Spiritueller Funke: Die Lehre der Kabbala und deren Wesen

…denn „es gibt keinen Grashalm auf der Erde, über welchem kein Engel vom Himmel stehen würde, der ihn schlagen und ihm befehlen würde: Wachse!“. Das heißt: Die Welten treten aus und werden voneinander abgedruckt, gleich einem Stempel mit dessen Abdruck, und alles, was es in einer von ihnen gibt, existiert auch in der anderen, und so bis hin zur materiellen Welt, die deren letzter Zweig ist, aber allerdings die Höhere Welt in Form eines Abdrucks des Stempels enthält.

Baal HaSulam: „Die Lehre der Kabbala und deren Wesen“

Einleitung zur „Einführung in die Weisheit der Kabbala” (Baal HaSulam)

…Danach, anhand der Seele, die sich in ihn kleidete, beschäftigt er sich mit Tora und Mizwot. Stufenweise und langsam, von unten aufwärts, erlangt er durch alle Einsichten, die von Oben nach unten herabsteigen, welche lediglich Stufen und Maße in der Form des Verlangens zu geben sind, die gleiche Form des Gebens wie sein Erschaffer.
Jede Höhere Stufe bedeutet, dass sie weiter entfernt vom Willen zu empfangen ist und näher daran, nur zum Geben zu sein. Am Ende wird er dessen würdig, ganz und gar im Geben zu sein und nichts für sich selbst zu empfangen. Zu diesem Zeitpunkt ist er mit wahrer Dwekut an Ihn vervollkommnet, da dies der einzige Grund war, warum der Mensch erschaffen wurde. Somit wurden alle Welten und alles in ihnen einzig für den Menschen erschaffen.

aus dem Lehrbuch der Kabbala Seite 514, Punkt 9

Yogi

In den reichsten Ländern der Welt sind auch die Raten an Depressionen, Selbstmorden und Drogenmissbrauch am höchsten. Es gibt Menschen, die das Gefühl der Leere und Verzweiflung nicht ertragen können, obwohl sie sich alles leisten und jeden Wunsch erfüllen könnten. Gleichzeitig gibt es Menschen, die mit einem Minimum an Materiellem ihr Auslangen finden. Es gibt sogar welche, die nach Indien auswandern und darauf hoffen, ihren Egoismus dadurch auf ein Minimum zurückdrängen und mit weniger auskommen zu können.

Je kleiner das Ego umso leichter ist das Leben eines Menschen. Wenn sich ein Mensch auf das tierische Niveau der Existenz begibt, fühlt er sich im Leben besser. Doch je mehr sich ein Mensch entwickelt, umso stärker wächst das Ego und umso schwieriger wird sein Leben.

Ein hoch entwickelter Egoismus jedoch bringt den Menschen wiederum zu den grundsätzlichen Fragen über seine Existenz. Und diese Fragen verlangen nach Antwort. In jedem Moment wählt jeder Mensch seinen Weg und seine Umgebung (auch wenn ihm das nicht bewusst ist). Die stete Entwicklung der Menschheit und ihres Egoismus führen uns zu dieser allumfassenden und doch einfachen Frage: Wozu lebe ich?

Die Antwort aber liegt weder in Lügen, Drogen oder anderen Arten der Selbsttäuschung und Betäubung. Die Antwort kann nur in allen Welten und in dem Rahmen, in dem wir existieren, gefunden werden. Die Entwicklung aller Menschen bringt die Menschheit unvermeidbar zu ihrem finalen Zustand. Wenn wir uns also mit dem System der Natur nicht verbinden, das die Welt kontrolliert, bringen wir uns näher an einen Zustand heran, der schlimmer ist als der Tod.

Daher müssen wir beginnen, dieses allgemeine Bild der Welt auf einem höherem Niveau zu verstehen, um weiterhin sicher und angenehm leben zu können.

 

Nach 5000 Jahren ist es an der Zeit

.. den obersten Baumeister zu treffen.

Die Weisheit der Kabbala trat das erste Mal vor ungefähr 5000 Jahren in Erscheinung, als die Menschen begannen, über den Zweck ihrer Existenz nachzudenken. Solche, die es wussten, wurden „Kabbalisten“ genannt, und hatten die Antworten auf die Fragen nach dem Sinn des Lebens und der Rolle der Menschheit im Universum gefunden.

Aber in jenen Zeiten hatten die Menschen kaum das Verlangen, nach diesem Wissen zu streben. Als daher die Kabbalisten erkannten, dass die Menschheit ihr Wissen nicht benötigte, verbargen sie es und bereiteten es geheim für einen Zeitpunkt vor, an dem jedermann dafür reif sein würde. In der Zwischenzeit beschäftigte sich die Menschheit mit anderen Themen wie z.B. Religion und Wissenschaft.

Heute, da immer mehr Menschen davon überzeugt sind, dass die Religion und die Wissenschaft keine Antworten auf die tiefsten Fragen bereithalten, beginnen sie andernorts nach Antworten Ausschau zu halten. Genau darauf hat die Kabbala „gewartet“, und daher tritt sie wieder in Erscheinung, um uns die Frage nach dem Sinn des Lebens zu beantworten.

Die Kabbala lehrt uns, dass die Natur ­ ein Synonym für Schöpfer ­ ganzheitlich, altruistisch und verbunden ist. Sie sagt uns, dass wir die Natur nicht nur verstehen müssen, sondern uns auch wünschen sollen, dieses Verständnis in unser Leben zu integrieren.

Damit bringen wir uns nicht nur mit der Natur auf eine Ebene, sondern verstehen den Gedanken, der dahintersteht – den Masterplan. Dadurch erreichen wir das Niveau des Obersten Baumeisters. Und das ist der Zweck der Schöpfung – dem Schöpfer gleich zu werden.

Aus Kabtoday.com

Traum

Bist du wach?

Wir wissen eigentlich nicht, ob wir wachen oder träumen. Allgemein wird ein Mensch, der nur unsere materielle Welt wahrnimmt, als Schlafender betrachtet. Wir erkennen alles in der Welt nur durch das Gegenteil: Licht – dunkel, süss – bitter. Alles wird nur im Gegensatz oder Kontrast sichtbar. Ein Zusammenprall zweier unterschiedlicher Empfindungen. Wir spüren diesen Zusammenprall am Punkt ihrer Überschneidung. Wir sind nicht fähig, einen Gegensatz ohne den anderen zu erkennen.

Während unserer Entwicklung, solange wir keine andere Welt als unsere herkömmliche wahrnehmen, können wir nicht mit Sicherheit sagen, ob wir wachen oder träumen.

Erst wenn wir eines Tages tatsächlich aufwachen, realisieren wir, dass wir geschlafen haben. Doch für dieses Erwachen brauchen wir eine neue Stufe der Empfindung dieser Welt. Wir müssen in eine neue Dimension eintreten; und indem wir die neue Dimension mit der alten vergleichen, erkennen wir, dass nichts aus sich alleine heraus vollkommen ist.

Erst im Kontrast und in der Verschmelzung dieser beiden Welten werden wir unsere wahre Existenz finden.

Über die Gleichheit der Form

Doch aus dem oben Geklärten wird offensichtlich, dass, wie eine Axt in der materiellen Welt eine Sache spaltet und sie entzweit, so teilt in der spirituellen Welt der „Unterschied der Form“ in zwei. So wird zum Beispiel, wenn zwei Menschen einander lieben, gesagt, dass sie zu einem Körper verschmelzen. Und wenn sie einander hassen, so heißt es, dass sie einander fern sind wie Ost und West. Die Rede ist dabei nicht von räumlicher Nähe oder Ferne. Die Rede ist von der Angleichung der Form, wenn jene, die das lieben, was der andere liebt, und hassen, was der andere hasst, als einander liebend und miteinander verschmelzende Menschen gelten.

Und wenn es zwischen ihnen irgendeinen Unterschied der Form gibt, das heißt wenn der eine etwas liebt, obwohl der andere es hasst, so entfernen sie sich im Maß des Unterschieds der Form voneinander und hassen einander. Und wenn sie beispielsweise in gegensätzlicher Form zueinander sind, das heißt, das alles, was der eine hasst, vom anderen geliebt wird, dann sind sie einander fern wie Ost und West, so wie zwei entgegengesetzte Pole.

– Baal HaSulam, Einführung in das Buch Sohar, Punkt 8

Das Kabbalastudium

Wenn man auf die Kabbala trifft, auf die „Weisheit der Kabbala“ oder auch „Wissenschaft der Kabbala“ wird man schnell mit dem Begriff „Kabbalastudium“ konfrontiert. Doch was bedeutet es eigentlich, das Kabbalastudium? Gleicht es einem Studium an einer Universität?

Nein.

Als Voraussetzung genügen für jeden Menschen Fragen wie: „Das kann doch nicht alles sein! Was ist der Sinn meines Daseins hier? Was habe ich für eine Aufgabe in meinem Leben? Wieso wurde ich hier in dieses Leben geboren?“ und ähnliches. Man braucht keine Reifeprüfung dafür. Man muss auch nicht jüdisch sein. Es ist egal, welcher Religion man angehört oder ob man überhaupt einer angehört. Es ist kein bestimmtes Alter dazu nötig.

Das Studium ist auch nicht nach eine bestimmten Anzahl von Semestern und Prüfungen abgeschlossen. Es dauert das ganze Leben. Denn dein Leben ist der eigentliche Gegenstand des Studiums. Dein Leben und wie du es mit den Leben der anderen Menschen deines Umfeldes oder mit allen Menschen auf der Welt und der Natur in Verbindung bringst.

Durch das Studieren der Texte und Konzepte der großen Kabbalisten der Vergangenheit, die von der spirituellen Physik erzählen, die sich ihnen im Rahmen ihres eigenen Studiums offenbarte, erhältst du neue Einsichten in deine eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungen. Und sobald du tiefer in die Materie der Kabbala eingetaucht bist, erkennst du Zusammenhänge dort, wo du zuvor keine vermutet hättest und du erlangst das Bild des großen Ganzen.

Und doch ist es noch lange nicht zu Ende. Wenn du zum Beispiel heute einen bestimmten Text liest und dich in einigen Wochen wieder mit dem gleichen beschäftigst, wirst du merken, dass er dir plötzlich ganz neue Perspektiven offenbart. Und das Gelesene fühlt sich ganz anders als beim letzten Mal an. Das zeigt dir, dass du dich bereits weiterentwickelt hast. Übrigens werden dir die kabbalistischen Texte anfangs sehr verwirrend vorkommen – daher ist ein Kurs oder die Teilnahme an einer moderierten Studiengruppe ganz hilfreich.

Merken es die anderen Menschen, dass du Kabbala studierst? Mit Sicherheit. Wenn man Feuer gefangen hat, hat man normalerweise einen großen Drang, jedem über seinen „kostbaren Fund“ erzählen zu wollen und man versteht meistens nicht, warum sich beim Gegenüber kaum Begeisterung einstellt. Diese Erfahrung machen die meisten Kabbalastudenten. Sei nicht verunsichert deswegen. Nicht jeder ist schon so weit wie du. Mach einfach weiter und wenn dich jemand fragt, warum du neuerdings gelassener, besonnener und fröhlicher erscheinst, ist das doch ein gutes Zeichen!

So richtig begeistert kann man sich nur mit jenen Menschen unterhalten, die ebenfalls Feuer gefangen haben – in der Kabbala nennt man das „der Punkt im Herzen ist erwacht“. Daher gibt es in der Kabbala Akademie viele Möglichkeiten zum Austausch: Über die Kommentarfunktion bei den Beiträgen, in Kursen und Studiengruppen. Immer wieder finden auch lokale Treffen statt – und dort kannst du dich dann wirklich gut mit Gleichgesinnten austauschen.

Noch einige Zitate, die für frisch gebackene Kabbala Studenten hilfreich sind:

„Es gibt keinen Zwang in der Spiritualität“ – studiere gemäß deinem eigenen Rhythmus und Verlangen. Alles andere stellt sich von selbst ein.

„Glaube nicht, prüfe!“ In der Kabbala musst du nichts glauben. Daher nennt man sie auch oft „Wissenschaft“. Du kannst alles Gelernte auf Authentizität und Stimmigkeit bei dir selbst prüfen.

Das Kabbalastudium ist unendlich wie das Weltall. Genauso wie deine Seele. Und was würde sich wohl mehr lohnen, als in die eigene Seele zu investieren?

Was denkst du darüber? Wir freuen uns über deine Kommentare!

Flucht

Ursprünglich wurden wir als verbundene, soziale Geschöpfe erschaffen. Wir können dieses Faktum nicht leugnen. Und doch ist die Welt, die wir uns erschaffen haben, so unmenschlich und bedrückt uns derart, dass viele Menschen sie nicht ertragen und vor ihr flüchten.

Und wohin flüchtest du?

 

Wir sitzen alle in einem Boot

Daher beschrieb der Tana (Rabbi Shimon Bar Yochai) diese Arwut mit dem Beispiel, als sich zwei Personen in einem Boot befanden. Und als der eine von ihnen plötzlich begann, ein Loch in das Boot zu bohren, fragte der Freund: „Wieso bohrst Du ein Loch?“, und der andere antwortete: „Was geht Dich das an, ich bohre unter mir, nicht unter Dir“, worauf der erste Mann antwortete: „Du Idiot, wir werden beide ertrinken!“ (WaJikra Rabba, Kapitel 4)

Daraus lernen wir, dass solange diese Widersacher in Eigenliebe schwelgen, diese durch ihr Handeln eine eiserne Wand aufbauen, welche diejenigen, die die Tora befolgen möchten, daran hindern, selbst damit zu beginnen, die Tora und die Mizwot, im Maße von „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst” restlos zu befolgen. Denn dies ist die Leiter, um mit Ihm Dwekut (Verschmelzung) zu erreichen. Wie treffend war also die Bemerkung: „Du Idiot, wir beide werden gemeinsam ertrinken“!

– Baal HaSulam, Die Bürgschaft (Arwut)

Kabbala-Wochenende mit Dr. Michael Laitman

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